dt
144.
Jahrgung.
144.
Jahrgug.
Wennementspreis
vertellährlich 1 Mark 50 Pf. ud
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dw Quartal inck. Poſtaufſchlag
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Jhuuſteeltty zeuttthutthuhpoluu.
Inſerate
werden angenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auzwärn
von allen Aunoneen Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
M I3I.
Freitag den 8. Juli.
188h.
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 25. v. Mts. zu Nr. M. J. 13437 wird hierdurch der nachſtehend abgedruckte 8 1 des Polizei=Reglements vom
26. April 1878, die Beaufſichtigung der Hunde in Darmſtadt und Beſſungen betreffend, in der Weiſe ausgedehnt, daß zu den
daſelbſt erwähnten Anlagen auch die Anlagen auf dem Mathildenplatz zu zählen ſind.
Darmſtadt, am 2. Juli 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
8 1. Es iſt unterſagt, Hunde in den dem Publikum geöffneten Großherzoglichen Hofgärten, ſowie in den ſtädtiſchen
An=
lagen und den dazu gehörigen Fuß=Allen und Wegen frei - d. h. ohne daß ſie an einer kurzen Leine oder dergleichen gehalten
werden
umherlaufen oder die Gebüſche, Grasplätze und Beete in denſelben betreten zu laſſen.
Als ſolche Anlagen haben zu gelten:
2) die eingezäunten Theile des Bahnhofsplatzes;
b) die Anlagen von dem früheren Rheinthore bis zur Cavallerie=Kaſerne zwiſchen der Bahnhofs= und Kaſernenſtraße;
c) die Anlage zwiſchen der Main=Neckar=Bahn und dem Exercierplatz;
d) die eingezäunten Theile des Wilhelminenplatzes.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Erbbegräbniß Abtheilung l. Lit. C. Nr. 68 wurde am 23. Juni 1841
bei uns auf den Namen des Säcklermeiſters Heinrich Kirchhöfer eingeſchrieben. Es
haben 2 Beerdigungen und zwar die des Beſitzers und deſſen Ehefrau darauf
ſtatt=
gefunden, ohne daß es jedoch zu einer Unterhaltung der Grabſtätte gekommen, ſo daß
dieſelbe den Character vollſtändiger Verwilderung trägt.
Wir fordern etwaige Erb=Intereſſenten auf, ihre Anſprüche auf dieſes Grab
innerhalb vier Wochen bei uns vorzubringen und zu begründen, widrigenfalls ſolches
für herrenlos erklärt werden wird. In dieſem Fall wird daſſelbe unter Belaſtung
des Contos mit den entſtehenden Koſten von Seiten der Stadt in einen anſtändigen
Zuſtand verſetzt, und nachdem ſeit der letzten Beerdigung 30 Jahre verfloſſen ſein
werden, anderweit darüber verfügt.
Darmſtadt, den 4. Juli 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei, Abtheilung für Friedhofs=Angelegenheiten.
(6154
Ohly.
⁄₈
840
102
1131
25.
3.
32⁷
5-
74
820
104
112₈
ſehenen
flzüge.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur Kenntniß gebracht,
daß Philipp Gunkel von Roßdorf,
Sohn des Georg Wilhelm Gunkel von da,
wegen Verſchwendung entmündigt worden iſt.
Darmſtadt, den 2. Juli 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(6155
von Diemar.
Schmeckenbecher.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Auf Antrag der Intereſſenten in der
Nachlaßſache der Philipp Pfaff II. Wittwe
zu Nieder=Ramſtadt ſollen die dem
Jo=
hannes Nieß I. gehörigen Immobilien:
Flur. Nr. ⬜Klftr.
27
64 Hofraithe,
Fahr=
gaſſe,
1 29
39 Grabgarten daſ.,
XIV. 100 286 Acker im alten
Graben,
Montag den 25. Juli, Vormittags
11 Uhr,
lauf dem Rathhauſe zu Nieder=Namſtadt
durch unterzeichnetes Gericht öffentlich mit
unbedingtem Zuſchlag unter günſtigen
Zahl=
ungsbedingungen verſteigt werden.
Darmſtadt, den 4. Juli 1881. (6156
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Lieferung von Zeichnen=
Materialien.
Die Lieferung des Bedarfs an
Zeichnen=
materialien für die Stadtmädchenſchulen bis
zum Schluß des laufenden Etatsjahres ſoll
ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
unſerem Bureau zur Einſicht offen.
Offerten erbitten wir bis Montag den
I. d. Mts., Vormittags 11 Uhr.
Darmſtadt, am 5. Juli 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[6157
Ohly.
Bekanntmachung
Die Pflaſterung verſchiedener Straßen
theils mit Baſalt, theils mit Melaphyr,
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 13. Juli d. Js.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 5. Juli 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6152
Ohly.
366
1372
Bekanntmachung.
Die bei verſchiedenen Herſtellungen in
den Schulhäuſern in der Grafenſtraße und
hinter, der Stadtkirche vorkommenden
Schreiner=, Glaſer= und Weißbinderarbeiten
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 12. Juli d. Js.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 6. Juli 1831.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6147
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Dachdeckermeiſters Friedrich
Weiler dahier, und zwar:
weide,
Mittwoch den 20. Juli l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 7. Juli 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(6158
Berntheiſel.
Korn=Verſteigerung.
Dienstag den 12. Juli, Vormittags
9 Uhr, wird in dem Wolfskehl'ſchen
Garten, Beſſunger Carlsſtraße, 1 Morgen
Korn öffentlich meiſtbietend gegen gleich
[6159
baare Zahlung verſteigert.
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K131
1373
17.
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Franhkurt. u. M. 188I.
geöffnet vom 10. Maf 6is Ende September 1881.
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reichhaltig beſchickte deutſche Gartenbau=Ausſtellung, ſowie Ausſtellungen für Frankfurter Kunſtwerke und Local=Induſtrie
vollenden das großartige Geſammtbild.
5
2—
832
94
414
723)
1040
=
5
855
112s
35¼
102)
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Frankfurt a. M, übertragen, an den ſich auch Wiederverkäufer wegen näherer Bedingungen wenden wollen.
Preis des Looſes 1 Mark.
Frankfurt a. M., Mitte April 1881.
Der Ausstellungsvorstand.
13791
[ ← ][ ][ → ]1374
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6164
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[734
Relouchour
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In einem Frankfurter Atelier findet
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bewan=
dert ſein muß. Enuil Rheiustädter,
Photograph. (6115
[61678)
R 131
Darmstädter hetien Aegelel.
Die ordentliche General-Versammlung pro 1880-81 findet
Mittwoch den 27. Juli er., Nachmittags 5 Uhr, im Bureau der
Geſell=
ſchaft, Kranichſteinerſtraße Nr. 71, mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1) Geſchäftsbericht pro 1880-81 und Vorlage der Bilanz.
2) Bericht des Aufſichtsraths über Prüfung der Jahresrechnung und der Bilanz.
3) Entlaſtung der Direction und des Aufſichtsraths.
4) Erſatzwahl von 4 Mitgliedern des Aufſichtsraths.
Die Bilanz liegt vom 18. Juli an im Geſchäftslocal der Geſellſchaft zur
Ein=
ſicht der Actionäre offen.
Darmſtadt, den 6. Juli 1881.
(6166
Der Aufsichtsrath.
66
Geſangverenn „-ClOmauen
Sonntag den 10. Juli:
ſrosses Waldiest am kusse vom dlasberg.
Abmarſch Mittags 2 Uhr. Zuſammenkunft an der Stadtkapelle.
Für geſellige Unterhaltung durch Tanz, Muſik, Geſang und verſchiedene
Spiele, ebenſo für gute Reſtauration iſt beſtens geſorgt.
Zu recht zahlreicher Betheiligung ladet freundlichſt ein
(6167
Der Vorstand.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Baupläße ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander.
H. Neustadé,
ſtraße.
ſEin Mädchen, das gut kochen kann und
C= gute Zeugniſſe aufzuweiſen hat, ſofort
[6123
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28 Jahr ausgelernthat, ſucht zu
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Ge=
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( in und außer dem Hauſe.
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Georg Gunkel,
Roßdörferſtraße 46.
2
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ſofort geſucht. Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (6173
Fs wird auf ſofort geſucht ein
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Hügelſtraße 45 Parterre.
[6174
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iſt preiswürdig zu verkaufen.
Rheinſtraße 32, oberer Stock. 6175
a1
15.
186
816
105
124.
18
851
5=
63
93
110
Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche bei dem herben
Verluſte meiner ſeligen Frau, Mutter,
Tochter, Schweſter und Schwägerin ſo
innigen Antheil nahmen und ſie zur letzten
Ruheſtätte geleiteten, ſagen wir hiermit
unſeren wärmſten Dank.
Georg Kunitſch nebſt Töchterchen.
Familie Schneider. (6176
11
[ ← ][ ][ → ]1375
M131
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Im Monat Juni.
Getaufte.
Am 23.: Dem Todtengräber Friedrich Geyer, 12.: Katharina Baier geb. Groh, Wittwe des
Am 5. Juni: Dem Steindrucker Phil. Wein= ein S., Joh. Heinrich, geb. den 30. April. Dem Hofconditors Sigmund Baier, ſtarb den 9. Juni,
mann ein S., Georg Philipp Ludwig, geb. den Maurer Heinrich Theiß ein S. Georg, geb. den 166 J. Am 13.: Katharina Philippine Korn=
16. Mai. Dem Kutſcher Konrad Stroh ein S. 12. Oktober 1880. Dem Cigarrenmacher Michael dörfer geb. Haun, Wittwe des Großh. Stände=
Ludwig Konrad, geb. den 15. Mai. Am 6.: Weinmann eine T., Helene, geb. den 12. Juni. hausinſpektors Friedrich Korndörfer, ſtarb den
Dem Privatdiener Joh. Helmſtädter ein S. Lud=Am 26.: Dem Schloſſer Adam Hoffmann ein 10. Juni, 77 J. Am 16.: Bäckermeiſter
Nico=
wig, geb. den 14. Mai. Dem Buchbinder Auguſt S. Georg, geb. den 9. April. Dem Privat= laus Schaffner, ſtarb den 13. Juni, 78 J. Am
Otto Fulſche eine T. Marie Eliſabeth, geb. den diener Joh. Berth ein S., Heinrich, geb. den 17. Juni: Großh. Kanzleirath i. P. Friedrich
15. April. Am 9. Juni: Dem Bahnarbeiter 30. Mai.
Müller, ſtarb den 14. Juni, 80 J. Am 24.:
Joh. Kunkelmann ein S., Friedrich, geb. den
Beerdigte.
Steinmetz Peter Müller, ſtarb den 23. Juni,
14. Auguſt 1880. Am 17.: Dem Maurer Adam! Am 8. Juni: Dorothea Klier, L. von Zimmer= 26 J.
Tracht ein S., Adam, geb. den 7. Oktober 1880. mann Joh. Klier, ſtarb den 6. Juni, 2 J. Am
Standesamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 30. Mai: Dem Privatdiener Johannes Berth ein S., Heinrich.
Am 3. Juni: Dem Feuerwerker Richard Paul Friedrich Mentzel eine T.,
Eliſe Dorothea Lucinde. Eine unehel. T. Katharina. Am 9.: Eine
unehel. T., Anna Maria. Am 11.: Dem Metzgermeiſter Wilhelm Frantz
eine T., Anna. Am 12.: Dem Cigarrenfabrikant Michael Weinmann
eine T., Helene. Am 13.: Dem Schreiner Adam Repp eine T.,
Eliſa=
bethe. Am 15.: Dem Wagner Georg Heinrich Schneider eine T.,
Eliſa=
bethe. Am 16.: Dem Zimmermeiſter Philipp Meß 1. eine T. Am 18.:
Dem Kaufmann Wilhelm Schön aus Büdingen eine T., Johanna
Fran=
ziska Maria. Am 26.: Dem Inſtitutslehrer Karl Ludwig Ernſt Waldecker
ein S., Ludwig Maria. Am 30.: Dem Hutmacher Friedrich Zeuner eine
T., Jda Emilie Sophie.
Cheſchließungen:
Am 1. Juni: Privatdiener Peter Mathias Balthaſer Birr, und
Helene Mäuſer dahier. Am 7.: Der Procuriſt bei der
landwirthſchaft=
lichen Creditbank zu Frankfurt a. M. Guſtav von Zangen zu Darmſtadt,
mit Eleonore Eliſabethe Anna Scholl, T. des verſt. Großh. Oberſt Scholl
zu Beſſungen.
Geſtorbene:
Am 2. Juni: Dem Büchſenmacher Georg Janſon ein S., Rudolf,
11 J. 2 M. Am 5.: Marie Eliſabethe Cantzlaar, Wittwe von Rentner
Gilles Cantzlaar, 75 J. Dem Zimmermann Johs. Klier eine T.,
Doro=
thea, 2 J. 2 M. Am 9.: Dem Lehrer Heinrich Wilhelm Guſtav Stumpf
ein S., Heinrich Wilhelm Guſtav, 9 M. 2 T. Katharina Baier, Wittwe
des Hofconditors Sigmund Baier von Darmſtadt, 66 J. Am 10.:
Ka=
tharina Korndörfer, Wittwe des Großh. Ständehaus=Inſpectors Friedrich
Korndöfer, 77 J. 2 M. Am 11.: Philipp Eiſenhauer, 2 M. 22 L. Am
13.: Bäckermeiſter Nicolaus Schaffner, ein Wittwer, 77 J. 10 M. Am
14.: Der Großh. Kanzleirath i. P. Friedrich Müller, 79 J. 3 M. Am
17.: Dem Barbier und Heilgehülfen Ph. Sulzmann ein S., Friedrich
Wilhelm, 6 M. 20 T. Dem Schloſſer Karl Zöller eine T., Eliſabethe,
1 J. 22 T. Am 18.: Dem Rentner Ph. Joſeph Becker ein S., Philipp
Ludwig Friedrich, 2 J. 8 T. Am 20.: Dem Kaufmann zu Frankeneck
(Rheinpfalz) Heinrich Leonhard Schmidt ein S., Heinrich Leonhard,
10 M. 11 T. Am 23.: Steinmetz Peter Müller, 25 J. 6 M. Dem
Schloſſer Wilhelm Hechler ein S., Friedrich Wilhelm, 3 J. 2 M. Am
24.: Dem Schloſſer Ludwig Schnorr eine T., Auguſte, 1 J. 10 M. Am
26.: Maurer Ludwig Kehres, 52 J. Am 28.: Dem Schneidermeiſter
Karl Schaaf ein S., Wilhelm, 3 M. 23 T. Am 29.: Dem Lieutenant
im Gr. 1. Dragoner=Reg. Albert von Bargen eine todtgeb. T. Am 30.:
Dem Formſtecher Georg Schmidt ein S., Eduard, 6 M. 13 T.
Luß Wtadt und Land.
Darmſtadt, 8. Juli.
Ses Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Oberſt
v. Zangen, perſönlichen Adjutanten Sr. G. H. des Prinzen Wilhelm,
das Commandeurkteuz 2. Kl. des Ludewigsordens verliehen.
(Stadtverordnetenſitzung vom 7. Juni. Kurzer Bericht.)
Der Großh. Oberbürgermeiſter theilte zunächſt mit, daß der Stadt
eine von dem Congreß der Vereinigten Staaten von Nordamerika
heraus=
gegebene Biographie über das Leben unſeres in der neuen Welt zu hohen
Ehren gelangten Landsmannes Guſtav Schleicher zum Geſchenk
ge=
macht worden. - Weiter wurde der Entwurf eines Statuts
über die Verſorgung der Wittwen und Waiſen der ſtädtiſchen
Beamten vorgelegk. - Lautz und Genoſſen brachten einen Antrag
des Inhalts ein, daß ſtädtiſche Dienſiſtellen nur nach
voraus=
gegangener öffentlicher Ausſchreibung verliehen werden ſollen.-
Ene Petition des kameradſchaftlichen Kriegervereins bat um eine „milde
Gabe' behufs Anſchaffung einer Fahne. - Verſchiedene, außerhalb der
Stadt wohnende Perſonen erſuchten um Erlaß der Hundeſteuer,
da ſie im Intereſſe der Sicherheit gezwungen ſeien, Hunde zu halten.-
Endlich gelangte noch eine Vorſtellung wegen Umpfläſterung der
Gartenſtraße zur Kenntniß. Cämmtliche hier namhaft gemachten
Eingaben wurden an die betreffenden Commiſionen verwieſen.
Hierauf trat man in die Berathung des Entwurfs einer
Abfuhr=
ordnung ein, bezüglich deren die Commiſſion Abſetzung von der
Tages=
ordnung beantragt, dagegen Eintheilung der Stadt in verſchiedene
Ab=
fuhrbezirke, Vergebung der Abfuhr an einen oder mehrere Unternehmer,
ſowie Anſchaffung einer Maſchine, welche den hieſigen Oekonomen
gegen Vergütung überlaſſen werden ſoll, befürwortet. In der
General=
debatte trat zunächſt Beigeordneter Riedlinger für das dem Entwurf
zu Grunde liegende Princip ein, während Momberger ausführte, daß
man erſt einen Unternehmer ſuchen müſſe, ehe man eine
Abfuhrord=
nung berathe. Rückert ſprach gleichfalls gegen den Entwurf, weil er
die perſönliche Freiheit zu ſehr beſchränke. Bei Schluß des Blattes
dauert die Sitzung noch fort.
Geſtern Mittag um 12¼ Uhr wurde von Vorübergehenden der
Ausbruch eines Brandes in dem Kaufmann Maurer'ſchen Hauſe in
der oberen Rheinſtraße bemerkt, und ſtand auch ſchon kurz darauf faſt
der ganze Dachſtuhl in Flammen. Die Feuerwehr war raſch zur Stelle,
und mit Hülfe der zahlreich vorhandenen Hydranten war das Feuer
ſchon vor 1 Uhr vollſtändig gelöſcht; der Schaden iſt nicht beträchtlich.
Wohlthuend berührte bei dieſer Veranlaſſung die Ruhe, mit welcher das
verheerende Element bekämpft wurde, wozu ſehr weſentlich das Abſperren
der Straße beitrug. Genaueres über die Entſtehung des Brandes iſt
bis jetzt noch nicht bekannt.
Bezüglich der Notiz über Feriencolonien für arme
kränk=
liche Kinder in Nr. 128 des „Darmſtädter Tagblatts= theilt man uns
mit, daß die Anregung für dieſes wohlthätige Unternehmen nicht von
Herrn Oberlehrer Glock in Beſſungen, ſondern von Herrn
Stadt=
verordneten Karl Gaulé ausgina, und daß Erſterer nur beauftragt
war, ein Referat zu einer Commiſſions=Sitzung zu entwerfen.
In Verlin taucht ein ganz eigenthümliches Project auf. Es
handelt ſich um den in großarkigem Maßſtabe eingerichteten Vertrieb
von Milch, die nach dem Verfahren des Herrn Becker in Düſſeldorf
präparirt iſt. Man will es dadurch, daß man die Milch nicht im
natür=
lichen, ſondern im präparirten Zuſtande in den Handel bringt,
ermög=
lichen, dem Berliner Markte auch Milch aus entfernteren Gegenden
zu=
gänglich machen. Für Darmſtadt, glauben wir, hat ein ſolches
Projeck wenig Intereſſe. Wir ſind jetzt mit Milch viel beſſer verſorgt,
als früher; die Controle der Polizei hat die Milchverkäufer, die zur
Stadt kommen, vorſichtiger gemacht; die in der Stadt ſelbſt etablirten
Molkereien haben auf die Concurkenz günſtig gewirkt, und es hält jetzt
bei uns nicht ſchwer, eine gute und dabei nicht zu theure Milch zu
erlangen.
Mainz, 6. Juli. LIn Folge der großen Hitze dieſer Tage iſt
eine ganze Anzahl Perſonen nicht Unbedenklich erkrankk; zwei Perſonen
fielen geſtern Nachmittag am Rhein und auf der großen Bleiche
be=
ſinnungslos zuſammen. - Ebenſo wurde heute Vormittag in der
Rhein=
allee ein fremder Mann vom Schlage gerührt.
Der bekannte Bauunternehmer Ch. Lothary in Mainz iſt in
der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Alter von 35 Jahren
ver=
ſchieden. An der ſchon am Mittwoch Abend ſtattgehabten Beerdigung
betheiligten ſich ſämmtliche Gewerkvereine mit ihren Fahnen.
PPN Die auf der Frankfurter Ausſtellung im Betriebe
befindliche elektriſche Bahn iſt bekanntlich von der Firma Siemens
und Halske in Berlin hergeſtellt. Während bei dieſer Bahn die
Zu=
leitung des Stromes vermittelſt der Schienen erfolgt, hat die genannte
Firma ein neues Verfahren erfunden, nämlich den Strom durch
Draht=
ſeile, welche nach Art der gewöhnlichen Telegraphenleitungen an Stangen
befeſtigt ſind, zur Maſchine zu führen. Auf dieſen Seilen laufen kleine
Contactwagen, welche durch Drähte mit der Locomotive verbunden ſind.
1376
46
Gießen, 6. Juli. In der geſtern Abend abgehaltenen
General=
verſammlung des Vereins der nationalen und liberalen Partei wurde
Herr Rechtsanwalt Dr. Gutfleiſch einſtimmig als Reichskandidat für
unſeren Wahlkreis proklamirt.
G. A.
44 Eine Jagdhaus=Ordnung.
Wer nur die ſich prächtig entwickelnde Hauptſtadt von Schleſien,
die freundlichen Mittelſtädte, die ſchönen Landſitze, die wohlhabenden
Dörfer Mittel= und Niederſchleſiens kennt, dem wird es ſchwer zu glauben,
daß in derſelben Provinz und gerade da, wo der Gewerbfleiß einen ſo
hohen Rang im großen Weltverkehr einnimmt, wo einzelne Beſitzer
unge=
meſſene Reichthümer erworben haben, alſo in Oberſchleſien, Zuſtände
walten, wie ſie hier in Süddeutſchland unmöglich ſcheinen.
Die Landſchaft iſt größtentheils kahl und dürftig. Es iſt nicht die
Mutter Natur, die hier Wüſteneien geſchaffen hat, in denen eine binnen
weniger als ſechzig Jahren von 27000 auf das Zehnfache angewachſene
Bevölkerung ihr Leben verbringt, ſondern die Hand des Menſchen hat
im unerſättlichen Ringen nach Erwerb das bewirkt. Das Klima iſt
rauh, die Ackerkrume dünn, die Vegetation iſt karg, die Waſſerläufe
ſind ſpärlich. Aber der Menſch hat dieſe Unbilden maßlos geſteigert.
Vielfach ſind große Strecken Landes durch Grubenbetrieb zu Bruche
ge=
gangen und gewähren ein tief zerriſſenes, durchwühltes und wüſtes
An=
ſehen. Auch durch den Grubenbrand, der bis zu Tage dringt, wird die
Humusſchicht zerſtört; Hunderte von Morgen endlich werden durch
Gruben= und Hüttenhalden, taubes Geſtein, Staubkoglen, Räumaſche
und andere Rückſtände der Keſſelfeuerung und des Hüttenbetriebes
be=
deckt und der Bebauung entzogen. Inmitten dicht bewohnter Gegenden
liegen Wüſtenſtriche, auf deuen kein Haus, kein Feld, ja kaum ein
ſprießender Halm zu ſehen iſt.
Und doch gibt es auch in dieſer„Waſſerpolakeil anmuthige, hügelige
Landſchaften, in denen Au und Feld freundlich lachen, herrliche
Waldungen mit uralten Eichen und Buchen.
Aber es ſind Oaſen in der waldleeren Wüſte, dieſe den
Großgrund=
beſitzern gehörigen Forſten von Slawentzitz und Promnitz. Der letztere
Wald, bei dem Städtchen Pleß gelegen, iſt ein Beſitzthum des Fürſten
von Pleß, Oberjägermeiſters Sr. Majeſtät des deutſchen Kaiſers.
Der Fürſt von Pleß iſt ein großer Nimrod vor dem Herrn. Er
hegt in ſeinem Walde noch den Auerochſen, ein Thier, daß nur in
Ruß=
land und Polen anzutreffen iſt. Von Zeit zu Zeit werden in Promnitz
große Jagden veranſtaltet, zu denen Freunde des edlen Waidwerks aus
ganz Deutſchland geladen werden. Auch unſer Kaiſer und die Prinzen
des königlichen Hauſes ſind wiederholt Gäſte des Fürſten von Pleß
ge=
weſen. Die folgende Jagdhaus=Ordnung von Promnitz, die ſtrenge
ge=
handhabt wird, bekundet zugleich viel Humor.
„Jagdhaus Promnitz iſt ein artiges Häuslein, erbaut zur Luſt
und Raſt für die Waidleute. Es ſoll ein Jeder männiglich ſich darin
ſo betragen, wie es ſich für einen waidgerechten Jäger geziemet, und im
Haus und beym Waidwerk ſich noch beſonders nach den Ordnungen
und Satzungen verhalten, wie in den folgenden Vorſchriften feſtgeſetzt
worden. So er aber darwider handelt, ſoll er an ſeinem Beutel geſtraft
werden, wie hier weiter zu leſen iſt:
1) So Einer beym Frühſtück behauptet, er hätte nicht ausgeſchlafen,
als der Jäger zum Wecken geblaſen, der ſoll zahlen 2 Groſchen.
2) So Einer vom Waidwerk heimkehret und entladet ſein Gewehr
nicht vor dem Hauſe, ſoll er ſchuldig ſeyn zu zahlen 1 Mark. Eben ſo
wenn er ſeine Waffe wo anders hinſtellt, als in ſeine Stube, oder über
die Kamine, ſo im Hausflur angebracht ſind. Auch ſoll er nicht durch
den Saal, ſondern durch die Thür am Hubertus das Haus betreten
und wenn er dawider handelt- 5 Groſchen erlegen.
3) Wenn zum Eſſen geblaſen iſt, und Einer kann es nicht erwarten
und gehet in den Saal und nicht im das Kaffeezimmer, der ſoll wegen
übermäßiger Begier zahlen 2 Groſchen.
4) Co Einer des edlen Waidwerks wegen im Jagdhaus iſt und
vermeinet, ein ſchwarzes oder gar ein ſpitzes Kleid ware ſchicklicher als
das Jägerkleid, der ſoll ſeinen Unverſtand büßen mit 1 Mark.
5) Eine Dame, ſo das Jagdhaus beehret, ſoll nicht durch Prunk
die Augen der Waidleute blenden, und wenn ſie darwider handelt, für
ihre Putzſucht 1 Mark erlegen.
6) So Einer unglaubliche Geſchichten erzählet und der Andere will
ſie nicht glauben, ſo darf er es ſagen, ſoll aber für die Erlaubniß,
un=
höflich ſeyn zu dürfen, eine Pön von 2 Groſchen entrichten.
7) Wer des Tages Etwas
erlegt-
oder gefehlt hat, und trägt es
nicht bevor er zu Bette gehet in das Jagdbuch ein, der zahlet im
erſte=
ren Falle wegen Unordnung 5 Groſchen, im andern Falle wegen
Ver=
heimlichung ſeines Fehlers 1 Mark. Hat er aber den Fehlſchuß ganz
verſchwiegen und es kommt heraus — 2 Thaler.
8) So Einer ſich verblüffet und ſich unwaidmänniſcher Ausdrücke
bedienet, der zahlet für jeden Verſtoß 5 Groſchen. So er ſich aber über
die Richtigkeit ſtreitet und ſein Unrecht wird ihm aus dem Winkel oder
Hartig bewieſen, der zahlt 1 Mark.
9) Wer beym Looſen mogelt, der zahlt 1 Mark.
10) Die Reviere, ſo verlooſt werden, behält der Schütze bis zum
andern Mittag.
11) In einem fremden Reviere einen Schuß thun iſt unziemlich und
daher verboten. Im Schonbezirk ſoll Keiner anders als nach der Scheibe
ſchießen.
Redaction und Verlag: L. C.
131
12) Auf der Pirſche ſoll Keiner fürwitzig ſich gebahren, als ob er
das edle Wild beſſer zu kennen vermeinte als die Pirſchjäger, ſo doch
demſelben täglich begegnen und es wohl anzuſprechen verſtehen, ſintemalen
es ihr Handwerk iſt. Derohalben ſoll er auch kein anderes Stück zu
fällen begehren, als welches der Pirſchjäger ihm weiſet, und nur mit weiſer
Vorſicht ſeinen Schuß ſicher anzubringen trachten, nicht aber weit hin
ſchießen, oder vorgeben, ſeine Büchſe trüge ſo weit, oder einem jagdbaren
Hirſchen, ſo nicht breit ſtehet - oder ziehet, noch eine liederliche Kugel
nachſchicken, wo ſelbe den edlen Hirſchen wohl anſchweißen, aber nicht
ſicher fällen kann.
13) Ehe man nicht ſicher feſtgeſtellt hat, daß ein Stück gefehlt iſt,
oder ehe die Suche nach einem angeſchweißten Stück nicht beendigt iſt,
ſoll Keiner auf andere Stücke pirſchen.
14) Die Pirſchjäger nehmen keine Geſchenke an. So ein Gaſt aber
der Jägerey ſeine Freigebigkeit erweiſen will, ſoll er für einen jagdbaren
Hirſchen 20 Mark. für jedes Stück Hoch= Damm=, Reh= oder
Schwarz=
wild 10 Mark und für jeden Fehlſchuß 3 Mark durch den Wildmeiſter
in die Schußgelderkaſſe entrichten.
Vermiſchtes.
Erhaltung des Politurglanzes bei Möbeln. Ein einfaches
Mittel, polirte Möbel gründlich zu reinigen und den mattgewordenen Glanz
derſelben zu erhöhen, beſteht nach der „Tiſchl.=3tg. darin, daß man dieſelben
mit Petroleum abreibt. Man bedient ſich dazu eines weichen und reinen
Flanellappens und einer zarten Bürſte, letztere, um in die Ecken und Winkel
der Kehlleiſten und Schnitzwerke zu gelangen. Man reibt mit einem reinen
Wachsleder kräftig ab und die Arbeit iſt vollendet. Der widerliche Geruch
des Petroleums verflüchtigt ſich ſehr raſch, beſonders wenn man der Luft freien
Zutritt geſtattet.
Ein neuer Tanner. Der „Newhork Herald iſt für folgende
Geſchichte verantwortlich: In Connecticut lebte ein Farmer Namens Choctaw,
der ſich um eine beſtimmte Summe anheiſchig machte, den berühmten Dr.
Tanner noch um eine Woche zu übertreffen. Viele Wetten wurden geſchloſſen
und die Hauptintereſſenten hielten eifrig Wache um den täglich bleich und
bleicher werdenden Faſtenden. Am dreiundzwanzigſten Tage erkrankte das
intereſſante Object und ein eiligſt herbeigerufener Arzt diagnoſticirte zum
Ent=
ſetzen der Anweſenden - einen verdorbenen Magen. Während die Wächter
bei Nacht tranken, ſpeiſte der Patient und ſeine Geſichtsfarbe beſtand in
gra=
duell aufgetragenen Doſen weißer Schminke. Zum Schluſſe erhielt Choctaw
ſowohl von pro als von contra fürchterliche Schläge.
Eine neue Preisfrage des =Figarol. Das Pariſer
Boule=
vardblatt hat jüngſt die Frage aufgeworfen: „Welche von zwei Wittwen in
gleichem Alter und gleicher Lebensſtellung wird das größere Bedürfniß nach
einer Wiederverehelichung empfinden - die, welche glücklich, oder jene, welche
unglücklich geweſen zu Von den zahlreichen Beantwortungen, welche dem Blatte
zugingen, hebt dasſelbe folgende heraus: Beide Wittwen werden gleich gern
ſich wieder verheirathen; die eine um ſich für den ſchlechten Ehegatten wieder
zu entſchädigen, die andere um ihr Glück nochmals zu verſuchen.”
Unter=
zeichnet iſt die Antwort: Ein Wittwer, der ſeine Frau aufrichtig betrauert.”
Eine Dame aus der Provinz meint: „Die Wittwe, die glücklich
verheira=
thet war, wird lieber heirathen, denn dieſe wird die Vereinſamung viel ſchwerer
empfinden, als jene, welche ſich von dem Ehe=Tyrannen erlöſt ſieht.”
Dieſer
Anſicht iſt auch eine andere Dame, nur hält dieſe für ausſchlaggebend, „daß
diejenige, welche an ihre Ehe zurückdenkt, füglich auch zu einem neuen Leben
zu Zweien geneigter ſein muß.” — Ein „ſchlechter Ehegatte; ſchließt ſich dieſen
Beiden an, denn „die, welche glücklich verheirathet war, wird ihren Mann
leichter vergeſſen, als die andere. Aber auch die gegentheilige Anſicht hat
ihre Verfechter. So ſchreibt ein „zweiter Ehegemahl'. „Die, welche ſchlecht
verheirathet war, wird lieber heirathen, denn deren Sinnen und Trachten wird
dahin gehen, an einem zweiten Manne zu rächen, was ihr der erſte angethan.
Ein neutraler „Weltweiſer” endlich lehrt uns: „Niemals ſoll eine Wittwe
den Verſuch machen, ſich wieder zu verheirathen; daran erkennt man, ob ſie
wirklich würdig war — Wittwe zu werden.:
Als der berühmte Baſſiſt Lablache mit dem Baritoniſten
Tambu=
rini, dem Tenoriſten Rubini und der Primadonna Griſi in Paris engagirt
war, ereignete ſich folgende komiſche Seene. Zur ſelben Zeit, da dieſe italieniſche
Truppe Furore machte, kam Tom Pouce nach Paris. Der Zwerg wohnte
mit dem Rieſen Lablache in einem und demſelben Hotel. Eines Tages kommt
ein Engländer, um dem kleinen Tom Pouce einen Beſuch abzuſtatten,
irrt ſich in der Thür und ſteht plötzlich der Rieſengeſtalt Lablache's
gegenüber.
Entſchuldigen Sie, mein Herr, wenn ich fehl ging, ich ſuchte den kleinen
Tom Pouce.
Der bin ich, antwortet Lablache im tiefſten Baß.
Sies ruft der Sohn Albions und ſtarrt den Rieſen erſtaunt an. Aber
ich habe Sie doch geſtern im Vaudevilletheater geſehen und da kamen ſie mir
ſo klein und winzig vor wie ein Baby.
Ganz Recht, antwortete Lablache, auf der Buhne verſtelle ich mich,
zu Hauſe da mach ich mir's gemüthlich und gebe mich wie ich bin.
Luges=Kalender.
Sonntag 10. Juli: Großes Waldfeſt des Geſangvereins Melomanen.
Mittwoch 27. Juli: Ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Actien=Ziegelei.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.