lon
1133
bſehenen
Relzuge.
144.
Juhrgung.
144.
Jahrgung.
Aonnementsdrels
olerteljährlich 1 Mark 50 Pf. med.
Bringerlohn. Auswaͤrtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtaufſichlag
Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2hllUſllvie, vuet hlttauhvolati.
Inſerate
werden angenommen:hDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Büßer,
Holzſtraße Nr. 2. ſowie auzwärt
von allen Aunnonem =Eweditonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
16.
Freitag den 17. Juni.
Das Schulgeld für das zweite Quartal 1881 für die Vorſchüler des,
Gymnaſiums wird Mittwoch den 15. und Samstag den 18. Juni 1881,
Nach=
mittags von 2-5 Uhr, in dem Conſerenzimmer des Gymnaſiums erhoben.
Darmſtadt, den 14. Juni 1881.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf. Rechnungsrath.
(5409
pC
Aufgebot.
Die unbekannt wo? abweſenden Kinder
des dahier verſtorbenen Kaufmanns Philipp
Hebermehl, Martin u. Wilhelmine
Hebermehl, werden hiermit aufgefordert,
das von dem hieſigen früheren
Schreiner=
meiſter, nunmehr Rentner Valentin
Heber=
mehl und deſſen Ehefrau Wilhelmine, geb.
Kellner, dahier, „im November 1874½
er=
richtete, 17. November 1874 zu den
ge=
richtlichen Depoſiten gegebene
gemeinſchaft=
liche Teſtament, in welchem unter Anderem
beſtimmt iſt, daß der überlebende Ehegatte
Immobilien frei ſolle veräußern dürfen,
ohne an die Zuſtimmung der Erben oder
ſonſt weſſen gebunden zu ſein, im Termin:
Freitag den 26. Auguſt l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
ſo gewiß klagend anzufechten, als ſonſt die
Echtheit und Rechtsbeſtändigkeit dieſes
Teſta=
ments als von ihnen anerkannt angeſehen
und nach Maßgabe deſſelben demnächſt
ver=
fahren werden würde.
Darmſtadt, den 3. Juni 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(5511
Beisler.
Bartha.
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Der bisherige Iuhaber der Firma
„Ferdinand Kaminslh' zu
Pfung=
ſtadt iſt aus dem Geſchäft
ausge=
treten, und iſt desſelbe unter der
bis=
herigen Firma mit Activen und
Paſ=
ſiven vom 3.. Mai d. Js. ab auf
Guſtav Kaminsly übergegangen.
Darmſtadt, den 13. Juni 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(5512
Lauer.
Schmeckenbecher.
Holzverſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 23. Juni a. c.
kommen in dem Langener Gemeindewald
die nachbenannten Holzſortimente öffentlich
zur Verſteigerung, als:
33 Rmtr. eichen Scheitholz l. Cl.,
222 „
2. „
13 „ buchen Knüppelholz,
23 „ eichen
„
2 „ kiefern
230
eichen Stockholz,
160 Stück buchen Reiſigwellen,
3370 „ eichen
„
160 „ kiefern
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird
das Holz bis 1. October l. J. creditirt.
Die Zuſammenkunft iſt an genanntem Tage
Vormittags 9 Uhr auf der Morfelder
Chauſſee am Eingang des Waldes.
Langen, am 15. Juni 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Langen.
Dröll.
(5513
Klee=Verſteigerung
Montag den 20. Juni, Vormittags
um 11 Uhr, von 4-5 Morgen auf der
Roſenhöhe, an der Erbacher Straße
ge=
legen, gegen Baarzahlung. Zuſammenkunft/
an dem Ausgange daſelbſt.
(5481
Feilgebotenes.
Seit 12 Jahren bewährt!
Zur Vermeidung aller ſchädlichen
Haar=
öle und Pommaden iſt als beſter Erſatz das
berühmte, von allen Aerzten empfohlene
Haarwaſſer von C. Retter,
beſtens zu recommandiren. Daſſelbe beſeitigt
alle Schuppen und befördert den
Haar=
wuchs. Zu haben um 40 Pfg. bei (3986
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1881.
Die Hof=Buchhandlung von
5
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L. ꝛc.
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[3744
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Pony und Geſchirr, zu verkaufen.
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5514)
Beſſungen, Herrngartenſtr. 37.
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der
Frankfurter Patent= u. Muſterſchutz=
Ausſtellung
ſind 1 Mark in der Exp. d. Bl.
zu haben.
Hauptgewinn im Werthe von
30,000 Mk. ꝛc.
16)
[ ← ][ ][ → ]220
K16
Monmantnt unr aa.
in Verbindung mit
Ausſtellung für Balneologie, Gartenbau, Kunſt u. Local=Induſtrie.
Frankkurt a. M. 1881.
geöſfnet vom 10. Mal bis Ende Seytember 188l.
Die Patent= und Muſterſchutz=Ausſtellung im Hauptpalaſt, die erſte ihrer Art in Deutſchland, veranſchaulicht, zum
Theil im Betrieb, das Neueſte und Beſte auf dem Gebiete der Erfindungen und Muſter. Die internationale balneologiſche
Ausſtellung in einem beſonderen Gebäude, bietet eine Darſtellung der europäiſchen Kur= und Bade=Einrichtungen. Die
reichhaltig beſchickte deutſche Gartenbau=Ausſtellung, ſowie Ausſtellungen für Frankfurter Kunſtwerke und Local=Induſtrie
vollenden das großartige Geſammtbild.
Der Ausſtellungsplatz, 70 Morgen, unmittelbar am Palmengarten in der ſchönſten Gegend von Frankfurt gelegen,
iſt durch reizende Garten=Anlagen zum angenehmſten Aufenthaltsort umgeſchaffen.
Im Ausſtellungspalaſt, 18006 Quadratmeter groß, Correſpondenz= und Leſezimmer mit 200 Zeitſchriſten. Im
Eingangsportal Poſt, Telegraphie und Verkehrsbureau, Verbindung mit der Stadt durch Trambahn und Omnibus.
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Täglich Nachmittags und Abends COTCERTE der berühmten Kapelle des Königlichen und Hofmuſikdirectors
Bilſe vom Berliner Concerthaus.
Ausſtellungszeitung erſcheint zwei Mal wöchentlich, Auflage 5000, Beſtellungen bei allen Buchhandlungen und
Poſt=
anſtalten, in Commiſſion bei Hrch. Keller in Frankfurt a. M. Alleinige Annoncen=Annahme Haaſenſtein K; Vogler. Reich
illuſtrirter Katalog von dauerndem Werth.
p5
Eintrittspreis von 10 Uhr Horgens bis 6 Uhr Abends 1 HE. pro Person.
E-Familienkarten für die ganze Dauer der Ausſlellung 30 Ml. 2M
WDer Allein=Verkauf der Frankfurter Ausſtellungs=Looſe iſt dem Herrn B. Magnus
Frankfurt a. M., übertragen, an den ſich auch Wiederverkäufer wegen näherer Bedingungen wenden w olle
Preis des Looſes 1 Mark.
Frankfurt a. M., Mitte April 1881.
Der Ausstellungsvorstand.
[3791
[ ← ][ ][ → ]50)
A40,
4=
E 116
1221
RöULouoopen
Grund Schwalheim Oberhessen.
WNatürliches Kohlenzaures Wasier, W
Tafelwaſſer erſten Ranges,
empfohlen und analhſirt von Frhr. J. v. Liebig.
[5515
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Ewagen leer nach Overheſſen,
und können bis dahin Möbel billigſt
mit=
genommen werden.
(5519
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C=
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Dieburgerſtraße Nr. 235.
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Kreuzberg. Dieburgerſtraße ſ35. 5525
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4363) Eliſabethenſtraße 53 eine
ge=
räumige Werkſtätte als ſolche, oder zum
Lagern trockner Gegenſtände zu vermiethen,
auch kann auf Verlangen Logis dazu
ge=
geben werden.
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1 Logis von 6 Zimmern, (arss
4 Zimm. u. 1Salon
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zu verm. Näheres Parterre rechts.
5516) Untere Rheinſtraße ſchöne
Wohnung mit Balkon, 7 Zimmer, event.
auch Stallung, Remiſe ꝛc. Näheres
Rhein=
ſtraße 49, 3. Stock.
Vermiſchte Nachrichten.
Jas Anſtreichen der Fußböden,
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C= arbeit übernimmt, wird gegen guter
Lohn aufs Land geſucht. Eintritt Johanni
oder 1. Juli. Näh. in der Exped. 6271
Geſucht
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von 4 bis 5 Zimmern in der Nähe des
Theaters, Rhein=, Eliſabethen=, Saalbau=,
Hügel=, Sand= oder Neckarſtraße.
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das Vermiethungs=Bureau v. A. Kammler,
Dieburgerſtraße 5, zu adreſſiren. (5318
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C, Arbeiten, ſowie der beſſeren Küche perfect
vorſtehen kann, ſucht per ſofort oder per 1. Juli
Stelle als Stütze der Hausfrau. (5468
A. Kammler, Dieburgerſtraße 5.
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He häuslichen, ſowie in Handarbeiten
B= und in der Küche bewandert iſt,
ſucht Stelle zur Stütze der
Haus=
frau oder zur Erziehung von Kindern.
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Karlsruhe.
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C- erfr. Pankratiusſtraße 55. (5522
Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung:
(5523
Freitag den 17. Juni 1881, Abends 6 Uhr:
Tagesordnung: 1) Neue Einläufe.
2) Die Eingaben der Handelskammern Mainz und Bingen, die
Kunſtweinfabrikation betreffend Geferent: Herr Dr. Schäfer).
3) Fortſetzung der Berathung über den Jahresbericht für 1880.
Baalbam Daruustadt.
Samstag den 18. Juni 1881
GAOOzn zAArA-Ax-Uöftik-,
ausgeführt von der ganzen Kapelle
des Großherzogl. Heſſ. 2. Reiter=Regiments Nr. 24
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Stützel.
5527
Anfang 8 Uhr.
Eintrittspreis Perſon 25 Pf., Acionäre 20 Pf. - Programme an der Kaſſe.
Feſucht ein feineres Hansmädchen,
2 das auch Liebe zu Kindern hat, um
mit einer deutſchen Familie unter günſtigen
Bedingungen nach Auſtralien zugehen. Gute
Zeugniſſe erforderlich. Näh. Waldſtraße 49
(5524
zu erfragen.
Gutes Dienſtperſonal. 5509
Frauk's Stellen=Bureau, Caſinoſtraße 2
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Theil=
nahme bei uuſerem ſchweren Verluſte ſagen
wir Allen unſeren tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 16. Juni 1881.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
J. Müller Wtwe. (5526
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Juni.
Der Reichstag iſt am Mittwoch den 15. Abends geſchloſſen
worden, nachdem vorher noch das Unfallverſicherungsgeſetz in 3. Leſung
angenommen worden war. Dem Vernehmen nach ſollen die Neuwahlen
zum Reichstag ſchon im Laufe des Monat Juli ſtattfinden.
Nach einer Mittheilung der B. N. Z. iſt der Großh.
Bevoll=
mächtigte zum Bundesrathe Geh. Staatsrath Dr. Neidhardt von
ſeiner Erholungsreiſe nach Italien zurückgekehrt und hat ſeine Functionen
wieder übernommen; ſein bisheriger Stellvertreter, Miniſterialrath
v. Werner, kehrt in den nächſten Tagen nach Darmſtadt zurück.
N Die ordentliche Generalverſammlung des zur Förderung
des Wohls der Arbeiter thätigen Vereins „Concordiau - welchem
auch von hier viele Mitglieder angehören - wird nach Beſchluß des
Centralausſchuſſes nächſten Sonntag den 19. Juni,
Vormit=
tags 10¼ Uhr in einem reſervirten Locale im Palmengarten in
Frankfurt a. M. ſtattfinden. Die Tagesordnung iſt die folgende:
) Bericht über die Vereinsthätigkeit im abgelaufenen Vereinsjahre;
2) Rechnungslegung des Schatzmeiſters; 3) Abänderung des 8 6 der
Statuten; 4) Wahl des Centralausſchuſſes; 6) Wahl der Reviſions=
R6.
1222
commiſſion; 6) Mittheilung über die allgemeine deutſche Ausſtellung
auf dem Gebiete der Hngiene und des Rettungsweſens in Berlin 1882;
7) Arbeiterſparkaſſen (Referent: Herr Profeſſor Dr. Poſt-Göttingen).
Eine beſondere Einladung ergeht an alle Mitglieder in Nr. 55 der
Ver=
eins=Zeitſchrift „Concordia=, und dient als Legitimation die
Mitglieds=
karte pro 1881.
1a Kunſt=Notiz. In der Permanenten Ausſtellung des
Kunſt=Vereins iſt dermalen eine Sammlung von Aquarellen
des Malers Carl Werner zu Leipzig ausaeſtellt. Die
Samm=
lung beſteht aus 67 Blättern und ſtellt Landſchaften und
Architectur=
werke aus Cgypten, Paläſtina, Jeruſalem, Griechenland und Italien
ſowie einigen deutſchen Gegenden dar. Abgeſehen von der Wahl der
Gegenſtände, die äußerſt anſprechend und intereſſant genannt werden
muß, iſt beſonders ſtaunenswerth die künſtleriſche Durchführung der
meiſten Blätter, bei liebevollſter delicateſter Behandlung, in der die
große Geſchicklichkeit und hervorragende Begabung des berühmten
Aquarelliſten dem Beſchauer entgegentritt. Dieſe ſeltenen Eigenſchaften
und Leiſtungen haben Profeſſor Werner überall in der Kunſtwelt,
namentlich auch in England, wo er ſich längere Zeit niedergelaſſen hatte
und wo die Aquarellmalerei beſonders geſchätzt und geübt wird und auf
hoher Stufe der Vollendung ſteht, die höchſte Bewunderung und
Aner=
kennung geſichert. Wer bei Betrachtung der orientaliſchen Studien
unſeres als Künſtler verdient anerkannten Landsmanns Eugen Bracht,
welche in demſelben Locale vorher ausgeſtellt waren, die eminente
Arbeits=
kraft und geniale Auffaſſung der Natur, die feſte, ſichere Hand in der
Wiedergabe, die feinfühlende Beobachtung und Linienſchönheit, Farbe und
Lichtwirkung bewunderte, der wird alle dieſe Vorzüge bei den Arbeiten
Werners in ähnlicher Weiſe wiederfinden. Die Werke des letzteren
Künſtlers gewinnen aber namentlich für das größere Publicum noch
weſentlich dadurch an Bedeutung, daß von ihm fertige, durchgeführte
Bilder dargeboten werden, von welchen der größere Theil als wahre
Perlen der Aquarellmalerei bezeichnet werden muß. Eine
ähn=
liche Sammlung von Meiſterwerken der Aquarellmalerei iſt in
Darm=
ſtadt dem Publicum noch nicht zur Anſchauung gebracht worden, und
es bleibt nur zu bedauern, daß die Ausſtellung dem Vernehmen nach
nuretwanoch8 Tage ſich hier befinden wird.
Obgleich ſich das nächſten Sonntag im Skating Rink abzuhaltende
Fahnenfeſt des Geſangvereins Sängerluſt ganz geräuſchlos
vorbereitet hat, ſo wird dasſelbe doch ganz beträchtliche Dimenſionen
annehmen. Es wirken dabei 18 Geſangvereine mit, und werden zu den
Geſammt=Chören über 500 Sänger eintreten. Der Feſtzug ſtellt ſich
gegen 3 Uhr im Hanauer Hof auf.
Vor einigen Wochen ſtarb hier eine Wittwe, welche mit ihrem
gleichfalls verwittweten Bruder in gemeinſamem Haushalt gelebt hatte.
Es war nun ſchon längſt bekannt, daß die Leute, welche mit der
Nach=
barſchaft faſt keinen Verkehr hatten und ſich auf alle mögliche Weiſe
iſolirten, eine ganz abſonderliche Lebensweiſe führten. Wegen der in
deren Wohnung herrſchenden Unreinlichkeit wagte ſich jedoch kaum
Jemand, in dieſelbe und blieb deshalb deren ſonſtige Lebensweiſe
wenig beachtet. In Folge des Ablebens der Frau und da deren Bruder
gleichfalls erkrankt iſt, ſah ſich nun das Gericht veranlaßt, zu einer
In=
ventaraufnahme zu ſchreiten. Der Anblick, der ſich dem Gerichtsperſonal
beim Oeffnen der Wohnung bot, war ein wahrhaft greulicher. Dieſelbe
ſtarrte geradezu von Schmutz, Unrath und Ungeziefer aller Art, ſo daß
der Commiſſion wohl noch niemals ihr Amt ſo ſchwer geworden war,
wie in vorliegendem Falle, und ſich die Herren nach vollbrachter
Amts=
handlung einer gründlichen Desinfection unterziehen mußten. Das
Re=
ſultat der Aufnahme war nun ein ganz überraſchendes, obgleich man
ſchon vorher wußte, daß die Leute nicht vermögenslos waren. Es ſollen
ſich nach glaubhafter Mittheilung an in Strümpfen angeſammeltem
Geld und Werthpapieren circa 18,000 Mk. vorgefunden haben, während
die Leute überdies noch einen anſehnlichen Grundbeſitz hatten reſp. der
Uberlebende Bruder noch hat. Trotzdem es geradezu unbegreiflich iſt,
wie ein Menſch in einer ſolchen Peſthöhle nur zu leben vermag, weigerte
ſich der Mann doch zuerſt, die Wohnung zu verlaſſen. Gleichwohl
wurde derſelbe, nachdem er zuvor gereinigt war, in andere Pflege gebracht,
wo er ſich jetzt recht wohl befindet. Es ſcheint, daß nicht ſowohl Geiz
als. vielmehr eine gewiſſe Geiſtesſtörung die Leute, welche doch im Beſitze
eines hübſchen Vermögens waren, mit dem ſie ſehr gut leben konnten,
zu einer faſt thieriſchen Lebensweiſe veranlaßte.
(N. H. V.)
Worms, 16. Juni. Zu Ehren des in Kürze von hier ſcheidenden
Hrn. Miniſterialrathes Lotheißen, des ſeitherigen Kreisrathes des
Kreiſes Worms, wird Donnerstag den 23. Juni, Nachmittags 2 Uhr,
im großen Caſinoſaale ein Feſtmahl ſtattfinden.
(W. Z.)
thr. — Dem Programm des am 18., 19. und 20. Juni in Erbach
ſtattfindenden Geſangfeſtes des Odenwälder Sängerbundes
entnehmen wir, daß am Samstag Nachmittag feſtlicher Empfang
an=
kommender Vereine und um 6 Uhr Abends ein Concert auf dem
Feſt=
platze, ausgeführt von der Muſikkapelle des Herrn Adam, vorgeſehen iſt.
Der Sonntag Vormittag wird mit Begrüßung der Sängervereine,
Haupt=
probe, Mittagstafel und Feſtzug durch die Stadt ausgefüllt. Nach der
Feſtrede, etwa um 3 Uhr Nachmittags, folgt das eigentliche Feſt=
Con=
cert, deſſen erſte Abtheilung von dem Geſammtchor und den einzelnen
Vereinen des Odenwälder Sängerbundes ausgeführt werden wird. Es
nehmen daran die Vereine von Steinbach, Beerfelden, König,
Reichels=
heim, Groß=Umſtadt, Kirch=Brombach, Neuſtadt und Michelſtadt Theil.
Bei der zweiten Abtheilung wirken vorzugsweiſe die eingeladenen
Ver=
eine aus Frankfurt a. M., Darmſtadt (Turner=Singmannſchaft),
Sachſen=
hauſen, Beſſungen, Aſchaffenburg, Pfungſtadt und Eberſtadt mit, denen
ſich der Erbacher Männer=Geſangverein anſchließt. Den Schluß bildet
der Geſammtchor aller Vereine mit Orcheſterbegleitung mit dem Geſange:
„Heute ſcheid iche von C. Iſenmann. Abends um 9 Uhr beginnen die
Feſtbälle. Für den dritten Tag iſt die Beſichtigung der
Sehenswürdig=
keiten Erbachs und der Umgegend, Frühſchoppen und Muſikvorträge bei
Wilh. Nieratzki und Concert auf der Sophienhöhe in Ausſicht
ge=
nommen. Bei ungünſtiger Witterung finden die Feſtlichkeiten in
ge=
ſchützter Halle ſtatt. Der Eintrittspreis zum Feſt=Concert
be=
trägt 50 Pf.
— Nachſtehende Entſcheidung des Landgerichts Frankfurt
vom 13. Juni iſt von allgemeinem Intereſſe. Angeklagt ſind die
Kauf=
leute Adolf, Rudolf und Heinrich Marburg, Inhaber der Firma Louis
Marburg und Söhne, große Friedberger Gaſſe, „zur Reichskrone”
weil ſie laut Anklage wiſſentlich ohne Erlaubniß eiſerne Oefen verkauft
haben, welche durch ein Patent geſchützt ſind. Der Fabrikant Otto
Elterich hat auf „Eiſerne Füllungs=, Regulir=und Verbrennungs=Oefen:
das Patent Nr. 1835 gelöſt und dasſelbe an Reißmann in Nürnberg
übertragen. Von dieſer Firma haben die Angeklagten Oefen gekauft
und wieder verkauft, wogegen der Generalagent Lindner im Namen der
Nürnberger Firma auf Grund des Patentgeſetzes Einſpruch that. Die
Staatsanwaltſchaft (deren Vertretung für dieſen Fall Herr Dr. Frehſe
übernimmt) beantragte Freiſprechung, zunächſt aus formellen Bedenken,
weil zur Klage nur allein der Patentinhaber perſönlich berechtigt ſei.
Die von Reißmann dem Lindner ertheilte Vollmacht ſei keine
General=
vollmacht, da ſie nur die Befugniß ertheilt zum Vertrieb der Oefen ohne
Obligo für den Patentinhaber. Schon wegen dieſes Mangels an
Legi=
timation ſei die Klage einzuſtellen. Materiell ſeien die Angeklagten
aber auch nicht ſtrafbar, da das Patent nicht ſo aufzufaſſen ſei, daß es
den Verkauf eines rechtlich erworbenen patentirten Gegenſtandes
ver=
bietet, ſo daß dieſer, wenn er unbrauchbar geworden, ſchließlich nicht
einmal in die Trödelbude wandern dürfe. 5 4 des Patentgeſetzes
unter=
ſagt nur, ohne Erlaubniß für den Verkehr die Erfindung nachzuahmen
und die nachgemachten Gegenſtände zu verkaufen. Der Patentbeſitzer
verkaufe ſie ja ſelber. Um den Verkauf zu verbieten, bedürfe es eines
Specialvertrags. Der Staatsanwalt erklärt, gegen ſeine Pflicht zu
handeln, wenn er bei dieſer Auffaſſung der Sache einen Strafantrag
ſtellen wolle. Der Vertheidiger ſtimmt natürlich dem Staatsanwalte
bei und ſieht ebenfalls nur in dem Verkauf eines nachgemachten
paten=
tirten Gegenſtandes, nicht in dem des Originals, etwas Strafbares;
auch fehle jede doloſe Abſicht, da ſich die Angeklagten aufs Gründlichſte
zu informiren geſucht haben, ob ſie geſetzlich zum Verkauf berechtigt
ſeien. Der Anwalt erinnert an Schiller's Diſlichon: „Jahrelang ſchon
bedien ich mich meiner Naſe zum Riechen, hab ich denn wirklich an ſie
auch ein erweisliches Recht 2u Das Urtheil lautet freiſprechend. Zwar
erachtet formell die Strafkammer die dem Generalagenten ertheilte
Voll=
macht genügend zum Klagerecht, in der Sache ſelbſt ſieht ſie aber keine
Uebertretung des Patentgeſetzes. Sie anerkennt, daß das letztere das
patentirte Fabrikat nur bis zum Uebergang an den erſten Beſitzer ſchütze.
Sobald es in fremde Hände rechtmäßig übergegangen, ſei es dem
Ver=
kehr freigegeben. Sonſt würde 5 4 ſogar zur Schädigung des
Patent=
beſitzers.
Oſthofen, 15. Juni. Eine Ueberraſchung wurde den
Paſſa=
gieren zu Theil, welche ſich dem Poſtomnibus, der von hier nach
Weſt=
hofen fährt, geſtern anvertraut hatten. Nachdem dieſelben nämlich
glück=
lich in Weſthofen angekommen waren, hatte ſich durch das Rütteln und
Schütteln des Fuhrwerkes die Wagenthür ſo feſt zugeklemmt, daß die
Inſaſſen wie in einer Mausfalle gefangen waren. Die Verſuche, durch
die herabgelaſſenen Wagenfenſter zu ſteigen und ſo zu entrinnen,
wur=
den bald als erfolglos aufgegeben. Aber die Noth macht erfinderiſch.
Der Roſſelenker brachte die ganze Geſellſchaft vor die nahe liegende
Schmiede, und es gelang ſo den vereinten Anſtrengungen von innen und
von außen, das Gefängniß zu öffnen.
Tages=Kalender.
Freitag 17. Juni: Oeffentliche Sitzung der Großh. Handelskammer zu
Darmſtadt.
Samstag 18. Juni: Großes Militär=Concert im Saalbau.
Sonntag 19. Juni: Ausflug des Beſſunger älteren Geſangvereins. -
Fahnen=
feſt des Geſangvereins Sängerluſt.
Samstag 25. Juni: Sommerfeſt (verein. Sommer=Caſino) im Saalbau.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 73-78 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 39-44 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 23-2 Pf. Dollars in Gold 4 M. 25-28 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.