Darmstädter Tagblatt 1881


26. April 1881

[  ][ ]

144.
Jahrgang

GLLUIN
EEERREuIL CNN

144.
Jahrgung.

Memmementzprei
Oierdeljährlich 1 Mark 50 Pf. ud.
Bringerlohn Auſwärtz werden von
allen Poſtimtern Beſtellungen en=
egengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
vo Quartal fuck. Poſtauſichlag

rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerat=
vndemangenommm
nDarnſtadt
von der Eppedition, Rheinſtr. Rr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Blher
Holzſtratze Kr. 2. ſowie audwird
von allen Amnonen Epediionez.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

N80.

Dienstag den 26. April.

1881.

Verlin, den 3. Mürz 1881.
B e k a n n t m a ch u n g,
den Remonte=Ankauf pro 1881 betr.
Zum Ankauf von Remonten im Alter von vorzugsweiſe drei und ausnahmsweiſe vier Jahren ſind im Bereiche des Groß=
herzogthums
Heſſen für dieſes Jahr nachſtehende, Morgens 8 Uhr beginnende Märkte anberaumt worden, und zwar:

den 7. Juli in Alsfeld,
16. Nidda,
Nieder=Wöllſtadt,
18.

den 20. Auguſt in Groß=Gerau,
22. Goddelan.

den 17. Auguſt in Lampertheim,
18. Bickenbach,
Groß=Bieberan,
19.
Die von der Remonte=Ankaufs=Commiſſion erkauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und ſofort gegen Quitung
baar bezahlt.
Pferde mit ſolchen Fehlern, welche nach den Landesgeſetzen den Kauf rückgängig machen, ſind vom Verkäufer gegen Erſtaltung
des Kaufpreiſes und der Unkoſten zurückzunehmen, auch ſind Krippenſetzer von dem Ankauf ausgeſchloſſen.
Die Verkäufer ſind ferner verpflichtet, jedem erkauften Pferde eine neue ſtarke rindlederne Trenſe mit ſtarkem Gebiß und
eine Kopfhalfter von Leder oder Hanf mit zwei mindeſtens zwei Meter langen ſtarken hanfenen Stricken ohne beſondere Vergütung
mitzugeben. Um die Abſtammung der vorgeführten Pferde feſtſtellen zu können, iſt es erwünſcht, daß die Deckſcheine möglichſt
mitgebracht werden.
Kriegs=Miniſterium, Abtheilung für das Remonte=Weſen.
gez. von Rauch.
Graf Klinckowftröm.

Berefend: Die Schießübungen auf dem Artillerie=Schleßplatze bei Griesheim.
Darmſtadt, am 22. April 183I.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn und Pfungſtadt.
Unter Bezugnahme auf unſere Verfügung vom 16. l. Mts. (Tagblatt Nr. 77) benachrichtigen wir Sie, daß bereits am
3. Mai Schießübungen aus Geſchützen ſtattfinden, dafür aber der 6. Mai als Schießtag ausfällt.
Küchler.
Berreſfend: Die Boranſchläge der Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt für 188182.
Darmſtadt, am 21. April 188I.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes (mit Ausnahme von Darmſtadt).
Im Anſchluß an unſere Verfügung vom 7. d. Mis. fordern wir Sie auf, mit den pro L. Quartal 1881 aufzuſtellenden
Hebregiſtern auch die Umlagenregiſter pro 1880, einſchließlich der Nachtragshebregiſter, an uns einzuſenden. Soweit die Vorlage
der erſteren bereits erfolgt iſt, ſind die letzteren Regiſter noch nachzuſenden.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Belanntmachung der Königlichen Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 13. April 1881 iſt auf Grund des 8 11
des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die Nr. 13 der
periodiſchen Druckſchrift: Arbeiterſtimmer, Wochenblatt für das arbeitende Volk in der Schweiz. Officielles Organ der ſocial=
demokratiſchen
Partei der Schweiz und des Allgemeinen Gewerkſchaftsbundes vom 26. März 1881; herausgegeben zu Neumünſter=
Fürich; Druck und Expedition: Schweizer Vereinsbuchdruckerei, verboten worden.
Darmſtadt, den 20. April 1881
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

226

[ ][  ][ ]

850

R6 8.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Großh. Landes=Commiſſärg für die Kreiſe Freiburg, Lörrach, Offenburg vom 2. April 1881
iſt auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Socialdemokratie die Nr. 12 des in Neumünſter=Fürich herausgegebenen und in der Schweizeriſchen Vereinsbuchdruckerei gedruckten
Wochenblattes: Arbeiterſtimmel, officielles Organ der ſoclaldemokratiſchen Partei der Schweiz und des allgemeinen Gewerk=
ſchaftsbundes
, verboten worden.
Darmſtadt, den 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Belanntmachung der Königlich Süchſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 2. April 1881 iſt auf Grund des
8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die Druckſchrift:
Rede des Reichstagsabgeordneten Bebel zum Reichshaushalts=Etat 1881827. Aus dem amtlichen ſtenographiſchen Berichte der
Reichstagsſitzung vom 25. Februar 1881. Verlag der Dresdener Abend=Zeitung, Druck von H. Zumbuſch u. Co., Dresden,
verboten worden.
Darmſtadt, den 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Regierungspräſidenten zu Frankfurt a. O. vom 1. April 1881 iſt auf Grund des Reichsgeſetzes
vom 21. October 1818 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die ohne Angabe eines Verfaſſers, Ver=
legers
oder Herausgebers erſchienene, die Herrſchaft der Verbrecher betitelte Druckſchrift verboten worden.
Darmſtadt, den 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Regierungs=Präſidenten zu Gumbinnen vom 6. April 1881 ſind auf Grund des 8 11 des Reichs=
geſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die Nummern 78 und 79 lſd.
Jahrgangs der Inſterburger Zeitung, Druck und Verlag von Karl Wilhelmi in Inſterburg, verboten worden.
Darmſtadt, den 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Kgl. Regierung Abtheilung des Innern zu Schleswig vom 31. März 1881 ſind auf Grund der
88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die
Druckſchriften: 1) die natuͤrliche Offenbarung über Selbſthülfe. Originalausgabe von B. Franklen Davenport Jowa 1874;
2) Voliskalender 1877. Braunſchweig. Druck und Verlag von W. Bracke jun., verboten worden.
Darmſtadt, den 20. Aprll 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Kgl. Sächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Zwickau vom 2. April 1881 iſt auf Grund der
88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die
Druckſchrift: Soclaldemokratiſche Lieder und Della mationen. Dritte bedeutend vermehrte Auflage. Fürich, Verlag der Volls=
buchhandlung
J. Franz) 1875u verboten worden.
Darmſtadt, am 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Polizeibehörde zu Hamburg vom 30. März 1881 iſt auf Grund des 8 12 des Reichsgeſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die von Th. Kramer in Hamburg ver=
legte
und redigirte Probenummer: Allgemeine Nachrichten für Hamburg, Altona und Umgebung;, nach 8 11 des gedachten
Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Belanntmachung der Kgl. Regierung von Oberbayern, Kammer des Innern, vom 29. März 1881 iſt auf Grund
des 8 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Ocober 1818 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemotratie das zwei!

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R 80
851
Druckſeiten umfaſſende und in der ſchweizeriſchen Vereinsbuchdruckerei Hottingen=Fürich gedruckte Flugblatt mit den Eingangs=
worten
: Reichstagswähler, wenige Monate noch und wir werden wieder an die Urne gerufen;, nach 8 11 des gedachten Geſetzes
verboten worden. - Darmſtadt, den 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Kgl. bayr. Regierung der Oberpfalz und von Regensburg vom 6. April 1881 ſind auf Grund
des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemelngefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die Nummern
2 bis 11 einſchließlich der in Neumünſter=Zürich herausgegebenen und in der ſchweizeriſchen Vereinsbuchdruckerei gedruckten
perodiſchen Druckſchrift: Arbeiterſtimmer, Jahrgang 188l. Wochenblatt für das arbeitende Volk in der Schweiz. Officielles
Organ der ſocialdemokratiſchen Partei der Schweiz und des allgemeinen Gewerksbundes, verboten worden.
Darmſtadt, den 20. April 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Holz=Verſteigerung
Forderungen an das ſtädtiſche Gaswerk für Lieferungen und geleiſtete Arbeiten in den Waldungen des Großherzoglichen
bis zum 31. März c. ſind zur Vermeidung von Weiterungen alsbald und bis
Hauſes der Oberförſterei Meſſel.
lüngſtens den 15. Mai c. bei unterzeichneter Verwaltung geltend zu machen.
Montag den 2. Mai l. Js., von
Darmſtadt, den 20. April 1881.
(369
Vormittags 10 Uhr an,
Städtiſche Gaswerksverwaltung.
werden aus diſtriet Mainzer Eiche Wurzel=
ſchlag
, Roſſeleck)
B e k a n n t m a ch u n g.
12 Rmt. Erlen=Rutzſcheiter GRundholz),
Einquartierungsgelder vom Jahre 1880 können an den Zahltagen Montag und
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Donnerstag bei dem Gemeinde=Einnehmer in Empfang genommen werden.
I. Cl. II. Cl.
Beſſungen, den 23. April 1881.
Rm. 100 Well. Rm.
Rm.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.

Buche
32 223 460 22
Nohl.
(3832
6
Eiche 4 34 86 63,1

Bekanntmachung.
Die Anlieferung von gußeiſernen Rechen/
für Kanaleinläufe ſoll im Wege der Sub=
miſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 27. April 1881,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 21. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[370.
Bekanntmachung.
Die Bürgſcheine für die Holzver=
ſteigerung
vom 8. und 9.März d. J.
können nunmehr auf unſerem Bureau er=
richtet
werden und findet die Ueberweiſung
am 3. Mai ſtatt.
Darmſtadt, am 22. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (3833

Bekanntmachung.
Die Weißbinder= und Stuccaturarbeit
bei Veränderung des Leichenſaales auf dem
Friedhofe ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden. - Offerten ſind bis
Samstag den 30. April d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei

welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 22. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (3834

Nadelſtreu=Verſteigerung.
Samstag den 30. April, Vormit=
tags
9 Uhr, werden auf dem hieſigen
Rathhaus aus dem Gemeindetannenwald,
205 Haufen Nadelſtreu öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 22. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
[381

Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Montag den 2. und Dienstag den
3. Mai l. J. werden in dem Diſtrict
Dörnbach bei Ober=Ramſtadt verſteigert:
Holzart. Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.

Rmtr. Rmtr. Wellen. Rmtr. Buchen 606 172 6950 148 Birken,
Obſtbaum 24 2 Eichen 186 51 1000 40 Nadelholz 128 14 1200 26

Zuſammenkunft jeden Verſteigerungstag
Vormittags 9 Uhr im Holzſchlag auf der
Chauſſee von Ober=Ramſtadt nach Rein=
heim
.,
Nieder=Ramſtadt, den 23. April 1881.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Löwer.
[3835

Erle, Nadel= und Weichh. 3 Rm. 14 200 3 an Ort und Stelle verſteigert.

Zuſammenkunft: Kreuzung der Thomas=
hütten
= und Eiſenbornſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 21. April 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
(3836
Heinemann.

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52

R80

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Die hervorragenden Leiſtungen des Berliner Tageblatt als große deutſche
politiſche Zeitung ſind durch die enorme Höhe ſeiner Auflage, welche mehr als
70 Tauſend treue Abonnenten umfaßt, wohl hinreichend gewürdigt, was auch die
Thatſache erweiſt, daß die in der Verbreitung demſelben am nächſten ſtehende Zeitung
nux einige 30 Tauſend Abonnenten zu erreichen vermochte. Es dürfte nur noch her=
vorzuheben
ſein, daß das Berliner Tageblatt nunmehr auch die einzige Berliner
Zeitung iſt, welche ein illuſtrirtes Witzblatt ihren Abonnenten als Gratis=
Beigabe liefert.

Im Roman=Feuilleton der 1ächſten beiden Monate erſcheint eine lurze reiz.
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E Probenummern werden auf Wunſch gratis und franco verſandt. g

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3404
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Berlin S., Prinzenſtr. 99.
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Georg Sohüssler
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Jedem, dem es um eine gedeihliche Regene=
ration
ſeines Haares zu thun iſt, ſtatt der
ſchädlichen Haaröle und Pommaden des ſeit
12 Jahren unübertroffenen Haarwaſſers
von Retter in München ſich zu bedienen.
Zu haben um 40 Pfg. und M. 1. 10 bei
Herrn H. W. Prassel
in Darmſtadt.
(3841

113

H.

640M
853h.
92=
15⁄₈
12
252
535
630 H
45
880 b
10⁵₈
1130)
Dieh=
Zahlah.

[ ][  ][ ]

R 80

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0hS. Waltz,
Ernſt=Ludwigſtraße 19.
WDei Ankauf von neuen Büchern nehme ich alte, gut gehaltene, noch ge=
(3729
bräuchliche Schulbücher an.

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Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allen
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möblirtes Zimmer für ein anſtändiges Mäd=
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leitung
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früher, beziehbar. Ferd. Mann.
2488) Neckarſtraße 10 iſt die Bel
Etage, enthaltend 8 Zimmer, Waſſerleitung
und alle Bequemlichkeiten anderweitig zu
vermiethen. Auch kann ein Pferdeſtall da=
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vermiethet werden. Franz Fehrer.
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9 Salon, 7 Zimmer und aller Zube= 9
hör. Auf Verlangen Stallung- für
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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3313) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
eine ſchöne Manſarden=Wohnung.
3318) Untere Bleichſtraße 37. 1. Stock,
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3325) Aliceſtraße 30 zwei fein möbl.
3 Zimmer zu vermiethen.
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Liebigplazes u. Landwehrſtraße 63333) Ludwigſtraße 3
der 2 Stock, 5 Zimmer
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3755) Gr. Bachgaſſe 31 ein Logis.
3760) Kapellplatz 10 ein Logis, enth.
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3845) Friedrichſtraße 21 iſt der
mittlere oder untere Stock, beſtehend
aus 10 Zimmern nebſt allen Bequem=
lichkeiten
, wegen Abreiſe Mitte Mai
zu vermiethen.
3846) Eliſabethenſtraße 48 ein möbl.
Zimmer, Ausſicht nach der Straße. Schüler
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3847) Marienplatz 5 ein Manſarden=
Logis, enthaltend 3 Zimmer, 1 Cabinet,
Küche, Waſſerleitung und alles ſonſtiges
Zubehör, bis 1. Juli zu vermiethen.
3848) Nieder=Ramſtädterſtraße 31
1 freundl. Zimmer ohne Möbel zu verm.
3849) Schulſtraße 15 ein mbl. Zimmer.

Vermiſchte Nachrichten.
Epeolalarzt Dr. med. Reyor,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
hrieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolgs.
[534

C.

ſEinen Lehrling ſucht
J. Böttinger, Tapezier. (3142

F.

in Lehrjunge kann das Tapeziergeſchäft
erlernen. H. Helfrich, Tapezier,
Grafenſtraße 27. (3055

Fin Schüler des Gymnaſiums oder der
C. Realſchule findet in gebildeter Familie
gute Penſion und freundliche Aufnahme.
Sandſtraße 12.
[3430

8

F.

Fin Mädchen, welches hieſige Schulen
- beſucht, kann Penſion erhalten.
Bleichſtraße 11.

nen Lehrling ſucht
J. Schüfer,

(3575
Spenglermeiſter.

Lehrlinge gegen Lohn geſucht für meine
Metallgießerei. P. Graek. (3647

F.
C=

inen braven Lehrling ſucht 13236
Otto Momberger, Spenglermeiſter.

Jegen gute erſte Hypothek ſind Anfangs
85 Juli 8500 Mark auszuleihen.
Schriftliche Franco=Anfragen unter 4 75
[3688
befördert die Expedition.
Fine Frau ſucht Beſchäftigung im Waſchen
u. Putzen. Forſtmeiſterſtr.8 Beſſung.(3689
Ein vor mehreren Jahren erbautes 3ſtöckiges
3 mit Garten ꝛc., in
Wohnhauz ſeiner Lage, iſt billig
zu verkaufen. Näheres bei P. Thüringer,
Schulſtraße 5.
[(3692
ſFine reinl. Frau ſucht einen Monatdienſt.
C= Langegaſſe 47, 1 St. hoch.
(3710
227

[ ][  ][ ]

R 80
854
4½ pGl. Württemberger Obligationen
in Gulden,
pCt. Sohwedische Obligationen
4½
vom Jahr 1878 und 1860.
Ich mache hierdurch wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Friſt zur Con=
vertirung
der Schwediſchen Obligationen am 30. April, die der Württem=
bergiſchen
am 9. Mai abläuft, und bitte ich deshalb die zur Convertirung be=
ſtimmten
Obligationen mir in den nüchſten Tagen zuſtellen zu wollen.
Sollte aber ein Umtauſch der gekündigten Schwediſchen oder Württembergiſchen
Obligationen gegen andere Werthpapiere beabſichtigt ſein, ſo iſt es empfehlenswerth,
dieſen ebenfalls ſofort vorzunehmen, da die Schwediſchen Obligationen 101, die
Württembergiſchen 102 ſtehen, während dieſelben nach Ablauf der Conver=
tirungsfriſt
nur 100 werth ſind.
Zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit, halte meine Dienſte beſtens empfohlen
v G ulnaditt
Gaho
13850

Darmstadt,
Frankfurt a. M.,
Louiſenplatz Nr. 7.
Große Gallusſtraße Nr. 21. Eine Ladnerin
von angenehmem Aeußern und von guter
Familie, welche ſchon in einem Delicateſſen=
oder
ähnlichen Geſchäfte thätig war, wird bei
ſ. hohem Salair zu ſofortigem Eintritt
g eſ u ch t.
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D. 6940 an Hausensteln &
Vogler in Frankfurt a. M.
[3713
gelangen laſſen. Annonee.
3801
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übernimmt dauernd in ſeinergenügend freien
Zeit die Führung der Bücher u. Correſpon=
denz
eines beliebigen kleineren Geſchäfts.
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Fin junges Mädchen aus guter Familie
-= ſucht Stelle zur Stütze im Haushalt
oder zu Kindern. Zeugniß liegt vor.
(3804
Näheres in der Expedition Cn ein hieſiges, größeres Colonial=
7) Waaren=Geſchäft wird ein angehender
Commis (tüchtiger Verkäufer) per ſo=
jort
geſucht.
(3819
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E Ludwigsbahn verbunden. Auskunft
K ertheilt
8 2844) Blumenthal &am; Co.
AAaAzuuutAAaAauuznz
[Eine kinderloſe Frau übernimmt Laufdienſt,
C oder Aushülfſtellen für den ganzen Tag.
Schloßgaſſe Nr. 3.
[3714
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G Soderſtraße Nr. 10 parterre zwiſchen
1 und 2 Uhr.
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Ocher mit Pferden umzugehen verſtehtu. gute
Zeugniſſe beſitzt, ſucht Stelle auf ſogleich. Näheres Beſſ. Friedrichſtraße 9. (3718
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12 Zimmer, wenn möglich mit Gar= b ten, oder auch ein Haus von ent=
ſprechender
Größe zum Alleinbewohnen
wird zu miethen geſucht. Gefl. ſchrift= h liche Offerten unter F Nr. 2063 an g
h die Expedition d. Bl. erbeten.
Lo=eeeeeeeeeooeoees
Finen Lehrling ſucht
[3805
G. F. Steingäſſer, Tapezier.

Einen Lehrling
[3853
mit guter Schulbildung ſucht
C. C. Hleber, Papierhandlung.
ſFine reinl. Frau von Beſſungen ſucht Aus=
C hilfsplütze. Näher. bei Frau Mattern,
[(3854
Verdingerin, Waldſtraße 4.

Fin billiger kleiner Sparkochheerd zu
C= kaufen geſucht. Offerten unter T. 155
an die Expedition.
[(3855
Fin Weißbinder oder ein Lackierer,
C der in Holzfarben bewandert iſt, kann
ſofort gegen guten Lohn eintreten.
(3856
Nüheres bei der Expedition.

Fin von ihrer Herrſchaft gut empfohlenes
CC= Hausmädchen ſucht wegen Abreiſe
der Herrſchaft gleich Stellung. Näheres
in der Expedition dieſes Blattes. (3857
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, die un=
ſerem
lieben Bruder und Neffen Friedrich
Koch die letzte Ehre erwieſen und ihn zu
ſeiner letzten Ruheſtätte geleiteten, ſagen wir
hiermit unſeren herzlichſten Dank. (3858
Die trauernden Geſchwiſter.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Theilnahme
an dem Ableben meiner lieben Frau
Friederlke Büchler,
geb. Oeſtreicher,
agt herzlichen Dank
[3859
der trauernde Gatte.
[3860
Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche an dem mich
durch das Ableben meiner lieben guten Mutter,
der Frau Anna Margaretha Helfmann,
ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſo herzlichen
Antheil nahmen und ſie zu ihrer letzten Ruhe=
ſtätte
geleiteten, ſage ich hiermit meinen herz=
lichſten
Dank. Darmſtadt, 24. April 1881.
Eliſe Landwehr Wtwe.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 26. April.
14. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male wiederholt:
Der Feind im Hauſe.
Tragödie in 5 Akten von Otto Roquette.
Perſonen:
Lucrezia Conti, verw. Grä=
fin
Colonna .
Gherardo,
Leonore, ihre Kinder
Filippo,
Rodrigo Conti, ihr Vetter
Der Cardinal Colonna
Nicolo Colonna, Aelteſter des
Hauſes
Herr Werner.
Lorenzo
Herr Franke.
Guido
Herr Hartig
Colonna
Simone.
Herr Schimmer.
Giampolo
Herr Leib.
Herr Hacker.
Ascanio Contarini.) Venetianer Herr Wagner.
Grimani,
Stadt=
Francesco Orſini,
Herr Mickler.
präfect von Rom
Piero, Einſiedler
Herr Knispel.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Frl. Verl.
Herr Edward.
Frl. Weigel.
Frl. Beck.
Herr Steude.
Herr Dalmonico

[ ][  ][ ]

E 80
ſemälde=Ausſteſſune
des
Rheinischen Kunstvereins zu Darmstadt
Saalbanſtraße 73
vom 3. bis 28. April 1881.
Tüglich geöffnet von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr.
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 20 Pfg.
(2961
Der Vorstand.

Nachbem die Erbſchaft des 4. vor. Mts.
verſtorbenen Profeſſors Dr. Georg Zimmer=
mann
hier unter der Rechtswohlthat des
Inventars angetreten worden iſt, werden
die Gläubiger des Erblaſſers aufgefordert,
ihre Anſprüche binnen vier Wochen bei
unterzeichnetem Gericht anzumelden.
Darmſtadt, den 22. April 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Veröffentlicht
Der Gerichtsſchreiber:
[3865
Bartha.

4

Zu miethen geſucht
eine gangbare Wirthſchaft. Schriftliche
Offerten mit Preisangabe in der Exped.
d. Bl. unter L 2 100 niederzulegen. (3863

Trockenes 1zölliges Pappelholz
ucht
J. Schröder, (3862
Heinrichſtraße Nr. 59.

Fin feineres Hausmüdchen ſucht zum
1. Mai Stellung. Dieſelbe würde

auch zur Aufſicht einiger Kinder gehen.
Neckarſtraße 17, 2. Stock.
(3861

in Mitleſer zur Kölniſchen
Zeitunge geſucht. Näheres
in der Exped. d. Bl. (3864

Für die Opfer der Cataſtrophe auf der
Inſel Chios iſt weiter eingegangen: Von
den Herren Kanzleirath Müller 10 M. W.
Schwab 20 M. Frau Dr. Sell 10 M. Ofen=
fabrikant
Gärtler 3 M. J. D. Linß 3 M. S.
G. Zeugengebühr 1 M. C. 2 M. Ober=
Medicinalrath Dr. Burxmann 3 M. Frl. Char=
lotte
Buxmann 2 M. B und D 5 M. Rentner
G. Brunner 15 M. Frau General Cronebold
5 M. Zuſammen 79 M. Hierzu, bereits ver=
öffentlicht
, 229 M. 35 Pf. Demnach im Ganzen
298 M. 35 Pf.

Ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog beſichtigte am Freitag
in Begleitung der Herren Hofmarſchall v. Weſterweller und Oberbaurath
Schäfer die in den Räumen des ehemaligen kurfürſtlichen Schloſſes in
Mainz aufgeſtellten Pläne zur Erbauung einer feſten Brücke über den
Rhein und nahmen kſodann auch die neu eingerichteten Räume der
Alterthumsſammlungen in Augenſchein.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die gegen
Ph. Wenzel wegen Mordes erkannte Todesſtrafe im Wege der Gnade
in lebenslängliche Zuchthausſtrafe verwandelt.
- Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander hat ſich am Sonntag
nach Braunſchweig begeben, um im Auftrag Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs deſſen Glückwünſche Sr. Hoheit dem Herzoge von Braun=
ſchweig
zum fünfzigjährigen Regierungsjubiläum zu uberbringen.
Generallieutenant v. Schlotheim, commandirender General
des 11. Armeecorps, wird die Truppen der hieſigen Garniſon zu Anfang
Mai beſichtigen.
Seit heute ſind verſchiedene Landwehr=Compagnien im
Griesheimer Lager zu Uebungszwecken eingezogen.
Bei der diesjährigen Kadettenvertheilung wurden P.=U.
v. Brauchitſch als Sec.=Lt. in das 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115,
Unteroff. Kreuter als Port.=Fähnr. und Kadett Frhr. v. Dalwigk II.
als charakteriſ. Port.=Fähnr. in das 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116,
P.=u. v. Uthmann als außeretatsmäßiger Sec=Lt. in das Großh.
Feld=Art.=Regt. Nr. 25 verſetzt.
Eine zu Ende voriger Woche ſtattgehabte engere Verſammlung
von Wählern hat, wie man vernimmt, für die nächſte Reichstagswahl
die Candidatur des Herrn Oberconſiſtorial=Präſidenten Goldmann in
Ausſicht genommen. Bei der großen Hochachtung und Beliebtheit, welche
Herr Goldmann in allen Kreiſen gemießt, dürfte deſſen Candidatur in
unſerem Wahlkreiſe vorausſichtlich eine höchſt ſympathiſche Aufnahme
finden.
Tagesprogramm des Darmſtädter Frühjahrs=
7Pferde= und Fohlen=Markts 1881: 1) Auskunftsbureau: Im
Ausſtellungsgebäude
- geöffnet von 9-12 Uhr Vormittags und
3-5 Uhr Nachmittags, während des Marktes den ganzen Tag über.
Eingang: Blumenthalſtraße. Platz=Commiſſär: Rentner A. Klein. Bureau=
Secretär: Old. 2) Protocollbureau: Daſelbſt. 3) Zahlungsſtelle: a. für
die zur Verlooſung angekauften Thiere: Bankgeſchäft Moritz Wolfskehl,
Louiſenplatz Nr. 1, geöffnet von 9-12 Uhr Vormittags und von 3 bis
6 Uhr Nachmittags; b. für die anderen Gegenſtände: Im Ausſtellungs=
gebäude
am 27. April von Vormittags 9-12 Uhr. 4) Verſammlungs=
immer
der Mitglieder des Pferdemarktvereins mit Reſtauration: Im
Ausſtellungsgebäude bis zum 27. April von 7 Uhr=Vormittags bis 8 Uhr
Nachmittags geöffnet. 5) Looſeverkaufsſtelle: Auf dem Marktplatz.
6) Ausſtellung der zur Verlooſung angekauften kleineren Gegenſtände:
Im Ausſtellungsgebäude, geöffnet von 9 bis 12 Uhr Vormittags und
von 2- 4 Uhr Nachmittags. 7) Der Ankauf der Thiere zur Verlooſung
ſindet am 25. und 26. April ſtatt. - Mittwoch den 27. April:
1) Abnahme der zur Verlooſung angekauften Thiere: Auf dem Markt=

platz um 10 Uhr Vormittags. Abnahme=Commiſſäre: Stabsveterinär=
arzt
Dr. Zimmer, Stallmeiſter Namendorf, Secretär Dr. Stimmel.
2) Beginn der Verlooſung: Nachmittags 5 Uhr im Ausſtellungs=
gebäude
.
Auf dem geſtern begonnenen Pferdemarkt entwickelte ſich,
durch das Wetter im Ganzen begünſtigt, ein äußerſt animirtes Treiben.
Die Zahl der zu Markte gebrachten Pferde überſtieg. wie man vernimmt,
nicht unweſentlich die der letzten Märkte, ſo daß bei der vorhandenen
ſchönen Auswahl ſich ein ſehr reges Geſchäft geſtalten konnte. Nach=
ſtehend
die Namen der prämitrten Handler: Für ſchwere Zugpferde
Gebr. Belmont zu Alzey 100 M.; für leichte Zugpferde Gebr. Belmont
70 M., H. Wolf u. Sohn in Kreuznach 50 M.; für Wagenpferde
ſchweren Schlags (oarrossiers) Gebr. Heß zu Bockenheim 150 M.; für
Wagenpferde mittleren Schlags A. Ballenberg zu Bockenheim 60 M.,
W. Wolf zu Heidelberg 60 M.; für Wagenpferde leichten Schlags Joſeph
Roſenthal zu Frankfurt und J. Bodenheimer zu Heidelberg je 50 M.;
für Reitpferde J. Bodenheimer zu Heidelberg zwei erſte Preiſe zu je
100 M. Die Prämiirung der anderen Pferde war bei Schluß des
Blattes noch nicht vollendet.
Der Landespferdezuchtverein veranſtaltet auch im Jahre
1881 einen Ankauf von Stutfüllen für ſeine Pferdezucht treibenden
Mitglieder und ſolche Züchter, welche beabſichtigen dem Verein beizutreten.
Angekauft werden nur halbjährige Stutfüllen beſter Qualität vorzugs=
weiſe
in Hannover (muthmaßlicher Durchſchnittspreis ca. 400 M. per
Stück), ſodann bei genügender Beſtellung in Oldenburg ca. 300 M. per
Stück, ſowie in Belgien (Ardenner Füllen) ca. 500 Francs. per Stück.
Die Beſtellungen müſſen bis zum 1. Juni d. J. eingegangen ſein und
ſind bei den Herren Directoren der landwirthſchaftlichen Bezirksver=
eine
, in Rheinheſſen bei den Herren Präſidenten des landwirthſchaft=
lichen
Provinzialvereins bezw. den Herren Vorſtehern der Vereinsbezirke,
oder direct bei dem Vorſtande einzureichen, und iſt dabei anzugeben, ob
auf Füllen Hannoveriſchen, Oldenburger oder Ardenner Schlags reflectirt
wird. Die allgemeinen Koſten (Reiſekoſten der Commiſſionen, ſowie die
Koſten des Transports, der Fütterung und der Verſteigerung der Füllen
trägt der Pferdezuchtverein, ſo daß die Beſteller nur den Ankaufspreis
zu entrichten haben. Die Thiere werden wie im vergangenen Jahre unter
den Beſtellern verſteigert. Der Termin ſund Ort der Verſteigerung wird
ſ. 3. bekannt gegeben.
Die Gefahr einer Einſchleppung der Blattern ſcheint zur Zeit
aus dem die Provinz Oberheſſen im Nordweſten begrenzenden Nachbar=
gebiete
zu drohen. Vor einigen Tagen fand im Hoſpital zu Friedberg
ein aus dem Siegen'ſchen zugereiſtes Individuum Aufnahme, welches von
dieſer Krankheit in ausgeſprochenſter Form befallen war und das ferner
bereits erkrankt in verſchiedenen Herbergen der Nachbarorte ſich auf=
gehalten
und damit zu anderweiter Infection Anlaß gegeben haben
mochte. Bei der Möglichkeit einer weiteren Ein= und Verſchleppung
der Blatternkrankheit im Großherzogthum iſt den Geſundheitsbeamten
beſondere Aufmerkſamkeit zu empfehlen, zumal neuerdings auch hin und
wieder Erkrankungen an ſog. Waſſerblattern bei Erwachſenen beobachtet
worden ſind, welche als leichte Fälle von Pocken aufzufaſſen ſein
möchten.
(D. 3.)
Am Sonntag feierte die Section Darmſtadt des deutſch=
öſterreichiſchen
Alpenvereins das Stiftungsfeſt im Gaſthof zum halben

[ ][  ]

858
N6
Mond in Heppenheim, an welchem gegen 90 Perſonen theilnahmen,
worunter auch mehrere benachbarte Städte vertreten waren.
Nach übereinſtimmender Mittheilung Mainzer Blätter iſt der
erſte Preis bezüglich der Pläne für den Brückenbau Herrn Ingenieur
Grahn in Eſſen zuerkannt worden.
Die Kanaliſation in Mainz hat bereits 2 Civilprozeſſe
hervorgerufen, in welchen die Eigenthümer der beſchädigten Häuſer
10,000 reſp. 14,000 M. Entſchädigung für Minderwerth, ferner Erſatz
für Reparaturkoſten beanſpruchen. Eine Reihe weiterer Prozeſſe ſoll in
Ausſicht ſtehen.
Die Bau= und Theatercommiſſion in Mainz hat eine Commiſſion
gewählt zu dem Zwecke, ſämmtliche Räume des dortigen Stadt=
theaters
genau zu unterſuchen und geeignete Vorſchläge zur Abwendung
von Feuersgefahr zu machen; gleichzeitig wurde beſchloſſen, ſämmtliche
Thüren des Theaters, welche nach Innen zu öffnen ſind, derart um=
ändern
zu laſſen, daß dieſelben nach Außen geöffnet werden können.
Aus Anlaß zweier in Mainz vorgekommenen Fälle, in welchen
in kürzeſter Friſt durch rechtswidrige Aneignung von Sparkaſſe=
büchern
und Erhebung des Geldes auf der Sparkaſſe arme Leute um
die Frucht ihrer Erſparniſſe gebracht wurden, wird in Mainzer Blättern
die Anſicht ausgeſprochen, daß dem durch einen Talon oder eine Legi=
timationskarte
, welche getrennt vom Buche von dem Beſitzer ſeparat auf=
bewahrt
werden können, leicht abzuhelfen ſei.
- In einer im Laufe voriger Woche in Alzey ſtattgehabten Ver=
ſammlung
von Vertrauensmännern, in welcher von 30 Ortſchaften des
Bezirks 27 vertreten waren, erklärte man ſich in großer Mehrzahl für
Wiederwahl des Reichstagsabgeordneten Dr. L. Bamberger.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 22. April.
E. Ein Wintermärchen, Schauſpiel in 4 Acten von Shakeſpeare,
für die deutſche Bühne neu überſetzt und bearbeitet von Fr. Dingelſtedt.
Muſik von F. v. Flotow.
Da man die vergeblichſten Anſtrengungen gemacht hatte, das Werk
des britiſchen Genius in die üblichen Schulkategorien einzuordnen, be=
nahm
ſich die Kritik demſelben gegenüber ziemlich vornehm herablaſſend,
konnte über dem Aufſpüren und Aufſtellen der darin vorkommenden
Mängel und Verſtöße gar nicht zum reinen Genuß der poetiſchen Schön=
heiten
gelangen und fing ſchließlich ſogar an, die Autorſchaft Shakeſpeare's
zu bezweifeln. Die Stimmen gewichtiger Literarhiſtoriker haben den
letzten Argwohn wohl für immer beſeitigt, es aber nicht hindern können,
daß nach wie vor darüber geſtritten wird, ob dies dramatiſirte Märchen,
dieſes tragi=komiſche Paſtorale, von äſthetiſchem Werth ſei oder nicht.
Man tadelt vor Allem die Zweitheilung desſelben - den Wespenleib=,
wie ſich Gervinus ausdrückt, dieſe Zweitheilung, die erſtens darin be=
ſteht
, daß auf dem erſten Theil ein ausſchließlich tragiſcher Accent ruht,
während der zweite die leichte Maſchinerie aufweiſt; ferner, daß zwiſchen
dem dritten und vierten Acte ein Zeitraum von 16 Jahren liegt, und
ſodann, daß in dem erſten Theile des Dramas ganz andere Perſonen
unſer Intereſſe in Anſpruch nehmen, als im zweiten. Während wir uns
in den erſten Aufzügen mit der Leidensgeſchichte der Hermione beſchäf=
tigen
, iſt Perdita die eigentliche Heldin der letzten Acte. Was will aber
dies alles ſagen gegen die unvergänglichen Schönheiten des Dramas,
gegen den poetiſchen Duft, der über dasſelbe gebreitet iſt. Es iſt nichts
einfältiger, als bei einem Werk der ſchöpferiſchen Phantaſie mit einem
zuſammengeſetzten dramaturgiſchen Katechismus zu ſtehen und es nach
Analogie einer Schulaufgabe zu corrigiren.
Shakeſpeare nannte das StückWintermärchen= und als Märchen
wollte er es genommen wiſſen; ſo wie in ſeinem,Sturm= und Sommer=
nachtstraum
; wendet er ſich auch hier einzig an die Phantaſie ſeiner
Zuhörer, ohne ſich dabei viel um die Regeln einſeitiger Kunſttheorie zu
kümmern. Von der dichteriſchen Freiheit wird denn auch ein unum=
ſchränkter
Gebrauch gemacht. Die phantaſtiſche Willkür hat alles bunt
zuſammengewürfelt, Zeit und Ort mit wahrer Koboldlaune durch=
einander
geworfen; da eben doch alles Märchen iſt, kommt es auf einen
geographiſchen Schnitzer, auf einen Anachronismus mehr oder weniger
auch gar nicht an.
Dagegen iſt die tragiſche oder komiſche Richtung, die ſich aus dem
Weſen einer Handlung ergibt, vom Dichter jedesmal mit der größten
Sicherheit ergriffen. Er machte nicht etwa den tragiſchen oder komiſchen
Effect ſchwächer, um dort in's Rührende, hier in's Feinkomiſche überzu=
gehen
. Dies Temperiren iſt ihm fremd. Weder erſpart er uns das
furchtbarſte Grauen in den erſten Aufzügen, noch nimmt er Anſtand,
uns in die Geſellſchaft eines Autolykus zu führen.
Das Stück wurde in der Dingelſtedt'ſchen Bearbeitung gegeben, die
in dem Beſtreben ſeeniſcher Abrundungen mancherlei Verbeſſerungen/
angebracht hat, die nicht immer unſeren Beifall finden. Brauchen wir
auch gerade nicht um die Ausmerzungen zu klagen, ſo vielleicht eher um
das willkürlich Hinzugefügte. Es iſt mehr als fraglich, ob die Freiheit

80
der Ueberſetzung dahin ausgedehnt werden darf, daß Verſe eingelegt
werden, welche auf eine ganz andere Spur hinweiſen, als auf das Ori=
ginal
. Wenn Hermione declamirt: Das ganze Leben iſt ein Winter=
märchen
und dann ſchließt=und endlich doch gelöſt in lichtem Frieden
ſo dürfte es doch ſchwer werden, diejenige Stelle des engliſchen Tertes
aufzufinden, welche ſich ſo überſetzen ließe. Nunmehr einige Worte
über Ausführung und Auffaſſung der einzelnen Partien ſeitens der
Darſteller.
Im Leontes hat Shakeſpeare das Prototyp der Eiferſucht ge=
zeichnet
, aber im Princip verſchieden vom Othellor. Letzterer iſt eine
groß angelegte, leidenſchaftliche Natur, frei von Argwohn, erſt durch den
Ohrenbläſer Jago wird die Eiferſucht in ihm erregt und genährt.
Leontes dagegen iſt ſein eigener Ohrenbläſer. Während Othello durch
ſeine Umgebung in die Eiferſucht hineingehetzt wird, treten im Winter=
märchen
alle Perſonen ausnahmslos für Hermione's Unſchuld ein, ohne
den König aus ſeiner Verblendung reißen zu können. Eine wohldurch=
dachte
Leiſtung bot der Leontes des Herrn Edward. Das Anwachſen
der Eiferſucht war richtig angedeutet, bei den wilden Ausbrüchen der
Leidenſchaft hatte die große Stärke ſeiner Mittel ein ergiebiges Feld, ſich
geltend zu machen. Ebenſo war die Schlußſcene, in welcher er gebrochen
und reuig wieder erſcheint, ganz vortrefflich. Fräulein Weigel, der
mehr lyriſche Weichheit als energiſches Pathos zu Gebot ſtand, zeichnete
ihre Hermione, dies rührende Muſterbild weiblicher Würde und Er=
gebung
- wohl in Folge einer augenſcheinlichen Indispoſition - nicht
in den anſprechenden Zügen, die ihr ſonſt zu Gebote ſtehen. Der
Schwerpunkt für die Rolle der Hermione hat von jeher in der großen
Gerichtsſcene des dritten, in unſerer Bearbeitung zweiten Actes gelegen.
Fräulein Weigel brachte dieſelbe weniger durch ergreifende Tragik, als
den milden Glanz der Weiblichkeit zur Geltung. Durch ruhiges, ange=
meſſenes
Spiel befriedigten Herr Dalmonico als Polurenes, Herr
Mickler als Camillo, Herr Knispel als Antigonus und Herr Hacker
als Florizel. Fräulein Berl gab die reſolute, heftige Paulina mit der
nöthigen Energie. Fr. Kläger war eine reizende Perdita, dennoch ſchien
ihr die Rolle nicht ganz bequem zu liegen. Die Simplicität des Herrn
Franke als Mopſus, der Gaunerhumor und die köſtliche Charge, die
Herr Werner als Autolykus gab, das bunte Durcheinander der Schäfer
und Schäferinnen vereinigte ſich zu einem reizenden Bilde arkadiſchen
Schäferlebens. Die die Handlung begleitende Flotow'ſche Muſik, von
unſerem Orcheſter unter Leitung des Herrn Capellmeiſters de Haan
tadellos zu Gehör gebracht, iſt von äußerſt anſprechender Wirkung, be=
ſonders
da, wo ſie die Uebergänge und den Wechſel der Stimmungen
anzuzeigen hat. Die Soli wurden von den Herren Weber und Reitz
meiſterhaft vorgetragen. Der hier zeitweiſe wohnende Componiſt wohnte
der Aufführung bei.
Lob verdienen die mit Grazie ausgeführten Tänze, vornehmlich der
charakteriſtiſche Amazonentanz des erſten Actes. Die erſchreckende Leere
des Hauſes, die ſich beſonders in den erſten Ranglogen ſichtbar machte,
muß um des löblichen Zweckes willen, der durch die Vorſtellung erreicht
werden ſollte, bedauert werden.
Bei einzelnen Darſtellern zeigten ſich übrigens verwunderliche Ge=
dächtnißſchwächen
. Die ganze Neueinſtudirung; machte noch den Ein=
druck
des Ueberhaſteten, der hoffentlich bei einer Wiederholung ſchwinden
wird; auch bitten wir, uns dann um halb 10 Uhr wie der Zettel ver=
heißen
- und nicht eine Viertelſtunde nach 10 Uhr zu entlaſſen.
Sonntag, 24. April.
4 Der Prophet, von Meyerbeer. Die Theaterfreunde
Darmſtadts haben Urſache, der Direction für die heutige Repriſe dieſer
Oper dankbar zu ſein. Fräulein Auguſte von Müller bot uns als
Fides- einen reinen, ſelbſt durch einige minder gelungene Cadenzen nicht
getrübten Kunſtgenuß. Sie zeigte ſich in dieſer ungemein ſchwierigen und
anſtrengenden Partie als wohlgeſchulte und denkende Künſtlerin, in Geſang
und Spiel gleich lobenswerth. Die mächtige, namentlich in den tieferen
Lagen prachtvolle Stimme eignet ſich für dieſe Partie in ſeltener Weiſe,
hierzu geſellt ſich ein edler feinfühliger Vortrag und ein geiſtvolles
Spiel, um eine Geſammtleiſtung von hervorragender künſtleriſcher Be=
deutung
zu ſchaffen. Die große Scene des vierten Actes, in welcher
Fides ihren Sohn erkennt, geſtaltete ſich durch die erſchütternde Dar=
ſtellung
des Fräulein v. Muller zum Glanzpunkt des Abends. Das
Haus beehrte den Gaſt durch wiederholte und lebhafte Hervorrufe.
Die übrige Beſetzung war der Rollenvertheilung in der erſten Auf=
führung
am 3. April gefolgt, darf daher als bekannt vorausgeſetzt wer=
den
; doch erwähnen wir ausdrücklich des Herrn Bär als Trägers der
Titelrolle. Er theilte die Ehren des Hervorrufes nach dem vierten Act
mit dem Gaſte.
Anerkennung verdienen auch die erweiterten Verſuche der Rollſchuh=
läufer
.

Tages=Kalender.
Täglich bis 28. April: Gemälde=Ausſtellung des Rhein. Kunſivereins.
Samstag 30. April: Generalverſammlung des Kaufm. Vereins. - Abend=
Unterhaltung des Beſſunger älteren Geſangvereins.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.