Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 6:
Bekanntmachung, den Ausſchlag der directen Steuern für das Etatsjahr 1881-82 betr.
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen Einwohner von Beſſungen, welche Tauben halten, werden wegen der Saatzeit hiermit aufgefordert, dieſelben
ohne Ausnahme vom 1. bis 30. April l. J. bei Meidung der in Art. 79 des Feldſtrafgeſetzes vorbeſtimmten Strafe in den
Schlägen eingeſperrt zu halten.
Darmſtadt, den 27. März 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Der Kanonier Leonhard Helfrich, der 3. Batterie Großherzoglich Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25, geboren am
14. Juni 1855 zu Unter=Abſteinach, im Kreiſe Heppenheim, iſt durch kriegsgerichtliches unterm 26. d. Mts. lediglich beſtätigtes
Erkenntniß vom 23. d. Mts. in contumaciam für fahnenflüchtig erachtet und mit einer Geldbuße von 200 Ml. beſtraft worden
Darmſtadt, den 29. März 1881.
Großherzogliches Garniſonsgericht Darmſtadt.
Edictalladung.
Nachdem wider den Dragoner Franz Noll der 3. Escadron 2. Großh. Heſſiſchen Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner=
Regimenth) Nr. 24, geboren am 5. October 1860 zu Nieder=Ingelheim, Kreis Bingen, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet
worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich bei ſeinem Truppentheil zu ſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Freitag den 15. Juli d. Js., Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleltete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mk. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 26. März 1880.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen bereits ſtattgehabter und noch im Gang befindlicher amtlicher Viſitation unſerer Schulen lönnen für diesmal am
Schluß des Schuljahres öffentliche Schlußprüſungen nür in beſchränktem Maße abgehalten werden. Es finden ſtatt:
1. In der Mittelſchule für Mädchen:
Mittwoch den 6. April l. 33., von Vormittags 9 Uhr an, im Schulhaus hinter der Stadtkirche, öffentliche Prüfung
der Klaſſe L. und II., nebſt Ausſtellung von weiblichen Handarbeiten.
2. In der Stadtmädchenſchule:
Freitag den 8. April, Vormittags 8½ Uhr, in der Turnhalle der Schulhäuſer in der Rundethurm= und
Blumen=
ſtraße, Schlußact für die Klaſſen 1, I1a und 11b und die Confirmandinnen: Turnſchau, Geſangvorträge und Declamation,
Ver=
theilung der Prämien aus der Commerzienrath Blumenthal'ſchen Prämienſtiſtung; Ausſtellung weiblicher Handarbeiten, letztere
bis Samstag den 9. April, Nachmittags 5 Uhr dauernd, im Schulhaus in der Rundethurmſtraße.
Die Eltern und Verwandten der Schülerinnen, ſowie alle Freunde der Schulen laden wir zur Theilnahme freundlichſt ein.
Darmſtadt, den 30. März 1881.
Die Schulvorſtände für die Volksſchulen und Mittelſchulen.
Ohly.
(2954
183
692
R 66
Im Auftrag verſteigert der unterzeichnete Gerichtsvollzieher im
Ritſert'ſchen Saale zum Schützenhof in Darmſtadt
beute aen b. Lpru d. ½.,
Nachmittags 2 Uhr anfangend, und nöthigenfalls Mittwoch den 6. April,
Vormittags 9½ und Nachmittags 2 Uhr fortſetzend:
Eine große Partie 13. breite Betttücherleinen & Halbleinen,
eine Partie ⁶⁄, breite feine Hemdenleinen, Hausmacherleinen, eine Partie
6⁄ breite Herrenhuter Leinen und Halbleinen. Ferner eine Menge
Tiſch=
tücher, Servietten, Tafeltücher in verſchiedenen Qualitäten, leinene
Kaffee=
decken, Vorhänge, Shirting, Chiffons, Madapolams, Satins, weiße
Bettdecken, eine große Partie Handtücher in verſchiedenen Qualitäten. Auch
eine Menge weißleinene und farbige Taſchentücher, 40 Dutzend Frauen=
Hemden und Damenhoſen.
NB. Die Waaren können heute Vormittag den 5. April, von
10 Uhr an, im Verſteigerungslocal eingeſehen werden.
Engel,
(2958
Großherzoglicher Gerichtsvollzieher.
Veröffentlichung
In dem Handelsregiſter des Großh.
Amtsgerichts Darmſtadt l. wurden heute
nachfolgende Einträge vollzogen:
1) Otto Glockner von Darmſtadt
be=
treibt ſeit 15. Mürz 1881 dahier
unter der Firma „Friedrich Eichberg”
eine Conditorei und eine Kaffee=
Reſtauration als Alleininhaber.
2) Joſeph Plaut und Simon Vogel von
Darmſtadt betreiben vom 1. April 1881
an dahier unter der Firma „Plaut
und Vogel' ein Colonialwaaren= und
Oelgeſchäft en=gros, als
gleichberech=
tigte Theilhaber.
3) Die Ehefrau des Theodor Baronowsky,
Auguſte, geb. Bender, betreibt dahier/
ſeit 1. Februar 1881 ein Kurz= und
Modewaaren=Geſchäft unter der Firma
„C. Hahn Nachfolgeru, als
Allein=
inhaberin.
Darmſtadt, den 29. Mürz 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Küchler.
[3111
Bartha.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen des Kürſchners Friedrich
Stein=
wand zu Darmſtadt iſt nach Schlußtermin
aufgehoben worden.
Der Gerichtsſchreiber
Großherzoglichen Amtsgerichts Darmſtadt I.
Kümmel.
[3112
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen der Wittwe des Bäckermeiſters
Philipp Röhrig zu Darmſtadt iſt nach
Schlußtermin aufgehoben worden.
Der Gerichtsſchreiber
Großherzoglichen Amtsgerichts Darmſtadt I.
Kümmel.
[3113
Bekanntmachung.
Donnerstag den 7. April d. J.,
Vormittags 9 Uhr beginnend, ſoll im
Saale des Gaſtwirths Thomas Brücher
zu Arheilgen die Anfuhr von
731 Rm. Scheitholz, 34 Rm. Knüppelholz
und 60 Rm. Stockholz
aus verſchiedenen Diſtricten der
Ober=
förſterei Kranichſtein nach Darmſtadt an
den Wenigſtnehmenden vergeben werden.
Darmſtadt, am 4. April 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V. d. O.:
[3114
Eckſtorm, Forſtacceſſiſt.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 7. April d. J.
ſollen an Ort und Stelle folgende Arbeiten
an den Wenigſtnehmenden vergeben werden:
1) Nachmittags 2 Uhr im Diſtrict
Rotheſuhl das Anfertigen von 450 M.
Heegzaun;
2) Nachmittags 3 Uhr im Diſtrict
An der Silz Verſetzen von altem und
Anfertigen von ca. 100 M. neuem
Heegzaun.
Darmſtadt, am 4. April 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V. d. O.:
Eckſtorm, Forſtacceſſiſt. (3115
Bekanntmachung.
Behufs Freilegung des Bauplatzes für
ſeine Infanterie=Kaſerne ſollen die auf den
Hofraithen Magdalenenſtraße Nr. 8, 10
und 12 hierſelbſt ſtehenden Gebäude in
dem auf
Dienstag den 12. April, Vormittags
10 Uhr,
an Ort und Stelle anſtehenden Termin
öffentlich meiſtbietend auf den Abbruch
ver=
kauft werden.
Die Bedingungen, unter denen der
Verkauf erfolgt, werden im Termin bekannt
gemacht, können jedoch auch ſchon vorher
in unſerem Geſchäftszimmer, Riedeſelſtraße
Nr. 60, eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 1. März 1881.
0 Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung ſoll
die Ausführung von:
M.
a) Weißbinderarbeiten, veranſchl. zu 600
Be=
b) Chauſſirungsarbeiten
ſchüttung der militärfiscaliſchen
Chauſſee mit kleingeſchlagenen
Baſaltſteinen - veranſchlagt zu 2900
in öffentlicher Submiſſion vergeben werden.
Verſiegelte, portofreie Offerten ſind bis
zu dem auf:
Dienstag den 12. April er.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt angeſetzten
Ter=
min, woſelbſt auch die Bedingungen ꝛc.
ausliegen und eingeſehen werden können,
einzureichen.
Artillerie=Schießplatz bei
Darm=
ſtadt, den 2. April 1881.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
(3116
Freiwillige Verſteigerung.
Donnerstag den 7. April 1881,
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden durch den Unterzeichneten auf
frei=
williges Anſtehen in dem Hauſe
Friedrichs=
ſtraße 12 zu Darmſtadt nachverzeichnete
Gegenſtände öffentlich meiſtbietend, gegen
gleich baare Zahlung verſteigert:
Bett, 1 Waſchtiſch,
eiſernes
Bettgeſtell mit Matratze und
Unter=
bett, 1 Kleiderſchrank, 1 Eckſchrank,
eine Partie Strohſtühle, 2
Pferde=
geſchirre mit Bockgeſtellen, 2 neue
Pferdefliegennetze, 1 kleiner
Hand=
wagen, 1 ſchwerer Kaſtenwagen in
gut erhaltenem Zuſtande, ffür Wein=
und Frachtfuhrleute geeignet, 1
Jagd=
büchſe mit Futteral, 1 neues
Schellen=
geläute, 1 ganz neuer Schlitten, eine
Partie Fäſſer, verſchiedene Bilder,
als Stahlſtiche ꝛc., Nachttiſche,
Kleider=
haken, Fenſterrahmen und ſonſtige
Gegenſtände, 1 Eichhornkaſten, 1
ein=
zelnes Pferdegeſchirr,
Häckſel.
maſchine, 12 Rebengitter für
Wein=
reben am Hauſe, 1 Sopha, 1 große
deutſche Fahne, ſonſtige diverſe
Gegen=
ſtände, als: Waſchbütten, Ständer für
Fleiſch und Sauerkraut geeignet ꝛc.
Darmſtadt, den 1. April 1881.
3091)
Engel,
Großh. Gerichtsvollzieher.
Holzverſteigerung.
Donnerstag den 7. April I.
werden im Walde der Gemeinde Nieder=
Ramſtadt verſteigert:
154 Rmtr. buchen, eichen und kiefern
Scheiter,
78 Rmtr. dergleichen Knüppel,
6800 Stück buchen und kiefern Wellen,
57 Rmtr. buchen und kiefern Stöcke,
3 Stück kiefern Stämme,
11 „ Derbſtangen,
600 „
Bohnenſtangen.
„
Die Zuſammenkunft iſt Vormittags 10 Uhr
im Diſtrict Kloßberg.
Hierbei werden 20 Rmtr. buchen Scheiter,
Pfarrbeſoldungsholz, im fiscaliſchen Diſtrict
Hinterforſt lagernd, mitverſteigert, welches
Holz von dem Großh. Forſtwart
Schnell=
bächer dahier vorgezeigt wird.
Nieder=Ramſtadt, den 28. März 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Nieder=Ramſtadt.
6117
Bender.
24
[ ← ][ ][ → ]693
Die Holz=Verſteigerungen
vom 28., 29., 30. und 31. d. Mts. ſind
genehmigt.
Erſter Zahl= und Abfuhrtag: Freitag
den 8. April.
Darmſtadt, den 31. März 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl.
[3118
Feilgebotenes.
Billige Pantofkeln.
2379) Die ſo beliebten Frauenpantoffeln,
das Paar zu 3 Mark, Confirmandenſtiefel,
friſche Sendung Frauen=, Männer= und
Kinderſtiefel in bekannter Güte eingetroffen.
Bahnhofsſtraße 1, 1 St. hoch.
bei
Straßburger
AabCCESsenl
Zuſatz zum Kaffee
per Glas 30 Pf.
G. L. Eriegk,
Rhoimstrasse.
5 Lattig=Salat
bei C. Völker, untere Hügelſtraße 15.
Schwömnel
Großes Lager in den feinſten Bade-,
Tolletter, Einder-, Pferde-,
Fenster- und Chaisen-
Schwämmen.
Reichſte Auswahl - vorzügliche
Qualität - billige Preiſe.
Louis Hein Nach folger,
Ludwigſtraße 18.
2309)
Frättige Pensées, Silena
& Vergissmeinnicht Pflanzen,
letztere in weiß und blau, empfiehlt
L. Ploch, Handelsgärtner,
(2919
Kiesſtraße 35.
R67
Großes Lager
in
Jorhamgstoſſtem.
Englisch Tüll, weiß undſereme.
Schweizer Tüllhé Hull.
ildie.
3½. 4
Franz. Eilet-Guipure. .
Reiche Auswahl.
Billlgste Preise.
1Lo Faotio.
[2989
Rheinſtraße Nr. 2.
Nähſeide
8 Maſchinenſeide
in allen Farben, beſte Qualität, empfiehlt
L. Schmidt-Wamch,
Hofpoſamentier, Ernſt=Ludwigsſtraße 15.
ſ2922
Dunkeles, nach Münchener Art gebrautes
AE10
aus der
Brauerei der Brüdergemeine
empfiehlt
. 6769
H. Vocherod,
Kalbächergaſſe 4,
3119
nächſt dem Schauſpies= K Opernhaus in Frankſurt a. M.
Eine Glas=Kaleſche nebſt
OThe Hönde
„Lmz Pferden und Geſchirren
Ersſ billig zu verkaufen.
BatLLed.
Ne. E. Nüheres Bauhofſtraße Nr. 1
durch CrEme Pinard.
Voll=
in Mainz.
OE 10699) (2955 ſtändiger Erfolg garantirt. Preis 4 M.
AAuovo
in größter Auswahl,
rein=
ſchmeckend,
rohe von 90 Pf. per Pfd.,
do. gebrannt von M. 1. per Pfd.
an und höher
empfiehlt
Vii. Hersel,
Ernſt=Ludwigsſtraße 23 und
Ecke der Wald= und Saalbauſtraße.
Prima Spiritus,
Feinsten Schellack,
Goldsatinober,
Venet. Terpentin,
Leinöldruiss
empfiehlt in beſten Qualitäten
varl uatungol,
2556) Louisenplatz 4.
O=
Fin feiner ſchwarzer Herrenrock iſt zu
verkaufen. Näh. in der Exp. (3120
5) Petroleum=Kronleuchter,6 Stühle,
- 1 Waage, 1Waſchmaſchinchen und
Kartoffeln ſind zu verkaufen. Wor ſagt
[3121
die Expedition d. Bl.
In Darmstadt beil
2360)
Carl WatAnger.
Echtes Klettenwurzel=Oel
von Carl Jahn,
Hoflieferant und Friſeur in Gotha,
welches das Ausfallen und frühzeitige
Er=
grauen der Haare verhindert, das
Wachs=
thum derſelben aber dermaßen befördert,
daß in kürzeſter Zeit das ſchönſte und kräftigſte
Haar zu ſehen iſt. Es belebt die bereits
erſterbenden Haare von Neuem und iſt das
beſte Toilettenöl, vorzüglich auch für Kinder.
Jedes Glas iſt mit obiger Firma verſehen
und verſiegelt mit Gebrauchsanweiſung zu
75 Pfg. und 50 Pfg. in Darmſtadt
allein ächt zu haben bei (3122
Herrn G. L. Hriegk. Rheinſtraße.
Dieburgerſtraße 45 kopſelsweiſe
L, Roſenkartoffeln,
Frühroſen=
lartoffeln,
[3123
694
R 67
die nie Wildſchoſſe bringen, 40 bis 50 Emt. Höhe, in folgenden dankbaren und ſchönen Sorten, ſicher blühend dieſen
Nr.
Nr.
97 Sombreuil.
163 Louise Odier.
235 Baron Prevost.
375 G. Washington.
435 La Reine.
Nr.
110 Aime Vibert.
175 Malmaison.
247 Capitaine Christy.
415 John Hopper.
569 Paeonia.
Nr.
149 Lady Peel.
157 Blanche Lafitte.
357 Geant des Batailles.
421 Jules Margottin.
579 Paul Neron.
151 La Reine de Vile.
211 Antoine Mouton.
365 G. Jaqueminot.
433 La France.
649 Triomphe d’Angers.
20 Sorten hiervon koſten 11 Mk, 10 Sorten 6 Ml. Packung 50 Pfa, Porto 50 Pfa. — 12 Mk.
10 Schlingroſen in 5 Sorten koſten 4 Ml. 50 Pfg., 5 Centiſolen und 5 Moosroſen, alt, aber gut Mk. 450 2 9 Mk.
10 Stück 5 Sorten der ſchönſten Monatsroſen (Bengalen), darunter die neue weiße
50 Stück, die ganze Collection, etiketirt, mit ſolider Packung, Wurzel in Lehm getaucht, Porto und Packung
Angabe der Rummer genügt. Culturanweiſung gratis. Gegen Poſteinzahlung oder Nachnahme. Aufträge ſofort erwünſcht.
Albbert Amapper, Roſenzüchter,
Maximilliansau a. Rhein.
3 „
= 25 „
3124
Zwickauer vierzigknollige
Kartoffeln
(in gutem Boden bei uns mindeſtens
20facher Ertrag) ſo lange Vorrath, 5 Pf.
per Pfund zu haben in Nr. 70 an der
(3105
Stadtkapelle.
das vortrefflichſte Mittel, um
abge=
tragene dunkleuſchwarze Kleider
Möbelſtoffe, Sammt. Filzhüte,
be=
ſonders auch die dunklen
Militär=
kleider ꝛc. ꝛc., durch einfaches Bürſten
mit dieſer Flüſſigkeit, ohne ſie zu
zer=
trennen, wieder anzufürben, daß ſie
wie neu erſcheinen, iſt in Flaſchen
zu 50 Pfg. und 1 Ml. zu beziehen
von Otto Sautermeiſter zur Obern
Apotheke, Rottweil a. N. ſowie
aus den Niederlagen für.
3125
Darmſtadt: Carl Watzinger.
Frankfurt: Rölale & Chelius.
Mainz: H. Feuduer, Droguiſt.
Offenbach: L. Seelmann.
Worms: C. Goll, Materialiſt.
Importirte Havana-
Cgarrem
1879er u. 1880er Ernte
höchfeine milde Qualitäten;
Vigarretten
feinſtes Fabrilkat von
Sossidi Fréres & Comp.
Constantinopel
empfiehlt
63126
Franz Hilze.
=. Das Haus Döngesborngaſſe 2
E11 iſterbtheilungshalber preiswürdig zu
frgual
Aal verkaufen. Näheres Wienersſtraße 60,
[3128
parterre.
Nagdalenenſtraße 16 eine friſchmelkende
[3129
AL Ziege zu verkaufen.
Vermiethungen.
Zu vermiethen
8105)
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. 1
53) Beſſungen. Heidelbergerſtr. 54
ein Manſardenlogis zu vermiethen.
696) Grafenſtraße 27, Vorderhaus,
links, 1 St. b., ein möbl. Zimmer zu verm.
883) Eche der Riedesel- und
Heidelbergerstrasse 7 ist die
Erkerwohnung mit freier Aussicht, aus
8 Eimmern mit allem nöthigen Lube
hör bestehend, aut ersten Juni
bezieh-
bar, zu vermiethen.
1667) Beſſ. Carlsſtraße 3 die
Man=
ſarde: 1 Zimmer, kl. Cabinet, Küche und
Keller, ſofort beziehbar, für eine Dame.
1818) Rheinſtraße 47 Laden nebſt
Ladenzimmer und Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Keller ꝛc., zuſammen M. 720.
1971) Aliceſtraße 8 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und den
5. Mai zu beziehen.
2040) Löffelgaſſe 19 ein Logis zu
verm. und 22. Mai beziehbar.
¾
Gute Roſen= und gelbe Kartoffeln
Cswerden verkauft Hopfengarten. 13127
2095) In meinem Hauſe, Ecke des
Liebigplatzes u. Landwehrſtraße
19¼ iſt der 2. Stock, enthaltend 6
Zimmer mit Erker, Küche,
Speiſe=
kammer ꝛc., Gas= und Waſſerleitung,
bis 1. Juni, auf Verlangen früher, zu
vermiethen.
Näheres im Hauſe 1. Stock oder
in meiner Wohnung.
L. Harres.
899) Lendintobhrdhe 2
ein
kleiner Laden mit Manſarde,
Waſſer=
leitung u. ſ. w. bis 1. Juni, auch
früher, beziehbar. Ferd. Mann.
2398) Schulſtraße 14, Hinterbau, ein
ſchönes Logis an eine ruhige Familie per
1. Mai zu vermiethen.
2458) Ernſt=Ludwigſtraße 17 ein
gut möbl. Zimmer, alsbald zu beziehen.
2488) Neckarſtraße 10 iſt die Bel
Etage, enthaltend 8 Zimmer, Waſſerleitung
und alle Bequemlichkeiten anderweitig zu
vrrmiethen. Auch kann ein Pferdeſtall
da=
zu vermiethet werden. Franz Fehrer.
2583) Marienplatz 6 ein gut
mö=
blirtes Zimmer mit Cabinet an 1 auch
; Herren.
Ein freundliches Zimmer
mit Möbeln an einen Herrn - und ſind
beide ſofort zu beziehen.
géeLeebesotseeeeeeeee
2610) Rheinſtraße 47 bel Etage.
P Salon, 7 Zimmer und aller Zube=
B
6 hör. Auf Verlangen Stallung für
6 2-3 Pferde und Remiſe.
Sogecsoeoaneodeooeoes
2642) Erbacherſtraße 7 iſt 1 ſchönes
Logis mit Ausſicht auf die Straße, daſelbſt
1 ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
2736) Soderſtraße 9 iſt der 3. Stock
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
2834) Hölgesſtraße6 ein kleines
Man=
ſarden=Logis an eine einzelne ruhige Perſon
zu vermiethen. Preis 85 M.
2853) Waldſtraße 3. möbl. Zimmer
u. Kabinet, auch Zimmer allein zu verm.
2835) Schützenſtraße 12 ein ſchön
möblirtes Zimmer für ein anſtändiges
Mäd=
ſchen oder Herrn billig und gleich zu verm.
2886) In angenehmer Lage, unweit
der Bahnhöfe, iſt 2 Treppen hoch eine
ſchöne Wohnung von 7 Zimmern mit
Zubehör, Waſſer=u. Gasleitung für 1040 M.
(incl. Waſſer) an eine ſolide Familie zu
verm. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
2882) Wendelſtadtſtraße 49 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2884) Waldſtraße 17 erſte Etage
ein ſchönes gut möblirtes Zimmer
ſo=
fort zu vermiethen.
2923) Eine Wohnung von 5
Zim=
mern und ein Manſarden=Logis ſind zu
vermiethen. Näheres Liebigſtraße 25.
2957) Eliſabethenſtraße 1 die bel
Etage mit allem Zubehör, Waſſerleitung ꝛc.
alsbald zu vermiethen.
R. 67
695
2927) Eliſabethenſtraße 48 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen. Ausſicht durch die
Saalbauſtraße bis in die Rheinſtraße.
Auch finden 2 Schüler gute Aufnahme.
Frau Mayer.
2997) Heidelbergerflraße 7 zwei
möbl. Zimmer an einen Herrn oder Dame.
3018) Schulſtraße 12, parterre, ein
ſmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
3022) Wendelſtadtſtraße Nr. 42 eine
Manſardenwohnung mit Waſſereinrichtung.
3130) Magdalenenſtraße 21 ein
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
3131) Ludwigsplatz 9 die Manſarde
beſtehend in 2 Zimmern, Küche nebſt
Zu=
behör, bis 1. Juli zu vermiethen. Preis
175 M. Zu erfr. Schulſtraße 2. 2. Stock.
3132) Dreibrunnenſtraße 8 Manſarde,
4 Piecen, Küche mit Waſſerleitung.
3133) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
freundliches Logis per Mitte Mai zu
ver=
miethen. Preis 60 fl.
3134) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
1.
HAallono tu. 1ohlullhoi.
Gonſervatorium für ſämmtliche Jächer auf
dem Hebieke der Jonkunſt.
36 Elisabethenstrasse 36.
Protector:
3135
S. Gr. Hoh. Prinz Alexander von Heſſen.
Das Sommerſemeſter
be=
ginnt am 2. Mai.
Anmeldungen nimmt täglich entgegen
Der Director:
Fh. Schmitt,
Großh. Muſikdirector.
Am 29. und 30. April: Hauptprüfung
aller Klaſſen im Darmſtädter=Hof=Saal.
Casernen-Can Felder.
berg.
Pfläſterer geſucht
10-15 tüchtige, gegen hohen Lohn.
Die=
ſelben finden dauernde Beſchäftigung bei
dem Unternehmer Bohwinkel.
Anmeldungen auf der Bauſtelle.
Löhere
Müdchenſchule 8. Lehrerinnen=Seminar
All Darmstadt.
Schluß des Schuljahres Samstag den 9. April. Das neue Schuljahr
beginnt Montag den 25. April. Die Aufnahmen neuer Schülerinnen finden nur
Montag und Dienstag den 25. und 26. April im Schulgebäude ſtatt und
zwar Morgens von 9 Uhr und Nachmittags von 4 Uhr ab. Die Vormittage ſind
für die Aufnahmen in die höhere Mädchenſchule, die Nachmittage für die Prüſungen
und Aufnahmen in das Seminar beſtimmt.
Die großh. Direktion der höheren Mädchenſchule.
Dr. Wulckow.
(3136
Der Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerh
hält am Sonnabend den 9. d. Mts., Morgens 10 Uhr, die Prüfung in der
Alice=Schule ab, wozu Freunde der Anſtalt eingeladen ſind.
Kleidermachen 10 Uhr, Rechnen u. Buchführung 10½ Uhr, Weißnähen 11½ Uhr.
Die Arbeiten der Schülerinnen bleiben bis zum 11. d. Mts. Nachmittags ausgeſtellt.
Die Curſe des Sommerhalbjahrs beginnen am 25. April.
[3137
Der Vorstand.
Vorträge über religiöſe und kirchliche Fragen
zum Beſten des evangeliſchen Kirchenbauvereins.
Freitag den S. April, Abends 7 Uhr, in der Aula des
Cymnasiums.
Herr Proſeſſor Dr. Riehm von Halle, über den bibliſchen
Schöpfungsbericht.
Tageskarten 1 Mark Abends an der Kaſſe.
(3133
Hagazin-Vermiethung.
Aliceſtraße Nr. 27. zunächſt des
4 Fulda'ſchen Holzlagers. Das Ma=
gazin iſt durch einen Strang mit der F
4 Ludwigsbahn verbunden. Auskunft
T ertheilt
82844) Blumenthal & Co.*
AAxaaaaAzAzaaaAaArAAtaze 63152
Verloren
ein ſilberner Anhänger mit lilablauem
geſchl. Stein in Form eines Sterns. Dem
Wiederbringer eine Belohnung in der Exp.
Kleidermacherinnen,
die ſelbſtſtändig arbeiten können, finden
dauernde und lohnende Beſchäftigung in
der Puppenfabrik, Waldſtraße 32. Nach=
zufragen Vormittags von 11-12. (3037 C Muf Oſtern in eine größere Haus=
(4 haltung eine gute Köchin geſucht,
5
die ſich auch etwas Hausarbeit unterzieht.
Nur ſolche mögen ſich melden, die gute
Zeugniſſe vorlegen können.
Eliſabethenſtraße Nr. 51. „
8 ſFin Mädchen, welches hieſige Schulen
- beſucht, kann Penſion erhalten.
d
Bleichſtraße 11. (Eine alleinſtehende Dame ſucht ein Logis
E von 4 Zimmern Offerten nimmt die
Expedition d. Bl unter Chiffre H. N. 2959
12959 mern oder ein kleines Haus zum Allein=
bewohnen.
Schriftl. Offerten unter L. 345 an die
Expedition d. Bl.
A. 10,000
auf la. Nachhypothek 5pCt. zu leihen ſentgegen.
Nuhige, kinderloſe Eheleute ſuchen zu
56 Johanni eine Wohnung bel Etage
von 6-7 Zimmern mit allem Zubehör. Gefl. Offerten bittet man in der Exp. d. Bl.
unter A. M. 2966 niederzulegen. (2966
Geſucht auf Oſtern
ein braves Mädchen, das gut kochen
kann, für eine kleine Haushaltung. geſucht. Näheres in der Exped. (2931
Fine Wittwe ſucht Beſchäftigung mit
w Waſchen und Putzen. Große Kaplanei=
gaſſe 50.
[3072 Finige brave Mädchen können das Kleider=
C(machen gründlich erlernen bei Margarethe
(3073
Heim, Grafenſtraße 19.
184 [ ← ][ ][ → ]
696
467
gemälde=Ausſteſlung
des
Rheinischen Kunstvereins zu Darmstadt
Saalbanſtraße 73
vom 3. bis 28. April 1881.
Tüglich geöffnet von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr.
(2961
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 20 Pfg.
Der Vorstand.
Vaterländiſche Feuer=Verſicherungs=Actien=
Geſellſchaft in Elberfeld.
Laufende Verſicherungsſumme vom 1. Januar 1830 Ml. 2552216,132.
4,493549.
Prämien= und Zinſen=Einnahme
4,413,212.
Kapital= und Prämien=Reſerve für eigene Rechnung
„
6,000,009.
Grundcapital der Geſellſchaft
Zu Abſchlüſſen von Verſicherungen gegen Feuersgefahr empfehlen ſich und
er=
theilen weitere Auskunft
die Special=Agenten:
die General=Agentur:
H. Wetterhan in Darmſtadt,
C. F. Hemmler, Ludwigsplatz 10.
Magdalenenſtraße 7.
Ph. Mess I., Zimmermſtr., Beſſungen,
[3139
Holzſtraße 15.
Vorläuſige Anzeige.2
An der Brauerel zum Schützenhof.
Das größte
att-eerfuſt, eatultr
der Welt, genannt „Theater Horieuxe aus Paris,
Ewird auf ſeiner zweiten Rundreiſe durch Deutſchland ſich
be=
ehren, in ſeinem 1000 Perſonen faſſenden, durch 250 Gasflammen
jbrillant erleuchteten und auf das eleganteſte u. comfortabelſte
einge=
richteten Etabliſſement von Mittwoch den 6. April ab einen
Chclus von Vorſtellungen zu geben. Dieſes einem hohen Adel
l
und verehrter Bürgerſchaft der Stadt Darmſtadt nebſt Umgegend
Hochachtungsvoll
3140
zur ergebenſten Nachricht. Alles Nähere ſpäter.
E. von Devoorde,
Director des Theater Morieux.
Auf dem Lagerhausplatz
Elumenthalvierteh.
0
Hroße Menagerie.
Tüglich 3 große Vorſtellungen,
S.
4
14.
Hum 4, 6 und 8 Uhr. Um 4 und 8 Uhr: Haupt=
1
H4r
44
Se=
4
dreſſur und Fütterung.
2
e.
HA-
.
Die Herren Lehrer der Stadt und Umgegend laden
ET
wir mit ihren Schülern zur Beſichtigung der Menagerie
mit dem Bemerken ein, daß pro Kind nur 10 Pfg. Entree erhoben wird, und fürſ
jede Schule eine Extra=Vorſtellung ſtattfindet. Der Anſchauungsunterricht in der
Zoologie dürfte durch den Beſuch der Vorſtellungen ſehr gefördert werden.- Der
Aufenthalt hierſelbſt dauert nur wenige Tage.
Achtungsvoll
[3141
Weidauer & Wazdi.
mern, wenn möglich mit Garten.
Offerten unter G. P. 3080 an die Exp.
d. Bl. erbeten.
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C= unſer Comptoir und Laden geſucht.
Gebrüder Becker,
Rheinſtraße 3. (3084 ſEine gute Ziege zu kaufen geſucht.
= Wo? ſagt die Exp. d. Bl. (3097 Einen Tapeziergehülfen u. Lehrling
C ſucht
J. Böttinger. (3142
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dem Hauptzollamt gegenüber.
uGlerel var 100.
36 Stück friſchmelkende Kühe, wovon
12 ſtets auf Kindermilch gefüttert werden,
empfiehlt der Unterzeichnete zur gefälligen
Benutzung.
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F. P. Pitthan.
3045
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billigſt bei
Mayer & Sendor,
dem Hauptzollamt gegenüber.
Ich ſuche für mein Leinen-ap;
Wäschegeschäft eine gewandte
Verkäuferin, welche im Zuſchneiden
von Damenwäſche perfect ſein muß.
J. Mothwurk,
Mannheim.
3060)
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 5. April.
7. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
On kel Bräſi g.
Characterbild in 5 Akten nach Fritz Reuter'3
Roman „Ut mine Stromtid= von Fritz Harnack.
Perſonen:
Arel von Rambow, Gutsherr
auf Rambow
Herr Edward.
Frida, deſſen Gattin
Frl. Berl.
Fidelia, ſeine Schweſter
Frl. Schütky.
Franz von Rambow, jein
Herr Hacker.
Vetter
Pomuchelskopp, Gutsherr auf
Gürlitz
Herr Wisthaler.
Havermann, Inſpector auf
Rambow,
Herr Mickler.
Louiſe, ſeine Tochter
Frl. Weigel.
Mamſell Müller, WirthſchafterinFrau Pichon.
Fritz Triddelfiz. Lehrling,
Herr Franke.
Zacharias Bräſg, penſionirter
14
znſpector
Jochen Nüßler, Pachter
Herr Schimmer.
Brigitte, ſeine Frau
Frau Eppert.
Frl. Ethel.
Linning, ) beide Töchter
Minning,
Frau Kläger.
Gottlieb Baldrian, Candidaten Herr Knispel.
Rudolph Kurz. )d. Theologie Herr Wagner.
Moſes
Herr Werner.
Krull, Schulmeiſter
Herr Dornewas.
Chriſtine, Magd bei Rüßler Frl. Linbach.
Chriſtian, Knecht
Herr Leib.
1 1 Inſpector Bräſig.
Herr Theodor
Schelper als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Donnerstag 7. April.
Zum Beneſiz des Hofchors:
L o h e n gri n.
Große romantiſche Oper in 3 Akten von
Richard Wagner.
Ortrud . . . Frl. Finkelſtein von Berlin,
als Gaſt.
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C= niſſe aufzuweiſen hat und Caution
ſtellen kann, findet als Auslaufer
Be=
ſchäftigung. Schriftliche Offerten unter W.
39- durch die Exp. d. Bl.
(3078
(Fin alleinſtehendes Frauenzimmer
ge=
ſetzten Alters ſucht Stelle zur Führung
eines Haushalts durch das Vermittelungs=
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werden, gegen gute
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(3083
an die Exp. d. Bl.
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Sicher=
heit, auszuleihen. Schriftliche Anfragen
unter B. E. 3 befördert die Exp. (2963
697
R667
E= ſucht Arbeit oder auch als Magazinier.
Große Bachgaſſe 6.
(3074 Leſucht ein braves Laufmüdchen. Carls
Oſtraße 40, 1. St. (oſengarten). (3149 (3150.
Vierflaſchen
kauft C. Reinemer, N.=Ramſtädtſtr. 71. Vermiethbureau Frau Röſe, Friedrichſtr.14½
3145) Beſſ. Ludwigſtr. 73 der 2. Stock
zu vermiethen. Valentin Ganßmann. or einigen Tagen ließ eine Dame einen
17) D Iltispelz Muff in meinem Geſchäfte
liegen und kann dieſer von der Eigenthümerin erfolgte Ableben des Großh. Rech.
nungsraths und Controlvorſtehers der
Main=Neckar=Bahn
Georg Michael Selbert,
zeigen hiermit an
Darmſtadt, den 2. April 1881.
Die Hinterbliebenen.
Beerdigungszeit:Dienstag den 5. April,
Nachmittags 3 Uhr.
[3151 [3146
daſelbſt abgeholt werden.
Georg Freund, Schweinemetzger,
gegenüber der Infanterie=Kaſerne.
Mrbeiter können bill. Koſt u. Logis erhalt.
21 Magdalenſtr.9Vorderh. 1St. h. (3147
2) hat die Standuhr gewonnen. Nr.-
Chr. Sauer. (3148.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. April.
(Ordensverleihung.) S. M. der Kaiſer haben dem Geſandten und
bevollmächtigten Miniſter Staatsrath Dr. Neidhardt den K. Kronen=
Orden 1. Claſſe verliehen.
— Das „M.=W.=Bl.: publicirt die durch Se. Majeſtät den Kaiſer dem
Oberſten Weſterweller v. Anthony, Flügeladjutanten Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs, beauftragt mit den Functionen des
General=
adjutanten, ertheilte Erlaubniß zur Anlegung des Großkreuzes des Königl.
Sachſ. Albrechts=Ordens, dem Major Wernher, Flügeladjutant
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, des Comthurkreuzes 2. Klaſſe
des=
ſelben Ordens, dem Proviantamts=Controleur Wanker zu Stettin des
Ritterkreuzes 2. Klaſſe des Großh. Verdienſtordens Philipps des
Groß=
müthigen.
- Se. Hoheit der Fürſt von Bulgarien iſt geſtern Nachmittag
3½ Uhr mit Extrazug von Frankfurt hier eingetroffen und wurde am
Bahnhof von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog und Sr. Großh.
Hoheit dem Prinzen Alexander empfangen. Die Generalität, ſowie viele
Officiere der verſchiedenen Truppentheile der Garniſon und namentlich
das Officiercorps des Großh. 2. Dragoner=Regiments Nr. 23 hatten ſich
zur Begrüßung des Fürſten auf dem Perron eingefunden.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 8 vom
2. April enthält: 1) Bekanntmachung, die Umlagen zur Beſtreitung der
Bedürfniſſe für die israelitiſche Religionsgemeinde Crainfeld, im Kreiſ=
Lauterbach, für 1881,82 betr. - 2) Ueberſicht der für das Etatsjahr
188182 von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
genehmig=
ten Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen, in den
Ge=
meinden des Kreiſes Büdingen.- 3) Ueberſicht der für das erſte
Quar=
tal 1881 von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
genehmig=
ten Umlagen zur Beſtreitung der Communalbedürfniſſe der Gemeinden,
des Kreiſes Lauterbach. - 4) Namensveränderungen. - 5) Charakter.
7) Ruheſtandsverſetzungen.. - 6) Dienſtnachrichten.
8) Dienſtentlaſſungen.- 9) Concurrenzeröffnungen. - 10) Sterbefälle.
— Poſtdienſtnachrichten. Der commiſſ. Poſtrath
Benne=
zet in Darmſtadt wurde zum Poſtrath und Ober=Poſtdirectionsſecretä.
Görke daſelbſt zum Poſtcaſſirer ernannt.
Verſetzt wurden:
Poſt=
ſecretär Hieronimus von Langen nach Darmſtadt und Poſtverwalter
Colin von Groß=Umſtadt behufs Uebernahme einer Poſtſecretärſtelle
nach Darmſtadt.
Die Strafkammer des hieſigen Landgerichts hat in ihrer am
Montag ſtattgehabten Sitzung den von dem Schöffengericht wegen
Verausgabung eines falſchen Markſtücks zu 10 Tagen Gefängniß
verur=
theilten Rentner Daniel Meier von hier freigeſprochen.
— Den letzten der Vorträge über religiöſe und
kirch=
liche Fragen zum Beſten des evangeliſchen Kirchenbauvereins hatte
Herr Proſeſſor Dr. Beyſchlag von Halle übernommen, und als Thema
Idee und Thatſache der Verſöhnung bezeichnet. Wir durften
geſpannt ſein auf den zweifelsohne glänzenden Vortrag dieſes „Meiſters
in anziehender und geiſtvoller Reder wie einer unſerer bedeutendſten
wiſſenſchaftlichen Theologen ihn genannt hat. Leider hat ein ernſtes
Un=
wohlſein es ihm unmöglich gemacht, ſein bereitwillig gegebenes
Ver=
ſprechen einzulöſen, und muß demnach dieſer Vortrag, der
Vonners=
tag den 7. April ſtattfinden ſollte, ausfallen. Dagegen hat ſich,
was allen Freunden dieſer Vorträge hocherfreulich ſein wird, Herr
Pro=
feſſor Dr. Riehm von Halle, einer unſerer hervorragendſten
Orien=
taliſten und Bibelforſcher, eine Zierde jener Univerſität, in der liebens=
würdigſten Weiſe bereit erklärt, Freitag den 8. April zu der
ſeit=
herigen Stunde einen Vortragüber den bibliſchen Schöpfungs.
bericht zu halten. Die gediegene theologiſche wie naturwiſſenſchaftlliche
und philoſophiſche Bildung, die dieſer Gelehrte bei verſchiedenen
Geleger=
heiten bewährt hat, ebenſo wie einen tiefen religiöſen Ernſt, läßt eine
muſterhafte Leiſtung an Fülle und Klarheit der Gedanken erwarten, und
möchten wir alle Freunde einer echt wiſſenſchaftlichen und
zugleich: echt religiöſen Behandlung bibliſcher Fragen beſonders
dar=
auf aufmerkſam gemacht haben.
0 Hr. Dr. med. Kraus von Beſſungen ſprach in der letzten
Sitzung des Localgewerbvereins über die Kanaliſation der Stadt
Berlin, welche er genau ſtudirt und zwar mit Berückſichtigung der
hie=
ſigen Verhältniſſe. Aus dem ſehr eingehenden Vortrag iſt zu entnehmen,
daß in Berlin nach heftigem Streit die Kardinalfrage, ob Abfuhr oder
Kanaliſation, zu Gunſten der letzteren entſchieden wurde, wobei das
Gutachten Virchow's ausſchlaggebend geweſen, und daß man ſich dazu
entſchloſſen, durch Hobrecht das ſogenannte Radialſyſtem, bei
wel=
chem Berlin in 5 Hauptreinigungsbezirke getheilt iſt, in deren jedem, wie b.i
uns, die Kanaliſation mit Thonröhren anfängt, ſich dann in 1-2 Meter
hohen gemauerten Kanälen mit faſt denſelben Profilen, wie bei unſeren
neuen, fortſetzt und dann die Kanalwaſſer durch Dampfkraft gehoben
und vereint auf die Rieſelfelder geleitet werden, zur Ausführung zu
bringen. Dieſe Rieſelfelder, insbeſondere die hauptſächlich in Betracht
kommenden bei Osdorf, umfaſſen einſchließlich der ſogenannten Staubaſſins,
welche während des Winters zur Aufnahme des Kanalwaſſers dienen,
824 Hektar, haben ſich aber trotzdem zu klein erwieſen, werden während
der Bebauungsperiode theils als Wieſenland, theils zum Anbau von
Ge=
müſe ꝛc. benutzt und fortwährend durch das, vermittelſt Schleuſenanlagen
u. ſ. w. zur Vertheilung gebrachte Kanalwaſſer, welches eine
außeror=
dentliche Dungkraft beſitzt, berieſelt, und liefern, obgleich oft von
unver=
hältnißmäßiger Näſſe leidend, dennoch reiche Erträge. Auf die
Verhält=
niſſe hieſiger Stadt eingehend, trat Redner, da jetzt die neue
Waſſerlei=
tung reichliches Waſſer zur Reinigung liefere, mit Entſchiedenheit dafür
ein, die den Untergrund total verderbenden Abtritt= und Senkgruben
gänzlich zu beſeitigen, die Abfuhrſtoffe vermittelſt Kanäle abzuleiten,
ſer=
ner alle oberirdiſchen Waſſerläufe, als in vielfacher Beziehung ſchädlich,
zu kaſſiren und durch unterirdiſche zu erſetzen, ſowie endlich dafür Sorge
zu tragen, daß die ſich dann ergebenden Kanalwaſſer durch
Rieſel=
felder, für welche man im Weſten der Stadt ein ganz ausgezeichnetes
Terrain beſitze, und mit welchem durch die Pallaswieſe eigentlich
ſchon der Anfang gemacht ſei, geleitet werden. Das ſind im Weſentlichen
die Hauptmomente des mit regem Intereſſe verfolgten Vortrags.-
Die vorgerückte Zeit machte die Fortſetzung der Debatte über
Herab=
ſetzung der Gaspreiſe, insbeſondere für Motore, unmöglich,
da=
gegen nahm man Kenntniß von einem Flugblatt, worin Herr Ober=
Bergrath Pfannmüller unter Abdruck eines Sitzungsprotokolls vom
18. Febr. 1869 darlegt, daß er ſchon damals dafür eingetreten, das zur
Verſorgung hieſiger Stadt nöthige Waſſer in der Rheinebene - dem
Terrain in der Umgebung Griesheims -durch Anlage von 5 großen
Brunnen von 15 Fuß Durchmeſſer, welche unter ſich durch Kanäle oder
Röhren communicirten und welche ohne Anwendung von künſtlichen
Fil=
tern das Waſſer liefern ſollten, zu beſchaffen, alſo nicht, wie behauptet
worden, Ober=Baurath Hobrecht im Jahre 1872 den erſten praktiſchen
Vorſchlag für wirkliche Löſung unſerer Waſſerfrage gemacht habe.
44 Am Samstag Abend kurz nach 10 Uhr entſtand in dem
Tach=
ſtocke des Rechlsanwalt Heumann'ſchen Hauſes, Ecke der Promenaden=
und Fabrikſtraße 21, Feuer, das, von dem Nordoſtwinde angefacht,
in außerordentlich kurzer Zeit das ganze Dach ergriff und auch das
au=
grenzende Ruhland'ſche Haus, ſowie den Rahn'ſchen Zimmerplatz bedrohte.
698
R 6¾
Es dauerte diesmal lange, bis die Feuerglocke vom Kirchthurm ertönte,
und wurde es dadurch ungefähr 11 Uhr, bis die freiwillige
Turnerfeuer=
wehr anrükkte, die dann auch des Feuers ſehr raſch Herr wurde, wobei
ſich die Schiebleiter und die Hydranten vortrefflich bewährten. Das
Dach des erwähnten Hauſes iſt vollſtändig niedergebrannt und das obere
Stockwerk unbewohnbar geworden. Ueber die Entſtehung des Feuers
hört man, daß dasſelbe in einer Magdkammer zum Ausbruch kam, doch
fehlt hierüber noch genügende Aufklärung. Das Vorhandenſein vieler
leicht brennbarer Stoffe, Papiere, Weißzeug u. dgl., gab dem Feuer
reich=
liche Nahrung und würden bei Weſtwind jedenfalls auch die
angrenzen=
den Häuſer in Mitleidenſchaft gezogen worden ſein. Bei dem Löſchen
des Brandes bewährte ſich die vorzügliche Organiſation und die
Leiſtungs=
fähigkeit unſerer Feuerwehr, ebenſo kommen durch die überall
an=
gebrachten Hydranten Maſſen von Waſſer mit Leichtigkeit zur Verwendung;
es ſind daher alle Bedingungen gegeben, um jedes Feuer energiſch
be=
kämpfen zu können, wie denn auch kaum 10 Minuten nach Eingreifen
der Feuerwehr jede Gefahr als beſeitigt betrachtet werden durfte. Um
ſo peinlicher mußte es für die Betroffenen wie die Zuſchauer ſein, daß
ein ſo langer Zeitraum verfloß, bis die Hülfe erſchien, und wäre die
ſchleunigſte Herſtellung eines Feuertelegraphen von den verſchiedenen
Revieren nach dem Stadtkirchthurm zu wünſchen, ebenſo dürfte der bereits
früher in dieſen Blättern ausgeſprochene Wunſch, daß auf jedem
Polizei=
revier Schlüſſel zu den Hydranten und die nöthigen Schläuche vorhanden
ſein ſollten, wohl Berückſichtigung verdienen. Würde die
Schutzmann=
ſchaft auf den Gebrauch derſelben eingeübt, ſo dürfte bis zum Eintreffen
der Feuerwehr, über welches naturgemäß ja immerhin einige Zeit
ver=
ſtreichen muß, manches Feuer bereits im Entſtehen gelöſcht oder doch
wenigſtens auf einen geringen Umfang beſchränkt werden, abgeſehen
da=
von, daß eine ſofortige, wenn auch nicht ganz genügende, Hülfeleiſtung
auf die Betroffenen beruhigend wirkt und dadurch manchem Schaden
und Unglück, welche durch die entſtehende Kopfloſigkeit verurſacht werden,
vorbeugt.
Vom Großh. Hoftheater iſt ein neues Drama „Rouſſeau/ von
Dr. Hugo Müller acceptirt worden und ſoll nebſt einem älteren Stück
von demſelben Verfaſſer: „Onkel Moſes=, wohl noch in dieſer Saiſon zur
Aufführung gebracht werden.
- In der bevorſtehenden Verſammlung des
Gartenbau=
vereins ſind noch einige Damenpreiſe für Monatsausſtellungen zu
er=
werben. Von einem Mitgliede ſind verſchiedene Samen aus Auſtralien
geſchenkt worden, welche an Gärtner vertheilt werden ſollen.
1 Bekanntlich hat der Fiscus in der Nachlaßſache der Mutter des
hingerichteten Mörders Pfaff von Nieder=Ramſtadt einen Rechtsſtreit
er=
hoben. Von der Vorausſetzung ausgehend, daß der Mörder ſeiner Mutter
den Nachlaß derſelben nicht erben, alſo auch nicht weiter vererben könne,
nahm er den Nachlaß der Ermordeten als herrenloſes Eigenthum in
An=
ſpruch, obwohl Pfaff ein Kind hinterließ. Noch ehe indeß die Löſung der
Streitfrage vor dem Landgerichte erfolgte, zog der Fiscus ſeinen
An=
ſpruch zurück, und verbleibt nun der Nachlaß der Ermordeten dem Kinde
des Morders.
Oppenheim, 1. April. Bei den Bauarbeiten an der hieſigen
Katharinenkirche brach geſtern Abend in dem Augenblicke, als
ver=
mittelſt des Krahnens ein großer Eckſtein auf den Thurm geſchafft
wer=
den ſollte, das Krahnenſeil, und der coloſſale Stein ſchlug durch das
ganze Dachwerk in das Innere der Kirche. Durch den Ruck des Seils
wurde ein oben auf dem Gerüſt beſchäftigter Arbeiter heruntergeſchleudert,
und zwar ſo unglücklich, daß er in Folge der erhaltenen Verletzungen
ſofort ins Hoſpital verbracht werden mußte.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 3. April.
2 Die Aufführung des „Prophetenu von Meyerbeer erzielte
heute ein ſehr gut beſetztes Haus. Das Publikum ſcheint mithin, wenn
es nicht etwa die Neugier, die künftige Altiſtin zu ſehen, hineingelockt
hat, noch immer Gefallen an dieſer Oper zu finden, ein Geſchmack, den
wir nicht zu theilen vermögen. In noch höherem Grade als den übrigen
Opernz Meyerbeer's fehlt dem „Propheten: die Grundbedingung jedes
Dramas, die pfychologiſche Wahrheit. Wer kann an dieſem Helden ernſtes
Intereſſe nehmen, von welchem uns der Dichter im Unklaren läßt, ob
Hir es mit einem Schwindler oder einem betrogenen Betrüger zu thun
haben? Es iſt unbegreiflich, wie ein derartiges Libretto einen
Compo=
niſten dazu begeiſtern konnte, die widerwärtige Heuchelei der
Wieder=
täufer und die Farce des „Propheten' in Muſik zu ſetzen. Doch
Meyer=
beer ſah weniger auf innere Wahrheit, als auf den theatraliſchen Effect,
letzterem opferte er den idealen Gehalt vollſtändig auf. Er beſtrebte ſich
nicht, ein feineres äſthetiſches Gefühl zu befriedigen, er ſuchte auf die
großen Maſſen durch Anwendung der raffinirteſten muſikaliſchen und
ſceniſchen Reizmittel zu wirken, und dies gelang ihm auch im „
Prophe=
ten' nur allzugut. An effectvollen Rummern iſt in der Oper kein
Mangel, hier und da begegnet man auch muſikaliſch gehaltvollen Stellen,
leider ſind dieſelben nicht zahlreich genug, um uns mit der eraſſen
Un=
natur des Titelhelden und der oft ins Triviale ausartenden
Effect=
haſcherei zu verſöhnen.
Der Darſteller des „Propheten” muß aus eigenen Mitteln das Beſte
dazu beitragen, um uns den charakterloſen Johann von Leyden einiger=
maßen genießbar. zu machen. Herr Bär beſitzt zwar leider nicht das
volle künſtleriſche Vermögen, um einem Schemen dramatiſches Leben
ein=
zuhauchen, er iſt nicht allzuviel „von des Gedankens Bläſſe angekränkelt:
aber diesmal hatte er nicht blos ſtimmlich ſeinen guten Tag und führte
ſeinen Part ohne merkbare Ermüdung bis zum Bacchanale des letzten
Actes durch, ſondern wußte auch den Charakter des „Propheten;, wie
es unumgänglich nöthig iſt, zu idealiſiren. Weniger gelang ihm die
Anſprache an die Rebellen, beſſer der Vortrag der Hymne im 3. Act=
und ganz beſonders das Gaukelſpiel in der Domſcene des 4. Actes.
An und für ſich iſt dieſe Scene von dem ausgeſuchteſten raffinirten
Effecte, wie ihn nur der theatraliſche Witz eines Scribe erfinden konnte.
Es vollzieht ſich hier das eigenthümliche lügneriſche Spiel, daß der falſche
Prophet, ſcheinbar um der Rettung ſeiner Mutter willen, ſich ſelbſt dem
Tode bloßſtellt. Die meiſten Sänger des „Johannu nehmen es mit der
Darſtellung dieſes Vorganges ganz äußerlich und oberflächlich. Geſtützt
auf die Worte; „Ein Wunder nur gibt Geiſteshelle ihr zurückz treiben
ſie gewiſſermaßen einen Hocuspocus vor der bethörten Menge. Allein
die wirkliche Zauberformel, deren ſich Johann hier bedient, hat doch
einen feſten pſychologiſchen Grund, es iſt die Mutterliebe, auf die
er baut, und der Vorgang gipfelt unſtreitig in der Frage: „Liebteſ
du den Sohn, deß Bild in mir du ſiehſt Lu Auf dieſen Paſſus ſuchte
daher unſer Sänger mit Recht die ganze Gewalt ſeines
Ausdrucks=
vermögens zu concentriren.
Die Fides gibt, wie kaum eine andere Partie in demſelben Umfange
Gelegenheit, Geſtaltungskraft und muſikaliſches Vermögen vollgiltig zu
beweiſen. Es handelt ſich hier darum, der einzigen Perſönlichkeit, welche
in einer Umgebung von ſchattenhaften oder widerwärtigen Gebilden
einigen Anſpruch auf tieferes ſeeliſches Intereſſe hat, dasſelbe in dem
Maße zu erobern, daß wir, über die Verirrungen eines zweifelhaften
Heldenthums hinweg. das Göttliche der der Selbſtaufopferung fähigen
Mutterliebe als den Pol des Stückes empfinden. Denn ſo nur iſt der
„Prophet” erträglich. Frl. Finkelſtein, der Gaſt, löſte dieſe Auf
gabe nicht ungeſchickt und verlieh damit zugleich der ununterbrochenen
Reihe geſuchteſter muſikaliſcher Effecte die Signatur pſychologiſcher
Wahr=
heit. Die eminent dramatiſche Rolle birgt allerdings von der heiteren
Geſchäftigkeit brautmütterlicher Sorge an bis zu ſelbſtverleugnendem
Heroismus eine Scala von Affecten wie ſie mit entſprechender Steigerung
der Kraft nur eine geniale, gereifte Künſtlerin durchmeſſen kann.
Be=
ſitzt Frl. Finkelſtein auch die Töne, die der eigentlichen Sopranregion
angehören, ſo daß die dramatiſch höchſt erregten Stellen, wie das Allegro
der Arie im fünften Acte; „Wirf deines Lichtes blendenden Strahl,” zu
zündender Wirkung gelangten, ſo vermochte ſie doch nicht jene Stellen,
in welchen der rührenden, elegiſchen Stimmung gemäß der Geſang ſich
mehr in tieferer Lage bewegt, zu illuſtriren, wie z. B. im Arioſo=
„Ach, mein Sohn” und in der „Bettelarier In den zahlreichen
Ca=
denzen und Verzierungen, welche eigentlich mehr Verunzierungen dieſer
ernſten Figur und für den raſtlos um den Effect beſorgten Componiſten
bezeichnend ſind, konnte ſie ihre höchſten Discanttöne mit einer Reinheit
und Volubilität bringen, die das Publikum zu lebhafteſtem Applaus
herausforderten. Im erſten Act war ſie - vielleicht eine Folge der
leicht erklärlichen Befangenheit - am ſchwächſten und drang wenig
durch. - Die anſpruchsvolle Rolle der Bertha verlangt impoſante
Stimmmittel; Frl. Czerwenka verdient für ihre geſangliche Leiſtun
volle Anerkennung. - Die drei dunklen Geſtalten der Wiedertäuſer
waren durch die Herren Köhler, Hofmann und Hofmüller
beſtens beſetzt. - Herr Bögel ſang den Oberthal ganz hübſch. - Wie
wenig die Meyerbeer'ſchen Opern des rein äußerlichen Effectes entbehren
können, zeigte ſich im „Propheten' beſonders im Finale des 3. Actes,
das Nichterſcheinen der Sonne beim Sonnenaufgang brachte die Scene
total um di= ſonſt gewohnte Wirkung. Auch die choreographiſchen
Ge=
nüſſe waren dadurch, daß der Tanz im 3. Acte nicht auf Rollſchuhen
ausgeführt wurde, ein wenig beeinträchtigt. Die effectvolle Schlußſcene
dagegen verſetzte das Haus in eine jubelnde Stimmung.
Die ganze Vorſtellung kann wohl als die glänzendſte der ganzen
Saiſon bezeichnet werden.
Polizei=Bericht vom 3. April.
Verfloſſene Nacht zwiſchen 10 und 11 Uhr iſt in einem der
Bodenräum=
des Hauſes Fabrikſtraße Nr. 21 auf bis jetzt nicht ermittelte Weiſe Feun
entſtanden, welches indeß auf den Dachſtuhl beſchränkt blieb.
Außerdem
ſind in Folge des Brandes theilweiſe die Balken des Dachſtuhls am Nach
barhauſe - Promenadenſtraße 21 — ſtark angebrannt.
Tages=Ralender.
Dienstag 5. April: Generalverſammlung der Heidenreich von Siebold'ſche
Stiftung.
Mittwoch 6. April: 1. Vorſtellung des Theater Morieux.
Freitag 8. April: Vortrag zum Beſten des Kirchenbauvereins.
Samstag 9. April: Prüſung in der Aliceſchule.
Täglich: Vorſtellung der Menagerie Weidauer und Batti.
Vom 3. bis 28. April: Gemälde=Ausſtellung des Rheiniſchen Kunſtvereins
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 7-76Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 41-46 P
20 Frankenſtücke 16 M. 16-20 Pf. Dollars in Gold 4 M. 27 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.