Darmstädter Tagblatt 1881


25. Februar 1881

[  ][ ]

ThuUſteitlep znerhhteunhpoddit.

Inſeute
BindenanguommenthuDermſtadt
von der Expeditign, Rheinſtr. x. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bößer.
Hohzſtraße Nr. 21. ſowie antwärts
von allen Annoneen=Eppeditkhnen

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamt= und ſämmtlicher Behörden.

Freitag den 25. Februar.

1881:

B e k a n n t m a ch u n g.
Dem Geflügelzuchtverein Eintracht iſt unterm 2. l. Mts. durch Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz zu Nr. M. d. J. 2420 die Erlaubniß zur Vornahme einer mit einem Vogel= und Geflügelmarkte in den Tagen
vom 26. Februar bis 1. März l. Js. zu verbindenden Verlooſung unter der Bedingung, daß höchſtens 29,000 Looſe 20 Pfg.
ausgegeben werden, ertheilt und der Vertrieb der Looſe im ganzen Großherzogthum geſtattet worden.
Darmſtadt, den 17. Februar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g,
die Förderung des Obſtbaus betr.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Kreigangehörigen, daß der wegen plözlich eingetretener Verhinderung des Herrn
Hofgärtners Noack am 21.d Mts. nicht abgehaltene Vortrag nunmehr
Montag den 28. Februar, Nachmittags 4 Uhr,
zu Meſſel im Saale des Herrn Germann gehalten wird. Die in Ausſicht genommenen praltiſchen Demonſtrationen beginnen
Nachmittags um 2 Uhr.
Darmſtadt, den 23. Februar 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.

Stamm= und Brennholz=
Verſteigerung.
Freitag den 4. Mürz l. 3s., Vor=
mittags
9 Uhr
anfangend, werden in dem Wixhäuſer Ge=
meindewald
in den Diſtricten Hahnheck,
Blech und Faulbruch
1) 34 Eichenſtämme von 25. 44 Etm.
Durchmeſſer und 4-6 Met. Länge,
zuſammen 15,05 Feſtmeter haltend,

Die Zuſammenkunft iſt in der Hahn=
hecke
neben der Frankfurter Straße.
Wixhauſen, am 22. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Wixhauſen.
1668)
Frey.

Bekanntmachung.
In Sachen
des Simon Kahn in Arheilgen, Klägers,
gegen
Heinrich Keller I1 daſelbſt, Beklagten,
Forderung betr.
In rubricirter Sache wird ein Steig=
ſchilling
im Betrage von 130 M.
Dienstag den 1. März l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
ſauf dem Bureau des unterzeichneten Ge=
richts
verſteigert werden.

2) Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke. Darmſtadt, den 22. Februar 1881. Rm. Am. 100 W. Rm. Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II. Eiche
37 14 26,70 30 v. Diemar. Kiefern
verſteigert. 41 17,80 1669) Schmeckenbecher.

Leilgebotenes.
Laden- & Hücheneinrichtung
billig zu verkaufen Kiesſtraße 72. (650

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Amerkkan. Lpfolspalten
per ½ Kilo 45 und 80 Pf.,
flanzo & gespalt. franz. Birnchon
per ½ Kilo 80 Pf.,
Span. &ap Hal. Brünollen
per ½ Kilo 100 Pf.,
Französ. Brünellen ſistolles)
per ½ Kilo 130 Pf.,
Felnste Elergemüsenudeln
per ½ Kilo 60 u. 80 Pf.,
Ital. Haocaronl
per ½ Kilo 50 Pig.
Philipp Weber,
1671)
Carlsſtraße 24.
Emmenthaler Läse,
prima Qualität, per Pfd. 90 Pf., empfiehlt
Jean Kühn,
1672)
gegenüber der Stadtkirche.
60

[ ][  ][ ]

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Verkaul des Reſtlagers vorjähriger

Sommer=Damenkleider-

Dione

in den verſchiedenſten Qualitäten zu
30, 50, 30, 90 Pf. per Meter
gegen Raarzahlung.
Dieſer Verkauf wird keinesfalls auf die folgenden
Tage ausgedehnt.
J. A. Loeppriti.

7116)

Wien 1873: Anerkennungs=Diplom!
EDer einzig ächte

dos BeTmhardtmer Loe
Alpen-Träuter-Liquour

von

Valtrad Oktmar Vernhard,
Kgl. Hofdeſtillateur in Muͤnchen,
iſt nach den wiſſenſchaftlichen Gutachten der Herren Univerſitätsproſeſſoren
Dr. L. A. Buchner, Dr. G. C. Wittſtein, Dr. Kayſer und vieler
rühmlichſt bekannter Aerzte der vorzüglichſte Geſundheits=Liqueur und
dabei ein ebenſo anmuthendes als Geſundheit förderndes Genußmittel,
frei von allen ſchädlich und draſtiſch wirkenden Stoffen, er regelt die
Functionen des Magens unglaublich raſch, führt deshalb normale Ver=
dauung
und geſunde Blutbildung herbei, macht bedeutenden Appe=
tit
, reinigt Eingeweide und Maſtdarm, macht regelmäßigen Stuhlgang,
ſtärkt Nerven und Muskeln, gibt dem Körper neue Lebeusfriſche und
ein geſundes, blühendes Ausſehen.
Jede Flaſche iſt mit meinem Namen verſchloſſen und liegt eine Gebrauchs=
Anweiſung von Dr. J. B. Kranz bei. Flaſchen Mk. 15, Mk. 2.
Mk. 4, ſind ücht zu haben in Darmſtadt bei Herren Carl Sattes, vor=
mals
Höhn, Mathildenplatz; Bensheim: H. J. Schuſter: Aſchaffenburg:
A. Bittinger; Worms: A. Bevilaqua; Rüſſelsheim: Jacob
Diehl jr.; Pfungſtadt: Th. Küchler; Niederrad: Gg. Gaß; Gerns=
heim
: Franz Medikus; Reinheim: Joh. Schmidt; Dieburg:
J. Rachor.

Fſts. Waizenmehl,
per ¼ Kilo 23 Pfo.
Speiſeol.
vorzugl.

per ½ Liter 40 Pfo.
empfiehlt
J. Hartmann.
Heidelbergerſtraße 24.
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di6
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chinesischen Thee, Ernte 1880,
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und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen Pfd. M. 125, M.l.15
R. Vauille Stange 25 u. 75 Pfg.

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billig zu verkaufen Saalbauftr. 2.

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Plassava-Besen,

beſter Qualität,
wird zum Einkaufspreis abgegeben bei
J. Hartmann,
1675)
Heidelbergerſtraße 24.

Feinsten ungar. Kalserauszug

per ¼ Kilo 28 Pf.

Feinstes ungar. Walzenmehl
per ½ Kilo 24 Pf.,
bei Abnahme von 5-10 Pfund je 2 Pf.
billiger.
=. Eeinstes Spelseöl,
Vorſchlag per ¼ Liter 40 Pf.,
Poinstes Schwoineschmalz
per ½ Kilo 60 Pf.

PPilipp Weber.
1676)
Carlsſtraße 24.

Emser Pastillen.

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Emser Wassers unter Leitung der
Administration der LönigWil-
helms
Felsenquellen bereitet, von
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1.
Auvotrklll

der Reſtbeſtände meines
Lagers vorjähriger heller

Ailucrol

als
1461)
Mohairs, Baréges, Lonons
eto. 8t0.
ſowie einer Partie Reſter, um
vor Beginn der Frühjahrs=Saiſon
damit zu räumen.

vosep vtand.

42

88

5=

g0b

[ ][  ][ ]

R 46
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S. Pilz, Mainz, Pischthorstrasse 3.
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dung
gelangten Eisenpräparate, hat bei Verdauungsbeschwerden, Bleichsucht,
allgemeiner Entkrättung, sowie in der Serophulose und Tuberculose unschätz.
[1433
bare Erfolge geliefert.

Vermiethungen.

373

11383) Wilhelminenſtraße 35. Ecke
der Hügelſtraße, iſt im oberen Stock eine
Wohnung, beſtehend aus 7 Zimmern ꝛc.,
zu vermiethen. Näher. im Hauſe parterre.
11905) Schirmgaſſe 2 im Seitenbau
ein freundliches Logis, 4 Zimmer ꝛc., zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
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1046) Ludwigsſtraße 8, 2 Treppen,
2 hübſch möblirte Zimmer nach der Straße
er ſofort; auch einzeln.
1567) Beſſ. Carlsſtraße 3 die Man=
ſarde
: 2 Zimmer, kl. Cabinet, Küche und
Keller, ſofort beziehbar, für eine Dame.
1608) Roßdörferſtraße 36 ſind drei
Gärten mit jungen Obſtbäumchen und
Brunnen zu vermiethen.

vamenhanalung

von

ha,

1677)
Ernſt=Ludwigsſtraße 23.
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nirgends beſſer und billiger zu haben ſind.,
fegen Husten & Heiserkeit. Münzings Stearinlichter,
beſte Qualität,
Malabonbons, braune,
empfiehlt
d0.
Stollwerckeche,
Friedr. Schaeſer;
Gummi=Bonbons,
1678)
Ludwigsplatz 7.
Emser Pastillen, ächte,

Löbunds Malz-Extract,
Löfluhd's Malz-Bonbons
empfiehlt
Friodr. Schaoſor,
1596)
Ludwigsplatz 7.

mpfiehlt

Speisesl
per ¼ Liter 40 Pf,
m OBnO
per ¼ Liter 68 Pf.
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neben der Stadtkirche.

5
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Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeih; ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u. Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder, für deren Güte garan=
tirt
wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1, eine Stiege hoch.

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Shhenry
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1205) Mathildenplatz 18.

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1
G O
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owie
Lopfsalat
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- Heinr. Röhrich,
3 gege nüber der kath. Kirche.

E desetzlich geschützt 2
Cür
1679
Lopf. und Haarleidende
gibt es bis jetzt kein besseres, pro-
bateres
Mittel, als das von Herrn
A. Pochwadt, Parſumeur
in Görlitz
erfundene, gesetalich geschütate
Eau de Quinine träuter-Extract,
Neun ärztliche Leugnisse, wovon
acht aus Görlitz, sowie eine grosse
Anzahl Anerkennungen sind jedem
Flacon beigegeben.
Alleiniges Depst kür Darmstadt
und Umgebung bei Herrn Carl
Watzinger, Louisenplatz 4.

Vermiſchte Nachrichten.
Für Eltern und Vor.
916)
Münder.
Bei dem Director einer Mittelschule
in einem gesund gelegenen Landstädtchen
unweit Frankfurts finden Tnaben, welche
in öffentlichen Schulen zurückblieben,
Aufnahme, gewissenhafte Pflege u. Nach-
hilfe
in sämmtlichen, für realistische höhere
Lohranstalten vorgeschriebenen Unter-
richtsgegenständen
. Schon seit einer
Reihe von Jahren wurden ihm aus den
Städten Frankfurt ad., Mainz, Darm-
stadt
und Offenbach Knaben zur Er-
ziehung
anvertraut, entweder um dessen
Anstalt selbst mit gutem Erfolg durch-
zumachen
, oder in verhältnissmässig kur-
2er Leit sich für die oberen Elassen
einer anderen höheren Lehranstalt aus-
zubilden
. - Ponsionspreis mässig.
Anfragen unter G. L. 506 bet. die
Centr.-Annoneen-Ezpedition von G. L.
Daube & Co. in Frankfurt a. M.
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3 25 Oſtern) werden für ein größeres
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eine Kaffeeküchenbeſchließerin,
eine Weißzeugbeſchließerin.
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ſind mit der Aufſchrift R. 6206 einzufenden
an Haasenstein & Vogler,
Frankfurt a. M.
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8 ¾p leiſtungsjähigen Zinkweißfabrik
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oder Droquen=Handlungen, welche für
den dortigen Platz den Alleinverkauf über=
nehmen
wollen, gegen hohe Proviſion ge=
ſucht
. Oferten mit Aufgabe von Refe=
renzen
sub L. g. 9161 Rudolſ Mosse,
BerIim.

[ ][  ][ ]

374

R. 40

vAAIAll-AASkenDa.
Samstag den 26. Februar 1881
findet im Saalbau ein
9
SUULUtRn æUrt

ſtatt. - Elutrittskarten ſind: für Acionäre, zu 2 M. 50 Pf.,
für Nichtactionäre zu 3 M. 25 Pf.
bei den Herren D. Faix und Söhne, G. Ph. Nieder, Rheinſtraße, Gg. Lerch,
Ludwigsſtraße, ſowie bei dem Inſpector im Saalbau zu haben.
Am Ballabend werden nur Karten 4 Mark ausgegeben.
Vaalöffnung 7 Uhr. - Beginn des Maskenfeſtes 8 Uhr.
1506)
Näheres beſagen die Plakate.

H ä u ſ e r
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nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
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H. Neustadt,, ſtraße

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gegenüber
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Zeitungs=Expeditionen ſelbſt. - Bei grö=
ßeren
Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabattbewilligung.

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werden für ein Hotel erſten Ranges in
einem Badeorte drei junge beſſere
Müdchen, welche als Gehülfinnen der
Haushälterin in der Weißzeugſtube, in der
Küche und in der Kaffeeküche Verwendung
finden. Zeugniſſe, Photographien und Re=
ferenzen
ſind mit der Aufſchrift V. 6413
einzuſenden an Haasenstein und
Vogler, Frankfurt a. M.

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für ein Baugeſchäft in dem nordweſtlichen
Stadttheil geſucht. Offerten unter R F
an die Expedition.

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lernung
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C wird zu kaufen geſucht.
Peter Wagner, Maurermeiſter.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 25. Februar.
Abonnement suspondu.
Zum Beſten der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnen=Angehöriger:
Kriegim Frieden.
Luſtſpiel in 5 Akten von Moſer und Schönthan.
Perſonen:
Heindorf, Rentier
Herr Butterweck.
Mathilde, ſeine Frau
Frl. Verl.
Ilka Etvös, ſeine Verwandte prau Kläger.
Agnes Hiller, ihre Geſell=
ſchafterin

Frl. Weigel.
Henkel, Stadtrath
Herr Werner.
Cophie, deſſen Frau
Frau Eppert.
Elſa, deſſen Tochter
Frl. Ethel.
von Sonnenfels, General
Herr Dalmonico.
Kurt von Folgen, Adjutant, Herr Hacker.
Ernſt Schäfer, Stabsarzt
Herr Edward.
von Reif=Reiflingen, Lieutenant Herr Steude.
Paul Hofmeiſter, Apotheker, Herr Wagner.
Franz Konnecy
Herr Franke.
Martin, Diener
Herr Leib.
Anna, Köchin,
Frau Kilian.
Roſa, Stubenmädchen
Frl. Bernhard.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Sonntag 27. Februar.
3. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung
Der Verſchwender.

[ ][  ][ ]

K 40
Nus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Februar.
b* Vorträge über religiöſe und kirchliche Fragen
zum Beſten des evangeliſchen Kirchenbauvereins. Herr Dr. H. A. Köſtlin
aus Friedrichshafen ſprach am Mittwoch über Luther, der Vater
des evangeliſchen Kirchengeſangs. Nachdem er einleitend aus=
geführt
hatte, wie das evangeliſche Choralbuch für alle Erfahrungen des
chriſtlichen Lebens im Aeußern oder im Innern, für Trübſal wie Freude,
für ſchmerzlichſte Kreuzes=Anfechtung wie triumphirendſten Aufſchwung
der Gnadengewißheit noch immer unübertroffenen vollſten, erbaulichſten
Ausdruck deſſen, was unſer Herz bewegt, bietet, legte er dar, daß der
deutſche Reformator zwar nicht der directe Vater des evangeliſchen
Kirchenliedes ſei: denn die Motive habe er aus dem Kirchengeſang der
alten Kirche entlehnt, aber daß es ſein Verdienſt ſei, demſelben in allen
Ständen der evangeliſchen Chriſtenheit eine Heimatsſtätte bereitet und es
zu einem weſentlichen Beſtandtheile des deutſchen Gottesdienſtes gemacht
zu haben. Von Luther ſei nicht nur eine heilſame Anregung zur neuen
und wahren Geſtaltung desſelben ausgegangen, ſondern er habe auch
ſelber darin gearbeitet, habe die ſchönſten Geſänge der alten lateiniſchen
Kirche überſetzt und bearbeitet, Pſalmen und Bibelſtellen in freie, kräftige
Reime gebracht und viele herrliche Lieder aus dem Schatze ſeines leben=
digen
Glaubens hinzugedichtet, die ſich durch Kraft und Fülle der Ge=
danken
, durch Einfachheit und Wärme des Ausdrucks, durch Wahrheit
und Feſtigkeit des Glaubens auszeichnen. Bei den Singweiſen war ihm
der Capellmeiſter Hans Walther ein treuer Freund und Mithelfer.
Durch ſein Beiſpiel und von dem gewaltigen Geiſt der Zeit angeregt
ſchritten andere Prediger des Evangeliums auf dieſer Bahn fort, widmeten
ihre Kräfte geiſtlichen Liedern, und ein neuer Volksgeſang, das Volkslied
in der Potenz bricht ſich breite Bahn, ja ein Sebaſtian Bach, der
Luther unter den Muſikern, beginnt ſeine Laufbahn mit der Compoſition
von Chorälen, und in ſeiner Matthäus=Paſſion haben die Chorallieder,
wie z. B. Wenn ich einmal ſoll ſcheiden ꝛc., den unvergänglichſten
Werth. Nach Beendigung des überaus warmen, fein durchdachten
Vortrags vereinigte ſich eine anſehnliche Verſammlung von Freunden
und Verehrern der Sache und der Perſon des Redners in dem großen
Saale des Darmſtädter Hofesr zu geſelligem Zuſammenſein. Die Mit=
gliedet
des evangeliſchen Kirchengeſangvereins, die zu Ehren des Gaſtes
ſich eingefunden hatten, trugen nach dem einfachen Abendeſſen mehrere
Geſänge vor, die allgemeinen Anklang fanden. Ernſte und muntere
Reden würzten das gemüthliche Zuſammenſein, ſo daß Herr Dr. Köſtlin
wohl eine freundliche, liebe Erinnerung an unſere Stadt und die Freunde,
die er ſich in ſo kurzer Zeil in ihr erworben hat, in ſein Schwabenland
mitnehmen wird.
Dem Gartenbauverein zu Darmſtadt ſind für ſeine
Märzverſammlung von Damenmitgliedern ſechs Preiſe für Monatsaus=
ſtellungen
, nämlich zwei für das beſtconſervirte friſche Obſt, zwei für
Collectionen blühender Zwiebelgewächſe und zwei für Arrangements ſol=
cher
Gewächſe in Körbchen und Blumentiſchen geſtiftet worden. Es
wurde dabei der Wunſch ausgeſprochen, daß bei verkäuflichen Ausſtellungen
die Preiſe angegeben werden möchten.
h. Der von Herrn Beigeordneten Riedlinger in letzter Stadt=
verordnetenſitzung
erſtattete Vortrag über die durch die ſtädtiſche
Verwaltung zu übernehmende Straßenreinigung
hat
unter dem hieſigen Publikum nicht nur volle Anerkennung gefunden,
ſondern auch der Ueberzeugung Raum gegeben, daß eine derartige, dem
Anſehen unſerer Stadt ſo förderliche Einrichtung unabweisbares Be=
dürfniß
geworden iſt. Wer jemals bei naſſem und ſchneeigem wie heißem
und trockenem Wetter einen Vergleich zwiſchen der Straßenreinigung
unſerer Stadt und der Nachbarſtädte angeſtellt hat, der wird zugeſtehen
müſſen, daß unſere Reſidenz in Bezug auf Reinlichkeit der Straßen und
Plätze wie auf Beſpritzen und Niederhalten des Staubes - weit hinter
vielen anderen Städten zurückgeblieben iſt. Es war dies eben bei der
Unzulänglichkeit des ſtädtiſchen Arbeiterperſonals, wie bei der Saumſelig=
keit
mancher Hausbeſitzer, vor Allem aber bei dem ſteten Waſſermangel
nicht gut durchführbar. Allein jetzt, wo man mit Beſtimmtheit annehmen
darf, daß das neue Waſſerwerk die genügende Waſſermenge in ſich birgt,
um nöthigenfalls auch für die Straßenreinigung das erforderliche Quan=
tum
abgeben zu können, wird eine Einrichtung, deren einheitliches Syſtem
allein ſchon genügende Bürgſchaft für die Abſtellung ſeitheriger Uebel=
ſtände
in ſich birgt, nicht nur von den Hausbeſitzern, ſondern von jedem
Einwohner, welcher für die fortſchreitende Entwickelung und Verſchönerung
unſerer Vaterſtadt Sinn und Intereſſe hat, - mit Freuden begrüßt
werden.
4 Der hieſige Stadtrath hat dem Vorſtande der freireligiös= freipro=
trſtantiſchen
Gemeinde die Benutzung eines Locales in der höheren Töch=
terſchule
, Grafenſtraße, für religiöſe Erbauungsverſammlungen aufs Neue
beſtätigt, und werden daher im Turnſaal der erwähnten Anſtalt wieder
regelmaßig die Erbauungsvorträge ſtattfinden. Die nächſte iſt
Sonntag den 27. Februar, Nachmittags 5 Uhr. Das Thema des Vor=
trages
iſt; die ſittlichen Pflichten der Vaterlandsliebe mit beſonderer
Verückſichtigung der Schul= und Kirchengeſetze, Toleranz und des reli=
giöſen
Fortſchritts.: Der Zutritt iſt frei.
Während der Periode 1870-79 iſt das Grundſteuerkapital
hieſiger Stadt in Folge der Bauthätigkeit von 279,920 Gulden auf

375
374964 Gulden geſtiegen. An (dieſem Zuwachs von 94774 Gulden
participiren die Jahre 1812-76 mit 69088 Gulden.
Trotz des Umſtandes, daß das ſtädtiſche Pfandhaus Geld
zu weit billigerem Zinsfuß verleiht wie die Privatpfandhäuſer,
ſo machen letztere dem ſtädtiſchen Inſtitut doch eine ſtets wachſende Con=
currenz
, daher die Zahl der dort verſetzten Pfänder in ſtetem Rückgang
begriffen und von 16384 Stück mit 92,920 M. darauf geliehenem Ra=
pital
im Jahr 1874, bis zum Jahr 1879 auf 10,907 Pfänder mit
73806 M. Beleihungsſumme herabgegangen iſt.
4 Dem Vernehmen nach iſt die Aufſtellung einer Anzahl öffentlicher
Bedürfnißhäuschen (Piſſoirs) in hieſiger Stadt beabſichtigt. Als
muthmaßliche Aufſtellungsplätze werden genannt der Marktplatz zunächſt
des Schloßgrabens, die ſüdliche Platanenreihe des Mathildenplatzes, die
Kreuzung der Heidelberger= und Riedeſelsſtraße (Neckarthor). Ferner
am früheren Jägerthor und Sporerthor, die Kreuzung der Niederram=
tädter
und Wienerſtraße und die Kreuzung der Erbacher= und Beckſtraße.
Sodann am Kapellplatz, hinter der katholiſchen Kirche, der Wilhelms=
platz
, der Viehmarkt und die neue Anlage am Exercierplatz.
Die
Häuschen ſollen mit Abführung nach den ſtädtiſchen Kanälen und mit
Berieſelung aus der neuen Waſſerleitung verſehen werden.
- Unzerbrechliche Waſchſchüſſeln werden von einr eng=
liſchen
Fabrik eben auf dem Continent eingeführt, und iſt den Herren
Gebr. Becker, Rheinſtraße 3, der Verkauf für Darmſtadt und Um=
gegend
übertragen. Dieſe Schüſſeln ſind aus Papiermachs, daher ſehr
leicht, wie bemerkt unzerbrechlich und ſelbſt gegen kochendes Waſſer ganz
unempfindlich. Sie ſind in verſchiedener Farbe und Größe vorräthig und
dürfte ſich ein Verſuch damit wohl empfehlen.
Außer Herrn Rentamtmann Königer dahier, welcher am
7. März ſeinen 100jährigen Geburtstag feiert, begeht auch noch Herr
Ph. Diehl in Lampertheim ſein 100. Geburtsfeſt und zwar nach dem
B. A. am 20. März d. J.
Die Leiche der unglücklichen Frau Hänzel, (welche wie voraus=
geſehen
werden durfte, in dem Zuſtand der Unzurechnungsfähigkeit, in dem
ſie ſich befand, Hand an ſich gelegt hatte) wurde vorgeſtern Nach=
mittag
bei Anlaß einer Treibjagd in der ſtädtiſchen Tanne, nächſt der
ſogenannten Wolfsſchlucht aufgefunden und in das ſtädtiſche Hoſpital
verbracht.
Die 8jährige Pianiſtin Jlona Eibenſchütz, welche demnächſt
auch hier auftreten wird, erhielt in Stuttgart in einem Concert des
Liederkranz; einen ſchönen Lorbeerkranz mit Atlasſchleifen und einer
Widmung, welchen ſie an ihren Lehrer Hans Schmitt in Wien abſandte.
Auf dem dortigen Hauptzollamte kam der betr. Beamte in einige Ver=
legenheit
über dieſes ungewöhnliche Zollobiekt und ſchlug ſeine Inſtruction
nach. Er fand dort Lorbeer als Gewürz zu Saucen, Braten u. dgl.
mit fl. 135 per Ko., wonach denn auch richtig die Taxation vorgenom=
men
wurde.
L. Beſſungen. Dem Vernehmen nach wird die ſeit circa vier
Wochen dahier in Wirkſamkeit geweſene Suppen=Anſtalt kommenden
Samstag wieder geſchloſſen und Näheres wohl demnächſt in dieſem Blatte
bekannt gemacht werden.
- Bei der am 17. d. M. in Hamburg ſtattgehabten erſten
Aufführung von unſeres Landmannes Louis Nötel's Luſtſpiel Moſes
I. 2, 180 ſoll daſſelbe nach übereinſtimmenden Berichten eine ſehr freund=
liche
und ehrenvolle Aufnahme gefunden haben.
Am Mittwoch gelangte in Mainz ein großartiger Diebſtahl
zur Entdeckung. Die Bedienſteten eines dortigen Hotels hatten während
der Zeit ihres Aufenthaltes in demſelben eine ſolche Anzahl von Sachen
entwendet, daß ein Fuhrwerk nöthig war, um die geſtohlenen Gegen=
ſtände
auf die Polizei bringen zu können.
Unter den Opfern des Brandunglücks in München befindet ſich
auch der frühere Aſſocie des Photograph. Lichtdruckgeſchäftes von A.
Brauneck in Mainz, Photograph A. Maier aus Munchen.
Seit Anfang ds. J3. iſt in Karlsruhe eine ſtädtiſche An=
ſtalt
zur chemiſchen Unterſuchung von Nahrungs= und
Genußmitteln und Gebrauchsgegenſtänden errichtet worden,
deren Benutzung dem Publikum offen ſteht. Der Tarif für Prüfungen
und Gehaltbeſtimmungen beträgt von 1-5 M., welche an die Stadtkaſſe
zu entrichten ſind.
(Prozeſſe von Vereinen.) Vereine, welche es unterlaſſen
haben, eine eingetragene Genoſſenſchaft zut werden, wollen wir auf eine
gerichtliche Entſcheidung aufmerkſam machen, die zwar längſt feſtſteht,
aber doch nicht genügend bekannt iſt. Will nätnlich ein Verein, welchem
die Eigenſchaft einer juriſtiſchen Perſon abgeht, im Prozeſſe klagend auf=
treten
, ſo müſſen, weil ein ſolcher Verein lediglich als Privatgeſellſchaft
ſich darſtellt, nicht nur ſämmtliche Mitglieder namhaft gemacht werden,
ſondern ſie müſſen auch insgeſammt perſönlich als Partei auftreten,
damit der Beklagte ebenſo wie der Richter wiſſen kann, mit wem er es
zu thun hat. Es genügt nicht, wenn in der Klage gewiſſe namhaft ge=
machte
Perſonen als Repräſentanten eines ſolchen Vereins ſich aufführen.
Ganz das Gleiche gilt umgekehrt in dem Falle, wenn Jemand gegen
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einen Verein, welchem die juriſtiſche Perſönlichkeit fehlt, Rechte im Pro=
zeßwege
geltend mächen will. Es ſind alsdann ebenfalls alle einzelnen
Mitglieder von dem Kläger zu beuennen und prozeſſualiſch als ebenſo
viele einzelne Streitgenoſſen zu behandeln.
Die Commiſſion des Vorſtandes des Dampfkeſſel=Ueberwachungs=
Vereins in Offenbach hat dem Maſchinenführer L. Deſter in der Fabrik
von Dörr und Reinhart in Worms, in Anerkennung ſeiner 25jährigen
treuen und gewiſſenhaften Dienſte, den Betrag von 50 M. als Prämie
bewilligt.
- Auf dem 60 Morgen umfaſſenden Platze für die Patent= und
Muſterſchutz=Ausſtellung in Frankfurt (zugleich Fachausſtellung
für Balneologie, Gartenbau ꝛc.) hinter dem Palmengarten und in der
Nähe des Panoramas entfaltet ſich bereits einzſehr reges Leben, indem
500 Arbeiter beſchäftigt ſind die in aller Kürze bis zu 1000 vermehrt
werden ſollen, damit die Eröffnung rechtzeitig am 1. Mai erfolgen kann.
Die impoſante Ausſtellungshalle iſt bald fertig und lockt jetzt ſchon täg=
lich
zahlreiche Zuſchauer herbei, die neuerdings jedoch nur gegen eine
Eintrittskarte zugelaſſen werden. In den jüngſten Tagen wurde mit
den Arbeiten zur Errichtung des Waſſerwerkes begonnen, das per Tag
500 Kubikmeter fördern ſoll. Die Gartenbau=Ausſtellung, welche ſich
auf alle Gegenſtände und Apparate erſtrecken wird, ſdie dem Gebiete der
Hortikultur angehören und in derſelben praktiſche oder dekorative Ver=
wendung
finden, verſpricht den zahlreichen Anmeldungen zufolge ſehr
großartig zu werden.
Frankfurt, 23. Februar. Heute Abend kurz vor 6 Uhr wurden
die Bewohner und Paſſanten durch Mark und Bein erſchütternde Schreie,
welche vom Hauſe Gartenſtraße 167 kamen, erſchreckt. Drei Arbeiter des
Schiffbauer Wirth eilten herbei, ſtürzten in das Haus, wo ſich ihnen ein
ſchrecklicher Anblick darbot. Eine Frau lag, aus vielen Stichwunden
blutend, auf der Erde. Die Schubladen der Kommode waren aufgezogen
und durchwühlt. Man ſah gleich, was hier vorgegangen war: ein Raub.
Naſch war die Frau, welche ſich in hochgeſegneten Umſtänden befindet,
aufs Bett gelegt und nun ging es an die Suche im Hauſe ſelbſt. Nach
Durchſuchung aller Winkel wurde im Abort ein ca. 18jähriger Menſch
entdeckt, welcher bettelnd in das Haus getreten war, von der Frau Geld
verlangte, und da ihm die gereichte Gabe zu gering war, die Frau preßte,
bis ſie ihm 50 Pfennig gab. Aber auch damit war er noch nicht zu=
frieden
, und nun ſchritt er zu der ſchrecklichen That. Die Flucht aus vermißte Ehefrau des Specereihändlers und: geweſenen Gendarmen Hänzel
den und ihn beim Entſpringen aus dem Fenſter, wie er anfänglich ver=
ſuchte
, aufgefangen haben würden. Der Frau wurde ärztliche Hilfe zu
Theil. Den Räuber feſſelte man und brachte ihn zur Wache.
Die Mittheilung, daß der auch hier bekannte franzöſiſche General
Miribel in Begleitung ſeines Adjutanten, Kapitän Piſtör, vor einigen
Wochen die äußeren Werke um Mainz vom Vorterrain aus recognoscirt
habe, erweiſt ſich nun nach einer hierauf bezüglichen Mittheilung des
Fachblattes armée française; als richtig. Der Thatſache ſelbſt iſt
keine beſondere Bedeutung beizulegen, da bekannt iſt, wie geringe, praktiſch
unverwerthbare Ergebniſſe durch äußerliche Beſichtigung von Feſtungs=
werken
zu gewinnen ſind und daß die benachbarten großen Militärmächte
durch derartige Verſüche über deutſche Feſtungen ſchwerlich etwas Neues
von Belang erfahren können.
Hannover, im Februar 1881. Gelegentlich der diesjährigen
Verſammlung der vereinigten Schmiedemeiſter Deutſchlands, welche
vom 27. bis 30. Mai d. J. in Hannover tagen wird, findet in den
Näumen des =Odeon daſelbſt eine Ausſtellung von Hülfsmaſchinen,
Werkzeugen und Materialien für das Schmiedegewerbe, ſowie Erzeugniſſe
des genannten Gewerbes und der verwandten Gewerbe, als Schloſſer,
Nagelſchmiede, Feilenhauer, Stellmacher u. ſ. w. ſtatt, welche vom Local=
Comite der Genoſſenſchaft veranſtaltet wird. Es würde ſich für Fabrikanten
und Händler kaum eine beſſere Gelegenheit finden, Gegenſtände, welche
in obengenannte Fächer einſchlagen, bei den Intereſſenten bekannt zu ma=
chen
und für deren Einführung zu ſorgen, da Zeit und Ort eine rege
Betheiligung beſtimmt erwarten laſſen. Anmeldungen wolle man ge=
fälligſt
an Herrn G. Söhlke, Hannover, Oheſtraße 24, richten.
Durch den diesjährigen Schmiedetag mit der erwähnten Ausſtellung wird
man jedenfalls zu der Ueberzeugung gelangen, daß den Innungen der
Gegenwart nach vielen Richtungen hin ein ſtrebſames Feld der Thätigkeit
vorbehalten iſt.

Zwei alte Nichtſtätten in hieſiger Gegend.
Im Hainer Wald und Baierseichwald hielten ſich in früheren Zeiten
viele Räuber auf, welche an der Frankfurter Straße den Fuhrwerken und
Reiſenden auflauerten, um ſich ihrer Habe zu bemächtigen. Am Baierseich=
wald
war noch zu Anfang dieſes Jahrhunderts eine Wachtſtube zu dem
Zwecke vorhanden, zur Zeit der Frankfurter Meſſe eine Abtheilung Soldaten
aufzunehmen, welche die Fuhrleute gegen eine zu entrichtende Abgabe durch
den Wald geleiteten, um ſie vor räuberiſchen Anfällen zu ſchützen. In noch
früheren Zeiten waren an den Eingängen genannter Wälder zum Schrecken
der Spitzbuben Galgen aufgeſtellt, an welchen dieſelben, wenn ſie ſich er=
wiſchen
ließen, aufgehängt wurden. Eine Land=Karte aus dem Anfang des
17. Jahrhunderts bezeichnet die Stellen, wo die Richtſtätten ſich befanden.
Einer der Galgen ſtand an der Ecke des Hainer Waldes nach Sprendlingen
hin, wo die ſ. 9. Trift auf die Landſtraße mündet. Noch vor wenigen
Jahren waren dort die Rudera von Mauerwerk. und vor etwa 60 Jahren

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noch größere Steine, welche Uber die Erde hervorragten, vorhanden. Den
Platz heißt man auch am Chauſſee= oder Leimenhäuschen,/" weil während der
Erbauungsder Staatsſtraße dort ein von Leimen erbautes Häuschen ſich be=
fand
, welches zum Aufbewahren des Geſchirres gedient haben ſoll. Vermuth=
lich
war das vom Galgen herrührende Mauerwerk zu jenem Häuschen be=
nutzt
worden Der andere Galgen ſtand in der Nähe der Darmſtädter
Straße an einem von Egelsbach nach der Bayerseich führenden Wege, welcher
jetzt nicht mehr vorhanden zu ſein ſcheint oder doch ſeine Richtung unterdeſſen
geändert hat. Aeltere Leute entſinnen ſich noch, Ueberreſte von Gemäuer dort
geſehen zu haben, und bezeichnen die Stelle als einen Hügel unfern der
Anthes'ſchen Fabrik. Ueber die Zeit der Erbauung des Galgens und
die dadurch entſtandenen Koſten gibt uns eine Egelsbacher Gemeinde= Rech=
nung
aus dem Jahre 1587 Auskunft. Es findet ſich darin folgender Aus=
gabepoſten
: 12 Gulden an den Unkoſten erlegt, ſo vf das Neue Gericht
oder Galgen gangen vnd für die gefängniß zu Langen zu Reynigen und zu
fegen geben, iſt des gantzen Unkoſtens geweſt 72 fl. ond in die Sechs Dörffer
gekheilk worden. Dieſe 6 Ortſchaften waren: Langen, Egelsbach, Mörfelden,
Kelſterbach, Nauheim und Ginsheim, die damals noch im Beſitze der Grafen
von Iſenburg waren.
L. W.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. Dr. Reatz, Rechtsanwalt, Profeſſor Dr. Kretſch=
mar
von Gießen. Helmentag, Stud. jur. von Heidelberg. Wonnberger von
Hamburg, Aron von Verlin, Werthheim von Aachen, Böttcher von Hohen=
ſtein
. Neübert von Chemnih, Buckhardt von Stuttgart, Heußer von Lepnitz,
Kaufmann von Paris, Homberger von Gießen, Eller von Worms, Staub
von München, Binz von Stuttgart, Schuppert und Wecken von Cöln,
Keller von Navensburg, Kröger und Dieffenbach von Frankfurt, Peters von
Eupen, Schreitmüller von Neuß, Feldheim von Hannover, Dlehaes Leo von
Aachen, Delhaes Jules von London, Hartung von Leipzig, v. Rheme von
Wiesbaden, Wedekind von Offenburg, Dornbuſch von Bielefeld, Hainz von
Lich, Eckſtein von Stuttgart, Held von Erfurt, Böhm von Hannover, Jacobs
von Mannheim, Kaufleute.

Polizei=Bericht vom 22. Februar.
Geſtern Abend wurde die ſeit dem am 6. d. Mts. ſtattgehabten Brande
dem Hauſe konnte er nicht bewerkſtelligen. weil Leute vor demſelben ſtan= durch den Forſtwarten Wilhelm aus Beſſungen im Stadtwalde, Diſtrict
Baſſintheil, in der Nähe der ſ. 9. Wolfsſchlucht erhängt aufgefunden.

Tages=Kalender.
Freitag 25. Februar: Generalverſammlung des Darmſtädter Droſchkenvereins.
- Abends 8 Uhr: Faſtnachtskneipe des Akadem. Vereins bei Markwort.
Generalverſammlung des Local=Gewerbvereins in der Böttinger'ſchen
Brauerei; Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Profeſſor F. Lincke über
Hydrauliſche Aufzüge. 2) Neuwahl des Vorſtandes. 3) Beantwortung
von Fragen.
Samstag 26. Februar: Saalbau=Maskenball. - Faſchings=Kneipe der Turn=
Geſellſchaft Beſſungen. Maskenball des Geſangvereins Sängerluſt.
Concert von Tivadar Nachsz im Darmſtädter Hof.
Sonntag 27. Februar: Mäskenball im Katholiken=Berein. Nachmit=
tags
14 Uhr: Generalverſammlung des Seibel'ſchen Kranken= und
Sterbekaſſe=Vereins bei Gaſtwirth Oſterrath.
Montag 28. Februar: Masken=Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Am 26. 27., 28. Februar und 1. März: Großer Vogel= und Geflügelmarkt
des Vereins für Vogel= und Geflugelzucht Eintracht im Gartenſaale des
Darmſtädter Hofs.
Mittwoch 2. März: Concert der Pianiſin Eibenſchütz. Ordentliche Gene=
ralverſammlung
der Darmſtädter Volksbank leingetragene Genoſſenſchaft)
im großen Ritſert'ſchen Saale.
Donnerstag 3. März, Abends 8 Uhr: Zweites Abonnementsconcert der Ca=
pelle
des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Reg. Nr. 115, verbunden mit Roͤunion, im
Saalbau.
Samstag 5. März: Ball des Geſangvereins Teutonia. - Ball des Beſſunger=
älteren
Geſangvereins. Maskenball des Geſangvereins Liedertafel.

Vermiſchtes.
Noch zwei Wrangel=Anecdoten. Nach einer ſchlecht ausge=
fallenen
Truppen=Inſpection ſagte Wrangel zu den ihn umringenden Offi=
cieren
:Meine Herren, es hat mir ſehr gefreut, Sie Alle ſo wohl zu ſehen,
das iſt äber auch das Einzige, was mir heute gefreut hat!
- Als junger Officier kam Wrangel eines Tages zu ſeinem
Rittmeiſter von Below, bei deſſen Schwadron er ſtand, in der
Abſicht, um die Hand des Fräuleins v. Below, der Tochter ſeines Schwa=
dronschefs
, anzuhalten. Darf ich Ihnen meinen Schwiegervater nennen,
Herr Rittmeiſter;= fragte ohne Weiteres der jugendlich ſtürmiſche Wrangel.
Sie haben ſich verlobt, Lieutenant, i der Tauſendl rief der Rittmeiſter.
Wrangel wird verlegen, er merkt, daß er ſich falſch ausgedrückt habe, und
verbeſſert ſich: Wollen Sie mir Ihren Schwiegerſohn nennen ?½ Aber, beſter
Wrangel, ich habe ja nur eine Tochter und die iſt unverheirathet. Wrangel
wußte ſich nicht mehr zu halten: Ja, die möchte ich gerne heirathen, rief
er und erhielt lachend das Jawort.

Nedaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.