Darmstädter Tagblatt 1881


17. Februar 1881

[  ][ ]

144.
Jahrgung.

144.
Jahrgalng.

Minnementzpreis
derntchſchrlich 1 Mark 50 Pf. ud
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
eegengenommen
zu 1 Mark 6o Pf.
po Quartal huck Poſtaufichlag.

Srag= und Anzeigeskaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
verden angenommen: mDarmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Böher
Holzſtraßze Kr. B. ſowie aupirn
von allen Annoneen=Erpeditaenan.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

R 34.

Donnerstag den 17. Februar.

188I.

Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von folgenden Früchten vom 29. Januar bis 3. Februar 1881.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 22-22.50. Korn per
Sack 100 Klo M. 2150- 22 Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 1850-19.50. Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.50-15.
Darmſtadt, den 10. Februar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſünden vom 29. Jun. bis 3. Febr. 188l.
Butter per ½ Kilo 1 M., ditto in Partieen 100 Kilo
85 Pfg. Eier per Stück 7 Pfg., ditto per 25 Stück M. 150.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 5.50, ditto per 25 Kilo M. 1.38.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50. Heu per 50 Kilo M. 3.75.
Darmſtadt, den 10. Februar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Den Lehreurſus für Wieſenwärter betreffend.
Der landwirthſchaftliche Verein für die Provinz Starkenburg wird in dieſem Jahre wieder einen praktiſchen Lehrcurſus für
Wieſenwärter unter der Leitung des Wieſenbautechnikers Herrn Geometer Müller einrichten. Der Curſus iſt auf die Dauer
von 6 Wochen berechnet, wird in Zeiträumen von je 2 Wochen innerhalb der Zeit vom 10. April bis zum 1. October abge=
halten
und umfaßt eine gründliche Unterweiſung in den verſchiedenen praktiſchen Verrichtungen im techniſchen Wieſenbau, dem Ge=
brauche
der Feldmeß= und Nivellir=Inſtrumente, der Ausübung der Bewäſſerung und der Inſtandhaltung der Wäſſerungswieſen.
Zu dieſem Behufe ſollen die Wieſenwärter ſich unter Anleitung des Vereins=Technikers an den in den verſchiedenen Theilen der
Provinz in Ausführung begriffenen Anlagen durch eigenes Handanlegen betheiligen, und während dieſer Arbeit die für ihre Aus=
bildung
erforderlichen Inſtructionen empfangen.
Theilnehmer, welche auf eine Unterſtützung zum Beſuche des Curſes rechnen, müſſen ſich darum bei ihrem betr. Gemeinde=
Vorſtand oder bei dem Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins ihres Kreiſes bewerben. Gemeinden, welche die weitere
Ausbildung ihrer Wieſenwärter wünſchen, und junge Männer, welche ſich dem Dienſte als Wieſenwärter widmen wollen, werden
uf die ihnen dargebotene Gelegenheit hierdurch mit dem Bemerken aufmerkſam gemacht, daß Geſuche um Zulaſſung zum Lehr=
urſus
für Wieſenwärter, unter Vorlegung eines Zeugniſſes vom Ortsvorſtande über die ſeitherige Führung des Bewerbers, an
en Unterzeichneten bis ſpäteſtens zum 1. April l. J3. einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 3. Februar 1881.
er Präſident des landwirthſchaftlichen Vereins für die Provinz Starkenburg.
Dr. Goldmann.

Darmſtadt, am 14. Februar 1881.

etreßend: Die Taubſtummenſtaliſik, insbeſondere die Aufnahme taubſtummer Kinder in die Taubſtummen=Anſtalten
Großherzogthums.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Schulvorſtände des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche den in rubricirtem Betreff Ende jeden Jahres vorſchriftsmäßig zu erſtattenden Bericht
icht eingeſandt haben, erinnern wir an deſſen Vorlage binnen 8 Tagen.
Küchler.

des

noch

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der ſeitherige Todtengräbergehülſe Georg Klein von hier durch Be=
luß
der Stadtverordneten=Verſamlung zum Todtengräber beſtellt und als ſolcher in Pflichten genommen worden iſt.
Darmſtadt, den 12. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
1381)

84

[ ][  ][ ]

312
Aufgebot.
Als Miterben des Nachlaſſes des am
20. Februar 1872 verſtorbenen Georg
Fey L., ſowie der am 11. Januar 1880
verſtorbenen Wittwe desſelben von Pfung=
ſtadt
ſind durch Leſtament berufen:
1) Joh. Michael Böttiger in Pfungſtadt,
2) Georg Böttiger von da,
8) Dorothea, geb. Böttiger, Ehefrau
des Heinrich Schaffner von da,
4) Helene, geb. Böttiger, Heinrich Kunz
Frau von da,
5) Ludwig Becker von da,
6) Juſtus Frantz von Beſſungen,
alle zur Zeit mit unbekanntem Aufenthalt
abweſend.
Dieſelben werden aufgefordert,
binnen 90 Tagen
dahier zu erklären, oh ſie die angefallene
Erbſchaft annehmen, gegenfalls ſie bei Re=
gulirung
des Nachlaſſes nicht berückſichtigt
würden und die Maſſe den aufgetretenen
Erben überwieſen werde.
Darmſtadt, den 9. Februar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
von Diemar.
Schmeckenbecher.
1382)
Holzverſteigerung.
in der Oberförſterei Mörfelden.
Donnerstag den 24. und Freitag
den 25. Februar.
werden im Domanialwalddiſtrict Wieſen=
thal
verſteigert:
125 Eichenſtangen, 9 bis 12 Ctm. dick,
4 bis 5 Meter lang, zu Wagner=
holz
geeignet,
59 Fichtenſtangen, 8 bis 11 Etm. dick
5 bis 14 Meter Länge.
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.

Rm. Am. 100 W. Rm. 1.Cl. I.CI. Buche 52 114 47 3680 58 Eiche 30 178 71 1660 53 Kiefer 16 4) 240 4 Erle 4 2

Das Stangenholz wird mit dem an
der Mittelſchneiſe lagernden Brennholz im
lichten Wald am Freitag ausgeboten.
Zuſammenkunft jedesmal im Wieſen=
thal
Morgens 9 Uhr, am erſten Tag auf
der Eichelackerſchneiſe im Bucheck, am zwei=
ten
Tage auf dem Kreuz der Mittel= und
Steinwieſenpfadſchneiſe.
Mörfelden, den 14. Februar 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marx.
1383)
Main=Neckar=Bahn.
Montag den 21. l. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr,
ſollen zwei bei der Bahnwartſtation Nr. 37,
noͤrdlich Bickenbach, liegende Silberpappel=
ſtämme
von je circa 5,70 Meter Länge
und 0,0 mittlerem Durchmeſſer öffentlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. Februar 1881.
Der Eiſenbahnbaumeiſter:
Dittmar.
1384)

46 54

as 7. lletzte) Ziel der 18808lr Communalſteuer iſt bei Vermeidung der
L. Mahnung bis zum 5. Mürz d. J. zu bezahlen.

Darmſtadt, den 19. Februar 1881.
Kriegk, Stadtrechner.

Holzverſteigerung.
Montag den 28. Februar l. J.,
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Roßdörfer Gemeindewald, Di=
ſtrict
Mark:
96 Rm. Nadelſcheiter,
256 Nadelknüppel,
1000
Nadelreiſig,
54 Am. Nadelſtöcke.
Unter den Nadelknüppeln befinden ſich
38 Rm. Plankenholz.
Ferner 10 Stück eichene Derbſtangen
und 130 Stück Nadel=Derbſtangen ver=
ſteigert
.
Bemerkt wird, daß das im Wald zer=
ſtreut
ſitzende Dürrholz am Ende der Ver=
ſteigerung
auf einem Platz zum Ausgebot
kommt.
Die Zuſammenkunft iſt im unterſten
Zahl.
Dienstag den 1. März l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
im Diſtrict Mark:
9 Rm. Eichenſcheiter,
Eichenknüppel,
208
200 Stück Nadelreiſig,
24 Rm. Buchenſtöcke,
23 Eichenſtöcke
verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubi=
am
Eingang des Waldes.
Bei ungünſtiger Witterung werden die
Verſteigerungen auf hieſigem Rathhaus ab=
gehalten
.
Noßdorf, 15. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
1386)
Müller.

Stammholz=Verſteigerung.
Montag den 21. ds. Mis.,
Vormittags 10 Uhr,
in der ſtädtiſchen Tanne:
1 Eichenſtamm von 0,40 Cbm.,
294,40 Kiefernſtämme von 249.40 Cbm.,
darunter ſehr ſtarke Schnittklötze bis
zu 4 Cbm. Holzgehalt,
465 Stück Kiefern=Baumpfähle, auf vier
Meter abgelängt
410 Stück Kiefern=Stangen, theils zu
Hopfen=, theils zu Gerüſtſtangen ꝛc.
geeignet,
1700 Schweinſtall=Legner von 26 Mt.
Lünge, in 88 Rm. aufgearbeitet.
Zuſammenkunft am Kreuzweg der
Feld= und Mittelſchneiſe.
Darmſtadt, den 14. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1317) Hickler, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Die am 9. und 10. d. Mts. in den
Waldungen der Großherzoglichen Landes=
Waiſenanſtalt abgehaltene Holzverſteigerung
iſt genehmigt und können die Abfuhrſcheine
in dem Bureau des unterzeichneten Rech=
ners
Schützenſtraße Nr. 1 - in Em=
pfang
genommen werden.
Hierbei wird noch darauf aufmerkſam
gemacht, das dasjenige Holz, welches nach
dem 8. nächſten Monats noch nicht abge=
fahren
iſt, auf Gefahr und Koſten der
Steigerer an die Schneiſen verbracht wird.
Darmſtadt, den 14. Februar 1881.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Lungsdorf,
1323)
Rechnungsrath.

Bekanntmachung.
Freitag den 18. l. M., Nachmittags
3 Uhr,
ſoll das ſich bei dem Ausäſten der Bäume
vor dem Main=Neckar=Bahnhof ergebende
Abfallholz an Ort und Stelle öffentlich an
den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
1387) Riedlinger, Beigeordneter.

Day anko 1 be. Bah Muh= 5
2
S. T. 11510 V. 8644 818 [043 15 N. 185 358) 5 2 638 985

4 Voy
4 Von

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 18. d. Mts, Vormit=
tags
9 Uhr
anfangend, werden im Ritſert'ſchen Saale
Zum Schützenhof dahier nachverzeichnete
Gegenſtände gegen baare Zahlung ver=
ſteigert
, als:
1) verſchiedene Betten, 2) verſchiedene
Spiegel, 3) eine Partie Herrenkleider,
eine Herrn= und Damen=Cylinderuhr,
Schillers Werke, Meyers Handlexikon.
Darmſtadt, den 16. Februar 1881.
Engel,
1388) Großh. Gerichtsvollzieher.

A.l.

Feilgebotenes.
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geben
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kunft
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2

Dies

Sahleskz

[ ][  ][ ]

5

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Zimmer mit Küche, Bodenraum, Waſch=
küche
, Keller ꝛc. bis Anfang Mai für M. 220
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[ ][  ][ ]

314
1046) Ludwigsſtraße 8, 2 Treppen,5
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nung
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miethen
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1328) Wilhelminenſtraße 13 zwei
Treppen hoch ein ſchön möblirtes Zimmer.
1331) Marienplatz 12, zunächſt der
Dragonerkaſerne, zwei freundl. Zimmer,
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Zimmer f. 1ſoliden Mann. Daſelbſt eine
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1394) Beſſ. Friedrichsſtraße 12 ein
ſchönes Logis ſofort beziehbar.
1395) Bictoriaſtraße 48 elegante
Wohnung, bel Etage, 5-6 Zimmer, bis
Mitte Mai. Näheres parterre.
1396) Aliceſtraße 8 iſt der 3. Stock,
beſtehend aus 5 Zimmern und allen Be=
quemlichkeiten
, zu vermiethen und ſogleich
zu beziehen. Daſelbſt desgleichen der
2. Stock zu verm. und 15. Mai zu bez.
1397) Beſſ. Carlsſtraße 43 im Sei=
tenbau
ein Logis gleich zu beziehen.
1398) Kiesſtraße 5 iſt ein Logis von
2 Zimmern mit allem Zubehör zu ver=
miethen
, Anfangs Mai zu beziehen.
1399) Magdalenenſtraße 21 ein
lleines Logis gleich zu beziehen.
1400) Sackgaſſe Nr. 5 ein Logis
zu vermiethen.
1401) Rückertſtraße 9 eine Manſarde
an 1 oder 2 Leute zu vermiethen.
1402) Bleichſtraße 48 eine Wohnung
von 4 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung,
zwei Manſarden und ſonſtigem Zubehör.
1403) Wilhelminenſtraße 13, Vor=
derhaus
, ein hübſches Logis, 2 Zimmer,
Küche, Keller, Anfang Mai beziehbar, zu
verm. Zu erfragen über 2 Stiegen.
1404) Ecke der Wiener= und Kies=
ſtraße
80 eine hübſche Wohnung von 5
Zimmern mit ſehr ſchöner Ausſicht nebſt
allem Zubehör, im oberen Stocke zu ver=
miethen
. Näheres Neckarſtr. 18, parterre.
1423) Roßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Hof)
der mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zim=
mern
mit Balkon nebſt allem nöthigen Zu=
behör
, zu vermiethen. Näheres Neckar=
ſtraße
18, parterre.
1424) Roßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Hof)
der obere Stock, beſtehend aus zwei Woh=
nungen
von je 3 und 4 Zimmern nebſt
Zubehör, billig zu vermiethen. Näheres
Neckarſtraße 18, parterre.

N 34

29
14)
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AutAAAAAAAAAAhuuuutmniAt
1)
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14
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b00)
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44
142
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Fr S. Pilz, Mainz, Pischthorstrasse 3.

Aiauge
AT44

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Wien 1873: Anerkennungs=Diplom!
W.Der einzis ächte E
des Bernhardimer zee
ApenTräuter Liqueur
von
Valtrad Ottmar Vernßard,
Kol. Hofdeſtillateur in München,
iſt nach den wiſſenſchaftlichen Gutachten der Herren Univerſitätsprofeſſoren
Dr. L. A. Buchner, Dr. G. C. Wittſtein, Dr. Kayſer und vieler
rühmlichſt bekannter Aerzte der vorzüglichſte Geſundheits=Liqueur und
dabei ein ebenſo anmuthendes als Geſundheit förderndes Genußmittel,
frei von allen ſchädlich und draſtiſch wirkenden Stoffen, er regelt die
Functionen des Magens unglaublich raſch, führt deshalb normale Ver=
dauung
und geſunde Blutbildung herbei, macht bedeutenden Appe=
tit
, reinigt Eingeweide und Maſidarm, macht regelmäßigen Stuhlgang,
ſtärkt Nerven und Muskeln, gibt dem Körper neue Lebensfriſche und
ein geſundes, blühendes Ausſehen.
Jede Flaſche iſt mit meinem Namen verſchloſſen und liegt eine Gebrauchs=
Anweiſung von Dr. J. B. Kranz bei. Flaſchen Mk. 15. Mk. 2,
Mk. 4, ſind ücht zu haben in Darmſtadt bei Herren Carl Sattes vor=
mals
Höhn, Mathildenplatz; Bensheim: H. J. Schuſter; Aſchaffenburg:
A. Bittinger; Worms: A. Bevilagua; Rüſſelsheim: Jacob
Diehl jr.; Pfungſtadt: Th. Küchler; Niederrad: Gg. Gaß; Gerns=
heim
: Franz Medikus; Reinheim: Joh. Schmidt; Dieburg:
J. Nachor.

Bekanntmachung.

Die Ausſtattung eines durch Sittlichkeit ausgezeichneten Brautpaares aus der
am 19. Februar 1827 zur Feier der fünfzigjährigen Vermählung JJ. KK. HH. des
Großherzogs Ludwig 1. und der Großherzogin Louiſe von der Vereinigten Geſellſchaft
gegründeten milden Stiftung wurde für dieſes Jahr dem Philipp Haun zu Beſſungen,
Hofkutſcher J. Kgl. Hoh. der Prinzeſſin Karl, und deſſen Braut, der Margaretha
Löffler von Semd, zuerkannt.
Indem dieſes bekannt gegeben wird, werden zugleich Diejenigen, welche ſich um
die fragliche Ausſtattung beworben haben, hierdurch benachrichtigt, daß ſie die einge=
reichten
Zeugniſſe bei dem Hausmeiſter der Vereinigten Geſellſchaft wieder in Empfang
nehmen können.
Darmſtadt, den 4. Februar 1881.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
1405)
Goldmann.

Sontereſſenten machen wir darauf aufmerlſam, daß Beſchwerden. über den
Wagmeiſter Schmidt, gleichviel welcher Natur, bei den unterzeichnetel
O9 Innungsvorſtanden vorzubringen ſind, von wo aus raſcheſte Abhülſe
aller gerecht vorgebrachten Uebelſtände geſchehen wird.
Darmſtadt, im Februar 1881.
Der Schriftführer:
Der Vorſitzende:
J. J. Herwegh.
H. Hein.

[ ][  ][ ] 1 M4 ah doe 4. 9 ſe, l100 4. 25 5 5 G0 6501 6= 835 45¼ 22 547 ſ4s 8 04=

35

1020
121

11

3½⁄₈
5
92
2½

78

R 349
Berein für Bogel- und Heſlügelzucht
Eintrachl.
2r.
Hooot, , ogul C GonugcudtAr
am 26. 27. 28. Februar und 1. März 1881 im Gartenſaale des Hotels
zum Darmſtädter Hofe zu Darmſtadt.
Eintrittspreis 20 Pf., Einder 10 Pk,
und erhält jeder Beſucher des Marktes eine Freikarte zu dem im Marktlocale aufgeſtellten
Glücherade.
Zur Beobachtung des Ausſchlüpfens junger Küchlein iſt eine
Brutmaſchine
mit
künſtlicher Glucke
aufgeſtellt.
Reichhaltigſte Ausſtellung von ausländiſchen Bögeln, worunter eine große Anzahl
Papageien.
Mit dem Markte iſt eine Verloojung verbunden, wozu
Loose 20 Pfenuige
in den verſchiedenen Verkaufsſtellen zu haben ſind.
[128

3

9 0o0
uch ub
n.d
erhen en
Bie!
Hlibge.
8ehle,

Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 18. Februar l. J. Abends 8 Uhr: 12. Verſammlung der
Mitglieder, im vorderen Saal der Böttinger'ſchen Bierbrauerei auf dem Ludwigsplatz.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. C. Thiel über das
Waſſer der ſtädtiſchen Brunnen im Eſchollbrücker Wäldchen und ſein Ver=
halten
gegen die Metalle der Leitungsröhren.
Eröffung des Locals um 7 Uhr, in welchem die neueren techniſchen Leit=
ſchriften
aufgelegt ſind und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 15. Februar 1881.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
1406)
Buſch.

TodeseAuzoigo.
Verwandte und Freunde ſetzen wir hiermit von dem heute Morgen
7 Uhr nach längerem Leiden erfolgten Hinſcheiden unſerer inuigſt geliebten
Mutter, Schweſter, Schwiegermutter und Großmutter, der
Frau Hargarethe Appfel,
geb. Grodhaus,
in Kenntniß.
Darmſtadt, den 16. Februar 1881.
Anna Reuling, geb. Appfel,
Fhilipp Appfel,
Martin Appkel,
Helene Stieler, geb. Grodhaus,
Eduard Reuling,
Carl Eichberg und Kinder,
August und Elisabeth Stengel.
Die Beerdigung findet nächſten Freitag, Nachmittags 4 Uhr, ſtatt.

Stellen-desuoh.

315

Ein Mann geſetzten Alters, kaufmän=
niſch
u. techniſch gebildet, in d. einfachen
wie doppelten Buchführung u. Correſpon=
denz
gründlich erfahren, ſucht Stellung als
Buchhalter od. Comptoriſt. Derſelbe iſt auch
bereit, auf mehrere Stunden des Tages
den hieſigen Geſchäften ſeine Thätigkeit zu
widmen. Beſte Referenzen. Auskunft er=
theilt
die Expedition d. Bl.
Holzpreiſe
im Großherzoglichen Holzmagazin.
Buchenſcheiter L. Cl. 11 M. 50 Pf.
II.
9 50
Kiefernſcheiter I.
8

Beſtellungen gegen baare Zahlung bei
Großherzoglchem Rentamt (Paradeplatz 4).
Darmſtadt, den 1. April 1886.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
3172
Muhl.
Sysetalärzt Dr. Bod. Keyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 9½, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
and
Hautkrankhetten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
534)
Ludwigsſtraße 20
befindet ſich das Geſchäftslokal des
Auswanderungs=Agenten
840)
L. Deomuth.

c Pufertigung aller Haararbeiten,
S ⬜L ſowie im Damenfriſiren ſiets das
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O9

Verloren
S
ſoder liegen gelaſſen ein kleines ſchwarzes
Notizbuch. Man bittet um gef. Abgabe
im Darmſtädter Hof gegen Belohnung.
85

[ ][  ][ ]

316

R. 34

Vanksagung

Für die mich mit wahrhaftem Stolz erfüllende Auszeichnung Seitens der Stadt
Darmſtadt durch ihren würdigen Vertreter, Herrn Oberbürgermeiſter Ohly; für die
zahlreichen Beweiſe wärmſter Theilnahme aus allen Kreiſen; für die reichen Kranz=
und Blumenſpenden, verbunden mit den herzlichſten Gratulationen und Liebesgaben,
anläßlich meines fünfzigjährigen Künſtler=Jubiläums, ſpreche ich hierdurch Allen,
welche mich dadurch ſo hoch erfreuten, meinen tief empfundenen Dank aus.
Hermann Butterweck.
7 Gruben=Entleerungs=Anſtalt M
3
R Carlshol. M
Abfuhr von Latrine, desgleichen von Aſche, Kehricht ꝛc.
Frühzeitige Beſtellung.- Naſche Bedienung.

Pariſer Hopfſalat
friſch eingetroffen.
G. P. PoIH,

1411)

Bleichſtraße.

Für Hammmacher.
Für eine alte, renommirte Kammfabrik
mit Dampfbetrieb wird ein intelligenter,
praktiſch ausgebildeter Werhmeister
geſucht, der möglichſt ſchon in einer ſolchen
Stellung gewirkt hat, mit Fabrikation der
feineren Sachen und mit den betreffenden
Maſchinenfach vertraut iſt und gute Zeug=
niſſe
beibringen kann.
Stellung dauernd und gut.
Bewerber wollen Offerten unter Dar=
legung
ihrer bisherigen Wirkſamkeit und
Angabe des Alters bis 28. Februar unter
Chiffre G D an die Annoncen= Expe=
dition
von Haasenstein & Vogler
(1412
in Berlim einreichen.

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2
2
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bügeln kann und Liebe zu Kindern hat.
Frau Dr. Wagner, Kahlertſtraße 21.


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geſucht Hügelſtraße 6.

Prima Emmenthaler

1416)
Bleichſtraße.

1417)

Hoflieferanten.

4
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, insbe=
ſondere
den Herren der Geſellſch. Eintracht,
unſern herzlichſten Dank für die vielen Be=
weiſe
inniger Theilnahme bei der Beerdigung
unſeres Sohnes, Bruders und Schwagers.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Hermann Boeffinger.

16
Schweizerkäſe,
vollſaftige, feinſte Waare.
G. L. zoIU,


T odes=Anzeige.
Heute Abend 10 Uhr ſtarb in Folge
eines Gehirnſchlags unſer guter Vater
und Schwager
Herr Rentner Georg Frank.
Theilnehmenden Verwandten und
Freunden widmen wir dieſe Anzeige
ſtatt beſonderer Nachricht mit der
Bitte um ſtilles Beileid.
Namens der Hinterbliebenen:
Geore Fraul Hr.
Darmſtadt, den 15. Februar 1881.
Die Beerdigung erfolgt Freitag den
18. Februar, Nachmittags 3 Uhr.

Rheinſalm, Hechte,
Seezungen, Karpfen,
Cabliau,
Backfiſche,
täglich friſch gewäſſerten
Stockfiſch und Labberdan.
uODL. nsuget,

1
5 ſcine erfahrene unabhängige ültere
2
Perſon oder Frau wird ſo=
S.
gleich zu 3 Kindern geſucht. Zeugniſſe
erforderlich. Näheres in der Expedition.
2 Eine zuverläſige Perſon geſetzten
Alters ſucht Stelle zur Pflege von

Kindern ꝛc. Näheres Steinſtraße 6.

Todes=Anzeige.
3
Allen Freunden, Bekannten und
Verwandten ſtatt beſonderer Anzeige
die traurige Nachricht, daß unſere
gute Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Hargarethe Hüller Wye.
ach langem ſchweren Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt worden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den
18. d. Nachmittags 3 Uhr ſtatt.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 17. Februar.
13. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Die luſtigen Weiber von Windſor.
Komiſch=phantaſtiſche Oper in 3 Akten mit Ballet
von O. Nikolai.
Perſonen:

Sir John Falſtaff
Herr Fluth) Bürger von . Herr Kraze.

Fenton
Junker Spärlich
Anonymer Briefſchreiber B. B. Dr. Caus
Frau Fluth
vom 15. Februar wird dringend um = Frau Reich
here Auskunft gebeten, unter Zuſicherung von Anna Reich

Dank und ſtrengſter Verſchwiegenheit. (419

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 19. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 19. Februar: Vorabend 5 Uhr, Morgens 8 Uhr 30 Min.,
Nachm. 4 Uhr, Sabbathausgang 6 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 20. Februar an: Morgens 6 Uhr 30 Min.,
Nachmittags 4 Uhr 45 Min.

Herr Hofmann.
Herr Reich) Windſor
Herr Köhler.
Herr Hofmüller.
Herr Reichhardt.
Herr Bögel.
yr. Mayr=Olbrich.
Frl. Schütky.
Frl. Czerwenka.
Herr Leib.
pitt) Bürger
Pott!
Herr Hedrich.
Ein Kellner
Herr granke.
Ein Bürger
Herr Schatt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Freitag 18. Februar.
14 Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Auf eigenen Füßen.
Geſangspoſſe in 3 Akten und 6 Bildern.
Muſik von A. Conradi.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Sonntag 20. Februar.
16. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 3 Abth. von Richard Wagner.

[ ][  ][ ]

Darmſtadt, 17. Februar.
PARepertoire des Großh. Hoftheaters. Donnerstag.
17. Februar: Die luſtigen Weiber von Windſor; Freitag 18.: Auf
eigenen Füßen; Sonntag 20.: Die Meiſterſinger von Nürnberg; Diens=
tag
22.: (Neu einſtudirt) Der Spieler; Donnerstag 24.: Johann von
Paris; Freitag 25.: Aufgehobenes Abonnement: Zum Vortheil der Ge=
noſſenſchaft
: Krieg im Frieden; Sonntag 27.: Der Verſchwender; Diens=
tag
1. März: Rübezahl, Robert und Bertram. IIn Vorbereitung: Nacht=
f
.) wandlerin. Der Feind im Hauſe. Die Eine weint, die Andere lacht.
1 Herr Hofſchauſpieler Edward, welcher am Dienstag Abend nach
Gotha abgereiſt iſt, wird dem Vernehmen nach ſchon am 17. d. M. an
G der dortigen Hofbühne ſein Gaſtſpiel in der Rolle des Rolf Berndt=
eröffnen
. Herr Edward folgt hierbei einer ihn hoch ehrenden Einladung
Sr. Hoheit des Herzogs von Coburg=Gotha.
A* Concert des Muſikvereins am 14. Februar. Frithjof=
c
5.
dramatiſches Gedicht nach Jeſaias Tegner, mit Benutzung der Ueber=
ſetzungen
von Mohnike und A. v. Helwig bearbeitet und für Solo
Chor und Orcheſter componirt von C. A. Mangold. Der Chor des
ßik Volkes: Legt Freunde in zwei Hügel; und der Schlußchor: Heil dir,
gl du glückliches Geſchlecht= dieſe zwei Endpunkte ſchließen wie in einem
Heiligenſchrein köſtliche Kleinodien ein. Ja, das iſt ein ſo inhalts= und
4 wirkungsvolles, ſo poeſiereiches und feſſelndes Tongemälde, in ſeinem
ud Aufbau ein Muſter kunſtvoller Arbeit, dabei fließend und ſchwungvoll
7 und in kraftvoller Energie des muſikaliſchen Ausdrucks, daß wir nur
bedauern, es nach einem einmaligen Hören noch nicht hinlänglich würdi=
gen
zu können. Dieſe ſchönmelodiſche und lebensvolle Compoſition und
ihre vorzügliche Aufführung hätten auch eine noch wärmere Aufnahme
verdient, als ſie ihnen ſchon zu Theil wurde. Die Stimmen des Chors
eis ſtanden in einem ſchönen Verhältniß zu einander und waren ſchlagfertig
und ſicher; auch ſchwierige Rummern, wie der Sturm=Chor (Nr. 10)
der Frühlings=Chor (Nr. 11) und der fugenartige Chor (Nr. 19) Au,
r2 Rauch und fleuch= gelangen vollkommen und bewieſen die Treue und
hoL Gewiſſenhaftigkeit des Einübens. Als ſauberſte Detailarbeit des
Orcheſters und auch rückſichtlich ſtimmungsvoller Wiedergabe verdienen
namentlich das Inſtrumentale (Nr. 22) in der Sternennacht und die
Jagd hervorgehoben zu werden. Die Vertreter der Soli, unter denen
einige in lebhafteſter Erinnerung hier ſtehen, beſtätigten vollgiltig den
ihnen vorangegangenen Ruf. Eine hervorragende, ja geradezu grandioſe
) Leiſtung war der Frithiof des Herrn Raimund von Zur=Mühlen
aus Frankfurt a. M., dem man die angeſagte Heiſerkeit nicht anmerken
. konnte; wenn ſie jedoch vorhanden, ſo ließ ſein Geſang einen ſichern
Schluß auf den Umfang ſeiner ſtimmlichen Mittel noch nicht zu.
ſg1 Den Glanzpunkt des Abends bildete ein Meiſterſtück der Compoſition;
das Arioſo der Ingeborg: Die Sterne glänzen dort oben1; die Sängerin
wie) Frl. Marie Fillunger wiederholte dieſelbe auf allgemeinen Beifall in
liebenswürdiger Weiſe. Eine kaum minder befriedigende Geſangs=
h
. leiſtung bot die Seherin des Frl. Spieß; die junge Künſtlerin konnte
hier ihre der Compoſition ganz adäquate Stimme in vollem Glanze ent=
falten
. - In Stelle des erkrankten Herrn Friedrich Mann hatte Herr
é. Studioſus Reiß aus Caſſel die Partie des Königs Helge und zwar in
.
einer ſo überraſchend kurzen Zeit einſtudirt, daß wir ihm volle Gerechtig=
. keit widerfahren laſſen müſſen. - Als ein herrlicher Bariton (Biörr
und König Ring) excellirte Herr A. Knapp von Mannheim. - Herr
Zaun (Oberprieſter) ſang, wie auch die anderen Soliſten, mit großer
Hingebung und zu vollkommener Befriedigung. Möchte es uns ver=
gönnt
ſein, dieſes Werk von harmoniſcher und inſtrumentaler Farben=
pracht
bald wieder einmal zu hören!
ſEingeſandt.) Nochmals die neue Ferienordnung.
In dieſen Blättern wurde vor einigen Wochen die neue Ferienordnung
beſprochen, wie man ſie in den hieſigen höheren Lehranſtalten einzuführen
beabſichtigt, gegentheilige Vorſchläge von offenbar betheiligter Seite ent=
haltend
. Geſtatten Sie heute einem anderen Betheiligten und zwar
ſehr lebhaft Betheiligten das Wort, den Eltern. So viel Einſender
dieſes weiß, wird geplant, die für die Regel in den Monat Juli fallenden
Sommerferien ganz wegfallen und dafür längere, Ende Auguſt begin=
31
nende und Mitte October endigende Herbſtferien eintreten zu laſſen, alſo
in dieſem Zeitabſchnitte 6-7 Wochen zu feiern. Man macht dafür
4) geltend, daß hierdurch das Sommerſemeſter, ohnehin das kürzere, nicht
24 unterbrochen, die Schüler und die Lehrer bis zum Semeſterſchluß unge=
ſtört
das Lehrpenſum erledigen könnten. Es iſt dies wenigſters unſeres
Wiſſens einer der Hauptgründe; ob noch andere pädagogiſche Anſichten
ins Feld geführt wurden, wiſſen wir nicht, wollen ſelbſt den erwähnten
7. einmal gelten laſſen und hier nur unſere Gründe für Beibehaltung
8i.s der Sommerferien vom Eltern=Standpunkte aus anführen.- Der Monat
( Juli iſt für die Regel einer der heißeſten des Jahres, und wer nur irgend
kann, ſucht in dieſer Zeit ſich und ſeinen Kindern, Staub und Hitze der
V
Städte fliehend, eine Erholung auf dem Lande zu gönnen. Dieſe Er=
ue
) holung hält man anderwärts, z. B. in unſerem benachbarten Frankfurt,
l.. gerade für Schüler ſo wichtig, daß man dort in der heißeſten Jahreszeit
Schüler und Lehrer in ſog. Schülercolonieen aufs Land ſchickt und dort
hnl
44. der Kinder Körper und Geiſt ausruhen und in der geſünderen Luft ꝛc.
ſich neu ſtärken läßt. Nun kann man freilich einwenden, das ließe ſich
eben ſo gut noch Ende Auguſt und im September ausführen, allein
einmal iſt dann das Bedürfniß lange nicht mehr in dem Maße vor=

handen, weil gerade der Spätſommer bei uns zur ſchönſten und ange=
nehmſten
Jahreszeit gehört, in welcher die Stadt zu fliehen man nicht
die mindeſte Veranlaſſung hat, zum Andern iſt dann doch notoriſch der
Hochſommer die Zeit, in welcher Geſchäfts= und Beamtenwelt auf
Reiſen geht, in welche die Beurlaubungen fallen, die Gerichtsferien ſind
und dergl. Es ſind das ſo bekannte Thatſachen, daß hierüber ein
weiteres Wort zu verlieren nicht nöthig ſein wird, Die Kinder der Stadt
gehen ſomit zweifellos der Wohlthat verluſtig, ſich in der heißeſten
Zeit des Jahres mit ihren Eltern auf dem Lande zu erholen, die Kinder
vom Lande, die hieſige Schulen beſuchen, der Wohlthat, die Sommerferien
bei ihren Eltern zu verbringen. Iſt hierüber ein Streit gar nicht mög=
lich
, ſo greift aber die intendirte Neuerung noch weiter ſo tief ins Fa=
milienleben
, daß ſie den Eltern bezw. Pflegeeltern ſelbſt jede Erholung
zur heißeſten Jahreszeit unmöglich macht, denn dieſe werden ihre
eigenen oder anderer Leute Kinder doch nicht allein oder ihrem Dienſt=
perſonal
zur Pflege und Beaufſichtigung überlaſſen wollen, mithin zu
Hauſe bleiben. Soll dieſe Rückſichtnahme auch i allerletzter Linie
in die Wagſchale fallen, ſo deſtomehr diejenige auf die die Schulen be=
ſuchenden
Kinder. Gerade den Herrn Lehrern und Vorſtehern der Schul=
anſtalten
legen wir die Frage vor; was wird erfahrungsmäßig in der
heißeſten Jahreszeit von den Schülern geleiſtet, einmal die Unantaſt=
barkeit
der Lehrer von körperlichen Schwächen vorausgeſetzt? was iſt der
geiſtige Gewinn in Unterrichtsſtunden bei einer Temperatur von 20 und
mehr Graden Reaumur? Offenbar ein ſehr geringer, denn ſonſt hätte
wohl die obere Schulbehörde nicht angeordnet, daß, wenn das Thermo=
meter
Vormittags 10 Uhr 200 R. zeigt, Nachmittags die Schule ausfallen
ſoll. Hiermit fällt aber der für die Verlegung der Ferien ins Treffen
geführte Hauptgrund gänzlich zuſammen, denn das Schulhalten in den
heißeſten Monaten iſt eben kein regelmäßiges Schulhalten mehr; heute
fallen die Unterrichtsſtunden aus, morgen nicht, anderen Tags muß
wieder pauſirt werden, vielleicht 2, 3 Tage, ja Wochen, wo bleibt da der
Gewinn des ununterbrochen (2) durchgeführten Lehrplans? Oder
iſt es nicht ein größerer Gewinn, daß gerade in der heißeſten Zeit des
Jahres, Lehrer wie Schüler - beide ſind wohl ganz gleich der Unter=
brechung
dringend bedürftig - ſich kräftigen an Geiſt und Körper und
frohen Muthes den Reſt des Sommers friſch ans Werk gehen? Wir
dächten, die Wahl fiele da nicht ſchwer und man ließe es am beſten beim
Alten, wodurch in der jetzigen und vergangenen Schülerwelt unſeres Wiſſens
keinerlei Schäden zu Tage getreten; irren wir, ſo nenne man ſie uns!
Last not least fragen wir, welchen Gewinnhat ein Schüler von
einer Unterrichtspauſe, die 6-7Wochen dauert, denn die
meiſten Schüler oder Schülerinnen beſuchen doch wohl die Schule weiter
womit beſchäftigen ſichdieſelben in dieſerunendlich langen
Zeit, erwächſt hieraus nicht die Gefahr der Verbummelung.
oder iſt dem Allen gegenüber nicht vorzuziehen, mitten im Semeſter eine
Körper und Geiſt kräftigende Unterbrechung eintreten zu laſſen? Eine
Antwort hierauf erwarten wir gerade von den Herren Pädagogen, den
Lehrern und Erziehern unſerer deutſchen Jugend, die ſicherlich nur in
Erkenntniß des wahren Beſten handeln werden.
Ein fünffach Betheiligter.
- Wir empfangen heute nachſtehende Zuſchrift: Ihre geſtrige Notiz,
die letzte Sitzung der hieſigen Handelskammer betreffend, bedarf einer
Berichtigung reſp. Ergänzung. - Bei der Berathung über den vom
Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz zur Begutachtung mit=
getheilten
Geſetzentwurf, die Reichsunfallverſicherung betreffend, ſchloß
ſich die Majorität der Handelskammer und zwar beſtehend aus den
Herren Wolfskehl, Sander, Schäfer, Blumenthal und Hochſtätter, den
Anſichten ihrer beiden Referenten an, welche ſich im Princip für die
ſEinführung einer Unfallverſicherung Seitens des Reichs ausgeſprochen
hatten. Seitens der Minorität, beſtehend aus den Herren Holtz,
Kahlert und Merck, wurde durch Herrn Kahlert folgender Antrag ge=
ſtellt
: Großh. Handelskammer wolle hohe Staatsregierung dringend
bitten, zu dem Geſetzentwurf über die Reichsunfallverſicherung ſich durch=
aus
ablehnend zu verhalten, dagegen mit allen Mitteln dahin wirken,
daß das Reichshaftpflichtgeſetz vom 8. Juli 1871 den in den letzten zehn
Jahren gemachten Erfahrungen entſprechend ergänzt und ausgedehnt
werde, ganz beſonders durch Ausdehnung desſelben auf alle nicht dem
Kleinbetrieb angehörigen Unternehmungen, durch Uebertragung der Be=
weislaſt
auf die Unternehmer, ſowie durch geſetzliche Regelung und Con=
trole
des Unfallverſicherungsweſens.- Bei der Wichtigkeit des fraglichen
Gegenſtandes erſcheint uns eine Feſtſtellung des Verlaufs der Verhand=
lung
nothwendig, vorzugsweiſe ſchon darum, weil nach dem Beſchluß der
Kammer in das zu erſtattende Gutachten an die Staatsregierung die
Anſichten der Minorität mit aufgenommen werden ſollen.
4 Im Anſchluß an unſeren geſtrigen Bericht über die Sitzung der
Handelskammer beingen wir nachſtehend den Wortlaut des von dem
Secretär der Handelskammer Herrn Dr. Meiſel ausgearbeiteten Gut=
achtens
in Betreff des Geſetzentwurfs über die Reichsunfall=
verſicherung
. Daſſelbe lautet nach Weglaſſung der üblichen
ſEingangsworte: Wir ſchicken unſerer Aeußerung zunächſt voraus, daß
die Kürze der Zeit es nicht erlaubt hat, eine eingehende Prüfung des
rubricirten Entwurfs, ſowie eine erſchöpfende Diskuſion über die Be=
ſtimmungen
deſſelben eintreten zu laſſen. Wir müſſen uns vielmehr be=
guügen
, unſere beziehungsweiſe unſerer Mitglieder Stellung zu dem Ent=
wurfe
im Ganzen zu präciſiren, die leitenden Geſichtspunkte, von denen
wir bei der Beurtheilung deſſelben ausgingen, darzulegen und auf einzelne
mehr zufällig, als in Folge eines ſorgfältigen und genauen Studiums

[ ][  ]

318

R34

uns in die Augen fallenden Mängel hinzuweiſen. Wie bei: der Beur=
theilung
und Stellungnahme zu der ſeiner Zeit von dem Abgeordneten
Stumm angeregten und ſeitens der hohen Regierungen damals weiter
verfolgten Frage der Altersverſorgungs= und Invalidenkaſſen iſt auch
heute die Handelskammer gegenüber dem Geſetzesentwurf über die Un=
fallverſicherung
in zwei verſchiedene Meinungen geſpalten. Die Minori=
tät
der in der Sitzung vom 11. Februar l. Js. erſchienenen Mitglieder,
beſtehend aus den Herrn Kahlert, Merck und Holtz, ſtimmte einem An=
trag
bei, der dahin ging: Großherzogliche Handelskammer wolle hohe
Staatsregierung dringend bitten, zu dem Geſetzesentwurf über die Reichs=
unfallver
ſicherung ſich durchaus ablehnend zu verhalten, dagegen mit allen
Kräften dahin zu wirken, daß das Reichshaftpflichtgeſetz vom 8. Juli 1871
den in den letzten 10 Jahren gemachten Erfahrungen entſprechend aus=
gedehnt
und ergänzt wird, ganz beſonders durch Ausdehnung auf alle,
nicht dem Kleinbetrieb angehoͤrigen Unternehmungen, durch Uebertragung
der Beweislaſt auf die Unternehmer, ſowie durch geſetzliche Regelung und
Controle des Unfallverſicherungsweſensv. Die Minorität ging dabei von
den folgenden Erwägungen aus: Der vorgelegte Geſetzesentwurf wider=
ſpreche
vor allem den Principien der perſönlichen und wirthſchaftlichen
Freiheit und insbeſonbere den Principien der Rechtsgleichheit. Er um=
faſſe
nicht alle auf gleichen Schutz und gleiche Hilfe des Staates berech=
tigten
Arbeiterklaſſen und ſchütze zudem diejenigen Klaſſen, für welche
er nach 8 1 berechnet ſei, keineswegs in ausreichendem Maße. Auch hin=
ſichtlich
dieſer Gründe ergab ſich inſofern ein Auseinandergehen der An=
ſichten
, als das Mitglied der Minorität, Herr Merck, den erſten nicht
adoptiren zu ſollen glaubte. Die Majoritat, beſtehend aus den Herren
Wolfskehl, Commerzienrath Blumenthal, Dr. Schäfer, Sander und Hoch=
ſtätter
, verkannte nicht die Mängel des vorgelegten Entwurfs, der ſchon
deßwegen, weil er nicht alle hierher gehörigen Arbeiterklaſſen um=
faſſe
, als lückenhaft angeſehen werden müſſe. Indeſſen wurde der
Geſetzesentwurf, der namentlich die aus dem Haftpflichtgeſetz vom 8. Juli
1871 ſich ergebenden Härten und damit die Quelle zahlreicher Verbitterungen
zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern beſeitige, als ein freudig zu begrüßen=
der
Verſuch zur Ausgleichung der ſocialen Gegenſätze und als ein großer Fort=
ſchritt
auf dem Gebiete der einſchlägigen Geſetzgebung bezeichnet. Es
wurde ferner namentlich auch auf die theilweiſe Unſolidität der in Folge
der Einführung des Haftpflichtgeſetzes zahlreich entſtandenen Unfall= Ver=
ſicherungsgeſellſchaften
hingewieſen, welche häufig, ſtatt durch prompte Er=
ledigung
der ihnen überwieſenen Verſicherungen Arbeitgeber und Arbeit=
nehmer
vorkommenden Falles zufrieden zu ſtellen, durch Nörgeleien die
Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten, zu der ſie oft kaum im Stande ſind,
zu verweigern oder zu verringern ſuchen und dadurch die vorhandenen
Gegenſätze nur bedeutend verſchärfen. Als leitende Geſichtspunkte für die
Beurtheilung eines Entwurfs für die Unfall=Verſicherung glaubt die
Majorität noch folgende bezeichnen zu müſſen, von denen ja auch die
Vorlage theilweiſe ſchon ausgeht. Zunächſt hält man die allgemeine Ein=
jührung
beſſerer Schutzvorrichtungen in den Betrieben für eine durchaus
nothwendige Vorausſetzung eines derart durchgreifenden Unfall= Ver=
ſicherungs
=Geſetzes, damit Unfälle und damit die allzuhohe Belaſtung der
Verſicherungskaſſe thunlichſt vermieden werden. Sodann wird die Er=
richtung
der Kaſſe jedenfalls entweder durch den Staat ſelbſt oder doch
unter ſpecieller Controle und Garantie des Staates gefordert. Ferner
ſoll die Verſicherung, abgeſehen von der oben ſchon berührten Ausdehnung
auf andere Arbeiterklaſſen, bei denen das angezeigt erſcheint, wie z. B.
Arbeiter der Metzgerei, des Baugewerbs u. A., auch auf weibliche und
jugendliche Arbeiter ausgedehnt werden. Endlich ſoll für den Fall, daß
die proiektirte Verſicherungskaſſe, wie in dem 5 5 des Entwurfs vor=
geſchlagen
, erſt vier Wochen nach geſchehenem Unfall die Rente auszu=
zahlen
beginnt - eine Einrichtung, deren praktiſche Bedeutung durchaus
nicht zu verkennen - in allen Staaten, in welchen ſolche noch nicht obli=
gatoriſch
eingeführt ſind, Hilfs= und Krankenkaſſen, welche die Unter=
ſtützung
des verletzten Arbeiters in den erſten vier Wochen übernehmen,
eingeführt werden. Das Gutachten wendet ſich ſodann zu einzelnen Be=
timmungen
des Geſchäftsentwurfs und macht Abänderungsvorſchläge,
die indeſſen größtentheils nur im Zuſammenhange des Entwurfs zu ver=
ſtehen
ſind.
In dem Hofe des Poſtgebäudes ſind gegenwärtig die für
den Giebel deſſelben beſtimmten, von Herrn Profeſſor König modellirten
und in Zinkguß von einer renommirten Berliner Fabrik ausgeführten
allegoriſchen Figuren zur Anſicht des Publikums ausgeſtellt. Dieſelben,
in doppelter Lebensgröße und ſtark broncirt, ſtellen die Poſt und die
Telegraphie, weibliche Figuren in halb liegender Stellung, dar; außer=
dem
rechts und links 2 prächtige pausbäckige Knaben mit Poſthörnern.
Die erwähnten Figuren kommen auf die beiden Seiten des Giebels zu
ſtehen, während auf der Spitze eine Erdkugel und auf derſelben ein Adler
mit ausgebreiteten Flügeln ſich erheben. Die Ausſtellung dauert bis
Ende dieſer Woche, vielleicht auch bis Montag, und wird alsdann mit
dem Verbringen an Ort und Stelle und mit der Hinwegnahme des Ge=
rüſtes
begonnen werden.
-Eingeſandt. Ueber Kinderbetteleibrachte eine Ihrer letzten
Nummern eine beherzigenswerthe Mittheilung. Einſender hat gerade in
den letzten Wochen durch genaue Beobachtungen ſich überzeugt, daß in
den hieſigen Straßen die Bettelei der Kinder gewerbsmäßig betrieben
wird. In der Abenddämmerung beſonders ziehen ſie auf den Bettel aus;
die Kleinſten werden in die Häuſer geſchickt, einer oder zwei Größere
bleiben bei dem Bettelſack. Während nun die kleinen Heuchler vorher

an den Thüren die kläglichſten Mienen machten und jammervolle Krank=
heitsgeſchichten
zu erzählen wußten, kommen ſie jetzt mit luſtigen Sprüngen
zuſammen, prahlen mit ihren Leiſtungen im Lügen und bringen trium=
phirend
die Beute, meiſtens in recht unappetitlicher Weiſe, zuſammen;
Einſender ſah z. B. zwei kleine Buben aus einem Hauſe kommen, die
ſchmutzigen Mützen voll fetter Nudeln. Alles wird nun in den Sack
geſchüttet, aus welchem es zu Schweinefutter verkauft wird. Weniger
luſtig geht es zu, wenn's Streit gibt um einen Leckerbiſſeu, oder wenn,
wie oft der Fall iſt, die ſchnapsliebenden Eltern auf der Straße warten.
Da gibr's Schläge, wenn nichts gebracht wird, und Schläge, wenn die
durchtriebenen Kinder Geldgeſchenke verheimlichen wollen, um ſie zu ver=
naſchen
. Tas Traurigſte bei der Sache iſt, daß man in jenen Häuſern
die wahrhaft furchtbaren Folgen des Bettelns der Kinder wie die Schäd=
lichkeit
des Hausbettels überhaupt gut genug kennt, aber anſtatt der Ver=
einigung
der Mitbürger zur Verhütung des Bettelns mit aufrichtigem
Herzen ſich anzuſchließen, dieſen zeitgemäßen und menſchenfreundlichen Be=
ſtrebungen
direct entgegenarbeitet. Solche unüberlegende Geber dürfen
deßhalb nicht erſtaunen, daß man ihre Ausreden: ſie hatten ſo zer=
riſſene
Kleider anz, ſte ſahen ſo elend aus=, vich kann Niemand fort=
ſchicken
; ꝛc. nicht als Mildthätigkeit gelten läßt, ſondern daß man ihnen
ganz andere Namen beilegt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 15. Februar.
24 Zum hundertjährigen Todestage Leſſings: Emilia Galotti.
Gewiß ſteht Leſſing als Dramatiker einem Göthe an Vielſeitigkeit
und ſchöpferiſcher Kraft, einem Schiller an dichteriſchem Schwunge und
Reichthum der Töne bedeutend nach
- aber ſeine Dramen haben ſich
als bahnbrechend erwieſen und den Blick in eine höhere und bedeutendere
Welt glücklich eröffnet. Sein Trauerſpiel Emilia Galotti iſt der Anfang
des bürgerlichen Trauerſpiels, wie es von Göthe, Schiller und Andern
ebenfalls behandelt worden iſt, und es bringt Charaktere auf die Bühne,
nan denen die Schauſpielkunſt niemals zu Ende kommt'. Die Aufführung
des Stücks war im Allgemeinen eine recht würdige. Sehr ſchwierig iſt
die Rolle des Prinzen. Schon der Grundton iſt nicht leicht zu
treffen. Alle ſchweren Accente müſſen ausgeſchloſſen ſein, ohne daß die
Converſation dadurch das Gedankenvolle einbüßt. Dieſer Fluß der Rede
muß durch eine edle, freie Haltung, durch Anmuth der Bewegung unter=
Lützt werden. Raſch aus einer Stimmung in die andere übergehend,
ſoll uns der Prinz die Ueberzeugung gewähren,ß daß er mehr ein Raub
des Augenblicks als der Mann nachhaltiger, ſich an ein Herz ganz und
wahrhaft hingebender Empfindungen iſt. In der Scene mit Emilia
namentlich ſoll er, ſo wenig Spielraum ihm auch zur Darlegung ſeiner
Empfindungen geſtattet iſt, den Zauber ſeiner vollen Liebenswurdigkeit
vor uns ausbreiten: in dieſen verhängniß vollen Minuten müſſen wir ſeinen Sieg
begreifen, den Entſchluß Emilias keimen ſehen, ſich der Gewalt des ver=
führeriſchen
Prinzen zu entreißen. Wenn Herr Hacker auch nicht alle
dieſe Seiten in ſich vereinigte, ſo können wir doch dem talentirten Künſt=
ler
das Zeugniß ausſtellen, daß er den Geiſt ſeiner Rolle richtig erfaßt
hatte. Das Tempo darf zwar niemals rallentirt werden, aber es darf
auch nicht, wie dies bisweilen geſchah, durch haſtiges Sprechen unver=
ſtändlich
bleiben. Die Gräfin Orſina hat in dem Organismus der
Tragödie eine ſehr tiefe Bedeutung. Durch ſie tritt erſt die Macht einer
ſittlichen Potenz gegen die Berechnung des ſchlauen Verſtandes in den
Kampf. Wenn auch dieſe ſittliche Macht den Charakter verletzter Eigen=
liebe
und gekränkten Stolzes hat, ſo tritt ſie doch für das Recht in den
Kampf und führt denſelben mit der ganzen Stärke der Leidenſchaft.
Die Gräfin Orſina der Frl. Berl gewährte in ihrer Erſcheinung eine
Perſönlichkeit, die durch den Reiz der Schönheit den Prinzen wohl feſſeln
konnte, die aber auch den herben, iſtolzen, dialektiſch ſcharfen Geiſt ver=
rieth
. Die beredten Augen und Lippen ſpiegelten alle Töne von dem
zitternden Schmerze bis zum Ausdruck des bitterſten Hohnes, von der
rührendſten Wehmuth bis zum glühendſten Rachedurſt ab. - In dem
Hauptcharakter, in der Emilia Galotti, iſt ein innerer Widerſpruch, der
von jedem Unbefangenen erkannt und gefühlt werden muß, und den alle
Erklärungen nichtlöſen werden. Wie kommt ſie, die das Ideal ſittlicher Würde,
den Grafen Appiani, in ſich trägt, dazu, auf einmal von ihrer Schwäche,
ihrem warmen Blut, von dem Tumult im ihrer Seele zu reden? Die
Verſinnlichung dieſer Rolle bietet große Schwierigkeiten. Frl. Weigel
gab ihr Beſtes, ohne uns dieſen Mißton in Harmonie auflöſen zu können.
Der Vater Emiliens, das Muſter aller männlichen Tugend=, wurde von
Herrn Wünzer ſehr wirkſam geſtaltet und durchgeführt. Eine nicht
minder vorzügliche Leiſtung war der Kammerherr des Herrn Werner.
Der kleinen Rolle des Grafen Appiam gab Herr Edward das
nöthige Relief; ebenſo war der Bandit Angelo des Herrn Wagner
entſprechend. Die übrigen Rollen geben zu beſonderen Bemerkungen keinen
Anlaß.

Tages=Kalender.
Freitag 18. Februar: 12. Verſammlung des Wocalgewerbvereins Darmſtadt;
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Profeſſors Dr. Thiel über das Waſſer
der ſtädtiſchen Brunnen im Eſchollbrücker Wäldchen und ſein Verhalten
gegen die Metalle der Leitungsröhren.
Am 26. 27. 28. Februar und 1. Mürz: Großer Vogel= und Geſlügelmarkt
des Vereins für Vogel= und Geflügelzucht Eintracht im Gartenſaale des
Darmſtädter Hofs.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.