144.
Jahrgang.
4B 1 E,
1
80N”
144.
Jahrgang
Wonnementsvreis
vlernteljährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck Voſtaufſchlag.
rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: iDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſüngen von Friedr. Wber.
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auwirn
von allen AnnoneenExpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
29)
eub
N20.
Donnerstag den 10. Februar.
1881.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche unter dem Rindvieh zu Meſſel.
In Gemäßheit des 8 35 des Miniſterialamtsblatts Nr. 15 vom 15. November 1879, Maßregeln zur Unterdrückung von
Viehſeuchen betr., machen wir hierdurch bekannt, daß in den Stallungen der Landwirthe Joh. Reitz Vl., Jacob Laumann IV.
und Philipp Laumann III. zu Meſſel die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, und hierauf die in 85 26, 28, 29 und
30 des erwähnten Amtsblattes vorgeſchriebenen Maßregeln angeordnet worden ſind.
Darmſtadt, den 4. Februar 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
9
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſind wiederholt veranlaßzt darauf hinzuweiſen, daß die Schutzmannſchaft die ſtrenge Weiſung hat, in allen Brandfällen
den Brandplatz ſogleich gänzlich abzuſperren, ſowie beim Eintreffen der Feuerwehr den Platz von allen Unberufenen ohne
An=
ſehen der Perſon und des Standes ſofort vollſtändig zu räumen. Auch an ſolche P rſonen, welche im erſten Augenblicke ſich an
den Löſch= und Rettungsarbeiten freiwillig betheiligen, muß, ſo dankenswerth ihre Hülfeleiſtung erſcheint, beim Beginn der
Thätig=
keit der Feuerwehr im Intereſſe der den Erfolg allein garantirenden Ordnung und der Einheitlichkeit der von der Löſchdirection
anzuordnenden Maßregeln, die Aufforderung zur Entſernung gerichtet werden.
Denjenigen Perſonen, deren Anweſenheit auf dem Brandplatze in Folge ihres Amtes oder aus ſonſtigen Gründen
erforder=
lich erſcheint, werden wir auf Wunſch Legitimationskarten zufertigen. Diesbezügliche Anträge ſind ſchriftlich hierher zu richten.
Wir dürfen erwarten, daß das Publikum den jeweils im Intereſſe der Sache zu treffenden Anordnungen ſich unweigerlich fügt.
Darmſtadt, den 7. Februar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſind auf Grund der Thatſache, daß mehrere Bäcker und Brodhändler Brod zu einem in Darmſtadt und Beſſungen
nicht üblichen Gewichte zum Verkauf ausbieten, unter Hinweis auf Art. 185 des Polizeiſtrafgeſetzes zu der Beſtimmung
veran=
laßt, daß Brod nur in einem Gewichte von 2½, 2, 1¼ oder 1 Kilo verkauft werden darf.
Demgemäß werden wir für die Folge die von 14 zu 14 Tagen einzureichenden Verzeichniſſe der Brodpreiſe zur
Ab=
ſtempelung nicht zulaſſen, wenn das Gewicht von dem oben angegebenen abweicht.
Darmſtadt, am 2. Februar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen zur Kenutniß der Intereſſenten, daß die Fleiſchbeſchauer zu Beſſungen die Fleiſchbeſchau — Nothſchlachtungen
ausgenömmen - für die Folge im Sommer aur während der Zeit von Morgens 6 bis Abends 7 Uhr und im Winter nur von
Morgens 7 Uhr bis zum Dunlelwerden Abends auszuüben haben, daß ferner, wenn die Schlachtung in den erſten zwei Stunden
in der oben feſtgeſetzten Dienſtzeit erfolgen ſoll, die Anzeige hiervon für die Regel — Nothfälle ausgenommen - am Tage
vor=
her, wenn die Schlachtung während der übrigen Tageszeit geſchehen ſoll, die Anzeige mindeſtens eine Stunde vorher bei dem
Fleiſchbeſchauer zu machen iſt.
Darmſtadt, den 1. Februar 1881
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung:
Seim, Polizei=Commiſſir.
70
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M 29
Edictalladun g.
Nachdem wider den zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Georg Jakob Frey, aus dem Bezirke des 2. Bataillous
(Erbach i. O.) 3. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 117, geboren am 9. April 1857 zu Weilerbach,
Bezirks=
amts Kaiſerslautern, der foͤrmliche Deſertionsproceß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich bei der
Landwehr=
behörde anzumelden, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 6. Jumi d. J., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 M. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 4. Februar 188I.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Durch kriegsrechtliches unterm 27. Januar d. J. lediglich beſtätigtes Erkenntniß vom 22. Januar d. J. wurden:
1) der zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſene Chriſtoph Daab aus dem Bezirke des 1. Bataillons (Darmſtadt I1)
3. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 117, geboren am 4. Mai 1857 zu Werſau, im Kr. Dieburg,
2) der zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſene Wilhelm Hupp aus dem Bezirke des 1. Bataillons (Mainz)
4. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118, geboren am 26. November 1859 zu Mainz.
in contumaciam für fahnenfluͤchtig erklärt und 1. ꝛc. Daab mit einer Geldbuße von Zweihundert Mark, 2. ꝛc. Hupp mit
einer Geldbuße von Einhundert Dreiundfünfzig Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 4. Februar 1881.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bekanntmachung.
Die zum Konkurs des Maurermeiſters Conrad Gauß dahier gehörigen
Immobilien:
Flur 5 Nr. 711⁄₁₀₀ ⬜Meter 182 Hofraithe
711¾₈
loo „ 100 Grasgarten
„ 5 „
Kahlertſtraße,
„ 5 „ 715
10o „ 125 Grabgarten
„ 6 „ 52l0o „ 1250 Acker am Bahnhof
werden
Montag den 11. Februar d. J., Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 5. Februar 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
1100)
Oeffentliche Aufforderung.
Die nachſtehend näher bezeichneten, auf
die beigeſetzten Namen im Grundbuch
ein=
getragenen Liegenſchaften ſind veräußert, die
Eigenthumsurkunden und Quittungen über
Zahlung der Kaufſchillingsgelder können
jedoch nicht vorgelegt werden; es werden
deßhalb alle diejenigen, welche Anſprüche
an dieſ eLiegenſchaften zu haben vermeinen,
aufgefordert, ſolche binnen 4 Wochen
dahier anzumelden, als ſonſt der Kaufbrief
beſtätigt und der Eintrag im Mutations=
Verzeichniß auf die neuen Erwerber
voll=
zogen werden wird.
Gemarkung Beſſungen.
Heinrich Henkel Ehefrau, geb. Allendorf,
zu Beſſungen, Fl. II,. Nr. 234,8, 235.¼,
2352 2353.
Henkel, Heinrich und Ehefrau, geb.
Allen=
dorf daſelbſt, Fl. III. Nr. 12, 18, 19,
119, Fl. Vi1 Nr. 248.
Creter, Jakob, Bäckermeiſter zu Beſſungen,
Fl. 1 Nr. 393.
Darmſtadt, den 27. Januar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
Bartha.
1172)
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll
nachſtehendes den Auguſt Schuchmann's,
Eheleuten dahier gehörige Grundſtück und
zwar:
Flur 20, Nr. 155, Mtr. 2075 Acker
unterhalb der Schneidmühle,
Mittwoch den 16. Februar 188l,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt den 21. Januar 1881.
Großherzogliches Orisgericht Darmſtadt.
611)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Freitag den 11. l. M., Nachmittags
3 Uhr, ſoll das bei dem Ausäſten der
Bäume in der Promenade zwiſchen Caſernen=
und Bahnhofſtraße ſich ergebende
Abfall=
holz öffentlich an Ort und Stelle an den
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Februar 188l.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
1142) Riedlinger, Beigeordneter.
Die Holzverſteigerung
vom 7. d. M. iſt genehmigt.
Erſter Zahl= und Abfuhrtag Dienstag
den 15. d. M.
Darmſtadt, 9. Februar 1881
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1172a)
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Vollſtändig emittirtes Grundkapital 8 Millionen Mk.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß wir Hrn. E. Ruppel die Agentur
für Darmſtadt und Beſſungen übertragen haben.
Dte General=Agentur:
Mainz, 20. Januar 1881.
WoIL E Tkomas.
Bezugnehmend auf Obiges halte ich mich zum Abſchluß von Verſicherungen
Hochachtungsvoll
beſtens empfohlen.
Ed. Ruppel, Verwalter, Grafenſtraße 35.
1178)
Hatholihenverein Darmstadt.
Sonntag den 13. Februar, Im Vereinslocale, um 4 Uhr präcis:
ordentliche Generalverſammlung,
behufs Rechnungsablegung pro 1880 und Erſatzwahl zum Vorſtand; um 8 Uhr:
COVCERT, ausgeführt von einem Mainzer Geſangverein, unter Leitung ſeines
Dirigenten, Herrn Ludwig Weber; nach demſelben: Tanz. Nichtmitglieder und
Kinder haben keinen Zutritt.
Lolcalgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 11. Februar l. J. Abends 8 Uhr: 11. Verſammlung der
Mitglieder, im vorderen Saal der Böttinger'ſchen Bierbrauerei auf dem Ludwigsplatz.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Handelslehrers Peters über:
Wechſel=
kunde und Wechſelrecht, unter Zugrundlegung praktiſcher Beiſpiele.
Eröfſung des Locals um 7 Uhr, in welchem die neueren techuiſchen
Zeit=
ſchriften aufgelegt ſind und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 8. Februar 1881.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
1180)
Das von mir ſeither mit gutem
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Bügeln, wünſcht einige Tage in der Woche
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Neßling. Verdingfrau, Louiſenſtraße.
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nimmt ſie Aushülfſtelle an. Zu erfragen
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mellen
höchſt wohlſchmeckende Genußmittel
von
L. H. Pistooh &a; Co. Broslan
Rabrik und pharmaceuk. Jaßoratorium.
Hochehrendes
Schreiben
Hr. Fürſtbiſchöflichen Gnaden des
Hochwürdigſten
Fürſtbiſchofs
von Bresſau,
Herrn Dr. Heinrich Förster,
Hr. Heiligkeik Hausprälat und
Ihronaſſiſtent, Ritter hoher u. höchſter
Orden.
Allabendlich nehme ich ſeit Jahr
und Tag Ihren trefflichen Malz=
Extract in meinem Thee ein; für
Hals, Bruſt und Verdauung empfand
ich davon eine ſehr erquickende und
heilſame Wirkung. Aufrichtig danke
ich Euer Wohlgeboren mit der
gleich=
zeitigen Verſicherung, daß, ſobald Ihre
zweite gütige Sendung verbraucht
ſein wird, ich wiederum einige Flaſchen
beſonders zu erbitten nicht verfehlen
werde.
Schloß Johannesberg, 11. Mai 1880.
Hochachtungsvoll
Euer Wohlgeboren ergebener
Heinrich,
Fürſtbiſchof von Breslau.
Außer zahlreichen Anerkennungen
beſitzen wir auch ein amtliches
Daukſchreiben
der Haupt=Verwaltung
der Geſellſchaft des
rothen Kreuzes.
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2.50 Mk., 175 Mk. und 1.00 Mk.;
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Jundſlücke.
Die im Laufe des Jahres 1880 im
Bereiche der Main=Neckar=Bahn
aufge=
ſundenen herrenloſen Gegenſtände ſollen
wach Ablauf von 3 Monaten der
öffent=
lichen Verſteigerung ausgeſetzt werden.
Etwaige Eigenthumsanſprüche wollen
dem=
demäß in Bälde geltend gemacht werden,
zu welchem Zwecke das Verzeichniß der
Fundſtücke bei unſern Stationsvorſtehern
zu Frankfurt, Darmſtadt und Heidelberg
ſinzuſehen iſt.
Darmſtadt, den 29. Januar 1881.
Direction der Main=Neckar=Bahn.
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zum Goldwerthabzug. Frankf.=Str. 1, part.
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Dankſagung.
Denjenigen, welche ſo herzlichen Antheil
an dem Verluſte unſerer lieben Mutter und
Großmutter Eliſabethe Roth nahmen und
dieſelbe zur letzten Ruheſtätte geleiteten,
ſagen wir hiermit unſern beſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
: Dur Führung von Büchern und
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erfah=
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dition d. Bl. abzugeben.
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geſucht. Eintritt ſogleich. Näheres in der
Expedition d. Bl.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 10. Februar.
10. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male wiederholt:
Alibi,
oder
Die Fahrt in's Philiſterium.
Komiſche Oper in 3 Aufzügen von Guſtav Schmidt.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag 11. Februar.
Keine Vorſtellung.
Samstag 12. Februar.
Abonnement suspendu.
Zum 5ojährigen Künſtler=Jubiläum und Benefiz
des Hoftheater=Regiſſeurs
Hermänn Butterweck.
Neu einſtudirt:
D e r Ber
chwender.
Original=Zaubermärchen in 3 Abtheilungen von
Ferdinand Raimund.
Muſik von Conradin Kreuzer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag 13. Februar.
11. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Guſtav oder der Maskenball.
Große Oper mit Ballet in 5 Akten von Auber.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 12. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagottesdienſt um 8½ Uhr. - Sahbathausgang um 6 Uhr.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 12. Februar: Vorabend 4 Uhr 45 Min., Morgens 8 Uhr 30 Min.,
Nachm. 4 Uhr, Sabbathausgang 6 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 13. Februar an: Morgens 6 Uhr 30 Min.,
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Im Monat Januar.
Beerdigte.
Am 26.: Dem Gärtner Valentin Schmidt ein S.,
Getaufte.
Am 2. Januar: Dem Landwirth Friedrich
ſEnes eine T., Anna Katharina, geb. den 2.
Ja=
nuar. Dem Heilgehilfen Philipp Sulzmann ein
S., Friedrich Wilhelm, geb. den 28. November.
Am 9.: Dem Schreiner Joh. Friedrich Becker eine
L., Anna, geb. den 26. December. Am 16.:
Dem Küfer Friedrich Peter Haas ein S., Philipp
Heinrich, geb. den 16. December. Am 23.: Dem
Großh. Profeſſor an der techniſchen Hochſchule
Felix Lincke ein S. Adolf, geb. den 19. Juni.
dem Formſtecher Georg Schmidt ein S., Eduard,
geb. den 17. December. Dem Hauswärter im
Palais IK. H. der Prinzeſſin Karl, Adam
Lauten=
ſchläger ein S., Ludwig, geb. den 28. December.
Chriſtian, geb. den 21. Januar.
Getrau t e.
Am 1. Januar: Maurer Heinrich Theiß, und
Dorothea Wenz, T. von Gartenarbeiter Friedrich
Andreas Ludwig Wenz. Am 2. Schutzmann
Auguſt Vulprecht zu Wiesbaden, und Regine
Kath. Kläßer, L. von Portier Joh. Friedrich Kläßer.
Am 16.: Schreinermeiſter Joh. Friedrich
Ja=
coby IV., und Marie Luiſe Schneider, T. von
Wagnermeiſter Joh. Wilhelm Schneider. Am
23.: Wagnermeiſter Wilhelm Schneider. und
Eli=
ſabeth Schneider, T. von Wagnermeiſter Georg
Friedrich Schneider II. Schloſſer Joh. Peter
Heinrich Geyer, und Margaretha Rühl, L. von
Feldſchütz Heinrich Auguſt Rühl.
Am 2. Januar: Joh. Adam Aßmuth, S. von
Maurer Georg Aßmuth, ſtarb den 31. December,
„ J. Am 3.: Marie Dorothea Kramer geb.
Delp, Wittwe von Schuhmachermeiſter Ludwig
Kramer, ſtarb den 31. December, 73 J. Am
13.: Schuhmachermeiſter Philipp Held 1., ſtarb
den 10. Januar, 64 J. Am 17.: Adam
Weid=
ner, Zögling in der Jdiotenanſtalt, S. von Joh.
Peter Weidner IV. zu Bickenbach, ſtarb den
14. Januar, 14 J. Am 26.: Charlotte
Phi=
lippine Grieſer, L. des verſt. Schreiners Jacob
Grieſer, ſtarb den 23. Januar, 15 J. Am 31.:
Kath. Eliſabeth Schmidt geb. Hüfner, Ehefrau
von Zimmermann Philipp Schmidt II., ſtarb
den 29. Januar, 38 J.
1½
268
N6 29
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Februar.
Wie die „D. Z.u mittheilt, werden Se. Königl. Hoheit der
Großherzog den Vermählungsfeierlichkeiten des Prinzen Wilhelm von
Preußen und der Prinzeſſin Victoria Auguſta von Schleswig=Holſtein
beiwohnen und zu dem Ende am 25. d. M. nach Berlin abreiſen.
— Dem Vernehmen nach findet kommenden Mittwoch den 16. d.
ein Hofconcert im Großh. Schloſſe ſtatt.
- Durch Kaiſ. Verordnung iſt der Reichstag auf den 15. d. M.
nach Berlin einberufen worden.
— Der Vortrag des Herrn Hauptmann la guite Zernin über
„General v. Göben” welchen derſelbe am Montag Abend im Militär=
Caſino hielt. wurde durch die perſönliche Gegenwart Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs ausgezeichnet. Herr Zernin hatte dieſe treffliche
Schilderung des Lebens und Charakters des ausgezeichneten Generals,
dem er perſönlich befreundet war, vor einigen Wochen bereits in Köln
vor dem dortigen Officier=Corps vorgetragen und dieſelbe auf Wunſch
Sr. G. H. des Prinzen Heinrich hier wiederholt.
0 Wie wir hören, dürfte die evangeliſche Landesſynode im
April oder Mai behufs Erledigung einiger ihr zu unterbreitenden
Vor=
lagen zuſammentreten.
Das Großh. Oberconſiſtorium hat nachfolgendes
Aus=
ſchreiben an die evangeliſchen Pfarrämter erlaſſen: Nachdem die
Beſtim=
mung getroffen worden iſt, daß in denjenigen Gemeinden, deren kirchliche
Vertretung ſich für Annahme des neuen Geſangbuchs erklärt hat, dieſes
für die Zukunft anſtatt des ſeitherigen Landesgeſangbuches,
beziehungs=
weiſe des Liederbuchs von Schwabe, im Religionsunterricht gebraucht
werden ſoll, ſehen wir uns veranlaßt, mit Bezugnahme auf Anhang IV.
der Anleitung zur Ertheilung des evangeliſchen Religionsunterrichts, die
von den verſchiedenen Altersklaſſen auswendig zu lernenden Lieder mit
den Rummern des neuen Geſangbuchs nachſtehend zu bezeichnen, bemerkend,
daß wir die Ausſcheidung einzelner Verſe nicht für nothwendig erachtet
haben.
1. Für Kinder bis zum 9., reſp. 10. Jahre: Nr. 369: Wach auf
mein Herz und ſinge. 34: Lobt Gott, ihr Chriſten. 152. Ach bleib mit
deiner Gnade. 339. Wer nur den lieben Gott ꝛc. 144: Wie groß iſt
des Allmächtgen Güte. 137. Sei Lob und Ehr.
II. Für Kinder von 9-11, reſp. 10-13 Jahren: Nr. 45: Der
heilge Chriſt iſt kommen. 84: Jeſus lebt, mit ihm auch ich. 330: In
allen meinen Thaten. 135: Lobe den Herren. 333: Befiehl du deine
Wege. 131: Nun danket alle Gott.
III. Für Kinder von 11, reſp. 12-14 Jahren: Nr. 20: Wie ſoll
ich dich empfangen. 63. O Haupt voll Blut und Wunden. 81: Ich
geh zu deinem Grabe. 483: Jeſus meine Zuverſicht. 148: Ein' feſte
Burg iſt unſer Gott. 244: Mir nach, ſpricht Chriſtus. 110: O heil'ger
Geiſt, kehr bei uns ein. 344: Was Gott thut, das iſt wohlgethan.
O Unſer Land kann ſich rühmen, ein treffliches Straßennetz zu
be=
ſitzen, denn die Länge ſämmtlicher Staatsſtraßen beträgt nicht
we=
niger als 362 Wegſtunden, die der ſogenannten Vicinalſtraßen
da=
gegen 472. Die Staatsſtraßen berühren mehr wie 400 Gemarkungen
des Landes.
O In Kürze wird ſich eine förmliche, 23 Köpfe zählende
Diebs=
bande aus Offenbach vor der Strafkammer des hieſigen Landgerichts
zu verantworten haben.
Nachdem die Nachforſchungen nach der unglücklichen Frau Haenzel
bis jetzt ohne Erfolg geblieben ſind, ſollen nun auch die benachbarten
Waldungen zu dieſem Zwecke durchſtreift werden.
Am Montag fand auf dem Gepäckbureau der heſſ. Ludwigsbahn
in Mainz die Eröffnung eines großen Packetes ſtatt, welches vor mehr
als zwei Jahren bahnhoflagernd angekommen war, ohne daß ſich der
Eigenthümer ſeither gemeldet hätte. Das Packet enthielt eine Anzahl
Brechwerkzeuge ſowie eine Menge Utenſilien zur Anfertigung von
falſchem Geld, wie Stempel, Schablonen ꝛc. Es wird nunmehr eifrig
nach dem Abſender dieſer intereſſanten Werkzeuge geforſcht.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 8. Februar.
1 König Heinrich der Fünfte von Shakeſpeare. (Vierter
Vorher wurde die von Cpontini
Abend in der Lancaſter=Tetralogie.)
componirte Ouvertüre zur Oper „Oympia” ausgeführt. — Mehr als
alle anderen nur ein einzelnes Glied in dem großen eykliſchen Ganzen der
engliſchen Hiſtorien, kann ſich dieſes Stück, wenn es für ſichdallein zur
Aufführung kommt, in ſeiner Wirkung, ſelbſt an poetiſchem und
künſtle=
riſchem Werthe, nicht mit den vorhergehenden Dramen meſſen; es wird
auch auf der Shakeſpeareſchen Bühne wohl nicht für ſich allein, ſondern
im Anſchluß an andere, ſei es als Nachſpiel zu Heinrich IV. oder als
Vorſpiel zu Heinrich VI. gegeben worden ſein. Jedes hiſtoriſche Drama
ſoll nach einer einſeitigen Theorie entweder Tragodie oder Komödie ſein.
Heinrich V. iſt weder das eine, noch das andere, und das iſt zwar nicht
theoretiſch, wohl aber inſofern ein Fehler, als damit der Mangel des
Stücks an aller ſpannenden Verwickelung, an allem im engeren Sinne
dramatiſchen Inhalt zuſammenhängt. Aber es iſt reich an den
treffend=
ten Bildern, an Stellen von Kraft und Anmuth. Der König iſt in
unſerm Drama ein liebenswürdiger Tyrann, eine glänzende Erſcheinung.
Wir finden Vergnügen an ſeinem Ruhme und ſeinen Heldenthaten auf
der Bühne. Erhaben iſt die Anrede an die Soldaten vor der Schlacht
von Azincourt, die Beſchreibung der ihr vorhergehenden Nacht und die
Betrachtungen über Gepränge und menſchliche Hoheit, die dem Könige in
den Mund gelegt werden. Die Converſation Heinrichs mit den
Schild=
wachen im Lager hat vielleicht etwas zu viel von einem Könige und die
Liebeserklärung, die er in gebrochenem Franzöſiſch der Katharina macht,
zu wenig von einem Liebhaber. Auch die Charactere der franzöſiſchen
Edeln ſind bewundernswerth gezeichnet. Die komiſchen Partien ſtehen!
denen in Heinrich IV. nach.
Falſtaff iſt todt und ohne ihn ſind Piſtol
und Bardolph nur Satelliten ohne Sonne. Fluellen der Walliſer iſt der
unterhaltendſte Charakter in dem Stücke. Er iſt gutmüthig, brav,
auf=
brauſend und pedantiſch. Er behandelt aber Piſtol nicht beſſer als dieſer
ſeinen franzöſiſchen Gefangenen.
Herr Edward hat ſich mit dem ihm eigenen löblichen Fleiße in
das Studium dieſer Shakeſpeare=Geſtalten vertieft; er verſteht es
meiſter=
haft, die Könige Richard I1., den Prinzen Heinz und den König
Hein=
rich V. gleichſam photographiſch wiederzugeben, ſo daß von dem
eigen=
thümlichen Leben und Empfinden dieſer Perſonen faſt nichts verloren
geht. Auch heute errang er ſich durch ſein naturwahres Spiel
wohlver=
dienten Beifall. - Herrn Dalmonico war die Rolle des franzöſiſchen
Königs Karl übertragen, er ſpielte ſie nach beſtem Vermögen. Weitaus/
am gelungenſten war die Parorysmusſcene in Gegenwart ſeines Hofes.
— Von den übrigen Darſtellern haben wir mit Lob hervorzuheben Herrn
Werner, der den Hauptmann Fluellen zu beifallswerther Darſtellung
brachte, Herrn Knispel, der die Rede des liſtigen und intriquirenden
Erzbiſchofs gut vortrug und Herrn Franke, der den ſpitzbübiſchen Fähndrich
Piſtol recht wirkſam gab. Unter den Damen ſind mit Anerkennung zu
nennen Fräulein Weigel, welche in anſprechendſter äußerer Erſcheinung,
die Darſtellung der Prinzeſſin Katharina ebenſo anmuthig wie pikant zu
geſtalten wußte, Frau Eppert, die die Wirthin zu ihren beſten Rollen;
rechnen darf, und Frl. Schütky (Page Sir John Falſtaffs). Die
üb=
rigen, nicht hervortretenden Rollen waren angemeſſen beſetzt.
Vermiſchtes.
- Eierſchalen als Löpfe für kleine Sämereien. Wer ſich
eine gute Portion Eierſchalen, wie dieſelben nach dem Genuſſe von
weichge=
ſottenen Eiern übrig bleiben, zuſammenlegt und in dieſelben dann mit
einem Hölzchen eine kleine Oeffnung an dem ganz gebliebenen Ende macht,
kann ſolche Schalen mit Erde anfüllen, in eine jede ein oder zwei
Samen=
körnchen legen, mit Bleiſtift den Namen auf die Schale ſchreiben und mit
dieſen gewachſenen Samentöpfchen eine mit Aſche oder Sägeſpänen gefülltes
Kiſtchen garniren. Iſt das Pflänzchen einmal verſetzbar, ſo löſt man die
Schale langſam los und ſetzt Erde und Pflänzchen in den Garten.
Ein wirklich Todter. Der zuletzt veröffentlichte Auszug aus
den Frankfurter Standesbüchern enthält unter der Rubrik: „Verſtorbene”,
folgende Nachricht: „Januar 23. Im Stadtwald todt aufgefunden eine
un=
bekannte männliche Leiche (Skelett-
Bingen, 6. Februar. Ein junger, tüchtiger Kaufmann, der erſt
vor etwa zehn Tagen die Leiche ſeines Vaters auf den Friedhof begleitet
hatte, und jetzt ſeiner Mutter in Führung des bedeutenden Geſchäftes
kräftig zur Seite ſtehen wollte, wurde heute unter allgemeiner
Theil=
nahme beerdigt. Vor einigen Tage hatte, wie die „M. Z.- hört, der
junge Mann in einen Haken, in ſeinem Knochengeſchäfte, getreten. Die
Wunde war bereits zugeheilt, als ſich große Schmerzen einſtellten. Die
zugezogenen Aerzte waren leider außer Stande, den entſetzlichen Verlauf
der Blutvergiftung zu hemmen.
Bei der 2. Leſung des Unfallverſicherungsgeſetzes hat
der permanente Ausſchuß des Volkswirthſchaftsrathes beſchloſſen, daß bei
den Verſicherten bis 750 M. Jahresarbeitsverdienſt 36 der Prämie der
Arbeitgeber, '5 der Prämie das Reich oder der Staat, bei einem
Jahres=
arbeitsverdienſt von 750-1200 M. 35 der Prämie der Arbeitgeber,
¹⁄ derſelben der Arbeiter, und daß endlich bei einem
Jahresarbeitsver=
dienſt von 1200-2000 M. die eine Hälfte der Prämie der Arbeitgeber,
die andere Hälfte der Arbeiter zu zahlen haben.
Polizei=Bericht vom 9. Februar.
Ein Individuum verſuchte geſtern bei einem Specereihändler,
drei goldene Ringe als Brillantringe gegen ein hohes Darlehen zu
verpfän=
den und wurde wegen Betrugsverſuch zur Anzeige gebracht. - Ein
Schreiner=
geſelle hat ſich unter Zurücklaſſung einer bedeutenden Zechſchuld heimlich;
entfernt und nebenbei ſeinem Quartierträger noch verſchiedene Sachen entwendet.-
Einer Frau wurde gelegentlich des Brandes am 6. l. M. zu welchem ſie ſich
begeben hat, aus ihrem unverſchloſſenen Koffer ein Sparkaſſebuch entwendet.
Der hierauf lautende Betrag wurde bereits bei der Sparkaſſe erhoben. Der
Thäter iſt nicht ermittelt.
Tages=Kalender.
Freitag 11. Februar: 11. Verſammlung des Localgewerbvereins Darmſtadt:
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Handelslehrers Peters, Uber:
Wechſel=
kunde und Wechſelrecht, unter Zugrundelegung praktiſcher Beiſpiele.
Sonntag 13. Februar: Ordentliche Generalverſammlung des
Katholikenver=
eins Darmſtadt.
Rechl
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
11.