1⁄.
72₈
Je.l.
9
4
¹⁄=
155
942
2¼
65¼
92⁷
.
3¾
4
8½
lool
eub.
ſchuen
Auoe.
Abonnementspels
vientehhrlich 1 Mark 50 Pf. ud.
Eringælohn. Autwäntz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommem zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag.
Grag= und Anzeigebkaft.)
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auswärts
ualhpolh... vn den Anonenswaitionnr
uſtrirtes Unter=
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
M 5.
Freitag den 7. Januar.
1881.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die 1880er Einquartierungsgelder ſollen zur Auszahlung kommen, und fordern wir daher hiermit alle Intereſſenteu auf,
ihre Einquartierungsbillete zur Ertheilung der Zahlungsanweiſung auf unſerem Bureau vorlegen zu wollen. Zugleich machen
wir darauf aufmerkſam, daß nach 8 17 des Geſetzes vom 25. Juni 1868, betr. die Quartierleiſtung für die bewaffnete Macht
während des Friedenszuſtandes, alle Entſchädigungsanſprüche für gewährtes Naturalquartier, ſowie alle Nachforderungen zur
Ver=
meidung der Verjährung ſpäteſtens im Laufe des Kalenderjahres, welches auf dasjenige folgt, in welchem die
Zahlungsverpflich=
tung begründet worden iſt, bei dem Gemeindevorſtand anzumelden ſind. Dieſe Friſt läuft auch gegen Minderjährige und
bevor=
mundete, ſowie juriſtiſche Perſonen, denen geſetzlich die Rechte der Minderjährigen zuſtehen, ohne Zulaſſung der Wiedereinſetzung
in den vorigen Stand, jedoch mit Vorbehalt des Regreſſes gegen die Vormünder und Verwalter.
Darmſtadt, den 3. Januar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
148)
Ohly.
Bekanntmachung.
In dem Handelsregiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurde heute
nachſte=
hender Eintrag vollzogen:
Maximilian Marx und Hermann
Marr von Darmſtadt betreiben ſeit
1. Januar 1881 unter der Firma
„Marr Söhnen ein Bank= und
Wechſelgeſchäft, als gleichberechtigte
Theilhaber.
Darmſtadt, den 3. Januar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
149)
Bartha.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Joſeph Joſeph zu Darmſtadt wird heute
am 5. Januar 1881, Vormittags 11½ Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet.
Der Kaufmann Heinrich Störger!
dahier wird zum Konkursverwalter
er=
nannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
5. Februar 1881 einſchl. bei dem Gerichte
anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Be=
ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
auf Montag den 7. Februar 1881,
Vormittags 10½ Uhr,
und zur Prüſung der angemeldeten
For=
derungen auf
Mittwoch den 23. Februar 1881,
Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
ſoder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forderungen,
für welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem
Konkursverwalter bis zum 31. Januar 1881
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 5. Januar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
Großh. Gerichtsſchreiber.
150)
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 7. d. Mts., Vormittags
9 Uhr,
werden in unſerem Güterbahnhofe zwei
Waggons Steinkohlen von der Zeche „
Kö=
nigin Eliſabeth' verſteigert.
Darmſtadt, den 5. Januar 1881.
Güter=Expedition der Heſſ. Ludwigsbahn.
Dietz.
151)
152) Bei der unterzeichneten
Gerichts=
ſchreiberei kann ein Volontair ſofort
ein=
treten. Nur Bewerber, welche einige Claſſen
einer höheren Schule abſolvirt haben, oder
über den erfolgreichen Beſuch einer
Fort=
bildungsſchule ſich ausweiſen können, und
gute Sittenzeugniſſe beſitzen, können
zuge=
laſſen werden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1881.
Die Gerichtsſchreiberei
Großherzoglichen Amtsgerichts Darmſtadt I.
Abtheilung für ſtreitige Gerichts barkeit.
Kümmel.
Bekanntmachung.
Das in den hieſigen Kaſernen in der
Zeit vom 1. April 1881 bis ultimo
März 1882 zur Ausſchüttung kommende
alte Lagerſtroh ſoll in dem auf
Donnerstag den 20. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten
Verwaltung anſtehenden Termin an den
Meiſtbietenden verkauft werden.
Wir laden Kaufluſtige hierzu mit dem
Bemerken ein, daß die Bedingungen in
unſerem Geſchäftszimmer zur Einſicht
aus=
liegen.
Darmſtadt, den 5. Januar 1881.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
28
11
40
R5
Feilgebotenes.
7116)
Wien 1873: Anerkennungs=Diplom!
Der einzig äohte
do8 Bermhardimor 3oo
ApenTräuter-Liqueur
von
aftrad Ottmar Vernßard.
Kol. Hofdeſtillateur in München,
iſt nach den wiſſenſchaftlichen Gutachten der Herren Univerſitätsprofeſſoren
Dr. L. A. Buchner, Dr. G. C. Wittſtein, Dr. Kayſer und vieler
rühmlichſt bekannter Aerzte der vorzüglichſte Geſundheits=Liqueur und
dabei ein ebenſo anmuthendes als Geſundheit förderndes Genußmittel,
frei von allen ſchädlich und draſtiſch wirkenden Stoffen, er regelt die
Functionen des Magens unglaublich raſch, führt deshalb normale
Ber=
dauung und geſunde Blutbildung herbei, macht bedeutenden
Appe=
tit, reinigt Eingeweide und Maſtdarm, macht regelmäßigen Stuhlgang,
ſtärkt Nerven und Muskeln, gibt dem Körper neue Lebensfriſche und
ein geſundes, blühendes Ausſehen.
Jede Flaſche iſt mit meinem Namen verſchloſſen und liegt eine Gebrauchs=
Anweiſung von Dr. J. B. Kranz bei. Flaſchen Mk. 15, Mk. 2,
Mk. 4, ſind ächt zu haben in Darmſtadt bei Herren Carl Sattes,
vor=
mals Höhn, Marthildenplatz; Bensheim: H. J. Schuſter; Aſchaffenburg:
A. Bittinger; Worms: A. Bevilaqua; Rüſſelsheim: Jacob
Diehl jr.; Pfungſtadt: Th. Küchler; Niederrad: Gg. Gaß;
Gerns=
heim: Franz Medikus; Reinheim: Joh. Schmidt; Dieburg:
J. Rachor.
Turüchgesetut!
Schwarze &am; farbige ſeidene Knöpfe
für Damenkleider, 15 Pfa. per Dutzend.
Schwarzseidene Knöpfe
für Mäntel, 50 Pfg. per Dutzend.
Schwarze seidene Marabout- und
Chenille-Franzen, M. 1. per Meter.
Couleurte, Regenmäntel- und Tleiderfranzen
40 Pfg. per Meter.
6 Veor
154)
O.
ASRAAAUm
96
Oſerire
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Eischtücher, Thee- & vessert=Servietten, Handtücher, wird
25 pCt. unter Preis abgegeben.
Für Wirthe und Diejenigen, die Ausstallungen anſchaffen,
dürfte dieſer Verkauf namentlich Intereſſe haben.
Bebrüder Becher,
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Mainz.
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ſowie feine Harzer Roller.
Bitte bei Anfrage Freimarke beizufügen.
Ludvig Eildebrand,
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per ½ Kilo 35 Pfo.
frisch gewäss. Labberdan,
frische Brathüokinge,
per Otd. 90 Pfg.,
frischen Blumenkohl.
P91lipp Oeoer,
155)
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Stookfsche,
Labberdan,
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Admivistration der König
Wil-
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16
H7)
1110
1¾
25 4
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Liebigſtraße Nr. 25.
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156)
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Meter und per Centner, liefert in ganz
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105
u0
Dh=
Zahr=
b½⁄₈ ⁵⁄. 15. 5 ½½. 10⁄
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Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit; ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u.
Kinder=
ſtiefeln (Kalbleder, für deren Güte
garan=
tirt wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1, eine Stiege hoch.
157a)
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Dame eine Manſarden=Wohnung: 2
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Zim=
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ein freundliches Logis, 4 Zimmer ꝛc., zu
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Vermiſchte Nachrichten.
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gebäuden, alles noch neu, nebſt zwei ſchönen
Gärten, circa 200 Klafter, und eignet ſich
daſſelbe zur Fabrik, zur Gärtnerei, ſowie
zu jedem anderen Geſchäfte. Näheres in
der Expedition dieſes Blattes.
R6
41
Hlustrirte Juterhallungsblätter
zur Completirung des Jahrgangs 1880 ſind, ſoweit ſolche noch nicht vergriffen, zu
10 Pfg. pro Exemplar in der Expedition d. Bl. zu haben.
4 Aomt
gUDuaRauo nvOton
(solide neue Waare)
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für Damen
„ 2.
für Herren
„ 5. - und höher
H. Stade & Voex.
11958)
Der Reſidenzkalender für das Jahr 1881
iſt erſchienen und zu 40 Pfg. pro Exemplar in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
11987)
Für Damem.
Vom Januar 1881 an errichte eine
Nachhilfeſtunde
ür Schüler des Vorghmnaſiums und
der Realſchule.
Ph. Klier, Lehrer.
Schützenſtraße 12.
Fine einzelne Dame ſucht auf
5
1. April eine Wohnung von 4
bis 5 Piecen in freundlicher Lage (
wo=
möglich im ſüdöſtlichen Stadttheil in einem
neueren Hauſe). Näheres in der
Expe=
dition dieſes Blattes.
Hiermit die Anzeige, daß im Januar 1881 ein neuer Curſus im
Maß=
nehmen, Zuſnchneiden und Anfertigen von Damenkleidern beginnt.
Anmeldungen hierzu werden jederzeit entgegen genommen.
Anna
Schenck,
Mühlſtraße 20.
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8 Al guten Zeugniſſen werden auf
ſofort geſucht, ſowie zwei Reſtaurations=
Kellnerinnen.
Gg. Beck, Placirungs=Bureau,
Gartenſtr. 13 nächſt d. Münze.
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K L gegen billige Vergütung das
Bei=
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Stadtviertel oder in der Nähe desſelben,
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man bei der Exped. d. Bl. niederzulegen.
ſoeben eingetroffen.
163)
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Saal rauur Traubbe.
Montag den 10. Januar, Abends 6½ Uhr:
von Herrn Profeſſor Carl Heymann,
Jandgräflich Heſſiſcher Hofpianiſt.
unter gefälliger Mitwirkung von Fräulein Luise Huispel.
Das Programm beſagt das Nühere.
Karten ſind zu haben bei Herrn A. Klingelhöffer, ſowie bei Herrn Ruppel, Ver=
Ewalter des Conſervatoriums, Grafenſtraße Nr. 35, und Abends an der Kaſſe.
Sperrſitz 3 M. Saal 2 M. Gallerie 1 M.
begutachtet v. Dr. Rudolf v.
Wag=
ner, kgl. Hofrath u. a. o. Profefſor
an der Univerſität Würzburg.
Zu haben bei den Herren:
M. Arth, L. Brüchweh, Jac. Röhrich,
Ph. Weber, W. Weber, Delikateſſen=
Handl., Georg Naumann, Jac. Röſch
[11340
Chr. Tuma, Conditoreien.
Eine große Partie
frisché Hasen, Rehe, Welsche, französ.
Poularden. Cänse, Enten & Hahnen
empfiehlt in ſchöner Waare billigſt
Heinrich Grimm.
Todes-Anzeige.
Freunden und Verwandten die traurige Mittheilung, daß
unſer Herr
Jugust Bessunger
geſtern Abend nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Die tauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1881.
Die Beerdigung findet ſtatt Freitag den 7. Januar
Mittags 1½ Uhr vom Sterbehauſe, Rheinſtraße 24.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 7. Januar.
6. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Bürgerlich und Romantiſch.
Luſtſpiel in 4 Akten von Bauernfeld.
Perſonen:
Herr Wisthaler.
Präſident von Stein
baron Ringelſtern, Guts=
Herr Steude.
heſitzer
Rath Zabern
Herr Butterweck.
Die Räthin, ſeine Frau
5äcilie,) ſeine Kinder
Fritz,
Sittig, Bade=Commiſſär
Katharina von Roſen,
Erneſtine ihr Kammermädchen
Unruh, Lohnlakai
Samuel, Diener des Barons
Babette, Dienſtmädchen
Kammerdiener desPräſidenten
Frau Eppert.
Frl. Ethel.
Lina Krickſer.
Herr Hacker.
Frl. Weigel.
Frau Kilian.
Herr Werner.
Herr Krüger.
Frl. Bernhard.
Herr Hartig.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Sonntag 9. Januar.
7. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung
Neu einſtudiert:
Robert der Teufel.
Große heroiſche Oper mit Ballet in 5 Akten von
Meyerbeer.
Anfang 6 Uhr.
Wochen - Repertoire.
Dienstag 11. Januar: Heinrich IV.
2. Theil).
Donnerstag 13. Januar: Troubadonr.
(Acuzena Frl. v. Müller a. G.)
Freitag 14. Januar: Auf eigenen Füßen.
Sonntag 16. Januar: Lohengrin. (Ortrud
Frl. v. Müller als Gaſt.)
Dienstag 18. Januar: Neu: Auf der
Brautfahrt.
Donnerstag 20. Januar: Neu: Alibi.
In Vorbereitung: Heinrich V. Johann
von Paris.
43
R5
Ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Januar.
Kommenden Sonntag findet im Großh. Reſidenzſchloſſe große
Hoftafel ſtatt, an welcher dem Vernehmen nach zum erſtenmale
J. G. Hoheiten die Prinzeſſinnen Victoria und Eliſabeth theilnehmen
werden.
Prinz Franz Joſeph von Battenberg, jüngſter Sohn Seiner
Großh. Hohett des Prinzen Alexander von Heſſen, iſt kürzlich von einer
längeren Reiſe aus Italien hierher zurückgekehrt. Der Prinz, welcher
5 Jahre das Gymnaſium zu Caſſel beſuchte, hat im jüngſten Herbſt dort
das Maturitätsexamen abſolvirt und darauf die erwähnte Reiſe
ange=
treten, während welcher er die meiſten größeren Städte Italiens,
ins=
beſondere Rom und Neapel und ſelbſt den Gipfel des thätigen Veſuvs
beſuchte. In Rom iſt er vom Papſte mit fürſtlichen Ehren empfangen
und auf die zuvorkommendſte Weiſe behandelt worden. (N. H. V.
O
Stadtverordnetenſitzung vom 6. Januar. (Kurzer
Be=
richt.) Heute fand die feierliche Einführung und Verpflichtung der
neu=
gewählten Stadtverordneten durch den Herrn Oberbürgermeiſter in
Ge=
mäßheit des Art. 27 der Städteordnung ſtatt. Verſelben ging eine
längere Rede des Herrn Oberbürgermeiſters voraus, worin er einen
hochintereſſanten Rückblick auf die Vergangenheit und Blicke auf die
Zu=
kunft warf, und zunächſt der Hoffnung Ausdruck gab, daß das
be=
ſtehende Verhältniß der vollen Offenheit und Klarheit zwiſchen der
ſtädti=
ſchen Verwaltung und den Stadtverordneten auch für die Zukunft
un=
getrübt erhalten bleibe, und ſodann der wichtigen Aufgaben gedachte,
welche innerhalb der letzten 6 Jahre nothgedrungen ohne Erhöhung
der Communallaſten gelöſt werden mußten, wie Erweiterung des
ſtädtiſchen Hoſpitals, totale Reorganiſation des Armen= und Schulweſens,
einſchließlich der Realſchule und höheren Töchterſchule, ſowie der
noth=
wendige Bau der neuen Realſchule und dreier Volksſchulhäuſer, Anlage
neuer Promenaden und Ausführung verſchiedener Straßendurchbrüche
und Regulirungen, ferner Einführung des Inſtituts der Schutzmannſchaft
und Ausgleich, mit der Heſſiſchen Ludwigsbahn, wozu noch
die Canaliſation eines größeren Theils der Stadt, Erwerbung
der Gasfabrik und Erbauung eines großartigen, glücklich gelungenen
Waſſerwerks getreten iſt. Dabei ſei in der Verwaltung der Grundſatz
der ſtrengſten Sparſamkeit ſtets zur vollſten Durchführung gelangt.
Die Aufgabe der neuen Stadtverordneten werde im weſentlichen leichter
ſein, obwohl es an ernſten Aufgaben in der Zukunft und wahrſcheinlich
auch an unverdienten Vorwürfen nicht fehlen werde. Möge man daher
ſtets nur das Eine im Auge behalten, daß die Thätigkeit dem Wohl der
Stadt gewidmet ſei. (Lebhafter Beifall). - Hierauf fand die
Eides=
leiſtung der neueingetretenen Mitglieder, die ſämmtlich erſchienen waren,
ſtatt. - Bezüglich der Neuwahl der verſchiedenen Deputationen und
Commiſſionen entſchied man ſich dafür eine Commiſſion, beſtehend aus
den Herren: Wolfskehl, Hauſer, Momberger, Diefenbach, Lehr, Küchler
und Kahlert niederzuſetzen, welche für die nächſte Sitzung entſprechende
Vorſchläge machen ſoll. — Hierauf ſchritt man zur Wahl des Vorſtehers
des 4. Polizeirevier und wurde Rollmeiſter Liſtmann, der ſeither dieſes
Amt proviſoriſch verſah, per Acclamation gewählt. — Schließlich wurde
noch die letzte Holzverſteigerung genehmigt.
- Freitag den 7. ds. findet die VI. Verſammlung der Mitglieder
des Local=Gewerbvereins ſtatt. Tagesordnung: Vortrag des Großh.
Landescultur=Inſpectors Herrn Dr. A. Klaas über „die
Landwirth=
ſchaft als Gewerbe und deren Beziehungen zu anderen Gewerben.”
- Herr Muſikdirector Schmitt wird am 15. dſs. Mts. ein Con
cert ſeiner Schüler im Saale des Darmſtädter Hofes veranſtalten,
welches ein gewähltes Programm bieten wird und worauf wir ſchon
jetzt aufmerkſam machen.
Eingetretener Hinderniſſe wegen iſt das Coneert von Fräulein
Louiſe Müller bis auf weitere Anzeige verſchoben.
- Kunſtnotiz: In der Permanenten Ausſtellung des
Kunſtvereins, Saalbauſtraße Nr. 73 (geöffnet täglich von
Vormit=
tags 10 Uhr bis Mittags 1 Uhr) ſind neben einer Anzahl recht
an=
ziehender Kunſtwerke, zwei größerelGemälde unſeres Landsmannes, Maler
Horſt von München, ausgeſtellt, welche das Intereſſe der Kunſtfreunde
zu erregen geeignet ſein dürften.
— Wie wir vernehmen, hat das Aſchaffenburger Gaſtſpiel
unſerer Schauſpielkräfte mit der letzten in dieſem Monat dort gegebenen
Vorſtellung ſein Ende erreicht.
Gartenbauverein. Das Geſammtvermögen des früheren
Vereins für Seidenbau, im Betrag von etwas mehr als 2700 M.,
iſt nunmehr in den Beſitz des Gartenbauvereins übergegangen der
die Verpflichtung übernommen hat, mit dieſen Mitteln die Obſteultur
zu fördern. — Um die Beſchaffung guter Gemüſeſamen zu
ermög=
lichen, hat der Gartenbauverein den Beſchluß gefaßt, bei ſeinem Mitglied
Heinrich Noack in Beſſungen ein Samendepot zu errichten. — Laut
vorläufig abgeſchloſſener Rechnung vereinnahmte der Verein im
ver=
floſſenen Jahr 4610 M., und betrug der disponible Ueberſchuß etwa
1200 M.
Am 5. d. M. verſchied nach langem Leiden der Großh.
Oberge=
richtsrath Dr. J. C. Schmidt in Mainz.
- Geſtern Vormittag fand in der oberen Waldſtraße ein
Röhren=
bruch der Waſſerleitung ſtatt.
Mittwoch Abend um 11 Uhr ſtürzte ſich der 41jährige ledige
Schuhmacher Lump der in der letzten Zert an Verfolgungswahn litt,
aus dem dritten Stockwerk ſeines in der großen Ochſengaſſe gelegenen
Logis in den Hof und fand augenblicklich den Tod durch
Zertrümme=
rung des Schädels. Die Leiche wurde am anderen Morgen in das
ſtädtiſche Hoſpital verbracht.
O Die Erweiterung der oberen Hochſtraße dürfte nunmehr, da
die Stadt jetzt auch das Meis'ſche Haus käuflich erworben, ſchon in der
nächſten Zeit zur Ausführung gebracht werden.
— Der berühmte Impreſario, Herr Maurice Strakoſch, Schwager
und Lehrer Adelina Patti's, gibt am Mittwoch den 12. d. Mts. im
Saalbau ein Concert mit Miß Emma Thursby und dem Wiener
Pianiſten Herrn Robert Fiſchhof. — Miß Thursby hat bis jetzt in
den größten Städten GEuropa's die größte Anerkennung gefunden und
ſtellt ſie Prof. Hanslick, der Kritiker der „Neuen freien Preſſe' in Wien
an die Seite Jenny Linds. Am 11. d. Mts gibt Miß Thursby ein
Concert im neuen Opernhauſe zu Frankfurt a. M.
D. Beſſungen. Tagesordnung für die Samstag den
8. Januar Nuchmittags 3½ Uhr ſtattfindende Gemeinderathsſitzung:
1) Einführung und Verpflichtung neu eintretender
Gemeinderathsmit=
glieder. 2) Vertheilung der Aemter durch Wahl.
Odernheim, 5. Januar. Vom 2. auf den 3. d. M. ereignete ſich
hier ein gräßlicher Unglucksfall. Ein junger Mann, der ſchon längere
Zeit geiſteskrank war, ſprang des Nachts gegen 12 Uhr durchs Fenſter
aus ſeiner Stube und irrte ohne jede Bekleidung auf der Gaſſe herum,
hie und da den Nachbarsleuten klopfend. Unglücklicherweiſe fiel er
da=
bei in eine Pfuhlgrube und ertrank. Als ihn des Morgens die Leute
fanden, war ſein Kopf im Eiſe eingefroren, ſo daß er aus dem Eiſe
herausgehauen werden mußte.
Wetterbeobachtungen des M. Anzgr. vom 6. Januar: Für die
nächſten Tage iſt anzunehmen: Kühles Wetter, wechſelnde Bewölkung,
geringe Schwankungen bei Tendenz zur Erwärmung.
Verlooſungen. Prämienziehung der Braunſchweiger
20=Thaler=Looſe am 31. Dezember. Nr. 27 Serie 756 gewinnt
60,000 M. Nr. 42 Serie 5542 gewinnt 10,800 M., Nr. 28 Serie 7801
gewinnt 6000 M. Nr. 27 Serie 792 gewinnt 1800 M.
44
N6
Ziehung der öſterreichiſchen Creditlooſe am 3. Januar.
Serien 104 366 428 525 759 806 1035 1680 2251 2376 2647 3010
3549 3616 3632 4057. - Serie 2647 Nr. 32 gewinnt 200,000 fl.,
Serie 3010 Nr. 33 30,000 fl., Serie 3616 Nr. 37 15,000 fl.
— Einige der angeſehenſten Einwohner der Stadt Mainz mit Herrn
Oberbürgermeiſter Dr. Dumont an der Spitze haben eine Aufforderung
erlaſſen, den deutſchen Schulverein in Wien durch materielle
Mittel zu unterſtützen und erlären ſich bereit Beiträge entgegenzunehmen.
Der deutſche Schulverein iſt dazu beſtimmt der Unterdrückung deutſchen
Weſens und deutſcher Sprache in den Oſtmarken entgegenzuwirken und
iſt zu hoffen, daß auch andere deutſche Städte dem Vereine ihre Beihülfe
nicht verſagen.
41 Theater= und Kunſtnotizen. Friedrich Haaſe hat
ſich verpflichtet, unter LeitungAdes amerikaniſchen Impreſario Neuendorff
eine Gaſtſpiel=Tournée durch Amerika zu machen, welches die Zeit vom
Das Modell zu dem Lenkmal,
October 1881-Mai 1882 unfaßt.
welches Verehrer dem Geigenvirtuoſen und Componiſten Louis Spohr.
auf dem Opernplatz in Kaſſel in Bronce errichten werden, geht ſeiner
Vollendung entgegen.— Das Dresdener Conſervatorium feiert am
26. Januar d. J. ſein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum.-Ein Caprice
basque iſt die neueſte Violincompoſition des Geigenzauberers Saraſate.
Die Firma B. Schotts Söhne in Mainz hat eine äußerſt werthvolle
Acquiſition gemacht; ſie brachte nämlich durch Kauf eines der wenigen
Manuſcripte Beethovens, das ſich noch in Privathänden befand, an ſich.
Bekanntlich iſt der weitaus größte Theil der Manuſcripte im Beſitze der
kgl. Bibliothek in Berlin. Das angekaufte Werk iſt das Streichquartet
—
0p. 59, Nr. 3 (Cdur)
In Berlin iſt ein intereſſantes Project
aufgetaucht: die Gründung eines neuen Theaters nach dem Muſter des
Théätre français. Die Mitglieder idieſes neu zu grundenden Inſtitus
ſollen„Sociétaires” werden, d. h. anfänglich keinen Gehalt, ſondern nur
eine Tantisme beziehen, die ſich nach der Dauer der Theilhaberſchaft
im=
mer vergrößern würde. Die Idee zu dieſem Unternehmen geht von Fr.
Haaſe und Barnay aus. — Von Novitäten, welche in den letzten
Tagen zur Aufführung gelangten, war wohl die bed=utendſte „Herzog
Gerhard: Drama in 4 Aufzügen von Schilling, welches in Munchen
zum erſten Mal gegeben wurde. Im Berliner Oſtend=Theater ging ein
neues Luſtſpiel von Rudolph Kneiſel: „Der Kukuku in Scene.
Die
Kukuks ſſind für dieſes Luſtſpiel gleichbedeutend mit Reclame=Helden und
Machern und die Idee, welche demſelben zu Grunde liegt, iſt die, daß
in unſerer Zeit auch das Genie der Reclame bedarf, um zur
Aner=
kennung zu gelangen. — Waguers Parcifal iſt nunmehr in der
Par=
titur vollſtändig fertiggeſtellt; die erſte Aufführung wird durch die
Mit=
glieder der Münchener Hofoper und des Hoforcheſters in Bayreuth
ſtattfinden. König Ludwig hat den materiellen Theil des Unternehmens
durch Anweiſung einer Summe von 300,000 Mark garantirt. - In
der nächſten Saiſon wird die Nibelungen=Tetralogie in London
unter Richard Wagners perſönlicher Anweſenheit ſtattſinden. Das
be=
treffende Abkommen wurde zwiſchen Herrn M. Strakoſch und dem
Direc=
tor der Leipziger Oper, Herrn Angelo Neumann, der die
Inſeene=
ſetzung leiten wird, abgeſchloſſen. — Der neue Director des Opern=
Theaters in Wien, Herr Jahn (früher in Wiesbaden) hat vor ſeinem
ſEintritte die Bedingung geſtellt, die Inſtitution der Regiſſeure
abzu=
ſchaffen. Dieſe Bedingung iſt erfüllt worden. - In der letzten Zeit iſt
die Veranſtaltung von Cyelus=Aufführungen Mode geworden.
Die Direction des Carlstheaters in Wien begann einen Neſtroy=
Cyclus, in welchen an acht Abenden ausſchließlich Neſtroyſche Stücke
ge=
geben werden.
Vermiſchtes.
Der Faſching dieſes Jahres zählt zu den langen, denn er
endet erſt am 1. März, bietet alſo den Tanzluſtigen vollauf Gelegenheit, ihr
Vergnügen zu befriedigen. Oſtern fällt auf den 17. April, könnte alſo, wenn
das böſe Sprüchwort von den weißen Oſtern diesmal nicht zur Wahrheit
wird, ſchon in in voller Frühlingsſtimmung begangen werden. Die
Pfingſt=
feiertage fallen auf den 5. und 6. Juni. In dieſem Jahre kommen zwei
Sonnen= und zwei Mondfinſterniſſe vor, von welchen jedoch nur die zweite
partielle Mondfinſterniß am 5. December für uns ſichtbar ſein wird. Die
Kalenderpropheten ſtellen dem bevorſtehenden Jahre ein ſchlimmes Prognoſti=
Lon, ſie laſſen es kalt und rauh und viel mit Regen angefüllt ſein.
De=
hundertjährige Kalender prophezeit ſogar für den Monat Februar eine ſolche
Külte, daß die Vögel in der Luft, ſowie viele Menſchen erfrieren. Hoffen
wir, daß ſich der Kalendermann mit ſeiner Prophezeiung geirrt hat.
Deſinitionen des Kuſſes. Das „Braunſchw. Tageblatt”
bringt folgende, ihm von befreundeter Hand mitgetheilte Sammlung über
Auslegungen des Kuſſes vom Standpunkte der Berufsgattung aus, die mancher
Leſerin gewißleinigeiheitere Augenblicke bereiten werden. Theologe:Der Kuß iſt eine
ſymboliſche Handlung, in welcher das Herabneigen des Himmels zu der Erde
dargeſtellt iſt. — Juriſt: Der Kuß iſt gar nichts; denn er läßt ſich weder
als dingliches Recht, noch als obligatio auffaſſen. Einige: haben ihn zum
Familienrechte gerechnet und ihn nach Analogie der dos behandeln wollen.
Am eheſten kann man noch das Kuſſen als eine donatio inter vivos be=
zeichnen. - Mediciner: Der Kuß iſt diejenige Art der Bewegung der
Labial=
muskeln, durch welche die Lippen durch die Lippen einer anderen Perſon erſt
gepreßt und dann plötzlich losgelaſſen werden. Der Kuß iſt daher eigentlich
eine Art von Krampf. — Philoſoph: Der Kuß iſt das Sichfortbewegen des
Begriffes der Lippen, wodurch eine quanlitative Differenz des anderen Seins
ſich ſo ſetzt, daß daraus die Identität des Subject=Objectes und des Ideal=
Realen entſteht. — Phyſiker: Der Kuß iſt das Vereinigen zweier
entgegen=
geſetzter Pole, aus welchem derſelbe als electiſcher Funke hervorſpringt.-
Philologe: Der Kuß iſt ein anomaliſch ausgeſprochenes poetiſches Wort, da
in demſelben das Schnelle der Handlung durch einen kurzen Vocal treffend
nachgeahmt wird. — Archäologe: Der Kuß iſt eine von den Griechen und
Römern auf uns übergekommene Sitte, über deren wahre Bedeutung man
nicht im Reinen iſt. Wahrſcheinlich iſt er ein Sinnbild der Uber die Erde
treffenden Sonnenſtrahlen und als ſolches mit dem ganzen Sonnencultus
aus dem Oriente ſtammend. — Journaliſt: Der Kuß iſt der Guß einer
Seele in die andere. Das Zuſammenpreſſen der Lippen iſt das
Zuſammen=
preſſen der Citrone in die fade Limonade des Lebens. Dieſer Druck iſt der
Ausdruck des Eindruckes, den das Herz erhalten. Er iſt der einzige Druck,
welcher keinem Preßgeſetze unterworfen iſt, und ſomit haben wir hier
voll=
kommene Preßfreiheit.
Mathematiker: Der Kuß iſt die Berlhrung von
vier ehlindriſchen Oberflächen, deren Tangente=Lage von dem Grade des
Zu=
neigungswinkels abhängig iſt. In der Regel iſt das eine Oberflächenpaar
bekannt, während das andere geſucht wird. Die Löſung des Kuſſes läßt ſich
nicht durch theoretiſche Spekulation mathematiſch darſtellen, ſondern nur auf
dem empiriſchen Wege der Näherung, aus welchem Grunde das Verfahren
wiederholt werden muß. — Mechaniker: Der Kuß iſt eine Verſchiebung der
neutralen Achſe, bei deren Ausführung erſt die Beanſpruchung der
rück=
wirkenden Feſtigkeit (gegen Zuſammendrücken) und ſodann die der abſoluten
Feſtigkeit (gegen Zerreißen) ſtattfindet. Eine Zerſtörung der Molekule kommt
hierbei nicht vor, da die Elaſticitätsgrenze nie überſchritten wird. Mittelſt
Gummi würde man übrigens das Experiment genau ebenſo deutlich
vor=
führen können. - Hydrotect: Der Kuß iſt eine zur Drainirung der Gefühle
in Trompetengewölbform ausgeführte Verbindung zweier Kanäle. Die
An=
wendung von Cement oder hydrauliſchem Mörtel findet hierbei nicht ſtatt,
weshalb denn auch eine ſolche Verbindung nicht lange hält und auf lange
Dauer geradezu unmöglich wird. — Architect: Der Kuß iſt die Proiection
einer Façade auf die andere, um aus der Deckung das Zuſammengehörige
zu erkennen. Im Uebrigen müſſen Styl und Motiv rein ſein.
Poſt=
ecretär: Der Kuß iſt das billigſie Beförderungsmittel der Gefühle; durch
Anwendung der pneumatiſchen Rohrpoſt das ſchnellſte und - wenn offene
Sendung ſtattfindet - das bequemſte und angenehmſte. Zumeiſt iſt er
„Eingeſchrieben', ſelten „Poſtlagernd;; faſt immer mit der Bemerkung
ver=
jehen: „Vor Näſſe zu bewahren.
New=York, 30. Dec. In dem geſammten Ländergebiet der Ver.
Staa=
ten herrſcht eine entſetzliche Kälte, und zwar hat ſich die kalte Witterung
ſeit drei Tagen immer weiter oſtwärts ausgebreitet. In den nordweſtlichen
Staaten begann die Kälte am Montag und das Thermometer ſiel am
Diens=
tag zu St. Paul in Minneſota bis 270 Fahrenheit unter Null l-260
Réau=
mur). Zu Fort Garry in Manitoba ſtand das Thermometer auf —420 F.
340 R.). Von dort verbreitete ſich die Külte weiter öſtlich und ſüdlich.
Mittwoch Nacht ſtand das Thermometer im geſammten Umkreis der
Verei=
nigten Staaten, mit Ausnahme des ſüdlichſten Theiles von Florida, unter
dem Gefrierpunkt. Schnee fiel während dieſer Woche in 20 Staaten der
Union und erſtreckte ſich ſüdwärts bis New=Orleans und Galveſton. Am
Mittwoch ſtand das Thermometer zu Threveport in Louiſiana auf J. 90 F.
100 R.) und auf L 200 F. (- 30 R.) in New=Orleans. Die unter
dieſem Himmelsſtrich ganz ungewöhnliche Külte brachte faſt den ganzen
Ge=
ſchäftsverkehr ins Stocken. Zu Sherman in Texas ſank das Thermometer
am Mittwoch auf Null (-140 R.). Am gleichen Tage ſtieg das
Thermo=
meter in St. Paul Minneſota) wieder auf -120 F. (-200 R.). Heute iſt
die Temperatur in allen Unionsſtaaten öſtlich der Felſengebirge unter dem
Nullpunkt (-140 R.). Nördlich von Miſſouri, Ohio und Potomac bedeckt
Schnee das ganze Land. An der atlantiſchen Küſte herrſchte ſtarker Sturm,
aber heute iſt das Wetter klar. In den Südſtaaten der Union entſinnt man
ſich nicht, jemals in früheren Jahren eine ühnliche Kälte erlebt zu haben.
— Ein amerikaniſches Blatt bringt nachfolgendes Inſerat: Verlangt:
In eine kleine Familie, ein nettes, reinliches deutſches Mädchen für leichte
Hausarbeit. Die Wäſche wird aus dem Haus gegeben. Beim Kochen leiſtet
die Hausfrau, wenn es gewünſcht wird, hilfreiche Hand. Kohlen und Holz
zu tragen, ſowie Feuer anmachen beſorgt der erwachſene Sohn des Hauſes.
Warmes und kaltes Waſſer, ſowie water closet befindet ſich im Hauſe.
Das Mädchen hat jeden Nachmittag Zeit zum Ausgehen, Sonntags beinahe
den ganzen Tag, da das Eſſen aus einem Reſtaurant gebracht wird. Sollte
ſie vorziehen zu muſiciren, ſtatt auszugehen, ſo ſteht ihr ein im Parlour
befindliches Piano zur Verfügung. Der höchſte Lohn wird bezahlt.
Tages=Kalender.
Freitag 7. Januar: 6. Verſammlung der Mitglieder des Localgewerbvereins
Darmſtadt; Vortrag des Großh. Landes=Kultur-Inſpectors Herrn
Dr. A Klaas.
Samstag 8. Januar: Vereinsverſammlung im Kaufmänniſchen Verein.
Montag 110. Januar: Concert von Herrn Profeſſor Carl Heymann im
Saal zur Traube.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.