Darmstädter Tagblatt 1880


02. Dezember 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

143.
Jahrgulg.

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. idl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtaufſchlag.

(rag= und Arzeigeblatt.

Mit der Sonntags=Beilage:

.

Inſerate
verden angenommen: n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße Nr. 2. ſowie auswürt
1 ven ellen Annanen=Emedillonan

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

M.26.

Donnerstag den 2. December.

1880:

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir haben Veranlaſſung in Erinnerung zu bringen, daß nach Art. 45 der Geſindeordnung vom 28. April 1877 Ge=
ſindeverdinger
, welche ihr Gewerbe dazu mißbrauchen, Dienſtboten zum Wechſel des Dienſtes zu verleiten, bezw. diejenigen, welche
Geſindeverdinger durch Geſchenke oder Verſprechen zu einem ſolchen Mißbrauche vorſätzlich beſtimmen, mit einer im Nichtzahlungs=
falle
in Haft zu verwandelnden Geldſtrafe von fünf bis fünfzig Mark beſtraft werden.
Darmſtadt, den 27. November 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Mühlſtraße wird von der Soder= bis zur Lindenhofſtraße für Fuhrwerle geſperrt.
Darmſtadt, den 27. November 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Bekanntmachung.
B e k a n n t m a ch u n g.

Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Banquete der ſtädtiſchen Straßen unter
keinen Umſtänden befahren werden dürfen. Das Feldſchutzperſonal iſt angewieſen,
Zuwiderhandlungen, welche ſeither namentlich auf der Gräfenhäuſer, Weiterſtädter und
Kranichſteinerſtraße vorgekommen zu ſein ſcheinen, unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen,
und haben ſich die Contravenienten geſetzlicher Beſtrafung zu gewärtigen.
Darmſtadt, den 24. November 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
10978)
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß Pumpenmacher Karl Fraas
den erforderlichen Nachweis über die Geſchäftseinrichtung zur Herſtellung von Privat=
waſſerleitungen
erbracht hat.
Darmſtadt, den 25. November 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
10979)
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Bureau für Bauleitung und Betrieb des ſtädtiſchen Waſſerwerks befindet
ſich von heute an im Hauſe Landwehrſtraße Nr. 22 eine Treppe hoch. Die
Intereſſenten werden erſucht, alle auf das Waſſerwerk bezüglichen Mittheilungen und
Anfragen dorthin zu richten.
Darmſtadt, den 1. December 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
11048)

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 3. December 1880.
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden in dem Hauſe Rheinſtraße 49 da=
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1 Spiegel, 6 verſchiedene Bilder, 1 Tiſch,
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brett
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Darmſtadt, den 1. December 1880.
Engel,
11049) Großh. Gerichtsvollzieher.

Montag. den 6. December d. J.,
Vormitags 10 Uhr, werden aus dem
Konkurs der Wittwe des Bäckermeiſters
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7
20 13
29 75

ſtraße,
2 1093¹⁄₁₀₀ 494 Bauplatz daſelbſt,
72
3800 Acker im Bachgang,
7 93
1956 Acker am Oppen=
heimer
=Gau,
7 116
3581 Acker daſelbſt,
7 117
3419 Acker daſelbſt,
2350 Acker am Grohberg
2325 Acker bei der Mar=
tinsmühle
,
zum Letztenmal und mit unbedingtem
Zuſchlag verſteigert.
Darmſtadt, den 26. November 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
10869)
Berntheiſel.
Feilgebotenes.
Prima
türk. Zwetſchen
eingetroffen.
10818)
Garl Walzinger.
620

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Darmſtadt, den 27. November 1880.
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häuschen
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66
6=
8.
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2
5.
6
8
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11
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113.
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740.
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5.
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1130
124.
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5.
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hlo
18

ehenen
luüge

N 236
2355
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fur 1880.
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feiert ideale Güter des menschlichen Herzens, trägt gleichneitig der frohen
und ernsten Seite, überhaupt den realen Verhältnissen des Lebens und
der Leit Rechnung und hält mit sicherem, feinem Takt die Grenze ein
von dem, was jungen Mädchen auf dem Gebiet der UInterhaltungslektüre
geboten werden Kann. Der bald leicht plaudernde, bald humoristische,
bald ernste, bald geistig anregende, auch belehrende Ton der Behand-
lung
des hier gegebenen Materials wird Pension und Lebemés zu
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630

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10605) Rheinſtraße 47: 3 Zimmer,
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70991) Bleichſr. 5 eu nodl. Zlmmer.
11064) Hohlerweg 11: Stube, Kammer,
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11065) Friedrichſtraße 24 der zweite
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des Veroins für Vogel- &a ſollügolzucht
VOgSIATEL in varmſtadt, im gotel Harmſtädter Hof,
am 4., 5. und 6. Dezember, verbunden mit Verlooſung. Eintritt 20 Pfg.
Looſe 20 Pfg. bei Hrn. L. Ohnackor, Kirchſtraße 2, und im Marktlocale.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 2. December.
E
W
15. Vorſtellung in der 3. Abonnentents=Abtheilung
Looſe en
E
Das goldene Kreuz,
für die Weihnachts=Verlooſung
Oper in 2 Atten von J. Brüll.
Perſonen:
der hieſigen Gewerbehalle
Gontran de PAncre
Herr Bär.

ſind in der Expedition d. Bl. zu haben
2 Mark.

0
ſin Müdchen, im Ausbeſſern von
8
3 L Weißzeug und Herrenkleidern,
ſowie im Stopfen geübt, wünſcht noch einige
Tage beſetzt zu haben. Näheres bei
Vermiethfrau Wörner, Rheinſtraße 41.
1 (Den hochgeehrten Herrſchaften empfehle
5 T ich Dienſtmädchen aller Branchen auf
Weihnachten. Carol. Cohn, Beſſ. Ludwigſtr.61.
1 ſine gute Herrſchaftsköchin ſucht
3
zu erfragen Frau Mattern,
Waldſtraße Nr. 6.

Nicolaus Pariſet,
Chriſtine, ſeine Schweſter
Thereſe, ſeine Braut
Bombardon, Sergeant:

Herr Bögel.
Frl. Czerwenka.
Frl. Schütky.
Herr Hofmann.

Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Freitag 3 December.
1. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male wiederholt:
König Richard der Zweite.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Shakeſpeare.
Vorher wird die von Beethoven componirte
Duvertüre zu Coriolanz ausgeführt.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Sonntag 5. Dezember.
2. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Eur yanth e,
Nomantiſche Oper mit Tanz in 3 Aufzügen von
C. M. von Weber.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Snnagoge).
Am Sabbath des Weihefeſtes:
Sanstag den 4. December: Vorabendgottsdienſt um 4 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 4 Uhr.
Predigt um 9¼ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 8½ Uhr. Sabbathausgang um 4 Uhr 50 M.

[ ][  ][ ]

N6.

74
v-

6.
835
954

22
45
51
748
101
.
740
1025
121

4½
71.
114

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5
774
9=
J.
64
915
7
2

83
942

14 eub
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Hrüge.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Dezember.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberförſter
der Oberförſterei Bingenheim D. v. Grolman auf ſein Nachſuchen
in Ruheſtand verſetzt.
O Bei der am Mittwoch in der zweiten Kammer fortgeſetzten
Berathung des Geſetzesentwurfs den Bau und die Unterhaltung der
Kunſtſtratzen im Großherzogthum betr., handelt es ſich um die Bei=
tragspflicht
zum Bau der Kreisſtraßen. Zunächſt ſtimmte
man zu, daß diejenigen Gemeinden und Gemarkungsinhaber, in deren
Gemarkungen die Straße gebaut wird, das Straßengelände unentgeltlich
zu ſtellen haben. Weiter ſah der Entwurf vor, daß die betreffenden, von
der Straße berührten Orte, ſowie der Staat ein Viertel, der Kreis den
Reſt der Baukoſten zu tragen hat, dem gegenüber ein anderes, nament=
lich
von Schröder vertretenes Princip zur Geltung gebracht wurde, wo=
nach
der Staatsbeitrag auf die Hälfte zu erhöhen ſein würde. Mit
25 gegen 20 Stimmen wurde der Schröder'ſche Antrag verworfen, da=
gegen
unter der Vorausſetzung zeiner entſprechenden Dotation der
Provinzen der Staatsbeitrag auf ½ normirt.
Schöffengerichtsſitzung bei Großh. Amtsgerichte Darm=
ſtadt
1 vom 30. November 1880. Heute wurde in langer Sitzung eine
einzige Sache verhandelt, die Unterſuchung gegen Aaron Simon von Roß=
dorf
wegen Betrugs. Am 6. Mar verhandelte der Angeklagte an den
Kutſcher Gerbig von Beſſungen ein altes Pferd und bekam als Kauf=
und reſp. Tauſchpreis ein andres Pferd und eine Herausgabe von 325 M.,
die in Monatsraten bezahlt werden ſollte. Das Pferd hatte ein Alter
von etwa 15 Jahren und hatte der Angeklagte dasſelbe von ſeinem
Nachbar in Roßdorf, der es großgezogen und in der ganzen Zeit
benutzt hatte, um 125 M. erſtanden. Der Angeklagte iſt nun beſchuldigt,
bezüglich des Alters und der Brauchbarkeit falſche Vorſpiegelungen ge=
macht
, in dem Käufer einen Irrthum erregt, kurz denſelben betrogen zu
haben. Das Roß erfüllte die Erwartungen des Käufers nicht, und am
18. Auguſt brachte Aaron Simon dem Gerbig ein anderes paſſendes
Pferd, das 10 Jahre älter war, und nicht mehr recht freſſen konnte, er=
hielt
das verkaufte Pferd zurück, und wurde ihm außerdem eine Heraus=
gabe
von 100 M. verſprochen. Dieſem zweiten Pferd ſagte die Arbeit
ſeines neuen Herrn ſo wenig zu, daß es nach kaum 4 Wochen das Zeit=
liche
ſegnete. Es ſoll das reſpektable Alter von 25 Jahren erreicht haben.
Der bei dem zweiten Handel zu Rathe gezogene Thierarzt hatte dem
Käufer den Rath gegeben, nur den Schlachtwerth des Thieres zu bezah=
len
, da es ſichtlich an Altersſchwäche litt, aber derſelbe folgte nicht. Er
hat nun in kurzer Zeit für über 400 M. Pferdeſchulden contrahirt und
nichts als eine Haut dafür übrig. Der Amtsanwalt ſieht in der Hand=
lungsweiſe
des Verkäufers das Verbrechen des Betrugs, begründet in
längerer Rede die Anklage und beantragt eine Gefängnißſtrafe von vier
Monaten. Während der Verhandlung hat der Vertheidiger die Ver=
haftung
des Gerbig wegen Meineids beantragt; das Gericht hat dieſem
Antrage keine Folge gegeben. Der Vertheidiger nahm ſich warm ſeines
Clienten an und beantragte Freiſprechung. Er hob hervor, daß derſelbe
ein durchaus ſolider, reeller Viehhändler ſei, dem nichts zur Laſt falle,
und führt an, daß er in der Regel nicht mit Pferden handle. Wegen
der vorgerückten Zeit, 7 Uhr, wird das Urtheil Freitag den 3. d. Mts.,
früh 11 Uhr, verkündigt werden.
Strafkammer I. Sitzung vom 1. Dezember 1880. Heute
wurde als einzige Sache die Privatklagſache des Kaufmanns Morgenthau
von Michelſtadt gegen den evangeliſchen Pfarrer Marguth daſelbſt wegen
Beleidigung in der Berufungsinſtanz abgeurtheilt. Der Angeklagte be=
wohnt
das Pfarrhaus in Michelſtadt, und grenzt daran reſp. an den
Hof desſelben die Hofraithe des Jſaak Strauß daſelbſt. Auf dem Zaun
des Hofs, der das Beſitzthum des Jſaak Strauß von dem Pfarrhaus
trennt, ſoll nun Jſaak Strauß öfters ſchmutzige Wäſche ꝛc. aufgehängt
haben. Zum Schutze gegen den Anblick und zur Verhütung ſonſtiger
Unannehmlichkeiten ließ der Angeklagte eine Bretterwand aufführen, und
haben da die Kinder, u. A. eine Frl. Morgenthau, Spiele aufgeführt,
geſungen, Theater geſpielt ꝛc., alles um den Pfarrer zu ärgern. Der
Herr Pfarrer, zugleich Schulvorſtand,, rief bei einer derartigen Veran=
laſſung
die 13jahrige Morgenthau, ein Schulkind, herbei, führte ſie in
ſein Haus und verabreichte ihr ein paar Ohrfeigen. Verklagt, ward der
Angeklagte vom Schöffengericht von Strafe und Koſten freigeſprochen
und der Ankläger in die Koſten verurtheilt. Letzterer appellirte, es
wurde heute das Urtheil Großh. Schöffengerichts beſtätigt und Ankläger
auch in die Koſten der zweiten Inſtanz verurtheilt.
e. Die Volksſchullehrer an den hieſigen Schulen beabſichtigen, den
Geburtstag des Altmeiſters Peſtalozzi -12. Januar - ähnlich wie
in vorausgegangenen Jahren, durch eine der Bedeutung dieſes Pädagogen
entſprechende und den Lehrerſtand zugleich ehrende Feierlichkeit zu be=
gehen
. Zu dieſem Zwecke findet Samſtag den 4. d. M. Abends v Uhr
in der Reſtauration zur alten Poſt eine Verſammlung ſtatt, behufs
Aufſtellung eines Programms und Wahl eines geſchäftsführenden Vor=
ſtandes
. Wir wünſchen der guten Sache den beſten Erfolg.
Das Stipendium der Commercienrath H. Keller'ſchen Ehe
leute (400 M.) für durch wiſſenſchaftliches Streben und geſittete Auf=

2357
236

führung ausgezeichnete Studirende der hieſigen techniſchen Hochſchule iſt
durch Beſchluß des Lehrercollegiums den Herren W. Karn aus Beſſungen
und F. Wenckel aus Erfurt zu gleichen Theilen zuerkannt worden.
(Eingeſandt.) Auf das Eingeſandt in Nr. 235 des Tagblattes.
betr. Unſauberkeit der Goſſen einiger nicht näher zu bezeichnenden Häuſer
des Ludwigsplatzes, erlaubt ſich Einſender dieſes zu erwidern, daß das
Tieferlegen der Goſſen unter das Trottoir nicht angeht, ſo lange die
Haupt=Goſſe, welche längs der Häuſer in den Canal leitet, nicht bis an
dieſen ſelbſt tiefer gelegt wird, um den zum Ablaufen des Waſſers nöthigen
Fall zu erlangen. Wenn demnächſt die Canaliſation der Stadt ſoweit
vorgeſchritten ſein wird, daß ein Canal über reſp. unter den Ludwigs=
platz
hinleitet, ſo wird gewiß jeder Hausbeſitzer das Abfallwaſſer ſeines
Hauſes mit Freuden, im Intereſſe der Sauberkeit ſowohl, als auch ſeines
Geſchäfts, unter dem Trottoir in dieſen Canal einleiten laſſen.
ſEiner der betreffenden Hausbeſitzer.
- Immobilienverkauf. Verkauft wurde das Haus des Herrn
Ph. Abert, Bleichſtraße Nr. 43. durch Vermittlung des Herrn Agent
P. Thüringer, an Herrn Conditor Jakob Röſch, um die Summe
von 28,000 Mark.
D. Beſſungen. Tagesordnung für die Donnerstag den 2. De=
cember
Nachmittags 5 Uhr ſtattfindende Gemeinderathsſitzung: 1) Er=
weiterung
der Main=Neckar=Bahn, bezw. Veränderung des Bauplans.
2) Verkauf von Kiefernſamen im Diſtrict Ständige Weider. 3) Be=
leuchtungsweſen
. 4) Erwerbung von Gelände zur Fortführung der
Wittmannsſtraße. 5) Geheime Sitzung: Perſönliche Angelegenheiten und
Geſuche.
In Folge der von der K. Eiſenbahn=Direction ausgeſchriebenen
Concurrenz für Entwürfe zum Empfangsgebäude des neuen Central=
bahnhofs
in Frankfurt ſind nicht weniger als 60 Arbeiten mit etwa
530 Blatt Zeichnungen eingegangen, deren Verfaſſer größtentheils zu den
bedeutendſten Architekten Deutſchlands zählen. Zunächſt unterliegen die
Arbeiten der gutachtlichen Beurtheilung der vor kurzem gegründeten Aka=
demie
des Bauweſens in Berlin, welche das Preisrichteramt übernom=
men
hat. Bei der großen Zahl der Entwürfe dürften bis zur Entſchei=
dung
immerhin einige Monate vergehen, ſpäter ſollen die Arbeiten in
Verlin eine Zeitlang öffentlich ausgeſtellt werden.
Die Bedeutung der Bienenzucht berechnet Paſtor Sauppe in
in Luckendorf, Präſident des ſächſiſchen bienenwirthſchaftlichen Hauptvereins,
wie folgt: Aus jedem der 17000 Bienenſtöcke, welche Sachſen beſitzt, fliegen
täglich 10,000 Bienen aus, gleich 170 Millionen, jede täglich 4mal, gleich
680 Mill., in 100 Tagen gleich 68,000 Millionen. Jede Biene befliegt vor
der Heimkehr 50 Blüthen, mithin haben die Vereinsbienen 3,400, 000 Millionen
Blüthen beſucht. Wird von je 10 Blüthen nur eine befruchtet, ſo ergeben
ſich 340000 Mill. befruchtete Bluthen. Der Lohn für die Befruchtung von
5000 Bluthen ſei 1 Pf., ſo haben die Vereinsbienen jährlich 68 Millionen
Pfennig gleich 680000 M. Nutzen geſchaffen, den Niemand beachtet. Es hat
mithin jeder Bienenſtock einen Werth für die geſammte pflanzliche Boden=
cultur
von 40 M.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 30. November.
L Die Grille von Ch. Birch=Pſeiffer. (Mit Benutzung einer
Erzählung von George Sand.) Es iſt jetzt Mode, die eigene Ueber=
legenheit
dadurch zu beweiſen, daß man von der Birch=Pfeiffer gering=
ſchätzend
ſpricht. Aber mögen es ihr die Schauſpiel=Fabrikanten doch
nachmachen; wir zweifeln, ob ihre Salondramen und Converſationsſtücke
ein ſo langes Leben auf der Bühne genießen werden. Frau Birch=
Pfeiffer hat eine Schablone, eine Mache, es iſt wahr; aber ſie hat auch
einen Kern, ſie hat vor allem bewunderungswerthen dramatiſchen In=
ſinct
, der unſern Poetaſtern Reſpect einflößen ſollte. Sie macht ſich
ihre Expoſitionen, die Verknüpfung ihrer Fäden und die Löſung der=
ſelben
nicht leicht, und hat ſtets das ehrliche Streben, eine pſychologiſche
Darlegung des Motivs ihrer Handlung zu geben, die auch dem blödeſten
Zuſchauer die Sache begreiflich machen ſoll. Stets hat man das Gefühl,
daß die Verfaſſerin den Stoff geiſtig beherrſcht. Welche Kraft und ſprech=
ende
Lebensfülle haben ihre Stücke, wie knapp gefaßt iſt ihr Aufbau,
wie naiv und oft lieblich oft freilich auch thränenſelig - iſt die
Sprache ihrer Helden. Die Griller iſt nicht das ſchlechteſte der Birch=
Pfeiffer'ſchen Schauſpiele. Es hat eine reiche Scene, lebendige Handlung,
flüſſiges Fortſchreiten, ſittlich geſunden Inhalt, und es redet geläufig die
Sprache des Herzens. Betrachten wir die Darſtellung ſelbſt, ſo iſt nicht
zu leugnen, daß Frau Haſemann=Kläger (Grille) die Ehre des
Abends gebührt. Ihre Grille war ſicher, voll ausdrucksvoller Mimik
und ohne Uebertreibung, ein trotziges und ſcharfes Naturkind.
Das
Zwillings=Paar wurde von den Herren Hacker und Franke repräſen=
trt
. Der erſtere ſpielte die Rolle des Landryu recht wirkſam, nur zu=
weilen
hätte er als Bauernburſche noch derber ſein können. Frau Steck
bekundete in der Partie der altenFadet; ihre ſchauſpieleriſche Sicher=
heit
und Gewandtheit in eminenter Weiſe. - Herr Mickler (Vater
Barbeau) und Frau Eppert (Mutter Barbeau) nahmen durch ihr
verſtändiges Spiel ſehr für ſich ein. - Auch die übrigen Darſteller
wirkten in ihren kleinen Partien aufs Verdienſtlichſte mit. Die Ge=
ſammt
=Darſtellung war recht befriedigend, und der Beifall der Zuhörer
ein verdienter.

[ ][  ]

2358

R 236

Dr. züris Baron von Steckewiez.
Eine Erinnerung von Ferdinand Dieffenbach in Dresden.
(Fortſetzung.)
Das war geſtern eine ſchwere Sitzung," bemerkte H., als er am
anderen Morgen am Kaffeetiſch erſchien, zu ſeiner Gattin. Er war heute
erſt um zehn Uhr aufgeſtanden und hielt daher eine Entſchuldigung für
nöthig.
Seine Gattin antwortete nicht. Sie ſchmollte.
Wir haben geſtern den Steckewiez fortgetrunken. Er geht auf vier=
zehn
Tage fort und kauft für ſeinen Vater ein Gut in Bayern.
Ich wollk, er müßt den Hals brechen in Bayern, der Erzlump
fuhr die Gattin heraus.
Der Menſch muß ſich zu bilden ſuchen und bei dem Steckewie,
lernt man etwas. Ich habe durch den Profeſſor ganz neue Anſchauungen
über das menſchliche Leben bekommen.-
Du bildeſt Dir etwas ein, mit dem lüderlichen Profeſſor auf Du
und Du zu ſtehen. Wenn er Dir wo anders begegnet, thut er, wie
wenn er Dich me geſehen hätte.
Der Steckewicz iſt mir ein wahrer Freund, und was Du redeſt,
ſpricht der Zorn aus Dir. Ich bin feſt überzeugt, wenn wir beide nach
Paris kommen, beißt er ſich nobel heraus. Die Franzoſen ſind nicht ſo
ſchlecht wie wir Deutſche. Dort gibt's keinen bureaukratiſchen Kaſtengeiſt.
Das Zwiegeſpräch wurde durch den Ton der Klingel unterbrochen.
H. unterdrückte ſeinen Zorn. Das Dienſtmädchen trat herein und meldete
ßden Herrn Baron
H. begrüßte den Profeſſor um ſo herzlicher, da ihn ſeine Frau kurz
zuvor ſo ſehr geſchmäht hatte.
Ei guten Tag, lieber Freund, ich hab geglaubt, Du ſeieſt ſchon
mit dem Zehnuhrzug fortgefahren?
Nein, ich reiſe erſt um halb ein Uhr. Ich habe unerwartet durch
widrige Zwiſchenfälle Aufenthalt bekommen."
Ei was? Ich muß geſtehen, daß mir das recht leid thut. Wir
hätten Dich zwar gern noch ferner Abends bei uns geſehen, aber was
einmal ſein muß, das muß ſein. Warum kannſt Du denn nicht
fort? Gewiß hat Dich der Schneider ſitzen laſſen?-
Nein, der Schneider hat mich richtig beſorgt. Ich habe mit meinem
Banquier Unannehmlichkeiten bekommen. Ich habe demſelben zwanzig
Stück Aktien des Bergwerks Hohenröhn; angeboten. Der Nominal=
werth
einer Aktie beträgt tauſend Franes und in Frankreich iſt das Stück
mindeſtens 900 Franes werth, da ſie zu 7% verzinſt werden. Der letzte
Geſchäftsbericht hat ein glänzendes Reſultat ergeben, aber die Menſchen
hier ſind gar zu beſchränkt. Der Banquier will ſie nur zum Cours von
77½⁄₈ nehmen. Ich würde einen Verluſt von nahezu 6700 Franes erleiden.
Zeig einmal die Dinger!
Der Profeſſor zeigte H. die Altien und letzterer breitete ſie auf
einem Tiſche aus.
Ja brauchſt Du denn das Geld ſo nothwendig?
Gewiß, ich muß auf den Dalheimer Hof eine Anzahlung von
16000 Gulden leiſten und dieſe muß ich bis morgen früh zuſammenge=
bracht
haben, wenn das Geſchäft perfect werden ſoll. Achttauſend Gulden
beſitze ich in Baarem, die andere Hälfte der Summe fehlt mir noch.:
Hm, hm, brummte H. Sieh, Profeſſor, ich möchte Dir gern
helfen, aber die Aktien kann ich nicht brauchen.
Ei nun, H., wenn Du willſt, leih mir darauf, und behalte die
zwanzig Aktien als Depotl
Das ließ ich mir gefallen. Gib mir die Aktien, ich leih Dir darauf,
was ich vorräthig habe - und wenn Du wieder zurück biſt, löſt Du
die zwanzig Aktien ein.
Topl Sieh H., Du biſt doch ein wahrer aufrichtiger Freund.
Ich habe Dich zwar ſehr lieb, aber das hätte ich nicht hinter Dir geſucht."
Für einen Freund thue ich Alles," erwiderte H. Er zählte dem
Profeſſor das Geld in Gold und Banknoten auf den Tiſch und der
Profeſſor quittirte.
E3 iſt ein Zufall, bemerkte H., daß lich Dir helfen kann. Ein
ſchlechter Zahler hat mir ausnahmsweiſe ein Kapital, das ich ihm ge=
kündigt
, zwei Tage vor dem Termin zurückgezahlt; hätte er nicht gezahlt,
hätte ich Dir den Dienſt nicht leiſten können.
Die Unterhaltung wurde noch eine Weile fortgeführt. Der Ton
war der gewohnte herzliche. Als der Profeſſor ſich empfahl, rief er H.
noch zu: Verrathe vor meiner Rückkehr nur keinem vom Stammtiſch,
wie wir beide alle zum Narren gehalten haben!
Nein, gewiß nicht!
Mach, daß Dir kein Unglück paſſirt, und
komm geſund wieder."
Der Profeſſor ſtieg in eine Droſchke und fuhr zu Herrn 9. Nach
einer halben Stunde verließ er dieſen und fuhr zu ſeinem dritten Freund,
dem Herrn x. Es hat nichts darüber verlautet, was er mit beiden
Herren verhandelte.
Nachmittags 4 Uhr befanden ſich an dieſem Tage H., Y. und x.
bereits im Salon des Hôtels zuſammen. Die gewöhnliche Stunde für
die Stammgäſte war 8 Uhr Abends.
Alle Drei ſchienen etwas verlegen.

Nun, Herr Gaſthalter, was gibt's Neues zu fragte H.
Ei nun, der Steckewiez iſt fort. Das werden Ste wiſſen ?
Ja, ich weiß es; er war kurz vor ſeiner Abreiſe noch bei mir."
00, auch bei Ihnen war ero frug 9.
H. bezeugte ſeine Verwunderung über die Frage, insbeſondere über
das Wörtchen nauch=
Auch bei mir war er," bemerkte x.
E3 iſt doch nicht ganz recht, meinte der Gaſthalter, daß er ſo
ohne Abſchied von mir ſort iſt.
Wie ſo zu fragten die Anderen.
Er iſt heute Morgen fortgefahren,/ erwiderte der Gefragte, und ſagte
er reiſe erſt um vier Uhr. Er ſpeiſe noch einmal bei dem franzöſiſchen
Geſandten und er könne deswegen nicht an der table dhöte erſcheinen.
Allein er iſt nicht mehr zurückgekommen. Heute Mittag um 3 Uhr kam
der Polizeirath P. und verlangte den Profeſſor zu ſprechen. Wir ſchickten
zu dem Geſandten, aber es muß hier ein Irrthum vorliegen, denn der
Geſandte ließ antworten, daß er den Herrn nicht kenne.
Was hat denn der Polizeirath mit Steckewiez gewollt zu fragte P.
Ich kann es Ihnen nicht ſagen, ich habe den Polizeirath gefragt,
aber er hat mir keine Auskunft gegeben.
Was hat denn Steckewiez bei Ihnen gewolltzu fragte P. nun H.
Ich will's Ihnen gerade ſagen,/ erwiderte dieſer. Er hat zu der
Anzahlung, die er auf dem Dalheimer Hof leiſten muß, noch ein paar
Tauſend Gulden gebraucht. Ich habe ſie ihm geliehen. Als Depot gab
er mir 20 Aktien einer Bergwerksgeſellſchaft. Ich weiß ſelbſt nicht wie
die Dinger heißen. Ich habe ein Stück davon mitgebracht.
H. zeigte eine Aktie. Sie ſah ſehr ſtattlich aus. Zahlreiche ver=
lockende
Embleme verkündeten den aus dem Unternehmen zu erwartenden
Gewinn.
Hm, meinte E., ich kenne das Papier nicht, haben Sie es noch
keinem Banquier gezeigt?
Nein!
Drüben im Kutſcherzimmer ſitzt N., laſſen Sie den einmal rufen.
N. wurde gerufen und H. zeigte ihm die Aktie.
Ei, Herr H.,u rief dieſer, wo haben Sie denn das ſchlechte Zeug
her! Die Geſellſchaft iſt ja ſchon zehn Jahr bankerott. Die Aktie iſt
keinen Kreuzer werth.:
H. war lange ſtumm. Endlich fand er Worte.
So ſchlecht kann aber doch der Steckewiez nicht ſein. - Hat er
auch bei Ihnen Geld geliehen, Herr 9.2=
Ach, es iſt am Ende nicht ſo bedeutend, aber ich kann Ihnen ge=
ſtehen
, daß ich ihm ebenfalls Geld vorgeſchoſſen habe.
H. war aufs Neue erſtaunt.
Hat er auch bei Ihnen Geld geliehen, Herr x. zu
Doch ja. Zum Glück hatte ich nicht viel vorräthig, aber ich möchte
den Betrag doch nicht gern vermiſſen.
Die Unterhaltung wurde zum größten Theile leiſe geführt, ſo daß
der Gaſthalter bald nach Beginn der Diskuſſion, um nicht indiscret zu
erſcheinen, ſich entfernte. Er wurde wieder gerufen.
Mit welchem Zug iſt denn der Steckewiez fort zu fragte x.
Mit gar keinem Zug, mit einer Droſchke. Er iſt bis nach Gr.*=
gefahren. Dort ſchickte er den Kutſcher zurück. Dieſer erfuhr, daß er
ſich einen anderen miethete und mit deſſen Gefährt nach Os weiter fuhr.
Der Kutſcher iſt ſoeben zurückgekommen und hat es mir erzählt. Er
ſitzt drüben im anderen Zimmer.
Der Kutſcher wurde vernommen und beſtätigte die Angaben des
Hôtelbeſitzers. Gr. == liegt drei Stunden in weſtlicher Richtung von
E entfernt. Es war offenbar, der Profeſſor hatte in G' den Weg
nach dem Rhein eingeſchlagen, um die Bahn auf dem linken Ufer zu
benutzen. Auch zweifelten die drei Herren nicht mehr daran, daß ſie
einem Gauner in die Hände gefallen waren, der ſie erſt kirre gemacht
und ſchließlich geprellt hatte. Welchen Weg hatte er eingeſchlagen?-
In kurzer Zeit waren alle einig darüber, daß er die rheiniſche Eiſenbahn
beſtiegen und daß ſein Ziel=London ſei. Durch den Umweg zu Wagen
hatte er nahezu fünf Stunden verſäumt. Er konnte kaum den Zug be=
ſtiegen
haben. Die Züge auf der rechtsrheiniſchen Bahn hatten beſſeren
Anſchluß, in einer halben Stunde ging von 2s über Mk ein Zug ab,
es mußte daher möglich ſein ihn in Ex feſtzunehmen. x. wurde nach
kurzer Berathung mit der Verfolgung beauftragt. Er ſollte ſofort den
nächſten Schnellzug benutzen. Um ſich vor Steckewicz, der ihn ſofort
beim erſten Anblick erkannt haben würde, beſſer verbergen zu können,
kaufte er ſich noch unmittelbar vor ſeiner Abreiſe einen falſchen Bart.
Es wurde verabredet, es ſollten ſich die Betheiligten am anderen
Vormittag 11 Uhr im Frühſtückszimmer des Hôtels verſammeln. Um
dieſe Zeit mußte x. in Ek eingetroffen ſein. Er ſollte ſofort die Ge=
ſellſchaft
von der Verhaftung des Gauners benachrichtigen.
Schluß folgt.)

Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 68-73 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 29- 34 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 13-17 Pf. Dollars in Gold 4 M. 17.20 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.