Darmstädter Tagblatt 1880


17. November 1880

[  ][ ]

143.
Juhrgang

143.
Jahrgang.

Abonnementspreis
diertchlährlich 1 Mark 50 Pf. inc
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal uncl. Poſtauſichlag

Jrag= und Arzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:

1.

Inſerate
erdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Rr. W,
m Beſſungen von Friedr. Bllher.
Holzſtraße N. V. ſowie auswürt
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R225.

it twoch den 17. November.

1880:

Gefunden: 1 rother Handſchuh, 1 Loos der Darmſtädter Gewerbe=Ausſtellungs=Verloſung, 1 Paar alte Strümpfe, 1 Sporn,
Portemonnaie mit Inhalt, 1 Paar Kinderhandſchuhe, verſchiedene Schlüſſel, 1 Päckchen, enth. 3 Paar Handſchuhe,
Buſennadel.
Verloren: 1 Vortemonnaie mit ca. 3 Mark Inhalt, 1 weiß=carrirtes Halstuch, 1 Trauring, 1 blauer Schleier.
Zugelaufen: 1 ſchwarz=weißer Kater.
Darmſtadt, den 16. November 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Auguſt Schuchmann,
dahier und zwar:

Flur. Nr. ⬜Meter.
20 155 2075 Acker unterhalb
der Schneidmühle,
Mittwoch den 1. December 1880,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 18. October 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9619)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſollen=
die
Immobilien der Friedrich Kranich's
Eheleute dahier und zwar:
Meter.
Flur. Nr.
25 225 Hofraithe, Gar=
tenſtraße

1823 Hofraithe, zwi=
106
3
ſchen dem hohler
Weg und, der
Dieburgerſtraße,
Dienstag den 30. November d. 33.
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. November 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
10312)
10542) Freitag den 19. November,
Vormittags 9 Uhr, werden in dem Hofe
des Gefängniſſes Bleichſtraße 1: 18 Rmtr.
Buchen=Scheitholz gegen Baarzahlung ver=
ſteigert
.
Darmſtadt, den 15. November 1880.
C. Pettmann, Concursverwalter.

Gemälde=Auction.
Da ein Theil der Gemälde aus Diſſeldorf noch nicht eingetroffen iſt,
ſo werden die noch etwa vorhandenen ſowie hinzukommenden Bilder
Donnerstag den 18. November, von Morgens 10 Uhr ab,
im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes', Rheinſtraße, zu jedem annehm=
baren
Preiſe öffentlich verſteigert.
8
S. Adler jr., Ansgerichstarator.
H.

Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe der Häfner Wilhelm Nicolay
Wittwe dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
II. 668 184 Hofraithe Nieder=
Ramſtädterſtraße,
II. 683¼₁₀ 172 Grabgarten daſelbſt,
Donnerstah den 25. November l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den Meiſt=
bietenden
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. October 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
10049)
Berntheiſel.

Steinbruch=Verpachtung.
Donnerstag den 9. Dezember 1880
Vormittags 10 Uhr, ſoll bei Wirt=
Lehr zu Georgenhauſen der Steinbruch im
Georgenhäuſer Gemeindewald, an der Eiſen
bahnſtation Meſſel, öffentlich verpachtet
werden.
Die Steine eignen ſich zu Hoch= und
Brückenbauten, zum Pflaſtern und Chauſſiren
und zu Parzellen=Steinen, und können direkt

aus dem Steinbruch auf Eiſenbahnwagen vers
laden und per Eiſenbahn verſendet werden.
Georgenhauſen, am 13. November 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Georgen=
hauſen
.
10544)
Lehr.
Guts=Verpachtung.
Das Gräflich Solms=Laubachiſche Hofgut
Henriettenhof bei Ruppertsburg,1 Stunde
von Laubach und 1½ Stunde von Hungen
ſentfernt, im Gehalte von 240 Normal
Morgen - 60 Hectare, zum größten Theile
arrondirt, ſoll auf 12 Jahre, von Petri
1881 ab, am Donnerstag den 25. d. M.
dahier öffentlich unter den auf hieſiger Rent=
kammer
vom 15. d. Mts. an offen liegenden
Bedingungen verpachtet werden.
Laubach, am 6. November 1880.
Gräfliche Rentkammer.
10314)
Weber.

10450) Wilhelmſtraße Nr. 2 iſt ein
Krankenwagen zu verkaufen.
594

[ ][  ][ ]

RL2

P. P.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß unterm Heutigen meinen

Glas. Porzellan- u. Spielwaaren, gekleideten
und ungekleldeten Puppen, Puppenwagen,
bei billigſten aber feſten Preiſen eröffnet habe, und lade zu
recht zahlreichem Beſuche ein.
Hochachtungsvoll
J. A. Seipp,
10545)
Marktplatz 5.

Chocoladen
und
Cacaos
dor
Kaiserl. u. Königl.
Hof-Chocolado-Fabrikanton

in Cöln.
18 HofDiplome.
19 goldene, silborne und
broncene Hedaillen.
Reelle Lusammenstellung der
Rohproducte. Vollendete
mechanische Einriehtungen.
Garantirt reine Qualität bei
müssigen Preisen.
Eirmen-Schilder kennzeichnen
die Conditoreien, Colonial. und
Delicatess-Waaren-Geschäfte 80.
wie Apotheken, welche
Stollmerek’sche fabrikate
führen.

18740r c'6or Riesling-Woine,
beſte Lage der Bergſtraße, garantirt natur=
rein
, empfiehlt
(9188
Bensheim aB. J. L. Weigold.

Klein geſchnittenes
10257)
Buchen=u. Tannenholz
1. Qual. in Rmtr. und Ctr. billigſt be=
rechnet
liefert die Dampfholzſchneiderei von
Martinſtraß=
R. Schaefer,
14.
10509) Von heute an wird Bauerde
und Sand um billigen Preis verkauft
Riedeſelſtraße 18.

S
31
Bauplatz
S
zu verkaufen: Aliceſtraße, nächſt der
Frankfurterſtraße. Näheres bei
Heinrich Störger,
Eliſabethenſtraße 41.
8815) Gummi-Wauren-Bazar
E. Z. 1 Mannheim. Preisliſte gegen
20 Pfennig=Marke.

Kohlen.
Prima ſtückreiches Fettſchrot, Nuß=,
Stück= und Schmiedekohlen empfehle zu
jetzigen noch niederen Preiſen.
Saarſtückkohlen, ab Grube u. Lager
unter billigſter Notirung.
Sohweitzor,
7427)
Eliſabethenſtraße 35.

9066) Eine hübſche Laden= Einrich=
tung
(Glasſchränke), wird per Februar
1881 zum Verkaufe preiswürdig abgegeben.
Zu erfragen in der Expedition d. Blattes.
Anthraoikkohlen
ür amerikaniſche Füllöfen.
Haz Berr,
Firma: Heinr. Jochheim,
9613)
Hügelſtraße 1.
aOi Weul
aus Ungarn
verkaufe ¼ Liter zu Mark 1.20.
Beſſunger Carlsſtr. 5, im Gartenhaus.
FEICarIGh Rost.

findet der Verkauf meiner zurück=
geſetzten
Artikel ſtatt,

worunter:
Leinen, Qualitäten, welche eingehen
laſſe,
Shirting, ebenſo,
Hemdenfinets,
Weisse fertige Herren-
hemden
,
Einzelne Servietten und
Tischtücher,
Taschentücher,
Wollene Fantasietücher,
Gestickte Gardinen,
Möbeleretonnes,
Möbelstoffreste,
Jutestoffe,
Regenmäntelstoffe,
Bukskin und Reste,
Herrenpaletotstoffe,
Bettvorlagen,
und iſt dadurch Gelegenheit geboten
zu preiswürdigen und praktiſchen
Weihnachtseinkäufen.
8 GA GEPl uug-
&K.
Ausverkauf
3
in
Ausſchneideholz und Muſtern
in großer Auswahl zu den billigſten Prei=
J. Heberer,
ſen bei
Neue Kiesſtraße 43.

9942) Gummisohlen empfehle große
zu M. 1.50, kleinere oder aus der Platte ge=
ſchnitten
billiger. Gleichzeitig übernehme ich
auch das waſſerdichte Aufſchrauben oder Auf=
leimen
derſelben. V. Witzler,
Schuhmachermeiſter, Holzſtraße 1.
Die Herren Geſchäfts=Kollegen erhalten
dieſelben zum Selbſtkoſtenpreis.

10356) In geſunder Lage iſt ein Haus
zu verkaufen. Anzahlung 5000 Mark.
Näheres in der Expedition.

[ ][  ][ ]

2221

R225
Shtzuogorich
BruskBonbons
zur Heilung von Lungen= und Bruſtleiden, Huſten, Keuchhuſten, Heiſerkeit
und Bronchial=Berſchleimung.
Die unſchätzbare Pflanze, welche die Natur zum
Wohle und Heile der leidenden Menſchheit hervorbringt,
ſchließt das bis heute unaufgeklärte Geheimniß in ſich, der
888.
entzündeten Schleimhaut des Kehlkopfes und des Luftröhren=
ſyſtems
ebenſo ſchnell als wirkſam Linderung zu geben und
dadurch die Heilung der betreffenden erkrankten Organe
möglichſt raſch zu befördern. Da wir bei unſerem
Fabrilate für reine Miſchung von Zucker und Spit= HL DzAt1
wegerich garantiren, bitten wir um beſondere Be=
achtung
unſerer behördlich regiſtrirten Schutzmarle und Unterſchrift am Carton, da
nur dann dasſelbe echt iſt.
Victor Schmidt & Söhne,
10166)
k. k. landesb. Fabrikanten, Wien, Wieden, Alleegaſſe 48.
Nur echt zu haben bei Herrn Carl Walzinger in Darmſtadt.
bei C. Berndt & Co.,
Geyeral. 5
Leipzie.
Depot, lll ls ſ6llsolld földll

Auch in Fachkreiſen anerkannt.
Herrn W. H. Zickenheimer in Mainz!
Jena, 22. Januar 1880.
Hiermit erſuche Sie, mir auf's Neue
50 Flaſchen Ihres rheiniſchen
Trauben=Brust-Honigs
zuzuſenden. Ihr ſeit Jahren be=
liebt
gewordenes Präparat, welches
ſtets von vorzüglicher Wirkung und
tadelloſer Beſchaffenheit, erfreut ſich
mit Vorliebe des ungetheilten Bei=
falls
der Conſumenten, und mehr und
mehr auch der Anerkennung von
Seiten der Aerzte.
A. E. Weber, Apotheker.

Seit 15 Jahren bei allen Leiden
der Athmungsorgane vorzüglich be=
wührt
, iſt der üchte rheiniſche
Trauben=Bruſt=Honig, zugleich
im Gebrauch das angenehmſte Haus=
mittel
, welches ſich durch feinſten, in=
tenſiven
Traubengeſchmack auszeichnet.
Allein ächt mit
nebiger Verſchlußmarke
des gerichtlich aner=
kannten
Erfinders zu
haben in Darm-
2
.
8tadt bei den Her=
ren
A. Fiſcher, große Ochſengaſſe 14;
Georg Liebig Sohn, Louiſen=
ſtraße
10; M. W. Praſſel, vorm.
Cordis, Rheinſtraße 14; Emanuel
Fuld, Kirchſtraße; Apotheker W.
Lauer in Bessungen. (10546

10547) Eine Bogelhecke mit jungen
Canarienvögeln iſt zu verkaufen.
Schloßgraben Nr. 1, 2 Stiegen hoch.

10548) Lebend=friſche
Sohellksche
bei
Aug. Marburg.
Beſſungen.
Hammelfleiſch
36 Pfennig.
10549)
Frohmann,
Holzſtraße.
Apfel=Sellerie,
beſonders fein für Salat, per 100 Stück
6 Mark, empfiehlt
H. Henss, Handelsgärtner,
Ernſt=Ludwigſtraße 23.
10550)

Für Wiederverkäufer!
Blaugeſtreifte Militärhemden zu
9, 10½ und 12 Mark per Dutzend bei
5 Hendelsohn & Comp.,
Wäſchefabrik in Breslau, Tauenzienſtr.64.

Friſche Schellfiſche
35 Pfa. per Pfd.
empfiehlt
Heury Saul,
Obergaſſe I.
10552)
Eichene Lagerhölzer
empfiehlt ſehr billig
Leopold Reinhard, Holzhandlung,
10553) 8 Nieder=Ramſtädterſtraße 8.

10554) Demnächſt erſcheint:
po DerKaiſer (Hadrian).
f. E00. 2, 2 Bände.
Preis: 10 Mk., geb. 12 Mk.
Aus einer kleinen
G. Freitag, Stadt (6. Band
von Die Ahnen: Schluß).
Preis: 6 Mk., geb. 7 Mk.
Beſtellungen erbittet die Buchhand=
lung
von
Carl Köhler.
in Darmstadt,
Eliſabethenſtraße 4.

10555) Fichten=Deckwellen, Granit=
Felſen u. alle Sorten Stangen verkauft
Soderſtraße 52.
D e h n.
10556) Zwei Einlegſchweine zu ver=
kaufen
: Hopfengarten.
10557) Klavier, gut erhalten, billig
zu verkaufen. Näheres in der Expedition.

Vermiethungen.
5352) Kirchſtraße 5 iſt in meinem
Hauſe der 2. Stock, 4-5 Zimmer,
ganz neu hergerichtet, zu verm. u. als=
bald
beziehbar. Gg. Jacob Heß.
6973) Eliſabethenſtraße Nr.
iſt der dritte Stock zu vermiethen, euthält
5-6Zimmer, wie alle anderenRäumlichkeiten.
6697) Bleichſtraße 37 iſt ein Logis,
3 oder 4 Zimmer mit Küche, gleich zu bez.
7376) Martinſtraße 19 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
7840) Caſinoſtraße 25 iſt der mittl.
Stock mit allen Bequemlichkeiten zu verm.
7873) Schulſtraße 4 im mittl. Stock
iſt ein ſchönes Logis von 3 Zimmern nebſt
Zubehör zu verm. und ſogleich zu beziehen.
Näheres daſelbſt im 3. Stock.
7986) Beſſunger Ludwigſtraße 84
bel Etage, beſtehend aus 3 ſchönen großen
Zimmern mit ſchönſter Fernſicht, Waſch=
küche
, Bleichplatz ꝛc.; ebenſo ſehr ſchöne Man=
ſarde
mit 4 Zimmern, Küche ꝛc., alsbald
beziehbar. Näheres Carlsſtraße, Roſengarten.
8005) Liebigſtraße 5 6 Zimmer,
Küche ꝛc., neu hergerichtet, ſofort zu verm.
Preis 800 M. Zu erfr. ob. Hügelſtr. 13.
8098) Mühlſtr. 18 bel Etage 2 möbl. 3.
8350) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
2 St. hoch eine neu hergerichtete Wohnung
von 3 Zimmern mit allem Zubehör zu verm.
8474) Heinheimerſtraße Nr. 3 eiu
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8691) Beſſungen. Herrngartenſtr. 2
eine freundl. Wohnung, beſtehend aus drei
Zimmern und Küche, nebſt allem Zubehör.
ſogleich zu beziehen.
8785) Carlsſtraße 16 iſt ein großer
Laden zu vermiethen u. ſofort zu beziehen.

[ ][  ][ ]

9
2222
8882) Wilhelmſtraße 20: Zimmer
und Kabinet mit oder ohne Möbel.
8942) Annaſtraße 6: Zimmer mil
Kabinet, gut möblirt, auch ohne Möbel.
8945) Gardiſtenſtraße 24 ein Logis.
8963) Ruthsſtraße 9 wegzugshalber
ein ſchönes Logis zu vermiethen.
9089) Martinſtraße 30 eine Treppe
hoch, 5 Zimmer mit allem Zubehör und
Gartenantheil. Näheres im Logisnach=
weiſungs
=Büreau von J. Trier, Wilhel=
minenſtraße
25.
9222) Obere Heinrichſtraße 58.
im erſten Stock ein großes, gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
9363) Verl. Kiesſtraße70 ein großes,
ſehr ſchön möblirtes Zimmer.
9364) Verl. Weinbergſtraße 47 ein=
Wohnung im 2. Stock, 3 Zimmer mit allem
Zubehör, alsbald beziehbar für 220 Mark
Näheres Eichbergſtraße Nr. 19.
9371) Kiesſtraße 13, 1 Stiege hoch
in der Nähe der Schulen, iſt ein ſchön möbl
Zimmer für einen Herrn oder auch für
zwei Schüler zu vermiethen.
9372) 7 Alexanderſtraße 7
zwei möblirte Zimmer.
9402) Ellſabethenſtraße 22 ſind zwei
ſchöne möbl. Zimmer per 1. Dezbr. zu bez.
9498) Grafenſtraße 13 ein großes
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
9515) Riedeſelſtraße 35, iſt ein
ſehr guter großer Weinkeller zu ver=
miethen
. Näheres Schützenſtr. 17. I. St.
N2)) Ee der Eſnſabethen= u.
Wilhelminenſtraße 17 drei Läden
mit oder ohne Wohnung zu vermiethen.

9718) Rheinſtraße 25 iſt das theil=
weiſe
Parterre=Logis, aus 4 Zimmern,
Küche ꝛc. beſtehend, zu vermiethen und kanr
ſofort bezogen werden.
Nüheres daſelbſt im Comptoir.
9728) Mühlſtraße 52 iſt in meinem
Hauſe ein Logis im mittleren Stock mit
allen Bequemlichkeiten an eine ruhige Fa=
milie
zu vermiethen und demnächſt zu be=
ziehen
.
Balth. Gehbauer.
9733) Beſſungen. Verl. Schulſtraße 53
iſt der untere Stock anderweitig zu ver=
miethen
und kann auf Wunſch ſofort be=
zogen
werden. Näheres im 2. Stock daſ
9829) Ein geräum. Manſardenlogis
mit allen Bequemlichkeiten per Ende Decbr. ac.
an eine kinderloſe Familie zu vermiethen.
J. Nold, Caſerneſtraße.
10060) Beſſ. Carlsſtraße 3 für eine
Dame eine Manſarden=Wohnung: 2 Zim=
mer
, Küche und Keller.
10061) Kranichſteinerſtraße I7 freundl.
Gartenwohnung, 4 Zimmer und Zubehör.
10062) Ludwigſtraße iſt wegen Ge=
ſchäftsaufgabe
der Frau Fendt Laden und
Logis anderweit per 1. Februar 1881
Georg Lerch.
zu vermiethen.
10063) Kranichſteinerſtr. 17. elegante
Wohnung, lSalon, 6 Zimmer, Zubeh. u. Gart.
10065) Beſſ. Carlsſtraße 3 ein möb.
kleines Zimmer für 8 M. monatlich.

225

10099) Ballonplatz 2 iſt in meinem
Hinterhauſe ein ſchönes Logis, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche, Keller, Holzplatz, zu
vermiethen.
Ph. Schäfer.
10210) Bleichſtraße53, nahe den Bahn=
höfen
, iſt ein fein möblirtes Zimmer in der
Bel=Etage ſofort zu vermiethen.
10277) Riedeſelſtraße 35 iſt der
zweite Stock, 8 Zimmer, Küche, ſammt
Zubehör, mit abgeſchloſſenem Vorplatz, ſofort
beziehbar, zu vermiethen.
10278) Niedeſelſtraße 35, 2 Stiegen
hoch, eine Wohnung, 4 Zimmer, Küche,
Magdſtube ꝛc., per ſofort beziehbar, zu
vermiethen. Näheres Schützenſtraße 17.
10326) 2 Zimmer n. d. Straße ev. m.
Küche. Louiſenſtraße 42 II.
10327) Friedrichſtraße 20 ein freund=
liches
, gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10328) Friedrichſtraße 38 ein ſchö=
möbl
. Zimmer mit Kabinet gleich beziehbar.
10329) Ecke der Grafen= und Wald=
ſtraße
Nr. 37 iſt der 1. Stock, beſtehend
aus 6 Piecen mit allen Bequemlichkeiten,
zu vermiethen und per Ende Januar 188.
zu beziehen; ebenſo im 2. Stock 2 Zimmer
an eine alleinſtehende Perſon. Näheres
Eichbergſtraße 17 oder Carlsſtraße 16.
10330) Frankfurterſtraße 32 ſind zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
10363) Marienplatz 6 an ſolide Ar=
beiter
2 Zimmer mit Betten (Schlafſtelle,
16367) Louiſenſtraße 14 zwei inein=
andergehende
möblirte Zimmer zu verm.

10471) Teichhausſtraße 4.
Logis: 1 Zimmer, Kabinet, Küche, Keller,
Holzremiſe, Mitgehrauch der Waſchküche
und Bleichplatz iſt an 1 oder 2 Perſonen
wegen Sterbfalls ſofort zu vermiethen.
Preis 104 M.

10474) Beſſunger Kirchſtraße 49 ein
ſchönes Logis zu vermiethen.
10558) Kahlertſtraße 12 GBlumenthal=
viertel
) ein ſchönes Logis, 3 Zimmer, Küche
Souterrainzimmer u. allem Zubehör in der
Bel=Etage zu verm., 1. März 1881 zu bez.
10559) Rheinſtraße 35 der mittlere
Stock von 7 Zimmern, 1 Stube der Man=
ſarde
und Zubehör.

10560) Wilhelminenſtraße 6
ſind im 2. Stock 2 elegante Zimmer
nach der Straße ohne Möbel gleich
oder ſpäter zu vermiethen.
Ferner die Manſarde: aus 4 Piecen,
Küche, Waſſerleitung und allen Be=
quemlichkeiten
, gleich oder ſpäter zu
vermiethen.
Chr. Klein.

10561) Hochſtraße 26 iſt der Parterre=
Stock mit 4 Zimmern nebſt Bleichplatz und
allem Zubehör ſofort beziehbar.

10562) Gr. Ochſengaſſe 5 ein Logis
zu vermiethen.
J. Hübner.
10563) Rheinſtraße 35 ein freundl.
unmöblirtes Zimmer.

Vermiſchte Nachrichten.
Mittwoch den 17. d. M. Abds. 7½ Uhr:
im Saale des Darmſtädter Hofst.
RGGIaIION
aus dem wilden Jügere von
J. Wolff, nebſt verbindender Erzählung
und einleitendem Vortrag über den Dichter
und ſeine Werke
gehalten von Helzne Wagner.
Billets für reſervirten Platz 2 M.
für nicht reſervirten Platz 1 M., Studenten=
und Schüler=Billets 50 Pfg. ſind vorher
durch Subſcription und in der Buchhandlung
des Hrn. Bergſträßer zu haben. An
der Abendkaſſe 25 Pfg. Aufſchlag. (0564

4T. Gazuts
Placirungs=u. Logis=Nachweiſungs=
Bucean,
DARnsTADr,
14 Mühlſtraße 14,
empfiehlt ſich zur Beſorgung von gutem
Dienſtperſonal, als: Haushälterinnen,
Bonnen, Kammerjungfern, Haus= und
Küchenmädchen, Verwalter, Herrſchaftsdiener,
Kellner, Kutſcher und Knechte. - Zu ver=
miethende
Logis ſind von den kleinſten bis
zu den größten Herrſchafts=Wohnungen
ſtets vorgemerkt.
J
1
8 Prompte u. reelle Bedienung.
Lpocialarzt Dr. Red. Keyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
534)
Fortwährender Ankau,
von getragenen Kleidern, Schuhen und
Stiefeln, Bettwerk, Möbeln, Uni=
formsſtücken
ꝛc. zum höchſten Preis.
19
gr. Ochſen=
92.
W. Eurioh, gaſſe 31.

1039) Oſſene Stelle für einen
Handlungs=Lehrling.
J. G. Kahlert & Söhne.

10532) Geſucht ein braves Haus=
mädchen
, welches nähen und ſerviren kann.
Sandſtraße 2, 1. Etage.

10084)
Zu vermiethen:
Lagerplatz, für Holz= und Kohlenhandel
geeignet, nebſt Wohnung. Näheres Eliſa=
bethenſtraße
1 Comptoir.

[ ][  ][ ]

rdt
de
ge.

48⁄₈
7as
102
1212
414
717
11

5

6.
835
954
1)
748
1040

10566)

M 225

VoſEsbildungs-Verein.

Donnerstag den 18. November 1880, Abends 8 Uhr, im großen Saal=
der
Turngemeinde ſam Woogsplatz):
Vortrag des Yerrn Profeſſor Dr. L. Lüchner
über thieriſchen Magnetismus, Somnambulismus, Hypuo=
tismus
und verwandte Erſcheinungen.
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.

10567)

Zum Beſten der
Paiſen,
ausgehend von dem
AlleoFrauenverem

(Abtheilung für Waiſenpflege)
Mittwoch den 24. November, Abends 6½

im

Uhr,

7u
94
156
649
915

830

942
214
65⁷₈
927

58

a=
5
855
7 090
1 eub
nen
ſchüge.

großen Saaſe des Saaſbaues.
COVCUI
unter
gütiger 8etheiligung hieſiger und auswärtiger Dilettanten.
Billets ſind in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer zu haben;
demnächſt auch Programme 10 Pfg.
Preiſe der Plütze: Reſervirter Platz auf den vorderen Reihen 3 Mark;
numerirter Platz im Saal, auf Eſtrade und Gallerie 2 Mark; nichtnumerirter Platz/
daſelbſt 1 Mark 50 Pfg., Vorſaal 1 Mark.

10568)
GeneralVerſamlmung
des Darmſtädter Droſchken=Vereins
Freitag den 19. November 1880, Abends 8½ Uhr, im Lindenhof.
Tagesordnung: Abrechnung, Wahl des Vorſtandes.
Der Vorſtand.

AuzougdrCGAl-navD-dut GuIUhl
Frankkfurt 2. M.
Ende dieſes Monats verlaſſe ich den Palmengarten, deſſen Reſtauration ich
ſieben Jahre leitete.
Indem ich den geehrten Beſuchern dieſes Etabliſſements für das mir bewieſene
Wohlwollen innigſten Dank ſage, lade ich meine verehrlichen Freunde und Gönner zu
einem Samstag den 20. d. M., Abends 8 Uhr, im Palmengarten ſtattfinden=
den
Abschiedsessen und Tanzkränzchen ergebenſt ein.
Hochachtungsvoll
G. A. Wodumslaye
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2215

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2224

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ſelbe
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auszubilden. P. Graok,
Fabrik u. Gießerei für Gas= u. Waſſer=
leitungs
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14
Freunden und Bekannten, ſtatt jeder
beſonderen Anzeige, die betrübende
Nachricht, daß unſer geliebter Oheim
u. Groß=Oheim, der Schuhmachermeiſter
Heinrich Schneider.
geſtern Abend 10 Uhr nach kurzem
Leiden im 80. Lebensjahre ſanſt ver=
ſchieden
iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
K. Schul, Hofkammerdiener,
nebſt Frau und Kindern.
Darmſtadt, am 16. Novbr. 1880.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
Nachmittags 3 Uhr, ſtatt.

[ ][  ][ ]

hur

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550
690
740
915
1120
12
2.
215
455
500
735
1000,

83s
101,
118,
1240
8=
45
740
81
1000
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5.
742
829)
104
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1

enen
uge.

4
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Bauacceſſiſten
C. Reuling von Romrod zum Kreisbaumeiſter des Kreiſes Alzey
ernannt.
Schöffengerichtsſitzung vom 16. November bei Großh.
Amtsgericht Darmſtadt I. Heute wurden folgende Strafſachen abgeur=
theilt
: Fritz Blum von Darmſtadt hat die nachtliche Ruhe geſtört und
dabei Unfug verübt. Der Einſpruch gegen einen Strafbefehl wird ver=
worfen
und er in die Koſten verurtheilt.-
Adam Hundsdorf von Ar=
heilgen
hat das Reichsimpfgeſetz übertreten. Er hat einem Strafbefehl
widerſprochen, iſt geſtändig, und wird ſein Einſpruch verworfen.
Heinrich Dober von Eberſtadt hat ſich wegen Bettelns zu verantworten.
Er iſt ausgeblieben, die Sache wird indeſſen verhandelt und der Ange=
klagte
, da er, als er bettelte, bis zur Bewußtloſigkeit betrunken geweſen,
freigeſprochen. Richard Kraus, Buchbinder von Biebrich, ſteht wegen
Bettelns vor Gericht. Er hat einem Strafbefehl widerſprochen. Der=Einſpruch
wird verworfen und wird er in eine Haftſtrafe von acht Tagen verurtheilt.-
Der Kaufmann Phil. Heinrich Hafner von Michelſtadt, Vertreter des
dortigen Eiſenhammers, hat die Eiſenhändler Mayer und Sender in
Darmſtadt durch ein Schreiben beleidigt. Die Ankläger haben einen
Waggon altes Eiſen an den Angeklagten verkauft, über deſſen Inhalt
als nicht vertragsmäßig Streit entſtand. In der nun folgenden Cor=
reſpondenz
ſoll der Angeklagte die Ankläger beleidigt haben. Die An=
kläger
ſind von dem Rechtsanwalt Metz III., der Angeklagte iſt von dem
Rechtsanwalt Dr. Oſann vertreten. Der Gerichtshof ſprach den Ange=
klagten
frei und verurtheilte die Ankläger in die Koſten, auch in die der
Vertheidigung des Angeklagten.
Die Betheiligung an dem verfloſſenen Samstag ſeitens der
Turngemeinde eröffneten Winter=Curſus in Freiübungen für
Männer war eine ſehr erfreuliche. Den Uebungen ſchloſſen ſich 40
Herren an, von welchen in Folge der erlaſſenen Einladung etwa 30 im
Alter von 25-60 Jahren für die Turnſache neu gewonnen worden ſind.
Der Vorſitzende der Turngemeinde, Herr Profeſſor Dr. med. Büchner,
richtete Namens des Vereins=Vorſtandes eine herzliche Begrüßung an
die Erſchienenen, betonte vom ärztlichen Standpunkte aus den Vortheil,
welcher den Turnenden aus derartigen Uebungen erwächſt, und erklärte
den neuen Curſus für eröffnet. Hierauf wurde unverweilt mit ein=
fachen
Freiübungen begonnen, welche während der Dauer von 20 bis
25 Minuten mit geeigneten Ruhepauſen fortgeſetzt wurden. Es war
ein erfreulicher Anblick, die kräftigen Geſtalten der Theilnehmer ihre
gleichmäßigen Bewegungen in trefflicher Weiſe ausführen zu ſehen. Man
Uberzeugte ſich, daß beſondere Anforderungen an die turneriſche Fertig=
keit
der Theilnehmer nicht vorausgeſetzt werden, während an den Uebungen
auch diejenigen, welchen das Turnen nicht fremd iſt, durch entſprechend
energiſchere Ausführung derſelben Genüge fanden. Die bisherigen
Uebungsabende, Mittwoch und Samstag, ſollen vorerſt beibehalten
bleiben. Die Uebungen, bei welchen Intereſſenten als Zuſchauer anwe=
ſend
ſein können, beginnen um 8½ Uhr pracis. Weitere Anmeldungen
werden von dem Leiter der Uebungen an den genannten Uebungsabenden
in der Turnhalle gerne entgegen genommen.
44 Bildung eines Vereins zur Förderung der Nieder=
laſſung
von Fremden. Eine Anzahl Männer, etwa 20, haben, von
vaterſtädtiſchem Sinne erfüllt, ſich Montag Abend (15. Noobr.) in der
Reſtauration Fink zuſammengefunden, um eine Vorberathung über die
geeigneten Mittel und Wege zu halten, den Verkehr mit den hier woh=
nenden
Fremden zu pflegen und die Niederlaſſung von Fremden in
Darmſtadt zu fördern. Vereine, die denſelben Zweck verfolgen, beſtehen
ſchon und zwar höchſt erfolgreich in den Städten Dresden, Coburg,
Kaſſel. Ueber die Zweckmäßigkert, ja Nothwendigkeit der Gründung
eines ſolchen Vereins herrſcht nur eine Stimme, indeß ſoll die end=
giltige
Conſtituirung eines Vereins einer demnächſt einzuberufenden grö=
ßeren
Verſammlung vorbehalten ſein. Zu dieſem Behufe wurde ein
Comité, beſtehend aus den Herren A. Bergſträßer, Karl Kahlert,
und Ludwig Trier ernannt, welches mit weiteren Schritten betraut
wurde. Auch wir halten die Gründung eines Vereins von dieſer Ten=
denz
für einen geſunden Gedanken, für eine Wohlthat, zumal in unſerer
Reſidenz alle Bedingungen gegeben ſind, dem von ſeinen Einkünften Le=
benden
den Aufenthalt behaglich und erſprießlich zu machen, und wünſchen
dem Unternehmen die regſte Theilnahme.
Für den Anklang, welchen die Pfennigſparkaſſen in immer
weiteren Kreiſen finden, ſpricht u. A. auch, daß von der oberſten Vehörde
in Elſaß=Lothringen Muſter der hier eingeführten Pfennigſparkaſſebucher
verlangt worden ſind.
Von Herrn Heinrich Becker, Herausgeber der Darmſtädter
Sonntagszeitung=, erhalten wir die berichtigende Mittheilung, daß er
dem betr. Amtsgerichte nur übermäßige Ausdehnung der Gerichtsferien
über die durch das Reichsgeſetz beſtimmte Zeit vorgeworfen habe.
Im Anſchluß an die in unſerem Blatte vor Kurzem erwähnte
Allgemeine Deutſche Patent= und Muſterſchutz=Ausſtellung zu Frank=
furt
a. M. 1881 wird eine internationale balneologiſche Ausſtel=
lung
ſtattfinden, deren Hauptzweck iſt: das Neueſte auf dem Gebiete
des Badeweſens und der einſchlägigen Geſundheitspflege zur An=
ſchauung
zu bringen, um dem Publikum von den Leiſtungen und Fort=

225
2225
ſchritten in den betreffenden Fächern durch den Augenſchein Kenntniß zu
verſchaffen. Dieſe Ausſtellung verſpricht einzig in ihrer Art zu werden,
denn der Rahmen derſelben wird folgende Gegenſtände umfaſſen: Mine=
ralwaſſer
, natürliche Quellenproducte, die aus den Quellen bereiteten
mediciniſchen und pharmaceutiſchen Präparate und diätetiſche Nahrungs=
mittel
, Waſſerhebe=Apparate, Badewannen, ruſſiſche, römiſche und iriſche
Bäder, Inhalations=Apparate. Seebad=Karren, Apparate zur Anwen=
dung
der Electricität, heilgymnaſtiſche Apparate, chirurgiſche Inſtru=
mente
und eine Collection von Spiel=Apparaten für körperliche Be=
wegung
im Freien. Kanal= und Abfuhr=Syſteme, meteorologiſche Appa=
rate
, Situationspläne von Bade= und Kurhäuſern. Endliche balneo=
logiſche
Literatur und Statiſtik. Die Anmeldung der Ausſtellungs=
Gegenſtände hat alsbald zu erfolgen bei dem Ausſtellungs=Bureau
(Handelskammer, neue Börſe, Zimmer Nr. 50) in Frankfurt a. M.
Zur Errichtung eines Denkmals fuͤr Friedr. Rückert in
ſeiner Geburtsſtadt Schweinfurt iſt ein Aufruf erlaſſen worden, in
welchem die Unterzeichner desſelben an die Deutſchen aller Stämme, die
Rückert in ihrer Eigenart erkannte und in gleicher Liebe umfaßte, die
Bitte richten: All' Ihr Männer und Jünglinge, die Ihr je durch des Dich=
ters
Geſänge begeiſtert und erhoben wurdet, all Ihr Frauen und Jung=
frauen
, deren Herzen je durch ſeine Lieder entzückt und gerührt wurden,
vereinigt Euch im Geben, legt durch reiche Spenden ein Zeugniß ab von
Curer Verehrung und Dankbarkeit und ſchaffet in edlem Wetteifer der
Liebe ein würdiges Denkmal für Friedrich Rückert. Unterzeichnet iſt der
Aufruf von: Berthold Auerbach (Berlin). Dr. C. Beyer (Stuttgart).
Felix Dahn (Königsberg i. P.) Freiherr v. Dingelſtedt (Wien). Georg
Ebers (Leipzig). J. G. Fiſcher (Stuttgart). Dr. Guſtav Freitag
(Siebleben bei Gotha). Emanuel Geibel (Lübeck). Dr. Gerok ( Stutt=
gart
). Dr. Paul Heyſe (München). Laube (Wien).
Dr. Hermann
Lingg (München). Dr. Oscar Freiherr v. Redwitz (Meran). Dr. W.
H. Riehl (München). Emil Rittershaus (Barmen). Otto Roquette
Darmſtadt). Dr. J. Victor v. Scheffel (Radolfzell). Dr. Hermann
v. Schmid (München). J Schrott (München). Albert Träger ( Nord=
hauſen
). Geldſendungen und Zuſchriften ſind an das Localcomite zu
Händen des Bürgermeiſters Carl v. Schultes in Schweinfurt zu richten.
Am Samstag haben die Frankfurter Metzger den Preis des
Kalbfleiſches von 70 auf 55 Pf., des Fricandeau und der Schnitzel
auf M. 1.40, des Kuh= und Rindfleiſches von 60 auf 55 Pf. herabgeſetzt.
- Wie vorſichtig man bei ſog. Gefälligkeitsaccepten ſein muß,
zeigt ein am 30. v. M. vor dem Reichsgerichte in Leipzig verhandelter
Fall. Um ſich in augenblicklicher Verlegenheit durch Discontirung eines
Wechſels Geld zu verſchaffen, bat ein anſcheinend gut bemittelter Kauf=
mann
einen Bekannten um das Accept für einen Wechſel, in welchem
nichts ausgefüllt war als der Betrag in Ziffern mit 700 M. Nachdem
das Accept ertheilt und der Wechſel in Umlauf geſetzt war, verſchwand
jener Kaufmann, und als der Wechſel dem Acceptanten präſentirt wurde,
ſtand hinter 700 eine dritte Null und war die Summe mit Worten auf
ſiebentauſend Mark angegeben. Der Wechſel befand ſich in Händen eines
gutgläubigen Erwerbers, ſo daß der Acceptant zahlen mußle, indem die
Einrede des Betrugs und der Fälſchung unter bewandten Umſtänden
keinen Erfolg haben konnte.
- Das in Folge von Undichtigkeit der unterirdiſchen Leitungen
iu das Erdreich eindringende Leuchtgas (ca. 10 bis 15 pCt.) macht
ſich dadurch nützlich, dap es nach den Unterſuchungen des franzöſiſchen
Akademikers Saint Claire Deville, deren Reſultate von ihm in einer
Schrift Les odeurs de Parist veröffentlicht wurden, den Boden im
Laufe der Zeit mit Kohlenwaſſerſtoff, mit Karbolſäure und all' jenen
Beſtandtheilen imprägnirt, aus welchen ſich der Steinkohlentheer zuſam=
menſetzt
. Dieſer Theer aber iſt ein eminent antiſeptiſch wirkender Stoff,
welchen man allenthalben als Desinfectionsmittel gebraucht; wo es zu=
läſſig
iſt, im unreinen Zuſtande, oder namentlich in der Chirurgie, in=
dem
man das vornehmlich wirkſame Princip deſſelben, die Karbolſäure,
im Zuſtande vollkommenſter Reinheit verwendet. Dieſe Säure verhindert
bekanntlich Gährung und Fäulniß und tödtet; die gefährlichſten
Krankheiten.
Druckfehlerberichtigung. In der geſtrigen Rummer dieſes
Blattes iſt in der, die Ausſtellung des Makart'ſchen Bildes betr. Notiz
ſelbſtverſtändlich ſtatt im Garten - im Gartenſaale des Saalbaus
zu leſen.

Tages=Kalender.
Mittwoch 17. November: Erſter Kammermuſik=Abend im Saal zur Traube.
Recitation von Helene Wagner im Darmſtädter Hof.
Donnerstag 18. November: Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. L. Buchner
im Volksbildungs=Verein.
Freitag 19. Rovember: Generalverſammlung des Darmſtädter Droſchken=
Vereins.
Samstag 20. November: Fünftes Concert des Mozart=Vereins im Saalbau.
Abend=Unterhaltung des Geſangvereins Liederzweig mit Tanz in der
Reſtauration Markwort. - Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Montag 22. November: Generalverſammlung des Vereins zur Gründung
einer Anſtalt für Blödſinnige.
Mittwoch 24. November: Concert zum Beſten der Waiſen, ausgehend von
dem Alice=Frauenverein im Saalbau.
Am 4., 5. und 6. Dezember: Vogelmarkt des Vereins für Vogel= und
Geflügelzucht mit Verlooſung im Darmſtädter Hof.

[ ][  ]

2226

N. 225

Uteber den Hypnotismus.
(Fortſetzung.)
Nach 3 Tagen beſuchte ich meinen jungen Freund, um mich nach
ſeinem Befinden und nach den Eindrücken zu erkundigen, die ihm von
dem betreffenden Abend geblieben waren. Er hatte nicht die geringſte
Unannehmlichkeit verſpürt und befand ſich wohl und munter Durch
verſchiedene Fragen, die ich an ihn richtete, ſtellte ſich heraus, daß er ſich
nachträglich an Alles, was mit ihm vorgegangen war, erinnern konnte
viel beſſer, als unmittelbar nach der Procedur. Ich bat ihn nun, auf
den Knopf zu ſehen und unterhielt mich abſichtlich während dieſer Zeit
mit ihm, allerdings über Dinge, die in das Gebiet des Hypnotismus
gehören. Er gab mir die Wirkungen an, die das Anſchauen des Knopfes
bei ihm hervorrief, z. B. nach 3 Minuten: ietzt kann ich die Sechsecke
nicht mehr unterſcheiden," 5 Min.; ietzt ſchwimmt Alles ineinander,
6 Min.: jetzt verſchwinden auch die Umriſſe meiner Finger,7 Min.:
Frage: Wie iſts mit den Augenlidern Antw.: Sie ſind mir ſchwer,
als wollten ſie von ſelbſt zufallen. 8 Min.: ich glaube, ich bin ſchon
jetzt zum Verſuch geeignet. Ich verſuchte das Experiment des Augen=
ſchließens
; es gelang. Die Zähne zu ſchließen, gelang nicht. Ich bat
ihn daher, die Augen zu ſchließen und ſprach nicht weiter mit ihm. Nach
kurzer Zeit waren die Zähne geſchloſſen. Ich unterhielt mich nun weiter
mit ihm und nahm ſeine Hand, legte ſeine Finger zuſammen, beſtrich
Daumen und Unterarm, fragte, ob er Etwas ſpüre, was er bejahte, ohne
das eigenthümliche Gefühl weiter definiren zu können. Ich konnte übrigens
ſelbſt genau fühlen, wie die Muskeln des Unterarms ſich contrahirten.
In kurzer Zeit war der Unterarm ſteif und die Hand konnte nicht ge=
öffnet
werden. Ein leichter Schlag auf den Arm brachte ihn wieder in
normalen Zuſtand. Während der ganzen Zeit blieb die Unterhaltung im
Gange; ein ſchlafähnlicher Zuſtand war kaum zu bemerken. Ich bat
meinen jungen Freund, ſelbſt mit der einen Hand die andere zu ſtreichen,
um zu ſehen, ob der Zuſtand auch auf dieſe Weiſe eintrete - das Streichen
blieb jedoch erfolglos; auch gelang es nicht, den von Heidenhain und
Cohn mitgetheilten Verſuch nachzumachen, nach welchem Herr stud. Heiden=
hain
durch Beſtreichen der Stirn=und Scheitelgegend ſich ſelbſt hypnotiſirte.
Weitere Verſuche wollte ich nicht vornehmen; ich glaube aber ſicher, daß
ich auch den ganzen Körper ſehr bald in den Zuſtand der Katalepſie
(Starre) hätte bringen können.
Dieſe Experimente haben alle meine Zweifel an der Ehrlichkeit und
Wahrheitsliebe der betr. Medien beſeitigt. Sie laſſen die Annahme einer
abſichtlichen Simulation nicht zu und würden mir vollſtändig zu einem
objectiven Urtheil genügen, wenn ſie auch nicht durch die Verſuche Anderer
beſtätigt worden wären.
Ich will nun, ehe ich eine Erklärung der hier in Betracht kommen=
den
Erſcheinungen verſuche, dieſe ſelbſt einer kurzen Beſprechung unterziehen.
Die Methode Hanſens, für die Verſuche taugliche Perſonen (Medien)
ausfindig zu machen, beſteht in 10 Minuten langem Fixirenlaſſen eines
glänzenden Glasknopfs auf dunklem Grunde und in darauf folgendem
3 maligem ſanftem Beſtreichen des Geſichts und der Arme mit ſeinen
Händen. Das Fixiren des Glasknopfs iſt ſehr wichtig, da durch das=
ſelbe
die Aufmerkſamkeit der betr. Perſonen localiſirt und eine einſeitige
Gehirnthätigkeit erzeugt werden ſoll. Daher kann man ſtatt auf den
Knopf die Aufmerkſamkeit auch auf etwas Anderes lenken, z. B. auf
monotones Singen, auf das Ticken einer Uhr, auf Kniſpern mit den
Fingernägeln, oder man kann durch andere einformig ſich wiederholende
Bewegungen einen lokalen Reiz ausüben. Zum Fixiren dieſes Reizes
trägt die Ruhe der Umgebung bei, damit andere Einwirkungen die Mono=
tonie
nicht ſtören, alſo auch die einſeitige Aufmerkſamkeit nicht hindern.
Bei aufgeregten, d. h. für dieſe Dinge aufgeregten, phantaſtiſchen, vor=
züglich
alſo auch bei jungen Leuten, gelingt dieſe Lokaliſation der Auf=
merkſamkeit
am beſten. Es ſoll alſo durch das Firiren nicht etwa, wie
e3 ſcheinen könnte, eine Veruhigung der pſychiſchen Thätigkeit ſtattfinden:
im Gegentheil, dieſelbe ſoll verſtärkt werden und zwar indem ſie auf
einen Punkt concentrirt wird. Dadurch erſcheint die normale Willens=
thätigkeit
gehemmt und das Medium iſt zu den nun kommenden Ver=
uchen
vorbereitet.
Das alles hat nichts Wunderbares und wird nur dadurch auffällig,
daß auf Grund dieſes Zuſtandes Thätigkeiten und Zuſtände erzeugt
werden, die wir in dieſer Weiſe zu ſehen nicht gewohnt ſind. Was aber
eine einſeitige Gehirnthätigkeit auch im gewöhnlichen Leben veranlaſſen
4 Trotzdem iſt vor langdauernden, anſtrengenden hypnotiſchen Verſuchen,
insbeſondere vor Erſtarrenlaſſen des ganzen Korpers, zu warnen, da man noch
nicht weiß, ob nicht unter Umſtänden das Herz und die Lungenmuskeln kata=
leptiſch
werden können. Auch ſind 2 Fälle bekannt - allerdings unter vielen
tauſenden -, bei denen ſich der Hypnotismus durch Krampferſcheinungen
einleitete, ſo daß die Verſuche mit dieſen Perſonen eingeſtellt werden mußten.
Im Uebrigen ſind geſundheitswidrige Folgen nicht beobachtet, und Heidenhain,
die erſte wiſſenſchaftliche Autorität in dieſen Dingen, der u. A. unzählige
hypnotiſche Verſuche mit ſeinem Bruder machte, bemerkt, daß nach den bis=
herigen
Erfahrungen die Hypnoſe=Verſuche irgend welche Bedenken durchaus
nicht gegen ſich zu haben ſcheinen, und daß die Erregbarkeit nur bis zu einer
gewiſſen Grenze gehe und nicht nachhaltig wirke.

kann, haben wir alle ſchon erfahren; wir haben es nur wenig beachtet
und nicht weiter verfolgt. Ich erinnere nur an monotone Klavier=
übungen
, an monotones Klappern, das, wenn es nicht von einer andern,
unſern Geiſt ſtärker packenden Idee übertäubt wird, uns ganz nervös=
machen
oder zur Verzweiflung bringen' kann. Im anderen Fall iſt es
die ſtärkere Jdee, welche uns das Klappern und Klimpern gar nicht
hören läßt. Wir ſind dann in Gedanken verſunken!. Welche Sonder=
barkeiten
dieſer Zuſtand hervorrufen kann, iſt Jedermann bekannt, z. B.
daß man den Hut, den man ſchon aufgeſetzt hat, im ganzen Zimmer ſucht,
das Tintenfaß mit der Streuſandbüchſe verwechſelt, ſtatt des Eies die
danebenliegende Uhr ins kochende Waſſer wirft und dergleichen mehr.
Von ſolchen Leuten ſagt man wohl ſie ſind vergeßlich= oder auch, was
unſerer Frage näher kommt: ſie hören und ſehen nichts.
Es iſt ferner bekannt, daß dieſe und ähnliche Sonderbarkeiten vorzüglich
bei Gelehrten vorkommen, wenn ſie ihre Aufmerkſamkeit auf einen Gegen=
ſtand
concentriren, den ſie dann mit ihrem Geiſte um ſo feſter halten.
Die Bezeichnung dieſes Zuſtandes mit dem Worte zerſtreut ſein= iſt
alſo eine falſche.) Bezieht ſich dieſe Einſeitigkeit auf das ganze Weſen
und Denken eines Menſchen, und wird ſie permanent, ſo wird ſie zur
Idioſynkraſie, und wenn dieſe eine noch mehr krankhafte Steigerung er=
führt
, zur fixen Idee. So lange dieſe auf dem Weg der Unterhaltung
durch andere Ideen im Gleichgewicht gehalten wird, erſcheint der mit der
fixen Idee Behaftete normal. Sobald aber die einſeitige Bewußtſeins=
concentration
wieder eintritt, an die er gewöhnt iſt, befindet er ſich wieder
im Stadium der fixen Idee. Dieſe kann ſo ſtark ſein, daß ſie andere
Vorſtellungen gar nicht aufkommen läßt, ſondern alle, auch die weit=
abliegenden
, auf die Wahnvorſtellung bezieht. Ich brauche auf dieſe
Zuſtande nicht weiter einzugehen; ich will nur noch auf den Umſtand
hinweiſen, daß in dieſen Fällen die geiſtige Thäligkeit, eben weil ſie eine
concentrirte, auch eine bedeutende iſt und eine große Lebhaftigkeit zeigt,
daß aber dieſer hohe Grad des Intellects vom gemeinen Mann, der kein
Verſtändniß für denſelben hat, gemeinhin mit dem Namen Verrücktheit=
bezeichnet
wird. Auch im hypnotiſchen Zuſtand iſt eine ſolche Steigerung
des Intellects und eine große geiſtige Lebhaftigkeit nicht zu verkennen.
Hypnotiſirte ſagen lange Gedichte her, ohne zu ſtocken, ſchreiben Briefe
und geben Antworten, die ihre gewöhnlichen geiſtigen Darſtellungen
übertreffen.
Die hypnotiſchen Zuſtände haben mit dem Zuſtand des Traums
ſehr viel Aehnlichkeit. Bei Beiden Concentration der geiſtigen Thätigkeit
auf einen beſtimmten Punkt; bei Beiden durch die Einſeitigkeit derſelben
eine oft auffallende Erhöhung der intellectuellen Fähigkeiten, ſo daß man
3. B. wohlgeſetzte Reden hält, auf Fragen, die Jemand an uns richtet,
paſſende und gute Antworten gibt und dergl.; bei beiden den Vorſtellungen
entſprechende Bewegungen des Körpers; bei beiden endlich eine mehr
oder minder deutliche Rückerinnerung, alſo ein Bewußtſein des betreffenden
Zuſtandes. Man könnte denken, daß nur diejenigen Perſonen für hy=
pnotiſche
Eindrücke empfänglich ſeien, die, wie man ſagt, daran glauben.
Allein obgleich dieſer Glaube die elementaren Wirkungen einer einſeitigen
Geiſtesthätigkeit erhöht, ſo kann ſich doch auch der Ckepticismus gegen
dieſelben nicht wehren. Nach Weinholds Mittheilung hat ſich die An=
nahme
nicht beſtätigt, als vermöchten ſich willensſtarke und intelligente
Perſonen den hypnotiſchen Einflüſſen zu entziehen, und Wundts bemerkt
ſehr richtig, daß, wer Alles für gleich unwahr hält, das, was ihm gerade
gefällt, am leichteſten glaubt. Dazu ein Beiſpiel: Als Hanſen den Ver=
ſuch
mit der Kartoffel machte, die er ſtatt einer Virne eſſen läßt, und
die übrigen Medien lachend zuſahen, ſagte eines derſelben: das würde
ich nun nicht thun. Als dies Hanſen hörte, zog er den betr. jungen
Mann einfach neben den ſchon eſſenden Collegen, gab ihm eine Kartoffel
in die Hand, redete ihm ein, es ſei eine Birne, und er . Er wollte
gewiß nicht eſſen, und dennoch mußte er. Dieſer Zuſtand erinnert an
den bekannten Traum, in dem man der Verfolgung eines wilden Thieres
entgehen will; aber man kann nicht, man iſt feſtgebannt. Auch gegen
Traume können intelligente und willensſtarke Menſchen nicht ankämpfen.
Ich erinnere an die folgende Thatſache, die wohl Jedem bekannt iſt, der
ſeine geiſtige Thätigkeit einmal bis tief in die Nacht hinein auf einen
beſtimmten Punkt, auf ein beſonderes Problem concentrirte. Kaum iſt
man eingeſchlafen, ſo beginnt die Recapitulation im Traume. Man will
ihn verſcheuchen, umſonſt. Nach ſtundenlanger Wiederholung der
Probleme richtet man ſich auf und redet ſich etwa ſo an: Warum willſt
du dir durch dieſe Träume die Nachtruhe verderben? Du biſt doch ſonſt
vernünftig und willensſtark. Gib dir alſo Mühe und ſchlafe ruhig und
wolle nicht träumen. Aber man träumt doch weiter bis man erſchöpft
das Lager verläßt oder der Morgenſchlummer das Geſpenſt verſcheucht.

k Wundt, der Aberglaube in der Wiſſenſchaft.
(Fortſ. folgt.)

Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 29- 34 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 12-16 Pf. Dollars in Gold 4 M. 19-22 Pf.

Hierzu eine Beilage der Firma Friedrich Schaefer in Darmſtadt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.