Darmstädter Tagblatt 1880


13. Oktober 1880

[  ][ ]

143.
Juhrgang.

Abonnementspreis
vierteſährlich 1 Mark 50 Pf. indl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf
pro Quartal mcl. Voſtauiichlag.

Grag= und Anzeigebkaft.)
Inſerate
werden angenommen: n Dermſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 28.
m Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Kr. 25. ſowie auswürtz
WLbIE, unerhatennhooſt1. an honncnanbnu

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N 200.

ittwoch den 13. October.

Gefunden: 1 Paar Uniformshandſchuhe, 1 kleines Kinderſtrümpfchen, 1 Portemonnaie mit Inhalt.
Verloren: 1 goldener Siegelring mit grünem Stein und Wappen.
Zugelaufen: 2 Hunde. - Entlaufen: 1 kleiner weiß und ſchwarz gefleckter Hund, auf den Namen Speter' hörend.
Darmſtadt, den 12. October 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
9152)
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: die Fortbildungsſchule für die aus der Volksſchule entlaſſene männliche Jugend.
Die hieſige Fortbildungsſchule wird den Unterricht für den Winter 188081
Montag den 18. October l. J., Abends prücis 8 Uhr,
beginnen. Derſelbe wird, wie in den vorhergehenden Jahren in den Wintermonaten an den vier Wochentagen: Montag, Diens=
tag
, Donnerstag und Freitag, Abends von 8-10 Uhr im Schulhaus auf dem Ballonplatz ſtattfinden.
Zum Beſuche der Fortbildungsſchule geſetzlich verpflichtet ſind alle diejenigen Knaben, welche in den Jahren 1878. 1879
1880 aus den hieſigen Volksſchulen entlaſſen worden ſind, oder nach ihrer Entlaſſung aus Schulen anderer Gemeinden ſich hier
aufhalten, ohne anderen genügenden Schulunterricht zu genießen. Geſuche um gänzliche oder zeitweiſe Befreiung vom Beſuch der
Fortbildungsſchule ſind ſchriftlich an Großh. Kreis=Schulcommiſſion (Neckarſtraße Nr. 3) zu richten.
Die Eltern ſchulpflichtiger Knaben, oder deren Stellvertreter, ebenſo Dienſtherrſchaften und Lehrherren, welche ſchulpflichtige
Knaben im Dienſt oder in der Lehre haben, ſind Kraft Geſetzes verpflichtet, dieſe Knaben zum Beſuche der Fortbildungsſchule an=
zuhalten
. (Art. 24 des Schulgeſetzes). Die Behauptung, der Schulpflichtige ſei zur Zeit des Unterrichts im Geſchäft der Eltern,
Lehrherren, oder Dienſtherrſchaft unentbehrlich. kann nicht zur Entſchuldigung dienen, vielmehr iſt den Schülern die zum Beſuche
der Fortbildungsſchule nöthige Zeit und zwar ſelbſtverſtändlich in der Ausdehnung zu laſſen, daß ſie ſich vor Beginn des Unter=
richts
genügend waſchen und ankleiden können. (8 106 der deutſchen Gewerbeordnung). Zuwiderhandlungen werden mit einer Po=
lizeiſtrafe
von 2- 20 Mark beſtraft (Art. 25 des Schulgeſetzes).
Unentſchuldigte Schulverſäumniſſe unterliegen den geſetzlichen Schulſtrafen, lie 20. im Wiederholungsfall 40 Pf.), welche
nöthigen Falls durch Haft nach Maßgabe der 88 28 und 29 des Reichsſtrafgeſetzbuchs vollſtreckt werden. Außerdem erfolgt
zwangsweiſe Abholung in die Schule, wofür 10 Pf. ſofort an den Abholenden zu entrichten ſind.
Die Fortbildungsſchüler aus den Jahren 1878 und 1879 haben ſich Montag den 18. October l. J. Abends
präcis 8 Uhr in den ſeitherigen Localen im Schulhaus auf dem Ballonplatz einzufinden, während diejenigen, welche im
Jahre 1880 aus der Volksſchule entlaſſen worden ſind, oder, obwohl früher entlaſſen, ſeither eine Fortbildungsſchnle nicht be=
ſuchten
, oder freiwillig am Unterricht Theil zu nehmen wünſchen, ſich:
Sanntag den 17. October l. J., Nachmittags präcis 3 Uhr,
im Turnſal der höheren Mädchenſchule (Eingang in der Eliſabethenſtraße gleicher Erde) einzufinden haben, um in eine Abtheilung
der Schule eingereiht und für den am folgenden Abend beginnerden Unterricht entſprechend inſtruirt zu werden
Zu den Eltern, Lehr= und Dienſtherrn ſprechen wir auch diesmal das Vertrauen aus, daß ſie den großen Nutzen des der
männlichen Jugend unentgeltlich gebotenen Fortbildungsunterrichts c-k.nnen und nach Kräften bemüht ſein werden, die Zwecke der
Schule durch Ueberwachung des Schulbeſuchs und durch Anſpornung der Schüler zu Folgſamkeit gegen Vorſteher und Lehrer der
Schule, ſowie zu Fleiß, Ordnung und guter Sitte in= und außerhalb der Schule zu fordern.
Der Schulvorſtand.
Darmſtadt, den 4. October 1880.
Ohly, Ober=Bürgermeiſter.

Verſteigerungs= reſp. Ver=
pachtungs
=Anzeige.
Montag den 18. d. Mts., Vormit=
tags
11 Uhr,
werden in der früheren Hofgärtnerwohnung
zu Auerbach a. d. Bergſtraße ein gut
erhaltenes eiſernes und ein abgängiges

Treibhaus auf den Abbruch öffentlich ver=
ſteigert
, oder, je nach Umſtänden, mit dem
Gartengelände, auf welchem dieſelben ſtehen,
verpachtet.
Darmſtadt, den 8. October 1880.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
9346)
Nau, Hofſecretair.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 14. d. Mts., Nach=
mittags
4 Uhr
anfangend, werden auf dem Rathhauſe in
Beſſungen gegen baare Zahlung zwei
Kühe verſteigert.
Darmſtadt, den 12. October 1880.
Engel,
9347) Großh. Gerichtsvollzieher.
525

[ ][  ][ ]

1956
M. 200
Verſteigerung von Tuch u. Bukskin.
Aus dem Nachlaſſe des verſtorbenen Schneidermeiſters Ph. Mühlig
ſollen im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes, Rheinſtraße 12,
Dienstag den 19. October d. J.:
ca. 400 Mtr. Sommer=8Winterſtoffe, zucompl. Anzügen geeignet,
100 grau und blau Commis=Tuch,
verſchiedene Reſte, zu Hoſen paſſend,
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß genannte Stoffe auch vorher
im Mühlig'ſchen Geſchäftslocale, Grafenſtraße Nr. 18 Hinterbau, durch
Geſchäftsführer G. Weber aus freier Hand gegen baare Zahlung ver=
kauft
werden.:
Darmſtadt, den 12. October 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9348)
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Kaufmanns Friedrich Uhrig
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜MMeter.
25¾⁄₀ 484 Hofraithe, Ma=
thildenplatz
,
Donnerstag den 14. October d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 25. Septbr. 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt
8805)
Berntheiſel.

Leilgebotenes.
10 billigſtes und
Briqueltes, reinlichſtes
5m
Heizmaterial. Ruhr-Steinkohlen,
jeder Art, namentlich: Fettſchrot, ge=
waſchene
Nuß=, Knabbel= und Stuck=
kohlen
, von nur anerkannt guten Quali=
täten
. - Trockenes, Kleinge-
machtes
Tannenholz liefere ich
meinen verehrl. Abnehmern, wenn mir die
Beſtellungen noch in dieſem Monate/
zukommen, zu jeder gewünſchten Zeit und
zu den gegenwärtigen noch miedrigen
Preiſen bis Ende d. Js. ohne Auſchlag.
Bornhard M. Hachenburger,
42 Eliſabethenſtraße 42.
Stückreiche Ruhrkohlen!
Nuß= und Stückkohlen liefere bei
baldiger Beſtellung auch im Winter zu den
gegenwärtigen Preiſen. Gleichzeitig empfehle
Buchen= und Tannenholz, ſowie Holz=
kohlen
in jedem Quantum billigſt.
J. HoId
52 Caſerneſtraße 52.
P.S. Beſtellungen werden von den Herren
M. W. Praſſel, C. Pettmann, Jean
Kühn, ſowie auf meinem Comptoir ent=
[7352
gegen genommen.
9068) Ein wenig gebrauchter eiſerner
Füllofen zu verkaufen. Promenade 45, 2. St.

in reichhaltiger Auswahl (Fabritpreis).
Unſere Niederlage vertritt
W. Schmidt, Schulſtraße I.
Tapetenſabrik
8344)
Roll & Comp.
4407)

Stearin=Lichter

von Münzing,
in allen Packungen, zu ermäßigten Preiſen.
Lmanuet EIId,
Kirchſtraße I.
9349)

gan

8618) Ein kleiner
Hen gſt
geritten und gefahren, iſt
zu verkaufen.
Frankfurterſtraße 42.

Kohlem.
Prima ſtückreiches Fettſchrot, Nuß=
Stück= und Schmiedekohlen empfehle zu
jetzigen noch niederen Preiſen.
Saarſtückkohlen, ab Grube u. Lager
unter billigſter Notirung.
J. Sohwelzer,
7427)
Eliſabethenſtraße 35.
6
8815) Ghmmi-Waaren-Farar
E. 3. 1 Mannheim. Preisliſte gegen
20 Pfennig=Marke.

Heinrich Moeser

9162)

Ludwigſtraße 12.

35

E Das anerkannt wirkſamſte aller Bitterwaſſer -vl
Empfiehlt ſich vor allem, wo es gilt, dem Magen geringe Waſſermengen zuzuführen,
wird leicht vertragen u. gerne genommen- Geh. San.=Rath Dr. Barrentrapp in
Frankfurt a. M. - Wirkt ausnahmslos raſch, zuverläſſig und ſchmerzlos. Geh.
Rath Prof. Dr. v. Scanzoni, Würzburg.-Selbſt bei reizbarem Darme verabreicht,
erzielte dieſes Waſſer ſchmerzloſe Wirkung. Prof. Dr. Leube, Erlangen.
Bei
Magen= u. Darmkatarrh, hab. Stuhlverſtopfung, Appetitloſigkeit, Blutanſchoppung, =
morrhoiden
, Leberleiden und Frauenkrankheiten wurden vorzügliche Erfolge erzielt.
V. med. Abth. des allg. Krankenhauſes zu Wien u. L. d. H. Prof. Dr. Draſche.-
Vorräthig im General=Depot Joh ann Schäflein in Würzburg, in Darmſtadt
bei Georg Liebig Sohn und in allen renommirten Mineralwaſſer=Depots.
Die Verſendungs=Direction in Budapeſt.
RGGGS RUAUUIIO-
Die neuen Wollſendungen ſind größtentheils eingetroffen, und empfehle
ich mein wohlaſſortirtes Lager in den bekannten guten Qualitäten zu billigſt
geſtellten feſten Preiſen.
- Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.

ab
B.

0
5 Tanzſchuhe & Stiefeletten, Turnſchuhe,
ſowie alle übrigen Sorten Schuhwaaren in reichſter Auswahl bringe zu billigſten
Preiſen in empfehlende Erinnerung.
Beſtellungen nach Maß ſowie Reparaturen werden raſch und püntlich aus=
geführt
.
J. G. Jacol, Schuhfabrikant,
Ecke der großen Ochſengaſſe, gegenüber dem Löwenbrunnen.

1510
663s
81,
11-
1248
135
358
52
638
935
10¾
2

5.
6=
8.
9.

1.

[ ][  ][ ]

Auf der Maſchine geſtrickte
Damen=u. Kinberſtrümpfe, Herrenſockenu. Beinlängen
erlaube ich mir bei guten Qualitäten zu billigſten Preiſen beſtens zu empfehlen.
Jede Größe und jede gewünſchte Qualität wird, wenn nicht vorräthig, ſofort angefertigt.

9146)

Heinrich.
Hoesep.
Ludwigſtraße 12.
Ruhrkohlen.

9171) Meinen geehrten Kunden zur gefälligen Nachricht, daß
mein Lager in
Horbsl- ¾ Vinlor-Goſſen
für die Herren=Garderobe aufs Reichhaltigſte ausgeſtattet iſt.
Carf Tülll, Herren=Kleidermacher,
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 15, 2. Stock.

Rothe Weine
aus Augarn

verkaufe in Flaſchen von
Villänyer 1875er
Oiener Adelsberger 1874er
Erlauer Auslese 1873er
Pressburger 1875er
Ratzersckerter 1872er

Liter:
M. 1 30 Pfa,
1 40
1 50
1 20
1 20

9350)

Fiodrich Rosl
Beſſunger Carlsſtraße 5, im Gartenhaus.

Friſch empfangen.
Englische Biscuits von Krietſch, Schmelzer Chocoladen von
Suchard, Chines. und ostind. Thee's, Gothaer Cervelat-
wurst
, Pariser Suppensachen in kleinen Paqueten, Hiazaer
Olivensl, neue Citronen, neue, grosse Handeln, Liebig's
Puddingpulver und Baokmehl, Maizena eto.
Emomuel Fuldl,
9249)
Kirchſtraße L.
9112) StadtsAlle 2 ſind dicke Chardon=
und Spätroſen=Kartoffeln per Malter, Rippoldsauer Pastillon,
1100 Kilo) 5 Mr., frei ins Haus ge=bevährtes Mittel für Magonleiden und
liefert, zu verkaufen.
Vordauungsbeschwerden, sind in Darm

9666) Eine hübſche Laden= Einrich=
tung
GGlasſchränke), wird per Februar
1881 zum Verkaufe preiswürdig abgegeben.
Zu erfragen in der Expedition d. Blattes.

stadt allein zu haben bei
H. ArIb,
9195)
Wilhelminenstrasse 29.

Fettſchrotu. Nußkohlen pr Ctr. M. I.
Stückkohlen
1.16.
Kleingem. Tannenholz 1.24.
Buchenholz 1.36.
frei ins Haus. Bei Wagenladungen billiger.
h. W. Meyer,
Mauerſtraße 8.

Naturwein.

574er Mettenheim. Bergp Fl. Ml.ſh.
1876er
p. ½ Liter 70Pf.
1878er Bechtheimer pr.) Liter 50u. 6oPf.
Roth. Bordeaux pr. Fl. M. 1.10u. M.1.10
in meiner Wirthſchaft auch im Glas ver=
zapft
.
P. Peter,
gegenüber der Stadtkapelle.

9
Bauplatz
zu verkaufen: Aliceſtraße, nächſt der
Frankfurterſtraße. Näheres bei
Heinrich Störger,
Eliſabethenſtraße 41.

9193) Empfehle ein ſehr gutes Ha=
nauer
Hof=Bier per Flaſche 18 Pf.,
2 Flaſche 10 Pf. frei in Haus geliefert.
L. V. Soiron,
Nieder=Ramſtädterſtraße 13.

9257) Ein ſchöner, gro er Bernhardiner=
hund
zu verkauſen. Näh. i. d. Expedition.

9274)
Zurückgeſetzte
G
J.
Lamen=Zugſtiefel
verkaufe, ſo lange Vorrath, per Paar zu
Mk. 5.50, 6, 6.50, 7, 8.50, 12.50.
Preiſe Netto gegen Baarzahlung.
Georg Schüßzler,
Ludwigſtraße 14.

5 Kartoffeln.
Auf dem Hopfengarten werden verkauft:
Ueberrheiner gelbe Kartoffeln, blaue Kar=
toffeln
, Roſenkartoffeln, Zwiebelkartoffelu,
Neuſeeländer Kartoffeln, gelbe Kartoffeln.
Bei Abnahme einiger Malter werden die
Kartoffeln frei in's Haus geliefert.
9351) Ein noch ſehr guter Kinderwagen
iſt zu verkaufen. Wo? ſagt die Expedition.

[ ][  ][ ]

1958

R 200
LiomgazoseCigarrem.
53
Außer der bereits mit dem beſten Erfolge eingeführten
Longanos Nr. I, pr. 10 Stück Paquet 50 Pfg.,
habe nunmehr noch zwei weitere Sorten dieſer Marke in Verkauf genommen:
Longazos Nr. 3, pr. 10 Stück=Paquet 40 Pfo.
Nr. 3, pr. 10 Stück=Paquet 30 Pfg.
do.
Allen Rauchern einer reinen u. milden Qualität ſind dieſe Longazos=
Cigarren auf das Beſte zu empfehlen.
Außerdem mache von dem Eintreffen folgender neuen Cigarren=Sorten der
Kaiſerl. Tabaks=Manufactur zu Straßburg ergebenſte Mittheilung.
Superbe, pro Mille Ml. 75. La Perla, pro Mille M. 108.
Heraldika, pro Mille , 80. La India, pro Mille M. 120.
obere Eliſabethenſtraße
Wilhelm Pfeil,
5.
9352)
Noue italienische Maronen,
Englische
pr. ½ Kilo 30 Pfg.,
Neue Kastanien,
OpecR=GuGkuigs,
pr. ½ Kilo 25 Pfg.

zum Roheſſen,
friſch eingetroffen.
Emanuel Fuld.

COTRGGPOOl
(amerik. Rauchſeisch), im Aus=
ſchnitt
, pr. ½ Kilo 90 Pfg.,
desgl. in Doſen, ½ ½, 2, 3 und
7 Kilo,
Rindfleischwurst desgl.

Philipp Weber,

9353)

Carlsſtraße 24.

an hieſigen Lehranſtalten eingeführt,
ſind in dauerhaften Einbänden, neueſten
Auflagen und zu den billigſten Preiſen
vorräthig bei
Carl Röhler,
9354) Eliſabethenſtraße 4.

9355) Sehr ſchönes Weißbinderrohr
billig! Gardiſtenſtraße 18 Seitenbau.
Oberhe,
Handkäſe
empfiehlt
E. Werner,
9356)
Saalbauſtraße 19.

4hl1pp (e06t,
9358) Carlsſtraße 24.
Houo Berlnor Rollmöpse,
Vouo Russ. Sardinen,
None Hol. Voll-Häringo
(Superior),
in Originalpackung, ſowie oſſen zu den
billigſten Preiſen.
8
Emahuel FUId.
güsse Pugl. Mandeln,
Takelmandeln,
2)
Elenée Rosinen,
B Corinthen,
Sultaninen, extra,
8 ital. Haronen,
Co Hal. &ap französ. Brünellen
H) geschälts, franz. Awetschen,
acht türkische zwetschen,
Tafel- und Tranzteigen,
in extra hochfeiner Waare eingetroffen.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24.
9360)

H

Lier-Fische

billigſt:

Saalbauſtraße Nr. 19.
8
Graveur=Arbeiten
in Elfenbein jeder Art, werden in eleganteſter
u. ſolideſter Arbeit zu billigſten Preiſen ange=
fertigt
, ſowie alle Reparaturen an Schnitz
werken auf das Prompteſte ausgeführt.
Th. Biruesser,
Elfenbeingraveur,
Louiſenſtraße 20, Seitenbau parterre.

Vermiethungen.
5233) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden mit
Wohnung zu vermiethen.
5352) Kirchſtraße 5 iſt in meinem
Hauſe der 2. Stock, 4-5 Zimmer,
ganz neu hergerichtet, zu verm. u. als=
bald
beziebbar. Gg. Jacob Heß.

6387) Schwanenſtraße 31 iſt ein Lo=
gis
, beſt. in 3 Zimmern, Küche ꝛc., zu verm.
Zu erfr. bei A. Hufnagel, Eliſabethſtr.17.
6403) Dieburgerſtraße8 Manſarde,
3-4 Stuben, Küche u. Zubehör an ruh. Leute.

6499) Blumenthalſtraße 47 dritter
Stock und Nr. 49 2. Stock anderweit und
billig zu vermiethen. Näheres daſelbſt in
Nr. 43.
L. Niedlinger.
6593) Kranichſteinerſtraße 25 lrecht=
auf
der Höhe) iſt ein Logis, beſtehend aus
4 Piecen mit Zubehör, an eine ſtille Fa=
milie
zu vermiethen. Daſelbſt iſt ein noch
gut erhaltener Kinderwagen zu verkaufen.
6697) Bleichſtraße 37 iſt ein Logis,
3 oder 4 Zimmer mit Küche, gleich zu bez.
6973) Eliſabethenſtraße Nr.
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5-6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
2 (as ſeither von Großh. Steuerrath.
2 Eckhard bewohnte große Logis mit
3 Zimmern, Vorſaal ꝛc. iſt vom 12. Nov.
l. J. an, unter Umſtänden auch früher,
anderweit zu verm. Dr. v. Wedekind.
7376) Martinſtraße 19 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
7494) Beſſ. Herrngartenſtraße 27.
gegenüber dem ſüdlichen Thor des Orangerie
gartens, der 1. und 2. Stock ganz ode=
getrennt
ſofort zu verm. Conr. Wittmann
7669) Schützenſtraße 6 iſt der 2. Stock
zu vermiethen und ſofortbeziehbar.
7840) Cafinoſtraße 25 iſt der mittl.
Stock mit allen Bequemlichkeiten zu verm.
7873) Schulſtraße 4 im mittl. Stock
iſt ein ſchönes Logis von 3 Zimmern nebſt
Zubehör zu verm. und ſogleich zu beziehen.
Näheres daſelbſt im 3. Stock.
7874) Langegaſſe 3 ein geräumiger
Laden nebſt Wohnung zu verm., ſofort be=
ziehbar
. Näh. Wendelſtadtſtr. 13 parterre.
7905) Beſſungen. Ecke der Sand=
u
. Heidelbergerſtraße iſt ein ſchönes
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
7974) Ein ſgut möbl. Zimmer bis
1. Oct. zu beziehen. J. Volz, Markt.
7986) Beſſunger Ludwigſtraße 84
bel Etage, beſtehend aus 3 ſchönen großen
Zimmern mit ſchönſter Fernſicht, Waſch=
küche
, Bleichplatz ꝛc.; ebenſo ſehr ſchöne Man=
ſarde
mit 4 Zimmern, Küche ꝛc., alsbald
beziehbar. Näheres Carlsſtraße, Roſengarten.
8005) Liebigſtraße 5 6 Zimmer,
Küche ꝛc., neu hergerichtet, ſofort zu verm.
Preis 800 M. Zu erfr. ob. Hügelſtr. 13.
8057) Bleichſtraße 30 ein möblirtes
Parterrezimmer an einen anſtändigen Herrn
ſoder Dame zu vermiethen.
8092) Hochſtraße 23 ein kleines Logis
per 1. November.
8098) Mühlſtr. 18 bel Etage 2 möbl. 3.
8101) Darmſtraße 6 iſt ein Logis,
3 Zimmer, Küche nebſt Zubehör.
Daſelbſt ein Manſardenlogis zu verm.
8128) Lauteſchlägerſtraße 30 ein
Laden nebſt Logis zu vermiethen.
Woogsplatz 6
8219)
im erſten Stock ein Logis, 5 Zimmer,
Magdkammer, 2 Keller, Bleichplatz, Waſſer
leitung u. allen ſonſt. Bequemlichk, zu verm.
8350) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
2 St. hoch eine neu hergerichtete Wohnung
von 3 Zimmern mit allem Zubehör zu verm.
8371) Kiesſtraße 53 bel Etage ein
ſchön möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Penſion.

[ ][  ][ ]

adt
nde
nde
ge.
vig-

60
835
95
12
27
456
547
748
115,

5

74)
1028
121.

414
654
940
11

4⁄½₈
neheim
1sheim
ei adezeit.

5.
956
3 6
615
1022

at=

83=
942
217
619
1027

1) Schützenſtraße 18 in
meinem neu hergerichteten Hauſe
iſt die bel Etage, beſtehend
aus 6 Zimmern, Küche, Magd=
ſtube
und allen Bequemlichkeiten,
ſowie eine ſchöne Manſarden=
Wohnung zu vermiethen.

8474) Heinheimerſtraße Nr. 3 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8486) Ecke der Hügel= u. Zimmer=
ſtraße
Nr. 11, ebener Erde, eine hübſche
Wohnung von 3 Zimmern, Küche und
allem Zubehör zu vermiethen und Ende
Novbr., auf Wunſch auch früher zu beziehen.
8644) Dieburgerſtraße 41 ein Logis.
8690) Beſſ. Carlsſtraße3 für 1Herrn
1 kleines, einfach möblirtes Zimmer.
8691) Beſſungen. Herrngartenſtr. 21
eine freundl. Wohnung, beſtehend aus drei
Zimmern und Küche, nebſt allem Zubehör.
ſogleich zu beziehen.
8784) Ecke der Grafen= u. Wald=
ſtraße
37 iſt ein großer Laden mit voll=
ſtändigem
Logis und ſonſtigen Räumlichkeiten
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
8785) Carlsſtraße 16 iſt ein großer
Laden zu vermiethen u. ſofort zu beziehen.
8817) Nieder=Ramſtädterſtraße 11
iſt ein freundliches Zimmer möblirt um
ſehr annehmbaren Preis zu vermiethen.
8882) Wilhelmſtraße 20: Zimmer
und Kabinet mit oder ohne Möbel.
8933) Neue Kiesſtraße 42 parterre
ſind 1-2 ſchön möbl. Zimmer zu verm.

8939) Kapellplatz 54 it die bei
Etage mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen. Zu erfragen daſelbſt.

8943) Elegante Wohnung
von 1 Salon, 6 Zimmer, Zubehör und
Garten zu verm. Kranichſteinerſtraße 17.
8942) Annaſtraße 6: Zimmer mit
Kabinet, gut möblirt, auch ohne Möbel.
8945) Gardiſtenſtraße 24 ein Logis.
8963) Ruthsſtraße 9 wegzugshalber
ein ſchönes Logis zu vermiethen.
9081) Alexanderſtraße 4, 1. Etage,
ein ſchön möblirtes Zimmer per 1. Nobbr.
zu vermiethen.
Oppenheimer.
9086) Mühlſtraße 25: kleine, freund=
liche
Wohnung.
9088) Große Caplaneigaſſe 58
eine unmöblirte Stube zu vermiethen und
A. Repp Wwe.
bald zu beziehen.
9089) Martinſtraße 30 eine Treppe

H

855
1190
52=
1038
P.Heub.
ramſidt.
a9en.
rſehenen
nellzüge.

hoch, 5 Zimmer mit allem Zubehör und
Gartenantheil. Näheres im Logisnach=
weiſungs
=Büreau von J. Trier, Wilhel=
minenſtraße
25.
9116)
Zu vermiethen:
Ein Laden, in der Marktſtraße ge=
legen
, iſt mit oder ohne Wohnung billig zu
vermiethen. Derſelbe eignet ſich ſeiner guten
Lage wegen zu jedem Geſchäft. Näheres bei
P. Thüringer, Darmſtadt, Schulſtr. 5.
9202) Kiesſtraße 45 ein ſchön möbl.
Zimmer zu vermiethen.

R 250
9204) Schloßgraben 1 zwei Zimmer
mit oder ohne Möbel, auf Verlangen mit
Koſt, zu vermiethen.
9205) Rheinſtraße 47 mehrere Wohnungen
von 140 M. bis 220 M. zu vermiethen;
desgl. 2 Werkſtätten.
9209, Ecke der unteren Schwanen=
und Liebfrauenſtraße 10 ein Logis mit
allem Zubehör gleich zu beziehen.
9211)
Bleichſtraße 45:
1) Die bel Etage. beſtehend aus 5 elegant
hergerichteten Zimmern nebſt Balkon
und allen Bequemlichkeiten;
2) Parterre ein vollſtändiges Ladenlocal
nebſt Wohnung und Zubehör,
billigſt zu vermiethen und gleich beziehbar.
Nähere Auskunft in Erker's Brauerei.
9213) Beſſ. Kirchſtraße 48 der 1. u.
2. Stock, ſowie eine ſehr geräum. Manſarden=
Wohnung mit allem Zubehör, auf Wunſch
Gartenantheil, ganz oder getheilt zu verm.
Näheres Martinſtraße 6.
9214) Nieder=Ramſtädterſtraße 13
ein möblirtes Zimmer für 8 M. zu verm.
9216) Nieder=Ramſtädterſtraße 49
möblirte Zimmer für Schüler oder Herren,
mit oder ohne Penſion.
Frau Geiß.
9221) Waldſtraße 24, Seitenbau
eine Treppe, ſchön möblirtes Zimmer an
einen ledigen Herrn zu vermiethen.
9222) Obere Heinrichſtraße 58
im erſten Stock ein großes, gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
9229) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
rechts 1 St., ein ſehr ſchön möbl. Zimmer.
9233) Steinſtraße 6 iſt der dritte
Stock, 5 Zimmer, Waſſereinrichtung und
ſonſt allen Bequemlichkeiten, zu vermiethen.
Deßgleichen auch ein Logis im Hinterhaus.
9234) Hochſtraße 26 ein möbl. Zim.
9235) Hochſtraße 26 der dritte St.
mit 5 Zimmer nebſt Zubehör, gl. beziehb.
9319) Riedeſelſtraße 35, 2 Stiegen
hoch, eine ſchöne Wohnung mit 8 Zimmern,
Küche, Magdzimmer ꝛc. per 16. November
oder früher zu beziehen.
Ebendaſelbſt eine ſehr hübſche Manſarde,
3 Zimmer, Küche, Kabinet ꝛc, per ſofort
beziehbar. Näh. Schützenſtraße I7. I. St.

1959
9361) Ludwigspkatz 3 ein neu herge=
richtetes
Logis, 3 Zimmer ꝛc. Preis 180 M.
9362) Bleichſtraße 32 iſt ein fein möbl.
Parterre=Zimmer nebſt Cabinet zu vermie=
then
und baldigſt zu beziehen.
9363) Verl. Kiesſtraße 70 ein großes,
ſehr ſchön möblirtes Zimmer.
9364) Verl. Weinbergſtraße 47 eine
Wohnung im 2. Stock, 3 Zimmer mit allem
Zubehör, alsbald beziehbar für 220 Mark.
Näheres Eichbergſtraße Nr. 19.
9365) Waldſtraße 24 bel Etage ein
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
9366) Martinſtraße 17 iſt ein Zimmer
mit oder ohne Möbel zu verm. H. Lautz.
9367) Schulſtraße 4 im Hinterbau
2 kl. Zimmer mit Keller und Boden, für
einen einzelnen Herrn oder Frau geeignet,
zu vermiethen. Auslunft im 3. Stock.
9368) Stiftſtraße 65 ein ſchön möbl.
Parterrezimmer für 10 M. zu vermiethen.
9369) Kranichſteinerſtraße 17 freundl.
Gartenwohnung, 4 Zimmer und Zubehör.
H0) Benerslan n. nim
4 Zimmer und Kabinet pr. ſofort.
E
9371) Kiesſtraße 13, 1 Stiege hoch,
in der Nähe der Schulen, iſt ein ſchön möbl.
Zimmer für einen Herrn oder auch für
zwei Schüler zu vermiethen.
9372) 7 Alexanderſtraße 7
zwei möblirte Zimmer.
9373) Runde Thurmſtr. 15 1 freundl.
möbl. Zimmer für 2 Schülerbei guter Penſion.
9374) Eine kleine freundliche Wohnung,
3 Zimmer, Küche ꝛc., 1 Treppe hoch, ſehr
billig ſogleich zu vermiethen. Zu erfragen
bei Louis Preuß, Ludwigsplatz.

Vermiſchte Nachrichten.
5 Sheilnehmerinnen an engliſchen
3 = und franzöſiſchen Klaſſen wer=
den
geſucht. Monatlich 2 M. wöchentlich
2 Stunden. Caſinoſtraße 28. 3. St.

8331) Lehrlingsſtelle offen bei
F. Wambold.

Ahee-Verehm
für
Jrauenbildung und Erwerß zu Darmſtadt.
Anfragen an unſer neu errichtetes Nachweiſebüreau zur Vermittelung von
Stellen, als: Erzieherin, Handarbeitslehrerin, Kindergärtnerin, Haus=
hälterin
, Kammerjungfer u. dgl., ſind ſchriftlich oder mündlich an Fräul. Marie
Grünig (Alice=Bazar) in Darmſtadt zu richten.
Darmſtadt, im October 1880.
9091)
Der Vorstand.
8.
8 Das Winterſemeſter in meiner Schule
beginnt den 18. October. Es werden Kinder vom 6. Jahre an aufgenommen, und
bitte ich, Anmeldungen an mich, Sandſtraße Nr. 20, gelangen zu laſſen.
Mimma Lanze
526

[ ][  ][ ]

1966

8

R 200
Der Winter=Gurſus

der

14
VT. rRAUNuRschen ScGUIO,
vorbereitend für die unteren Klaſſen des Gymnaſiums und der Realſchule, ſowie den
Uebergang aus der einen in die andere Anſtalt vermittelnd, beginnt
Montag den 18. Ockober.
Anmeldungen werden von dem Unterzeichneten entgegen genommen.
Grafenſtraße 31.
Well. Escher.
Höhere Mädchenſchule und Lehrerinnen=Seminar
9118)
zu Da r mſtadt.
Das Winterſemeſter beginnt Montag den 18. October. Aufnahmen für
Schule und Seminar finden Freitag und Samstag den 15. und 16. October, von
9 Uhr Morgens, im Schulgebäude durch den Unterzeichneten ſtatt.
Die Sprechſtunden des Unterzeichneten für Angelegenheiten der Schule und des
Seminars ſind vom 11. October ab täglich von 5-6 Uhr.
Dr. Wulclrov.
Comseruatortzznn der Husila,
8272)
Waldſtraße 18.
Protectorin J. Kal. Hoheit Frau Prinzeſſin Carl.
Reginn des Semesters: Montag den 18. October.
Vorbereitungsſchule (Am. 15 vierteljährl. ), Dilettantenſchule Am. 25 vierteljährl.),
Künſtlerſchule (Nm. 30 vierteljährl.), Opernſchule (Nm. 60 vierteljährl.) Theorie
(Hoſkpm. Schlöſſer und Heim), Aeſthetik und Literatur (Kpm. Wallenſtein), Sologe=
ſang
(Frl. L. Müller), Operngeſang (Hofkpm. Schlöſſer und Kpm. Wallenſiein), Chor=
geſang
(Kpm. Wallenſtein), Klavier (Cantor Oppenheimer, Rübſam und Kpm. Wallen=
ſtein
, Frl. Köſter, Streeb, Juſtus, Nötel, Pfeiffer, Reimer u. Selzam), Violine (Hofmuſiker
Petr und Hofconcertm. Weber), Violoncello (Hofmuſiker Reitz), Enſembleſpiel ( Hof=
concertm
. Weber), dramatiſcher Unterricht (Hoftheater=Regiſſeur Siebenhofff. Die
Schüler der Künſtlerſchule haben freien Eintritt zu den Kammermuſikabenden des
Unterzeichneten. Anmeldungen nimmt entgegen, der Director:
Kapellmeiſter Martin Wallenstein,
Großh. Kammervirtuos.
9182)
80b Wüllor
Hof=Hchönfärberei und chem. Baſchanſtalt,
Schulſtraße 13,
empfiehlt ſich im
Färben, Waſchen und Reinigen unzertrennter Herren=
u
. Damengarderoben, Möbelſtoffe, Teppiche, Sammt,
Spitzen, Federn ꝛc.
Reelle und prompte Bedienung. Billige Preiſe.

Zus endreuhtul von H. Ehauluvth
beginnt den 18. October, wozu Unterzeichneter die Ehre hat, ſeine Schüler und
Schülerinnen zur Eintheilung der Stunden einzuladen, die Damen auf Samstag den
16. October, Nachmittags 3 Uhr, die Herren auf Sonntag den 17. October, Nach=
mittags
2 Uhr, in meine Wohnung Hügelſtraße Nr. 51 zu kommen, um die An=
ordnung
machen zu können.

9375)

A. Hatuſeld,
Großh. Hoftanzlehrer.

9376) Hierdurch die ergebene Mittheilung,
daß ſich unſer Bureau von heute an
Dieburgerſtraße Nr. 10 befindet.
Brüdor Jungmann.
9057) Unterzeichneter empfiehlt gute Speiſe=
kartoffeln
, und können Proben hiervon
im Laden Ernſt=Ludwigſtraße 15 in Em=
pfang
genommen oder auch direct bezogen
werden. Georg Dehn V., Reinheim i. O.
8797) Ein auch zwei Schüler finden
bei einem Lehrer Penſion u. Nachhülfe.
Näheres in der Expedition d. Bl.

8990) Schüler finden Penſion.
Schützenſtraße Nr. 9.

9102) In guter Lage ſind helle, maſſive
Fa b ri krüume
mit oder ohne Dampfkraft, auch für Bu=
reau
und Lager geeignet, nebſt Wohnung zu
vermiethen. Näheres Sandſtraße 38.
9261) Zur Führung eines Detail=
geſchäfts
wird ein junger, militärfreier
Verkäufer geſucht. Zu erfr. in der Exp.
9262) Ein Wagner, der ſelbſtſtändig
arbeiten kann, findet dauernde Arbeit bei
Gg. Art, Lauteſchlägerſtraße 12.

9265) In einer feinen Familie findet
eine Schülerin ſehr gute Penſion. Näheres
in der Expedition d. Bl.

9275) Zwei Schüler finden Wohnung
mit Penſion. Bleichſtraße 27.

9278) Frau Rühl empfiehlt ſich zum
Krauteinſchneiden. Schulſtr. 22 Beſſungen.
9343) Per ſofort ein junger Mann
mit guten Schulkenntniſſen in ein kaufm.
Geſchäft als Lehrling geſucht.
Näheres in der Expedition.

9377) Ein tüchtiger Schloſſer als Werk=
zeugmacher
findet dauernde Beſchäftigung.
Landwehrweg Nr. 61.
9378)
Geſucht!
Zwei gut und bequem möbl. Zimmer
parterre oder erſter Stock für einen Herrn,
in der nächſten Nähe der Eiſenbahnen,
untere Rheinſtraße Vorzug. Zu erfragen
bei Coiffeur A. Schmidt, Darmſtädter Hof.
9379) Eine Bückerei zu vermiethen oder
zu verkaufen. Kleine Ochſengaſſe 5.
9380) Wegen Abreiſe ſofort!
Eine hochelegant möbl große Wohnung
zu v. Näh. Eliſabethenſtr. 10 Hinterhaus.
Frauenverein, Sonntagsruhel tägl. v. 5.7 U.
Ebendaſelbſt eine Lauffrau geſucht.
Strickarbeit angenommen.
Mehrere gebildete Frauen ſuchen Stellung
als Geſellſchafterin, Erzieherin ꝛc. oder
Schüler in Sprachen, Muſik und Nach=
hülfeſtunden
.

[ ][  ][ ]

M 200

jel
550
735
75
14¼
225
188
215
55
540
735
930
)2

Proteſtantenverein zu Darmſtadt.
Herr Prediger Nessler von Berlin, Mitglied des Reichstags und des
preußiſchen Abgeordnetenhauſes, wird
Dienstag den 26. October, Abends präcis 7½ Uhr,
im großen Saale des Darmſtädter Hofes dahier einen Vortrag über das Thema:
Kirche und Schule
halten. Der Eintritt iſt für Herren und Damen frei.
9381)
Der Vorſtand.

Dchroders Gaſthof und =eſtauralton,

Marienplatz Nr. 6 (früherer Bergſträßerhofn),
bei der letzten Verſteigerung in meinen Beſitz zurückgegangen, iſt entweder die
Wirthſchaft für ſich, oder ſammt Wohnhaus - alsbald zu vermiethen.
Das Haus iſt vorzüglich belegen und eignet ſich zum Logieren für Fremde
jeden Standes. Schöner Garten (Sommerwirthſchaft), geräumige Stallungen ꝛc.
Das Haus ſelbſt eignet ſich mit ſeinen vielen, je mit Thüren auf den Gang verſehenen
Zimmern zum Vermiethen an einzelne Herren und iſt ſeiner der Kaſerne benachbarten
Lage halber namentlich für die Herren Einjährig=Freiwilligen beſonders empfehlens=
werth
. Der zweite Stock mit großer Manſarde eignet ſich gleichwohl auch als Fa=
milienwohnung

Bezüglich des Wirthſchaftspachts wird Bürgſchaftsleiſt ung gewünſcht.

1961
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 14. October, Vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden in dem
Saale der Ritſert'ſchen Brauerei zum
Schützenhof Hügelſtraße dahier, nachver=
zeichnete
Gegenſtände, als: 1 ovaler Tiſch,
1 complettes tannenes Bett, 1 neuer Spar=
kochheerd
, 1 Kommode, 1 Schrank, meiſt=
bietend
gleich baare Zahlung zwangsweiſe
verſteigert.
Darmſtadt am 12. October 1880.
Wittich,
9382) Großh. Gerichtsvollzieher.

Friedrich Sohröder l.,
Marienplatz Nr. 6.

Tager von
ächt ehines. & ostind.
TGOO8
in verſchiedenen Qualitäten.
Carl Valzinger,
Thee= a Droguenhandlung,
5513 Louiſenplatz Nr. 4.

838
018
12
245
26
8ie
35
30

40
940)

ten

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. October.
Der Geſetzgebungsausſchuß der zweiten Kammer beantragt nach
dem desfalls von dem Abg. Küchler erſtatteten Berichte unveränderte An=
nahme
der von dem Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
vorgelegten Geſetzentwürfe in Betreff des Rechnungsjahres für den Ge=
meindehaushalt
und in Betreff des Rechnungsjahres für den Haushalt
der Provinzen und der Kreiſe. Der zur Vorberathung des Geſetzent=
wurfes
, die allgemeine Bauordnung betr., von der zweiten Kammer nie=
dergeſetzte
beſondere Ausſchuß beantragt nach dem von ſeinem Vorſitzenden,
Abg. Küchler, in Folge der Recommunication der erſten Kammer er=
ſtatteten
weiteren Bericht, dem von der erſten Kammer in ihrer Sitzung
vom 1. Juli d. J. gefaßten Beſchluſſe beizutreten, wonach an die Regie=
rung
das dringende Erſuchen gerichtet wird, den Landſtänden ſo bald
wie möglich eine Vorlage in Betreff der Einführung eines neuen Expro=
priationsgeſetzes
zukommen zu laſſen.
- Für die am Donnerstag den 14. Oetober, Nachmittags präcis 3 Uhr
ſtattfindende Stadtverordneten=Verſammlung iſt folgende
Tagesordnung beſtimmt: 1) Mittheilungen.-
2) Die Verwaltung des
ſtädtiſchen Gaswerkes. (Der Entwurf des Staluts liegt zur Einſicht der
Herren Stadtverordneten offen.) 3) Die Ergänzungswahl zum Kreis=
tag
für den Kreis Darmſtadt, insbeſondere die Wahl der Mitglieder
durch Bevollmächtigte der Gemeindevorſtände. - 4) Verſchiedene Bau=
ſachen
, namentlich: a. Geſuche um Kanalanlagen im Soder, Bleich=
ſtraße
ꝛc.; v. Geländeerwerb zur Regelung der Heinheimerſtraße; C. Ge=
ſuch
verſchiedener Einwohner betr. den Abbruch der Häuſer auf der
ſogenannten Inſel; d. Baugeſuch des Oberfeldſchützen Debus. - 5) Ver=
ſchiedene
Waſſerangelegenheiten: a. Steinkohlenbedarf für den Betrieb
des Waſſerwerks; b. Verſorgung der ſtädtiſchen Gebäude mit Waſſer,
Herſtellung der Hausleitungen; c. Einlegung des Rohrnetzes in ver=
ſchiedenen
Straßen, Anſchaffung der Röhren dazu. d. Beſchaffung eines
Bureaus für das Waſſerwerk. - 6) Geheime Sitzung: a. Beſetzung der
Stelle des Secretärs der Armenverwaltung, eventuell der dadurch frei
werdenden und einer weiteren Stelle, Beſoldungsverhältniſſe der betr.
Beamten; b. definitive Anſtellung des proviſoriſchen Taxators und
Magazinsverwalters im ſtädtiſchen Pfandhaus; c. ſonſtige perſönliche
Angelegenheiten.
Schöffengerichtsſitzung bei Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
vom 12. October 1880. Eingangs der Sitzung wurden heute die neu=
eingetretenen
Schöffen, Dr. jur. v. Wedekind und Bierbrauereibeſitzer
Jean Diſchinger von hier, beeidigt, und ſodann wurden folgende Falle
abgeurtheilt: 1) Karl Frank, Buchhändler von Darmſtadt, hat ſich
wegen Unterſchlagung in zwei Fällen zu verantworten. Er hat ein
ihm zum Verkauf anvertrautes Buch, einen Converſationslexiconsband,
verſetzt, ſowie eine Piquedecke, die ſeinem Vermiether gehörte. Der An=
geklagte
, der ſich ſehr ungehörig benimmt, weiß zu ſeiner Vertheidigung
nichts Triftiges vorzubringen. Der Gerichtshof, der die mannigfachen
Vorſtrafen in Betracht zieht, verurtheilt den Angeklagten in eine Ge=
fängnißſtrafe
von 4 Wochen und in die Koſten. 2) Der Handarbeiter

Chriſtian Schmidt von hier hat ſich wegen Unterſchlagung zu verant=
worten
. Derſelbe iſt ſchon wegen Unterſchlagung, Hehlerei und Betrugs
geſtraft. Er iſt beſchuldigt, einen geliehenen Bickel verkauft und den
Erlös für ſich verwendet zu haben. Er wird in eine Gefängnißſtrafe
von 3 Wochen und in die Koſten verurtheilt. 3) Der Friſeur Philipp
Jung von hier hat eine Collegenfrau beleidigt, neben welcher er wohnt.
Der Angeklagte leugnete die That. Der Gerichtshof verurtheilte den
Angeklagten in eine Geldſtrafe von 8 Mk. und in die Koſten. 4) Kon=
rad
Zulauf, Taglöhner, iſt der Ruheſtörung angeklagt. Er leugnet die
Anklage, und will durch den Zuruf eines Spitznamens gereizt worden
ſein. Es ſind ihm durch Strafbefehl 10 Mk. Strafe angeſetzt worden,
und hat er dem Strafbefehl widerſprochen. Der Einſpruch wird ver=
worfen
und der Angeklagte in eine Geldſtrafe von 3 Mark ver=
urtheilt
.
E. Vorträge im kaufmänniſchen Verein. Montag Abend
hielt Herr Profeſſor von Riehl aus München einen ſowohl von war=
mem
Kunſtenthuſiasmus als durchgeiſteter Auffaſſung zeugenden Vor=
trag
über die kunſthiſtoriſche Bedeutung Mozart'si. Ehe ich
ſelbſt zu Ihnen ſpreche, ſo leitete der geehrte Redner ſeinen Vortrag ein,
mochte ich Ihnen einen Ausſpruch von Moritz v. Schwind vorlegen,
dem Maler der Märcheneyelen, der eine Bildergeſchichte der Oper für
das Wiener Opernhaus darzuſtellen hatte: Ich habe lange geſonnen,
welches Portrait ich von Mozart zeichnen ſoll, Papageno iſt das
Portrait Mozart's, des liebenswürdigen Naturkindes, das noch am Ende
ſeiner Tage das herzerfreuende Lied: Komm, lieber Mai, und mache die
Bäume wieder neu ꝛc., componirte, wiewohl er wußte, daß ihm kein
neuer Mai mehr blühen würde. Er ſingt, wie der Vogel ſingt, der
in den Zweigen wohnt=; ſo iſt er wohl zu vergleichen mit jenem naiven,
luſtigen Vogelfänger Papagenoun. Und in der That hat Schwind den=
ſelben
im Wiener Opernhauſe mit den Zügen Mozarts gezeichnet. Im
Anfange mag dieſe Auffaſſung befremden. Mozart, der Componiſt des
Requiem, der Gemoll=Symphonie, des Don Juan, - und Papageno,
welch ein Zuſammenhang! Freilich, die ganze Zauberflöte muß hinzu=
genommen
werden; erſt dieſe volksthümliche Märchenoper gibt uns den
vollen Univerſalismus Mozart's in kleinen Bildern, hier hat er ſich in
ſeinem kunſtgeſchichtlichen Charakter gezeichnet. So wie dem Naturkind
Papageno die gütigen Damen Alles entgegenbrachten, ſo hatte das Ge=
ſchick
ſich Mozart zum Glückskind geſtempelt. Die Frühreife ſeines Geiſtes,
die Unmittelbarkeit ſeines Genies, die muſikaliſche Welt, in der er auf=
wuchs
, die Verhältniſſe, die es ihm ermöglichten, ſein ganzes Leben dem
muſikaliſchen Schaffen widmen zu dürfen, das Glück, einen Biographen
wie Otto Jahn erworben zu haben, das alles ſind Vergünſtigungen des
Geſchicks. Mozart war ein echtes Glückskind, er war es im höheren
Sinne, er war Optimiſt, ein Träger des reinſten und wahrhaftigſten
Optimismus, wie er ſeit Leibnitz die Welt beherrſcht und wie ihn auch
Haydn in ſeiner Schöpfung ausgeſprochen hat. Es iſt bezeichnend, daß
David Friedrich Strauß die Beruhigung, die er in der Philoſophie nicht
fand, in Mozartſcher Muſik ſuchte, und Wilhelm Kaulbach, der ſeinen
hiſtoriſchen Gemälden mehr oder weniger das Gepräge des Skepticismus
aufgedrückt hat, erfriſchte ſich in ſeinen Muſeſtunden an Mozart's opti=
miſtiſcher
Muſik. Trotz allem Wechſel des Geſchmacks und der Schulen

[ ][  ]

1962
iſt Mozart die Bewunderung der Nachwelt auf lange hinaus geſichert.
Jede ſeiner Opern ſtellt eine eigenthümliche Gattung dar; er hat das
ganze Gebiet der Muſik beherrſcht. und überall Eigenthümiliches ge=
ſchaffen
- nur muſikaliſcher Schriftſteller iſt er nicht geweſen - hätte
er einige Decennien ſpäter gelebt, ſo würde er wahrſcheinlich auch ſeine
künſtleriſchen Tendenzen dargelegt haben. Von den drei großen Com=
poniſten
jener Zeit: Haydn, Beethoven, Mozart, iſt Haydn entſchieden
der hiſtoriſch epochemachendſte, Beethoven der uns modernen Menſchen
am nächſten ſtehende und Mozart der vielſeitigſte. Co z. B.
führt uns die Ouverture zur Zauberflöte einen Reichthum muſi=
kaliſcher
Schönheiten vor, ſie iſt nicht blos Vorſpiel, ſondern ein
Tonſtück für ſich, in dem die mannigfaltigſten muſikaliſchen Motive
ruhen; wir ſind mit Mozart in die ſymphoniſche Epoche eingetreten.
Das Größte, was der Meiſter der Wiener Tonſchule geleiſtet hat
gehört, der Oper, an, das Reinſte, jedoch, der klaſſiſchen
Inſtrumentalmuſik, da die Oper ſchon vermöge ihrer Natur keinen
harmoniſchen Abſchluß finden kann. Wie Walter von der Vogelweide,
wie Goethe die ſinnigſten, zarteſten Liebeslieder geſungen haben, ſo kann
Mozart recht eigentlich der Tondichter der Liebe genannt werden; das
Motiv der Gattenliebe finden wir allerdings großartiger in Beethoven's
Fidelio ausgeführt, aber aus den Mozart'ſchen Klängen weht uns die
Fülle der Liebe entgegen, die in ihr ruhende, beſeligende Verſöhnung.
Am deutlichſten tritt dies in der Zauberflöte hervor: die Liebesſehnſucht:
Dies Bildniß iſt bezaubernd ſchön der Liebe Adel: Bei Männern,
welche Liebe fühlens, die Liebesklage: Ach, es iſt verſchwunden,
ewig hin der Liebe Glück= In der Freimaurerloge fand Mozart
ausgeſprochen, was ſein anſchmiegendes Gemüth ſuchte, und im Saraſtro
und ſeinen Prieſtern hat er die Ideen dieſes Bundes verherrlicht.
Nomantiſche Züge treten uns bei Mozart, der eigentlich durch und durch
klaſſiſch angelegt iſt, in der Tonſchöpfung des Don Juanu entgegen,
allein es iſt dies eine Romantik im Einklang mit pſychologiſchen Grund=
ſätzen
, die nicht als ein toller Spuk, ſondern tragiſch erſchütternd wirkt.
In dem Ende des Componiſten liegt etwas unendlich Ergreifendes:
Mozart mußte ſterben, ehe er fertig geworden war. Wer wird freilich
fertig, wem bleibt nicht noch immer etwas zu thun und zu vollenden,
in dem Sinne kann dies auch nicht verſtanden werden; doch als Goethe
den letzten Federſtrich an dem zweiten Theile ſeines Fauſt' gethan, da
war er gewiſſermaßen fertig geworden, in dieſem Sinne hat auch Haydn
abgeſchloſſen, dieſe Männer ſind zu einem abgerundeten Schaffen gelangt:
anders war es bei Mozart. Als dieſer ſeinen Tod nahen fühlte, da will
er demſelben noch ſo viel als möglich abgewinnen und mit dieſer
ängſtlichen, ſieberhaften Haſt im Arbeiten beſchleunigte er ſein
Ende nur um ſo mehr. Dies Ringen um's Fertigwerden gewährt ein
tragiſches Bild. Von berühmten Männern führt man die letzten Worte
an, nichts der Art von Mozart, dieſer hat ſeinen letzten Athemzug dazu
verwandt, in der Partitur des Requiem eine Stelle für die Pauken an=
zugeben
, er iſt componirend geſtorben. Wir wiſſen ſein Grab nicht,
ebenſowenig wie das von Sebaſtian Bach. Seine Gattin hatte ſein Tod
aufs Krankenlager geworfen, nur Wenige folgten ſeiner Leiche, - es
war ſo ſchlechtes Wetter. Da er in ſehr dürftigen Verhältniſſen ver=
ſchieden
, ſo fand die Beiſetzung in der Armengruft ſtatt, ſein Tod in der
That ein bitterer Contraſt zu ſeiner heiteren, frohen Weltanſchauung.
Eine deutſche Dichterin (Louiſe v. Ploennies) ſagt:
Es hat die Nachtigall
Zu Tode ſich geſungen;
Von all' dem Liederſchall
5ſt ihr das Herz zerſprungen.
Das kann auch in Bezug auf Mozart geſagt werden, allein es paßt
nicht ganz, denn die Nachtigall ſingt auch im Dunkeln, aber Mozart ge=
hörte
zu den Geiſtern, die ſtets nach dem Lichte ſtreben. Treffender iſt
das Bild von einer Kerze, die ſich verzehrt, indem ſie Andern leuchtet."
Dies dürſte ungefähr das Gerippe des Vortrags geweſen ſein, der ſich
freilich nicht völlig wiedergeben läßt, ſondern den man gehört haben
muß.
- h. Die im Kaufmänniſchen Verein alljährlich in der
Winterſaiſon ſtattfindenden Sprach=Clubs nehmen dieſer Tage ihren
Anfang, und ſtehen die Anmeldungen hierzu leider bedeutend gegen die=
jenigen
der früheren Jahre zurück. Es mag dies einestheils trotz wieder=
holter
Bekanntgabe in der Unkenntniß der etwa hieran theilnehmenden
Mitglieder liegen, andererſeits iſt es aber noch mehr der Mangel an
richtiger Erkenntniß deſſen, was der Verein ſeinen Mitgliedern in wiſſen=
ſchaftlicher
Beziehung ohne nennenswerthe pecuniäre Opfer zu bieten
vermag. Wir wollen hoffen, daß dieſe Zeilen beſonders den jüngeren
Mitgliedern Anlaß zu recht zahlreicher Betheiligung an dieſen Sprach=
Clubs bieten mögen, damit der Kaufmänniſche Verein auf dieſem einmal
eingeſchlagenen Wege nicht rückwärts, ſondern vorwärts ſchreite.
Der auf Montag den 25. ds. in Ausſicht genommene Vortrag
58
des Herrn Prediger Neſſler von Berlin über Kirche und Schulen
iſt auf vielſeitiges Verlangen wegen des an demſelben Tage ſtattfinden=
den
Concerts des Muſik=Vereins auf Dienstag den 26. October
verlegt worden. - Herr Generalſuperintendent Schwarz von Gotha
hat zu allſeitigem Bedauern, ſeiner ſehr ſchwankenden und unſicheren Ge=
undheit
wegen, auf einen Vortrag hier verzichten müſſen. Derſelbe
chreibt: Daß ich gerade die Einladung von Darmſtadt, wo ich ſo viele
liebe Freunde und Geſinnungsgenoſſen habe und einſt ſo überaus herzlich.
Hierzu eine Beilage des Herrn Apotheler R. Brandt in Schaffhauſen, betr.:Schweizerpillen:

N. 200
und gaſtlich aufgenommen wurde, abweiſen muß, iſt mir ſehr ſchmerzlich."
Der hieſige Proteſtanten=Verein bedauert dies um ſo mehr, als Herr
Schwarz in Gotha ſo offen und rückhaltlos für die von dem Verein ver=
tretene
Richtung eingetreten iſt.
Weitere Vorträge oder Predigten wer=
den
vorausſichtlich ſtattfinden: im November von Herrn Zwingli=
Wirth aus Baſel, im December von Profeſſor. Dr. Holſten
aus Heidelberg, im Januar von Herrn Dekan Zittel aus
Karlsruhe, im Februar von Herrn Prediger Schneidler aus
Berlin.
Kunſtnotiz. Die nunmehr ſeit 5 Jahren beſtehenden Kam=
mermuſikabende
des Herrn Hofkapellmeiſter de Haan und des
Darmſtädter Quartettvereins (Herren Hofconcertmeiſter M. Weber,
Hofmuſiker Helmer, Petr und Reitz) werden wie alljährlich Ende
October beginnen und iſt die Abonnentenliſte bereits in Cirkulation ge=
ſetzt
, worauf wir hiermit die Intereſſenten aufmerkſam machen.
Herr Rechtsanwalt Levi in Mainz. von deſſen ſchwerer Er=
krankung
wir geſtern berichteten, iſt in Folge von Blutvergiftung im
50. Lebensjahre geſtorben.
Die zu dem Bau des neuen Stationsgebäudes der Naſſau=
ſchen
Eiſenbahn vor dem Fiſchthore in Mainz nothigen Arbeiten ſollen
demnächſt ausgeſchrieben werden. Das ſeitherige höchſt mangelhafte
Stationsgebäude wird im Frühjahr niedergelegt. Der Platz für den Bau
der neuen ſtädtiſchen Halle am Rheinufer iſt bereits am v. Samstag
abgeſteckt worden.
- Die Directionen der Rheiniſchen Bahn und Naſſauiſchen Staats=
bahn
bemühen ſich ſchon lange und auch mit Erfolg, den Güterverkehr
von der Heſſiſchen Ludwigsbahn ab und auf ihre Strecken zu lenken.
Der Güterverkehr auf der Ludwigsbahn erleidet in Folge deſſen eine nicht
geringe Einbuße und hat ſich nun die Güterexpedition der Heſſ. Ludwigs=
bahn
veranlaßt geſehen, dagegen einzuſchreiten. Die Expedition der Heſſ.
Ludwigsbahn verſendet nun gegenwartig im Einverſtändniß mit dem Ver=
waltungsrath
an alle Mainzer Kaufleute ein Circulär, mit dem Erſuchen,
zu veranlaſſen, daß von Ceiten der auswärtigen Verſender auf jedem
Frachtbriefe ausdrücklich Mainz, Station der Heſſiſchen Lud=
wigsbahn
; als Empfangsſtation vorgeſchrieben wird. In der Voraus=
ſetzung
, daß es in der Abſicht der Mainzer Empfänger liegt, ihre Güter
über die Linten der Ludwigsbahn und durch den Bahnhof derſelben zu
beziehen, hat die Güterexpedition als Beilage zu dem Circulär ein, Avis=
beigefügt
, welches auf jede Waarenbeſtellung aufgeklebt werden ſoll, um
die Abſender von Gütern nach Mainz ſicher zu veranlaſſen, ihre Waaren
über die Linien der Ludwigsbahn gehen zu laſſen.
M. N.
Die Poſt' theilt nachſtehendes Schreiben eines Lehrers mit, das
einen weiteren Beitrag zu den Beſchwerden über die oft ganz unverhält=
nißmäßige
Höhe der Gerichtskoſten liefert: Wegen eines beleidigenden
Ausdrucks, den meine Frau gegen die Frau eines Arbeiters ſoll gebraucht
haben, deſſen ſie ſich jedoch nicht bewußt iſt, wurde dieſelbe vor den
Amtsrichter des 22. Schöffengerichts geladen. Da die Behauptung der
Klägerin durch zwei Zeugen (ein Ehepaar) beſtätigt werden konnte, ſo
wurde meine Frau der Beleidigung für ſchuldig befunden. In Anbe=
tracht
deſſen aber, daß ſie ohne ihr Wiſſen und ohne ihre Abſicht die
Klägerin beleidigt, und m Anbetracht der Geringfügigkeit der Sache
wurde nur auf 5 M. Strafe erkannt. Die Koſtenrechnung dieſes In=
jurienproceſſes
, deſſen Obiect alſo nach richterlichem Erkenntniß ganz
geringfügig iſt, verdient der Oeffentlichkeit übergeben zu werden:
1) a. Gebuhr für den Koſtenfeſtſetzungsbeſchluß 10 Pf. b. Schieds=
mannsgebühren
90 Pf. c. Schreibgebühren 1 M., d. Zuſtellungsgebuhren
1 M. 40 Pf.; 2) a. Pauſchquantum für die Verfügung 30 M., b. Zu=
ſtellungsgebühren
und Portoauslagen 16 M. 10 Pf., c. Schreibgebühren
für 55 Seiten 10 Pf. 5 M. 50 Pf., d. Strafe 5 M.; 3) a. Gebühr
für die Vollſtreckungsklauſel 20 Pf., b. Schreibgebühr 20 Pf., c. Ge=
bühren
und Auslagen an den Gerichtsvollzieher (für Erhebung eines
kleineren Theiles dieſer Koſten, welcher nicht rechtzeitig gezahlt worden
iſt, weil keine Zahlſtelle angegeben war) 2 M. 50 Pf., Cumma 62 M.
90 Pf. Nun habe ich als Lehrer einer Gemeindeſchule ein Vierteljahres=
einkommen
von 390 M. Nach Abzug der Wittwenkaſſen= und Sterbe=
kaſſebeiträge
bleiben etwa 380 M. Wie kann man da 62 M. 90 Pf.
Gerichtskoſten bezahlen? Mit vorzüglicher Hochachtung C. W., Lehrer.
Das Centralcomite des deutſchen Schützenbundes beſchloß, das
7. deutſche Bundesſchießen in der Woche vom 24. bis 31. Juli
1881 auf der Thereſienwieſe bei München abzuhalten. Zur Theilnahme
an den Sitzungen ſind Fabricius und Beſt aus Frankfurt a. M. einge=
troffen
.

Tages=Kalender.
Mittwoch 13. October: Ordentliche Generalverſammlung der Steinkohlen=
Actien=Geſellſchaft in Darmſtadt.
Samstag 16. October: Viertes Eoncert des Mozart=Vereins.
Dienstag 26. October: Vortrag im Proteſtanten=Verein zu Darmſtadt.

Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 69-74 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 20- 34 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 12-16 Pf. Dollars in Gold 4 M. A-24Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.