Darmstädter Tagblatt 1880


06. Oktober 1880

[  ][ ]

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufſchlag.

Jrag= und ArzeigebCaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
p0
29UUerelez UUtr(hſtIſlheodlt.

Inſerate
vrdenangenommm nDarmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 2. ſowie auswärts
von allen Annonen=Erpeditonen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
M195.
Mittwoch den 6. October.
1880.

Gefunden: 2 große Stecknadeln, 1 Meſſer, 1 goldener Ring mit Stein, 1 Zwicker, 1 Brille, 1 Handſchuh, 1 Peitſche, 2 Drücker,
1 kl. Schlüſſelchen, 1 Hundertmarkſchein und 2 Schlüſſel.
Verloren: 1 Straußfeder, nach der Spitze bräunlich, 1 Portemonnaie mit 3 Zehn=Marſtücken iu Gold, ca. 18 Mark an
Markſtücken, Poſtſchein, 3 Braunſchweiger Looſen, verſchiedenen Briefmarken; 1 Portemonnaie mit ca. 8 M. Inhalt.
Darmſtadt, den 5. October 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen der Canalbauten iſt der Eingang zum Schlachthauſe für einige Zeit geſperrt und dieſerhalb eine proviſoriſche Ver=
bindung
von der Neugaſſe aus hergeſtellt.
Darmſtadt, den 2. October 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Hügelſtraße wird nunmehr auch von der Wilhelminen= bis Steinſtraße für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 2. October 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Caſinoſtraße wird für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, 5. October 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Polizeipräſidiums zu Verlin vom 22. September l. J. iſt auf Grund des 8 12 des
Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die im Verlage von Jacob
Dirnböcks Buchhandlung (G. Draudt) zu Wien, 1 Herrengaſſe 3, erſchienene nicht periodiſche Druckſchrift: Vertheidigungsrede,
gehalten im Krakauer Schwurgerichtsſaale am 13. April 1880 im Prozeß der polniſchen Socialiſten: von Dr. Joſeph Roſen=
blatt
, Docenten der Jagloniſchen Univerſität, Vertheidiger in Strafſachen, überſetzt von Eduard Nickiewiez, nach 8 11 des ge=
dachten
Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 28. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntwachung des Königlichen Polizeipräſidiums zu Berlin vom 28. l. Mts. iſt auf Grund des 8 12 des Reichs=
geſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemolratie. das ohne Angabe des Druckers
und Verlegers, an deren Stelle ſich die Schlußbemerkung findet: Adreſſe: Walther bei Tauſcher, obere Klus 6, Girslanden-
Zürich' erſchienene Flugblatt mit der Ueberſchrift: Socialiſtiſche Arbeiterpartei Deutſchlands, an die deutſchen Socialiſten und
ſocialiſtiſchen Vereine im Auslande und der Unterſchrift: Zürich, den 14. September 1880, mit ſocialdemokratiſchem Gruß! die
auswärtige Verkehrsſtelle: Walther, nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 30. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

b10

[ ][  ][ ]

1898

Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Kaufmanns Friedrich Uhrig
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meler.
25¾ 484 Hofraithe, Ma=
thildenplatz
,
Donnerstag den 14. October d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 25. Septbr. 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
8805)
Verntheiſel.

Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſollen
die Immobilien des Schneiders Johannes
Schmidt dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
3 200 225 Hofraithe, Hein=
heimerſtraße
,
3 20 21⁄₁₀ Grasgarten Gleich=
platz
), daſelbſt,
3 202 472 Grabgarten daſelbſt,
Mittwoch den 17. November d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. October 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9059)
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 7. October d. J.,
Nachmittags 3 Uhr, wird in dem der
Großherzoglichen Landes=Waiſenanſtalt ge=
hörigen
Walde, Diſtrict Tanne: die Kar=
toffel
=Ernte von 5.9435 Hect. Gelände in
45 Looſen öffentlich an die Meiſtbietenden
verſteigert.
Darmſtadt, den 2. October 1880.
Der Rechner der Großherzoglichen Landes=
Waiſenkaſſe.
9006) Langsdorf, Rechnungsrath.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 7. d. Mts., Vor=
mittags
9 Uhr, werden in dem Ritſert=
ſchen
Saale zum Schützenhof dahier nach=
verzeichnete
Gegenſtände gegen baare Zahlung
öffentlich verſteigert:
1) 25 Garnituren goldene Manſchetten=
und Hemdenknöpfe,
2) 1 Cauſeuſe mit 6gepolſterten Stühlen,
mit Peluche bezogen,
3) 1 goldene Remontoir= und 1 goldene
Damenuhr,
4) Küchenſchränke, 1 runder Tiſch, 1 Tafel=
Clavier, Kleiderſchränke, Sopha, Nacht=
tiſch
, verſchied. Bilder, Spiegel, 1 Muff
nebſt Boa, Bettdecken und ſonſtige ver=
ſchiedene
Sachen.
Darmſtadt, den 5. October 1880.
Engel,
9060) Großh. Gerichtsvollzieher.

R 195
Verſteigerungs=Anzeige.
Das zum Konkurs des Gaſtwirths Friedrich Schröder I gehörige
vollſtändige Inveutar des Gaſthauſes zum Bergſträßer Hof dahier, als:
40 lange, runde, ovale und andere Tiſche, 100 Rohr=, Stroh= und
Polſterſtühle, 42 eiſerne und hölzerne Gartenſtühle, 20 vollſtändige
Betten, Schreibſecretär, Schränke, Commoden, Waſchtiſche, Nachttiſche,
Spiegel, Küchengeſchirr in Kupfer, Eiſen, Blech, Porzellan ꝛc., Flaſchen
und Gläſer aller Art, eine Partie Lager= und Transportfäſſer, darunter
8 gute ovale Stückfaß, und Kellergeräthe, ſowie Gold, Silber, Kleider,
Weißzeug, 1 Klavier und allerlei Hausrath wird
Dienstag den 12. October d. J., Vormittags 9 Uhr,
ſ an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 24. September 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
8650
Berntheiſel.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 7. October 1880, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Rheinſtraße 47, Hinterbau, nachbenannte Möbel, als:
3 Sopha's, 1 Schreibſekretär, Kommoden, Stühle, Rohrſtühle, runde und
Tiſche, 2 vollſtändige Betten, Bettſtellen, Bettwerk, Weißzeug, Kleider,
2 Regulatoren, 1 Pendule, Bilder, 1 großer Spiegel, ſowie kleine desgl.,
2 Küchenſchränke, Waſchtiſch, Nachttiſche, 2 Schreibpulte, 1 Ladentheke,
2 Klappſeſſel, 1 Notengeſtell und ſonſtige Gegenſtände öffentlich meiſt=

S.
5
O
5⁄₈

bietend verſteigt.

G. Adler jr., Antsgeicht=Tapator. Bekanntmachung.
Freitag den 15. October d. J.,
Nachmittags 2 Uhr, werden in dem
Hauſe Niederramſtädterſtraße Nr. 28 dahier
die zum Betriebe einer Porzellanofenfabrik
nöthigen Formen und Werkzeuge ſowie
eine, größere Parthie Waarenvorräthe:
Porzellanöfen, Beſtandtheile zu ſolchen und
ſonſeige Mobiliargegenſtände öffentlich gegen
Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt am 30. September 1880.
Dieter,
8991) Großh. Gerichtsvollzieher. billigſtes und
1er
S.
2 Brlaldh-o, reinlichtes
Heizmaterial. Ruhr-Steinkohlen,
jeder Art, namentlich: Fettſchrot, ge=
waſchene
Nuß=, Knabbel= und Stuck=
kohlen
, von nur anerkannt guten Quali=
läten
. - Trockenes, Kleinge-
machtes
Tannenholz liefere ich
meinen verehrl. Abnehmern, wenn mir die
Beſtellungen noch in dieſem Monate
zukommen, zu jeder gewünſchten Zeit und
zu den gegenwärtigen noch niedrigen
Preiſen bis Ende d. Js. ohne Auſſchlag.
Bornhard M. Hachenburger.
42 Eliſabethenſtraße 42. Feilgebotenes.
8809) Ein großer, weißer Porzellan=
Ofen zu verkaufen. Promenadeſtraße 59. 10257) Klein geſchnittenes
Buchen=u. Tannenholz
1. Qual. in Rmtr. und Ctr. billigſt be=
rechnet
liefert die Dampfholzſchneiderei von
Martinſtraße
N. Scaefer,
14.
58)
ASPAION
in reichhaltiger Auswahl (Fabrikpreis).
Unſere Niederlage vertritt
W. Schmidt, Schulſtraße I. 8344)
Tapetenſabrik
RoI E; vOD.

3
4

151
663
81
11
1243
18=
358
52
638
93
lo

55.

2

5

640)
853
922
115,
1252)
150)
257
535
655
740
830
105
1180

640)
85¾
922
1115.
1252
150)
257
535
655
740
830
105
190
Di=
Jahl

[ ][  ][ ]

ſind in großer Auswahl und zu äußerſt billigen Preiſen
eingetroffen. Ich mache beſonders auf
eine Partie Unterbeinkleider für Herren. 50 Pfg.
Unterhöschen mit Leib und Aermel
für Kinder
50
Hautjacken
1 M
aufmerkſam.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Bconto.

Markt 3

Zur Herbſl= und Winler=Oaiſon
empfehle mein Lager in neuen weichen und ſteifen
14
Wüzhücen M.

der neueſten Mode. Ferner das Anfertigen von Seidenhüten (Cylinder) und Filz=
hüten
nach Maß und Auswahl der Façon bei eleganter Ausführung und billigſter
Berechnung. Alte Herrenhüte werden gewaſchen, ſchön ſchwarz gefärbt und wie
neu hergerichtet zu außergewöhnlich billigem Preiſe.
Damen-Tkkzhute

werden von jetzt ab gewaſchen, gefärbt und nach den neueſten Formen umgeändert.
Alte Herrenhüte können verwendet werden.
NB. Auch können neue Damenhüte nach Wunſch gefertigt werden.
Filz= und Geidenhut=Fabrikation
von Heturich falz,
Grafenſtraße 17, gegenüber der Gendarmerie=Kaſerne.
8924)

CWILhLIIVrUREUEN

als vorzügliches Material zum Feueranmachen, empfiehlt
zu 30 Pfg. das gehaufte Hectoliter, frei ins Haus
geliefert.
GGIGEGASL SOhG
8930)

2061) Aepfel zu verkaufen.
9062) Eine eichene Treppe, 72 Emt. br.,
Kranichſteinerſtraße Nr. 16. mit 11Stufen, billig abzugeb. Schloßgrab. 3.

1899

[ ][  ][ ]

1900

K 195

Regenröche für Herren und Knaben,
Gummischuhe, friſche Sendung, empfiehlt
Georg fraefl, Markt.

8660)
Damen=Filzhüte
werden gewaſchen, gefärbt und zu den neueſten Formen umgeändert von

Carl
Hahm, Markt 10.
Auch können alte Herrenhüte verwendet werden.

Kohlen.

Prima ſtückreiches Fettſchrot, Nuß=
Stück= und Schmiedekohlen empfehle zu
jetzigen noch niederen Preiſen.
Saarſtückkohlen, ab Grube u. Lager
unter billigſter Notirung.
l. Schwellzer,
7427)
Eliſabethenſtraße 35.

8

2

2 Violinen zu verkaufen.

Promenadeſtraße 59.

½ und ¾ Größe

8815) Gummi-Waaren-Bazar
E. 3. 1 Mannheim. Preisliſte gegen
20 Pfennig=Marke.

Naturwein.

1874er Mettenheim. BergpFl. M.l.75.
1876er
p. 4 Liter 70Pf.
1878er Bechtheimer pr.¼ Liter 50u. 6oPf.
Roth. Bordeaux pr. Fl. M. 1.10u. M.l.20
in meiner Wirthſchaft auch im Glas ver=
zapft
.
P. Peter
gegenüber der Stadtkapelle.

Neuos Maschinenél

für Nähmaſchinen, Uhren, Inſtru=
mente
, Waffen und Thürangeln;
desgl. für Dampfmaſchinen, iſt vollſtändig
fäurefrei, ſehr fettreich, hält die Maſchinen=
theile
reiner als irgend ein anderes Oel,
ſchützt vor Roſt und iſt ſehr ſparſam im
Verbrauch. Alleinige Niederlage bei
Friedr. Ochaefer,
8435)
Ludwigsplatz 7.

R4ſ.
E

E

5 Haus=Verkauf.
Ein 2½ſtöckiges Wohnhaus in
gefunder Lage, 4 Fenſter Front, Vor= u.
großer Hintergarten ſca. 200 Klftr.)

mit edlen Obſtbäumen u. Reben bepflanzt
iſt für den billigen Preis von 8500 fl. zu
verkaufen durch
P. Thüringer,
8878)
Darmſtadt, Schulſtraße 5.

8

Ruhrkohlen.

Fettſchrotu. Nußkohlen pr. Ctr. M.I.-
Stückkohlen
1.16
Kleingem. Tannenholz 1.24.
1.36.
Buchenholz
frei ins Haus. Bei Wagenlädungen billiger.
1.
J. W. Meyer.
Mauerſtraße 8.

Camenbert,
Mont d'or,
Neuſchateler,
Carre's (Gervais),
Edamier,
Emmenthaler.
Hohenburger,
Ramadoux,
Mräuterkäge,
e=pfiehlt

Wüh. Weber,

9064)
Eliſabethenſtraße 14.

9065) Ein gut erhaltener Porzellan=
Ofen iſt alsbald zu verkaufen Waldſtr. 53.

9066) Eine hübſche Laden= Einrich=
tung
GGlasſchränke), wird per Februar
1881 zum Verkaufe preiswürdig abgegeben.
Zu erfragen in der Expedition d. Blattes.

9067) Ein Porzellanofen, vorzüglich
gut, 200 Mtr. hoch, 0,85 breit, iſt billig
zu verkaufen: Arheilgerſtraße 14.
Philipp Schaub, Weißbindermeiſter.
9668) Ein wenig gebrauchter eiſerner
Füllofen zu verkaufen. Promenade 45, 2. St.

9069) Von heute an verkaufe ich
1. Qualität Rindfleiſch
das Pfund zu 54 Pfg.
HL. Volz,
Ecke der Schloß= und Obergaſſe.

Tchellſiſche,
Zerzungen
empfehlen in friſcheſter Waare
Gebr. Wösinget,
9070)
Hof=Lieferanten.

Vermiethungen.

5233) Ecke der Eliſabethen=u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden mit
Wohnung zu vermiethen.
6403) Dieburgerſtraße8 Manſarde,
3-4 Stuben, Küche u. Zubehör an ruh. Leute.
6387) Schwanenſtraße 31 iſt ein Lo=
gis
, beſt. in 3 Zimmern, Küche ꝛc., zu verm.
Zu erfr. bei A. Hufnagel, Eliſabethſtr. 17.

5352) Kirchſtraße 5 iſt in meinem
Hauſe der 2. Stock, 4-5 Zimmer,
ganz neu hergerichtet, zu verm. u. als=
bald
beziehbar. Gg. Jacob Heß.

6499) Blumenthalſtraße 47 dritter
Stock und Nr. 49 2. Stock anderweit und
billig zu vermiethen. Näheres daſelbſt in
Nr. 43.
L. Riedlinger.
6593) Kranichſteinerſtraße 25 (rechts
auf der Höhe) iſt ein Logis, beſtehend aus
4 Piecen mit Zubehör, an eine ſtille Fa=
milie
zu vermiethen.- Daſelbſt iſt ein noch
gut erhaltener Kinderwagen zu verkaufen.
6697) Bleichſtraße 37 iſt ein Logis,
3 oder 4 Zimmer mit Küche, gleich zu bez.
S.
¼ Martinſtr. 17 iſt eine Manſarde,
3 Carlsſtr. 16 ein Logis von 3 Zim=
mern
, alsbald beziehbar. H. Lautz.
6973) Eliſabethenſtraße Nr. 1
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5-6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
6980) Ecke der Promenaden= und
Wendelſtadtſtraße Nr. 27 iſt der untere
Stock, beſtehend in 5 Zimmern und allem
Zubehör, zu vermiethen und bis September
zu beziehen.
Ecke der Promenaden= und Wen=
delſtadtſtraße
Nr. 27 iſt im 3. Stock
ein möblirtes Zimmer mit Cabinet zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
7061) Ludwigsſtraße 6 iſt die bel
Etage, enthaltend 6 Zimmer, Küche, Keller
und ſonſtiges Zubehör, zu verm. und ſofort
zu beziehen. Näheres Promenade 22.

(J)as ſeither von Großh. Steuerrath
Eckhard bewohnte große Logis mi

5
8 Zimmern, Vorſaal ꝛc. iſt vom 12. Nop.
fl. J. an, unter Umſtänden auch früher,
anderweit zu verm. Dr. v. Wedekind.
7376) Martinſtraße 19 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
7494) Beſſ. Herrngartenſtraße 27
gegenüber dem ſüdlichen Thor des Orangerie=
gartens
, der 1. und 2. Stock ganz oder
getrennt ſofort zu verm. Conr. Wittmann.
7669) Schützenſtraße 6 iſt der 2. Stock
zu vermiethen und ſofortbeziehbar.

5

4

640
11

6

99

1. Nur
8 Nur
a
Di=
Zahle

[ ][  ][ ]

6

7773) Eliſabethenſtraße 34 im Seiten=
bau
3 Zimmer zu vermiethen.
7840) Cafinoſtraße 25 iſt der mittl.
Stock mit allen Bequemlichkeiten zu verm.
7843) Mühlſtraße 25 2 St. ein möbl.
Zimmer, ſehr gelegen für Einjährige der
Infanterie, zu vermiethen.
7873) Schulſtraße 4 im mittl. Stock
iſt ein ſchönes Logis von 3 Zimmern nebſt
Zubehör zu verm. und ſogleich zu beziehen.
Näheres daſelbſt im 3. Stock.
7874) Langegaſſe 3 ein geräumiger
Laden nebſt Wohnung zu verm., ſofort be=
ziehbar
. Näh. Wendelſtadtſtr. 13 parterre.
7905) Beſſungen. Ecke der Sand=
u
. Heidelbergerſtraße iſt ein ſchönes
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
7974) Ein gut möbl. Zimmer bis
1. Oct. zu beziehen. J. Volz, Markt.
7986) Beſſunger Ludwigſtraße 84
bel Etage, beſtehend aus 3 ſchönen großen
Zimmern mit ſchönſter Fernſicht, Waſch=
küche
, Bleichplatz ꝛc.; ebenſo ſehr ſchöne Man=
arde
mit 4 Zimmern, Küche ꝛc., alsbald
beziehbar. Näheres Carlsſtraße, Roſengarten.
7889) Theaterplatz 1 ſchön möblirt
Zimmer und Kabinet pr. ſofort.
8005) Liebigſtraße 5 6 Zimmer,
Küche ꝛc., neu hergerichtet, ſofort zu verm.
Preis 800 M. Zu erfr. ob. Hügelſtr. 13.
3057) Bleichſtraße 30 ein möblirtes
Parterrezimmer an einen anſtändigen Herrn
oder Dame zu vermiethen.
8092) Hochſtraße 23 ein kleines Logis
per 1. November.
8098) Mühlſtr. 18 bel Etage 2 möbl. 3.
8101) Darmſtraße 6 iſt ein Logis
3 Zimmer, Küche nebſt Zubehör.
Daſelbſt ein Manſardenlogis zu verm.
8128) Lauteſchlägerſtraße 30 ein
Laden nebſt Logis zu vermiethen.
8129) Kapellplatz 56 iſt eine=Wohnung
von 5 Zimmern und Zubehör anderweit
zu vermiethen. Näheres parterre.
8135) Nieder=Ramſtädterſtraße 37
iſt ein Logis, beſtehend aus 2 Zimmern,
Kabinet und Küche, zu vermiethon und gleich
zu beziehen. Näheres in Nr. 39 parterre.

8241) Schützenſtraße1s in
meinem neu hergerichteten Hauſe
iſt die bel Etage, beſtehend
aus 6 Zimmern, Küche, Magd=
ſtube
und allen Bequemlichkeiten,
owie eine ſchöne Manſarden=
Wohnung zu vermiethen.

8350) Rheinſtraße S im Vorderhaus
2 St. hoch eine neu hergerichtete Wohnung
von 3 Zimmern mit allem Zubehör zu verm.
8371) Kiesſtraße 53 bel Etage ein
ſchön möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Penſion.
8373) Ludwigſtraße 8, 2Tr., 2hübſch
möbl. Zimmer nach der Straße, auch einzeln.
3455) Arheilgerſtraße 25 ein freund=
liches
Logis, 2 größere Zimmer, Kabinet,
Küche und Zubehör. Preis 90 fl.
8458) Dieburgerſtraße 22 1 auch 2
hübſche möblirte Zimmer zu vermiethen.

R 195

8474) Heinheimerſtraße Nr. 3 eiu
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8486) Ecke der Hügel=u. Zimmer=
ſtraße
Nr. 11, ebener Erde, eine hübſche
Wohnung von 3 Zimmern, Küche und
allem Zubehör zu vermiethen und Ende
Noobr., auf Wunſch auch früher zu beziehen.
8644) Dieburgerſtraße 41 ein Logis.
8690) Beſſ. Carlsſtraße3 für 1Herrn
1 kleines, einfach möblirtes Zimmer.
8691) Beſſungen. Herrngartenſtr. 21
eine freundl. Wohnung, beſtehend aus drei
Zimmern und Küche, nebſt allem Zubehör.
ſogleich zu beziehen.
8697) Kleine Ochſengaſſe 5 ein klei=
nes
Logis zu vermiethen.
8716) Promenadeſtraße 44 bel Etage
zu vermiethen, beſtehend aus 6 Zimmern,
Waſſerleitung, Regenciſterne und ſonſt allen
Bequemlichkeiten.
8761) Steinſtraße Nr. 6 iſt der
zweite und dritte Stock, je 5 Zimmer,
Waſſereinrichtung und, alle Bequemlich=
eiten
, alsbald zu vermiethen.
8784) Ecke der Grafen= u. Wald.
traße 37 iſt ein großer Laden mit voll=
tändigem
Logis und ſonſtigen Räumlichkeiten
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
8785) Carlsſtraße 16 iſt ein großer
Laden zu vermiethen u. ſofort zu beziehen.
8817) Nieder. Namſtädterſtraße 11
iſt ein freundliches Zimmer möblirt um
ſehr annehmbaren Preis zu vermiethen.
8866) Hochſtraße 26 eine Wohnnng
von 4 Zimmern mit allem Zubehör.

8882) Wilhelmſtraße 20. Zimmer
und Kabinet mit oder ohne Möbel.
8933) Neue Kiesſtraße 42 parterre
ſnd 1-2 ſchön möbl. Zimmer zu verm.

8939) Kapellplatz 64 iſt die bel
Etage mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen. Zu erfragen daſelbſt.

8942) Annaſtraße 6: Zimmer mit
Kabinet, gut möblirt, auch ohne Möbel.
8943) Elegante Wohnung
von 1 Salon, 6 Zimmer, Zubehör und
Garten zu verm. Kranichſteinerſtraße 17.
8944) Ein möbl. Zimmer mit guter
Penſion zu 50 M. zu vermiethen. - Zu
erfragen in der Expedition.
8945) Gardiſtenſtraße 24 ein Logis.
8950) Rheinſtraße 182 Stiegen hoch
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8953) Martinſtr. 26, 3. Stock, ein
kl. ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.

8963) Ruthsſtraße 9 wegzugshalber
ein ſchönes Logis zu vermiethen.
3965)
Marienplatz 6
iſt der ganze zweite Stock zu vermiethen.
Zimmer und Cabinet zum Theil mit und
ohne Möbel, ein größeres Zimmer an zwei
ledige Herren. Der Lage des Hauſes wegen
würden die Logis für Herren Einjährige=
Militärs ganz geeignet ſein. Das Nähere
Fr. Schröder I, Zimmer Nr. 2.
9058) Kiesſtraße 44 ein möbl. Zimmer,
auf Wunſch auch Beköſtigung.

1901

9001) Marienplatz 1, ſchöne Wohnung
von 5 Zimmer, Magdkammer, Waſſerleitung
u. a. ſonſt. Zubehör am 1. Jan. 1881 zu
verm. Preis incl. Waſſerbezug ca. 580 M.
Ebendaſelbſt demnächſt Stall für 2 Pf.,
Burſchenſtube und Remiſe. Nüheres Neckar=
ſtraße
5, Parterre.
9018) Riedeſelſtraße 35, 2 Stiegen
hoch, eine ſchöne Wohnung mit 8 Zimmern,
Küche, Magdzimmer ꝛc. per 10. Nov. oder
auch früher zu beziehen. Näheres zu
erfragen Schützenſtraße 17, 1. St.
9081) Alexanderſtraße 4, 1. Etage,
ein ſchön möblirtes Zimmer per 1. Novbr.
zu vermiethen.
Oppenheimer.

Laden zu vermiethen
Ernſt=Ludwigsplatz Nr. 2:
1 Laden M. 1100.
1200.
Auch Wohnungen dazu.
Näheres bei J. Ph. Leuthner,
9082)
Markt 1.

5083) Atexanderſtraße 15 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu verm. A. Menz.
9084) Schloßgraben3 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen bei Fr. Hauff.
9085) Ludwigsplatz 3 ein kl. Logis.
Zu erfragen Wilhelminenſtraße 9, 3. St.
9086) Mühlſtraße 25: kleine, freund=
liche
Wohnung.
9087) Eine ſchöne Stube zu ver=
miethen
. Zu erfragen Langegaſſe 4 Laden.
9088) Große Caplaneigaſſe 58
eine unmöblirte Stube zu vermiethen und
gald zu beziehen.
A. Repp Wwe.
9089) Martinſtraße 30 eine Treppe
hoch, 5 Zimmer mit allem Zubehör und
Gartenantheil. Näheres im Logisnach=
weiſungs
=Büreau von J. Trier, Wilhel=
minenſtraße
25.

Vermiſchte Nachrichten.
Meine
9090)
ohnung u. Geſchäft
befindet ſich jetzt in meinem Hauſe
18 Schützenſtraße 18.
A. Malze,
Weinhandlung.

2 (heilnehmerinnen an engliſchen
A und franzöſiſchen Klaſſen wer=
den
geſucht. Monatlich 2 M., wöchentlich
2 Stunden. Caſinoſtraße 28, 3. St.

GeneLehrstelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
in einem hieſigen Mercerie= und
Modewaarengeſchäft. Adreſſe zu erfragen
in der Expedition d. Bl.
8871) Gute Köchin geſucht.
Heidelbergerſtraße Nr. 1 im 1. Stock.
9106) Nr. 82, 100 u. 132 haben die
3 Commodchen gewonnen. Lautermann.
511

[ ][  ][ ]

1902

4 195
4.
AucLrOA-N
für
Jrauenbildung und Erwerß zu Darmſtadt.
Anfragen an unſer neu errichtetes Nachweiſebüreau zur Vermittelung von
Stellen, als: Erzieherin, Handarbeitslehrerin, Kindergärtnerin, Haus=
hälterin
, Kammerjungfer u. dgl., ſind ſchriftlich oder mündlich an Fräul. Marie
Grünig (Alice=Bazar) in Darmſtadt zu richten.
Darmſtadt, im October 1880.
9091)
Der Vorgstand.
D
Der Vinter=Lurſus
der
Dr. HoureTichen Schule,
vorbereitend für die unteren Klaſſen des Gymnaſiums und der Realſchule, ſowie den
Uebergang aus der einen in die andere Anſtalt vermittelnd, beginnt
Montag den 18. Dctober.
Anmeldungen werden von dem Unterzeichneten entgegen genommen.
Grafenſtraße 31.
WIL. Escher

Comservatortann der Musila-
Waldſtraße 18.
8272)
Protectorin J. Kal. Hoheit Frau Prinzeſſin Carl.
Reginn des Semesters; HMontag den 18. Oclober.
Vorbereitungsſchule (Rm. 15 vierteljährl.), Dilettantenſchule (Rm. 25 vierteljährl.),
Künſtlerſchule (m. 30 vierteljährl.), Opernſchule Rm. 60 vierteljährl.) Theorie
(Hofkpm. Schlöſſer und Heim), Aeſthetik und Literatur (Kpm. Wallenſtein), Sologe=
ſang
(Frl. L. Müller), Operngeſang (Hofkpm. Schlöſſer und Kpm. Wallenſtein), Chor=
geſang
(Kpm. Wallenſtein), Klavier (Cantor Oppenheimer, Rübſam und Kpm. Wallen=
ſtein
, Frl. Köſter, Juſtus, Nötel, Pfeiffer, Reimer und Selzam), Violine (Hofmuſiker
Petr und Hofconcertm. Weber), Violoncello (Hofmuſiker Reitz), Enſembleſpiel ( Hof=
concertm
. Weber) dramatiſcher Unterricht (Hoftheater=Regiſſeur Siebenhofff. Die
Schüler der Künſtlerſchule haben freien Eintritt zu den Kammermuſikabenden des
Unterzeichneten. Anmeldungen nimmt entgegen, der Director:
Kapellmeiſter Martin Wallenstein,
Großh. Kammervirtuos.
5 Der Kindergarten, Eliſabethenſtr. 34,
S
nimmt Donnerstag den 7. October, Morgens 9 Uhr, ſeinen Anfang. Aufnahme
der Kinder findet zu jeder Zeit ſtatt. Monatl. Honorar M. 4.50. Für Geſchwiſter ermäßigt.
Auch können 1-2 junge brave Mädchen, welche ſich als Fröbel'ſche Kindermädchen vor=
H. Schiſer.
bereiten wollen, eintreten.

9093)

AOAOO

Den gehrten Damen die ergebene Anzeige, daß ich mich für alle in das Putzfach
einſchlagenden Arbeiten in und außer demHauſe bei reellerh Bedienung beſtens empfohlen
halte.
41 Magdalenen=
Hochachtungsvoll
Emitie tando,
ſtraße 1.

8331) Lehrlingsſtelle offen bei
F. Wambold.
8797) Ein auch zwei Schüler finden
bei einem Lehrer Penſion u. Nachhülfe.
Näheres in der Expedition d. Bl.
8982) Eine Erzieherin wird geſucht
für ein zehnjähriges Mädchen, die den
alleinigen Unterricht in allen Lehrfächern
übernimmt, auch in der Muſik.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
8990) Schüler finden Penſion.
Schützenſtraße Nr. 9.

8380) Per 1. October findet ein braver
junger Mann Stelle als Lehrling in einem
kaufm. Geſchäft. Selbſtgeſchriebene Offerten!
an die Exp. sub TB 8380.
9094) Wiederholt zur Nachricht, daß nur
ſolides, mit guten Zeugniſſen verſehenes
Dienſtperſonal durch mich hier und außer=
halb
nachgewieſen werden kann.
Ch. Langelott, Holzſtraße 5.
9095) Ein Herrenſchneider empfiehl.
ſich in allen Reparaturen von Herrenkleidern,
ſowie im Reinigen derſelben.
H. Schmidt, Sackgaſſe 20.

ver Gefugelzuchter
und Vogelfreund
in Frankefurt a. M. Honats-
hefte
16 Seiten Text, viele illustr.
u. colorirte Bilder, halbjährl. A. 3.
99096) Probenummer gratis.

9097) Ein feineres Hausmädchen,
welches waſchen, nähen und bügeln kann,
wird ſofort geſucht. Näheres in der Exped.

9098) Eine ältere Perſon, die Küchen=
und Hausarbeit gründlich verſteht, in einen
kleinen Haushalt für gleich oder Weih=
nachten
geſucht. Gute Zeugniſſe verlangt.
Beſſ. Carlsſtraße parterre.
9099) Von einer älteren Feuer= Ver=
ſicherungs
=Geſellſchaft wird für Darm=
ſtadt
ein thätiger
Haupl-Agenl
unter günſtigen Bedingungen geſucht.
Gefl. Offerten sub S. C. 62069 an
die Expedition d. Bl.
9100) Lauffrau geſucht. Louiſenſtraße
Nr. 42, 1. Stock.
9101) Zur zeitweiligen Führung der
Bücher u. Correſpondenz, oder auch zu ſchriftl.
Arbeiten bei einem Rechtsanwaltempfiehlt
ſich ein gebildeter Mann. Gefl. Anerbieten
werden in der Exped, unter A L40 erbeten.
9102) In guter Lage ſind helle, maſſive
Fabrikräume
mit oder ohne Dampftraft, auch für Bu=
reau
und Lager geeignet, nebſt Wohnung zu
vermiethen. Näheres Sandſtraße 38.
9103) Ein halber Sperrſitz in
ſchönſter Lage wird ſogleich abgegeben.
Näheres Kiesſtraße 58.
9104) 1 Theaterplatz (zweiter Rang
Balcon) abzugeben. Näheres in d. Exped.
8952) Waldſtraße 32 ein Logis
im Hinterbau, für ſich allein, 3 Zim=
mer
nebſt allen ſonſtigen Bequemlich=
keiten
, ganz neu hergerichtet, iſt zu
vermiethen und ſofort zu beziehen.
8
für ſämmtliche
AAOh0Gh eiſtirende
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
E Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30

Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, welche
meinem innigſt geliebten Gatten Daniel
Moog, Rentner aus Gießen, ſo innige
Theilnahme bewieſen und ihn zu ſeiner
letzten Ruheſtätte geleiteten, ſage ich hiermi=
meinen
innigſten Dank.
Beſſungen, den 4. October 1880.
Die trauernde Gattin: G. Moog Wtwe=

[ ][  ][ ]

R 195

1903

adt
nde
de
ge.
kar.

52

5

540
550
735
915.
114.
1225
136
21=
455
540
735
1030
104:
9.
N.

rf, en
ne. ge.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. October.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 24 vom
1. October enthält: 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That.-
2) Bekanntmachung, die Vorbereitung zu dem Dienſte eines Polizei=
commiſſärs
betr. - 3) Bekanntmachung, den Lokomotiobetrieb auf dem
Anſchlußgeleis von der Margarethenhütte nach dem Main=Weſer= Bahn=
hofe
zu Gießen betr.
4) Bekanntmachung, die Umlagen der israeli=
tiſchen
Religionsgemeinde zu Ober=Erlenbach mit Ober= und Nieder= Eſch=
bach
, im Kreiſe Friedberg, für 1880 betr.
5) Bekanntmachung, die
Umlagen der israelitiſchen=Religionsgemeinde zu Ober=Klingen für 1879
betr. - 6) Ordensverleihungen. - 7) Ermächtigung zur Annahme und
9)
zum Tragen eines fremden Ordens. - 8) Namensveranderung.-
Dienſtnachrichten.
10) Ausſchließung von der Rechtsanwaltſchaft.-
11) Charakterertheilungen.
- 12) Dienſtentlaſſungen.
13) Ruhe=
ſtandsverſetzungen
. - 14) Concurrenzeröffnungen. - 15) Sterbefälle.
Die künftigen Samstag den 9. d. Mts. ſtattfindende Sitzung
des Geſetzgebungsausſchuſſes der zweiten Kammer hat
nachſtehende Tagesordnung: 1) Geſetzentwurf, das Civildiener=Wittwen=
Inſtitut betr.; 2) Beſchwerde des Großh. Landgerichtsrathes v. Schmal=
kalder
in Gießen, die Feſtſtellung des Dienſtalters der Mitglieder der
Landgerichte und Amtsgerichte betr.
(D. 3.)
In den Ergänzungen und Aenderungen der Wehr= und Heer=
Ordnung iſt bezüglich des Dienſteintritts und der Annahme Einjährig=
Freiwilliger Nachſtehendes feſtgeſetzt: 1) Die Truppen der Feld=
Artillerie und des Trains ſind in Orten, wo außerdem Truppen zu Fuß
garniſoniren, zur Annahme Einjährig=Freiwilliger nur inſoweit verpflich=
tet
, als die Zahl von vier Einjährig=Freiwillige bei jeder Batterie und
Compagnie nicht überſchritten wird. 2) Die Einjährig=Freiwilligen,
welche bei der Cavallerie, der Feld=Artillerie und dem Train behufs Ab=
leiſtung
ihrer activen Dienſtpflicht eintreten, werden durch ihre Truppen=
theile
beritten gemacht. 3) Für die Benutzung eines Dienſtpferdes haben
die Einjährig=Freiwilligen zu zahlen: bei der Cavallerie und der reiten=
den
Artillerie 400 Mark (früher nur 300 M.), bei der nicht reitenden
Feldartillerie und beim Train je 150 M.; beim Train wie bisher. Bei
der Feld=Artillerie war bisher die Summe für Benutzung eines Dienſt=
pferdes
nicht zu zahlen. Dieſe Beſtimmungen finden bereits auf die am
1. October d. J. eintretenden Freiwilligen Anwendung.
- Poſt=Perſonalnachrichten. Verſetzt: der Poſtkaſierer
Heft von Darmſtadt nach Frankfurt am Main; die Ober= Poſtdirections=
ſecretäre
Görke in Berlin nach Darmſtadt und Pfähler in Darm=
ſtadt
nach Frankfurt am Main; die Poſtſecretäre Venus in Gießen
und Schrader in Mainz nach Darmſtadt, und der Telegraphenſecre=
tär
Wiesner von Mainz nach Magdeburg. In Ruheſtand getreten:
der Poſtſecretär Weller in Worms.
Unter dem Vorſitz Sr. Excellenz des Herrn Staatsminiſter
Friedenthal fand im Anſchluſſe an den Vereinstag der deutſchen
Landesvereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger
in Frankfurt auch eine Verſammlung von Delegirten der deutſchen
Frauenvereine ſtatt, um über die Frage zu berathen, in welcher
Weiſe ſich die Frauenvereine bei der communalen und ſtädtiſchen Armen=
pflege
betheiligen können. Es wurde folgende Reſolution angenommen:
Wir zu Frankfurt a. M. tagende Delegirte des deutſchen Frauenvereins
unter dem Rothen Kreuz; erkennen die Nothwendigkeit und die Be=
deutung
einer Verſtändigung der berufenen Organe über die gemeinſame
Aufgabe einer Armenpflege an, welche den Forderungen der Nächſtenliebe
entſpricht und die Befeſtigung der geſellſchaftlichen Ordnung anſtrebt,
indem ſie den wirklich Hülfsbedürftigen in der rechten Weiſe und mit
den geeigneten Mitteln twirkſame Hülfe gewährt. Wenn die Frauen=
vereine
unter dem Rothen Kreuz ſchon bisher nicht nur auf die Kranken=
pflege
und auf die Hülfeleiſtung in außerordentlichen Nothſtänden und
Nothfällen ſich beſchränkt, ſondern ihre Thätigkeit auf faſt alle Gebiete
der ordentlichen freiwilligen Armenpflege erſtreckt haben, ſo erachten wir
es für geboten, daß unſere Vereine auch der auf dem Boden der Reichs=
und Landesgeſetzgebung geübten ſtaatlichen und communalen Armenpflege
hre Dienſte zur Verfügung ſtellen.
Strafkammer I. Sitzung vom 5. October 1880. Heute wurde
den ganzen Tag, mit Ausnahme der Zeit von 1-3 Uhr, die Anklage=
ſache
gegen den Weißbinder Georg Müller von Darmſtadt wegen Unter=
ſchlagung
verhandelt. Die ganze Angelegenheit war ſchon einmal ver=
handelt
, und hatte damals die Strafkammer den Angeklagten in 4 Mo=
nate
Gefängniß verurtheilt. Dieſes Urtheil wurde aufgehoben und die
nochmalige Verhandlung angeordnet. Es werden heute 28 Zeugen ver=
nommen
. Der Angeklagte war früher Rechner bei der Rathsherrn=
brüderſchaft
dahier und wurde beſchuldigt, verſchiedene Beträge, die er
abzuliefern hatte, nicht ausgezahlt zu haben, trotzdem er dieſelben als
gezahlt verrechnet hatte. Der Staatsanwalt begründete in längerer Aus=
einanderſetzung
die Anklage, und der Vertheidiger Dr. Oſann nahm ſich
warm ſeines Clienten an. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten
in eine Gefängnißſtrafe von 7 Wochen, in die Koſten und in die Halfte
der Auslagen. Schluß 6½ Uhr.
Schöffengerichtsſitzung bei Großh. Amtsgericht Darmſtadt !
vom 5. October 1880. Heute wurden folgende Strafſachen verhandelt:

Magdalena Breitwieſer von Ober=Ramſtadt iſt am 7. Auguſt d. J. auf
einen bereits im Gange befindlichen Zug geſprungen. Sie iſt geſtändig,
konnte aber nicht anders handeln, wenn ſie noch mit dem Zuge, der et=
was
früher als gewöhnlich abging, fahren wollte. Der Amtsanwalt
hatte Freiſprechung beantragt. Der Gerichtshof ſprach die Angeklagte
frei und legte die Koſten der Staatskaſſe zur Laſt. Die Katharine
Heiland aus Brensbach hat es unterlaſſen, ihr Kind aus der Pflege zu=
rückzunehmen
, nachdem ſie dazu aufgefordert worden war. Das vernach=
läſſigte
, kranke Kind wurde von der Polizei weggenommen und in das
Spital gebracht. Sie wird freigeſprochen, weil die Großh. Bürgermeiſte=
rei
Brensbach die competente Behörde iſt. - In Unterſuchungsſachen
gegen Karl Frank, Colporteur von Darmſtadt, wegen Unterſchlagung
blieb ein Zeuge aus. Letzterer wird in eine Strafe von 20 M. verur=
theilt
und die Verhandlung auf den 12. d. M. Vormittags 8 Uhr anbe=
raumt
. - Chriſtian Schmidt, Handarbeiter von Darmſtadt, blieb aus.
Er wird Dienstag den 12. d. Mts. vorgeführt.
Die Ludwig Ganz
Eheleute ſind beſchuldigt, am 7 Auguſt d. J. ruheſtörenden Lärm ver=
urſacht
zu haben, ſo daß ein Zuſammenlauf von Menſchen entſtand. Sie
haben einem Strafbefehl widerſprochen, der Einſpruch wird unter Koſten=
verurtheilung
verworfen. - Heinrich Stock von Pfeddersheim hat hier
für Kohlen 2 M. 15 Pf. erhalten und ſolche nicht abgeliefert. Er will
den Betrag verloren haben. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklag=
ten
in eine Gefängnißſtrafe von 8 Tagen und zur Tragung der Koſten.
Am nächſten Freitage wird die ſchon mehrfach in öffentlichen Blättern
beſprochene nächtliche Ruheſtörung ſeitens mehrerer Polytechniker zur
gerichtlichen Schöffengerichtsverhandlung kommen. Es ſind nicht weniger
als 19 Zeugen geladen.

E. Vorträge im Kaufmänniſchen Verein. Vor einem zahl=
reichen
Auditorium hielt Herr Profeſſor F. Dahn aus Königsberg i. Pr.
am Montag Abend (4. October) im Darmſtädter Hof einen durch abge=
rundete
Ausführung anſprechenden Geſchichtsvortrag. Das Thema lautete:
Die treibenden Kräfte in der deutſchen Geſchichte von der Urzeit bis zur
Reformation." Der geſchätzte Redner löſte ſeine Aufgabe, die ja ſo leicht
Gelegenheit zu ermüdender Ausdehnung und Weitſchweifigkeit bietet, in
entſchieden befriedigender Weiſe, indem er ſich einer weiſen Beſchränkung
befleißigte und nur auf Vunkte von weſentlicher Bedeutung einging.
Herr Profeſſor Dahn hob zunächſt drei wichtige Epochen in der National=
entwicklung
hervor: die Völkerwanderung, die er mit dem cor=
recteren
Namen der Völkerausbreitung bezeichnete, die Hegemonie
des fränkiſchen Stammes mit Anſchluß an Nom, und drittens die Sou=
veränität
der Territorien. Was wir im Allgemeinen unter dem Begrif,
von Urſache und Wirkung zu verſtehen pflegen, benannte der Redner
entſprechend mit treibender Kraft welchen Ausdruck er als den rothen
Faden durch ſein Thema führte. Welches die treibende Kraft= ge=
weſen
, die unſere Altvorderen veranlaßt hat, ihre Heimath Aſien zu ver=
laſſen
, darüber laſſen ſich nur Vermuthungen anſtellen; dagegen liegt die
Urſache der Völkerwanderung, der Völkerausbreitung klar auf der Hand:
die Noth war es, die zu derſelben trieb, denn es iſt ein anerkanntes
ſtatiſtiſches Geſetz aller Civiliſation, daß der Uebergang vom Nomaden=
thum
zur feſten Anſiedlung ſtets mit raſchem Ueberhandnehmen der Be=
völkerung
verbunden iſt; zudem iſt das Curopa des 4. Jahrhunderts
nicht zu vergleichen mit dem heutigen, das eine ungleich größere Menſchen=
maſſe
beherbergen kann, da die Sümpfe und Urwälder verſchwunden
ſind. Als die zweite treibende Kraft in der deutſchen Geſchichte nannte
der Vortragende die Herrſchaft des Frankenſtammes, verbunden mit der
Annahme des katholiſchen Bekenntniſſes. Der Redner warf einige Blicke
auf die Lehnsverfaſſung, ging ſodann über auf das deutſche Kaiſerthum,
erwähnte der Römerzüge, deren politiſchen Schaden er anerkannte, aber
deren kultur=hiſtoriſche Bedeutung er betonte. Hiermit war der Redner
an den letzten Theil ſeines Vortrags gelangt: an das Erſtarken der
Territorien gegenüber der Kaiſergewalt; er beleuchtete mit einigen Schlag=
lichtern
den centripetalen und centrifugalen Zug, der ſich fortwährend
in der deutſchen Geſchichte geltend macht, wobei er noch bemerkte, daß
der erſtere, ſchon vermöge der Charaktereigenthümlichkeit jedes einzelnen
Deutſchen nie der überwiegende ſein werde. Zum Ende ſügte der Redner
noch eine Mahnung hinzu. Sich e n Exempel zu nehmen an der ge=
ſchichtlichen
Thatſache, nach welcher der Leitſtern des deutſchen Weſens
und Lebens doch mehr oder weniger der Idealismus geweſen ſei, und
ſich heutzutage nicht gefangen nehmen zu laſſen von der materialiſtiſchen
Zeitſtrömung, die immer mehr und mehr unſer nationales Leben anzu=
freſſen
droht, ſondern allezeit das Volk der Denker und Dichter, das

Volk Immanuel Kants und Schillers zu bleiben! Leben Sie wohl!
Eine captatio benevolentiae, die ihres Eindrucks nicht verfehlte. Eröffnete
der Vortrag dem kundigen Geſchichtsforſcher auch nicht gerade neue Ge=
ſichtspuukte
, ſo bot er doch dem gebildeten Laien Befriedigung und An=
regung
zum ſelbſtändigen Eindringen in den Geiſt der deutſchen Geſchichte.
½ Zu der bevorſtehenden Gartenbauverſammlung wäre es
intereſſant, Exemplare guter Obſtſorten ausgeſtellt zu ſehen, welche
ja in dieſem Jahre zu jungewöhnlicher Vollkommenheit ſich entwickelt
haben.

Zu unſerm Berichte über die Ausſtellung der vonz Ar=
beiterfamiliengepflegten
Blumen tragen wir noch die Namer=
derjenigen
nach, welche den 3. Preis (1 M.) erhielten: Es ſind dies:
Auguſt Leißler, Heinrich Daum, Joſeph Wagner, Heinrich Fleiſchmann,
Philipp Sulzmann, Ernſt Rahn, Anton Kronenberger, Veremias Rühl,

[ ][  ]

1904

R 195

Wittwe Förſter, Ph. Welter, Meiſer, Peter Mühlenſtadt, Johannes Hild,
Ernſt Helfmann, Georg Müller, Kaspar Jung. Jakob Gierhardt, Jakob
Haardt, Konrad Schott, Phil. Probſt, Adam Volz. Friedrich Waffen=
ſchmied
, Joh. Jährling, Georg Reiß, Ed. Stephan, Eliſe Matern, Hein=
rich
Henkel, Juſtus Leißler, Eliſe Weinmann, Wilhelm Heß, Sebaſtian
Kloß, Joh. Wagner Chriſtian Hartmann, Johs. Hartherz, Martin
Ruppel, Sebaſtian Dingeldey, Adam Waſenmüller, Helene Philipp.
Zum inneren Comits gehörten: die Herren Stadtverordneter Ganß,
Stadtverordneter Möſer, Rentner G. Schwab, Rentner Fehrer,
Rentner Stock, Lehrer KoppL, Lehrer Offenbächer und Lehrer
Sauerwein.
Als Preisrichter fungirten die Herren Rentner W. Schwab,
Präſident des Gartenbauvereins, Verwalter Zaubitz, Handelsgärtner
Völker, H. Noack, Henkel und Hohenadel.
Die Zahl der Ausſteller betrug 120.
Pfennig=Sparkaſſen. Am Samstag den 2. October, dem
Tage der Eröffnung der Pfennigſparkaſſen, wurden von 573 Einlegern auf
11 Stalionen 221 M. 80 Pf. eingelegt. Es iſt damit der Beweis ge=
liefert
, daß dieſe Einrichtung einem vorhandenen Bedürfniß entſpricht
und wird die hiermit gegebene Anregung zur Erſparung von kleinen
Beträgen zum Segen für die unbemittelten Klaſſen der Bevölkerung
werden. Die Einleger vertheilen ſich wie folgt: Station 1 von 38 Ein=
legern
13 M. 15 Pf. St. 2 von 70 Einl. 35 M. 50 Pf., St. 3 von
18 Einl. 8 M. 50 Pf., St. 4 von 15 Einl. 3 M. 15 Pf. St. 5 von
75 Einl. 28 M. 60 Pf. St. 6 von 50 Einl. 20 M. 35 Pf., St. 7 von
187 Einl. 63 M. 15 Pf. St. 8 von 36 Einl. 16 M. 60 Pf., St. 9 von
20 Einl. 9 M. 25 Pf., St. 10 von 20 Cinl. 6 M. 35 Pf., St. 11 von
35 Einl. 17 M. 20 Pf. Zuſammen von 573 Einlegern 221 M. 80 Pf.
L. Beſſungen, H. October. Die geſtern Abend auf Großh.
Ortsgericht dahier mit unbedingtem Zuſchlag erfolgte Hofraithever=
ſteigerung
des nach Amerika entwichenen Liqueurfabrikanten Johann
Wendel Diefenbach ergab einen Erlös von 16,060 Mk. Letztbietender
blieb der vorhinige Lehrer, jetzt Rentner Schwinn dahier; Glaſermeiſter
und Gemeinderath H. Schulz hatte ein Gebot von 16055 Mk. eingelegt.
- Ueber die Ankaufspreiſe der Schlachtthiere kann be=
richtet
werden, daß dieſelben in letzter Woche namentlich für Kühe und
Schweine zurückgegangen, für Ochſen jedoch und Kälber im Steigen be=
griffen
ſind: Es wurden bezahlt für Ochſen 1. Qual. 70 bis 11 M.,
2. Qual. 68 M, Kühe 1. Qual. 54 bis 56 M. (gegen 60 M. Ende Au=
guſt
), 2. Qual. 48 bis 50 M. (gegen 50 bis 52 M.), Bullen 42 bis
44 M. (gegen 45 bis 46 M.), per Centner, Kälber 62-65 Pf. (gegen
52 bis 54 reſp. 60 Pf.), Schweine 60 bis 64 Pf. (gegen 68 bis 70 Pf.)
per Pfund.
Dem Vernehmen nach ſteht der Herzog von Naſſau mit einem
der erſten Bankhäuſer Norddeutſchlands in Unterhandlung wegen Ver=
kaufs
des Biebricher Schloſſes, welches der Herzog ſeit der An=
nexion
bekanntlich nicht mehr bewohnte. Ein anderes, dem Herzoge ge=
höriges
Schloß bei Wiesbaden iſt für 800,000 M. an ein Conſortium
übergegangen.
Am verfloſſenen Sonntag verübte der entlaſſene Briefträger
Spahn in Hanau gegen den Poſidirector Linz daſelbſt einen Mord=
verſuch
. Spahn war wegen eines Streits mit ſeinen Collegen durch
die Oberpoſtdirection Caſſel entlaſſen worden und begab ſich um ſich zu
rächen in das Büreau des Poſtdirectors, welchen er durch mehrere Re=
volverſchüſſe
ſchwer verwundete. An dem Verſuche ſich darauf ſelbſt zu
tödten, wurde er durch das herbeigeeilte Poſtperſonal verhindert. Da
der Mörder ſich wie raſend geberdete, mußte er in Ketten gelegt werden.
Uleber die Auffindung der Pläne des Kölner Doms, ohne
welche die Fertigſtellung des großartigen Werkes wohl kaum möglich
geweſen wäre, theilt die ,Fr. P.; das Nachſtehende mit: Der Kunſtge=
lehrte
Sulpiz Boiſſerée in Köln hatte den glücklichen Gedanken, das un=
vollendete
Gebäude im Bilde als vollendet darzuſtellen, um ſo aller
Welt zeigen zu können, welch herrliches Kunſiwerk der alte Meiſter zu
ſchaffen unternommen. Denn nirgendwo war mehr eine Vorſtellung
von dem Bilde des ausgeführten Domes erhalten, Niemand wußte aus
den Anfängen eine Anſicht des Ganzen zu gewinnen. Nicht weniger als
23 Jahre brauchte der unermüdliche Forſcher zur Herſtellung ſeiner
Arbeit, und ſie wäre ihm wohl dennoch nicht gelungen, hätte nicht ein
beſonders glücklicher, ſehr ſonderbarer Zufall Hilfe gebracht. Im
Jahre 1814 bekam ein Decorationsmaler in Darmſtadt den Auftrag,
zum Empfang der aus Frankreich heimkehrenden Krieger einen Triumph=
bogen
zu malen. Er miethete zur Ausführung den Cpeicher eines Gaſt=
hofs
und fand beim Abräumen desſelben eine Anzahl Pergamentblätter,
auf welche die Wirthin ihre Bohnen zu Trocknen ausgebreitet hatte.
Dieſe Blätter enthielten in verſchiedenen Stücken den Aufriß der beiden
Domthürme. Man hatte in Folge des Friedens von Lüneville das
Kölner Domarchiv an die Abgeordneten derjenigen Fürſten, denen die
Kölniſchen Lande zugefallen waren, vertheilt, es war dieſe Vertheilung
in Darmſtadt vollzogen worden, und als Trödelwaare brachte man jene
Blätter auf den Gaſthofſpeicher. Nachdem der Finder die Zeichnung ge=
rettet
hatte, gab der darmſtädtiſche Oberbaurath Moller ſie 1818 in
ſieben großen Kupferſtichen heraus und Boiſſerse benutzte ſie zur Voll=
endung
ſeines großen mit Abbildungen geſchmückten Dombau=Werkes
von 1831.

Polizei=Bericht vom 5. October.
Ein Handwerksburſche entwendete ſeinem Collegen in einer Herberge einen
Anzug und entfernte ſich heimlich.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. Baron Eugen v. Coshorn von St-Pierre im Elſaß.
Baron Menno v. Coshorn von Ettenviller im Elſaß. v. Oppen und Fa=
milie
, Rentner von Uebrigau bei Dresden. Louis Alvin und Gemahlin,
Profeſſor der Univerſität von Brüſſel. J. Hofmann und Sohn von Winter=
thur
, Miß Galeswithe und Bedienung von London, Rentiers. v. Trapp und
Gemahlin, Premier=Lieutenant und Adjutant von Frankfurt a. M. Mrs.
und Miß Pearanke und Miß Iglee von Dureley in England. J. Stewart
Cobbe, Beamter von London. Emil Peters, Conſul von Valparaiſo. M.
Dupre und Sohn, Kaufmann von Bordeaux. Weber und Gemahlin, Amt=
mann
von Mannheim. Ch. Suret und Familie, Rentner von Chaux de
Fonds. Dr. Heinrich Rohlfs, Privatgelehrter von Göttingen. M. Adenau
und Gemahlin, Gutsbeſitzer von Düren. H. Fröndle und Gemahlin, Rent=
ner
von Mehlin. Baron v. Gemmingen, Gutsbeſitzer von Fränkiſch= Crum=
bach
. Th. Wichmann, Schriftſteller, W. Schultz, Rentner, J. Lederer, k.
Hofopernſänger, von Wiesbaden. Löker und Gemahlin, Rentner aon Arns=
berg
. Dr. Reatz, Gutsbeſitzer und Dr. Reatz, Rechtsanwalt von Gießen.
Reuß, Gutsbeſitzer von Gimmeldingen. B. Cohn von Berlin, H. Weil von
Straßburg, B. Bernhard von Manz, F. H. Kaufmann von London, A.
Seldemaher von Mannheim, Th. Homburg von Dresden, Th. Hockardt von
Düſſeldorf, J. Gieſer und A. Caeſar von Neuwied, A. Emge von Hanau,
Ch. Gilſos von Brüſſel, F. Wilde von Neuſtadt a. H., Neumann von Frank=
furt
a. M., Kaufleute. Overbeck von Dortmund, Riedh von Wülfel bei
Hannover, Ehmann von Bamberg, Studenten der Chemie. Berck von Als=
feld
, Schwarz von Nürnberg, Krehbiel von Mannheim, A. Albrecht von
Stuttgart, Kaufleute. A. Waag, Director von Pforzheim. F. Bnſch,
Kaufmann von Burtſcheid. Genell, Ingenieur von Biſchweiler i. E. A.
Collin von Frankfurt a. M., R. Teller von Leipzig, Lekebuſch von Barmen,
Bing von St. Marie, F. Corbin und v. Müller von Baden, Beck von Paris,
W. F. William von New=York, Kaufleute.

Vermiſchtes.
MReptunite) Ueber das vor einiger Zeit bereits kurz erwähnte
Neptunite: die Erfindung eines Amerikaners, bringt die, Crefelder Zeitung=
folgende
intereſſante Notizen: Daniel M. Lamb hat aus der unter dem
Namen Wolfsmilch bekannten Pflanze einen Gummiſtoff präparirt, mit welchem
Wollen= und Seidenzeuge, Teppiche, Leder, Papier, Vogelfedern und dergl.
mehr waterrepellent gemacht, d. h. denſelben die Eigenſchaft verliehen werden
kann, jede Flüſſigkeit abzuſtoßen, ohne daß dieſe Stoffe dadurch etwas von
ihrem Ausſehen, ihrer Biegſamkeit und Elaſticität verlieren. Die Farben der
Stoffe ſollen ſogar noch bedeutend an Friſche und Haltbarkeit gewinnen.
Eine von dem Erfinder in New=York vorgenommene öffentliche Probe mit
ſeinen präparirten Stoffen lieferte das glänzendſte Zeugniß von dem Werthe
ſeiner Erfindung. Die feinſten Farben, wie Pink, Blau, Cream, litten an
Seidenſtoffen, welche mit Gummi überzogen waren, nicht das Mindeſte. Wie
Brocat gewobene Bänder, Grenadine, Flanell und Seidenpluſch erwieſen ſich
undurchdringlich für Waſſer. Feine Damenhüte aus Seidenſammt hielten
eine müßige Douche aus, ohne daß ihre Farbe oder ihre Feder verletzt worden
wären. Ein Herr in Tuch gekleidet, das mit Gummi präparirt worden war,
mit einem Seidenhute auf dem Kopfe und Glacehandſchuhen an den Händen,
blieb unter einer ſtarken Douche ganz trocken. Selbſt die ſchärfſte Schreib=
tinte
, ferner Citronenſaft, Schwefeljäure, ſchwarzer Kaffee auf die präparirten
Stoffe geſpritzt, hinterließen keine Spur eines Fleckens. Manche unſerer Leſer
werden, obgleich dieſe Mittheilungen der wiſſenſchaftlichen Wochenſchrift Das
Ausland entnommen ſind, darob ungläubig den Kopf ſchütteln und dieſelbe
für einen neuen amerikaniſchen Humbug erklären. Wir können dieſen Zweif=
lern
die weitere Mittheilung machen, daß eine Crefelder größere Sammt= und
Seidenwaarenfabrik, bei der Wichtigkeit, die dieſe Erfindung auch für unſere
Seideninduſtrie haben würde, ſich veranlaßt geſehen hat, ſich von dem wunder=
baren
Gummipräparate, Reptuniten vom Erfinder benannt, zu verſchaffen,
um Verſuche anzuſtellen. Von den Inhabern der betreffenden Fabrik ſind
uns nun zwei mit Neptunite getränkte Abſchnitte von Sammtband und Satin
eingeſandt worden, mit denen wir ſelbſt die verſchiedenartigſten Verſuche durch
Uebergießung mit Waſſer, Alizarintinte, ſchwarzem Kaffee ſowie Citronen=
ſaft
angeſtellt haben, ohne daß auch nur die geringſten Spuren dieſer Be=
handlung
zurückgeblieben ſind. Sowohl das Sammtband als auch der Salin
ſind noch ebenſo tadellos glänzend, weich und ſchmiegſam, wie zuvor. Die
Beweiſe von der Reellität der Erfindung liegen ſomit vor und ſtehen dieſelben
Intereſſenten gern zu Dienſten. Die Wichtigkeit der Erfindung ſowohl für
Damen wie Herren wird Jedem einleuchten. Welche Beruhigung für die Träge=
rinnen
von Sammtmänteln und ſeidenen Kleidern, für die Herren mit Seiden=
hüten
, daß dieſe koſtbaren Bekleidungsgegenſtände in Zukunft nicht mehr vor
jedem Regentröpfchen ängſtlich geſchützt werden müſſen, welcher Troſt, daß
ſolch ſchmerzliche Ungeſchicklichkeiten, wie das Begießen der koſtbaren Robe ſeiner
ſchönen Nachbarin auf Feſteſſen, Bällen u. ſ. w., ſofort wieder gut zu machen
ſind durch einfaches Abwaſchen mit Waſſer, daß es überhaupt keine Wein=,
Bier=, Tinten= u. ſ. w. Flecken mehr gibt, wenn alle Bekleidungsgegenſtände
mit dieſem wunderbaren,Gummipräparate, Reptunite Uberzogen ſind.

Gold=Courſe.
Ruſiſche Imperiales 16 M. 71 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 29-34 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 11-15 Pf. Dollars in Gold 4 M. 20-23 Pf.

Hierzu für die hieſigen Abonnenten eine Beilage, enth.: Proſpect des Herrn Armann hier.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.