Darmstädter Tagblatt 1880


07. September 1880

[  ][ ]

Abonnementspreis
viertelährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

(rag= und Anzeigebkaft.)
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auswürts
IItEp anttthſtrulhoviſi1. vn an nnonansmanona

Amtliches Organ
für die Belannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 7. September.
1880.
Re 174.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Bezug von Waſſer aus der neuen ſtädtiſchen Waſſerleitung.
Nachdem in Folge unſerer Bekanntmachungen vom 21. Juni und 3. Juli d. Js. bis jetzt 823 Anmeldungen zum Be=
zug
von Waſſer aus der neuen ſtädtiſchen Waſſerleitung eingelaufen und die erforderlichen Vorbereitungen nunmehr getroffen ſind,
wird vom 20.d Mts. an mit der Verlegung der Hauszuleitungsröhren begonnen werden. Dieſes Geſchäft wird ſtraßenweiſe
und ſo raſch als irgend thunlich vorgenommen. Trotzdem ſind Störungen im Verkehr nicht zu vermeiden, und es iſt aus dieſem
Grund, nicht weniger aber auch im Intereſſe der einheitlichen Wiederherſtellung des Straßenpflaſters dringend zu wünſchen, daß
die Verlegung der Zuleitungen thunlichſt im Ganzen erfolgen und nicht demnächſt fortwährend nachträgliche Verlegungen ſtatt=
finden
müſſen. Zur möglichſten Förderung dieſes Zweckes hat die Stadtverordneten=Verſammlung beſchloſſen, daß die im 8 4 der
Satzungen für den Bezug von Waſſer den Hofraithebeſitzern im Falle rechtzeitiger Anmeldung zugeſicherten Vortheile ( unentgeld=
liche
Herſtellung und Anbringung der Zuleitungen bis auf etwa 1 Meter innerhalb der betr. Liegenſchaft, ebenſo der Waſſer=
meſſer
, der Hauptabſperrhähne und Entleerungsvorrichtungen) auch auf diejenigen Hofraithebeſitzer Anwendung finden ſollen, welche
ſich jetzt noch - jedoch vor dem Schluß der Verlegungsarbeiten in der betr. Straße - zum Bezug von Waſſer im
Betrag von jährlich mindeſtens 30 Mark für die Dauer von wenigſtens drei Jahren melden und verpflichten.
Indem wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, hoffen wir, daß die bis jetzt zurückgebliebenen Hofraithebeſitzer
die ihnen nochmals gebotene Gelegenheit zur billigeren Beſchaffung ihres Waſſerbedarfs benutzen und damit zugleich das Jhrige
dazu beitragen werden, das Straßenpflaſter und namentlich die Trottoirs endgültig in einen geordneten Zuſtand zu bringen.
Die Verlegung der Zuleitungen erfolgt zunächſt in nachſtehenden Straßen, und zwar in der angegebenen Reihenfolge:
1) Promenadeſtraße, 2) Bleichſtraße, 3) Rheinſtraße, 4) Friedrichsſtraße, 5) Wilhelminenſtraße, 6) Fabrik= und Georg=
ſtraße
, 7) Kaſerneſtraße, 8) Grafenſtraße, 9) Caſinoſtraße, 10) Frankfurterſtraße, 11) Wendelſtadtſtraße, 12) Aliceſtraße,
13) Landwehrſtraße, 14) Blumenthalſtraße.
Die weiteren Straßen werden ſ. 3. bekannt gegeben werden.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
7549)
J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.

7927) Das Schulgeld für das dritte Quartal 1880 für die Vor=
ſchüler
des Gymnaſiums wird Samstag den 4. und Mittwoch den 8. Sept. 1880,
Nachmittags von 2-5 Uhr, in dem Conferenzimmer des Gymnaſiums erhoben.
Darmſtadt, den 3. September 1880.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Johann Carl Rouge, Ludwigſtraße 14
zu Darmſtadt, wird heute am 3. September,
1880, Nachmittags 23, Uhr, das Kon=
kursverfahren
eröffnet.
Der Kaufmann Heinrich Störger dahier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 29. Sept.
1880 einſchl. bei dem Gerichte anzumelden.

Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines Verwalters, ſowie über die Be=
ſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120
der Konkursordnung bezeichneten Gegen=
ſtände
, ſowie zur Prüfung der angemeldeten
Forderungen auf:
Mittwoch den 6. October 1880,
Nachmittags 3 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Konkurs=
maſſe
gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
ſaufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte Be=
friedigung
in Anſpruch nehmen, dem Kon=
lursverwalter
bis zum 27. September 1880
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 3. September 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Schmeckenbecher,
Hülfsgerichtsſchreiber.
8046)
452

[ ][  ][ ]

1682

R 174

Bekanntmachung.
Samstag den 11. September d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll der zur Lagerung von Wein geeignete
geräumige Keller unter dem ſog. Kyritz=
ſchen
Stiftgebäude auf unſerem Büreau
öffentlich anderweit verpachtet werden.
Bedingungen liegen daſelbſt zur Ein=
ſicht
offen.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
7862)
Ohly.

8047) Bekanntmachung.
Die zu der Umpflaſterung der Hügel=
ſtraße
erforderlichen Lieferungen und Ar=
beiten
im Betrage von 16, 500 Mark ſollen
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 10. September l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 3. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 8. d. Mts., Nachmit=
tags
3 Uhr, werden in dem Saale
nzum Schützenhof dahier gegen baare
Zahlung öffentlich verſteigert: 1 Bücher=
ſchrank
, 3 Kleiderſchränke, 3 Kommoden,
1 Wanduhr, 1 Sopha, 2 Küchenſchränke,
3 Oeldruckbilder, 1 Spiegel, 4 Portraits,
1 Blumentiſch, 1 Kanapee, 1 Vogelkäfig
mit Kanarienvogel.
Darmſtadt, den 5. September 1880.
Engel,
8048) Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 9. d. Mts., Nach=
mittags
5 Uhr, werden auf dem Rath=
hauſe
zu Beſſungen gegen baare Zahlung
1 Kleiderſchrank, 1 Küchenſchrank mit Auf=
ſatz
. 1 Kiſte, 1 Tiſch, 1 Wanduhr und
1 Taſchenuhr öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 6. September 1880.
Engel,
8049) Großh. Gerichtsvollzieher.
Pfänder=Verſteigerung.
Donnerstag den 9. d. Mts. des Vor=
mittags
8½ Uhr,
werden im Pfandlocal, kl. Ochſengaſſe 12,
1 goldene Uhrkette, 1 Kleiderſchrank, 2 Uhren,
ſonſtige verſchiedene Hausgeräthe und ein
Hund (Seidenpinſcher), gegen gleich baare
Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 6. September 1880.
Scharmaun,
8050) Großh. Pfandmeiſter.

Wein=Verſteigerung.
Dienstag den 7. September d. J., Nachmittags 2 Uhr,
werden im Gaſthaus zum Bergſträßer Hof:
15 Hectoliter Wein
gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 3. September 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
7949)
Berntheiſel.
Verſteigerung von Spengler=
Werkzeug.
Das zum Konkurs des Spenglermeiſters L. Luck gehörige Werk=
zeug
, dabei eine Rohrwalze und eine Biegmaſchine, verſchiedenes Roh=
material
, Lampenſchirme und Cylinder, ſowie allerlei Hausrath wird
Mittwoch den 8. Teptember d. J., Nachmittags 2 Uhr,
Mühlſtraße Nr. 23, gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 3. September 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
7950)
Berntheiſel.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 8. September er., Vormittags 9 Uhr,
werden auf freiwilliges Anſtehen der Thomas Spengler Wittwe wegen
Wegzug in der Bohlmühle im Mühlthal bei Eberſtadt nachbenannte
Stücke, als:
Vieh: 1 Fuchs (Wallach) 9 Jahre alt, 2 braune Wallache, 6
und 7 Jahre alt, 2 Milchkühe, 1 fette Kuh, 1 Stier, 18 Hühner,
Tauben;
Vorräthe: 150 Ctr. Stroh, Geſitt, Holz, buchene und eichene Diele,
1500 Säcke;
Oeconomiegeräthe: 2 Müllerwagen, l einſpünniger Wagen, 1 Stuhl=
wägelchen
, 1 Schlitten, Windmühle, 2 Pfuhlfäſſer, 4 Pferdegeſchirre,
2 Chaiſengeſchirre, 5 Lederdecken und ſonſtige Gegenſtände;
Mühl=Utenſilien: 1 Schwingmühle mit Kaſten, 1Windhaus, 1 Beutel=
kaſten
, Mühlſteine;
Mittwoch den 8. September, Nachmittags 3 Uhr,
wird das Grummetgras von 2 Wieſen öffentlich meiſtbietend gegen Baar=
zahlung
verſteigert. Zuſammenkunft in der Mühle.
Einſicht kann täglich genommen werden.
J. Adler jr., Amtsgerichts=Taxator.

o

5.

64
853
922
1115
l252
150)
257)
535
631
740
83=
10
11

Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Nachlaß des Nicolaus Meißner gehörigen Mobilien, beſtehend in
Möbel, Bettwerk, Kleider, Weißzeug, Küchen= und Kellergeräthſchaften und ſonſtigen
Gegenſtänden, ſollen
Mittwoch den 8. September, Vormittags 9 Uhr,
in deſſen Wohnung, Ecke der Gardiſten= und Schwanenſtraße Nr. 15, gegen gleich
baare Zahlung verſteigt werden.
G
3.
L. Becker, Lapator.

.
12

[ ][  ][ ]

Grummetgras=Verſteigerung.
Künſtigen Donnerstag den 9. Sep=
tember
d. J., Nachmittags 4 Uhr,
wird das Grummetgras von meinen Seiters=
wieſen
im Oberfeld loosweiſe an Ort und
Stelle verſteigert. Zuſammenkunft an der
Dieburgerſtraße, am Heiligen=Kreuzberg,
am Seiterswieſenpfad, Mittags 3½ Uhr.
7945)
P. J. Har.
7929) Freitag den 10. Sept. l. J.,
Vormittags um 11 Uhr, ſollen auf dem
Rathhauſe, dahier, zwei ſehr gut, ge=
haltene
, zum Sprung untauglich gewordene
Faſſelochſen meiſtbietend verſteigert werden.
Ober=Ramſtadt, den 31. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=
Ramſtadt.
Fiſcher.

Feilgebotrnes.
Als vorzügliches Hausmittel
gegen gichtiſche u. rheumatiſche Leideu
empfiehlt man eine aus Kaſtanienblüthe ge=
wonnene
Eſſenz von C. Retter in Mün=
chen
, welche ſelbſt bei den älteſten Leiden
ſchon die beſten Dienſie geleiſtet. Zu haben
um 1 Mark bei Herrn H. W. Prassel
in Darmſtadt.
[4974

3
S
Billige Pantoffeln.
33
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit); ebeuſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u. Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder), für deren Güte garan=
tirt
wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.
338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3½ Morgen;
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
7665) Große Ochſengaſſe Nr. 16 ſind
3 Stückfäſſer, jedes 7 Ohm haltend, und
1 neuer zweithüriger Kaſſenſchrank
billig zu verkaufen.
S Zimmerſpähne
und Abfallholz
Wm. Holtz.
zu verkaufen bei
Beſtellungen angenommen Eſchollbrücker=
ſtraße
6 und Eliſabethenſtr. 31 Hinterbau.
M.
O
Holzkohlen,
büchene und tannene, in trockener Waare
empfiehlt billigſt
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.

foV8 Go

6235)

Waſſer=Leilungen.

Den verehrlichen Hausbeſitzern empfehlen wir uns zur Ausführung der
benöthigten Einrichtungen und ſind zur Aufſtellung von Voranſchlägen gern bereit.
Den hieſigen Gewerbtreibenden, welche ſich mit Inſtallations=Arbeiten befaſſen
wollen, empfehlen wie die Erzeugniſſe unſerer Fabriken unter Einräumung von Engros=
Preiſen.
Valentin ≈ Lmmier.

geſchaftes Vrdſnang.
Hiermit die ganz ergebenſte Anzeige, daß ich vom 26. d. Mis. ab in
meinem Hauſe, Woogsplatz 6, eine
S hindsmelzgerel :
betreiben werde. Durch Lieferung von nur Prima Qualität Rindfleiſch
per Pfund 56 Pf., ſowie aufmerkſame und prompte Bedienung zuſichernd.
glaube ich geneigtem Zuſpruch entgegen ſehen zu dürfen.
Achtungsvoll
PM. Trizdnuann.

8

u6nTIoh zanz RKanAnelD.

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Hand- & Göpel-Dresch-Maschinen verschiedener Spsteme.
Dampt-Dresch-Maschinen & Locomobilen von 2½-8 Pferdekraft.
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Neue Verbesserungen, sorgfältigste Ausführung, billige Preise.
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behufs Vergrößerung nach der Bockenheimer Landſtraße Nr. 179 hierſelbſt verlegt,
mit den allerneueſten und beſten Betriebsmitteln verſehen, vernickelt, verſilbert, ver=
goldet
, verkupfert, vermeſſingt, bronzirt ꝛc. Gegenſtände jeder Art und Größe,
in dauerhafteſter und ſchönſter Ausführung. Ganze Einrichtungen für galvang=
plaſtiſche
Anſtalten, Anoden und Chemikalien reinſter Qualität, fertige Bäder, die
neueſten und zweckmäßigſten Batterien, ſowie die unter Nr. 9796 D. R. P. paten=
tirten
Möhring=Baur'ſchen dynamo=electriſchen Maſchinen ſtets vorräthig und
wird Käufern Gelegenheit geboten, ſich in meiner Anſtalt in der Behandlung und dem
Verfahren praktiſch zu inſtruiren.
Frankfurt a. M.
H. G. HaChriug.
7928)

Zu verkaufen:

Ein noch ſehr wenig gebrauchtes Jagd=
gewehr
(Centralfeuer), und ein noch in
beſtem Zuſtande befindliches Vorderladge=
wehr
iſt wegen Aufgabe der Jagd zu ver=
kaufen
. Näheres zu erfragen bei Herrn
Büchſenmacher Delp.

Heue holl. Vollhhäringe,
desgl. marinirt.
Eüd. Heyl Sohn,
Holzſtraße 17.
1910)
8032) Eine im guten Zuſtand befindliche
große Hundshütte nebſt Kette wird für
44.

[ ][  ][ ]

168½

R6 174

Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Einem verehrlichen Publikum, ſowie meinen Freunden und Gönnern die ergebene
Anzeige, daß ich Eliſabethenſtraße Nr. 33 eine
Schweinemetzgerei
eröffnet habe. - Ich werde ſtets bemüht ſein, durch nur friſche und gute Waare
mir das Vertrauen meiner geehrten Abnehmer zu erwerben und zu erhalten.
Einem geneigten Zuſpruch entgegen ſehend, zeichnet
Hachachtungsvoll
Darmſtadt, den 6. September 1880.
J. Rossmami.

von Suchard,
friſche Sendung.
Emanuel Fuld,
7963)
Kirchſtraße I.

Vermiethungen.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
Magazin oder Werkſtätte,
l Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. Näheres daſelbſt im Vorder=
haus
1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4424) Martinſtr. 18 Manſarde zu verm.
4425) Frankfurterſtraße 3 ein Par=
terre
=Logis, 6-7 Zimmer, gleich beziehbar
4426) Friedrichſtraße 36, nahe den
Bahnhöfen, 3. Etage, enthaltend 6 Zimmer
mit allen dazu gehörigen Bequemlichkeiten,
zu vermiethen.
J. Baldner.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit
Einrichtung und augrenzendem Zimmer bis
20. Auguſt zu vermiethen.
5477) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.
6068) Saalbauſtraße 7 Imöbl. Zimmer.
6761) Wendelſtadtſtraße 15 iſt ein
ſchönes Logis Parterre im Seitenbau bal=
digſt
beziehbar zu vermiethen.
Ebendaſelbſt Stallung für 4 Pferde nebſt
Burſchenzimmer. G. Hinkel Wtwe.
6877) Rheinſtraße!Vorderhaus erſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm.
6973) Eliſabethenſtraße Nr.
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5 -6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
6986) Louiſenſtraße 30, 2 Treppen
hoch, 5 Zimmer nebſt Zubehör per Mitte,
November beziehbar.
7062) Nieder=Ramſtädterſtraße 59
ein freundliches kl. Logis vom 15. Oct.
an zu vermiethen.
7463) Darmſtraße5 ein ſchönes Logis,
3 Zimmer, Küche m. all. Zubehör ſofort zu bez

7575) Elegante Wohnung
von 1 Salon, 6 Zimmern, Zubehör und
Garten zu verm. Kranichſteinerſtraße 17.
7902) Große Kaplaneigaſſe 33 ein
Logis zu vermiethen.
7906) Sackgaſſe 20 ein Logis zu verm.
7978) Mühlſtraße 8 im 1. Stock ein
ſchön möblirtes Zimmer, geeignet für einen
Einjährig Freiwilligen, gleich zu beziehen.
7988) Stiftſtraße 63 ein Logis von
3 Zimmern, Küche, Glasabſchluß nebſt allen
Bequemlichkeiten. Preis 130 fl.
7994) Kiesſtraße Nr. 7 iſt ein
Logis zu vermiethen und bis 1. October
beziehbar. Preis 135 Mark.
8054) Der neuerbaute 3. Stock
meines Hauſes, Mathildenplatz 18, ſowie
die Manſarde ſind zu vermiethen.
WiIhelm Hleber.
8055) Eliſabethenſtraße 35 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8056) Der untere Stock der Kleyer'ſchen
Villa am Eſchollbrücker Weg mit Garten,
Stallung, Remiſe ꝛc. iſt zu vermiethen.
Näheres Georgſtraße 13 im 2. Stock.
8057) Bleichſtraße 30 ein möblirtes
Parterrezimmer an einen anſtändigen Herrn/
oder Dame zu vermiethen.
8058) Annaſtraße 18 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet, ebendaſelbſt ein ein=
zelnes
Zimmer mit ſeparatem Eingang.
8059) Noßdörferſtraße 1 zwei ſehr
ſchöne unmöblirte Zimmer im mittleren Stock
an einen einzelnen Herrn oder Dame ſofort
zu vermiethen. Näheres Parterre.
8060) Eliſabethenſtraße 4 eine Man=
ſarde
mit Waſſerleitung baldigſt beziehbar.

Vermiſchte Nachrichten.
8061) Meine Wohnung und Schreib=
ſtube
befinden ſich von heute an im Hauſe
der Frau Wittwe Mainzer, Eliſabethen=
ſtraße
1 dahier.
Darmſtadt, den 6. September 1880.
Kaiſer,
Großh. Gerichtsvollzieher.

2 (Den geehrten Herrſchaften zur Nach=
c
richt, daß auf bevorſtehendes Ziel
Mädchen können nachgewieſen werden durch
Frau Uhrig, Steinſtraße 6.

2 M83ährend meiner Abweſenheit wer=

848 den die Herren DDr. Kauf=
mann
, Georgſtraße 8, Leydhecker, Ma=
thildenplatz
2, Lipp, Ernſt=Ludwigſtr. 21,
Orth, Steinſtraße 25, die Güte haben,
mich in meiner Praxis zu vertreten.
Dr. Buxmann.

2 Mdeine Sprechſtunde iſt nun täglich
S A von 11 bis 12¼ Uhr, Vor=
mittags
, ausgenommen Freitags.
Dr. med. v. Hesse.
Speolalarzt Dr. med. Keyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hauttrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
534)
Erfolge.

7814)
Empfehlung.
Hierdurch bringe ich mein Geſchäft in
empfehlende Erinnerung und halte mich unter
Zuſicherung billigſier Bedienung beſtens em=
pfohlen
. - Auch werden Mädchen, welche
das Maſchinennähen erlernen wollen, an=
genommen
.
M. Geiselbrecht Wue.,
Damenkleidermacherin,
Schloßgraben Nr. 3.

6292) Zwei Lehrjungen ſucht gegen Lohn
L. Wenz, Schloſſermeiſter, Carlsſtr. 32.

7522) Als Volontär wünſcht ein an=
geheuder
Commis auf einem Comptoir
placirt zu werden. Näheres in der Exped
7819) Einen Lehrjungen ſucht
Ph. Kullmann, Schmiedmeiſter,
Alexanderſtraße 11.
Ebendaſelbſt ein neuer Stuhlwagen
zu verkaufen.

(Ein wohlerhaltenes gebrauchtes Ge=
päckkärruchen
, mit oder ohne

Oeckel oder mit Leiter, wird billig zu
kaufen geſucht. - Gefl. Offerten unter
Nr. G 7258 beſorgt die Expedition.

ſ7529) Commis-Stelle-Geſuch.
Ein junger Mann (ged. als Einj.),
der mit den Compt.=Arb vertr. u. der
dopp. Buchf mächtig iſt, ſowie eine gute
Hand ſchreibt, ſucht unt. beſcheid. Anſpr.
Stelle. Pa. Zeuguiſſe ſtehen z. Dienſten.
Gefl Offerten unter 88 30 an die
Erp. d. Bl. erbeten.
7917) 2 kräftige Lehrlinge für mein
Inſtallationsgeſchäft geſucht.
F. Grael, Aliceſtraße 5.

7941) Ein gewandter ſtadtkundiger
Mann wird behufs Entgegennahme
von Subſcriptionen unter günſtigen
Bedingungen geſucht. Näheres bei
A. Kammler, Carlsſtraße 3.

7921) Ein Colporteur geſucht.
Zu erfragen Beſſunger Ludwigſtraße 66.

[ ][  ][ ]

dt
de
de

ſe.

8351
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rxrtdt.


hm, ige.

Wiederbeginn der Proben: Montag den 13. September, Abends 8 Uhr,
im Saalbau.
Einzuſtudiren: Judas Maccabäus von G. F. Händel.
Die Glocke von M. Bruch.
Adventslied von R. Schumann u. ſ. w.
Das vollſtäudige Winterprogramm wird demnächſt veröffentlicht.
Diejenigen, welche dem Muſikverein als active Mitglieder beitreten wollen, ſind
gebeten, ſich Vormittags von 9-10 Uhr bei Herrn Hofmuſikdirector C. A. Man=
gold
, Mühlſtraße 58, zu melden.
Darmſtadt, den 6. September 1880.
8063)
Der Vorstand.

Freitag den 10. September
Nachmittags um ½5 Uhr.

1880,

Auter dem Proſectorat Sr. großh. Hoheit des Prinzen
Aſexander von Heſſen und bei Rhein.

zum

Leſten eines wohlthätigen Zweckes (Vergrößerung der

unter gefälliger Mitwirkung von Fräul. L. Kmispol, des Herrn Hofopernſängels
Ludwig Rür, der Herren Hofmuſiker Grossheim und Reilts, des Violin=

Virtuoſen Herrn Carl Henlcel von Frankfurt, von Max Pauer, mehrerer
Dilettanten, unter deuung des Herrn Projeſſors
Erust Pauert
Großh. Heſſ. Hofconcertmeiſiers, Kaiſerl. Königl. öſterreich. Kammer=Vittuoſen ꝛc. ꝛc.
Eintrittskarten zu 2 Mark ſind zu haben im Hotel zur Krone.
8064)
Das ausführliche Programm folgt in den nächſten Tagen.

des Darmſtädter Herbſt=
Pferdemarhtes 2 Mark
ind in der Expedition
d. Bl. zu haben.

Offene Lehrſtelle.
In einem hieſigen größeren Fabrik= Etabliſſe=
ment
kann ein braver junger Mann, welcher
eine gute Schulbildung beſitzt, als Lehrling
eintreten. Offerten unter ER8015 beſ. d. Exp.

8017) Ein älteres Frauenzimmer ſucht
Stube und Küche in einem anſtändigen
Hauſe, wenn möglich in Mitte der Stadt
8043) Per Anfang Dezember: Wohnung
von 6 Zimmern, Gartenantheil, wo möglich
Stall, geſucht. Offerten mit Preisangabe
sub H H 21 an die Expedition.

8005) Am Sountag Vormitag
wurde in oder in der Nähe der Mühl=
ſtraße
ein Portemonnaie verloren,
vielleicht auch in einer Droſchke liegen
gelaſſen. Man bittet um gefällige Rück=
gabe
in der Expedition d. Bl.

8066 Mitleſer zur Frankfurter Zeitung
geſucht. Niedeſelſtraße 68, 2 Treppen.

8067) Ein junger Engländer wünſcht auf
einige Monate Koſt u. Logis in einer feinen
deutſchen Familie zu haben, in welcher keine
anderen jungen Engländer leben, da er eine
Gelegenheit zur Erlernung der deutſcher
Sprache finden möchte. Adreſſen unter L
Hotel Darmſtädter Hof, Rheinſtraße hier.
8168) Ein Sitzbad von Zink wird zu
laufen geſucht. Näheres in der Exp.
8069) Ein dreirädriges Belociped wird
zu kaufen geſucht. Näheres in der Exped.

1685

Grummetgras=Verſteigerung.
8070) Donnerstag den 9. Septbr.,

Nachmittags 4 Uhr, läßt Frau Poſt=

ſtallmeiſter Wiener das Grummetgras von
ca. 8 Morgen auf der Schmalwieſe öffent=
lich
verſteigern.
Zuſammenkunft am Uebergang des Pfarr=
wieſenwegs
über den Darmbach.

Roastbeet,
Kalbsbraten, täglich friſch,
Brustkern,
Oohsenzunge,
Schweinskopl,
Trüſkelwurst,
Sardellenwurst,
Gervelatwurst,
Salami,
Schinken, gekocht,
do. roh.
Hamburger Rauchfleisch
empfiehlt

4½

Hoflieferant,
5071)
Ernſt=Ludwigsſtraße 5.

A

(Callsuoht) und alle Nervenkrank-
holten
heilt brieflich der Specialarzt
Or. Kllöseh in Dresden Neustedt)
Bereits über 11,000 Fälle bshandolt.

8073) Uniformsſtücke für Artilleriſten
zu verkaufen. Riedeſelſtraße 46 parterre.

7924) U Theaterplatz l. Rang ge=
ſucht
für ſofort oder ſpäter. Dieburger=
ſtraße
8 bel Etage.

7937) 1. Nangloge ¼ Platz geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.

7942) ½ Sperrſitz abzugeben.
Näheres in der Expedition.

8074) Ein halber Sperrſitz abzugeben.
Mathildenplatz Nr. 9.

8075) Geſucht wird von einem aus=
wärtigen
Herrn ¼ Theaterplatz, am
liebſten Sperrſitz. Offerten erbitte poſtlagernd
Pfungſtadt unter 3 30.
8076) Nr. 160 einen halben Sperr=
ſitzplatz
gibt ab: Generalagent Gaulé,
Heinrichſtraße 73.
8077) ½ Sperrſitz abzugeben.
Näheres in der Expedition.
8078) Parquet=Logenplatz vordere
Reihe abzugeben. Bleichſtraße 43.
453

[ ][  ][ ]

1686
7938)

M. 173

Für Familien und Leſecirkel, Bibliotheken, Hotels, Cafés und Reſtaurationen.

Hrobe=Rummern gratis und franco.

Abonnements=Preis vierteljährlich 6 Mark. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Poſtanſtalten.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.

8079) Geſucht ein Fräulein, welches fein
nähen und ſchneidern verſteht. Näheres bei
Eliſe Mattern Waldſtraße 4.

5162) Handſchuhe werden ſchön ge=
waſchen
das Paar zu 15 Pfg.
Sandſtraße Nr. 10 eine Stiege hoch.

III. Für die Feier des deutſchen Nationalfeſtes am 2. September ſind bis heute
weiter eingegangen:
Von den Herren Knöhr 1 M. E Kreß 1 M. A. Ammann 1 M. H. Lehmann 1 M. G.
Weygand 1 M. W. Diefenbach 10 M. S. P. 2 M. W. Möſer 2 M. Philippi, Lehrer 1 M.
Lauer, Amtsrichter 2 M. Weidig, Amtsanwalt 1 M. Halt, Gerichtsſchreiber 1 M. C. Zöppritz
3 M. Hille 3 M. Köhler 2 M. Laudenheimer 2 M. J. 1 M. Schmeel 2 M. Arnold 1 M.
L. D. 2 M. Kleinſchmidt, O.=A.=Gerichtsrath 2 M. Fink, Miniſterialrath 5 M. Ad. Klein
2 M. Danz 2 M. Ewald, Dekan 3 M. Dr. Goldmann, Geh.=Rath 5 M. Dr. Klingelhöfer 1 M.
Hauptmann von Schmittburg 5 M. Hauptmann Maurer 1 M. von Bechtold, Miniſterialſecretär
1 M. Dr. K. Küchler 1 M. P. 2 M. F. 50 Pf. Schenk I., Juſtizrath 2 M. C. K. 5 M.
Dr. Röll 1 M. Hauptmann Selzam 4 M. Kraus, Münzmeiſter 3 M. Wendelſtadt, Geh. Com=
merzienrath
20 M. Wiener, Landrichter 3 M. A. P. 2 M. Hickler 3 M. Ebel, Geh. Rath
2 M. M. Hirſch 5 M. Reinhardt 1 M. Hauſer, Domänenrath 2 M. Weyland, Landgerichts=
rath
3 M. Dr. E. E. Hoffmann 2 M. Dr. Pfannmüller 2 M. Dr. Koch 2 M. Dr. Reuling
1 M. Frau Dr. Reininger 1 M. Frau Dr. Kleinſchmidt 1 M. K. Hoffmann 1 M. H. Müller,
Profeſſor 2 M. Bünte, Fabrikant 11 M. J. D. Linß 3 M. Baur, G.=O.=R.=Rath 4 M.
Magel, Miniſterialſecretär 2 M. G. Bender 50 Pf. K. Gerhardt 1 M. J. Volz 1 M. Chr. Anton
50 Pf. K. Magel 1 M. Reeg 50 Pf. Textor 50 Pf. E. Bender 50 Pf. Mühl 50 Pf. Klink
50 Pf. Krach 50 Pf. Rüger 50 Pf. Geuter 50 Pf. Schott 50 Pf. Peters 50 Pf. Leon=
hard
50 Pf. Knell 50 Pf. Becker, Geh. Oberſchulrath 2 M. Welker, Poſtcommiſſär 3 M. Wagner,
Bauinſpector 2 M. Weitzel, Director 2 M. E. Eimer, Rentner 5 M. E Grein 1 M. Stamm
1 M. A. Grein 1 M. Seibert, Rechnungsrath 5 M. Becker 3 M. Zimmermann, General=
auditeur
2 M. Geſammelt bei 44 Poſt= und Telegraphenbeamten 43 M. Weis, Profeſſor 1 M.
Dr. Wiederhold 1 M. Schoenfeld 1 M. Zimmermann 1 M. Voltz 1 M. v. Zangen, Obriſt
2 M. A. Bergſträßer 2 M. Wiater 1 M. Albert 1 M. Frau F. W. 1 M. Frau L. J. 1 M.
Eigenbrod, O.=St.=Auditeur 1 M. 50 Pf. N. N. 2 M. J. Heumann, Rechtsanwalt 2 M.
Berchelmann, Ober=Poſtcommiſſär 2 M. Schulz, Landgerichtsrath 2 M. Schulz, O.=R.=Reviſor
2 M. Nodnagel 2 M. Wr. 1 M. . 1 M. Schmehl 1 M. Kayſer 1 M. B. 1 M. K.
1 M. M. 1 M. Pf. 1 M. H. Th. 1 M. N. 1 M. Gg. 1 M. Felſing, Profeſſor 2 M.
W. Wetzel 1 M. Th. Wondra 2 M. Gg. Wondra 1 M. G. Roth 50 Pf. K. C. Mank 30 Pf.
C. Jäger 30 Pf. G. Armbruſt 50 Pf. J. Wiegand 50 Pf. E. Trier 1 M. J. Meyer 50 Pf.
J. Ritter 1 M. W. Pfnorr 2 M. Fr. Thekla von Muralt 1 M. Fr. Ritſert 1 M. Schenk,
Major 2 M. v. Muralt, Hauptmann 1 M. F. Schroeder 1 M. F. N. Schaffuer 1 M. J
D. Orb 1 M. P. Weiß 1 M. Dingeldey, Pfarrer 2 M. Kornmeſſer, Hofger.=Rath 2 M.
Wilh. Schwab senior 5 M. Königer, O.=L.=G.=Rath 2 M. C. Stimmel 5 M. C. Eiſen 1 M.
C. Kleber 5 M. A. Kleber 2 M. Beck, Rechnungsrath 1 M. Zuſammen 312 M. 60 Pf. Hier=
zu
laut Verzeichniß vom 31. Auguſt 204 M. Im Ganzen bis heute 606 M. 60 Pf.
Um weitere Beiträge bittet im Namen des Comites:
Der Rechner:
Darmſtadt 3. September 1880.
P. Berbenich, Ludwigſtraße 17.

G
C
5 Hodistim.
Eine erste Arbeiterin gesucht. Näheres
in Wiesbaden, Marktstrasse 24.
E
D
S Lodes=-nzeige.
Allen Freunden und Bekannten
theilen wir hierdurch die ſchmerzliche
Nachricht mit, daß unſer theuerer und
innigſtgeliebter Gatte, Vater, Schwie=
gervater
, Großvater und Schwager
Herr Ludwig Kolbe,
heute Vormittag ½11 Uhr nach
längerem Leiden im 63. Lebensjahre
ſanſt verſchieden iſt.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Beſſungen, den 6. Septbr. 1830.

51
3 108sAAA0.
C.
Den vielen Preunden und Be-
kannten
die Trauernachricht, dass
es dem Allmächligen gefallen hat,
unsore gute
Frau Constanze Menges Wue.
geb. Spielmann
gestern Abend 6Uhrnach vollendetem
72. Lebensjahre zu sich zu ruten.
Mainz, 3. Sept. 1880. OF1o,49
Die frauernden Hinterbliebenen.

Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.

Getaufte.
Am 1. Auguſt: Dem Fabrikarbeiter Peter
Weißmantel eine T., Eliſabeth. geb. den 27. Juni.
Eine unehel. T. Marie, geb. den 9. Juli. Dem
Bildhauer Nicolaus Reinhardt eine T., Johanna
Charlotte, geb. den 10. Juni. Dem Schloſſer=
meiſter
Philipp Wittmann ein S., Adam Philipp,
geb. 8. Mai. Dem Schloſſer Jakob Müller eine
T., Charlotte, geb. 19. Juli. Am 7. Auguſt:
Dem Privatdiener Konrad Wißner eine T., He=
lene
Luiſe Laura, geb. den 5. Juni. Am 8.:
Dem Rentner Georg Goth eine T., Frieda, geb.
den 20. Juni. Dem Schloſſermeiſter Peter Guth
eine T., Eliſe, geb. den 29. Juli. Dem Gärtner
Joh. Philipp Grünewald ein S., Gottfried Ru=

Im Monat Auguſt.
dolf Karl, geb. den 13. Juli. Am 22.: Dem
Rentner Johann Friedrich Roſt ein S. Karl
Friedrich Auguſt, geb. den 1. December. Dem
Maurermeiſter Heinrich Tracht Zwillingsſöhne,
Heinrich und Ludwig, geb. den 25. Juli Am
20.: Dem Trompeter im Großh. Garde=Dragoner=
Regiment Karl Schmidt ein S., Adalbert Karl
Hugo, geb. 19. Juli. Dem Schieferdecker Johann
Brückmann ein S., Johann Philipp, geb. 8. Mai.
Am 31.: Dem Maurer Thomas Meiſel eine T.,
Sophie Anna, geb. den 21. Februar 1877. Dem
Maurer Thomas Meiſel ein S., Thomas, geb.
den 26. Juni.
Getraute.
Am 1. Auguſt: Lackierer Joh. Gg. Ludwig
Rühl, und Marie Magdalene Geyer. Am 15.:

Zimmermann Heinrich Wilhelm Wittmann, und
Katharina Dorothea Wilhelmine Fett.
Beerdiute.
Am 9. Auguſt: Anna Juſtine Lang geb. Dieter,
Wittwe von Maurer Chriſtian Lang, ſtarb den
7. Auguſt, 59 J. Am 10.: Tapetenfabrikant
Ludwig Debus, ſtarb den 8. Auguſt, 59 J. Am
12.. Marie Friedericke Röder geb. Horſt, Ehefrau
des Poſtſchaffners Joh. Röder, ſtarb 10. Auguſt,
40 J. Schwadronſchmied i. P. Georg Lauber,
ſtarb den 10. Auguſt, 50 J. Am 17.: Johannette
Götſch. L. des verſt. Schloſſers Michael Götſch
zu Gießen, ſtarb den 15. Auguſt, 82 J. Am
24.: Auguſte Weichard, L. des verſt. ev. Pfarrers
Karl Weichard zu Neunkirchen, ſtarb den 22. Au=
guſt
, 47 J.

[ ][  ][ ]

4½
ſ

541
550
735
915
14
225
136
215
255
= 540
735
33,
942)

338
18
127
16.
550
118

736

40.
3¼

S=
1=

840
* 720
20.

22

5
40
440
10
35

ſe en
tel ge.

R 174

1687

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. September.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Diſtrictsein=
nehmer
H. Crecelius zu Altenſtadt bis zur Wiederherſtellung ſeiner
Geſundheit in den Ruheſtand verſetzt; ferner die Kreisbauaufſeher=
Aſpiranten H. Nau von Biebesheim und K. Freymann von Langd
zu Straßenmeiſtern ernannt.
Verſetzungen. S. Königl. Hoheit der Großherzog haben
die nachfolgenden Amtsgerichtsſchreiber in derſelben Eigenſchaft zu ver=
ſetzen
geruht und zwar: Amtsgerichtsſchreiber A. Höfling zu Groß=
Umſtadt nach Homberg, J. H. Göbel zu Homberg nach Hirſchhorn,
Th. Bartha zu Hirſchhorn nach Gernsheim, L. A. Paul zu Gerns=
heim
nach Groß=Umſtadt, G. F. Ringelshäuſer zu Schotten nach
Schlitz und G. Weber zu Schlitz nach Schotten.
Die Vorſtellung im Großh. Hofthater am Conntag wurde
durch die Gegenwart Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, Sr. Kaiſ.
Hoheit des Deutſchen Kronprinzen, Ihrer K. Hoheit der Frau
Prinzeſſin Karl und Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Heinrich
beehrt. Die hohen Herrſchaften erſchienen um 7½ Uhr während des
zweiten Actes und blieben bis zum Schluß des dritten. Auch mehrere
Generüle und andere Stabsoffiziere waren anweſend.
- Se. Kaiſerl. Hoheit der Kronprinz fuhren geſtern früh in
Begleitung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs nach dem Griesheimer
Schießplatz, um dort der um 7 Uhr ſtattfindenden Beſichtigung der
Truppen beizuwohnen. Die Parade wurde von Sr. Großh. Hoheit dem
Prinzen Heinrich commandirt und führte Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
das Leibgarde=Infanterie=Regiment vor, worauf die Kavallerie im
Schritt folgte. Eine größere Uebung der Kavallerie, ſowie ein Manöver
mit Infanterie und Artillerie gegen einen markirten Feind bildeten den
Schluß. Wie wir vernehmen, hat Se. Kaiſerl. Hoheit der Krouprinz
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog, ſowie Sr. Großh. Hoheit dem
Prinzen Heinrich und dem anweſenden commandirenden General des
11. Armeecorps, General Freiherrn v. Schlottheim, ſeine beſondere Be=
friedigung
über die Haltung und Manövrirfähigkeit der beſichtigten
Truppentheile ausgeſprochen.
Geſtern Nachmittag 153 reiſte Se. Kaiſerl. Hoheit der Kron=
prinz
nach Mainz ab und von dort mit dem Dampfboot nach St. Goars=
hauſen
, um die in der Gegend von Limburg manövrirenden Truppen
zu beſichtigen.
Die 2. Kammer der Stände wird dem Vernehmen nach im
October zuſammentreten.
Dem Vernehmen nach ſoll Herr Concertmeiſter Miroslav We=
ber
für die k. Saiſon im Großh. Hoftheater als zweiter Dirigent der
Großh. Hoftheaterkapelle Verwendung finden.
Die Herbſtferien des Gymnaſiums werden am Samstag
den 25. d. beginnen.
Bei dem Rennen des Heſſiſchen Reiter=Vereins, wel=
ches
am 4. September Nachmittags 4 Uhr auf dem Kranichſteiner Felde
abgehalten wurde, gewann Lieutenant v. Winheim den 1. Preis, ein
ſilbernes Theeſervice, Ehrenpreis Sr. Königl. Hoheit des Großher=
zogs
; er ſiegte mit großer Leichtigkeit. Den 2. Preis erhielt Ritt=
meiſter
v. Bachmayer, den 3. Preis Lieutenant Freiherr v. Gemmingen.
Im zweiten (Jagdrennen) erhielt Rittmeiſter v. Hennigs den 1. Preis,
einen ſilbernen Humpen, Ehrenpreis Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Heinrich,
und Hauptmann v. Oppen den 2. Preis. Der Kampf war hartnäckig
bis zuletzt, wo das Pferd des Hauptmanns v. Oppen zurückblieb. Im
Troſt=Jagd=Rennen, dem dritten Rennen, waren es nur zwei Pferde, die
um den Preis rangen. Sieger blieb Lieutenant v. Heiduck, Lieutenan,
v. Salis=Soglio ſtürzte und hat ſich anſcheinend nicht unbedeutend
verletzt. Im zweiten Rennen war Premierlieutenant v. Riedeſel
geſtürzt, doch hatte er keinen, ſonderlichen Schaden, genommen.
Das Pferd nahm die Direction nach der Stadt, wurde jedoch einge=
fangen
und zurückgebracht. Ihre Großh. Hoheiten die Prinzen Heinrich
und Wilhelm wohnten dem Rennen an. Abends um 7 Uhr fand Diner
im Hotel zur Traube ſtatt, an welchem ſich die Mitglieder des Reiter=
Vereins und die Officiere der 25. Cavalleriebrigade betheiligten. Se.
Großh. Hoheit Prinz Heinrich und General v. Radecke nahmen ebenfalls
Theil an dem Diner; gegen 10 Uhr traf noch der Commandirende des
11. Armeecorps, General v. Schlotheim Exc., aus Caſſel ein.
Die Academie für Tonkunſt gab am Sonntag Morgen
ihre vierte Sommer=Matinee. Es wurde aufgeführt eine Sonate für
Clavier und Violine (A-moll) von Beethoven, ein Walzer von Schulhoff,
eine Sonate für Clavier und Violine (G-dur), von Mozart, ein Notturno
von Döhler und ein Trio für Clavier, Klarinette und Cello (Bdur) von
Beethoven. Es waren ſämmtlich Schüler der oberen Dilettanten=Claſſen,
welche ſpielten; ſie zeigten, daß ſie ächt künſtleriſch gelernt haben. Pünkt=
lichkeit
im Spiel, ſtrenges Takthalten, die Elemente der Künſtlerſchaft,
waren vorhanden; aber auch eine Feinheit im Anſchlag und Delicateſſe
im Vortrag, die man bei Dilettantenſonſt ſelten findet. Es war eine ächt
weibliche Muſik, wie ſie von den jungen Damen vorgetragen wurde; ſie
zeugte von Kraft und Leben, wie von Grazie und Anmuth; der Hörer
konnte mit Luſt eine Stunde zuhören, da ſein Ohr durch keine Härte
verletzt, ſein Gefühl auch nicht durch Schwäche oder Oede des Vortrags

ermattet wurde. Auch der junge Herr Studioſus hatte offenbar aus dem
Vortrag der Damen die Grundbedingung des Gefallens, die Grazie im
Vortrag, ſich zu eigen gemacht und mit einer für einen Dilettanten ſel=
tenen
Cleganz und Geſchmeidigkeit geſpielt. Herr Henkel, Lehrer des
Violinſpiels, ſpielte in der Beethoven= und der Mozart'ſchen Sonate. die
Violine mit Geſchmack und Sorgſamkeit in der Ausführung aller einzel=
nen
Theile. Herr Pfeil ſpielte im Trio das Cello, Herr Engel die
Clarinette. Herrn Pfeil's Vortrag hatten wir ſchon öfter zu bewundern
Gelegenheit; Herr Engel aber war uns neu. Er hatte es verſtanden
mit, außerordentlicher Geſchmeidigkeit ſeinen Clarinettenton, dem
weichen Clavierton anzupaſſen und die, auf dem Clavier nicht, auf
der Clarinette aber ſchwierigen Figuren mit der Leichtigkeit und
Eleganz eines Clavierſpielers vorzutragen. Der Clavierpart wurde
gleichfalls in einer Weiſe ausgeführt, daß wir an der Künſtlerſchaft des
ganzen Vortrags gar nichts vermißten.
II. B.
4 Seitens der Direction Großh. Gymnaſiums iſt uns die nachfolgende
Berichtigung zugekommen:
Die in öffentlichen Blättern gemachten Angaben über das Verhält=
niß
des unglücklichen Ed. Becker zu dem hieſigen Gymnaſium veran=
laſſen
uns zu nachſtehenden kurzen Mittheilungen.
Ed. Becker war ein braver und fleißiger, aber wenig begabter Schüler,
der, wenn auch ſeit 1876 regelmäßig, doch immer nur als einer der letz=
ten
mit Rückſicht auf ſeinen Fleiß in die höhere Klaſſe verſetzt werden
konnte.
Als die Prüfungscommiſſion die Frage in Erwägung zog, ob B. zum
ſchriftlichen Examen überhaupt zuzulaſſen ſei, erfolgte die Zulaſſung ein=
ſtimmig
, weil es nach den bisherigen Leiſtungen als Härte hätte erſcheinen
müſſen, einem fleißigen Schüler die Möglichkeit, das Examen zu beſtehen,
von vornherein abzuſchneiden. In der ſchriftlichen Prüfung ſind aber nicht
allein die mathematiſche, ſondern auch die lateiniſche Arbeit ungenügend,
daneben die übrigen Arbeiten nur knapp genügend ausgefallen. Nach
den beſtehenden, für das Deutſche Reich verbindlichen Vorſchriften iſt eine
Compenſation ungenügender Leiſtungen in einem Fache nur dann ſtatt=
haft
, wenn in einem anderen Fache gute Leiſtungen vorliegen. Da dies
hier nicht zutraf, ſo war es nach der Prüfungsordnung die Pflicht der
Commiſſion, den Abiturienten B. von der Fortſetzung der Prüfung für
dieſes Mal abzumahnen. Dies geſchah, und zugleich wurde demſelben
die Ausſicht eröffnet, daß er nach Ablauf eines halben Jahres im
Stande ſein würde, die Prüfung zu beſtehen.
Im Namen der Prüfungscommiſſion:
Großh. Direction des Gymnaſiums:
Weidner.

0 Am Montag fand die Verſteigerung der Karouſſelplätze
für die Herbſtmeſſe ſtatt und blieb deren Ergebniß hinter allen Erwar=
tungen
zurück. Der ſo viel umworbene Platz auf dem Ludwigsplatz,
der einſt 460 M. erbracht, ging an einen Mühlheimer zu 70 M. ab.
Im gleichem Verhältniß gingen die 3 Plätze auf dem Crnſt= Ludwigs=
platz
zurück, wofür nur 40 reſp. 25 und 15 M. erlöſt wurden.

Dienstag den A. September, Nachmittags 4 Uhr,
wird ein Parteitag der deutſchen Fortſchritspartei in
Darmſtadt im Ritſert'ſchen Gartenſaale (Schützenſtraße) abgehalten wer=
den
, zu welchen die Reichstags=Abgeordneten Hrn. W. Büchner, Ludwig
Löwe in Berlin und Eugen Richter ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Am
Abend vorher ſprachen die Herren Eugen Aichter und Ludwig Löwe im
großen Ritſertſchen Saale vor einer allgemeinen Verſammlung.
Geſtern Vormittag verſchied der frühere Landtagsabgeordnete
Herr Fabrikant L. Kolbe in Beſſungen, nach längerem ſchwerem Leiden.
Der Verſtorbene war ein Mann von biederem Charakter und aus=
gezeichnetem
Wohlthätigkeitsſinn, deſſen Hinſcheiden von ſeinen Arbeitern
wie den Armen Beſſungen's tief empfunden wird.

1½ Bei der außergewöhnlichen Hitze, die in dieſen Wochen herrſcht,
ſollten die Schulvorſtände mehr, als dies bisher geſchehen zu ſein ſcheint,
von der Miniſterialverfügung vom 6. Juni 1877 Gebrauch machen, nach
welcher der Nachmittagsunterricht zu ſchließen iſt, wenn das Reau=
mur'ſche
Thermometer um 10 Uhr Vormittags über 20 Grade im Schat=
ten
zeigt.

D26 Nach wochenlanger Hitze und Dürre hat am Sonntag Abend
zum erſten Mal wieder ein, wenn auch nur kurzer, Regenguß die Erde
erfriſcht. Und wie durch die Feuchtigkeit aus dem Boden gelockt, ſind
auch ſtädtiſche Waſſerfäſſer ſichtbar geworden, um die verſchmachtenden
jungen Baumpflanzungen in Rhein= und Neckarſtraße und wohl auch auf
dem Paradeplatze vor dem gänzlichen Untergange zu retten. Wir können
es nur beklagen, daß den ſeither ſo ſchön gediehenen Bäumen in letzter
Zeit ſo wenig Sorgfalt gewidmet wurde. Als der Verſchönerungsverein
auf den Wunſch ſehr vieler hieſiger Einwohner ſich der Sache annahm,
ging man von der Anſicht aus, daß durch Anpflanzung von Alleen in
den Straßen nicht blos der überflüſſige leere Raum auszufüllen ſei, ſon=
dern
man hatte zugleich im Auge, daß das friſche Grün eine Zierde der
Straße ſein und wohlthätig auf Augen und Lungen wirken ſolle. Der
Verſchönerungsverein übergab ſ. Z., ſoviel uns bekannt, die Anpflanzungen
in Rhein= und Neckarſtraße der ſtädtiſchen Verwaltung zum Schutze und
zur Pflege, und hätten einige Fäſſer Waſſer zur rechten Zeit wohl ge=
nügt
, die Bäume im Saft zu erhalten! Wenn es auch bekannt iſt, daß
eben große Intereſſen die Sorge der ſtädtiſchen Verwaltung in Anſpruch

[ ][  ]

1688
R6 174

nehmen, ſo brauchte man doch das Kleinere darum nicht zu überſehen,
und hat gerade Darmſtadt, das von jeher auswärts nicht beſonders
günſtig beurtheilt wird, alle Urſache, den Aufenthalt hier ſo ange=
nehm
als möglich zu machen, nicht aber den hier Ankommenden mit
Staub bedeckte Straßen und welke Bäume zu zeigen. Von dem einzelnen
Hausbeſitzern kann man nicht verlangen, die Bäume zu gießen, da ſie
nicht für ihn allein da ſind, dann aber auch weil eine, in ſolchem Falle
nicht zu vermeidende, ungleichmäßige Pflege ein ungleiches Gedeihen zur
Folge haben würde.
Beſſungen, 6. Sept. Das Gauturnfeſt des Main=
Rhein=Gauverbandes dahier hat einen für die Gau=Kaſſe ſowohl
als auch für alle Betheiligten recht befriedigenden Verlauf genommen.
Nachdem am Samstag Abend eine ſehr animirte Feſtkneipe im Fey'ſchen
Saale die Feier eingeleitet, wurde ſchon in früheſter Morgenſtunde geſtern
Tagesreveille geblaſen und es entfaltete ſich ein lebhaftes Thun und
Treiben in faſt allen Straßen unſerer Gemeinde, denn Einer wollte den
Andern in dem Schmücken der Häuſer übertreffen. Die erſten früh
ankommenden Züge brachten uns die werthen Turngäſte, überall freudig
begrüßt und empfangen. Um 10 Uhr begann das Preisturnen und
währte bis Nachmittags 3 Uhr; nach kurzer Mittagsraſt ſtellte ſich ein
ſtattlicher Feſtzug unter den Linden vorm Orangeriegarten auf, der ſich
von hier aus durch mehrere Straßen nach dem Chauſſeehauſe bewegte.
Kräftige Gut Heil ertönten oft während desſelben, wenn von ſchöner
Hand unter die vorbeiziehende muntere Turnerſchaar eine Fülle von
Blumen und Bouquets aus hübſch decorirten Fenſtern geſchleudert wur=
den
. Ein fröhliches Leben und Treiben entwickelte ſich nun im Chauſſce=
hausgarten
, und ſah man mit Vergnügen den oft recht ſchwierigen
Uebungen an den Turngeräthen zu. Nachdem die Preisrichter ihr nicht
leichtes Amt vollbracht, hielt Herr Kaufmann Stein, Gauvorſteher, eine
von patriotiſchem Geiſte durchwehte und zündende Anſprache an die
verſammelten Turner; lebhafte Gut Heil
dankten dem Redner.
Hierauf wurden die Sieger am friedlichen Wettkampfe mit dem
Ehrenkranz geſchmückt. Den erſten Preis, mit 45¼ Punkten
erhielt Ludwig Koch von Darmſtadt, den zweiten, mit 43¾
Punkten Joh. Birkenſtock von Beſſungen. Ferner erhielten Preiſe:
3. H. Heil, Darmſtadt, 41½ P. - 4. (Doppelpreis) F. Wald, Beſſungen,
A. Mehlbrech, Darmſtadt, 37½ P. - 5. K. Munch, Aſchaffenburg,
37 P. - C. K. Kaus, Darmſtadt, 351½ P. - 7. (Doppelpreis)
K. Jung Dſtdt. u. W. Zorn, Aſchaffenbg., 35¹⁄₈ P.
8. M. Karn, Beſſungen,
35⁵⁄₈ P. - 9. H. Hochſtätter, Darmſtadt, 35¹⁄₈ P.
10. H. Pabſt,
Aſchaffenburg, 34½ P. - 11. G. Warnecke, Darmſtadt, 34⁵⁄₈ P.
12. (Doppelpreis) H. Demmel, Beſſungen, Kaminsky, Pfungſtadt,
14. (Doppelpreis
34¾⁄₈ P. - 13. H. Walter, Darmſtadt, 31½ P.
Fr. Dreſſel und H. Hofferberth, Darmſtadt, 31³⁄ P. - -5. F. Probſt,
Darmſtadt, 31½ P. - 16. P. Aßmuth, Beſſungen, 31¹ P. - 17. (Doppel=
18. F. Bonn,
preis) L. Lepper und H. Alleborn, Darmſtadt, 31⁵⁄₈ P.
19. H. Heß, Darmſtadt, 31 P.
Aſchaffenburg, 31¾ P.
21. A. Hanſchke, Beſſungen,
20. H. Flächſenhaar; Erbach, 30½ P.
23. H. Klöß, Tarm=
30½ P. - 22. Th. Karp, Darmſtadt, 29¼ P.
ſtadt, 271½ P. - 24. N. Schöing, Klingenberg, und G. Göß, Aſchafſen=
Weitere Preiſe wurden noch zuerkannt
burg, 26 P. (Doppelpreis). Turnern J. Gut von Beſſungen, L. Hering von Erbach, G. Schneider,
W. Ackermann und C. Roth von Darmſtadt, ſowie Gebh. Grumler von
Aſchaffenburg.
Am Abend ſand ein ſtark beſuchter Feſtball im neuen Saale des
Chauſſeehauſes ſtatt. Möge der geſtrige Tag ein neuer Sporn ſein,
den gegenwärtig wieder aufblühenden turneriſchen Sinn und die Liebe
zu dieſer ſchönen Leibesübung und Kräftigung zu heben und zu
fördern.
- In Betreff der Garniſon Butzbach iſt nunmehr die defini=
tive
Entſcheidung getroffen, daß es bei dem ſeitherigen Verhältniß zu
verbleiben habe. Es werden ſonach die beiden ſeither in Butzbach garni=
ſonirenden
Escadrons nach den Manövern wieder dorthin zurückkehren
und kommt das neu zu errichtende 3. Bataillon des 2. Inf.=Reg. Nr. 116
nach Gießen.
Mainz. Fruchtpreiſe vom 3. September: Waizen M. 20.50
bis 21, Korn M. 18.25 bis 19.50, Gerſte M. 17.60 bis M. 1820,
Hafer M. 14 bis 15, Spelz M. 15.25.
Ueber einen Schiffbrand auf dem Rhein theilt derMainzer
Anzeiger nachfolgende Details mit: Am 2. September verbrannte der
mit Oel und ſonſtigen leicht brennbaren Stoffen beladene Schrauben=
Dampfer Pfalz; bei Rheindürkheim. Geſtern Vormittag um 6 Uhr
dampfte das Schiff Pfalz Nr. 21 nachdem dasſelbe einen Theil ſeiner
Ladung hier gelichtet hatte, von hier weg, um ſeine Fahrt nach Mann=
heim
fortzuſetzen. Das Schiff hatte zumeiſt Palmöl und ſonſt leicht
brennbare Stoffe geladen. Gegen 11 Uhr kam die ,Pfalz= in die Nähe
von Rheindürkhein und hier begegnete ihr der Schleppdampfer Maxi=
milian
.: Die Schiffsleute des letzteren gewahrten aber an Vord der
Pfalz' Feuer und ſetzten daher raſch ihre Boote aus, um wenigſtens
die Mannſchaft zu retten. Doch kaum war dies geſchehen, als auch ſchon
das ganze Schiff in hellen Flammen ſtand. Nur mit großer Mühe ge=
lang
es, die auf der Pfalz; befindlichen Leute aufzunehmen. Einer

derſelben, welcher ſich auf dem Hinterdeck befand, konnte nicht in die
Nachen aufgenommen werden, ſondern kletterte, da er nicht ſchwimmen
konnte, an dem Steuerruder hinab und hielt ſich, indem ſein Körper im
Waſſer hing, an dem Steuerruder feſt. Das auf dem Schiffe entzündete
Oel entwickelte eine furchtbare Gluth und das brennende Oel ſchwamm
auf dem Waſſer, ohne zu erlöſchen. Nun galt es den am Steuerruder
hängenden Mann, der immer untertauchen mußte, um ſelbſt im Waſſer
nicht zu verbrennen, zu retten. Ein Schiffsmann des Maximilian
wagte dies. Mit ſeinem Nachen fuhr er in das brennende Oel hinein
und glücklich gelang ihm auch die Rettung. Allerdings trug der hoch=
herzige
Mann daber ſolche Brandwunden davon, daß er ſofort in ärzt=
liche
Pflege genommen werden mußte. Daß durch den Unglücksfall auch
Menſchenleben verloren gegangen ſeien, wird von berufener Seite be=
ſtritten
. Wie der Brand entſtand, iſt noch nicht aufgeklärt, und konnten
auch Rettungsverſuche nicht gemacht werden. Das Schiff ſank, nachdem
es ausgebrannt war, auf den Grund. Die Pfalz war früher Eigen=
thum
der Firma Lederer in Mannheim, gehört aber nunmehr der Firma
Niſtelhuber Nachfolger in Köln. Schiff und Ladung ſind verſichert,
erſteres, wie wir vernehmen, um die Summe von 36,000 fl.

Großherzogliches Hoftheater.
2 Sonntag 5. September: Auf Allerhöchſten Befehl wurde heute zu
Ehren des in unſerer Reſidenz weilenden Deutſchen Kronprinzen Mozarts
Hochzeit des Figarou in einer Extravorſtellung gegeben. Die Oper
wurde in einer des herrlichen Werkes nicht unwürdigen Weiſe aufgeführt.
Wir glauben mit dieſer Bezeichnung ein ſchwerwiegendes Lob ausge=
ſprochen
zu haben. Denn die Anforderungen, welche gerade dieſes Ton=
werk
an alle Mitwirkenden, vor Allem aber an den Dirigenten ſtellt,
ind keine geringen. Freilich iſt die Oper ſo reich an herrlichen
Melodien, ihr, Humor, iſt, ſo unverwüſtlich, daß, auch eine
minder ſorgfältige Aufführung die Schönheiten des Werkes noch immer
erkennen läßt; ſoll aber der Genuß ein ungetrübter ſein, dann muß das
complicirte muſikaliſche Gefüge bis in das kleinſte Detail auf das Sorg=
ſamſte
ausgearbeitet werden, und das erfordert nicht blos große Opfer
an Zeit und Mühe, ſondern auch eine künſtleriſche Intelligenz, wie ſie
nicht jedem Kapellmeiſter gegeben iſt. Daß der neu ernannte Kapell=
meiſter
Herr de Haan dieſer Aufgabe gewachſen iſt, hat er heute be=
wieſen
. Alle Mitwirkenden, ſo wie das Orcheſter thaten im vollen Maße
ihre Schuldigkeit und griffen tadellos in das Enſemble ein, und ſelbſt
jene verwickelten Sätze, welche gewöhnlich zu unvermeidlichen Klippen für
die Darſtellung werden, das Ceptett im 2. Acte und das Finale des
letzten Actes, gingen heute exact und anſcheinend mühelos. Dabei wurde
nicht blos in geſanglicher, ſondern auch in ſchauſpieleriſcher Beziehung
Vortreffliches geleiſtet; ein friſcher Zug ging durch die Vorſtellung, welcher
ſich von der Bühne aus auch auf das, übrigens nicht ſehr zahlreiche
Publikum übertrug, das ſichtlich animirt der Aufführung folgte.
Die Beſetzung der einzelnen Partien war unverändert die der vor=
jährigen
Saiſon. Die Leiſlung des Frl. Schrötter als Gräfin iſt - von
dem geſprochenen Dialog abeſehen - unſerm Publikum bereits auf das
Vortheilhafteſte bekannt. Der Vortrag ihrer beiden Arien, im ſtrengen
Stil gehalten und nirgends gegen den Geiſt der Compoſition verſündigend,
war von warmer Empfindung beſeelt. Namentlich der ſchöne Vortrag
der Arie Ach, ſo flüchtig; wurde, auch von Seiten der höchſten Herr=
ſchaften
, aufs beifälligſte aufgenommen. Nicht minder vortrefflich war
Fr. Mayr=Olbrich als Cuſanna. Sie ſpielte mit gewinnender An=
muth
und Decenz, welche über die oft mehr als bedenklichen Stellen der
Dichtung glücklich hinweghalf: Ihre muſikaliſche Leiſtung gipfelte in dem
Vortrag der Gartenarie, wofür ſie ſtürmiſchen Beifall erntete.-
Frl.
Czerwenka=ſah, wie immer als Page, allerliebſt aus und ſpielte recht
lebendig, freilich ließ ſie keinen Augenblick vergeſſen, daß wir ein ver=
kleidetes
Mädchen, nicht aber einen kecken Pagen vor uns hatten. Auch
der Vortrag der erſten Arie war für einen verliebten Jüngling viekl zu
ſchmachtend und kokett. Abgeſehen von dieſen Mängeln ſtimmen wir
gern in den Beiſall ein, welcher der Künſtlerin in reichem Maße zu Theil
wurde. - Herr Kraze bot als Graf Almaviva ein paſſables Bild dieſes
grand seigneur des ancien régime. Nach der landläufigen Auffaſſung
erkennen wir in der Geſtalt des Almaviva nur den dupirten, eiferſüch=
tigen
, eitlen und verliebten Patron, vom Grafen ſelten eine Spur.
Der Cavalier aber iſt unerläßlich, ſoll das Beaumarchais'ſche Original
gezeichnet werden. Mit Befriedigung conſtatiren wir, daß Herr Kraze
nicht ohne Erfolg dieſen echten Repräſentanten eines ariſtokratiſchen
Sünders zu zeichnen verſuchte. Die Scene mit der Gräfin im zweiten
Acte hätten wir etwas leidenſchaftlicher behandelt gewünſcht. In geſang=
licher
Beziehung bewährte ſich Herr Kraze wieder durch Correctheit und
Sicherheit, wenngleich er es verſchmähen ſollte, jede einzelne Phraſe mit
voller Kraft herauszuſchleudern.
Den Figaro gab Herr Hofmann gewandt und ſicher, nur ſtörten
wieder die ihm eigenen, nicht immer plaſtiſch ſchönen Manieren und ge=
wiſſe
Alluren, die er aus der großen Oper mit herübernimmt. - Die=
kleineren
Rollen waren durch Frlu. Pichon und die Herren Bögel,
Leib, Reichard und Lang paſſend beſetzt, auch Frl. Krickſer ſand=
ſich
in ihrer Partie ziemlich glücklich zurecht.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.