Darmstädter Tagblatt 1880


11. August 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. indl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

(rag= und Anzeigeblafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Illuſtrirtes Uuterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen: inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Bllßer,
Holzſtraße Nr. 2, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Breisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher

Rl5.

Mittwoch den 11. Auguſt.

1880

Gefunden: 1 Uhr, 1 goldner Ring. 1 Pferdetepich, 1 Theil eines Perlmutt=Manſchettenkopfs mit Mechanik, gez., 1 Hunde=
halsband
mit Marke, 1 Brille mit Futteral, 1 Portemonnaie mit Inhalt, 1 Kinderportemonnaie, 1 Pfandſchein,
verſchiedene Schlüſſel.
Verloren: 1 Buch Eibeh, 1 ſilberner Bleifederhalter, 1 ſchwarz=ſeidener Kinder=Regenſchirm.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel, 1 Hahn.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Darmſtadt, am 9. Auguſt 1880.
Betr: Auſtellung der Urliſten derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen beruſen werden lönnen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf unſere Verfügung vom 19. v. Mts. Tagblatt Nr. 141) benachrichtigen wir Sie, daß die fraglichen
Verzeichuiſſe ſpäteſtens am 15. October an das Amtsgericht einzuſenden ſind.
Küchler.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen eines Erkrankungsfalles wird die Bleichſtraße von der Grafen= bis Georgſtraße für Fuhrwerke und Reiter
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1880.
geſperrt.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung: Seim, Polizei=Commiſſär.

B e k a n n t m a ch u n g.

Der durch kriegsgerichtliches, am 18. September 1878 beſtätigtes Urtheil de dato Coblenz den 14. September 1878
in contumaciam für fahnenflüchtig erklärte und zu einer Geldbuße von 150 Mark verurtheilte Pionier Friedrich Roth der
3. Compagnie Rheiniſchen Pionier=Bataillons Nr. 8, gebürtig aus Darmſtadt im Großherzogthum Heſſen - iſt bisher nicht
ergriffen worden, und wird deshalb anderweit ſteckbrieflich verfolgt.
Coblenz, den 5. Auguſt 1880.
Königliches Corps=Gericht 8. Armee=Corps.

B e k a n n t m a ch u n g.
Das Erbbegräbniß L. D. 17. welches am 3. Jauuar 1835 auf den Namen
der Frau Eliſabethe Dörr, geb. Haas, bei uns eingeſchrieben und am 10. Septbr.
1838 auf den Namen der Frau Margarethe Fahr Wittwe übertragen worden, iſt
allem Anſchein nach herrenlos geworden. Die letzte Beerdigung darauf erfolgte im
Jahr 1847 durch Beiſetzung der Leiche der Eigenthümerin.
Wir fordern etwaige Intereſſenten auf, ihre vermeintlichen Erbrechte an Pdieſe
Begräbnißſtätte binnen 4 Wochen, von heute an gerechnet, bei uns geltend zu machen,
widrigenfalls wir über fraglichen Platz anderweit verfügen werden.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
7264)
J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.

7265) Bekanntmachung.
Das durch Abräumung eines Theils
des Quartiers J. der Abtheilung II. des
ſtädtiſchen Friedhofs ſich ergebende Gehölz,
meiſt Reiſig, ſoll
Donnerstag den 12. d. Mts., Nach=
mittags
7 Uhr,
an Ort und Stelle verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.
406

[ ][  ][ ]

1514

R155

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Kaufmanns Anton Fiſcher
zu Darmſtadt iſt zur Abnahme der Schluß=
rechnung
des Verwalters, zur Erhebune
von Einwendungen gegen das Schlußver=
zeichniß
der bei der Vertheilung zu berück
ſichtigenden Forderungen und zur Beſchluß=
faſſung
der Gläubiger über die nicht ver=
werthbaren
Vermögensſtücke der Schluß=
termin
auf:
Samstag den 11. September 1880,
Vormittags 8 Uhr,
vor dem Großh. Amtsgerichte I. hierſelbſt
beſtimmt.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1880.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt I.
1266)
7267)
Lieferung
von Weißzeug, Bettwerks= und Klei=
derſtoffen
, ſowie Möbeln für das
ſtädtiſche Hoſpital betreffend.
Für, das ſtädtiſche Hoſpital, ſollen
nachfolgende Gegenſtände auf dem Sub=
miſſionswege
angeſchafft werden, nämlich:
[e)
2813 Met. div. Leinen, 133 Met. div.
Baumwollzeuge, 200 Met. Shirting, 78
Met. Kattun, 236 Met. Zwilch, 24 Met.
Bieber, 24 Met. Saſſinet, 30 Met. Fla=
nell
, 180 Met. Cocosmatte, 6 Piqus=
decken
, 6 Servietten, 6 Tiſchtücher. 168
Taſchentücher (darunter 24 für Kinder),
24 weiße große Teppiche, 12 Kinderbett=
Teppiche, 48 Paar wollene Socken, 24
Paar Kinderſtrümpfe, 330 Kilogr. Roß=
haare
, ſodann an Möbeln; 2 lederne
Sopha, 3 Waſchkommoden, 6 kleine Tiſche
mit Schubladen, 12 Nachttiſche, 12 Lehn=
ſtühle
und 6 eiſerne Gartenbänke.
Spezielles Verzeichniß liegt bei dem
Hoſpitalmeiſter zur Einſicht der Inter=
eſſenten
offen; derſelbe wird auf Verlangen
auch jede weiter gewünſcht werdende Aus=
kunft
ertheilen und Muſter ꝛc. vorzeigen.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre
Offerten bis längſtens
Montag den 16. Auguſt d. J3.,
Vormittags 12 Uhr,
verſchloſſen in den vor unſerem Büreau
aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B. Hickler, Beigeordneter.
Verſteigerung von altem
Bauholz.
Honnerstag den 12. Auguſt d. 33.
Nachmittags 5½ Uhr,
ſoll in dem Carlshofgarten dahier eine
größere Partie altes Bauholz verſteiger,
werden. Dasſelbe, theils Eichen=, theils
Tannenholz, iſt theilweiſe noch ſehr gut er=
halten
und eignet ſich zu Faßlagern, Ver=
ſchalborden
und Brennholz.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1880.

Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Wittwe des
Schneidermeiſters Philipp Mühlig ge=
hörigen
Mobilien, als: Gold und Silber,
Kleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel, ins=
beſondere
1 Sopha mit Stühlen, Kom=
mode
, 1 Ausziehtiſch und dergl. mehr:
jerner 3 Nähmaſchinen, ſowie ſämmtliche
zur Schneiderei gehörigen Utenſilien ſollen
nächſten
Donnerstag den 12. Auguſt d. J3.,
Vormittags 9 Uhr,
in deren Wohnung, Grafenſtraße Nr. 18.
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
7136)
Berntheiſel.
Lagerbier=Verſteigerung.
Donnerstag den 12. Auguſt, Vor=
mittags
9 Uhr, werden Dieburgerſtr. 85
auf dem vormals H. Lutz'ſchen Felſenkeller:
ca. 300 Hectol. feines Lagerbier,
ein Keller mit Eis,
12 Meter buchen Stock= u. tannen Scheit=
holz
, eine Parthie ½, ½ u. ½ ohmige
Faßdauben und Bodenſtücke gegen Baar=
zahlung
verſteigt.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1880.
Der Konkursverwalter:
7137)
C. Pettmann.
Widerrnf.
Die auf Mittwoch den 11. d. Mts.,
Nachmittags 5 Uhr, in der Mordach an=
beraumte
Früchte=Verſteigerung findet
nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 9 Auguſt 1880.
Dieter
7268) Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 12. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr, werden in dem Ritſert=
ſchen
Saale zum Schützenhof dahier gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert, als:
3 Kommoden, 1 mit Glasaufſatz, 1 Wand=
Uhr, 1 Küchenſchrank, 1 Spiegel, 1 Vor=
trait
, 1 Theemaſchine mit Meſſingkanne,
1 Sopha, 4 Oeldruckbilder.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1880.
Engel,
7269) Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 16. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr, werden Feldbergſtraße 15
dahier gegen gleich baare Zahlung öffentlich
verſteigert, als: 1 großer Möbeltransport=
wagen
, 2 kleine Möbeltransportwagen,
1 Kommode, 1 Kanapee, 2 Kleiderſchränke,
4 Vogelkäfige mit 2 Kanarienvögeln, 2 Spie=
gel
, 1 Wanduhr, 1 Küchenſchrank, 6 Stroh=
ſäcke
, 12 Portraits, 1 Tragbahre und
2 Ziegen.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1880.
Engel,
7270) Großh. Gerichtsvollzieher.

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 13. Auguſt d. J., Nach=
mittags
4 Uhr, wird in dem Ritſert=
chen
Saale zum Schützenhof dahier ein
noch ſehr gutes Pianino gegen Baarzahlung
öffentlich verſteigt.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1880.
Engel,
7271) Großh. Gerichtsvollzieher.

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 18. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr werden in dem Hofe
zum Schützenhof dahier gegen gleich baare
Zahlung 1 Pferd, 2 Kühe und 1 Wagen
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1880.
Engel,
7272) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
den Weißbinder Friedrich Brehm Ehe=
leuten
zu Beſſungen gehörigen Immo=
bilien
, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
13 309¾ 358 Hofraithe, Heidel=
vergerſtraße
,
13 309½ 76 Grabgarten daſelbſt,
13 3096, 195 Grabgarten daſelbſt,
Donnerstag den 26. Auguſt l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus mit unbedingtem
Zuſchlag öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 2. Auguſt 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
7051)
Weimar.

Leilgebotenes.
Die Hof=Buchhandlung von
Lugust Elingelhöfter

empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
Chinesischen Thee, Ernte 1879
zu Mk. 7, 5.25, 4.75, 3.75, 2.95, 2.75
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Theespitzen ; Pfd. M. 1.25, 90 Pf.

51

Ruhrkohlen!

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Buchenholz billigſt.
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Firma heinr Jochheim.
Klein geſchnittenes
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Buchen=u. Tannenholz
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Martinſtraße
R. Schaefer,
14.

[ ][  ][ ]

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18

E.

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550
735
91
114)
1225
138
215
55

256
318
5-
735
836

100
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Koſten=Anſchläge gratis.

Stückreiche Ruhrkohlen.

Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen, daß die regelmäßigen
Zuſendungen von beſten ſtückreichen Ruhrkohlen nunmehr, begonnen haben
und empfehle ich ſolche, ſowie gewaſchene Nuß= und Stückkohlen zur geneigten
Abnahme zu den billigſten Preiſen. - Sconto bei Baarzahlung.
va SahuOtdor,
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Waſſer=Leilungen.

Den verehrlichen Hausbeſitzern empfehlen wir uns zur Ausführung der
beuöthigten Einrichtungen und ſind zur Aufſtellung von Boranſchlägen gern bereit.
Den hieſigen Gewerbtreibenden, welche ſich mit Inſtallations=Arbeiten befaſſen
wollen, empfehlen wie die Erzeugniſſe unſerer Fabriken unter Einräumung von Engros=
Preiſen.
Valentin ≈ Emimer.

6733)

Wfollon
Be

6eſhandlung. große Ochſengaſſe Nr. 23,
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haltige
Auswahl aller Arten Mastenmöbel, Spiegel, complete Betten,
ſowie einzelne Theile derſelben, als: Bettstellem in jedem Genre, Sprung-
ſoder
-, Rosshaar., Woll-, Secgrus- und Strohmatratzen, ferner
alle Arten Manapee's, Causeuses, Chaiselongues, Ruhebetten,
Sessel, Polster-, Rohr- und Strohstühle, in garantirt guter Arbeit,
zu äußerſt mäßigen Preiſen.

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L2-Hanswaſſerleitungen 2
empfiehlt ſich bei ſolider Ausführung, billigſt geſtellten Preiſen und
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und neu in jeder Form hergerichtet. Ganz hohe Filzhüte werden nach der
niedrigſten Modeform veräudert nur für M. 2. Knabenhüte nur M. 1.50
Ich verwende zu Reparaturen nur feine Seide und Ripsband.
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Soderſtraße.

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Einmach Juckar,
Beste ſevürze
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7151) Elne noch neue Ladeneinrichtung
billig zu verkaufen. Gr. Bachgaſſe 9.

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roh und gebrannt, in den verſchiedenſten,
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H. V. Prassel.

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ihrig, ſteht billigzu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition.


- Wei der jetzt günſtigen Pflanzeit
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Ewviebelm von weißen Lilien Cilium
candiduw), ſowie grossſrüchbige
Erdbeerpllanzen, Mk. 1.50 pr.
100 Stück; neueſte Sorten mit Namen,
5 Pf. pr. Stück, die Handelsgärtnerei
b. v0eT,
untere Hügelſtraße Nr. 75.


billigſtes und
3 Friauened, reinlichſtes
Heizmaterial. Ruhr-Steinkohlen,
jeder Art, namentlich: Fettſchrot, ge=

waſchene Ruß=, Knabbel=und Stück=

kohlen, von nur anerkannt guten Quali=
täten
. - Trockenes, Kleinge-
machtes
Tunnenholz liefere ich
meinen verehrl. Abnehmern, wenn mir die
Beſtellungen noch in dieſem Monate
zukommen, zu jeder gewünſchten Zeit und
zu den gegenwärtigen noch niedrigen
Preiſen bis Ende d. Js. ohne Aufſchlag.
Bornhard H. Hachenburgor,
42 Eliſabethenſtraße 42.

Kieler Bückinge,
Russ. Sardinen,
Sardinen Thuile,
Rollmöpse,
G Sardellen,
Holl. Vollhäringe,
desgl. Marinirt,
in anerkaunt beſter Waare.
Phil. Weber
Carlsſtraße 24.
7202)

H
H

[ ][  ][ ]

1516

N6 155

5

3.

3 2 2.
1 S 52 2
29 C
4 22 2 8

55 3
4 8
O. C) t 2 192 2 26,
5 5 5 S. 7 25
2 2
2½ 3
G ⁵⁄₈
G
G5 73
2.
2 ½2. C)
2 2
2 S
2 2
GSO
G
50
⁵⁄₈ 55
8 56
E
11
5

7274) Ein faſt neues Kanapee billig
abzugeben bei
elnrich Jäger,
Lauteſchlägerſtraße Nr. 24.

3 Lebig's Humys
iſt laut Gutachten medicin. Autori=
täten
beſtes diät. Mittel bei Hals=
ſchwindſucht
, vungenleiden ( Tuber=
culoſe
, Abzehrung, Bruſikrankheit),
Magen=, Darm=u. Dronchial=Katarrh
Huſten mit Auswurf, Nückenmarks=
ſchwindſucht
, Aſthma, Bleichſucht, allen
Schwächezuſtänden (namentlich nach
ſchweren Krankheiten). Die Kumys=
Anſtalt, Berlin IV., Verlängerte
Genthinerſtraße 7 verſendet Liebig's
Kumys=Extract mit Gebrauchs Anwei=
ſung
in Kiſten von 6 Flacon an,
Flacon 1 Mk. 50 Pfg. excl. Ver=
packung
. Aerztliche Brochnte über
Kumys=Kur liegt jeder Sendung bei.
Wo alle Mittel erfolglos,
mache vertrauensvoll den letzten
Verſuch mit Kumys.

Vermiethungen.
3553) Ruthsſtraße 9 mittlerer Stock
2 Logis ſogleich beziehbar.
3901) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
eine Wohnung von 3 Zimmern mit allem
Zubehör zu vermiethen.
5242) Louiſenſtraße 14 drei große
neinandergehende Zimmer zu vermiethen.

3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein geräu=
miger
Laden mit Comptolr und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4363) Schloſigartenſtraße 15 der 3.
Stock, 4 Zimmer, Magd= und Bodenkam=
mer
, ſowie alle ſonſtigen Bequemlichkeiten
per 1. Auguſt beziehbar zu vermiethen.
4982) Ecke der Arheilger= u. Fuhr=
mannsſtraße
ein Logis, beſtehend aus 3
Zimmern, Küche ꝛc. mit abgeſchloſſenem
Vorplatz und ſonſtigen Bequemlichkeiten,
Wegzugshalber gleich zu beziehen.
5233) Ecke der Eliſabethen=u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden mit
Wohnung zu vermiethen.

5236) Eine freundliche Wohnung
im 1. Stock von 6 Zimmern und
allem Zubehör iſt ganz oder getheilt
zu vermiethen.
Lederhandlung S. Joſeph &m; Co.,
am Löwenbrunnen.

5466) Schützenſtraßej1o: Laden mi=
oder
ohne Wohnung zu verm. Fr. Hartter.

5352) Kirchſtraße 5 iſt in meinem
Hauſe der 2. Stock, 4-5 Zimmer,
ganz neu hergerichtet, zu verm. u. als=
bald
beziehbar. Gg. Jacob Heß.

5468) Landwehrſtraße 11 die bel
Etage mit 5 Zimmern und allen Bequem=
lichkeiten
für den 15. October l. J. zu
vermiethen. Franz Ihm, Schloſſermſtr.
5601) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
links 1 St. h. möbl. Zimmer zu verm.
5823) Den Bahnhöfen gegenüber
die bel Etage, beſtehend aus 5 Zimmern
mit Balcon, iſt mit allem ſonſtigen Zube=
hör
per 1. October l. J. anderweitig zu
Georg Schneider.
vermiethen.
5826) Kapellplatz 56 iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zubehör an eine
ruhige Familie per 1. October zu verm.
Näheres Parterre.

5946) Frankfurterſtraße 32 parterre
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
5960) Kiesſtraße 25 iſt ein Logis
zu vermiethen.
5963) Dieburgerſtraße 74 iſt der
neu hergerichtete mittlere Stock, 5 Zim=
mer
, Veranda, nebſt allem Zubehör gleich
beziehbar zu vermiethen.
6627) Bleichſtraße 9 1 möbl. Zimmer.
6073) Carlsſtraße 33 1. St. ein nach
der Straße gehendes gut möbl. Zimmer wegen
Abreiſe gleich zu beziehen.
6169) Friedrichſtraße 19 die Man=
ſardenwohnung
, 5 Piecen, abgeſchl. Vorplatz,
nebſt allem Zubehör, Mitgebrauch der Waſch=
küche
und des Bleichplatzes bis 1. October,
ev. auch früher, zu verm. Preis 400 M.
6245) Friedrichſtraße 18 Parterre zu
vermiethen, kann täglich von 10-12 Uhr
eingeſehen werden.
Näheres bei Wolff, Georgſtraße 12.

5111) Müllerſtraße 14 ein Logis,
4 Zimmer enthaltend, ſogleich beziehbar.
Näheres Pancratiusſtraße 10.
6277) Ernſt=Ludwigſtraße 7 der dritte
Stock mit Waſſerleitung u. allen Bequemlichk.
6279) Schützenſtraße 6 der 1. Stock
zu vermiethen u. vom 15. Juli ab beziehbar.
6281) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
3 Stiegen hoch eine freundliche Wohnung
mit allem Zubehör zu vermiethen.

6382) Neckarſtraße 34, 3 St. hoch,
hübſche Wohnung. 6 Zimmer nebſt allem
Zubehör, per 1. Octbr. d. J. beziehb., zu verm.

6294) Martinſtraße302Wohnungen
(Parterre u. eine Treppe hoch), jede 5 Zim,
mer mit allem Zubehör und Gartenantheil.
Näheres im Logis=Nachweiſungs=Bureau von
J. Trier Wilhelminenſtraße 25.
6320) Schulſtraße 3 Vorderhaus in
2. Stock eine Wohnung von 3 Zimmern,
Küche, abgeſchloſſ. Vorplatz ꝛc. bis 1. Oct.
6403) Dieburgerſtraße8 Manſarde
3-4 Stuben, Küche u. Zubehör anruh. Leute.
6321) Schulſtraße 3 Vorderhaus eine
Manſarde von 2 Zimmern, Küche, abgeſchloſſ.
Vorplatz ꝛc. bis 1. October zu vermiethen.
6387) Schwanenſtraße 31 iſt ein Lo=
gis
, beſt. in 3 Zimmern, Küche ꝛc. zu verm.
Zu erfr. bei A. Hufnagel, Eliſabethſtr. 17
6389) Ernſt=Ludwigſtraße 5 iſt der
mittlere Stock, neu hergerichtet, zu verm.
und alsbald zu beziehen. Näheres bei
Jean Kühn, gegenüber der Stadtkirche.
6499) Blumenthalſtraße 47 dritter
Stock und Nr. 49 2. Stock anderweit und
billig zu vermiethen. Näheres daſelbſt in
Nr. 43.
L. Niedlinger.
6506)
Schützenſtraße 8
ein Laden mit angrenzendem Zimmer bis
zum 20. Auguſt a. c. zu vermiethen.
6535) Heidelbergerſtraße 1 ein großer
Weinkeller ſofort zu verm. Näh. Parterre.
6537) Beſſungen. Holzſtraße 10, dem
Herrngarten gegenüb., der 2. Stock, 3 Zimmer,
Küche u. alle Bequemlichkeiten, ſofort zu bez.
6503) Krauichſteinerſtraße 25 (rechts
auf der Höhe) iſt ein Logis, beſtehend aus
4 Piecen mit Zubehör, an eine ſtille Fa=
milie
zu vermiethen. Daſelbſt iſt ein noch
gut erhaltener Kinderwagen zu verkaufen.
6605) Eine ſchöne Wohnung, 3 Zim=
mer
ꝛc. enthaltend, zu verm. Ebendaſelbſt
im Hinterbau 1 Zimmer mit Möbeln.
Näheres Schulſtraße Nr. 4 im Laden.
6670) Schirmgaſſes ein Logis im 2. St.
bis 1. October, auch früher zu vermiethen.
6696) Kapellplatz 64 iſt die bel Etage
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
6697) Bleichſtraße 37 iſt ein Logis,
3 oder 4 Zimmer mit Küche, gleich zu bez.
6759) Holzſtraßel3 2 Zimmer, Kabinet,
Küche, Bodenkammer u. Keller gleich zu bez.
2 Marktſtr. 15 d. mittl. St,5 Zimmer ꝛc.,
3 Grafeuſtr.10d. mittl. St., 5 Zimmer ꝛc.
Erbacherſtraße 69 eine Manſarde,
ſämmtlich per 1. October zu vermiethen.
Näheres bei L. Paſſet, Marktſtr. 15.

[ ][  ][ ]

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nde
ge.
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5
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3 942
21
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O 102

85
113

5 6

5 10e
1½ Zeub
ſtdt.

vel enen
0) ge.

6766) Eliſabethenſtraße 42 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
Stock, 3 Zimmer, ſonſtiges Zugehör, etwas
Garten iſt zu vermiethen und Anfangs Oc=
tober
auch vielleicht früher zu beziehen.
6878) Wienersſtraße 48 eine Man=
ſarden
=Wohnung mit allem Zubehör, den ſchäftslocal.
1. October d. J. beziehbar, zu vermiethen
6791) Hochſtraße 26 iſt der mittlere;
Stock von 5 Zimmern, 2 Kellern, 2 Bo=
denkammern
nebſt neuer Waſſeranlage, per
15. Oct. beziehbar.
6881) Liebigſtraße5 6 Zimmer, Küche ꝛc.,
ſofort zu verm. Zu erfr. ob. Hügelſtr. 13.
6970) Soderſtraße 21 Parterre ein
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
6972) Mühlſtraße 62 an der Stadt=
kapelle
eine Manſarde von 5 Piecen und
2 möbl. Zimmer parterre zu vermiethen.
6973) Eliſabethenſtraße Nr. 1
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5 -6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
6980) Ecke der Promenaden= und
Wendelſtadtſtraße Nr. 27 iſt der untere
Stock, beſtehend in 5 Zimmern und allem 7278) Neckarſtraße 4 gleicher Erde
zu beziehen.
Ecke der Promenaden= und Wen=/
delſtadtſtraße Nr. 27 iſt im 3. Stock
ein möblirtes Zimmer mit Cabinet zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
7012) Alexanderſtraße 9, 2 Tr. hoch,
ein möbl. Zimmer nach der Straße.
7058) Friedrichſtraße 9 der 3. Stock,
enth. 5 Zimmer nebſt Zubehör, wegzugshalber ſallen Arbeiten, welche im Tapeziergeſchäft
alsbald oder bis 1. Novbr. zu vermiethen.
7059) Caſinoſtraße 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
7061) Ludwigsſtraße 6 iſt die bel
Etage, enthaltend 6 Zimmer, Küche, Keller
und ſonſtiges Zubehör, zu verm. und ſofort
zu beziehen. Näheres Promenade 22.
7063) Kiesſtraße 1 Parterre ein möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
7069) Ecke d. Schwanen=u. Liebfrauen=
ſtraße
10 ein Logis, 2 Zimmer, Küche,
Keller und Bleichplatz, gleich beziehbar.
7068) Eliſabethenſtraße 1 Seitenbau
einlgröß. hübſch möbl. Zimmer ſofort zu verm.
7100) Grafenſtr. 16, 3. St., 1 möbl. Zimm.
7161) Parterre=Wohnung
von 6-7 Zimmern mit Zubehör u.ſchönem
Garten zu verm. Kranichſteinerſtraße 17.
7163) Caſinoſtraße 18 zwei ineinander=
gehende
möblirte Zimmer billigſt zu verm.
7168) Liebigſtraße 32 der mittlere
Stock, 4 Zimmer ꝛc., billigſt zu verm.
7175) Schloßgraben 1 ein großes u.
1 kl. Zimmer zu verm. Zu erfr. 2 St. h.
7184) Eliſabethenſtraße 21 iſt im
Seitenbau eine kleine freundliche neue Woh=
nung
mit abgeſchloſſenem Vorplatz an ein=
ruhige
Familie zu vermiethen.

M. 155

1517

7183) Ecke der Schützen=u. Hügel=
ſtraße
20 iſt die obere neu hergerichtete
6777) Soderſtraße 66 der mittlere Etage per 1. September oder auf Wunſch
auch ſofort zu vermiethen; enthaltend 6 Zim=
mer
mit drei ſeparaten Eingängen, neuer
Küche und allen Bequemlichkeiten. Näher.
in meiner Wohnung daſelbſt, oder im Ge=
L. Vogelsberger, Ludwigsplatz 6. 7281) Ende September, läng=
0i.
44
ſtens Anfangs October, geht ein
44)
LLaroßer Möbelwagen leer nach
Oberheſſen, und können Möbel dorthir
billig mitgenommen werden.
Ludwig Alter, Möbelfabrik.
8
Penstonat.
In meiner höheren Töchterſchule und in
meinem Familien=Penſionate finden noch
einige junge Mädchen ſofort oder zu Michaelis
freundliche Aufnahme und ſorgfältige kör=
perliche
und geiſtige Pflege.
Näheres durch Proſpecte.
(61611,
Auguſt 1880. Louiso Reutor,
Schulvorſteherin, Bad Homburg v. d. H. u. im Hinterbau ein möbl. Zimmer für 7 M.
40) Dinunger Caidnrah rm.
mittlere Stock, 3 Zimmer enthaltend, nebſt Zubehör zu vermiethen.
7230) Beſſunger Carlsſtraße 60 der
mittl. Stock bis 1. Nov. oder auch früher zu bez.
Zubehör, zu vermiethen und bis Sepiember 2 aneinander ſtoßende, nach dem Hofe gehende
Zimmer, nicht möblirt, zuſammen zu verm. Vermiſchte Nachrichten.
px empfiehl,
2Unterzeichnete: ſch in vorkommen. Das Aufziehen von Tapeten,
pr. Stück 25 Pfg. Alle Arbeiten werden
nur ſauber und gut gemacht. Harl Foy, Tapezier,
Seeſtraße Nr. 5, Beſſungen, Allee.
5 Graveur=Arberten
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in Elfenbein jeder Art werden in eleganteſter
u. ſolideſter Arbeit zu billigſten Preiſen ange=
fertigt
, ſowie alle Reparaturen an Schnitz= werken auf das Prompteſte ausgeführt.
Th. Wiruerser,
Elfenbeingraveur,
Louiſenſtraße 20, Seitenbau parterre.
5759) Zur Ausdehnung eines leiſtungs=
fähigen
Fabrikgeſchäfts wird ein tüchtiger
Kaufmann mit einigem Kapital als T heil h a b e r
geſucht. Offerten unter C. D. 36 an die
Expedition d. Bl.
7079) Es wird ein junges Mädchen als
erſte Wärterin in die Kleinkinderſchule
auf den 1. Sept. geſucht. Näh. Mauerſtr. 5.
6685) Eine Bückerei zu vermiethen
oder zu verkaufen. Kl. Ochſengaſſe 5.
7676) 1-2 möbl. Zimmer mit oder
ohne Penſion zu vermiethen. Zu erfragen Beſſ. Carlsſtraße 8, 2. Stock. [ ][  ][ ]

1518

R6 155

Stadtverordneten=Wahl.
Vierter Wahlbezirk.
Alle Herren Wähler des vierten Wahlbezirks: Kapellſtraße, Heinrichſtraße
(öſtl. der Steinſtraße), Hochſtraße, Hölgesſtraße, Hügelſtraße (öſtl. der Schützenſtraße),
Carlsſtraße, Kiesſtraße, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigsſtraße, Mühlſtraße (von der
Soder= bis zur Nieder=Ramſtädterſtraße), Nieder=Ramſtädterſtraße, Roßdörferſtraße,
Schulſtraße, Schützenſtraße, Stiftſtraße (von der Soder= bis Roßdörferſtraße), Teich=
hausſtraße
, Wienerſtraße, werden hierdurch zu einer Versammilung auf Don=
nerstag
den 12. Auguſt, Abends 8 Uhr, in den Nitſert'ſchen Gartenſaal
(Schützenhof) eingeladen.
Tagesordnung. 1) Wahl eines definitiven Bezirks=Comits's.
2) Wahl zweier Delegirten zum Central=Comito.
3) Aufſtellung des Programms und der Candidaten=Liſte.
Das provisorische Comité.
7289)

MAtid

A
WDer einzig ächte

oe8 BeTmhardtmor Leo
ApenFräuler-Liqueur
von
Balkrad Oltmar Vernhard,
Kgl. Hofdeſtillateur in Muͤnchen,
iſt nach den wiſſenſchaftlichen Gutachten der Herren Univerſitätsprofeſſoren
Dr. L. A. Buchner, Dr. G. C. Wittſtein, Dr. Kahſer und vieler
rühmlichſt bekannter Aerzte der vorzüglichſte Geſundheits=Liqueur und
dabei ein ebenſo anmuthendes als Geſundheit förderndes Genußmittel,
frei von allen ſchädlich und draſtiſch wirkenden Stoffen, er regelt die
Functionen des Magens unglaublich raſch, führt deshalb normale Ver=
dauung
und geſunde Blutbildung herbei, macht bedeutenden Appe=
tit
, reinigt Eingeweide und Maſtdarm, macht regelmäßigen Stuhlgang,
ſtärkt Nerven und Muskeln, gibt dem Körper neue Lebeusfriſche und
ein geſundes, blühendes Ausſehen.
Jede Flaſche iſt mit meinem Namen verſchloſſen und liegt eine Gebrauchs=
Anweiſung von Dr. J. B. Kranz bei. Flaſchen Mk. 15. Mk. 2,
Mk. 4, ſind ücht zu haben in Darmſtadt bei Herren Carl Sattes, vor=
mals
Höhn, Mathildenplatz; Bensheim: H. J. Schuſter: Aſchaffenburg:
A. Bittinger; Worms: A. Bevilaqua; Rüſſelsheim: Jacob
Diehl jr.; Pfungſtadt: Th. Küchler; Niederrad: Gg. Gaß; Gerns=
heim
: Franz Medikus; Reinheim: Joh. Schmidt; Dieburg:
J. Rachor.

Geſchäfts=Verlegung.
Mein Geſchäftslokal nebſt Wohnung befinden ſich von heute ab in meinem neu=
Hochachtungsvoll
erbauten Hauſe obere Waldſtraße Nr. I.

Frochtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
kL. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Um AIVhn 1onb,
Lirchſtraße.

LRöEß,
aller ins
Coloniatwaarenſach
einschlagenden
Artikel.
Hatzkager.

SpEGlAL1öV:
Kaffee,
Candes-Producle,
Dekicakeſſen,
Minerakwaſſer,
Hämereien.

En gros & en détail.

VHIIVVL VVID,
Virchſtraße:


Nan ſucht für einen größeren Haus=
S ck, halt zur Stütze der Hausfrau
eine gebildete junge Dame, nicht unter
25 Jahren, welche auch jüngeren Kindern
die Nachhülfe in den Schulaufgaben er=
theilen
kann. Gefällige Offerten bittet
man unter J. T. bei der Expedition d.
Blattes niederzulegen.
Gegen hohen Lohn
geübte Schattirerinnen geſucht von
Lennhoſt & Heuser
7291) in Frankfurt a. M.
1292) Man wünſcht ſich bei einem nach=
weislich
gut rentirenden, lucrativen Geſchäfte
mit Kapital thätig zu betheiligen, oder auch
ein Solches zu übernehmen. Offerten unter
4 W53 an die Expedition.
=
6 Meazugshalber iſt eine abgeſchloſ=
TO ſene Wohnung von fünf Zim=
3
mern, Küche und Zubehör vom 1. Sep=
tember
bis zum 10. Juni in Aftermiethe
um einen billigen Preis zu geben. Zu
erfr. Friedrichsſtraße 9 eine Stiege hoch.
7294) Schloßgaſſe 23 das ſeither be=
riebene
Metzgergeſchäft von J. May als=
bald
zu beziehen.
Zſchinkleinerſchwarzer Spitzſ. g. Mann=
C. heimer Race) hat ſich verlaufen. Dem
Viederbringer eine Belohnung Promenade 37

Le Emgoh, Glaſermeiſter.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der innigen
Theilnahme, welche mir während der Kranl
H ä u ſ e k
heit, ſowie bei der Beerdigung meines ſel.

in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen
Alexander=
H. Noustodt,, ftraße.

Mannes in ſo herzlicher und zahlreicher
Weiſe zu Theil wurden, ſowie dem Ge=
ſangverein
Liedertafel, ſage hiermit meinen
tiefgefühlteſten Dank.
Louiſe Heß Wittwe.

[ ][  ][ ]

1519

R 155

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Auguſt.
- Geſtern Nachmittag trafen J. Königl. Hoheiten der Herzog und
die Herzogin von Connaught und Abends J. Königl. Hoheiten der
Prinz und die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=Holſtein zu Be=
ſuch
bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog hier ein, um bis zum
folgenden Tage zu bleiben.
Ueber die Verfügungen des Kriegsminiſters, betreffend die Ein=
berufung
der Erſatzreſerviſten erſter Klaſſſe, vernimmt
die Darmſt. 3tg. daß während der nächſten Uebung zu jedem In=
fanterie
= und Jägerbataillon je 80 und zu jedem Fuß=Artillerie=Bataillon
je 60 Erſatzreſerviſten erſter Klaſſe einberufen werden ſollen. Ueber die
Klaſſe der Einberufung wird jedes Generalcommando ſich zuvor mit den
oberſten Civilbehörden der betreffenden Provinz in Einvernehmen ſetzen
und dem Ergebniß dieſer Berathungen - namentlich in Bezug auf den
Zeitpunkt der Einberuſung entſprechend wird die Einberuſung er=
folgen
, jedoch ſo zeitig, daß die davon Betroffenen die erforderlichen Vor=
bereitungen
treffen können, welche etwa ihre zehnwöchige Dienſtzeit er=
forderlich
machen ſollten.
Es ſoll ſchon in dieſem Jahre in der
Beurlaubung von Mannſchaften des ſtehenden Heeres zur Dispoſition der
Truppentheile ein Verfahren eingeſchlagen werden, welches mit Rückſicht
auf die Militär=Novelle von dem bisherigen Modus abweicht; dies ſoll
deshalb geſchehen, weil in Folge der Novelle neue Regimenter gebildet
werden und jene Dispoſitionsbeurlaubung thatſächlich eine zweijährige
Dienſtzeit als Bedingung macht.
Der Reichsanzeigeru veröffentlicht das Geſetz betr. die Verwen=
dung
der aus dem Ertrag von Reichsſteuern an Preußen zu überweiſen=
den
Geldſummen. Daſſelbe trägt das Datum des 16. Juli 1880. Die
weſentlichen Beſtimmungen deſſelben über die Verwendung der an Preußen
fallenden Reichsſteuern, ſoweit dieſelben nicht zur Ueberweiſung eines
Theiles der Grund= und Gebäudeſteuer an die Gemeinden verwandt
werden, lautet wie folgt: 1) Inſoweit der verfügbare Erlaßbetrag zur
Deckung des Ausfalles einer oder mehrerer Monatsraten der für das
betreffende Jahr veranlagten Claſſenſteuer und der unterſten Stufen der
claſſificirten Einkommenſteuer (d. i. bis zu einem Jahreseinkommen der
Steuerpflichtigen von nicht mehr als 6000 M.) - unter Berückſichtigung
der nach 5 6 des Geſetzes vom 25. Mai 1873 getroffenen Feſtſtellung
zureicht, ſoll die entſprechende Anzahlung von Monatsraten aller vor=
genannten
Steuerſtufen erlaſſen werden. 2) Der etwa verbleibende
Ueberſchuß des Erlaßbetrages iſt zum ferneren Erlaß einer Monatsrate
derjenigen von den vorgenannten unterſten Steuerſtufen zu verwenden,
für welche derſelbe ausreicht, wobei mit der unterſten Claſſenſteuerſtufe
anzufangen und zu der je nächſtfolgenden Stufe demnächſt auch in der=
ſelben
Reihenfolge bei der Einkommenſteuer von der erſten bis zur fünf=
ten
Stufe aufzuſteigen iſt. 3) In gleicher Weiſe. wie unter 2 angegeben,
iſt zu verfahren, wenn der verfügbare Erlaßbetrag überhaupt zur Deckung
einer Monatsrate aller unter 1 erwähnten Steuerſtufen unzulänglich ſein
ſollte. 4) Der etwaige Reſt dieſes Erlaßbetrags iſt demjenigen des nächſten
Jahres zuzuſetzen.
Während die ſtatiſtiſchen Berichte ein allmäliges relatives Sinken
der ſonſtigen indirecten Auflagen nachweiſen, tritt andrerſeits die
merkwürdige Erſcheinung zu Tag, daß die Collateralſteuern ( Erb=
ſchaftsſteuern
) ſich heben, woraus reſultiren dürfte, daß die Zahl der
Junggeſellen im Wachſen begriffen iſt, die ihr Gut lieber in fremde
Hände gelangen laſſen, als ſich einen eigenen Hausſtand zu gründen.
- Herr Steuerrath Eckhard, gleich hochgeſchätzt als tüchtiger Be=
amter
wie als liebenswürdiger, biederer Character, iſt geſtern früh
nach kurzem Leiden einem Schlaganfall erlegen.
0 Wie uns verſichert wird, hat bis jetzt noch kein halbes Dutzend
Wahlberechtigter Einſicht von den auf dem Rathhaus offen gelegten
Wahlliſten für die bevorſtehende Stadtverordnetenwahl genommen, ein
gewiß beklagenswerthes Zeichen der Gleichgiltigkeit für den ſo wich=
tigen
Act.
54 Eine Waſſerfahrt nach dem Eichwäldchen. Für Mon=
tag
Nachmittag hatte der Gewerbeverein einen Spaziergang nach der
Waſſerleitung im Eichwäldchen veranſtaltet. Er ſollte in doppeltem Sinn
eine Waſſerfahrt werden: nach dem Waſſer und in dem Waſſer. Denn
obgleich die Wolken ſchon anderthalb Tage ausgegoſſen hatten, brach am
Montag Morgen ein heftiges faſt den ganzen Morgen andauerndes Ge=
witter
aus, das um halb 2 Uhr noch ſo ſtark ſchüttete, daß an einen
Gang durch die naſſen Wälder um 2 Uhr nicht zu denken war. Trotz
dem kamen einzelne Nicht=Waſſerſcheue die Straßen herab nach dem
Holzhof gewandert, unterwegs die zweidentigen Fragen anhörend: Zur
Waſſerparthie ? Sie ließen ſich aber durch das Geſpött nicht abwendig
machen und zogen in größeren und kleineren Trupps unter ſtrömendem
Regen durch die Wälder, und als wir im Eichwäldchen uns fanden,
iehe, da waren 50-60 Perſonen, die, des Wetters Unbill nicht achtend,
über eine für die Vaterſtadt wichtige Frage Aufſchluß zu erhalten ver=
langten
.
Herr Baurath Buſch war der Führer der Colonne; als gefälliger
Cicerone erwies ſich am Platze der leitende Ingenieur des Waſſerwerks,
Herr Müller. Das Wichtigſte wollten wir zuerſt ſehen, das Waſſer,
ob es da war, wie viel der Brunnen hielt, wie ſtark die Pumpe aus=
warf
, welchen Geſchmack es hatte. Es war deshalb ein begieriges

Drängen nach dem nördlichen Brunnen, der nach dem Schießplatz zu
liegt. Hier war eine Locomobile aufgeſtellt, die mit abwechſelnder Ge=
ſchwindigkeit
das Waſſer auspumpte. Das Waſſer lief durch einen
Kanal in ein Becken; ein Dutzend Gläſer ſtanden zur Probe bereit. Die
Probe war überraſchend. Das Waſſer war friſch, kühl (etwa 8-9o
und wohlſchmeckend, d. h. von jedem erdigen Beigeſchmack frei. Die
Menge berechneten wir nach dem Ausfluß in den Kanal. Er war etwa
8 Zoll breit; das Waſſer floß, nach der Geſchwindigkeit der Locomobile,
2-3 Zoll hoch und mit einer Geſchwindigkeit von 5 Fuß in der Se=
cunde
. Das ergab einen Ausguß von 28-42 Liter in der Secunde.
Herr Müller ſagte uns, daß er bei mittlerer Geſchwindigkeil 32 Liter in
der Secunde berechnet habe. Daraus ergäbe ſich bei 20 Stunden Pump=
arbeit
ein täglicher Ausguß von 2200 Cubikmeter aus einem Brunnen.
Da die Stadt nur 4000 Cubikmeter täglich bedarf, ſo würden zwei ſol=
cher
Brunnen ſchon ausreichen. Um aber eine größere Fläche aus=
pumpen
zu können, und für alle Fälle ſicher zu ſein, habe man ſechs
Brunnen in's Auge gefaßt. Vier ſind bereits fertig, am fünften wird
gearbeitet, der ſechſte iſt noch im Plan.
Sodann wurde der zweite Brunnen beſichtigt, an dem eben ge=
bohrt
wurde. Eine Röhre von der Dicke, wie die großen Röhren, die
wir hier in die Hauptſtraßen legen ſahen, ragte etwa 16 Fuß über den
Boden empor. An ihrem oberen Ende hingen zwei eiſerne Klammern,
die auf einer Tiſchplatte ein Gewicht von etwa 400 Centnern Eiſenbarren
trugen. Durch die Röhre ging ein Bohrer, eine eiſerne Röhre von 5
bis 6 Zoll Dicke und 4-5 Fuß Länge. Am unteren Ende war eine
Klappe wie an einem Pumpenſtiefel. 8-10 Mann zogen an einem
Seil den Bohrer empor und ließen ihn fallen, wie bei einer Ramme.
Wenn der Bohrer hinabgelaſſen wurde, hob ſich durch das entgegen=
dringende
Waſſer die Klappe, der Bohrer fiel durch ſeine Schwere in
den Sand, faßte ein Paar Hände voll und hob ſie empor. So wurde
der Aufzug 15- 20 Mal wiederholt, bis der Bohrer gefüllt war. Der
Bohrer wurde dann herausgezogen. In dem Augenblick, wo er über
die Oberfläche des Waſſers kam, ſank die Sandmaſſe unten ringsum
ein, das Brunnenrohr ſenkte ſich um 1-2 Zoll. So wird das Bohren
in Einem fortgeſetzt bis zu einer Tiefe von 80-90 Meter.
Nach dem kamen wir zu dem dritten Brunnen. Hier war nicht,
wie bei den beiden erſten, nach amerikaniſcher Art ausgeführten, eine
bloße Röhre bis zur Tiefe getrieben; es war vielmehr ein 10-12 Fuß
im Durchmeſſer haltender Brunnen, rund ausgemauert, wie ihn die bis=
herige
Technik herſtellte. Er war von dem früheren Unternehmer her=
geſtellt
. Dieſer Brunnen war 22 Meter tief. Er lieferte bei 20 Stunden
Pumparbeit täglich 800-1000 Cubikmeter. In dieſen wurde nun durch
die jetzige Bauleitung eine eiſerne Röhre verſenkt. Es war eine ſchwie=
rige
Arbeit, eine 88 Fuß lange Röhre von ungeheuerem Gewicht ſchwe=
bend
bis zum Grund des Brunnens herab zu laſſen. Nach dem wurde
die Bohrarbeit wie bei den anderen Brunnen fortgeſetzt und die Röhre
bis 65 Meter Tiefe getrieben. Aus dieſer Tiefe ergab der Brunnen
15- 1600 Cubikmeter täglich, während aus der oberen Schicht von
22 Meter Tiefe zugleich 800 Cubikmeter Waſſer ausgepumpt wurden.
Die Waſſermaſſe aus der einen Erdſchicht wurde alſo von der aus der
zweiten - wie uns mitgetheilt wurde - gar nicht berührt.
Der vierte und fünfte Brunnen ſtanden fertig da. Sie waren von
einer Brunnen=Kammer überwölbt, die mit eiſernem Deckel verſchloſſen
iſt, ſo groß, daß ein Mann einſteigen kann. Sie ragten wenige Fuß aus
einem 2 bis 3 Meter hohen Erdhaufen heraus; weiter war von ihnen
nichts zu ſehen. Die Brunnen ſind, nach dem Bericht des Cicerone,
ſämmtlich zwiſchen 50-60 Meter Tiefe angelegt. Man hat zwar bis zu
80-90 Meter Tiefe gebohrt, um das beſte Erdreich zu finden, in dem
das meiſte Waſſer ſich befindet. Da fand man in der tiefſten Schicht
mindere Waſſermenge wie in der höheren. Die ſämmtlichen Schichten
enthalten mehr oder weniger feinen Sand. Bei 50 Meter fanden wir bei
beiden Brunnen eine faſt gleich feine Sandmenge, die nur durch die
Miſchung der kleinen Kryſtällchen unterſchieden iſt. Bei 80 bis 90 Mtr.
ward der Sand gröber; größere Kiesmengen lagen dazwiſchen, Stücke
von Granit, Quarz, Grünſtein, wie ſie der Odenwald und Schwarzwald
liefern; auch Stücke Sandſtein, wie ſie bei Heidelberg und in den Vo=
geſen
anſtehen.
Nach der Brunnen=Einſicht ward noch das Maſchinenhaus be=
trachtet
. Ein großer Raum iſt für zwei Keſſel und ein daranſtoßender
für zwei 6opferdige Dampfmaſchinen beſtimmt. Der Bau iſt erſt ſtock=
werkhoch
aus dem Boden. Er wird von gut und ſchön geformten Back=
ſteinen
hergeſtellt; das Mauerwerk iſt ſtark und mit Sorgfalt ausge=
führt
. Die beiden Maſchinen ſind zum Betrieb von zwei Brunnen hin=
reichend
. Sie können täglich bei 20 Stunden Arbeit 4000 Cubikmeter
Waſſer liefern. Die Maſchinen liegen 80 Meter über der Meeresfläche:
das Reſervoir auf der Mathildenhühe 180 Meter. Das Waſſer muß
alſo 100 Meter hoch emporgehoben werden, bevor es in die höchſt ge=
legenen
Häuſer von Darmſtadt dringen kann.
Zum Schluß führte uns Herr Müller in die Taverne am Ende des
Bauplatzes. Ein freundliches Willkommen über der Thüre begrüßte
die Gäſte. Ein gutes Bier von Hildebrand in Pfungſtadt ward uns
credenzt, was uns troßz der wäſſerigen Fahrt ſehr mundete. Sodann
zing der Zug nach Eſchollbrücken in das Gaſthaus zum geduldigen
Lamm. Hier ward ein koſtbares Mahl uns aufgetragen, beſtehend aus
Eſchollbrücker Original=Producten, als da waren: Leberwurſt, Blutwurſt
und Schwartenmagen nebſt Eſſig=Kummern und einem Schoppen Eſcholl=
brücker
Ausleſe. Abgeſehen von dem Eſchollbrücker Originalpreis (1 M.

[ ][  ]

Na.
1520
70 Pf. für Wurſt und Wein) that er ſeine gute Wirkung, denn er rief
wohl ein Dutzend von Toaſten hervor, auf die Veranſtalter dieſes Aus=
fluges
, Herren Baurath Buſch und Ingenieur Müller, den Herrn Ober=
bürgermeiſter
, den anweſenden Beigeordneten Herrn Riedlinger und den
ganzen Stadtrath. Ein auf Herrn Steuerrath Rau gebrachter veranlaßte
dann einen humoriſtiſchen Toaſt auf die erhöhte Steuerkraft, welche
wir mit dem guten Waſſer gewönnen, indem wir jetzt durch Dr. Tanner
gelernt hätten, Tage lang von gutem Waſſer zu leben, alſo die über=
ſchießende
Productionskraft auf die Steuer verwenden könnten. Herr
Rau antwortete ſpäter mit feiner Jronie auf die zarte Anſpielung: er
habe geſehen, wie die Darmſtädter heute, trotz der äußerlichen Waſſer=
menge
, mit ſo großer Begier auch noch große Quantitäten Waſſer zur
innerlichen Anwendung gebracht hätten; trotz alledem ſei ſelbſt bei dritter
Stillung (wir ſaßen bei Hildebrands Bier in Pfungſtadt) der gute
Darmſtädter Durſt noch nicht gelöſcht ein Beweis von der un=
geheueren
Conſumtionskraft - er trinke alſo auf dieſe eine vorliegende
Urkraft.
So hatten wir uns alſo von Eſchollbrücken nach Pfungſtadt und
von hier nach Stillung weiteren Durſtes bis zum Eberſtädter Bahnhof
durchgerungen. Dort kam die Geſellſchaft in fröhlich angeheiterter
Stimmung an. Ein Theil der Ueberfröhlichen war nach Eberſtadt zur
Kirmeß gewandert, die anderen fuhren mit dem Bahnzug gen Darmſtadt,
um hier die frohe Mär zu verkünden, daß künftighin für jegliches
Trink=Bedürfniß die ſattſamſte Fürſorge getroffen ſei.
C Das Reſultat der letzthin vorgenommenen Reviſion von
Waagen und Gewicht iſt, daß eine größere Anzahl erheblicher Geld=
ſtrafen
- in einem beſonders graven Falle ſogar 150 Mark - in An=
ſatz
gebracht worden ſind.
Wegen eingetretener Hinderniſſe findet das 2. Abonnements=
Concert des Herrn Muſikdirector Adam erſt Samstag den 21. Au=
guſt
ſtatt.
K. Heute früh 11 Uhr hat ſich der penſ. Oberfahnenſchmied L. in
Beſſungen, Heerdweg, in ſeinem Schlafzimmer mittelſt eines Revolvers,
den er vorher noch probirt halte, erſchoſſen. Familienzwiſtigkeiten ſollen
die Urſache dieſes traurigen Schrittes ſein, und ſoll geſtern Abend noch
Schuhmannſchaft zur Herſtellung des Friedens requirirt worden ſein.
C Aller Warnungen und ſtattgehabten ſchweren Unglücksfälle
ungeachtet laſſen die Griesheimer Kugelſucher von ihrer gefähr=
lichen
Paſſion nicht ab und gefährden dabei nicht nur das eigene, ſon=
dern
auch fremdes Leben. Zum Beleg hierfür dient das kaum glaub=
liche
Vorkommniß, daß am Montag Gerichtsvollzieher W. bei einer in
Griesheim vorgenommenen Mobiliarpfändung zwei noch nicht ent=
lladene
Granaten unter dem Kiſſen eines Bettes verſteckt vorfand.
Die Betheiligung an dem 40jährigen Stiftungsfeſte des
Gießener Corps Starkenburgia war namentlich Seitens der älteren
Herren eine ſehr große. Im Ganzen hatten ſich 140 Theilnehmer im
feſtlich geſchmückten Saale des halben Mond in Heppenheim verſammelt,
um dieſen Erinnerungstag zu begehen; es befanden ſich darunter mehrere
Väter mit ihren dem Corps angehörenden Söhnen, Oberförſter J. ſogar
mit drei Söhnen. Zahlreiche Telegramme, eines ſogar aus Taurten,
liefen ein und trugen dazu bei, die ohnehin animirte Feſtſtimmung
noch zu erhöhen. Das Feſt verlief in ſchönſter Weiſe, obwohl von dem
Wetter nicht begünſtigt, wodurch der beabſichtigte gemeinſame Gang auf
die Starkenburg verhindert wurde. Die Einwohner Heppenheims zeigten
ein freundliches Entgegenkommen und waren namentlich für die Unter=
kunft
der Feſtgäſte in uneigennützigſter Weiſe beſorgt.
Am Sonntag Abend wurde durch den letzten von Darmſtadt in
Mainz ankommenden Bahnzug in der Nähe der neuen Anlage ein Unter=
offizier
des Großh. 3. Iuf. Regiments Nr. 117 überfahren. Der
Körper des Mannes war ſchrecklich verſtümmelt, da die Räder den Kopf
abgefahren und auch den übrigen Körper zermalmt hatten. Als der
Zug über den Verunglückten wegging, gab es einen ſolchen Stoß, daß
die Paſſagiere vielfach glaubten, es ſei dem Zug ſelbſt ein Unfall be=
gegnet
.
Dem bereits fertiggeſtellten neuen Adreßbuch der Stadt
Mainz entnehmen wir nachfolgende intereſſantef Angaben. Die Be=
völkerung
der Stadt Mainz betrug im Jahre 1800: 21,218 Seelen.
Dieſelbe nahm dann ſtetig zu, mit Ausnahme der Jahre 1803, 1814
und 1849, in welchen Jahren die Minus=Lifſerenz zwiſchen 700 und
1500 ſich bewegte. Die ſtärkſte Zunahme zeigte ſich im Jahre 1871 mit
4591 und die geringſte im Jahre 1828 mit 30 Seelen. Im Jahre 1875
hatte die Bevölkerung die Ziffer von 50548, Militär ausgeſchloſſen,
erreicht. Die nächſte Aufnahme der Bevölkerung ſoll am 1. December
dſs. Jahres ſtattfinden. Unter den Geſchäftsleuten figuriren die Agenten
mit 265, die Schuhmacher, welche wie überall das größte Contingent
liefern, mit 410, dann kommen die=Schneider mit 256, Weinhändler mit
241, Wirthſchaften und Reſtaurationen zuſammen 389, Spezereihändler,
einſchließlich Cigarrenhändler 203. Straßen hat Mainz 170, das Garten=
feld
50 und Zahlbach 13.
- Im erſten Halbjahr 1850 wurden auf dem Mainzer Vieh=
markt
im Ganzen 26033 Stück Vieh zugetrieben, und zwar 259 Far=
ren
, 2870 Ochſen, 5923 Kühe, 5469 Kälber und 11512 Schweine. Die
große Zahl der zugetriebenen Schweine erklärt ſich aus dem bedeutenden
Export, welcher mit geſalzenem und geräuchertem Schweinefleiſch nach
der Saargegend und Lothringen getrieben wird.

155
In Hanau und Offenbach ſind falſche 20 Markſcheine aus=
gegeben
worden. Druck etwas dunkler und theilweiſe verſchimmert,
alſo Vorſicht!
Frankfurt, 9. Auguſt. In den letzten Tagen iſt dahier die Frage
aufgeworfen worden, ob der Turnfeſt=Ausſchuß auf Grund des
Haftpflichtgeſetzes dazu herangezogen werden kann, den bei der Exploſion
auf dem Feſtplatze Verletzten Entſchädigungen zu gewähren. Die Frage
iſt umſomehr von großer Bedeutung, als einzelne der Verwundeten An=
ſprüche
bis zu 100,000 Mark geſtellt haben ſollen und behaupten, daß
das Comite als Unternehmer des Feuerwerks für den Schaden haftbar
ſei, indem es ja Entree erhoben habe. Es giebt dies harte Nüſſe für
Anwälte und Gericht, denn es iſt zu entſcheiden, ob das Comite als
ſolches haftbar iſt, oder ob die Garantie=Zeichner finanziell auch heran=
gezogen
werden können.

Polizei=Bericht vom 9. Auguſt.
Ein Escadronsſchmied in Penſion, L., hat ſich heute Mittag in ſeiner
Wohnung zu Beſſungen erſchoſſen. Motiv der That unbekannt. - Geſtern
wurde ein Individuum feſtgenommen, das verſchiedener Kleiderdiebſtähle ver=
dächtig
erſcheint.

Tage s= Kalender.
Samstag 14. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertafel
im Saalbau. - LSommer=Cafino des Darmſtädter Oeconomen=Vereins.
Samstag 21. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Sängerluſt
bei Ritſert.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Darmſtädter Hof. S. Exc. Ap. von Manesco, Fürſtlich Rumäni=
ſcher
Geſandte nebſt Bedienung aus Rumänien. P. N. Ardeliano von
Bukareſt. J. Haußner nebſt Gemahlin und Sohn von Dresden. William
Gore nebſt Familie aus England. F. von Oren und W. B. Viſchoff von
Charleston. E. v. Ulmeuſtein von Göttingen. E. Breimer nebſt Fräulein
Tochter von Beerfelden. J. Riemeyer von Corbetha, J. Schneider von
Elberfeld, Hermann Meyer von Mannheim, Kaufleute. Guſtav Fränkel
von Berlin, C. Wagenacker aus Holland, Fabrikanten. F. Schlemmer von
Fulda. v. Schmidt von Mainz. F. Kautsmacher und Familie von St.
Petersburg. F. W. Ellenberger aus Amerika. Frau de Bucourt, Fränlein
Noble, M. Bruce und Gemahlin und M. Gug von Paris. G. W. But und
Gemahlin aus Holland. Hermann Dunker, Kaufuann von Hagen. Dr.
Oſterrath und Gemahlin Amtsrichter von Straßfurth. W. Zurner und
Gomahlin von Opfort. R. Haſenjäger und Familie von Petersburg. Dr.
Vogler und Familie, Gymnaſium=Rector aus Holland. Schickhardt von
Betzingen, H. Robſon von London, Kaufleute. Ernſt und Hubert Robſon
von Sunderland. J. Silberſtein, Kaufmann von Berlin. Frhr. v. Wede=
kind
von L.=Schwalbach. J. Bobel, Inſpector von Elberfeld. C. Haſemann
und Gemahlin, Dr. der Medicin von Hannover. J. Sherwood aus Eng=
land
. Eduard Eicke, Kaufmann von Hamburg.

Vermiſchtes.
- Verſammlung des Vereins deutſcher Irrenärzte. Am
3. und 4. d. M. tagten zu Eiſenach die Mitglieder des Vereins der deutſchen
Irrenärzte. Das allgemeinſte Intereſſe unter den Gegenſtänden der Tagesordnung
beanſpruchte ein Vortrag des Directors der Herzoglich braunſchweigiſchen
Irrenanſtalt zu Königslutter, Medicinalrath Dr. Haſſe, über den Einfluß
der Ueberbürdung unſerer Jugend auf dem Gymnaſium
und höheren Töchterſchulen mit Arbeit auf die Entſtehung von
Geiſtesſtörungen. Dem Redner, der eine erſchreckende Zunahme der Geiſtes=
krankheiten
überhaupt conſtatirte, waren in einem Jahre ſieben erkrankte
Schüler im Alter von 16-20 Jahren zur Behandlung Ubergeben worden.
Er entwarf von dieſen ein Krankheitsbild und ſtellte die Thatſache feſt, daß
in allen jenen Fällen die anhaltende geiſtige Strapaze, welche dem in der
Entwicklung begriffenen Gehirn durch die übermäßige Anforderung der
Schule zugemuthet wird, auf die Entſtehung der geiſtigen Erkrankung einen
entſcheidenden Einfluß gehabt hat. Als weſentlichſtes Hulfsmittel gegen die
zunehmende Zerfahrenheit und die Folgen der Ueberbürdung der Jugend er=
ſcheint
dem Vortragenden, der der Anſicht iſt, daß ein richtiger Unterricht in
den mathemathiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Disciplinen in ſeiner Be=
deutung
ſowohl für die formale als auch ideale Bildung und Schulung des
Geiſtes dem der alten Sprachen in keiner Weiſe nachſtehe, eine Theilung der
Arbeit, unter der ausdrucklichen Beſtimmung, daß Realſchulen erſter Ordnung,
wie ſie heute beſtehen, und humaniſtiſche Gymnaſien de faco und de jure als gleich=
berechtigt
zu behandeln ſeien. Nachdem noch andere Redner conſtatirt, daß vielfach
Fälle von krankhafter Reizbarkeit und geſtörter Arbeitsfähigkeit bei Kin=
dern
vorkommen, die, wenn ſie auch nicht immer zum Irrenhaus führen,
doch bleibende Nachtheile für das ſpätere Leben im Gefolge haben können,
und daß die derzeitige Schule ſicherlich einen großen Theil der Schuld daran
trage, erkannte die Verſammlung die Ueberbürdung der Jugend mit Schul=
arbeiten
an den Gymnaſien und höheren Töchterſchulen an und bezeichnete
die dadurch geſteigerte Nervoſität, die ſpäter leicht zu geiſtigen Erkrankungen
führen könne, als eine große Gefahr. Das Präſidium wurde beauftragt, die
Angelegenheit weiter zu prüfen und demnächſt Vorſchlüge zur Abhülfe zu
machen.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 70-75 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 18-23 Pf. Dollars in Gold 4 M. 18-21 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.