Wonnementopreis
lernteliuhrlich 1 Mar 50 Pf. udk
Bringerlohn. Auzwürtz werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quaial uc. Poſtaufſchlag.
Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auswärts
von allen Unnoncen=Expeditionen.
1
xt.
7⁄₈
950
2
6.
des
im.
im
eit
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienstag den 13. Juli.
R I34.
1880.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Seine Königliche Hoheit der Großherzog mittelſt Allerhöchſter
Ent=
ſchließung vom 26. v. Mts. zu genehmigen geruht haben, daß die Handhabung der Localpolizei zu Beſſungen dem Großherzoglichen
Polizeiamt Darmſtadt, unter Bildung eines eigenen Polizeireviers Beſſungen, bis auf Weiteres übertragen werde.
In Ausführung dieſer Allerhöchſten Entſchließung iſt die Localpolizeiverwaltung zu Beſſungen an Großherzogl. Polizeiamt
Darmſtadt übergegangen, und bis zur definitiven Einführung des Schutzmanninſtituts zu Beſſungen proviſoriſch ein Reviercommiſſär
daſelbſt von uns beſtellt worden.
Darmſtadt, den 2. Juli 1880.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Herr Jacob Schleuning von Darmſtadt beabſichtigt in jeiner Hofraithe Bleichſtraße Nr. 25 hier einen Dampfkeſſel
anzulegen. - Etwaige Einwendungen hiergegen ſind bei Meidung des Ausſchluſſes binnen drei Tagen vom Erſcheinen dieſer
Bekanntmachung an gerechnet bei uns vorzubringen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1880.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 28. Juni 1880, beſtätigt durch den lommandirenden General des 11. Armee=Corps
am 3. Juli 1880, iſt der aus Roßdorf, Kreis Darmſtadt, gebürtige Gardefüſilier Heinrich Georg Kirſchner der 9. Compagnie
1. Großh. Heſſ. Infanterie= (Leibgarde=) Regiments Nr. 115 wegen Nothzucht zu Zuchthaus von einem Jahr und drei Monaten,
zur Entſernung aus dem Heer und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren verurtheilt worden,
welches hiermit in Gemäßheit des 8 193 der Militär=Straf=Gerichts=Ordnung bekannt gemacht wird.
Darmſtadt, den 5. Juli 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Anſchluſſe an unſere Bekanntmachung vom 5. l. Mis. wird auch die Frankfurterſtraße von der Landwehr= bis
Prome=
nadeſtraße für Fuhrwerke geſperrt.
Darmſtadt, den 12. Juli 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
942)
Haas.
21 61
027
Veröffentlichung
„2
aus dem Geſellſchafts=Regiſter Großherzogl.
Amtsgerichts Darmſtadt I.
⁵⁄₈
Die Darmſtädter Actiengeſellſchaft für
Gasbeleuchtung hal ſich am 1. Juli 1880
85 aufgelöſt, der weitere Betrieb iſt an die
13. Stadt Darmſtadt mit Activen und Paſiven
5 von genanntem Tage an übergegangen,
dieſe hat die Liquidation beſchloſſen und
ge hat als Liquidatoren die Herren
eub
Oberbürgermeiſter Ohly,
W.
Beigeordneter Hickler,
nen
Finanzſecretär Kröll,
uge. beſtellt, jeder derſelben iſt berechtigt die
Firma allein zu vertreten und zu zeichnen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
6456)
Bartha. als: 1 Pferd mit Geſchirr, 2 Wagen
mit Bordleitern, 1 Rollwagen, 1 Schlitten,
2 Pferdeteppiche, 1 Reitſattel, ca. 200 gr.
und kl. Fäſſer, zum Theil mit Eſſig und
Treſtern, mehrere Bütten und Stützen, 1
Luftpumpe, 1 Schrotmühle, 1 Hobelbank,
1 Schneidbank, 1 Decimalwaage, einige
Säcke mit Gerſte, Handwerkszeug.1 Maiſch=
bütte mit Abkühler, Aufwärmer ꝛc., 1 Bett,
22 Herrenhemden, Kleidungsſtücke, 1 Com=
mode, 1 Kleiderſchrank, 1 Waſchtiſch mit
Marmorplatte, 1 Tiſch, Spiegel, Stühle,
1 Schreibtiſch, Uhr, Teppiche, 1 Füll=
lofen, 1 Hofhund und ſonſtige Gegenſtände
855 Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 15. Juli 1880,
Vormittags 10 Uhr,
werden zu Beſſungen in der Behauſun=
Kirchſtraße Nr. 48. die folgenden Pfänder
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert, [ ← ][ ][ → ]
1328
bäuslicher und geſchäftlicher Einrichtung.-
Ferner: 1) das Gras von ca. 170 Kiftr.
Wieſe in der Breitwieſe, Gemark. Beſſungen,
neben Geller beiderſeits, und 2) das Gras
von ca. 300 Klftr. Wieſe im Lötſchbach,
in derſelben Gemarkung, neben Wald und
Georg Heyer III. Nähere Auskunft bei
Hru. Feldſchütz Rühl II. in Beſſungen.
Darmſtadt, den 10. Juli 1880.
Kaiſer,
6139) Großh. Gerichtsvollzieher.
Vergebung von Arbeiten.
Samstag den 17. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe dahier
nach=
verzeichnete, bei Erbauung eines
Armen=
hauſes vorkommenden Arbeiten, als:
M. Pf.
Maurerarbeit, veranſchlagt zu 2000 25
94 20
Steinhauerarbeit
„
„
Zimmerarbeit
„ 841 13
„
Dachdeckerarbeit
„ 160 60
„
651
Schreinerarbeit,
„
„
Schloſſerarbeit
„ 175 50
„
Glaſerarbeit
„ 156
„
„ 449 60
Weißbinderarbeit
„
Spenglerarbeit
35 27
„
„
Eiſenlieferung, beſtehend in Oefen,
Dachfenſtern und Kaminſchieber,
248 zu
durch Submiſſion, vergeben,
Luſttragende wollen ihre Offerten
ver=
ſiegelt mit Aufſchriſt der betreffenden
Ar=
beit verſehen, bis zu dem gedachten
Ter=
mine bei uns einreichen.
Voranſchlag, Plan und Bedingungen
liegen bis dahin zur Einſichtnahme auf dem
Großh. Bürgermeiſterei=Bureau offen.
Beſſungen, am 10. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſteret Beſſungen.
Nohl.
6440)
Feilgebotenes.
Johannisbeeren=Verkauf.
Im Großherzoglichen Hoforangeriegarten
werden rothe, weiße u. ſchwarze
Johannis=
beeren abgegeben.
Beſſungen, den 6. Juli 1880.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen I.
6266
Noack.
338) Unſer Anweſen,
Pallaswieſen=
ſtraße Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem
Wohn=
gebäude, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
3 Billige Pantoffeln.
S
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit); ebenſo von den
beliehten Herren=, Frauen= u.
Kinder=
ſtiefeln (Kalbleder), für deren Güte
garan=
tirt wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.
6314) Zu verkaufen: Stachelbeereu
n. Johannisbeeren Hochſtraße 38.
R 134
Für Beiſehemden
unterhalte ich ein reichhaltiges zager in
onglischen Flanellen,
worunter ich eine ganz leichte Sorte für
die jetzige Saiſon beſonders empfehle.
Höchbero's Nachſolgor.
8
Großh. Hoflieferant.
B.
6235)
Waſſer=Leilungen.
Den verehrlichen Hausbeſitzern empfehlen wir ung zur Ausführung der
benöthigten Eintichtungen und ſind zur Aufſtellung von Voranſchlägen gern bereit.
Den hieſigen Gewerbtreibenden, welche ſich mit Inſtallations=Arbeiten befaſſen
wollen, empfehlen wie die Erzeugniſſe unſerer Fabriken unter Einräumung von Enzros=
Preiſen.
Valentin & Limmier.
Holzkohlen,
büchene und tannene, in trockener Waare
empfiehlt billigſt
G. Sohneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
Zimmerſpähne
Wm. Holtz.
zu verkaufen bei
Beſtellungen angenommen
Eſchollbrücker=
ſtraße 6 und Eliſabethenftr. 31 Hinterbau.
Lützelſachſer
4335)
RGLAVOIN,
ſelbſt gezogen, Garantie für Reinheit,
empfehlen
Reiboldt & Fraffl,
Lützelſachſen b. Weinheim.
Dr. Graham-
6268)
Schrothrod
in=beſter Qualität.
Heinrich Roch,
Ecke der Hoch=u Kiesſtraße.
6270) Gute Kartoffeln zu verkauſen
per Kumpf 50 Pfg bei
Jakob Hambach. Caſinoſtraße 15.
„.
C2
„
Zum Ausverkauf
⬜
welcher nur noch 8 Tage dauert, ſind noch
beſonders eine Parthie leichte Herren= u.
Frauen=Pantoffel zu M. 2 u. M. 159
vorräthig.
J. R. Storch,
Ecke des Marlts u. Schloßgraben.
6339) Aechten Nordhäuser
Korn-Zwetschen-aHefen-
Branntwein, ſowie f.
Wein-
geist, Rum, Arrac in
aner=
kannt beſten Qualitäten
em=
fiehlt zum Anſetzen
GGG. ReIl doan,
Holzſtraße 17.
ſſerte.
Beſten Portland=Cement in friſcher
Waare, von W. Feege & Gotthard,
hannöver'ſchen Gyps, ebenfalls in beſter
Qualität, empfiehlt zu billigem Preiſe
4. dohmidt,
Kohlen=, Holz= u. Baumaterialien=
6111)
Handlung.
Für die Einmachzeit
empfiehlt Mochbücher mit guten
Ein=
machrecepten.
Johs. Wailz,
6332) Ernſt=Ludwigſtraße Nro. 19.
6372) Eine Partie Goldwaaren,
neue moderne Sachen, 14caratig,
Schmuck=
genſtände für Damen und Herren, wird
aft zum Goldwerth, einzeln oder auch
zuſam=
men abgegeben. Frankfurterſtr. 5 Parterre.
6457) Zu verkaufen: Ein noch gut
er=
haltener, hoher, weißer Kinderwagen.
Liebigſtraße Nr. 9, 2 Treppen.
3 9 10 4
SF.
l. ⁄ 640 9„. 853 922 111. 125 17 150) 25⁷ 535 655 740 830 105 [130
p 5
2 5 641 2 853 922 1115 1232 9= 150 25⁷₈ 535) 655 740 830, 105 1130
Die:
Zahle:
K 134
6425)
marke der Holländ. Regierung, per
½ Kilo 50 Pfg.
Feinsto Raffinade, Crystallaucker,
gest. Melis, hellbraunen Farin.
Weinessig u. Burgunder-Essig ete.
Pergamenl-Papier zum Verbinden
der Einmachglüſer.
Alles zu den billigſten Preiſen.
Z u m
Einmachen und Anſetzen.
Aecht Ind. Rohrzucher, mit Schutz l Aechten Hordhäuser Hornbrannt.
wein, per ½ Liter 30 Pfg.
Weingeist, Cognae, Rum, Arrao
6t0.
Sämmtliche
Ae würzs
in bekannten, nur guten Qualitäten.
EdGuol, 1 Uan-
50000 Stück Cigarren,
vorzüglichſter Qualität, 25 pCt. unterm Preis eingekauft, offerire
d in Originalkiſten pr. 100 Stück 3 Mark.
NJeod HirscD,
6426)
Eliſabethenſtraße I7.
6381) Zu Ausſtattungen geeignet:
1 vollſt. neue rothbraune Peluche=
Gar=
nitur: Cauſeuſe, 2 Seſſel, 6 Stühle für
365 Mark zu verkaufen. Wo? ſagt die Erp.
6382)
Rheinheſſiſcher
Esparsette Honig
aus der Bienenzüchterei von Hrn. Haag,
in Töpfen und loſe.
Alleinverkauf für Darmſtadt und
Beſſungen:
Aug. Marburg,
Beſſungen.
Besten Weinessig,
Prima Gewürze
empfiehlt
Carl
Watzinger,
6458)
Louiſenplatz 4.
6459) Ein wenig gebrauchtes Break, ein
Wagen zum Selbſtkutſchiren, gebrauchte
Poſtwagen für Poſtfahrten=Unternehmer,
ein gutes Untergeſtell mit Federn u. Rad zu
verkaufen. Carl Walther, Schmied,
Saalbauſtraße 24.
6460) Hinkelgaſſe 11 ein ½jähr.
Ziegen=
bock ohne Hörner, ſchwarz mit weiß
ge=
fleckt, zu verkaufen.
6461) Eine Hofraithe mit Stallun=
und Garten aus freier Hand zu verkaufen.
Näheres Heinheimerſtraße 22.
Verlag von Gustav Pischer
in Jena.
Soeben erschienen:
Kritik und Reformvorschläge
von Dr. Julian Goldschmidt,
Rechtsanwalt in Berlin.
Preis: 4 Mark 50 Pfg.
in den
güddeutschen Staaten 1819 -1875
von Dr. Felix Hecht.
Mit bankstatistischen Beilagen.
6462) Preis: 5 M. 40 Pf.
6463) W. Storcke, Vildhauer, Malnz,
hintere Zleiche 53, empfiehlt ſein Lager in
Bildhauerarbeiten, als: Aufſätze, Tiſchfüße,
Conſole ꝛc., ſowie gedrehte Tiſch=, Bett= und
Schrankfüße, Tiſchſäulen mit Brücke, rohe
u. politte Geſimſe, Kehleiſten, Anfertigung
aller vorkommenden Bildhauerarbeiten.
[OE9983)
Preiscourant gratis.
6464) Die Ernte von 1 Morgem ewigem
Klee iſt für den Reſt dieſes Jahres zu
verkaufen. Näheres Rheinſtraße Nr. 25
im Magazin.
1329
Vermiethungen.
1222) Mühlſtraße 20, 3. Stock, ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
ſofort zu verm.
Gebr. Nover.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein
geräu=
miger Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſiehend. — Näheres daſelbſt im Vorde= 1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4268) Heidelbergerſtraße lzwei möbl.
Parterrezimmer zu vermiethen.
4424) Martinſtr. 18 Manſarde zu verm.
4425) Frankfurterſtraße 7 ein
Par=
terre=Logis, 6-7 Zimmer, gleich beziehbar.
4426) Friedrichſtraße 36, nahe den
Bahnhöfen, 3. Etage, enthaltend 6 Zimmer
mit allen dazu gehörigen Bequemlichkeiten,
zu vermiethen.
J. Baldner.
4954) Brandgaſſe 4 ein kl. Logis.
5076) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit
Einrichtung und angrenzendem Zimmer bis
20. Auguſt zu vermiethenz.
5149) Stiftſtraße 46 der mittl. Stock,
3 Zimmer mit allem Zubehör, zu vermietz:„
und Ende Juli zu beziehen.
5255) Lauteſchlägerſtraße 10 ein
Logis von 3 Zimmern nebſt vollſtändig=”
Zubehör bis zum 15. Auguſt beziehbar.
5477) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.
5500) Mathildenplatz 7. Hinterbau,
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
5788) Bleichſtraße 32 ein geräumi es
Parterre=Logis, zum Aufbewahren von
Mö=
beln geeignet, iſt per ſofort zu vermiethen.
6027) Bleichſtraße 9 1 möbl. Zimmer.
6068) Saalbauſtraße 7 Imöbl. Zimnier
6071) Roßdörferſtraße 18 ein Logi=
3 Zimmer, Küche, Glasabſchluß nebſt allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, für 260 M. zu
verm. u. Anfang September beziehbar.
6104) Der untere Stock der Kleyer'ſchen
Villa am Eſchollbrücker Weg mit Garten,
Stallung, Remiſe ꝛc. iſt zu vermiethen.
Näheres Georgſtraße 13 im 2. Stock.
6408) Beſſ. Kirchſtraße 26 ein
Man=
ſarden=Logis zu vermiethen.
6465) Carlsſtraße 37 Seitenbau 2
Zim=
mer, 2 Cabinette, Küche und Zubehör an
eine kleine ruhige Familie zu vermiethen.
6466) Eliſabethenſtraße 1 die erſte
und die zweite Etage zuſammen oder
ge=
trennt zu vermiethen. Jede Etage enlätt
5-6 Zimmer, ſowie alle dazu gehö ig n
Räumlichkeiten.
6467) Eliſabethenſtr. 7 ein frdl. möhl.
Zimmer alsbald zu bez. A. Schödler.
134
1330
6468) Heinrichſtraße 49 eine hübſche
Wohnung von 6 Zimmern, großer Garten,
ſofort zu vermiethen. Auf Wunſch möblirt.
6469) Ecke der Magdalenen= und
Lauteſchlägerſtr.1 eine hübſche Wohnung,
drei Zimmer mit Küche und Glasabſchluß,
ſofort zu beziehen.
6470) Caſinoſtraße 17 eine Manſarde.
6471) Beſſ. Carlsſtraße 63 eine
freundliche Manſarde zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
6346) Während meiner ungefähr 4 Wochen
dauernden Abweſenheit von Darmſtadt werden
die Herren:
Dr. Buxmann, Heinrichſtraße 73,
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18,
Dr. Fuchs, Sandſtraße 16,
Dr. Lipp= Ernſt=Ludwigſtraße 21,
mich zu vertreten die Güte haben.
Darmſtadt, den 8. Juli 1880.
Dr. Kaufmann.
L Lußboden-Anſtrich
Das Anſtreichen und Bohnen von
Fußböden, Vorplätzen und Treppen
führt zu billigen Preiſen in ganz ſolider
Weiſe raſch aus.
Rittergaſſe
W. Eill,
4.
Beſtellungen können auch bei Herrn
Friodr. Schaeſer, Ludwigsplatz 7,
gemacht werden.
Hpoclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auc
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſten
[534
Erfolge.
3 (Hine alleinſtehende Dame ſucht eine
L=, Wohnung von 3-4 geräumigen
Zimmern, Ende Septbr. dieſes Jahres
be=
ziehbar. Offerten mit Preisangabe bittet man
bei der Exp. d. Bl. unter KN6350 abzugeben.
6291) Für ein jüngſt confirmirtes, braves
Mädchen (Waiſe) ſucht unter beſcheidenen
Anſprüchen Verwendung als Kindermädchen.
Beſſungen.
Loeſch, Lehrer.
6296) Ein leiſtungsfähiger, in den beſſeren
Kreiſen verkehrender Vertreter für
Darm=
ſtadt wird von einer alten ſoliden Feuer=
Verſicher.=Geſellſchaft geſucht. Gefl. Offerten
sub VA216 andie Central=Annoncen=
Expedition von G. L. Daube & Co.
in Framkfurt a. M.
6447) Ein durchaus zuverläſſ junger Mann,
der längere Jahre in einem Hauſe thätig waru.
gut mit Pferden umzugehen weiß, ſucht Stelle
als Kutſcher. Eintritt alsbald oder ſpäter
Näheres auf der Expedition d. Bl.
6455) Ein Müdchen ſucht Laufdienſt oder
Aushülfsſtelle. Heinheimerſtraße 50 Manſ.
RAUAAAATUURAUh
(Achtunddreißigſles Jahr.)
Wviles Concerl
im
Garten des Laalbaues.
Samſtag den 17. Juli 1880, Anfang präcis
Uhr Abends.
6430)
Der Vorstand.
H'
Den geehtten Beſuchern der Pfalzgau-Ausstellung zu
Mann-
heim halte meine in nächſter Nähe derſelben gelegene altbekannte
Restauration „zum goldnen Sternéé, gegenüber dem Theater,
beſtens empfohlen. Table dhste 1 Uhr, la carte zu jeder Tageszeit.
Louise Seheerer Wiive.
6451) Für Damen.
8
Gründlicher Unterricht wird ertheilt im 8 Französisch & Englisoh.
Gründlicher Unterricht, nach der be=
Maßnehmen, Zuſchneiden und
Schnittzeich=
nung, in 16 Stunden zu erlernen auf die währteſten Methode, wird ertheilt von einem
leichteſte Methode. Damen= u. Kinderkleider erfahrenen, für das höhere Lehrfach in
die=
ſelbſt anfertigen zu können pr. Stunde 1 M, ſ ſer Branche geprüften Lehrer. Specielle
wird in wie außer dem Hauſe ettheilt. Vorbereitung für das Fühndrichs= oder
andere Examen. 1 bis 2 Theilnehmer
Näheres in der Expedition d. Bl.
zur Vervollſtändigung einer franzöſiſchen
6453) Ein Kanarienvogel (hellgelb) " und einer engliſchen Abendklaſſe, (
An=
entflogen. Gegen gute Belohnung ab= h(jänger) geſucht. Näheres Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 13.
zugeben Heinrichſtraße 99.
6437) Eine tüchtige Frau wünſcht
Beſchäf=
tigung i. Waſch. u. Putzen. Z. erf. Waldſtr. 11.
6448) Eine Wittwe mit Tochter ſuchen
eine freundl. bequeme Wohnung, etwa zwei
Zimmer und Cabinet nebſt Zubehör, zum
Preiſe von 70—80 fl. pr. Jahr. Offerten
unter K. 100 befördert die Exped. d. Bl.
6472) Eine alleinſtehende Wittwe ſucht
Arbeit in aller Art. Zu erfragen Ecke der
Hügel= und Saalbauſtraße bei Fräulein
v. Steinmetz.
6473) Eine unabhängige Wittwe wünſcht
Monatdienſt. Zu erfr. gr. Kaplaneigaſſe 41.
„0
5
TMlaſchinenſchloſſer,
auf feinere Arbeit geübt, finden dauernde
Beſchäftigung in der Modellfabrik von
Carl Schröder.
Tüchtige Vertreter
6477) Ein Handkarren wird zu kaufen
geſucht.
Wehner & Fahr,
Holzhofallee 1.
geſucht für ein leiſtungsfähiges Bordeaux=
Haus. Die Firma excellirt in mehreren,
Weinen, aus eignen Weingütern. Nur
Offerten mit Prima Referenzen sub Chiffre
D 6171 an Rudolſ Mosse in
Stuttgart.
6476) Einen Lehrling ſucht
Adolf Thienemann, Gürtler u. Metallgießer.
Fuͤr Landwirthſchaftsbeamte
u. Geſchäftsleute, welche mit
Guts=
beſitzern u. Landleuten verkehren,
bietet die Vertretung einer bedeutenden
Landwirthſchaftlichen Zeitung gegen
hohe Proviſton lohnenden
Neben=
verdienſt. Referenzen werden verlangt.
Reflectanten wollen ihre Adreſſe mit
V9231 bezeichnet an die Expedition
d. Bl. portofrei einſenden. (6478
E
6479)
Ladengehülfin.
Für ein Garn= und Kurzwaarengeſchäft
in einer benachbarten Stadt wird eine
ge=
wandte Verkäuferin geſucht. Bei entſprechenden
Leiſtungen hohes Salair und freie Station
im Hauſe des Prinzipals. Offerten unter
W6479 beſorgt die Exp. d. Bl.
5490)
Bernehmn.
Durch Geſchäftsveränderung beabſichtige,
meinen Laden mit Einrichtungsnebſt Wohnung
ofort zu vermiethen. Der vorzüglichen Lage
galher eignet ſich dieſes Lokal zu jedem
öffentlichen Geſchäfte.
Chr. Kottler, Obergaſſe 6.
z
59
—
825
122¼
138
42
63
82
Do=
anl
u.
5
.
9
4 N.
27„
33
1351
K. 134
Schaffhauſen. Vor einigen Jahren ſiedelte ich Geſundheithalber von
Pader=
born, wo ich ſeit 12 Jahren eine Apotheke beſeſſen, nach Schaffhauſen über und kaufte
die Apotheke „zum goldenen Klopfer”. Ich wurde bald mit einem ülteren Arzte
be=
kannt, welcher mir ein Recept über eine Blutreinigungs= und Abführpille mit dem
Er=
ſuchen gab, ſtets eine Anzahl Schachteln davon vorräthig zu halten, da er dieſe Pille;
oft verordne. Täglich verkaufte ich mehrere Schachteln zwar nur auf Recept und
Empfehlung des Arztes. Nach und nach kamen immer mehr Käuſer, welche von
an=
deren über die Wirkung der Pillen hörten, um dieſelben ebenfalls anzuwenden.
Dieſer Erfolg in einer ſo kurzen Zeit veranlaßte mich, den Arzt zu erſuchen,
mir das Recht der Fabrikation im Großen zu geſtatten, was derſelbe bereitwilligſt
that. Noch nicht ganz ein Jahr iſt es, daß ich mein mit dem Namen
Schweizer=
pillen verſehenes Fabrikat in Deutſchland einführte, und ohne daß ich beſondere
An=
ſtrengungen zum Bekanntwerden desſelben machte, haben ſich die Pillen raſch
einge=
führt und werden ſich, wie aus den vielen an mich gelangten Briefen erſichtlich iſt,
als Hausmittel einen dauernden Platz in jeder Familie erhalten. Ich bekomme nun
täglich Zuſchriften aus allen Theilen Deutſchlands, aus welchem Grunde meine
Schweizerpillen nicht in jeder Apotheke zu kaufen ſeien und viele ſchreiben, daß man
ihnen andere anſtatt Schweizerpillen angeboten habe. Der Grund davon iſt, daß, da
der Verkauf von zuſammengeſetzten Medicamenten geſetzlich nur Apothekern geſtattet
iſt, dieſelben dazu gezwungen ſind, eine gewiſſe Reſerve zu beobachten, ehe ſie den
Ver=
kauf eines neuen Präparates übernehmen, oder auch ſehr häufig ſelbſt ähnliche
Prä=
parate fabrieiren. Ich verzichte darauf, meinem eignen Fabrikate ein Loh zu ſingen,
habe dies auch nicht nöthig, denn Hunderte von Briefen, welche mir aus Dankbarkeit
von vollſtändig unbekannten Leuten zugingen, beweiſen, wie auch mein Arzt mir von
Anfang an verſicherte, daß die Schweizerpillen bei Verſtopfung, Unterleibsleiden,
Hämorrhoiden, Blähungen, trägem Stuhlgang, überhaupt bei allen
Verdauungs=
ſtörungen und Krankheiten, welche durch Unreinlichkeit und krankhaften Zuſtand des
Blutes entſtanden, von größtem Erfolg ſind. Eine Schachtel koſtet nur 35 Pfg.
und genügt meiſtens um eine raſche Beſſerung herbeizuführen. Dieſer ſo ſehr mäßige
Preis in Verbindung mit der vorzüglichen Wirkung wird die Schweizerpille zu einem
Volksmittel im wahren Sinn des Wortes machen. Bereits über 400 deutſche
Apo=
theker unterhalten ein Lager meiner Schweizerpillen und bitte ich Beſtellungen, ſofern
die Pillen nicht von dem betreffenden Stadt=Apotheker erhältlich ſind, brieflich an einen
der nachfolgenden Apotheker zu richten, welche jede Beſtellung gerne ausführen:
Stutt=
gart: Apotheker Reihlen und Schell; Frankfurt a. M.: Dr. Voß, Adler=Apotheke.
Damit jeder ſicher ſei, die ächten Schweizerpillen zu erhalten, mache ich darauf
aufmerkſam, daß dieſelben nur in kleinen Blechdoſen, mit rother Etiquette das weiße
Schweizerkreuz und meinen Namenszug tragend, verkauft werden, alle anders aus=
(6481
ſehenden ſind unächte, werthloſe Fabrikate. Nich. Brandt, Apotheker.
friſch eingetroffen:
Carlsb. Schloss, Kühl & Sprudel,
Eissinger Raoozy,
Harienbader Freuzbrunnen,
Wlldunger Gg. Victor guelle,
Schwalbacher Wein- am; Stahlbr.,
Homburger Ellsabethenbrunnen,
Hunyadi Janos, Friedrichshaller
Bitterwassar.
E.
Poth,
4
6482)
Bleichſtraße.
4
C Mlagazinsräume
c5
parterre, in der Nähe des Marktplatzes zu
miethen geſucht. Näh. Ludwigſtr. 3 parterre.
(in braver Junge kann die Schloſſerei
erlernen. Gobr. Roth, Soderſtraße.
Mortwährend werden angekauft:
Lumpen, Knochen,
Pa=
pier, alle Arten Metalle,
Akten, Zeitungen,
Roß=
haare, Kleidungsſtücke,
ſowie alle in dieſes Fach
ein=
ſchlagende Artikel zu höch=
2765
ſter Preiſen.
J. Simon, Kirchſtraße 8.
Beſtellungen erbitte per Poſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Juli.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten der am
Sonn=
tag erfolgten Eröffnung der Pfälzer Induſtrie=Ausſtellung in
Mann=
heim an.
- Se. Maj. der deutſche Kaiſer trifft heute ( Dienstag den 13. ds.)
Vormittags 10 Uhr 30 Min. von Coblenz über Bingerbrück hier ein
und reiſt um 11 Uhr mit der Main=Neckar=Bahn nach der Mainau
weiter. Die Generale und Regiments=Commandeure werden zum
Em=
pfang auf dem Bahnhof erſcheinen.
- Am Sonntag Abend traf der General=Inſpecteur der Artillerie,
General=Lieutenant von Bülow, Exc., hier ein und beſichtigte geſtern
auf dem Griesheimer Schießplatz die Feld=Artillerie=Regimenter Nr. 11
und 27.
K. Strafkammer I. Sitzung vom 9. Juli 1880. Heute wurden
folgende Fälle erledigt: 1) Anna Katharina Bußer von Froſchhauſen
hat dem Karl Stenger, „zum Frankfurter Hof= in Seligenſtadt eine
Reihe Haushaltungsgegenſtände entwendet, und hat ihr Vater dabei den
Anſtifter geſpielt. Die Anna Katharina Bußer wird in 3, ihr Vater in
9 Monate Gefängniß verurtheilt. 2) Ernſt Gebhard Ehefrau von hier
wird wegen Diebſtahls in eine Strafe von 3 Monaten Gefängniß
ver=
urtheilt. 3) Nach beinahe zweitägiger Verhandlung wird Jonatz
Hein=
zinger von Klein=Auheim wegen Urkundenfälſchung und falſcher Anzeige
in eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahre 6 Monaten, wovon 4 Monate
Unterſuchungshaft in Aufrechnung kommen, verurtheilt. Auch werden
ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt,
und wird er in drei Fünftheile der Unterſuchungskoſten verurtheilt. Zwei
Fünftheile der Koſten werden der Staatskaſſe zur Laſt gelegt. Es
wur=
den über vierzig Zeugen vernommen, und bot die Sache kein großes
Intereſſe für das großere Publicum. Vertheidiger Rechtsanwalt Buchner.
R. Strafkammer I. Sitzung vom 12. Juli. Heute wurden
folgende Strafſachen abgeurtheilt: 1) Die Unterſuchungsſache gegen den
Schuhmacher Johannes Treuſch von Pfungſtadt wegen Diebſtahls wird
ausgeſetzt. 2) Unterſuchung gegen Chriſtoph Krämer von Bickenbach,
wegen Körperverletzung. Wegen dieſes Vergehens war der Angeklagte
von Großh. Schöffengericht Zwingenberg in eine Gefängnißſtrafe von
vier Wochen verurtheilt worden. Er hat dagegen Berufung angezeigt,
und wird heute die Sache nochmals verhandelt. Der Angeklagte hat
einen andern Burſchen mit einem Meſſer geſchlagen, ſo daß Blut floß.
Das Urtheil wird beſtätigt, und die Berufung verworfen. Vertheidiger
Rechtsanwalt Dr. Seibert. 3) Johannes Müller und Heinrich Müller,
beide Zimmerleute von Worfelden, ſind angeſchuldigt, den Leonhard
Gerbich von da gemeinſchaftlich mißhandelt zu haben, und wurden von
dem betr. Schöffengericht wegen Körperverletzung in eine Gefängnißſtrafe
von je zwei Monaten verurtheilt. Gegen dieſes Urtheil haben die
An=
geklagten die Berufung angezeigt und verfolgt. Der Gerichtshof nahm
mildernde Umſtände an und verurtheilte den Johann Müller zu keiner
Gefängnißſtrafe von drei Wochen, und Heinrich Müller zu einer ſolchen
von vierzehn Tagen. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Seibert. Schluß
1½ Uhr. (Fortſetzung folgt.)
7 Bekanntlich iſt für die Anmeldungen zum Bezug von
Waſſer aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk Termin bis
läng=
ſtens 1. Auguſt beſtimmt, nach welchem Termin die von der Stadt
ver=
willigte unentgeltliche Zuleitung vom Hauptrohr bis in die Hofraithezerliſcht.
Von vielen Seiten wird dieſer Termin als zu kurz anberaumt betrachtet,
da die Hausbeſitzer über die Anlage der Leitung ſich erſt mit ihren
Miethern beſprechen müſſen, dieſe aber während des Monat Juli in
froßer Zahl verreiſt ſind. Abgeſehen hiervon bedarf es bei einer
Rück=
prache mit den Miethern und dem hiervon abhängigen Entſchluſſe des
Hauseigenthümers doch auch einer Koſtenberechnung, die aber nicht wohl
aufzuſtellen iſt, da es bis jetzt noch an der bürgermeiſterlichen
Belannt=
machung der Namen derjenigen Techniker fehlt, welchen die Berechtigung
zur Anlegung der Hausleitungen zuerkannt iſt. Aus den angegebenen
Gründen ſind noch viele Hausbeſitzer mit ihrer Erklärung im Rückſtande
und dürfte es ſich daher empfehlen, den Termin zur Abgabe derſelben
noch um einen Monat hinauszuſchieben.
1332
N6. 134
H. Die Einweihung des dem verlebten Inſtitutsvorſteher
Hein=
rich Schmitz von ſeinen ehemaligen Schülern ſowie Freunden auf dem
Friedhofe errichteten Denkmales hat am vergangenen Camstag
Nach=
mittag in programmäßiger Weiſe ſtattgefunden. Die Theilnehmer an
der Feier verſammelten ſich am Eingange des Friedhofes und bewegte
ſich von da aus um 5 Uhr ein ſtattlicher Zug nach der Grabſtätte und
nahm um das Denkmal Aufſtellung. Dem Quartettgeſang „Freiheit
die ich meinen folgte die von dem Vorſitzenden des Comitee's Hrn.
Rechtsanwalt Buchner gehaltene Weihrede, welcher etwa folgender Ge
dankengang zu Grunde lag:
Die Töne, welche wir ſoeben verklingen hörten, ſie führen uns in
eine entlegene Zeit zurück, in die Zeit Schenkendorfs und der
Freiheits=
kriege, in eine Zeit, deren Einwirkung bei unſeren Vätern ſtets rege und
lebendig blieb, während bei unſerem raſchlebigen Geſchlecht die großen
Ereigniſſe der Jahre 1870 und 1871 bei weitem keinen ſo nachhaltigen
Eindruck zurückließen. Nach langer Zeit der Knechtſchaft zog damals
eine Zeit herauf, derrn Glanz hinreichend war, das Daſein derer, die ſie
miterlebt, bis in ihr ſpätes Alter zu vergolden.
Zu dieſen gehötre auch Heinrich Schmitz. Er ward geboren im
Jahre 1797; im Jahre 1815, bei dem zweiten Zuge nach Frankreich,
war es ihm vergönnt an Deutſchlands Befreiung in den Reihen der
freiwilligen Jäger mitzuwirken. Sein academiſches Leben verfloß unter
dem Eindruck der Burſchenſchaft, und was er während dieſer Zeit
in ſich eingeſogen, das hat er bewahrt ſein Leben lang, wie auch dieſe,
ſeine nationaleGeſinnung in ſeiner Schule ſtets bemerkbar war. - Die
Creigniſſe des Jahres 1866 machten ihm wenig Freude; jals aber kurz
darauf die Einmiſchung der Franzoſen drohend in Ausſſcht ſtand, da
ſchrieb er ſeinem Sohne; „Wenn der Franzoſe etwas will, ſo komme
nach Hauſe, dann marſchiren wirl” Was der ſiebenzigjährige in
patrio=
tiſchem Grimm in Ausſicht ſtellt, ward nicht nöthig. Dafür kam, wenige
Jahre darauf, die große Zeit von 1870771, und was er in jungen
Jahren mit erſtreben half, das zu erleben hat er da noch im Alter das
Glück gehabt.
Obwohl ſtets freiheitlich und national geſinnt, iſt Heinrich Schmitz
ein Politiker im eigentlichen Sinne doch nie geweſen; ſein Leben war
vielmehr ſtets der treueſten Pflichterfüllung in anderer Richtung, der
Familie wie ſeiner Schule gewidmet. Die von ihm im Jahre 1820
gegründete Schule (einer der älteſten ehemaligen Schüler aus 1820 hat
die Freude, heute hier anweſend ſein zu können), führte er erſt mit
Anderen, dann allein. Ueber 50 Jahre lang war ſeine ganze Kraft der
treueſten Pflichterfüllung in dieſer Schule gewidmet, noch bis in die
letzten Lebensjahre blieb er leitend und lehrend in derſelben thätig, bis
ihn im Jahre 1876 der Tod aus dieſer Thätigkeit abrief.
Warum feiern wir ihn nun heute? Hatte er etwa ein beſonderes
Eyſtem oder eine beſondere Methode des Lehrers? Allerdings war er
nicht für mechaniſches Einlernen, „denken müßt ihr lernen, ſagte er
wohlmahnend und ſtrafend zu ſeinen Jungen; aber dies erklärt es noch
nicht, warum wir ihn feiern. Die Antwort liegt vielmehr darin:
E=
war die Macht der Perſönlichkeit, eine Macht, der wir uns heute noch
in der Erinnerung beugen, gleichwie wir uns ihr in der Jugend beugten.
In ſeiner gedrungenen aufgerichteten Geſtalt, mit dem erhobenen Kopfe
und den feſtgeſchloſſenen Lippen, von denen ſnur knappe und ruhige
Worte kamen, deren freundlichernſtliches Lächeln aber, als der
beſte Lohn galt, ſo ſteht er vor uns, als die, eiſenfeſte
Geſtalt eines ganzen Mannes, welcher die höchſte Aufgabe zu löſen
wußte und zu dem wir mit Verehrung, oft nicht ohne Scheu aufſahen.
So trieb er ſeine Schüler an zum eifrigen Erfaſſen der Wiſſenſchaft, ſo
— in Turnerei und Spiel - zur überaus hochgehaltenen Uebung des
Leibes als des Trägers einer reinen und thatkraftigen Seele; ſo zu
Wahrhaftigkeit, Biederkeit und Männlichkeit, zum Suchen nach dem
Rechten, um dann in der Welt auch für alles dies einzuſtehen. So
weckte er in unſer aller Herzen die Begeiſterung für das Hohe und
Reine, ſo die Liebe zum Vaterland und zur Freiheit. Was wir jetzt
ausſprechen, haben wir damals freilich noch nicht in Worte zu kleiden
gewußt, aber wir haben es gefühlt, und es iſtzuns ein dauerndes und
werthes Gut für unſer ganzes Leben geworden!
Als nun die Kunde erſcholl „Heinrich Schmitz iſt nicht mehr, da
wurden alle dieſe in ſeiner Schüler Herzen lebenden Gefühle wieder
auf=
geweckt. Es erging damals zur Betheiligung an der Errichtung eines
Denkmales ein Aufruf, welcher alles das, was heute geſagt worden iſt,
knapp zuſammenfaßte, und es war erfreulich wahrzunehmen, daß der
Aufruf vollſten und reichſten Anklang fand, daß die Gaben nicht nur
reichlich floſſen, ſondern vielfach auch mit herzlichen Worten der
Erin=
nerung an die Zeit begleitet waren, in welcher die Geber ihm zu Füßen
geſeſſen hatten. Dank dieſer herzlichen Theilnahme von Schulern und
Verehrern aus allen Ständen und Altern, iſt es gelungen dieſes
Denk=
mal zu ſtiften; nach mancherlei Zwiſchenfällen iſt es möglich geworden
die Einweihungsfeier heute endlich zu begehen und damit das Denkmal
an die Familie zur Bewahrung zu übergeben.-
Der ausführende Künſtler Herr Profeſſor König, hat es verſtanden,
dem Bilde die Züge zu geben, wie ſie Heinrich Schmitz im friſcheſten
kräftigſten Mannesalter hatte, wie wir uns ſeiner ſo gerne erinnern.
Das Poſtament iſt in der Steinſchleiferei von den Herren Keſſel und
Röhl in Berlin aus ſchleſiſchem Granit hergeſtellt, das ſchmiedeeiſerne
Einfaſſungsgitter von Herrn Schloſſermeiſter Möſer hier angefertigt.
Die Inſchrift
„Dem treuen Lehrer
Heinrich Schmitz
die dankbaren Schüler.”
gibt dem Ausdruck, was unſere Herzen warm durchdringt. Die
dank=
baren Schüler, es ſind, um es mit einem Wort zu ſagen „die alten
Schmitzianer' und wem dabei das Herz nicht warm wird, der muß die
Schule nicht recht durchlebt haben. Das iſt das befte Zeichen des großen
Einfluſſes, welchen der Verſtorbene auf ſeine Schüler ausgeübt hat; deß
zum Ausdruck lege ich nun dieſen Eichenkranz an dem Denkmale nieder
und übergebe dann dasſelbe der=Familie in treue Obhut, den Lebenden
zur Erinnerung, Späteren zur Mahnung!
Herr Prof. Adolf Schmitz, Namens der Familie, knüpfte hieran den
Ausdruck des Dankes für Alle, welche bei Errichtung des Denkmales
mitgewirkt, worauf die erhebende Feier mit dem Geſang „Brüder reicht
die Hand zum Bunder einen würdigen Abſchluß fand.
In der General=Verſammlung der Heſſ. Ludwigsbahn am
10. d. Mts. wurde einſtimmig der Antrag des Verwaltungsraths auf
Zahlung von 800,000 M. fonds perdu gegen Entbindung von der
Verpflichtung zum Bau der Weſterwaldbahn genehmigt.
Im Monat Juni d. J3. hatte im ſtädtiſchen Hoſpital
da=
hier die Verpflegung von 202 Kranken, 51 Pfründnern und 30 Perſonen
des Hausperſonals, zuſammen 283 Köpfe mit 5752 Verpflegstagen, ſtatt.
— Von der Bank für Handel und Induſtrie ſind bis am 9. d. als
erſte Sendung der bei derſelben eingegangenen Beiträge für die
Waſſer=
beſchädigten in der Oberlauſitz 211 M. 34 Pf. an die
Ober=
lauſitzer Bank in Zittau abgeſandt worden. In der erwähnten Summe
befinden ſich 91 M. 34 Pf. als Ertrag eines am 7. d. M. von
Stamm=
gäſten in der Ensling'ſchen Brauerei veranſtalteten muſikaliſchen
Abendunterhaltunng.
In der zweiten Hälfte des Monats September l. J. findet nach
Beſchluß des Ausſchuſſes des Landesgewerbevereins eine Ausſtellung
von Lehrlingsarbeiten aus dem Großherzogthum Heſſen zu
Oppenheim ſtatt. Dieſelbe wird in Verbindung mit der „
Aus=
ſtellung von Zeichnungen und Schülerarbeiten aus den inländiſchen
Handwerkerſchulen” veranſtaltet. Während der Dauer der beiden
Aus=
ſtellungen wird auch die diesjährige Generalverſammlung der Mitglieder
des Landesgewerbvereins zu Oppenheim abgehalten. Durch die
Aus=
ſtellungen von Lehrlingsarbeiten ſoll Gelegenheit zur Vergleichung der
ſEinzelleiſtungen der Lehrlinge der verſchiedenen Gewerke ſowie zur
Be=
lehrung über den allgemeinen Stand des Lehrlingsweſens im
Großher=
zogthum gegeben und der Wetteifer in techniſcher Ausbildung unter den
Lehrlingen angeregt werden. Zur Betheiligung an der Ausſtellung
mit ſelbſtverfertigten Arbeiten ſind die Lehrlinge aller Gewerbe
einge=
laden, ohne Rückſicht darauf, ob ſie eine Handwerkerſchule beſuchen oder
nicht. Die Leitung der Ausſtellung übernimmt die Großh. Centralſtelle
für die Gewerbe und den Landesgewerbverein. Die Anmeldungen
zur Betheiligung an der Lehrlingsarbeiten=Ausſtellung haben längſtens
bis zum 25. Juli l. J. bei den betreffenden Localcomites, den
Local=
gewerbvereins=Vorſtänden oder bei der Großh. Centralſtelle für die
Ge=
werbe und den Landesgewerbverein zu geſchehen. Die
Ausſtellungsgegen=
ſtände müſſen bis zum 10. September l. J. zur Abſendung nach
Oppenheim bereit ſein. Im Uebrigen verweiſen wir auf das betr.
Pro=
gramm in Nr. 28 des Gewerbeblatts für das Großherzogthum Heſſen.
Mainz.
Fruchtpreiſe vom 9. Juli: Waizen M. 24.50
bis 25. Korn M. 20 bis 21.40, Hafer M. 15.75 bis M. 1725,
Spelz M. 16, Linſen M. 25 bis 32, Erbſen M. 20 bis 26.50, Bohnen
M. 24 bis 28 per 100 Kgr.
Polizei=Bericht vom 12. Juli.
Ein Mädchen wurde geſtern in der Kranichſteinerſtraße von einem
Fuhr=
werk Uberfahren, ohne Schaden zu nehmen. Der betreffende Fuhrmann iſt
zur Anzeige gebracht. - In der Wirthſchaft zur goldenen Kette entſtand
geſtern Abend gegen 12 Uhr ein Streit, an welchem ſich ca. 12 Perſonen
be=
theiligten, die ebenfalls zur Anzeige gebracht werden. Zwei bekannte
ſtreit=
ſuchtige Individuen betheiligten ſich geſtern in der Kranichſteinerſtraße an
einer Schlägerei, die ihnen Meſſerſtiche an Hals und Bruſt zuzog.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Darmſtädter Hof. Baronin von Bude und Familie aus Holland.
F. Wende von Wien. Aug. Benecke von Hamburg, E. Laiblin von Pfullingen,
H. Manteuffel von Offenbach, C. Reitz von Wermelskirchen, Kaufleute. Lange
nebſt Frau und Frl. Tochter, Rector von Stuttgart. Dreyfuß und Schloß
von Frankfurt, Fellen und Gottſchalk von Berlin, Kaufleute. Guſt. Chriſt,
Pfarrer von Stumpenheim. F. Kohnle, Fabrikant von Stuttgart. Baronin
van Hercheran aus Holland. Louis Roſſum von Cöln, Franz Alexander von
Elberfeld, M. Artzt von Michelſtadt, Kaufleute. Chabert, Gerichtsbeamter
von Wien. S. Hanauer von Frankfurt a. M., Moritz Bergmann von
Ber=
lin, A. Laſſoli von Madeira, Henke von Mainz, Kauflente. Bollert, Direktor
von Heidelberg. T. Schäfer von Caſſel. Dr. Krämer und Gemahlin,
Gym=
naſial=Oberlehrer von Caſſel. P. Wächter, Kaufmann von Cöln.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.