Darmstädter Tagblatt 1880


08. Juli 1880

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Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengonommen
w 1 Mark 50 Pf.
vw Onartal inck. Poſtaufſchlag.

Irag= und Anzeigeblaft.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommnen nDarmſtad=
von
der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärtz
von allen Annoneen=Expeditionen

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

WI3I.

Donnerstag den 8. Juli.

1880

B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtlichesſErkenntniß vom 24. Juni d. J. beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=Corps
unterm 29. Juni d. J., iſt der Rekrut Heinrich Fourier aus dem Bezirk des 2. Bataillons (Friedberg) 1. Großh. Heſſ. Land=
wehr
=Regiments Nr. 115, aus Södel, Kreis Friedberg, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von
200 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 24. Juni d. J., beſtütigt durch den kommandirenden General des 11. Arme=Corps
unterm 29. Juni d. J., iſt der Rekrut Gottfried Chriſtian Kempf aus dem Bezirk des 2. Bataillons (Friedberg) l. Großh.
Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 115, aus Ober=Erlenbach, Kreis Friedberg, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in
eine Geldbuße von 200 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heiſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 24. Juni d. J., beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=Corps
unterm 29. Juni d. J, iſt der Rekrut Heinrich Roth aus dem Bezirk des 1. Bataillons (Gießen) 2. Großh. Heſſ. Landwehr=
Regiments Nr. 116, aus Langsdorf, Kreis Gießen, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von
500 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heiſiſchen 125.) Diviſiou.

B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem Seine Königliche Hoheit der Großherzog mittelſt Allerhöchſter Entſchließung vom 26. Juni d. J. die Uebertragung
der örtlichen Polizeiverwallung im Bezirke der Gemeinde Beſſungen auf das Großherzogliche Polizeiamt unter Bildung eines
eignen Reviers zu genehmigen geruht haben, hat die Uebernahme dieſer Verwaltung im höheren Auftrage Seitens des Amtes an
dem heutigen Tage ſtattgefunden.
Die Zuſtändigkeit des Polizeiamtes erſtreckt ſich auf alle localpolizeilichen Angelegenheiten in dem Gebiete der Sicherheits=
polizei
, Sittenpolizei, Armen= und Wohlthätigkeitspolizei, Gejundheitspolizei, Handels= und Gewerbepolizei, Baupolizei, Feuerpolizei,
Feuerlöſchpolizei und Feldpolizei.
Vorbehältlich der definitiven Regelung des dortigen Polizeiweſens iſt in dem Parterreſtock des Rathhauſes zu Beſſungen ein
Polizeibureau eingerichtet worden, in welchem Anträge und Anfragen geſtellt, protokollariſche Erklärungen, ſowie für die unter=
zeichnete
Behörde beſtimmte Schriftſtücke aller Art zur Weiterbefoͤrderung abgegeben werden lönnen.
Außerdem können Iutereſſenten jederzeit während der Bureauſtunden bei dem Polizeiamt ſelbſt Gehör finden.
Die geſetzlichen Meldungen über Zuzüge und Wegzüge, Wohnungswechſel, Dienſteintritt und Austritt, Schlafſtellen=Aufnahmen ꝛc.
haben in dem Polizei=Bureau zu Beſſungen zu erfolgen.
Darmſtadt, den 2. Juli 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Ueberſicht der Durchſchuittspreiſe
von folgenden Früchten vom 22. bis 29. Juni 1880.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 26- 26.50. Korn per
Sack 100 Kilo M. 22-23. Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 19.50-22. Hafer per Sack 100 Kilo M. 1517.
Darmſtadt, den 4. Juli 1880
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Markpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 22. bis 29. Juni 1880.
Butter per ¼ Kilo 9a Pfg., ditto in Parthieen 100 Kilo
85 Pfg. Eier per Stück 6 Pfg., ditto per 25 St. M. 1. 15.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 8., ditto per 25 Kilo M. 2.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. Heu per 50 Kilo M. 3.50.
Darmſtadt, den 4. Juli 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
346

[ ][  ][ ]

1294

R 181

B e k a n n t m a ch u n g.

Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die laut Bekanntmachung Großherzoglichen Miniſteriums der
Finanzen vom 15. Mürz l. Js. in Nr. 6 des diesjährigen Regierungsblatts angeordnete Organiſationsänderung, wonach die
Oberförſtere: Griesheim von dem Rentamte Darmſtadt abgetrennt, und dem Rentamt Groß=Gerau zugetheilt werden ſoll, unterm
Heutigen zum Vollzuge gekommen iſt.
Die Domanialgefülle aus der Oberförſterei Griesheim, ſowie die Pachtgelder für innerhalb der genannten Oberförſterei
gelegene Grundſtücke des Landeshoſpitals Hofheim vom Rechnungsjahre 1879-80 an ſind daher von Morgen ab nicht mehr an
Großh. Rentamt Darmſtadt, ſondern an Großh. Rentamt Groß=Gerau zu entrichten.
Die einſchlägigen Bürgermeiſtereien werden erſucht, Vorſtehendes in ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe verkünden
zu laſſen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1880.
D e r Co m m i ſſä r:
6300)
Melchior, Oberdomänen=Calculator.

B e k a n n t m a ch u n g.
In Folge vertraglichen Uebereinkommens vom 26. d. Mts. iſt das hieſige Gaswerk ſammt allen Aciven und Paſiven
der ſeitherigen Gas=Actiengeſellſchaft mit dem Heutigen auf die Stadt Darmſtadt übergegangen. Dieſelbe beſorgt zugleich die
Liquidation der Geſellſchaft und ſetzt den Betrieb des Gaswerks für eigene Rechnung fort.
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur oͤffentlichen Kenntniß, daß alle für die Gaswerksverwaltung beſtimmten ſchrift=
lichen
Mittheilungen vorerſt an die unterzeichnete Großh. Bürgermeiſterei zu richten ſind.
Zugleich erſuchen wir alle Diejenigen, welche Anſprüche und Forderungen irgend welcher Art, ausſchließlich der Prioritäts=
Anlehen, an die ſeitherige Gaswerksverwaltung zu bilden haben, dieſelben ſo gewiß bis zum 15. d. Mts. bei uns geltend zu
machen, als ſie ſonſt bei Liquidation der Geſellſchaft nicht berückſichtigt werden können.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6088)
Ohly.

B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche ihren Communalſteuerzettel pro 1880-8,
noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb
8 Tagen auf unſerem Bureau Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6133)
Ohly.

6301) Das Schulgeld für das 2. Quartal 1880 für die Großherzogliche
Realſchule und deren Vorſchule, die höhere Mädchenſchule und die Mittelſchulen dahier
iſt bei Vermeidung der Mahnung ꝛc. in den nächſten 10 Tagen Vormittags von
8-
12 Uhr zur hieſigen Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 6. Juli 1880.
Kriegk, Stadtrechner.

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 9. Juli, Vormittags 10 Uhr,
anfangend, werden in dem Saale in der Brauerei Zum Schützenhof: dahier nach=
verzeichnete
Gegenſtände, als: 1 nußbaumene Kommode, diverſe große Spiegel,
1 Regulator, diverſe Bilder, 2 Sopha, viereckige und runde Tiſche, 6 nußbaumene
Rohrſtühle, mehrere Kleiderſchränke, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte, 1 größere
Partie Weißzeug und Herrenkleider, 2 ſehr gut erhaltene Ladentheken mit Marmor=
platten
(paſſend für ein Metzgergeſchäft), eine Waage mit Gewichten, 1 dreiarmiger
Gaslüſter in Goldbronce, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, 1 completes Bett, 1 fünf=
klingiges
Wiegenmeſſea, 1 Metzgerkarren, diverſe Hackklötze, 1 Stelleiter und ſonſtige
Metzgergeräthſchaften, ſowie ſonſtige Hausgeräthſchaften, öffentlich gegen gleich baare
Bezahlung zwangsweiſe verſteigert.
Wittich, Großh. Gerichtsvollzieher.
6302)

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren überzdas Ver=
mögen
des Schaftenmachers Konrad Ada m
dahier iſt zur Prüfung der nachträglich
ſangemeldeten Forderungen Termin auf
Dienstag den 13. Juli 1880,
Nachmittags 3½ Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte I.
hierſelbſt anberaumt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1880.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
6303) Amtsgerichts Darmſtadt I.

Bekanntmachung.
In das Firmenregiſter wurde unterm
Heutigen eingetragen:
Adam Ruckelshauſen IV. und Geor=
Vetter I. von Pfungſtadt betreiben an letz=
terem
Ort in offener Handelsgeſellſchaft
unter der Firma: Ruckelshauſen u. Vetter:
Handelsgeſchäfte ſeit 8. Juni 1880. Jeder
der beiden Inhaber der Firma iſt berech=
tigt
, die Firma zu vertreten und zu
zeichnen.
Darmſtadt, den 26. Juni 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Lauer.
6304)
Schmeckenbecher.

Da=
anko
.
u. d.
Baß
Geſſ. L

82;
12
1

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0
ll3

5.
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2

1 Nurb. M
8 Nur bis
an Wo
Die mit
Zahlenbez.

[ ][  ][ ]

K 131

1295

Gras=Verſteigerung.
Montag den 12. und Dienstag den
13. Juli, jedesmal Vormittags 8 Uhr
anfangend, wird das Heugras von den
Gemeindewieſen in geeigneten Looſen an
Ort und Stelle verſteigert.
Die Zuſammenkunft der Steigerer iſt am
Schießhaus und wird der Anfang auf der
Nachtweide gemacht. Gegen Bürgſcheine
wird Zahlungsfriſt bis Ende Sept. d. J.
geſtattet.
Beſſungen, den 5. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
6305)
Nohl.

Leilgebotenes.
Medieinische Weine,
als: Tokayer=Kindermein,
Malaga-Kinderwein,
Marſala, Madeira, Sherry.
Portwein, Ingelheimer Rothwein,
Nierſteiner,
Vordeaur, hochfein, per Flaſche M. 1.25
und M. 2,
Rierſteiner Tiſchweinper Flaſche 90 Pf.,
letzterer auch in kleinen Fäßchen,
Raiſer=Sect, für Kranke beſonders
empfehlenswerth.
Alle Flaſchen werden 15 Pfg. zurück
genommen.
Friedr. Schaeſer,
3609)
Ludwigsplatz 7.
3
Flaſchenzug
neu, preiswürdig abzugeben.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
Holzkohlen,
buchene und tannene, in trockener Waare
empfiehlt billigſt
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
4335)
Lützelſachſer 3
Bothuehm,
ſelbſt gezogen, Garantie für Reinheit,
empfehlen
Reiboldt & Fraflt,
Lützelſachſen b. Weinheim.
Neu.
Neu
Specialität
hausmachender Rudeln
von H. Weiuer, Conditor, Mainz
Alleinige Niederlage bei Louis Schaum
vorm. Amend, Obergaſſe 15.
[5460
S
Brüokenvaage
zu verkaufen Eliſabethenſtraße 42, Hinterh.

Inſtallationsgeſchäft für Waſſerleitungen
6306)
von
H. NVuums, Hof-Lrunnenmeiſter,
Bleichſtraße 11,
empfiehlt ſich für Anlagen von Waſſerleitungen, Badeinrichtungen, Cloſets ꝛc.
unter Garantie für vorſchriftsmäßige und gute Arbeit.

288 WOOU3
Donnerstag und Freitag in der
Brauerei zum grünen Lauß=
53)
in Zapf genommen.

6092)
Cerehimés
1 Beſter Kaſfee=Erſatz
iſt die alleinige wahre Kaffee=Erſparniß und kann ohne Zuſatz von indiſchem Kaffee
mit oder ohne Milch getrunken werden. Nimmt jedoch die Hausfrau das halbe Quan=
tum
der ſeither benutzten Kaffeebohnen, ſo ergibt daſſelbe mit der gleichen Gewichts=
menge
Cerelin vermiſcht, einen ſehr guten, nahrhaften u. ſtarken Kaffee von bedeutender
Erſparniß für den Haushalt, was am Fuße dieſes durch das auf Grund chemiſcher
Unterſuchung ertheilte Gutachten des Hrn. Dr. Peterſen in Frankfurtja. A. beglaubigt wird.
Cerelin iſt in Paquets von ¼ und ½ Pfund in allen bedeutenderen Colonial=
waarengeſchäften
in Darmſtadt zu haben.
J. J. Pfalls ir.
Gutachten. Das unter dem Namen Cerelin von J. J. Pfaltz ir. in Offen=
bach
a. M. im Handel vorkommende Kaffe=Erſatzmittel habe ich in Proben von ver=
ſchiedenen
Orten einer eingehenden chemiſchen Unterſuchung unterzogen, deren Reſultate
gemüß ich mich dahin ausſprechen kann, daß dieſes, gut gebranntem Kaffeepulver ähnlich
ausſehende, angenehm ſchmeckende, wohlverpackte Cerelin von geſundheitsſchädlichen
Stoffen frei, und bei einem reichen Gehalt von vorzüglichen Nährſtoffen ſeiner ganzen
Beſchaffenheit nach als ein ſehr nahrhaftes und geſundes Kaffee=Erſatzmittel zu be=
trachten
iſt. Frankfurt a. M., im Juni 1880. Dr. Theodor Petersen.

Geruchloſer Blumendünger
aus der chemiſchen Fabrik von

Rud. Schleicher in München.
Einfache Anwendung. Ueberraſchender Erfolg. Wer Pflanzen im Zimmer und
auch im Garten in üppigem Wachsthum und Flor erhalten und das Gelbwerden der
Blätter verhindern will, bediene ſich dieſes ausgezeichneten Düngerpulvers. Jede
1 Pfund=Schachtel genügt zur Düngung von vielen hundert Pflanzen. Gebrauchs=
Anweiſung iſt auf der Schachtel gedruckt. Preis pro Schachtel 1 Mark. Niederlagen
befinden ſich bei
H. H. Jochheim, Eliſabethenſtr. 22, Darmſtadt.

Hachmänniſches Gntachten des Hru. J. P. Scheidecker,
Kunſt= und Handelsgärtner in München.
Der Blumendünger der chem. Fabrik von Rud. Schleicher iſt jedem Blumen=
freunde
, dem daran gelegen iſt, daß ſeine Topfpflanzen reichlich blühen und üppig
gedeihen, ſowie die Blätter eine dunkle Fürbung erhalten, auf's Wärmſte zu empfehlen,
umſomehr als derſelbe vollſtändig geruchlos iſt und daher auch im Zimmer ange=
wendet
werden kann.
Der Erfolg iſt in 2-3 Wochen überraſchend.
München, den 1. Mai 1880.
6093)
J. P. Scheidecher, Kunſt= und Handelsgärtner.

[ ][  ][ ]

1296

R6 131

Haupt-Ouellen-L.ager der Hineral-

6308)

Hoflieferant,
WARESTAOI,
empfiehlt in friſcheſten Füllungen:

Adelheidsquelle.
Apollinaris=Brunnen.
Aſchaffenburger=, Jod==
Carlsbader Mühlbrunnen,
Schloß=,

Sprudel=,
Emſer Kränchen,
Keſſel=,
Friedrichshaller Bitterwaſſer,
Homburger Eliſabethenbrunnen,
Hunyadi Janos Bitterwaſſer,
Fachinger,

Kiſſinger=
Krankenheiler Jod=Soda,
Jod=Soda Sch.,
Ludwigsbrunner.
Marienbader Kreuzbrunnen,
Nauheimer Kurbrunnen,
Karlsbrunnen,

Ludwigsbrunnen,
Pülluaer=,
Pyrmonter=,
Oberſchleſiſcher Salzbrunnen,
Schwalheimer=,

Zalzſchlirfer=,
Seidſchitzer=,
Schwalbacher Stahlbrunnen,
Weinbrunnen,
Selters=Naſſauer=,
Selzer=,
Sodner Nr. 1. 3, 4, 6,
Vichy grand Grille,
Celestins,
Weilbacher Schwefel=,
Wildunger Georg=Victor=,
Helenen=Quelle.

Pyrophosphorſaures Eiſenwaſſer, Carlsbader Salz, Kreuznacher Mutterlauge,
Krankenheiler Seifen.
eo=
Bap. Nicht verzeichnete Mineralwaſſer werden billigſt und raſch beſorgt. Mt,

Joyaynuosnuug pun Aöuzonnun dop uonuniatazlos

Ausverkauf von Gartenſpritzen
zu außergewöhnlich billigen Preiſen.
H. Jumg, Hof=Brunnenmeiſter,
6309)
Bleichſtraße II.

Faſſerlaäure-
ſ
657)
kuss-Balsam
von G. Berndt & Co. in Leipzig.
Das beſte Mittel gegen Fußſchweiß,
Wundgehen der Füße (Wolf),
Durchreiten, überhaupt beim Wund=
ſein
von Hautflächen und Körper=
theilen
, Doſe 60 Pfg.
Depot in Darmſtadt bei
Cor FValzingor.

2)

00
Luorelia

hochfeine 79er Cigarre M. 155 per
Mille. Probekiſten 50 Stück franco gegen
Einſendung von M. 8.
18
Messalina, ,ooeanat.

beides hochfeine, allgemein beliebte Marken
M. 1C0per Mille. Probekiſten 100 Stück
franco gegen Einſendung von M. 10. 50.
Wilhelm Seidlor in Frankfurt a. M.

6255) Alle Arten ſeinſt gemäſtetes
Geflügel in lebender u. friſch geſchlachteter
Waare. Italien. Zuchthüher u. Hahnen,
beſte Leghühner. Täglich friſche Milch,
Butter, ſüßen u. ſauren Rahm, große
ſſier, ſowie W- neue Lartoffein per
Kumpf 90 Pfg. in der Geflügel= u. Wild=
handlung
von
Heinrich Röhrich,
der kath. Kirche gegenüber.
6237)
Wegen Abreiſe
Regulator, 2 Betten, Spiegel, Küchengegen=
ſtände
, Teller und Gläſer zu verkaufen.
Ecke der Wald= und Saalbauſtraße 3.
S
Hehméſ
per Schoppen 65 Pfg. empfiehlt
L. Briichaveh,
Hof=Lieferant,
=c.5Ernst-Ludwigstrasse 5,
zweites Haus rechts vom weißen Thurm=

Neueſſes Fabrikal
der
7 77 Gtpaoos
. Tabalomannſath zu Otuoou

Palmhgit
Atue
eine außergewöhnlich preiswerthe,
eigens für den ſüddeutſchen Ge=
ſchmaſke
gearbeitete Cigarre,
per Stüch 4 Pr, per 100 Stück
Hl. 3. 30.
Die Bordelais-Cigarren ſind
wieder in großen Poſten vorräthig.
Wilhelm Pfeil,
6149) Eliſabethenſtr. 5.
6311) Sicher von Erfolg begleitetes Mittel
Rolhs nande
zu beſeitigen und dieſe in ganz kurzer Ze
zart und weiß zu machen durch
Créme de Finurd.
Vollſtändiger Erfolg garantirt. Prei=
4 Mark. Depot in Darmſtadt bei
Carl Watzinger.
6312) Eine Thüre und alte Fenſte=
zu
verkaufen. Karlsſtraße 22.

[ ][  ][ ] ſtadt mende nde Füge. Reſhar ll. 3 19 K.= 2 5. 6 ½ 5 540 5ihn 550 638 735 82s 915, 1 1 1225, 2i= 13. 1333
33 21
455 5 92 549 638 73½ 92= 103 oos 1013 Felberg. nheim.
7
=
8 5t. 2. 640 838 8534 101 92 12 1ux 1245. 2= 256 13 318 Pi 5- 55 735 5. 836 70 831 1000 05* 1131 13
= ½.
51= - .
1 S. 6½= 840 8i2 1020 92 112¾₈ 4 125 2. 3- 322 eiſ;
= 55
720 G3= 840 eis
88 1000 10½ 1135 115 erſehenen
1e7 nellzüge.

Aecht Ind. Rohrzucker,
Feinste Raffinade,
Staub, Grystall- und Stampfmelis,
Weisser Champagner-Candis.

Alten Hordhäuser Hornbranntwein,
Feinst gereinigten Weingeist,
Twetschen- und Hirschenwasser,
Rum, Arrac, Cognao.

Veberrheiner Weinessig,
Prima Gewürzs,
Pergament-Papier.
Vorzügliche Recepte und Anweiſungen
ſtehen gerne zu Dienſten.
D. P Wodh,
6114) Ecke der Caſino= und Bleichſtraße.

1N
Oppbile.
Beſten Portland=Cement in friſcher
Waare, von W. Feege & Gotthard,
hannöver'ſchen Gyps, ebenfalls in beſter
Qualität, empfiehlt zu billigem Preiſe
A. Sanmlar,
Kohlen=, Holz= u. Baumaterialien=
61)
Handlung.

Ich empfehle hiermit einen guten Kaffe
95 Pfg. pr. Pfd.; meine bekannten Sor=
ten
bis zu M. 175 (von M. 1.10 an)
bringe ebenfalls in empfehlende Erinnerung.
Täglich friſch gebraunten Kaffee
in 7 Sorten, M. l.26, M. 1.40, M.ll.50,
M. 166, M. 170. M. 1.80, M. 190
Lug. Marburg
6313)
Beſſungen.

53
Pulzpulver
Das Beſte, was hierin bis jetzt fabricirt
wurde; putzt und polirt wie neu, ohne große
Mühe, alle Metalle, als: Gold, Silber,
Kupfer, Meſſing. Blech, Eiſen, Zinn, Zink ꝛc. ꝛc.
ebenſo Spiegel und ſonſtige Glaswaaren,
ohne dieſelben zu beſchädigen, oder Kritze
zu hinterlaſſen.
Alleinige Niederlage für Darmſtadt und
Umgegend bei
Hh. Hessler.
10 Wilhelminenſtraße 19.

R6 131

Vermiethungen.

2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
bis 1. Mai zu verm. Gebr. Nover.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein geräu=
miger
Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. Näheres dafelbſt im Vorder=
haus
1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4043) Grafenſtraße 35 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen u gleich zu beziehen.

4979) Wilhelminenſtraße 31 ein
großer Laden mit Wohnung zu verm
Näh. Grafenſtr. 19 Hinterb., 2. Stock
14
5076) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit:
Einrichtung und angrenzendem Zimmer bis
20. Auguſt zu vermiethen.
5145) Heinheimerſtraße 7 ein Logis
im Seitenbau ſofort beziehbar.
5147) Bleichſtraße 44, 3. St. 1möbl.
Zimmer an eine anſtänd. Dame zu verm.
5149) Stiftſtraße 46 der mittl. Stock,
3 Zimmer mit allem Zubehör, zu vermiethen
und Ende Juli zu beziehen.
5255) Lauteſchlägerſtraße 10 ein
Logis von 3 Zimmern nebſt vollſtändigem
Zubehör bis zum 15. Auguſt beziehbar.
5477) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.

1297
6103) Rheinſtraße 31 bel Etage mit
Zubehör vom 1. October an.
6104) der untere Stock der Kleyer'ſchen
Villa an Eſchollbrücker Weg mit Garten,
Stallung, Remiſe ꝛc. iſt zu vermiethen.-
Näheres Georgſtraße 13 im 2. Stock.
6161) Karlsſtraße 41, erſter Stock,
Wohnung von 2 Zimmern und Kabinet,
Küche, avzeſchloſſener Vorplatz ꝛc., eine Man=
ſardewohnung
, 1 Zimmer, 2 Kabinete,
Küche ꝛc an eine kinderloſe Familie bezw.
eine ei zelne Dame zu vermiethen und am
15. September zu beziehen.
6181) Magdalenenſtr. 11 ein Man=
ſardenlogis
nebſt allen Zubehör zu ver=
miethen
und ſogleich zu beziehen.
6185 Kapellplatz 14 iſt die Man=
ſardenwohnung
, beſtehend aus 4 Zimmern,
Küche ꝛc. ſofort beziehbar. Näheres Wil=
helmine
: ſtraße 23. Erwine Schlitzberger.
6191 Mühlſtraße 60 am Kapellplatz
gegenüber dem neuen Realſchulgebäude, iſt
die bel Ftage wegzugshalber von hier an=
derweit
zu vermiethen und bis den 1. Oct.,
vielleicht auch ſchon früher zu beziehen.
6320) Schulſtraße 3 Vorderhaus im
2. Stock eine Wohnung vou 3 Zimmern,
Küche, abg'ſchloſſ. Vorplatz ꝛc. bis 1. Oct.
6321) Schulſtraße 3 Vorderhaus eine
Manſarde von 2 Zimmern, Küche, abgeſchloſſ.
Vorplatz ꝛc. bis 1. October zu vermiethen.
6322) Eliſabethenſtraße 4 eiue Man=
ſarde
zu vermiethen.
6323) Zwei unmöbl. Zimmer an
einen ledigen Herrn zu vermiethen. Näheres
Eliſabetzeuſtraße 42.
6324) Obere Heinrichſtraße 6 vier
Zimmer (3 große und 1 kleineres) nebſt
Zubehör per 5. October zu vermiethen.

Hein uleranderfrahe Hunioon
möbl. Zimmer zu vermiethen u. als=
bald
beziehbar. Luiſe Küchler.

5821) Eliſabethenſtraße 1 bel Etage.
6027) Bleichſtraße 9 1möbl. Zimmer.
3068) Saalbauſtraße 7 Imöbl. Zimmer
6011) Roßdörferſtraße 18 ein Logis,
3 Zimmer, Küche, Glasabſchluß nebſt allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, für 260 M. zu
verm. u. Anfang September beziehbar.

Vermiſchte Nachrichten.

J.

L. (Fu wiſſenſchaftlich gebildeter, ſiyl=
e
E gewandter Mann, Inländer, der
9
franzöſiſchen u. engliſchen, ſowie ſeiner
deutſchen Matterſprache mächtig in Schrift
und Wert, ſucht Beſchäftigung auf liter.
Gebiete, als Lehrer oder als Correſpon=
dent
. Beſte Reſerenzen. Gefl. Offerten
unter A F H13 an die Exped. erbeten

6325)
SAAIRAU.

Donnerstag den 8. Juli 1880.

ausgeführt

von der Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Infanterie=Leibgarde=Rgts. Nr. 15,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Anfang 8 Uhr. - Entree Perſon 25 Pfa. - Actionäre 20 Pfg.
Zweite Abtheilung. Rossini-Abend.

Herrenalb im Sohvarzwald.
Mötel Billevue, prächtige Ausſicht, luftige hübſche Zimmer,
gutes Eſſen, mäßige Preiſe.
6326)

[ ][  ][ ]

R6 151
1298
dUlU vaz udulhon unnu Ailhudtu ho-
Ausgabe der neuen Couponsbogen zu unſeren Actien.
Die in Gemäßheit des Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 19. Mai 1579
ausgefertigten neuen Couponsbogen, deren erſter Coupon als Abſchlags=Dividende
pro 1880 am 2. Januar 1881 und deren zweiter Coupon als Reſtdividende pro 1880
am 1. Mai 1881 fällig werden, gelangen vom 15. Auguſt cr. an zur Ausgabe und
können die Inhaber von Talons dieſe zum Zwecke des Umtauſches gegen die Coupons=
bogen
einreichen:
bei unsoren Coupons-Burcau's in Darmstadt und in Borlin
(Schinkelplatz 3),
bei der Filiale der Bank für Handel &amp Industrio in Frankſurt a. MI.,
ſowie bei den ſonſt genannten Stellen.
Die Talons ſind in Begleitung eines arithmetiſch geordneten Rummern= Ver=
zeichniſſes
, zu welchem die Formulare bei den vorgenannten Stellen zu erhalten ſind,
einzureichen.
Bei unſerem Couponsbureau in Darmſtadt wird die Ausgabe der Coupons=
bogen
gegen die Talons Zug um Zug erfolgen; die übrigen Stellen werden dem Ein=
reicher
über die übergebenen Talons Empfangsbeſcheinigung ertheilen und ungefähr
10 Tage nach Einreichung dem Präſentonten dieſer Quittung gegen deren Rückgabe
die Couponsbogen aushändigen.
Darmſtadt, 6. Juli 1880.
5
Die Derectior.

Saalbaul.
Samstag den 10. Juli 1880.
Grossos Hilllär-Conool
zum
Beſten des Invakidendanß,
ausgeführt
von der ganzen Rapelle des l. großherz. Heſſiſchen
Infanterie=(Leibgarde=Negmts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Hrn. Th. Adam.
Entree Perſon 50 Pfa.
6328)
Anfang um 2 Uhr Abends.
Programme an der Kaſſe.
Bessunger älterer ſesangverein.
Sonntag den 11. Juli: Waldparthie auf den Herrgottsberg.
Zuſammenkunft unter den Linden vor dem Orangeriehauſe um 2 Uhr. Abmarſch halb
3 Uhr. Die verehrl. Mitglieder werden darauf aufmerkſam gemacht, daß eine be=
ſondere
Einladung nicht mehr erfolgt, nur durch Anſchlagplacate wird nochmals
daran erinnert werden.
6329)
Der Vorstand.

Bekanntmachung.
Dienstag den 13. Juli d. J., Nach=
mittags
2 Uhr, werden in dem Locale
des Hrn. Gießmann, Schloßgraben dahier,
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert.
2 Commoden, 1 Weißzeugſchränkchen und
1 Regulator.
Darmſtadt, den 5. Juli 1880.
Dieter,
6331) Großh. Gerichtsvollzieher.
Für die Einmachzeit
empfiehlt Mochbücher bei guten Ein=
machrecepten
.
Johs. Wailz,
6332) Ernſt=Ludwigſtraße Nro. 19.
Wirthſchaft zu verpachten
mit großen Localitäten in beſter Lage.
Auskunft bei der Expedition. (6117
6259) Geübte Kleidermacherinnen
finden dauernde Beſchäftigung in der
Puppenfabrik, Ernſt=Ludwigſtraße 20.
Nachzufragen nur Vorm. zwiſcheu 11u. 12.
66290) Eine gewandte Köchin mit
guten Zeugniſſen, desgl. ein Hausmädchen,
die mit Kindern umzugehen verſteht, auf
Anfang September geſucht. Zu erfragen
Aliceſtraße 20 oder Wilhelmsſtraße 8.
6292) Zwei Lehrjungen ſucht gegen Lohn
L. Wenz, Schloſſermeiſter, Carlsſtr. 32.
Kutſcher geſucht.
Ein zuverläſſiger, gut empfohlener Kutſcher
(Cavalleriſt) für ſogleich geſucht. Adreſſe bei
der Expedition zu erfragen.
6333) Une jeune Suissesse cherche
une place pour donner de leçons de
français de jeunes enkants.
Sadresser Mr. le général de Radecke,
Promenade 53 Darmstadt.
Officielle
Jeſtzerkung
für das
V. Allgem. deutſche Curnfeſt
zu
Frankfurt a. H.
in 10 Nummern.

Die Ausgabe der erſten Rummer 10. Juli.

H ä u ß e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.

Alexander=
M. Neustadt,
ſtraße.

6288) Maſchinenſtrickerin u. Lehr=
mädchen
geſucht. Ecke der Eliſabethen=
und Louiſenſtraße 42.

6330) Ein zuverläſſ. Mädchen nimmt
Aushülfeſtelle an, auch Beſchäftigung im
Waſchen und Putzen. Waldſtr. 30 Hinterb.

E Einzige officielle Zeitung des
Preßausſchuſſes, welche ſowohl vor, als
während des Turnfeſtes täglich, in neuer
Ausgabe erſcheint.
Inſertionspreis 30 Pfa. pro vier=
ſpaltige
Zeile.
Alleinige Inſeratenannahme nur
bei
RId. 08SO,
6039)
Frankfurt a. M.

[ ][  ][ ]

E 131

1299

erlaubt ſich dem verehrten Publikum die beſtens eingerichtete
Garten-Wirthſchaft
angelegentlichſt zu empfehlen.

6285) Beſtellungen auf den Leichenwagen der Hof=
brüderſchaft
bittet man bei den Herren Ferdinand Schmidt,
Bachgaſſe 20, und Ch. Blech, Alexanderſtraße 5, zu machen.
Darmſtadt, den 6. Juli 1880.
Der Ausſchuß der Hoſorüderſchaſt.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 10. Juli: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. Cabbathausgang um 9 Uhr.

Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittlich'ſche Hofbuchdruckerei.
S1
zum Ausverkau
welcher nur noch 8 Tage dauert, ſind noch
beſonders eine Parthie leichte Herren= u.
Frauen=Pantoffel zu M. 2 u. M. 159
vorräthig.
J. R. Storch,
Ecke des Markts u. Schloßgraben.
6335) Ein Kanarienvogel hat ſich in
der Nähe der Riedeſelſtraße u. Sandſtraße
verflogen. Dem Wiederbringer eine gute
Belohnung Riedeſelſtraße 37.
Für die Waſſerbeſchädigten in der Ober=Lauſitz
ſind ferner eingegangen: Von Uhrmacher Karp
2 M. K. Z. 5 M. Frau Rechnungsrath Toſer
2 M., Familie W. 3 M. 50 Pf., Ungenannt
8 M., Obermedicinalrath Leydhecker 10 M. Zu=
ſammen
30 M. 50 Pf. Hierzu die früheren
60 M. Im Ganzen bis heute 90 M. 50 Pf.
Weitere Beiträge nimmt entgegen
Die Redaction.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Juli.
- Bei dem Ordensfeſte des Johanniterordens, welches am 24. v. M.
zu Sonnenberg ſtattfand, erhielt auch der Oberſtlt. und Commandeur
des Ulanenregiments Nr. 16, v. Lepel, den Ritterſchlag und die
Inveſtitur.
Militärdienſtnachrichten. Port.=Fähndr. von der Eſch.
vom 1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115 wurde in das 1. Bad. Leib=Grenadier=
Regiment Nr. 109, Port.=Fähndr. v. Eickſtedt vom Schlesw. Holſt.
Füſ.=Reg. Nr. 86 in das 1. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 23
verſetzt.
4 Der blindgeborene Orgel=Virtuoſe, Herk Fr. Buchholz.
befindet ſich auf einer Kunſtreiſe, und wird auch in unſerer Stadt,
in der Stadtkirche, am Montag den 12. Juli, Abends 6½ Uhr, ein
geiſtliches Orgel=Concert abhalten, unter gütiger Mitwirkung des Hof=
Muſikers Herrn Emil Reitz (Violoncello.) Herr Buchholz iſt, wie wir
hören, auf der Orgel Meiſter, und erfreut ſich recht warmer Empfehlungen
von anerkannten Autoritäten. Wir wünſchen dem unglücklichen Künſtler,
unter Berückſichtigung ſeiner Mittelloſigkeit, den beſten Erfolg und rege
Betheiligung. Eintrittskarten ſind im Voraus zu haben durch Sub=
ſcriptionsbögen
bei Herrn Ruppel, Hausmeiſter des Conſervatoriums,
Waldſtraße 18. Näheres durch das im Camstagsblatt erſcheinende
Inſerat.
- In der letzten Ausſchußſitzung des Großh. Gewerbevereins zu
Mainz hat Herr Commerzienrath Deninger es zur Erwägung anheim=
gegeben
, auch einmal an die Veranſtaltung einer Ausſtellung der
Nahrungsmittel=Induſtrie, insbeſondere der Erzeugniſſe der
Bäcker und Metzger ꝛc. zu denken. Die Berathung über dieſen Gegen=
ſtand
wurde von dem Ausſchuß für demnächſt in Ausſicht genommen.
Worms, 6. Juli. Am geſtrigen Nachmittag fiel der Güterſchaff=
ner
Leonhard aus Mainz, als er mit einem Packwagen durch den hien=
gen
Bahnhof fuhr, vom Trittbrett des Wagens, wobei ihm das rechte
Bein überfahren wurde. Der Verunglückte, welcher einen complicirten
Splitterbruch am Bein davontrug, wurde ſofort in das hieſige Hoſpital
verbracht. Die Aerzte hoffen dem Armen das beſchädigte Bein erhalten
zu können. - Heute früh um 6 Uhr 20 Min. ließ die Brieftaubengeſell=
ſchaft
zu Straßburg in hieſigem Bahnhofe circa 120 Brieftauben,
welche ſich in 6 Körben befanden, auffliegen. Die Tauben fanden bei
dem klaren Himmel ſofort den richtigen Weg und waren alsbald dem
Auge entſchwunden.
- Geſtern Vormittag kam in dem hieſigen Bahn=
hofe
ein Wagen Putzwolle an, welche - wahrſcheinlich durch Selbſt=
entzündung

in Brand gerieth. Das Feuer wurde ſofort durch
das Bahn=Perſonal gelöſcht. Der entſtandene Schaden iſt ganz unbe=
deutend
. Nächſter Tage ſoll Hr. Staatsſecretär Dr. Stephan von
Berlin hier eintreffen, um das beinahe vollendete neue Reichspoſtgebäude
zu beſichtigen.
W. Z.
Das Verbandfeſtſchießen in Hanau iſt bis jetzt von zwei
Darmſtädter Schützen beſucht worden. Von dieſen iſt Herr Guſtav
Zeß heute zurückgekehrt mit der bis jetzt auf der Feldfeſtſcheibe Rhein=
land
erzielten höchſten Punktzahl von 1820- 38 Punkte. Es iſt dies die

Hauptfeſtſcheibe. Damit iſt dem glücklichen Schützen einer der erſten
Preiſe geſichert. Derſelbe erzielte ferner auf der Feldfeſtſcheibe Baden
23 Punkte, auf der Feldehrenſcheibe 39 und auf der Standehrenſcheibe
(mit 3 Schüſſen) 41 Punkte, ſo daß auch auf dieſen Scheiben reſpectable
Preiſe zu erwarten ſtehen.
Frankenthal, 6. Juli. Sehr täuſchend nachgeahmte falſche
50=Pfennigſtücke verſucht man in Umlauf zu bringen, deshalb
iſt größte Vorſicht nothwendig. Uns wurde geſtern Abend ein Falſiſikat
mit dem Münzzeichen E vom Jahre 1877 vorgezeigt. Die Prägung
iſt bis auf den Eichenlaubkranz ſehr ſcharf, die Stücke ſind jedoch ſehr
leicht zu erkennen, wenn ſie aufgeworfen werden, denn ſie haben gar
keinen Klang.
(J. T.
New=York, 2. Juli. Hier herrſcht außerordentliche Hitze. Am
30. Juni ſind 45 Menſchen am Sonnenſtich geſtorben.

Der Tod des Apfelbaums.
In der vorigen Woche wanderte Schreiber dſs. durch die Wetterau.
Wer einmal den Reiz eines Uppigen Pflanzen=Wuchſes genießen will, der muß
im Juni durch die Wetterau wandern. Weder die weite Rheinebene, noch die
ſchönen Thäler des Main und Neckar vermögen ſolchen Glanz der Vegetation
aufzuweiſen, wie die ſaftſtrotzenden Fluren der Wetterau. Wenn man nach
Sonnenauf= oder vor Untergang durch die Felder wandert und ſieht im
Sonnenglanz den goldgrünen Schimmer der unendlichen Waizen=Felder, die
ſammtgleichen Teppiche der Kleefelder und die dunklen vollſaftigen Eich= und
Buchwälder, dann hat man den Eindruck einer Fülle, einer hervordrängenden
Productions=Kraft, wie ſie nur das Uppigſte Land der Erde zu bieten
vermag.
Wie düſtre Leichen=Steine auf bunt geziertem Friedhof ragten aus den
Uppigen Feldern die dürren Stämme und Aeſte von Obſtbäumen hervor.
Sie verrathen nicht, wie ſonſt, den nachläſſigen Beſitzer, der dem Toden die
rechtzeitige Beſtattung verweigert; nein, ſie ſtarren mit dem traurigen Ernſt
uns an, wie die Gruppen von Steinen um den Spicher=Berg, die von maſ=
ſiger
, gewaltſamer Verwüſtung reden. Zu Dutzenden ſtehen ſie an den Land=
ſtraßen
, dem Wanderer zum Spott den Schatten der mageren Aeſte bietend,
einzelne die letzte Kraft anſtrengend, um noch ein paar grüne Sommer=
Sproſſen zu treiben! Mit Betrübniß zählt das Auge nach Hunderten die
Toden und Halbtoden, die vor den nächſten heißen Sommertagen dahin
welken.
Mit tiefer Trauer ſieht der Landmann ſeine Lieblinge dahin ſcheiden.
Denn der Apfelbaum iſt wirklich ſein Liebling. Nach dem Pferd und der
Kuh kommt er zuerſt in ſeinem Regiſter. Hundert und tauſend Zwetſchen==
Kirſchen= und Pflaumen=Bäume mögen verderben, die Nüſſe desgleichen; die
kümmern ihn nicht ſo viel, wie ein einziger Apfelbaum. Der Apfel iſt ihm
das einzige oonſervativen Obſt. Den Apfel bewahrt er, bis es neue
gibt; als eine Liebesgabe gibt er ſie dem Freunde mit, wenn die Städter
ſchon längſt an neuen Kirſchen ihre Luſt gebüßt haben. Der Apfelwein
ſibt ihm dann die. höhere Weihe, die den Apfel unmittelbar neben die
Traube ſetzt.
Dieſer conſervative Character des Apfels, der Grundzug der ächten
Landwirthſchaft, iſt es,. der den Landmann den Apfelbaum ſchonen und er=
halten
läßt, bis die Natur ihn gewaltſam ihm entreißt. Wer durch die

[ ][  ]

N6
1300
Wetterau wandert, der ſieht ſo viele alte, verkrüppelte, zerbrochene, zerſägte,
wurmſtichige Apfelbäume, daß er deren Daſein nur begreift, wenn er einen
alten ſiebziger Bauer daran hantiren ſieht, der ihn ausputzt und zurecht
ſchneidet, wie er ſelber ſeine alten Locken, den Bart auf Pfingſten ſich ſchnei=
den
läßt. So lang er lebt, muß der Baum auch leben, und der Sohn, der
Enkel, ehrt dann den Baum des Großvaters wegen. So kenne ich Bäume,
die waren zu meines Großvaters Zeiten ſchon über hundert Jahre alt. Sie
trugen alle zehn Jahre noch ein paar Aepfel; ſie blieben aber, bis der Sturm
ſie entäſtete und, bei dem rieſigen Aſtwerk, mit dem Geäſt zugleich den Stamm
ſpaltete oder von Grund aus umbrach. So ſtarben ſie bis auf einen, der
heute noch mit ſeiner rieſigen Krone (15- 20 M. Durchmeſſer und 1 M.
dicken Stamm, wie der letzte Reſt eines Urwaldes das kleine Gezwerg
Aberragt.
Ich habe mir oft das Bergnügen gemacht. die Durchmeſſer der Baum=
ſtämme
zu neſſen und die Jahrringe zu zählen. Daraus habe ich dann
ganz merkwürdige Reſultate bekommen. Einer von jenen Rieſenbäumen
hatte 145 Jahrringe. Er war alſo 145 Jahre alt; er war aber mehr wie
ein Drittel im Kern verweſt. Wie lang dieſe Verweſung nach dem endlichen
Wachſen gedauert, vermag ich durch Beobachtungen nicht zu ermeſſen. Eine
fortgeſetzte Vergleichung von abgeſchnittenen Stämmen ließe dies zwohl mit
der Zeit ermitteln. Außer jenem Rieſen und anderen minder alten Bäumen
fand ich abgeſtorbene und abgeſägte Apfelbäume von 60-100 Jahren. Die
meiſten waren zwiſchen 60-80 Jahren, alſo ungefähr dem höchſten menſch=
lichen
Alter entſprechend.
Vergleicht man dieſe äußerſte Alters=Gränze mit der des Menſchen, dann
findet man auch eine merkwurdige Uebereinſtimmung mit der Menſchen=
Productions=Zeit. Der Apfelbaum producirt am meiſten zwiſchen 20-50
Jahren; nachher nimmt die Kraft ab. Bei 70-80 Jahren producirt er
nur noch unter beſonders günſtigen Umſtänden, bei gutem Sonnen=Stand,
Schutz vor dem Nordoſt, günſtigem Winter und Frühjahr. Die Bauern
wundern ſich oft, daß der eine oder andere Baum nicht mehr bluht, während
des Nachbars Bäume in gleicher Lage doch blühen und Früchte tragen.
Wenn ſie genau forſchten, fänden ſie hierin gewiß vielfach die Aufklärung.
Es iſt der Mangel an Saft, eine Trägheit des dicken Saftes, wie ein theil=
weiſes
Verhärten der Zellen, ein Abſterben des Herzens, was einen gleich=
mäßigen
Saftlauf hindert und eine Production nur bei ſehr hoher Wärme
und Feuchtigkeit noch zuläßt.
Betrachtet man die heute in Maſſe abgeſtorbenen Apfelbäume, dann ſind
es in erſter Reihe die alten Stämme, die ohne Rückſicht auf die Art dahin
ſtarben. Bei Friedberg ſah ich drei alte Holzapfelbäume von 2-3 Fuß
Durchmeſſer, und einem Alter von mindeſtens 120 Jahren. Die ſind er=
froren
, während Reinetten dicht daneben im Alter von 40- 50 Jahren ſchad=
los
blieben. Dann ſind es Bäume, die durch Windbruch, inneren Fehler oder

wie ein
falſches Ausſchneiden, Propfen u. dgl., ſchadhaſt waren und
fehlerhafter Menſch der Winterkälte zum Opfer fielen. In dritter Linie
erſt macht die Art einen Unterſchied. Doch wird man auch hier wieder
auf das oben geſchilderte Grundgeſetz des Abſterbens kommen. Die Reinette,
der Borsdorfer und andere feine und ſüße Apfelſorten haben meiſt ſchon
mit 50-60 Jahren ihre Kraft verbraucht, während der Madapfel, der Wein=
apfel
, Anhalter und wie ſie alle heißen, 80-100 Jahre und darüber dauern.
Wir kommen alſo auf die Frage zurück: Iſt der Menſch an dem Maſſen=
tod
des Apfelbaumes mit ſchuld oder nicht ? Zum Theil iſt er's activ durch
unrichtige Behandlung, falſches Setzen, Beſchneiden, Propfen u. ſ. w.; Zum
Theil aber auch paſſiv durch ſeine Läſſigkeit im rechtzeitigen Entfernen der
Bäume. Das Erſtere kann er vermeiden, wenn er das Leben des Baumes mehr ſtu=
dirt
und die Kunſt der Behandlung erlernt. Bei dem letzteren wird er häu=
ſig
in Widerſtreit zwiſchen ſeinem Vortheil und ſeinem Gefühl kommen.
Denn jener ſagt ihm, nach 50, höchſtens 60 Jahren ſoll er den Baum ent=
fernen
und durch einen jüngeren erſetzen; das Gefühl ſagt ihm, er ſoll, was
lebt, erhalten, ſo lang es leben kann. Hier muß nun beſſere Einſicht auch
H. B.
die rechte Gränze ziehen.

Tages=Kalender.
Donnerstag 8. Juli: Großes Concert im Saalbau.
Freitag 9. Juli: Generalverſammlung der Renten= und Lebensverſicherungs=
Anſtalt zu Darmſtadt.
Samstag 10. Juli: Großes Militär=Concert zum Beſten des Invaliden=
dank
im Saalbau.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. S. D. Ernſt Fürſt zu Leiningen mit Bedienung
von Amorbach. F. A. von Eſſer und Familie von Bremen, P. Gonda und
Familie von Amſterdam, F. van Reeſema jund Gemahlin von Rotterdam,
Rentiers. Dr. Rieſſer und Gemahlin, Rechtsanwalt von Frankfurt a. M.
v. Gerhardt, Oberſt, J. Stiebel und Gemahlin, Banquier, von Frankfurt.
R. Stein und Schweſter, Profeſſor von München. Dr. Roſenberg, Rechts=
anwalt
von Gießen. C. Riechers von Frankfurt a. M., F. Mallenet von
Düren, Kaufleute. Baron v. Holling und Gemahlin, Rentner von Aachen.
Tanzer von Stuttgart, Krall von Elberfeld, Eckſtein von Stuttgart, Noſer=
mann
von Mainz, S. Metzler von Marburg, Münchinger von Cöln, Wey=
land
von Lorſch, Kaufleute. Buhlmann, Fabrikant von Elberfeld. C. Arnds
von Ruhrort, G. Schoker von Stuttgart, H. Bierter von Berlin, H. Keppel
von Stuttgart, L. Bremer von Cöln, E. Ullmann von Frankfurt a. M.,
C. Bauroß von Hamburg, H. Brenzel von Hanau, M. Fleiſchmann und
G. Eiſig von Berlin, Witdowsky von Baſel, Keſſelheim von Mannheim,
H. Weisbrodt von Hamburg, Elſas von Cannſtadt, Lang von Würzburg,
Silomon von Frankfurt a. M., Bauroß von Hamburg, Kaufleute.
Redaction und Verlag: L. C.

131
Vermiſchtes.
Ein Vikingerſchiff in Norwegen. In einem Grabhügel
Sandehered in Norwegen hat man, wie ſchon neulich gemeldet worden, jüngſt
ein Vikingerſchiff gefunden, welches offenbar in den Hügel hineingeſetzt worden
iſt. Schon ſeit längerer Zeit ſind 16 Arbeiter beſchäftigt, das Schiff aus=
zugraben
, um es ſodann nach Chriſtiania zu ſchaffen, wo es der Alterthums=
ſammlung
der Univerſität einverleibt werden ſoll. Ueber den Fund geht
dem H. C. aus Bergen (Norwegen) der folgende intereſſante Bericht zu:
Es wird immer klarer, daß man es hier mit einem antiquariſchen Funde
merkwürdigſter Art zu thun hat. Schon jetzt iſt es Thatſache, daß man
einen Griff in eine wahre archäologiſche Goldgrube gethan hat, und daß man
aus dem Schoße der Erde ein Monument der Vorzeit ohne Gleichen in
Skandinavien, ja abſolut ohne Gleichen in ganz Europa hervorgezogen hat.
Was dieſen Fund ſo außerordentlich intereſſant macht, iſt die einzig daſtehende
Größe und die ebenſo einzig daſtehende vollſtändige Ausrüſtung. Eine am
11. Mai vorgenommene Meſſung ergab eine an dem Tage ausgegrabene
Lünge von 71½ Fuß, und es wird angenommen, daß die Totallänge circa
75 Fuß iſt. Was die Ausrüſtung des Schiffes betrifft, ſo kann man deut=
lich
ſehen, daß es ebenſo vollſtändig ausgerlſtet und ausgeſtattet in den Grab=
hügel
geſetzt worden iſt, als ob es ſegelfertig für die Fahrt auf einem
Vikingerzuge läge. Namentlich ſcheint es, ſoweit man in dem gegenwärtigen
Stadium der Ausgrabung ſehen kann, daß alle Geräthe, welche damals zum
Manövriren auf See verwendet wurden, ganz beſonders vollſtändig ver=
treten
ſind. So finden ſich Riemen in verſchiedenen Dimenſionen, aber
meiſtens von gleicher Form vor. Der größte Theil eines Maſtes iſt in gutem
Zuſtande erhalten; die ganze Länge des Maſtes ſcheint circa 22 Fuß geweſen
zu ſein. Reſte von Segel= und Tauwerk gibt es ebenfalls häufig, und außer=
dem
Bruchſtllcke oder ganze Exemplare von Geräthſchaften und Schiffstheilen,
deren urſprüngliche Verwendung und deren Platz den Alterthumsforſchern
ſicher harte Nüſſe zu knacken geben wird. Man hat u. A. einige Holzſtücke
von auffälliger Form gefunden, vorzüglich conſervirt und beſonders hübſch
gearbeitet. Daß dieſe ca. 1½ Fuß langen Theile dazu verwendet worden
ſind, ziemlich dicke Taue durchlauſen zu laſſen, lehrt der Augenſchein, denn
die zirkelförmigen Ausſchnitte, durch welche die Taue liefen, ſind durch dieſen
Gebrauch vollſtändig abgenutzt, was zugleich deutlich Kunde davon gibt, daß
dieſes Schiff häufig die See gepflugt hat, bevor es ſeine Ruheſtätte in dem
Hügel erhielt. Wie aber die genannten Stücke, welche aus ausgezeichnetem
Eichenholz gearbeitet ſind, an den Maſten oder dem Schiffsrumpf ſelbſt be=
feſtigt
geweſen ſind, dieſes Räthſel zu löſen, wird außerordentlich intereſſant
ſein, und gelingt es, dasſelbe zu löſen, dann wird man einen bisher unge=
ahnten
Einblick in die Methode bekommen, welche beim Manövriren eines
norwegiſchen Vikingerſchiffes im 8. oder 9. Jahrhundert angewandt wurde.
Von den Ubrigen Holzgegenſtänden ſind mehrere faſt ganz complette Spaten
zu nennen; dieſe Spaten ſind allerdings nicht von der vollendeten Form der
amerikaniſchen und engliſchen, die heutigen Tages ihren großen Antheil an
den Triumphen der Ingenieurkunſt haben, aber beim Anblick derſelben er=
hält
man doch den Eindruck, baß Spaten zu denjenigen Dingen zühlen, die
im Laufe von 1000 Jahren verhältnißmäßig wenigen Veränderungen unter=
worfen
waren. Eine Thatſache von ſehr großem Intereſſe iſt der Fund von
vielen Schilden, oder richtiger geſagt, Schildüberreſten, denn von dem Holz=
ſchild
iſt nichts übrig geblieben, es iſt nur das Eiſenblech, durch welches die
Außenſeite des Schildes verſtärkt worden, das uns überliefert worden iſt.
Aus der jetzigen Lage dieſer Schilderüberreſte geht deutlich hervor, daß ein
großer Theil der inneren Seite der Schanzenbekleidung Hängeplätze für die
Schilde der Mannſchaft (Beſatzung) geweſen iſt. Man findet u. A. daß der
Abſtand von Schild zu Schild faſt genau 1½ Fuß geweſen iſt, und wahr=
ſcheinlich
entſpricht die Zahl derſelben ungefähr der Zahl der an Bord ge=
weſenen
Streiter. Die hier gefundene Anordnung der Plätze der Schilde auf
dem norwegiſchen Vikingerſchiſf ſteht in intereſſanter Uebereinſtimmung mit dem,
was in dieſer Hinſicht aus der merkwürdigen Tapete hervorgegangen, die in
Bayeux in der Normandie gefunden worden iſt. Dieſes einzig daſtehende
Stück Tapete, oder richtiger Broderie, denn es iſt eine Wollgarnſtickerei auf
dickem Leinen, welche, ſo vermuthet man, aus den letzten Jahren des 11.
Jahrhunderts ſtammt, ſtellt nämlich, wie bekannt, den Zug Wilhelm des Er=
oberers
über den Canal nach England dar, und auf den dort abgebildeten
Schiffen, von welchen doch anzunehmen iſt, daß ſie ziemlich getreue Copien
der Wirklichkeit ſind, findet man juſt die Schilde an der inneren Seite des
Schiffes placirt, wie man dieſes jetzt hier auf dem ausgegrabenen Schiffe
ſehen kann. Von menſchlichen Gebeinen hat man bisher nur einige wenige
kleine verkohlte Knochen gefunden, welche darauf hinzudeuten ſcheinen, daß die
Leiche des oder der Begrabenen verbrannt worden. Dagegen hat man ſchon
Scelette von 3 Pferden, 2 an der rechten und eines an der linken Seite vom
Steuer, entdeckt. Möglicherweiſe wird die Eröffnung der eigentlichen Grab=
kammer
in der Mitte des Schiſſes mehr Menſchengebeine zu Tage fördern;
aber dieſe Kammer liegt noch unberührt, indem man bisher hauptſächlich
darauf hingearbeitet hat, das Schiff in ſeiner vollen Länge und Breite von
den Erdmaſſen zu befreien. Wenn man die Ausgrabung vollendet hat, wird
man das Schiff auf die Höhe ziehen. Es wird dieſes keine ganz leiche Ar=
beit
ſein, da es nöthig ſein wird, das ganze Fahrzeug zu unterbauen und
es auf Rollen zu ſetzen, bevor man das Ganze an das Tageslicht bringen
kann. Sobald das geſchehen iſt, wird es nach einem der nächſten Schiffs=
plätze
gebracht werden, um von dort dieſelben Gewäſſer zu durchſchiffen,
welche es jedenfalls ſchon häufig mit derben Vikingern innerhalb ſeiner Räume
durchpflügt hat.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 68-72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 18-22 Pf. Dollars in Gold 4 M. 18-21 Pf.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.