Darmstädter Tagblatt 1880


27. April 1880

[  ][ ]

Ubonnementspreis
vlertellährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
po Quartal Inck. Poſtauiſichlag

Grag= und Anzeigebſaft.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowle auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N 8L.

Dienstag den 27. April.

1880.

Edictalladung.
Nachdem wider den Sergeant Johann Georg F r i e d r ich Schäfer der 10. Compagnie 1. Großh. Heſſ. Infanterie= ( Leib=
garde
.) Regiments Nr. 115, geboren zu Dorheim, Kreis Friedberg, am 18. Juni 1850, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet
worden iſt, wird derſelbe aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf Mittwoch den
1. September d. J. vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn ein=
geleitete
Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark
verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 20. April 1880.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß unſerer Gemeindemitglieder, daß die oöffentliche Prüfung in unſerer Religionsſchule
Sonntag den 2. Mai 1880, Vormittags von 9-12 Uhr,
im Lokil der Mittelſchule in der Friedrichsſtraße ſtattfindet, zu deren Beſuch wir hiermit einladen.
Darmſtadt, den 21. April 1880.
3971)
Der Vorſtand der israel. Religionsſchule.
3972)
B e k a n n t m a ch u n g.
Das neue Schuljahr in unſerer Religionsſchule beginnt mit dem 9. Mal l. J., und fordern wir deshalb die Eltern
ſchulpflichtiger Kinder zu deren Anmeldung aufl
Die Anmeldungen werden von einem Mitglied unſerer Schulcommiſſion und zwar
Mittwoch den 5. Mai und Sonntag den 9. Mai d. J., je Vormittags von 10 bis 12 Uhr,
auf unſerer Gemeindeſtube entgegengenommen.
Darmſtadt, den 24. April 1880.
Der Vorſtand der israel. Religions=Gemeinde.

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des Großh.
Amtsgerichts Darmſtadt l. wurden heute
nachſtehende Einträge vollzogen:
1) Die Firma Friedrich Becht dahier
iſt ſeit März 1878 erloſchen.
2) Die Firma J. Wilhelm Meyer.
dahier iſt ſeit 15. October 1879 durch
Aufgabe des Geſchäfts erloſchen.
5) Moritz Bölling betreibt (dahier
ſeit 1. März 1885 eine Muſikalien=
Handlung unter der Firma M. Bölling.
4) Georg Walter betreibt ſeit 1. April
1880 dahier eine Knopffabrik unter
der Firma Georg Walter, vormals
Robert Heinrich Arends, Bernhard
M. Hachenburger Nachfolger.
5) Die Firma Robert Heinrich
Arends, Bernhard M. Hachenburger
Nachfolger, iſt ſeit 1. April 1880 er
loſchen.
6) Johann Valentin Hänzel be=
treibt
dahier ſeit 31. Marz 1880 ein

Colonialwaaren= und Landesproducten=
Geſchäft unter der Firma J. V. Hänzel.
Darmſtadt, den 17. April 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Küchler.
3973)
Bartha.

Betr.: Konkurs über das Ver=
mögen
des Bäckermeiſters
Franz Breltwieſer hier.
Das Verfahren wird, weil die Maſſe
durch Zahlungen auf bevorrechtigte Forder=
ungen
aufgebraucht iſt, nach 8 190 K. O.
hiermit eingeſtellt.
Darmſtadt, den 19. März 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
3974)
Gerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
In der Konkursſache des Georg Anthes III.
von Arheilgen werden

Dienstag den 11. Mai d. J.,
Vormittags 1 Uhr,
Immobiliarkaufſchillinge im Betrag von
ca. 3000 Mark von unterzeichnetem Ge=
richte
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. April 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Arnold.
3975)
Schmeckenbecher

Bekanntmachung.
Im Konkurs der Karl Philipp Hummel
Wittwe hier ſind bei amtsgerichtlich geneh=
migter
Schlußvertheilung 35 M. 16 Pfg.
bevorrechtigte und 1042 M. 59 Pfg. un=
bevorrechtigte
Forderungen gegenüber einem
Maſſebeſtand von 160 M. 25 Pfg. zu be=
rückſichtigen
.
Darmſtadt, den 24. April 1880.
Der Konkursverwalter:
C. Pettmann.
3976)
214

[ ][  ][ ]

304

R8
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 20 April 1880, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Nr. 11 Schloßgraben nachverzeichnete, ſehr gut erhaltene
Mobilien, als: 1 Kanapee, 2 Seſſel, 4 Stühle, 2 Vorhänge und 2 Por=
tièren
von grünem Rips, 1 Spiegel mit Trumeau, 1 Etagère, 1 Schreib=
pult
, 1 Buffet, 1 Ausziehtiſch. 12 Stühle, 1 Spiegel von geſchnitztem
Eichenholz, 2 Vorhänge und 2 Portidren von Wollenſtoff, 1 Kanape=,
Seſſel, Stühle, Schränke, Commoden, Waſchtiſche; ferner 1 ſehr gut er=
haltenes
Pianino (7 Octav), 1 feuerfeſter Caſſaſchrank, 5 Pulte, Reale
und ſonſtige Gegenſtände gegen baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Hfapator.
3876)

Bekanntmachung.
Mittwoch den 28. April l. J., Vor=
mittags
9 Uhr,
werden Carlsſtraße Nr. 161 verſchiedene
Specereiwaaren, ſehr gut erhaltene Möbel,
Kleider, Weißzeug, gutes Bettwerk und
ſonſtiger Hausrath gegen baare Zahlung
verſteigert. - NB. Mit Verſteigerung der
Specerei=Waaren wird begonnen.
Darmſtadt, 20. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3773)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 29. April 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Nieder=
Beerbach zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert: 3 Wirthstiſche, 5 Wirthsbänke,
1 Wanduhr mit Kaſten, 1 Küchenſchrank,
1 Spiegel, 1 Wagen, 1 ſchwarz=braunes
Pferd und 1 Partie Buchen=Wellen.
Darmſtadt, den 19. April 1880.
Dieter,
3522) Großh. Gerichtsvollzieber.
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 1. Mai 1880, Vor=
mittags
11 Uhr, werden in dem Ritſert=
ſchen
Saale, Hügelſtraße dahier, die fol=
genden
Pfänder gegen Baarzahlung öffentlich
verſteigert, als:
2 Gypsfiguren, 8Kiſtchen mlt Cigarren,
1 Koffer, 1 Mappe und 1 Pfandſchein.
Darmſtadt, den 24. April 1880.
Kaiſer,
3977) Großh. Gerichtsvollzieher.
Holz=Verſteigerung.
Dienstag den 4., Mittwoch den 5.
und Freitag den 7. Mai 1880, jedes=
mal
von Vormittags 9 Uhr an beginnend,
kommen im Brandauer Gemeindewald,
Diſtricten Hühnerwald u. Krummbirk, nach
benannte Holzſorten zur Verſteigerung:
3 Eichen=Stämme von 36-60 Emtr.
Durchm. und 3-9 Mtr. lang,
19 Eſchen=Stämme von 13- 24 Emtr.
Durchm. und 4-7 Mtr. lang,
568 Fichten=Stämme von 25- 26 Emtr.
Durchm. und 7-19 Mir. lang,
276 Eſchen Derbſtangen von 5- 9Emtr.
Durchm. und 5-6 Mtr. lang,

1049 Fichten=Derbſtangen v. 5-10Emtr.
Durchm. und 7-15 Mtr. lang,
365 Fichten=Reisſtangen von 2-4 Emtr.
Durchm. und 3-7 Mtr. lang;

ſodann: Scheiter. Knüppel. Reiſig.
Nm. Rm. 10oWell. Stöcke.
Nm. Eichen 16 12 1350 6 Buchen 6 1150 Eſchen 53 30,00 Ahorn 2 2,00 Nadel 16 96 75,50 119 Birken Erlen 70 3450 Aspen 2 Es wird bemerkt, daß Stamm= und

Stangenholz an den beiden erſten und
Brennholz am 3. Tage verſteigert wird.
Brandau, am 23. April 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Brandau.
3978)
Weber.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 28. April l. J., Nach=
mittags
3 Uhr, werden im Hauſe Kirch=
ſtraße
Nr. 51 zu Beſſungen auf freiwilliges
Anſtehen nachſtehende Mobillargegenſtände
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert:
1Commode, 1 Kleiderſchrauk, 1 Canapee,
2 Tiſche, 1 Küchenſchrank, Stühle und
andere Möbel, ſowie Bettwerk, Kleider und
Weißzeug, Küchen= und Hausgeräthe.
Beſſungen, den 22. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
3881)

Leilgebotenes.
Feinſten reinſchmeckenden
Tafelhonig
in Gläſern und Anbruch zu ſehr billigen
Preiſen empfiehlt
Friedr. Schaefer
3614)
Ludwigsplatz 7.

Preisgekrönt auf mehreren Ausſtellungen
Welbexahu'e

(9

gträp. Hatermehl,
wohlſchmeckend, leicht verdaulich und
ſehr nahrhaft. Aerztlich empfohlen
als beſtens
Eindernährmiltel,
wie auch als vorzügliche Speiſe für
Blutarme, Magenleidende, Wöchner=
innen
ꝛc. Zur Herſtellung ſchmack=
hafter
und kräftiger Suppen für den
allgemeinen Familientiſch allen Haus=
frauen
ſehr zu empfehlen. Anwen=
dungsart
bequem und einfach. Preis
pr. Pfund=Paquet, mit Anweiſung
50 Pfg. - In Darmstadt bei
den Herren Wilh. Manck, Ballon=
platz
5, Friedrich Schaefer, Lud=
wigsplatz
1 Carl Sattes, Ma=
thildenplatzl
, Adam Köhler, Carls=
ſtraße
26, H. K. Jochheim, Eliſa=
bethenſtraße
22, Jul. Wüſt, Soder=
ſtraße
45, Em. Fuld, Kirchſtr. 1.-
Man verlange ſtets Weibezahn's
Hafermehl; Schutzmarke: eine Krone.

Prima Hohlen jeder Art,
Briquettes,
kleingem. Bucheu= und Tannenholz
in jedem beliebigen Quantum, liefert billig
und prompt
Bernhard M. Hachenburger,
2240)
Eliſabethenſtraße 42.
3866) Ein gutes Zugpferd
1
4. Welbrauner Wallache) zu verkaufen.
Atz, Näheres in der Expedition.

4

Canetem.

Naturell-Tapeten und Reste von 25 Pfg. an.
Satin-, Matt- und Gold-Tapeten in ausgewählten Muſtern und
den modernſten Farben empfehlen
C. Hochstätter & Söhne.

Da
anli
ab=
Be
hell

58
85)
1220
138
430
635
96

3

6=
8=
11
24
55
8½
95

6

Grosser reeller Lusverkaufl
Tapeten, Nouleaux, Vorhänge, Gallerien, ſämmtliche
Waaren ſind in jeder Weiſe ſchön und gut, zum Fabrikpreis.
1
W. Schumidt, Schulſtraße 1.

72
111⁷₈
255)
821
929

8½
117
255
831

6106
11¼
66
911
Die
Zahln.

[ ][  ][ ]

N6 81

806

Urthelle ürztlicher Sommitäten über die

W; das anerkannt wirksamste aller Bitterwässer.
Geh. Rath u. Kgl. Leibarzt, München:
Professor Dr. V. Giotl,Leistet in allen Fallen, in welehen
die Anwendung von Bitterwaster angezeigt ist, ausgexeichnete Dienste.
München, 12. März 1879.

Geh. Aed. Rath, Berlin. Die Franz-
Professor Dr. Hirsoh, Josef=Bitterquelle bewährt sich als ein
ebenso sicher wie mild wirkendes dittel in solchen Krankheitsfällen, in
welchen die Anwendung eines gelind auflésenden und purgirenden Hine-
ralwassers
indicirt ist. - 9. März 1880.

in Erlangon: Die Fravz
Professor Dr. W. Loube Josef-Bitterquelle virkt sicher
und macht keinerlei Beschwerden. Selbst in Fällen, wo es bei reizbarem
Darme verabreicht wurde, erzielte das Wasser schmerzlose Wirkung."
Erlangen, 26. December 1878.

Köviglich. Generalstabsarzt,
Prokessor Dr. v. Nussbaul Aunchen: Di= Franz-
JosefBitterquelle wirkt ochnell, schmerzlos und ott in überraschend klei-
München, 11. März 1879.
nen Quantitäten

Geh. San-Rath, Mitglied des deutschen
Dr. VarrentrapP Reichs-Geundheitgamtes, Frankkurt a. A.
Empfiehlt sich vor allen, w, es gilt dem Magen geſſinge Wassermengen
zuzutühren, wird leicht vertragen und gerne genommen.
Frank kurt a. M., 27. April 1879.

V. med. Abthellung des Allgemeinen Krankenhauses zu
Bei Magen. u. Darm-
Wien u. P.
L. d. H. 2 rofossor Dr. Drasche katarrb. hab. Stuhlver-
stopfung
, Appetitlosigkeit, Blatanschoppung, Hämorrhoiden, Leber- und
Frauenkrankheiten wurden vorzügliche Erfolge erzielt.

General-Depot in Würzburg Joh. Schülleln. Vorräthig in
Darmstadt bei Georg Liebio Sohn, sowie in allen Apotheken
und Mineralwasser-Depots, Brunnenschriften ete. gratis durch die Ver-
(3979
sendungs-Direction In Buda-Pest.

in allen Einbänden vorräthig bei

Geſangbücher

Schloßgraben
J. PL. Beinhardt,
1 Tragbalken, alte Eiſenbahnſchienen
in allen Dimenſionen liefert billigſt
J. Harx, Schulſtraße, Darmatadt.

338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Nüheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
2832) Meine in der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
gelegenen Bauplätze
beabſichtige ich zu verkaufen.
Sophie Laubitz Wtw.
obere Nieder=Ramſtädterſtr. 7.

Vorzügl. Wieſenerde
für Blumenbeete, Naaſen u. dergl. per
2ſpänn. Wagen 4 M. 30 Pf. an's Haus
geliefert.
3220)
Fr. Klein, Martinsmühle.

386.

uuor rulodat.
Emanuel Tuld.

3584)
Selbſtgekelterten
Apfelvohn,
zu Maiwein ſehr geeignet.
Lud. Heyl Sohn.
Holzſtraße 17.
3118) Eine Häckſelmaſchine und ein
großer Eisſchrank zu verkaufen. Nüh. res
in der Exp. d. Bl.

9470) Als Huſten=Bonbons ſind
Lödlund's
Halz-Extraol.
Bonbons
ſvor allen ühnlichen Bonbons zu em=h
ſpfehlen. Sie enthalten 25%⁄ Extract,
ſerzeugen keine Säure, ſind außerordent/
lich ſchleimlöſend und von vortrefflichem
AGeſchmack. - Ju Packeten zu 20 und
440 Pfa. in allen Apotheken zu haben
5 Billige Pantoffeln.
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit) werden das Paar
zu 3 Mark abgegeben. Ebenſo ſind von
den beliebten Herren=, Frauen= und Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder). ſowie eine Partie billige
Conſirmandenſtiefel, für deren Güte garan=
tirt
wird, eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.


= Cacoigmo
in bekannter, garantirt reiner Qualität,
2 ſowürz-, Gesund-
Chocoladen. bes Jauiller,
ebenfalls garantirt rein und höchſt fein,
empfiehlt
Priedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7.

C2
Eadurua,
ungefährliches Petroleum,
polizeilich unterſucht, explodirt erſt bei 45 Gr.
Alleinige Niederlage für Darmſtadt und
Umgegend:.
Or. Wirthuveir,
Eliſabethenſtraße 2.

Mehrere Gas=Arme
werden billig abgegeben.
Joh. Schmidt,
3863)
Ellſabethenſtraße Nr. 1.

3742)
Dacbpappe,
ſchwerſte Qualität, billigſt bei
Mayer & Sender, Eiſenhandlung,
dem Haupt=Zollamt gegenüber.

Amerikauiſcher Mais
ganz und geſchroten, ausgezeichnetes Futter=
mittel
, ſowie Futtergerſte und Wicken
empfiehlt zum billigſten Tagespreis
Franz Fehrer
Neckarſtraße 10.
3834)

3874) Stadt=Allee 2 ſind gute froſt=
freie
Chardon=, ſowie Spätroſen=Kartoffeln
per Malter 6½ Mark zu verkaufen.

[ ][  ][ ]

R 8.

Das neue, von der Landessynode genebmigte
Gesangbuch
Ofür die Evangelische Eirche im Grossherzogthum Hessen
ist soeben in dem unterzeichneten Verlage erschienen und wird dem-
nächst
in verschiedenen Einbänden vorräthig gehalten.
WMusterbände können eingeseben werden.
Darmstadt, 26. April 1880.
G. Jovgbaus’sche Hofbuchhandlung,
Verlag.
H 3981)
O000000000000000000000000000
Halt!
Balt!
Für Hausfranen.
1 Ecke der Alexanderſtraße.
Wegen Abreiſe gänzlicher Ausverkauf meines Lagers nur eigenen Fabri=
kats
von Bunzlauer Kochgeſchirre von heute ab zu jedem annehmbaren Preiſe.
NB. 6 Stück Milchtöpfe zu 55 Pfennige.
Robert Brüchmor,
aus Königsbrück bei Dresden.
3982)
rſerurerpuripreureurig
Sorurm.
.
rir rsiuliren

=Aobtnd.
lds=Dae.
CD0
22e
Sr= U8)S S0agen auw-
aus
der Fabrik von MEL E EDIIOIL, Pagnit-Leipig.

Glonia 4
FRanukel im
CAsPian
Luncotn
Double Steppnaht. Einfache Steppnaht. Douhle Steppnaht.
Einfache Steppnaht.
Das Dutzend 55 Pf. Das Dutzend 60 Pf. Das D. taand 55 Pt. Das Dutaend 70 Pf.

Aev's Stoſſwväsche ist dor loinonon Wäsche schon doshalb vorznziohen,
woil sis nicht gewaschen und geplättet zu werden braucht. Da Hoy's Stoff.
wäsche mit oinem loinenartig approtirten Wobstofk vollständig üborzogen
ist, nur in den best passendsten Façons horgestellt wird, dabei Kaum den
Preis des Waschlohns loinener odor baumwollonor Kragen und Hanschetten
Lostot, 80 können wir Jedermann nur rathen, einen Vorsuch zu machen.
Jeder einzelne Kragen kann fast eine ganze Woche getragen werden. ohne
Ansauber zu Werden.

Weuiger als 1 Dutnend per Paçon wird nicht abgogeben.
Fahrik. Jagor von HoV8 Gloſhunago in Damslall.
L. A. Burckhardt, Rheinstrasse 4.
Emil Reuter, Ecke der Schul- und Kirchgasse.
Der Hustrirto Prois-Courant, 200 llustrationen enthaltend. kann von ledormann gralls
und franco von MEI & EOLIoh, Leipzig, bezogen werden.

EH.
O⁄=
9.
T).
14
9)
½
C
o.
5l.
14
9.
4
P
=.
1S.
1
C5.
L2.
59

MittirtrittirrarrrnrraitnrnarnrnArnrnranrcrarArnrAerrtrinDrnnttrtittrtdhk

Neue Geſangbücher
empfiehlt
L. B. Müller,
Schulſtraße. 14.
3983)
3840) Gartenſtraße 7 ſind Topfreben
zu verkaufen.

C0
8 Saalbau-Actien
ſind 35 pCt. zu verkaufen.
Offerten uuter J. V. erbeten.

3985) Apfelgelée,
Honig,
Syrup
billigſt.
L. Veinmann.

Die Nummer 42
der
3986)
Darmſtädter
Sonntag-Leillung
enthält:
1) Philipp Gebhard Stay. 2) Ein
Wintermärchen, Illuſtratioxen zu Shakes=
peare's
Schauſpiel von Leopold Bode.
3) Ein Vermächtniß des ſeligen Herrn.
4) Iſabella von Bourbon. 5) Vom Cha=
mäleon
. 6) Theater, Concerte ꝛc.
Abonnements 1 Mark, einzelne Num=
mern
10 Pfg. Zu haben bei den Heiren
Schorkopf, Thies, Bölling, H. Schmidt.

Au-GU,
ganz ungefährliches und der Polizei= Ver=
ordnung
im Tagblatt Nr. 78 v. 22. April
vollkommen genügendes Petroleum em=
fiehlt

C.
1 11edr. Shaeier,

5872)

Ludwigsplatz J.

Nene Geſangbücher

ſind fertig zu haben bei
5
31. Ph. Leuthner, Markt.

Die neuen Geſangbücher
in den mannigfaltigſten Einbänden ſind vor=
räthig
bei
Georg Thies,
3987a
Eliſabethenſtraße 26.

Vermiethungen.
254) 4 Wilhelminenſtraße 4
ein ſchönes Manſardenlogis, Anfangs April
beziehbar.

349) Ecke der Schuſter= und Holz=
ſtraße
19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu bezieben.

40) ranfnurterkrahe 1 das Fers
terre Logis, 6-7 Piecen, Küche, Magd=
kammer
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber An=
fangs
Mai, auch etwas früher, an eine ruhig=
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
1222) Mühlſtraße 20, 3. Stock, ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2327) Hochſtraße 30 iſt der mittlere,
Stock, 3 Zimmer, Küche und Zubehör, per
1. Mai zu vermiethen.
Ebendaſelbſt die Manſarde, 3 Zimmer,
Küche nebſt Zubehör, per 1. Juni.
Näheres im Laden.
3147) Schützenſtraße 18 ein möbllrtes
Parterre=Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

K 81
807
Kaufmänniſcher Verein.
Samstag den 1. Mai, Abends 8½ Uhr:
Geyeral Versammlung.
im Vercins-Local.
Tagesordnung:
Antrag des Vorſtandes auf Gründung einer Unterſtützungskaſſe.
Wahl des Vorſtandes.
Wahl von 2 Rechnungsreviſoren.
3932)
Der Forstand.

C0
Bür Bandwurmleidende!
Jeden Bandwurm entferne in 1-2 Stunden radical mit dem Kopfe ohne
Anwendung von Couſſo, Granatwurzel und Camalla. Das Mittel iſt für jeden menſch=
lichen
Körper ſehr geſund, ſowie leicht zu gebrauchen, ſogar bei Kindern im Alter von
1 Jahr ohne jede Vor= oder Hungerkur, vollſtändig ſchmerzlos und ohne
mindeſte Gefahr (auch brieflich); für den wirklichen Erfolg leiſte Garantie.
Bandwurmleidende können bei mir Adreſſen radical geheilter Patienten einſehen und
werden arme Patienten berückſichtigt.
In Darmſtadt bin ich im Hôtel zur alten Post (Ernſt=Ludwigsplatzh
am Donnerstag den 29. April, vou 9 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmit=
tags
, zu ſprechen.
Adreſſe iſt: Hailze &cm; Co., Freiburg i. B.
Die meiſten Menſchen leiden, ohne daß ſie es wiſſen, an dieſem Uebel, und wer=
den
dieſelben größtentheils als Blutarme und Bleichſüchtige behandelt. Kennzeichen
ſind: Abgang nudelartiger Glieder, blaue Ringe um die Augen, Bläſſe des Geſichts,
matter Blick, Appetitloſigkeit, abwechſelnd mit Heißhunger, Uebelkeit, ſogar Ohnmachten
bei nüchternem Magen oder nach gewiſſen Speiſen, Aufſteigen eines Knäuels bis zum
Halſe, Sodbrennen, Magenſäure, Verſchleimung, Kopfſchmerz, Schwindel, unregelmäßiger
Stuhlgang, Afterjucken, wellenartige Bewegungen und ſaugende Schmerzen in den Ge=
därmen
, belegte Zunge, Herzklopfen.
Auch Gicht, Rheumatismus u. Hämorrhoiden werden gründlich geheilt.

HagOTbiOl
von heute Freitag den 23. April ab in der
Prauerei zum grünen Laub
in Zapf genommen.
(3864
goooooooooooonooooooooooe

2578) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden in der
Eliſabethenſtraße und ein Laden in der
Wilhelmineuſtraße mit Wohnung zuverm.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
bis 1. Mai zu verm. Gebr. Nover.
3149) Waldſtraße 2 im Seitenbau
iſt ein aus 4 Zimmern nebſt Zubehör be=
ſtehendes
Logis zu vermiethen.
F. Büdinger.
3150) Obergaſſe 40 iſt ein freund
liches Logis mit Glasabſchluß, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche und Zubehör per
1. Juli zu vermiethen.
3237) Eliſabethenſtraße 17 2 Zimmer
ohne Möbel ſofort beziehbar bei
Hermann Schäfer.
3240) Rückertſtraße 17 ein Logis,
4 Zimmer, 1 Küche mit allem Zugehör.
3324) Eliſabethenſtraße 22 2 ſchöne
Zimmer mit oder ohne Möbel, gleich be=
ziehbar
, zu vermiethen.
3662) Riedeſelſtraße 35 der Par=
terre
= Stock, aus 6 Zimmern, 2 Entreſol=
zimmern
, Küche, Magdſtube, Bodenkammer,
Haushaltungs=, Holz= und Kohlenbehälter,
Bleichplatz ꝛc., ſofort zu vermiethen. Das
Nähere bei Fr. Schröder Sohn,
Marienplatz Nr. 6.
3667) Neue Kiesſtraße 51 iſt ein
kleines Zimmer möbl. oder unmöbl. zu verm.
3674) Lndwigſtraße 16 iſt ein geräu=
miger
Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
3675) Beſſ. Karlsſtr. 1 iſt ein neu
hergerichtetes Logis in der Manſarde, 3
Zimmer, 2 Cabinets, Küche, abgeſchloſſenem
Vorplatz, Bleichplatz ꝛc. an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
5571)1 mobl. Zimmer m. Penſion.
Waldſtraße. J. W. Dietſche.
3909) Eliſabethenſtraße 35 ein möol.
Zimmer zu verm. u. ſofort zu beziehen.
3911) Heinheimerſtraße 7 iſt eine
freundl. Parterre Wohnung alsbald beziehbar.
3915) Hölgesſtraße 4 eine freundliche
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern, Ca==Schularbeiten derſelben zu überwachen und
binet, Küche ꝛc., zu verm. u. ſofort zu bez.
3988) Bleichſtraße 11 iſt im 2. Stock
eine Wohnung, beſtehend aus 2 großen Zim=
mern
, 2 Cabinetten mit Zubehör, zu ver=
miethen
und baldigſt zu beziehen.
3959) Eck der Hügel= u. Karlsſtr.
Nr. 2 iſt die bel Etage, 5 Zimmer, Ca=
binet
, Bleichplatz nebſt allen Bequemlich= lerei erlernen bei Gg. Wilh. Roth.
keiten zu vermiethen.
4 Zimmer, Glasabſchluß mit allem Zube=
hör
, ſogleich beziehbar, zu vermiethen.
3991) Beſſ. Herdwegſtraße 20 ein
ſchönes Manſarden=Logis bis 1. Juni be=
ziehbar
zu verm. Näh. Beſſ. Carlsſtr. 49.

3812) Ein gebildetes Mädchen,
welches ſchon längere Jahre bei Kindern
conditionirte und die beſten Zeugniſſe beſitzt,
ſucht Stellung zu Kindern von 4 bis 10
Jahren; auch wäre dieſelbe befähigt, die
iſt in der Hand= u. häusl. Arbeit ſgewandt.
Ein gut empfohlener Herrſchaftskutſcher
ſucht Stellung.
Mehrere Köchinnen u. Schenkammen
können ſofort Stellen erhalten.
Er. Wagner, 14 Mühlſtraße 14
3810) Ein Lehrling kann die Speng.
Spenglermeiſter in Beſſungen.
3990) Landwehrſtraße 27 der 2. Stock, 3950) Ein zuverläſſiger Mann übernimmt
das Austragen von Büchern, Rechnungen oder
ſonſtige Commiſſionen, ganze oder halbe Tage.
3809) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Soderſtraße 50 Hinterbau.

3873) Offene Lehrſtelle.
Bapt. Jos. Hermes,
Optiker u. Mechaniker.
3524) Lehrling bei ſofortigem Lohn
geſucht in der Keſſelſchmiede von
Arthur Rodberg, Landwehrweg 61.
3706) Ein Lehrling kann die Schloſ=
ſerei
erlernen bei Wilh. Müller,
Schloſſermſtr. Neue Kiesſtr. 5½.
3764) Offene Lehrſtelle bei
Juwelier Carl Müller.
3716) Für die feinere Wäſche=Confection
ſuche noch einige geübte Arbeiterinnen,
die auf Wheeler=Wilſon=Maſchinen nähen
H. Naumann,
Weißwaarengeſchäft, obere Eliſabethenſtr.
3994) 4300 Mark ſind gegen erſte
Hypothek vom 1. Juli ab auszuleihen.
Wo? ſagt die Expedition.
215

[ ][  ][ ]

808

R. 81
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Die Vertilgung der Blutlaus.
Die Beſitzer von Apfelbäumen in der Gemarkung Beſſungen werden aufgefor=
dert
, ihre Bäume nachzuſehen und eventuell von der Blutlaus zu reinigen. Die Com=
miſſion
wird nach 8 Tagen die Beſichtigung der Bäume vornehmen und von etwa
verſäumter Reinigung Anzeige machen.
Das bezügliche Localreglement vom 2. Mai 1879 liegt 8 Tage lang zu Jeder=
manns
Einſicht auf unſerem Büreau offen.
Beſſungen, den 26. April 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
3995)
Nohl.
Krankenwärter=Stelle.
Friſch

Für das Bürgerhoſpital zu Worms wird
zum Eintritt auf 1. Mai l1J ein tüchtiger
Krankenwärter geſucht.
Anmeldungen unter Beifügung von Zeug
niſſen ſind in dem Secretariat des Hoſpitals
einzureichen.
Worms, den 22. April 1880.
Die Hoſpital=Verwaltung.
3941)
Heimburg.
3943) Ein routinirter Reiſender kann
gegen gute Proviſion für mehrere Monate
im Jahr einen Reiſepoſten in einem hie=
ſigen
Fabrikgeſchäft erhalten. Offerten
unter 8M3943 befördert die Exp. d. Bl.
3847) Ein junger Mann, welcher An=
lage
zum Zeichnen und Vorkenntniſſe beſitzt,
kann auf dem Zeichenbureau eines hieſigen/
Fabrikgeſchäftes als
Lehrling
eintreten mitkleinem Salair. Näh. i. d. Exp.

8 Ein Darlehen s00 bis

Cr.
von circa
1000 Mark ſofort zu leihen geſucht.
Offerten erbittet man unter Chiffre 2
Nr. 123 poſtlagernd Bensheim.

3851) Eine Wohnung von 3-5 Zim=
mern
nebſt Zubehör wird zum 1. Juli zu
miethen geſucht. Gefl. Offerten nebſt Preis=
angabe
unter F. G. Nr.37 an die Exped.
d. Bl. erbeten.

3996) Eine tüchtige Köchin wird ge=
ſucht
. Promenadenſtraße 1.

3997) Ein braves Mädchen das
gründliche Hausarbeit verſteht, ſucht Stelle.
Vermiethbüreau S. Röſe, Blumenthalſtr.62.
8 ſEs wird für 2 ältere ſchwächliche Leute
8 E bei Darmſtadt eine Perſon geſetzten
Alters geſucht, die kochen und auch die vor=
kommenden
häutzlichen Arbeiten zu beſorgen
hat. Gute Zeugniſſe ſind erforderlich.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.

von M. 1.10. u. M. 1. 20, garan=
tirt
reinſchmeckend,
M. 1. 40 u. M. 1. 50. vorzüg=
licher
u. kräftiger Geſchmack,
M. 1. 60, übertrifft jeden cau=
dirten
Kaffee,
M. 1.80 ꝛc., Wiener Miſchung.
Verſelbe beſteht aus 5 verſchiedenen
Sorten und iſt der feinſte und wohl=
ſchmeckendſte
Kaffee, der exiſtirt.
PLeilipp Weber
3969)
Carlsſtraße 24
- hrs400) Ein 3ſtöck. Wohnhaus
120
14
ch
S41ft mit hübſchem Garten in ſchön=
AEO
ſter Lage erbſchaftshalber zu
GELA verkauſen. Briefe unter 1100
Ahalan die Exp. d. Bl.

telpunkt
geſucht.

Fin Haus mit Garten 3. Allein=
= bewohnen n. allzu weit v. Mit=
der
Stadt z. kaufen oder miethen
Offerten m. Preisangabe u. Chiffte
E. 25 a. d. Exp d. Bl.

2. (Geſucht gegen guten Lohn ein Mäd=
chen
, das ſelbſtſtändig kochen und
S
die Wäſche einer kleinen Familie beſorgen
kann. Rur ſolche mit guten Zeugniſſen
verſehen, mögen ſich melden Heinrichſtr. 11I.

Commisſtelle!
C2)
Für einen angehenden jungen Commis
wird eine angenehme Stelle als Verkäufer
frei. Solche, die in einer Garn= und
Kurzwaarenhandlung ihre Lehre beſtanden
und einige Kenntniſſe im Engliſchen haben,
erhalten den Vorzug.
Offerten, zunächſt ſchriftlich, nimmt
Herr Generalagent Schneider, Schwa=
nenſtraße
29, entgegen.

2 ſps dieue zur Nachricht, daß bis zum
Himmelfahrttag die
2
Kaſſee-Restauration
im Fürſtenlager zu Auerbach er=
öffnet
wird.
4005) Eine junge reinl. Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Kirchſtraße 14.
Döring.
2.
Zu miethen geſucht!
S
Ein einfach möblirtes Zimmer mit
zwei Betten, wo möglich mit Gelegenheit
zum Kochen. Adreſſen abzugeben in der
Expedition d. Bl. unter E. W.4006.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 27. April.
6. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Gaſt=Darſtellung des Herrn Th. Schelper.
Zum erſten Male:
Hanne Nüte's Geburtstag.
Ländliches Charakterbild in 2 Abtheilungen nach
Fritz Reuter.
Perſonen:

Snut, Schmied
Frau Snut,
Johann, genannt Hanne
Nüte' ihr Sohn .

Smid, Taglöhner

Frau Smid
Fiken, genannt der kleine
Pudel: ihre Tochter
Klump, Bäcker
Der Paſtor
Suhr, Küſter
Maurer Klink

Erſter ) Bauer
Zweiter!

Frau Pichon.
Hr. Peppler.
Hr. Krüger.
Frau Kugler.

Fr. Haſem=Kläger
Hr. Schimmer.
Hr. Mickler.
Hr. Leib.
Hr. Hartig.
Hr. Hedrich.
Hr. Lang.
Hierauf zum Erſtenmale:
Die drei Langhäuſe.
Luſtſpiel in 3 Akten von Fritz Reuter.
Perſonen:
Frau von Gernfried
Baron von Stolt.
Langhans, Juſtiz= und Ver=
waltungsbeamter

Emma, ſeine Tochter
Lüchting, Advocat
Zwippel, deſſen Schreiber
Kluckhuhn, Gerichtsdiener
Frau Kluckhuhn
Karoline, deren Tochter
= 4 Snut
Kluckhuhn
als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Mittwoch 28. April.
7. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung
Letzte Gaſtdarſtellung des Herrn
Th. Schelper.
Zum erſten Male wiederholt:
On kel Bräſi g.
Characterbild in 5 Alten nach Fritz Reuter's
Roman Ut mine Stromtid=
Inſpector Bräſig
Herr Schelper
als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.

Frl. Ethel.
Herr Edward.
Hr. Werner.
Fr. Haſem=Kläger
Hr. Peppler.
Hr. Franke.
4 4
Frau Pichon.
Frl. Weigel.
Herr Schelper

4007) Das Neue Peſter Journalä vom 3 Juli v. Js. ſchreibt
in ſeinem Berichte über die ung. Landes=Ausſtellung vom Jahre 1879.
Die Expoſition der Franz Joſeph=Bitterquelle zeigt eine graphiſche Zu=
ſammenſtellung
, aus welcher erſichtlich, daß heute die Verſendung dieſer
Quelle jährlich nahezu eine Million Flaſchen beträgt; die jährliche
Steigerung, die Ausbreitung über einzelne Ländergruppen, wie dieſelbe
immer mehr nach Weſten vorgedrungen und heute ebenſo in New=York,
wie in Indien gefunden wird. In der Heimath der Ofener Quellen
aber in Wien und Budapeſt finden wir die Franz=Joſef=Bitterquelle in
ſo großartigem Maßſtabe eingebürgert, daß wir der energiſchen und ver=
ſtändigen
Verſendung unſere höchſte Anerkennung nicht vorenthalten
dürfen. In erſter Reihe iſt wohl der Vorzüglichkeit des Quellenpro=
ductes
die beiſpiellos raſche Verbreitung zu verdanken, denn wahrlich
nur ein erſter Verſuch genügt, um den hohen mediciniſchen Werth zu
erkennen, auch wenn nicht ſolche europäiſche Capacitäten dafür mit ihren
einflußreichen Empfehlungen einſtehen würden, wie Prof. Leube in Er=

langen, von Bamberger in Wien, Gerhardt in Würzburg, Immermann
in Baſel, Hirſch in Berlin, Kußmaul in Straßburg, die vielgeſuchten
Frauenärzte C. v. Braun=Fernwald in Wien, v. Scanzoni in Wurzburg,
Spiegelberg in Breslau, berühmte Aerzte, wie Generalſtabsarzt Prof.
v. Nußbaum und kgl. Leibarzt Prof. v. Gietl in München, das Mitglied
des kaiſ. deutſchen Geſundheitsamtes Geh. San.=Rath Dr. Varrentrapp
in Frankfurt a. M., Ober=Med.=Rath Dr. Laudenberger in Stuttgart,
Biesiadecky in Lemberg, Draſche, Meynert und Leidesdorf in Wien.
Nicht nur die Akademie der Medicin in Paris und Hoſpitäler vom Nange
des allgem. Krankenhauſes in Wien, ſondern auch das k. u. L. Mint=
ſterium
(auf Grundlage der Berichte der Militär=Heilanſtalten) bezeugten
die Superiorität dieſes Waſſers. - Der Erfolg, der ſeit mehr als
10 Jahren auf dem Felde der Balneologie vortheilhaft bekannten Ver=
ſendungs
=Direction iſt aber auch zugleich als ein Erfolg der vater=
ländiſchen
Induſtrie anzuſehen, welchen die Jury mit der goldenen
Medaille gewiß nicht zu hoch anerkannte.

[ ][  ][ ]

2
4l.
8½

Leopold Bodes Illuſtrationen zu Chakeſpeare's
Wintermärchen.
Shakeſpeares Wintermärchen" iſt das einzige von den älteren
claſſiſchen Stücken, bei denen der Autor ſich erlaubt hat, die Grenze,
welche die Aeſthetik zwiſchen Roman und Drama gezogen hat, zu über=
ſpringen
. Im Roman können wir, weil wir die Perſonen nicht leibhaft
vor uns ſehen, der Erzählung des Dichters folgen und einen Menſchen
allmälig vor uns wachſen, das Kind zum Mann reifen, den Greis noch
von uns ſcheiden ſehen. Das können wir im Drama nicht, weil der
Menſch. wie er im erſten Akt uns vorgeführt wird, eine Stunde ſpäter
nicht als ein gänzlich anderer erſcheinen kann, ohne uns die ganzen Be=
riffe
von Wirklichkeit zu zerſtören. Ein Kind im 3. Akt auf die
Bühne bringen und im 4. Akt als Jungfrau verwandeln ſehen, das geht
ſo ſehr gegen unſere natürliche Anſchauung, daß uns kein Hülfsmittel,
auch wenn die Zeit in einem Chorgeſang uns darüber hinweg tragen
will, den Widerſpruch löſt.
Shakeſpeare verſucht nun das Unmögliche; er hat auch den
Spalt überbrückt, aber nicht durch den eingeſchobenen Epilog zum 3. Akt,
ſondern durch die Handlung. Er läßt im 3. Akt ſo ungeheure Dinge
vor unſeren Augen geſchehen, - den Prinzen ſterben, die Königin todt
dahin ſinken, den König, in Reue zerkuirſcht, ewige Buße geloben,
daß wir fühlen, ſolche Conflicte können nicht in dem Rahmen der zwei
letzten Akte auf gewöhnliche Art gelöſt werden. Er bringt deshalb im
4. Akt eine ganz neue Geſchichte von ganz neuen Perſonen, die wir nur
einmal flüchtig vorher ſahen, als gehorten ſie kaum zum Stück. Aus
der Königsburg von Palermo bringt er uns in die böhmiſchen Wälder
zu dem ſimplen Feſt einer Schafſchur. Mit Schnurren und derben
Späſſen bringt er die Schäferknechte herein, um einem zu zeigen, wie
wenig zu dem Menſchenglück gehört, wenn die Menſchen nur genügſam
ſind. Daraus läßt er die zarte Blume Perdita emporwachſen, die mit
ſeinerem Sinne ſich aus dem rohen Leben erhebt und dem Beſitzer aller
Reichthümer, dem Königsſohn Florizel, ein Glück zeigt, was er in ſeiner
Burg nicht zu finden vermag. Indem er dann den Ahnenſtolz des
Vaters erweckt und das Glück der Liebenden zu zerſtören droht, führt
er uns zu dem Punkt, an dem wir glauben: nur ein außergewöhnliches
Ereigniß vermag dieſe Gegenſätze zu löſen. Somit bringt er das flie=
hende
Paar und den verfolgenden Vater nach Sicilien und läßt hier
durch Wiederfinden des verloren geglaubten Königskindes und Wieder=
erwachen
der todt geglaubten Königin den Ahnenſtolz beſiegen und den
büßenden König Leontes wieder Ruhe und Frieden finden.
Shakeſpeare hat hiermit das Unfaßliche faßbar gemacht: er
hat ans Ungeheure uns gewöhnt und damit die Phantaſie für die Aus=
gleichung
anſcheinender Gegenſätze empfänglich gemacht. Er ſelber hat
dieſen Kunſtgriff nur einmal in ſeinem Leben gebraucht, nie wieder,
weil man ſelbſt mit der menſchlichen Phantaſie nicht ſcherzen ſoll. Trotz
alldem würde ſein Drama unlogiſch erſcheinen, wenn ein Maler gerade ſo
die Scenen malen wollte, wie Shakeſpeare ſie folgen läßt. Der Maler
kann keinen Chorus=Zeit' einſchieben und nicht durch Neben=Geſchichten
die Haupt=Geſchichte erklären; er muß, will er eine Bilder=Reihe durch
ich ſelber erklären, die Haupt=Figuren vom Anfang zum Ende durchlaufen
laſſen und durch die Aehnlichkeit der Perſonen und Verwandtſchaft der
Zandlung dem Beſchauer die Bilder begreiflich machen. Ich erinnere
hier nur an die Bilder aus der Leidens=Geſchichte Chriſti, an die ſ. 9.
Stationen, diehſo oft von Malern und Bildnern zum Vorwurf genommen
wurden, weil ſie hier durch Kenntlichkeit der Haupt=Perſon und die ſich
natürlich entwickelnde Handlung zu dem Beſchauer verſtändlich ſprechen
konnten. In dieſem Sinne hat Bode die Bilder gemalt. Er ſtellt die
fünf Acte in ſieben Scenen dar. In den vier erſten zeigt er den Abſchied
des Polyrenes von Hermione und Leontes, die Verſtoßung der Hermione,
die Präſentation des neu geborenen Kindes, den Tod der Mutter und
die Reue des zur Erkenntniß kommenden Leontes. In den drei folgenden
bringt er die Auffindung des Kindes, die Wieder=Erwachung der Mutter
und die Vereinigung von Mutter und Tochter mit der Ausſöhnung der
getrennten Gatten. Hier iſt der Zwieſpalt von Zeit und Handlung auf
einfache Weiſe gelöſt. Hermione, die Haupt=Perſon, läuft durch alle
Bilder durch als Trägerin des Gedankens. Die beiden Bilder, auf denen
ſie nicht erſcheint, enthalten das neu geborene und das ausgeſetzte Kind,
deſſen Anblick nur zu leicht an der Mutter Glück und Schmerz erinnert.
Das Schlußbild gibt dann in ſehr überzeugender Weiſe die Löſung der
vorherigen Diſſonanzen.
So viel m Kürze über die beiden Werke, die jedes in ſeiner Art
bedeutend ſind durch die treffliche Darſtellung tief einſchneidender Contraſte
und ebenſo glückliche Löſung höchſter künſtleriſcher Probleme. Die Bilder
werden nur noch bis zum Mittwoch hier aufgeſtellt bleiben, dann für
immer aus dem Bereich der deutſchen Kunſtſtätten verſchwinden. Sie
kommen von hier direkt nach London, wo ſie ein Herr Julius Beer,
der ſie vor zwei Jahren beſtellte, in ſeinem Privathaus aufſtellen wird.
Die Kunſtfreunde mögen die wenigen Stunden nicht verſäumen, in denen
ihnen der Anblick des koſtbaren Schatzes noch geboten iſt.
Heinrich Becker.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Kanzler der
Landes=Univerſität Geheimerath Profeſſor Dr. H. Waſſerſchleben
das Comthurkreuz 2. Cl. des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen,

81
809
den Profeſſoren Dr. W. Oncken, Dr. A. Streng und Dr. L. Seuffert
das Ritterkreuz 1. Cl. des genannten Ordens, dem Profeſſor der Bota=
nik
Dr. H. Hoffmann den Character als Geheimer Hofrath= und
dem Kreisbaumeiſter zu Gießen Baurath H. Holzapfel den Character
als Geheimer Baurath' verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben ſich geſtern nach
Oberheſſen zur Auerhahnbalz begeben und werden am Mittwoch zurück=
kehren
, an welchem Tage noch keine Audienz ſtattfindet.
Herr Staatsminiſter Freiherr von Starck Exc. hat ſich am
Samstag behufs Theilnahme an den Sitzungen des Bundesraths für
kurze Zeit nach Berlin begeben.
D. Z.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 11 vom 24. April ent=
hält
: Fleiſchbeſchauordnung.
Nr. 12 vom 26. April enthält: Inſtruction für die Fleiſch=
beſchauer
.
Militärdienſtnachrichten. Bei der dießjährigen Kadetten=
vertheilung
wurden in Großh. heſſiſchen Regimentern angeſtellt: Im 1.
Großh. Inf.=Reg. Nr. 115 P.=U. v. Nauendorf als Sec.=Lt., im 2. Großh.
Inf.=Reg. Nr. 116 P.=U. Hahn I. als Sec.=Lt., im 3. Großh. Inf.=Reg.
Nr. 117 Gefr. Lindt als Port.=Jähnr., Babſt, Kadett vom Kgl. Sächſ.
Kadettencorps wurde als charakt. Port.=Fähnr. beim 3. Großh. Inf=
Reg. Nr. 117 angeſtellt.
K. Strafkammer I. Sitzung vom 26. April. Heute wurden
folgende Fälle abgeurtheilt: 1) Berufung in Unterſuchungsſachen gegen
Johann Heinrich Sehnert und Philipp Sehnert von Dietzenbach wegen
Körperverletzung. Von Großh. Schöffengericht Langen waren der Erſtere
zu 3 Monaten, der Letztere zu 2 Monaten Gefängniß, beide zu einer
Buße von 77 M. und in die Koſten verurtheilt worden. Sie haben da=
gegen
appellirt und wird die Sache heute vor der Strafkammer L ver=
handelt
. Der Gerichtshof verwarf die Appellation, beſtätigte das Urtheil
erſter Inſtanz und verurtheilte die Appellanten auch in die Koſten dieſer
Inſtanz. 2) Ein ſchauderhaftes Bild der Verkommenheit bietet die nach=
ſtehende
, bei geſchloſſenen Thüren geführte Verhandlung. Auf der An=
klagebank
ſitzt Michael Welger von Offenbach, der leibliche Vater der
Franziska Welger, ſeine Ehefrau, die Stiefmutter derſelben, beide ange=
klagt
der Kuppelei, Franziska Welger, angeklagt des Diebſtahls und ihr
Brautigam, angeklagt der Hehlerei und der Kuppelei. Er iſt der Louis
ſeiner Braut und wurde im vorigen Jahre bereits wegen Kuppelei mit
6 Wochen Gefängniß beſtraft. Michael Welger wird in eine Zuchthaus=
ſtrafe
von 2 Jahren, ſeine Ehefrau in eine ſolche von 1 Jahr 3 Monaten,
Franziska Welger wegen Diebſtahls in eine Gefängnißſtrafe von
3 Monaten, Wilhelm Groß wegen Hehlerei und Kuppelei in eine Ge=
fängnißſtrafe
von 6 Monaten verurtheilt. Dem Michael Welger und
Wilhelm Groß werden je 6 Wochen Unterſuchungshaft, der Mich. Welger
Ehefrau und der Franziska Welger werden je 3 Wochen Unterſuchungs=
haft
aufgerechnet. Dem Mich. Welger und Wilh. Groß werden die
bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren, den übrigen auf
je 2 Jahre aberkannt. Die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht wird ausge=
ſprochen
. Mich. Welger wird in vier Zehntel, ſeine Ehefrau in drei
Zehntel, Wilh. Groß in zwei Zehntel, Franziska Welger in ein Zehntel
der Koſten verurtheilt. 3) Die Unterſuchungsſache gegen Jacob Boley
von Offenbach wegen Hehlerei wird wegen Ausbleibens von Zeugen ver=
tagt
. 4) Johann Lannert von Rimbach ſteht wegen fahrläſſiger Brand=
ſtiftung
vor Gericht. Er iſt Tüncher, hat in das Maurerhandwerk ge=
pfuſcht
und eine leichtſinnige Feuerungsanlage hergeſtellt, die einen
Brand, der jedoch bald gelöſcht wurde, zur Folge hatte. Es war ein
Schaden von 50 M. entſtanden. Der Gerichtshof verurtheilte den An=
geklagten
in eine Geldſtrafe von 10 M., welche im Falle der Unein=
bringlichkeit
in eine Haftſtrafe von 2 Tagen verwandelt wird und in die
Koſten.
44 Unter dem Vorſitze des Herrn Dekan Ewald fand geſtern im
oberen Rathhausſaale eine Sitzung der evangeliſchen Kirchengemeinde=
vertretung
ſtatt. Zunächſt widmete der Vorſitzende dem verſtorbenen
Mitgliede, Realſchuldirector Lorey, Worte ehrendſter Anerkennung,
welchen die Verſammlung durch Erheben von ihren Sitzen ſich anſchloß.
Der erſte Gegenſtand der Tagesordnung betraf den Bericht über den
kirchlichen Zuſtand der evangeliſchen Civilgemeinde im verfloſſenen
Kirchenjahr. Derſelbe, verleſen durch Herrn Pfarrer Dr. Sell, ge=
ſtattet
in ſeinen Ziffern wieder eine nicht unerhebliche Hebung des
kirchlichen Sinnes dahier zu conſtatiren (wir werden über den Inhalt
des Berichtes morgen ausführlich referiren). Der nächſte Punkt
der Tagesordnung betraf die facultative Einführung des neuen Geſang=
buchs
. Hierzu hatten die Herren Oberbürgermeiſter Ohly und Major
a. D. Reh den Antrag eingebracht, aus Anlaß der bis jetzt noch
nicht - wenigſtens nur ganz vereinzelt, möglich geweſenen Information
über den Inhalt des neuen Geſangbuches eine Beſchlußfaſſung zu ver=
tagen
. Herr Advocat Buchner ſprach ſich für den Antrag aus, da der=
ſelbe
vollſtändig begründet ſei, und wurde von der Verſammlung ein=
ſtimmig
beſchloſſen, die Abſtimmung über die Einführung des neuen Ge=
ſangbuches
bis zur Woche nach Pfingſten zu vertagen. Der Vorſitzende
verlas hierauf die Namen der durch Loos dieſes Jahr austretenden Mit=
glieder
der Kirchengemeindevertretung, für welche demnächſt eine Neu=
wahl
ſtattzufinden hat. Die durch Herrn Major Reh angeregte Frage,
ob die Angehörigen der evang. Militärgemeinde auch als Mitglieder der
Civilgemeinde zu betrachten und wählbar ſeien, rief eine längere Dis=
cuſſion
hervor. Beſchlußfaſſung über dieſe Frage wurde der nächſten
Sitzung vorbehalten.

[ ][  ]

N6
810
4 Die jüngſt verfloſſene Feſtzeit hat wieder einmal den Beweis ge=
liefert
, daß bei einigermaßen lebhaftem Beſuche die vorhandenen evangeli=
ſchen
Kirchen unſerer Stadt bei weitem nicht ausreichen, um dem vor=
handenen
Bedürfniſſe zu genügen, und ſo darf zumal in dieſen Wochen,
wo ſo viele evangeliſche Familien durch die Confirmationstage an den
Segen der kirchlichen Gemeinſchaft erinnert werden, der im vergangenen
Herbſt gegründete evangeliſche Kirchenbauverein ſich vertrauens=
voll
mit der Bitte um Beitrittserklärungen und Beiträge an die Ge=
meinde
wenden. Aus Rückſicht auf die großen Anforderungen, welche der
ſtrenge Winter an die Privatwohlthätigkeit machte, glaubte der Vorſtand
ſeither zurückſtehen zu ſollen, jetzt aber hält er ſich verpflichtet, die Auf=
merkſamkeit
des Publikums auf ein ſo zukunftreiches und ſchönes Unter=
nehmen
zu richten. Der junge Verein zählt über 100 Mitglieder und
hat an einmaligen Beiträgen über 2000 Mark,L an jährlichen gegen
1000 Mark zu verzeichnen, dies alles in Folge ſeines erſten einmaligen
Aufrufes an die Gemeinde. Die früher geltend gemachten Bedenken ſind
bei der definitiven Conſtituirung des Vereins vollkommen gehoben wor=
den
und läßt ſich hoffen, daß Alle, die ſich überhaupt für kirchliches
L ben intereſſiren, mit gleicher Freude ſich an der Vorbereitung eines Wer=
kes
betheiligen können, deſſen Durchführung unſrer Gemeinde zur Ehre,
unſrer Stadt zur Zierde gereichen wird. Es ſollen nunmehr unter allen
Gliedern Sammelliſten mit der Bitte um Beitrittserklärungen und Bei=
träge
in Umlauf geſetzt werden; Die Mitgliedſchaft des Vereins
erwirbt man nach den Statuten durch Zahlung eines Jahresbeitrags
von 2 Mark, aber auch der geringſte Beitrag wird jederzeit mit Dank
angenommen. Ein Mitgliederverzeichniß und ein Bericht über die ſeit=
herigen
Ergebniſſe der Sammlung wird veröffentlicht werden, ſobald
durch den Umlauf der Liſten die Gemeindemitglieder Gelegenheit gehabt
haben, ſich über ihre Betheiligung zu erklären.- Unmittelbare Beitrittser=
klärungen
nimmt an der Rechner des Vereins Oberpoſtmeiſter Pfaltz
(Neckarſtraße 1) und der Schriftführer Pfarrer Sell ( Wilhelminen=
platz
17).
- Eine mit Schwierigkeiten verknüpfte Arbeit, die Führung der
neuen Waſſerleitung unter dem Uebergange der Main Neckar=Bahn vor
dem Rheinthor, iſt geſtern in Angriff genommen worden.
Verkauft wurde durch Vermittlung des Commiſſionärs
P. Thüringer, das Haus des Herrn Kaufmann B. Paſſet, Eck der
Schirm= und Marktſtraße, an Herrn Kaufmann Auguſt Büchner da=
hier
, um die Summe von 46,000 Mark.
Der Mainzer Anzeiger bringt Folgendes aus Darmſtadt:
Wenn man im alten Großherzoglichen Schloſſe aus dem Haupthofe in
den links gelegenen kleineren Hof tritt, ſo überraſchen den Beſchauer
wohlthuend einige prächtige kleine Façaden aus der Zeit der Spät=
renaiſſance
. Dort befindet ſich die breite Freitreppe, welche zu dem Auf=
gang
in die Empfangs=Gemächer des verſtorbenen Großherzogs führt.
Im verfloſſenen Jahre brach daſelbſt durch einen alten Schornſtein Feuer
aus, und drei dieſer Salons wurden theilweiſe zerſtört. Jetzt ſind die=
ſelben
wieder neu hergeſtellt und ihre innere Einrichtung bildet einen
Hauptanziehungspunkt für den Kunſtverſtändigen. Sie entſtammt mit
ganz geringen Ausnahmen der Mainzer Kunſtinduſtrie. Im erſten, ſo=
genannten
Kaminzimmer - wohl wegen eines vorhandenen reichen
weißen Kamines - ſind Thüren und Lamberien von ſchwarzem, matt
gehaltenem Holze; der dekorative Schmuck dieſer Theile iſt gut ſtyliſirt,
reich und elegant und doch nicht überladen. Ein Gleiches gilt von dem
ſchön geſchnitzten Schreibtiſch und einer ſich prächtig aufbauenden Etagère,
beide, ſowie die mit moosgrünem Plüſch überzogenen Seſſel und Stühle
und ein runder Tiſch, ſind gleichfalls von mattſchwarzem Holze. Die
Wände bedeckt ein olivenfarbiger Seidenbrokat, welchen ein feines Gold=
ornament
durchwirkt: die Vorhänge ſind von Olive=Seidenſerge und mit
einer reichen nobel wirkenden Bordüre in Schwarz und Gold eingefaßt.
Im darauffolgenden Zimmer, der Bibliothek, weht uns etwas Bekanntes
entgegen, was uns anheimelnd anmuthet; wir werden an das preisge=
krönte
Zimmer der A. Bembe'ſchen Möbelfabrik in der Offenbacher Aus=
ſtellung
erinnert, und in der That entſtammt dieſe Dekoration ſammt
Ameublement, ſowie die des vorhergehenden und des folgenden Salons
dem genannten Etabliſſement. Hohe geſchnitzte Lamberien, ebenſolche
Thüren von gewichſtem italieniſchem Nußholz bringen ſofort den ernſten
Character dieſes Raumes zum Ausdruck. Ein Kugelluſtre von polirtem
Meſſing hängt in der Mitte des reichgeſchmückten Plafonds herab. Die
Wandbekleidung beſteht aus rothem gepreßtem Sammet, die Vorhänge
ſind von mattblauem Seidenſtoffe mit Goldfäden durchzogen: Bezug der
Divans und der Seſſel: blauer Seidenplüſch. Bei ſämmtlichen Farben
iſt der reizende Timbre glücklich imitirt, den nur hohes Alter den Stoffen
verleiht. Der Spiegel mit reichgeſchnitztem breitem Rahmen, die reichge=
ſchnitzten
Divaus und ein ebenſolcher Tiſch harmotiren mit der Wand=
bekleidung
. Ein ſteinernes Möbel:, der gemüthliche grüne Kachelofen,
von A. Schneider und Sohn in Mainz, den wir ſchon in der Offenbache:
Ausſtellung zu bewundern Gelegenheit hatten, verdient wegen ſeiner ſorg=
fältig
und künſtleriſch behandelten Ornamentik, der ſelbſtſtändigen Rich=
tung
der darin zum Ausdruck gebrachten Renaiſſance - gegenüber den
ſchwachen Nürnberger Nachahmungen, die ſo lebhaft an Lebkuchen erinnern
- wegen ſeiner ſchönen, geſättigten grünen Farbe nicht unerwähnt ge=
laſſen
zu werden. Nicht minder gilt dies von der Bekleidung aus grünen,

feingemuſterten Kacheln an der Wand hinter dem Ofen. Das daraͤn=
ſtoßende
Schreibzimmer. empfängt uns elegant und behaglich. Hohe
Lamberien und Thüren von geſchnitztem und gewichſtem Nußholz werden
belebt und geſchmückt durch Intarſien aus verſchiedenfarbigen Natur=
hölzern
. Der havannafarbige Satin mit Seidenplüſchſtoff der Vorhänge
harmonirt gut mit dem Olivengrün der Wände: der Bezug der Sitzmöbel
iſt von gleichem Stoff wie die Vorhänge und iſt geziert mit havannah=
farbiger
Paſſementrie, gemiſcht mit Olive. Prächtige Möbel aus mexi=
kaniſchem
Nußholz ſtehen umher, und eine Wand ſchmückt ein origineller
Spiegel - eine Stahlimitation von Cartonpierre, während ein zierlicher
kleiner grüner Kamin von Hausleiter in Frankfurt dazu beiträgt das
Interieur zu beleben. Sollen wir den Eindruck conſtatiren, den dieſe
decorative Leiſtung in ihrer Geſammtheit auf uns macht, ſo glauben wir
nicht zu viel geſagt zu haben, wenn wir behaupten: das der Neuzeit bereits
angekränkelte Schalten auf s Gerathewohl mit den Formen, wir möchten
ſagen die gewaltſame, zügelloſe, üppig entartete, bereits ans Barocke
ſchweifende Formenübertreibung (ſiehe u. a. einige der neueſten Façaden
der Kaiſerſtraße in Frankfurt) iſt hier vermieden und der Character edler
Ruhe, maßvoller Schönheit durchweg gewahrt. Durch gutſtyliſirte, reiche
Details, durch wirkſame Gliederung erzielte der Decorateur äußerſt
maleriſche Effecte und durch die Discretion, mit welcher er ſeine Farben
anwendet, glückliche und wohlthuende Kontraſte. Das edle Behagen
einer vornehmen Exiſtenz iſt überall würdig zum Ausdruck gebracht.
Auch die Technik iſt eine durchaus vollendete und das ganze Arrange=
ment
zeugt von dem hohen Aufſchwung, den die Mainzer Kunſt=Induſtrie
genommen hat.
D. Beſſungen. In Folge der auf nächſten Donnerstag anbe=
raumten
Muſterung wird die Gemeinderathsſitzung Dienstag 27. April,
Nachmittags 5 Uhr ſtattfinden. Dieſelbe hat folgende Tagesordnung:
1) Baugeſuche, 2) Vortrag der Finanz=Commiſſion, 3) Geheime Sitzung:
verſchiedene Angelegenheiten und Geſuche.
Wie aus Mainz berichtet wird, ſoll Herr Dr. Bockenheimer
durch Zureden ſeiner Freunde ſich haben beſtimmen laſſen, ſein Mandat
als Landtagsabgeordneter der Stadt Mainz wieder aufzunehmen.
Am vorigen Samstag traf das DampfbootStadt Frank=
furt
; welches den Verkehr zwiſchen Offenbach=Frankfurt und Mainz=
Biebrich vermittelt, zum erſtenmal in Mainz ein. Auf der, der Stadt
Mainz gehörigen ſ. 9. Ingelheimer Aue ſoll von dem neuen Pachter der=
ſelben
eine großartige Faſanenzucht angelegt werden.
Auf dem letzten Mainzer Wochenmarkt verkaufte ein Händler
neue Kartoffeln aus Algier zu 40 Pf. per Pfund. Die Kartoffeln
fanden reißenden Abſatz, bis ſich herausſtellte, daß es alte mit Ocker
gefärbte Kartoffeln waren. Der Betrug war ſehr geſchickt ausgeführt
und wurde nur dadurch entdeckt, daß einzelne derſelben bereits Keime
zeigten. Der Händler war übrigens ſelbſt angeführt; derſelbe hatte ſeine
Waare aus Paris bezogen.

Großherzogliches Hoftheater.
Am Freitag 23. April eröffnete Herr Theodor Schelper, der berllhmte
Darſteller plattdeutſcher Charaktere, ſein Gaſtſpiel als Onkel Bräſig;, einer
dramatiſchen Bearbeitung nach Fritz Reuters Noman Ut mine Stromtid=
von
Harnack. Die Bearbeitung hat jedenfalls das Verdienſt, ein möglichſt
vollſtändiges und wirkſames Charakterbild zu Stande gebracht zu haben; die
meiſterhafte Darſtellung des geſchätzten Gaſtes aber verlieh demſelben eine ſo
vollendete Naturlichkeit, daß der Zuſchauer glaubte, das leibhaftige Original
des Onkel Bräſigs vor ſich zu ſehen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der ge=
botene
ſeltene Kunſtgenuß nach Verdienſt gewürdigt wurde, und in der ani=
mirten
Stimmung des Publicums die dankbarſte Anerkennung fand. Von
den übrigen Figuren, die zumeiſt nur als Staffage dienen, müſſen wir indeß
die vortreffliche Characteriſirung des Herrn Werner als Jude Moſes=
lobend
erwähnen, auch Herrn Mickler's Inſpector Havermann war recht
verdienſtvoll. Die andern Figuren nahmen richtige Stellung in dem Rahmen
des Geſammtbildes.
A. H.
Sonntag 25. April. Zum zweiten Male in dieſer Saiſon ging
Marſchner's Romantiſche Oper Hans Heiling' in Scene mit derſelben Be=
ſetzung
wie am 21. December v. J. Wir können im Ganzen und Einzelnen
nur das gelegentlich der erſten Aufführung Geſagte beſtätigen. Die Partie
des Hans Heiling' findet in Herrn Kraze einen Repräſentanten, der in
Geſang und Spiel den düſtern dämoniſchen Character derſelben aufs wirkungs=
vollſte
zur Geltung zu bringen verſteht. Die Partie der Königin der Erd=
geiſter
liegt für Frl. Schrötter's Stimme nicht ſehr günſtig. Die= Anna-
der
Frau Mahr=Olbrich war wie alle Leiſtungen dieſer Sängerin, tadel=
los
. Frau Pichon Gertruder führte ihren Part befriedigend aus. Des=
gleichen
die Herren Bölhoff und Ziehmann als,Conrad und Stephan.
Der Chor: entledigte ſich ſeiner Aufgabe in ſehr lobenswerther Weiſe. A. H.

Tages= Kalender.
Samstag 1. Mai: -General=Verſammlung des Kaufmänniſchen Vereins im
Vereins=Local
Montag 3. Mai: 27. ordentliche General=Verſammlung der Bank für Handel
und Induſtrie.

Hierzu eine Beilage der Firma L. Boettinger hier.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.