40.
143.
Jahrgung.
143.
Juhrgang.
Srag= und AnzeigebLaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2hluſtiles zit-thugvoidtt.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Wonnementovreis
vlertalſährlich 1 Mark 50 Pf. undl.
Biingerlohn. Auswärt werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quarial inck. Poſtauflchlag.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärtz
von allen Annonen=Erpeditionen.
RT3.
Donnerstag den 15. April.
1880.
3574) Das Schulgeld für das 1. Quartal 1880 für die Großherzogliche
Realſchule und deren Vorſchule, die höhere Mädchenſchule und die Mittelſchulen dahier
iſt bei Vermeidung der Mahnung ꝛc. in den nächſten 10 Tagen Vormittags von
8 - 12 Uhr zur hieſigen Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 15. April 1880.
Kriegk, Stadtrechner.
Bekanntmachung.
Die am 30., 31. Mürz und
1. April l. J. aus dem ſtädt. Oberwald
abgehaltene Holzverſteigerung iſt genehmigt.
- Die Bürgſcheine können vom 19. April
auf unſerem Bureau errichtet und die
Ab=
fuhrſcheine von Mittwoch den 21. d. Mts.
ab bei hieſiger Stadtkaſſe hin Empfang
ge=
nommen werden. (Erſter Abfuhrtag:
Don=
nerstag den 22.)
Darmſtadt, 13. April 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
3575) Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung werden
die den Weißbinder Friedrich Brehm
Eheleuten zu Beſſungen gehörigen
Immo=
bilien, und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
13 309o 358 Hofraithe,
Heidel=
bergerſtraße,
13 309½ 76 Grabgarten daſelbſt,
13 309¾ 195 Grabgarten daſelbſt,
Donnerstag den 13. Mai d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Beſſungen, den 30. März 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
3039)
2832) Meine in der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße gelegenen Bauplätze
beabſichtige ich zu verkaufen.
Sophie Laubitz Wtw.
obere Nieder=Ramſtädterſtr. 7.
5
15
vachpappe,
ſchwerſte prima Qualität, zum Fabrilpreis
bei
J. Dingelder.
per Pfund 35 Pfg. allein bei
Soderſtraße
Adam Lerberl,
16.
3313) Eine noch neue Ladeneinrichtung
billig zu verkaufen. Hofſtallſtraße 6.
Feilgeboteneg
2874) Stadt=Allee 2 ſind gute
froſt=
freie gelbe Martoffeln per Malter zu
7 Mark in größeren Partien zu verkaufen.
161)
Holz= und
Metall=Sarg=Lager.
J. EGcherd.
Bleichſtraße 29.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle meinen
Vor=
rath in Särgen von den einfachſten bis zu den
ele=
ganteſten.
Für auswärtige Leichen=Transporte mache beſonders
auf die Metall=Särge aufmerkſam, da deren Verſchluß
hermetiſch und eine doppelte Verſargung nicht nöthig iſt.
Catafalks ſind vorräthig und werden auf Wunſch.
aufgeſtellt.
3576) Für eine Putzmacherin iſt eine
gute Gelegenheit geboten, eine Parthie
Stroh=Kinderhütchen, ſowie eine Parthie
Blumen billig zu kaufen. Wo? ſagt die Erp.
3577) Lattigſalat, Masliebchen, gefüllte
Grasblumen, alle Sorten Gemüſepflanzen.
D. Miſchlich, Hochſtraße 8.
191
R 55
3578)
Ich empfehle einen Poſten:
Herren-Stiefletten, gewalkt, mit Doppelſohlen, geſtiftet und
ge=
geſchraubt, per Paar M. 10.
Damen-Lederatieſel mit Zug, Lacktappen u. hohem Abſatzpr. Paar M. 5. 80.
Damen-Malblederstiefel zum Schnüren mit Abſätzen „ „ M. 4.80.
Damen-Lastingstiefel mit Zugu. Abſätzen, feiner Stoff , „ M. 4. 80.1
Hinder-Lastingstiefel zum Knöpfen, mit Abſätzen „ „ M. 250.0
Winder-Lastingstiefel zum Knöpfen, ohne Abſätze „ „ M. 2.
Einder-Lederschuhe zum Schnüren
„ 60 Pfg.
Netto=Preiſe
Eduard Semusster,"
gegen Baarzahlung.
gegenüber der Poſt.
Grosser reeller Lusverkauf!
Tapeten, Rouleaux, Vorhäuge, Gallerien, ſämmtliche
Waaren ſind in jeder Weiſe ſchön und gut, zum Fabrikpreis.
W. Schmidt, Schulſtraße 1.
5
GITUhſyye Scult.
Importirt von Friedr. Carl Ott in Würzburg.
Prachtvolle Weintypen zu ſehr niederen Preiſen.
Weime von Santorin, Patras, Luboea sto.
als Medicinalweine unſtreitig den erſten Rang einnehmend
Unbedingte Bürgſchaft für Aechtheit, Reinheit und directen Bezug.
Allein=Niederlage und nähere Auskunft bei
Mdolph Rachy, vorm. C. Gerschlauer,
3579)
in Darmatndt.
3580)
vdl. vonaumann sonss uagensalz
in den Handel gebracht und zum Preiſe
uind jetzt gefälſcht von1Marl per Schachel angeboten.
Das ächte Jul. Schaumann'ſche
Hagensalz.
welches nach dem Ausſpruche medic. Antoritäten ganz beſonders wirkſam iſt
in Bezug auf die Verdauung und Blutreinigung bei Magen= und
Darm=
katarrh und deren Folgen, als: Ueberſchuß an Magenſäure,
Appetit=
loſigkeit, Sodbrennen, Anſchoppungen der Baucheingeweide,
Hämorr=
hoidal=Leiden, gegen alle Schwächezuſtände bei Frauen und Kindern: fahles
Ausſehen, Abmagerung, Bleichſucht und Migräne, und das Tauſenden
Heilung und Erleichterung verſchafft hat, koſtet die Schachtel 1½ Mark und iſt
nur ächt zu haben bei Carl Watzinger in Darmſtadt.
Maifiſche, Seezungen,
Cabliau,
Hechte,
Rheinſalm, Karpfen,
Bärſche,
friſch, lebend, billig.
u00L. aosmger,
untere Hügelſtraße 73.
3581)
Erntee.
in Parts, Um, Wien E Philadelphia.
Löfunds
ächte HalzEzlradte,
reime coneentrirte, gegen
Huſten, Heiſerkeit, Catarrhe,
Athmungs=
beſchwerden, Keuchhuſten, überhaupt
Bruſt= und Halsleiden,
mit Eisen für blutarme Perſonen,
mit Chiuim als Kräftigungsmittel
für Frauen u. Reconvalescenten,
mit Kallr für ſchwächliche, mit
engliſcher Krankheit behaftete Kinder
ſowie für Lungenleidende ärztl. empfohlen.
Löfund's
Halt-Extract mit
Gleiche Theile Malzextract u. feinſter
Dorſch=Leberthran ſind hier zu einer
Emulſion verbunden, die, in Waſſer
oder Milch gelöſt, ſehr viel leichter zu
nehmen und zu ertragen iſt als der
Leberthran für ſich; das läſtige
Auf=
ſtoßen wird vermieden und beſonders
Kinder nehmen ohne Schwierigkeit
dieſes ausgezeichnete neue Mittel, das
von Dr. Davis in Chicago
vor=
geſchlagen und von Löflund ein
geführt wurde.
Löflund's
Hindernahrung.
ein Extract, welches durch einfaches
Auf=
löſen in Milch das als „Lebig’sche
Guppeés bekannte, vortreffliche Kinder
nährmittel bildet.
9191) Zu haben in allen Apotheken.
3501) Z. verk.: Bierpumpe. Martinſtr. 18.
3506) 2 Pferde (Schimmel und
Falbe), Chaiſe und Jagdwagen
zu mäßigem Preiſe zu verkaufen.
Zu erfragen bei Wirth Molter.
Lagerhausſtraße 32.
3549) Alle Sorten Stangen, Felſen
zu Gruppen u. Einfaſſungen, ſowie Erbſen=
Reiſer liefert billigſt
Soderſtraße 52.
D e h n.
3400) Ein Kleiderſchrank, 2 Pulte
Ambos, Hpferdekr. Dampfmaſchine nebſt
Keſſel, Pockholzwalzen zu verk. Rheinſtr. 47.
o
„)
Loasl
ſ2ss
nek=/
ä 73
Die erwarteten Seidenſammtſtreifen
in ſchwarz und couleurt ſind wieder auf Lager bei
PL. Versbach,
D. Carlsſtraße 29. gegenüber der Kiesſtraße.
3382)
Hdolvh Radh, vorm. Carl Colohlalld
3582)
Neckarſtraße 28,
empfiehlt
vorzügliche Java= und Ceylon=Kaffees,
M. 1, M. 1.20, M. 1.40, M. 1.50, M. 1.60.
Friſch gebrannte Kaffees,
M. 1.18. M. 1.35, M. 1.50, M. 165, M. 1.80.
Fſte. Gothaer Cervelatwurſt u. Corned heel
im Ausſchnitt.
Prima Schweizer= und Limburger Käſe.
Bei Abnahme von 5 Pfund Kaffee tritt Preisermäßigung ein.
3583)
Böhmiſche Braunkohlen,
vorzügliche Qualität, reiner Brand, Heizkraft, beſtes Material für Füllöfen, empfiehlt
billigſt
A. Sohmidt,
Beſſunger Carlsſtraße Nr. 12.
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Eicht,
Bheumatismus
und alle nervöſe Leiden werder am
ſicherſten und in kürzeſter Heit durch
. Krachmeris weltberUhmte
eloctro-
galranlsche Rettenbänder geheilt.
Von vielen Aerzten angewendet und
ſempfohlen. Proſpecte gratis u. franco.
8. Krashmer, Drosden.,
geugniß: Frau von Panlinh aus
eremons hat ſeik 17 Jahren nur mith
Mühe mittelſt 2 grücen langſam ſich
fortbewegen können. Nach s=wöchigem
Gebrauch Ihres Kettenbandes hat ſie
vergangene Woche einen Berg, ½. Std.
Entfernung beſteigen können, ohne
Hinterlaß irgend Gelcher Beſchwerden.
Chemnitz, 1. 9. 59.
Dr. med. Zonmer, pract. Arit.
3584)
Selbſtgekelterten
Apfelwefn,
zu Maiwein ſehr geeignet.
Fuld. Heyl Sohn,
E Holzſtraße 17.
Auerbacher Rolt.
Aeltere Jahrgänge, unter Garantie für
naturreine Weine, empfiehlt
Bensheim.
J. L. Weigold.
3586) Die Buche, Kunſt= und
Muſi=
kalien=Handlung von
E. L. Schorkopf
befindet ſich ſeit 12. April Schulſtraße I,
ſetzt daſelbſt ihren
WAusverkauf a
zu äußerſt niederen Preiſen fort und ladet
zu demſelben freundlichſt ein.
Vermiethungen.
344) Ecke der Schuſter= und
Holz=
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu bezieben.
376) Frankfurterſtraße 7 das
Par=
terre=Logis 6-7 Piecen, Küche,
Magd=
kammer, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber
An=
fangs Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
1462) Heinheimerſtraße 7 iſt eine
geräumige Schloſſer=Werkſtätte nebſt
Logis zu verm. u. den 15. Mai beziehbar.
1505) Lauteſchlägerſtraße 18 zwei
unmöblirte Zimmer mit ſchöner Ausſicht
ſofort zu vermiethen.
721
2298) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
zin ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
Herren oder Schüler zu vermiethen.
2327) Hochſtraße 30 iſt der mittlere
Stock, 3 Zimmer, Küche und Zubehör, per
1. Mai zu vermiethen.
Ebendaſelbſt die Manſarde, 3 Zimmer,
Küche nebſt Zubehör, per J. Juni.
Näheres im Laden.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
bis 1. Mai zu verm. Gebr. Nover.
72578) Ecke der Eliſabethen= u.
Wil=
helminenſtraße 17 iſt ein Laden in der
Eliſabethenſtraße und ein Laden in der
Wilhelminenſtraße mit Wohnung zu verm.
3147) Schützenſtraße 18 ein möbkrtes
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
3150) Obergaſſe 40 iſt ein
freund=
liches Logis mit Glasabſchluß, beſtehend
ſaus 3 Zimmern, Küche und Zubehör per
1. Juli zu vermiethen.
3164) Markt. Schon mobliries
Zim=
mer.
J. Volz.
3326) Beſſ. Kirchſtraße 11 iſt in
meinem Hauſe das Manſarden=Logis zu
vermiethen, beziehbar 1. Juli. Preis 100 fl.
Cornelius Guntrum.
3324) Eliſabethenſtraße 22 2 ſchöne
Zimmer mit oder ohne Möbel, gleich
be=
ziehbar, zu vermiethen.
3410) Blumenſtraße 12 bel Etage
5 Zimmer enthaltend mit allen
Bequemlich=
keiten zu vermiethen.
E. Wagner.
3427) Steinſtraße 22 gut möblirte
Zimmer mit Cabinet zu 14 M.
3443) Heinrichſtraße 58 die bel Etage
mit 5 Zimmern und Cabinet, Balkon und
allem ſonſtigen Zubehör zu vermiethen und
Anfangs Juli zu beziehen.
3444) Wilhelmsſtraße 18 eine
Man=
ſarde an eine ruhige Familie.
3511 Martinſtr. 18ſchön. Stall, Burſchenz.
3512) Langegaſſe 3 zwei Zimmer,
Küche und Zubehör ſofort zu beziehen.
3587) Grafenſtraße 22, 1 St. hoch,
Vorderhaus, ein möbl. Zimmer zu verm.
3588) Eine elegante Wohnung von 6
auch 12 Zimmern, event. das ganze Haus mit
großem Garten, ſofort zu verm. Nüh. in d. Exp.
3589) Heinrichſtraße 49 eine hübſche
Wohnung von 6 Zimmern ſofort zu
ver=
miethen; auf Wunſch möblirt.
3590) Ecke d. Magdalenen=u.
Laute=
ſchlügerſtraße ¼ eine hübſche Wohnung von 3
Zimmern u. Küche ꝛc. m. Glasabſchl. ſof. z. bez.
3591) Eine möbl. Wohnung von 3
bis 4 Zimmern mit entſpr. Betten u. einger.
Küche auf 3 Monate ſofort zu vermiethen.
3592) Hohlerweg 11 (Neubau) 1Logis
im 1. Stock, 4 Zimmer, Küche, Keller, Boden,
Mitgebr. d. Waſchküche u. Bleichpl., gleich bez.
3593) Ein Logis, 4 Zimmer enth.,
mit Laden und Zubehör, zu vermiethen,
Anfangs Juli beziehbar. Moritz Nathan.
3594) Kiesſtraße 8o 1 gutmöbl. Zimmer,
722
Vermiſchte Nachrichten.
Aoademie für Tonkunst.
Eliſabethenſtraße 36.
Conſervatorium für ſämmtliche Fücher
auf dem Gebiete der Muſik.
Protector:
Se. Gr. Hoheit Prinz Alexander von Heſſen.
Das Sommerſemeſter beginnt am
H. April. Klaſſen für Kunſiſchüler u. Klaſſen
für Dilettantenſchüler. Vorbereitungsklaſſen
für Kinder unter 10 Jahren mit ermäß.
Honorar. Proſpecte gratis. Anmeldungen
nimmt tägilch entgegen:
2187)
Der Director:
Ph. Schmittz, Großh. Muſikdirector
3255) Ein bis zwei junge Mädchen
können in einer anſtändigen Familie bei
guter Behandlung billige Penſion, ſowie
Nachhülfe in allen weiblichen Handarbeiten,
Weißnähen ꝛc. erhalten. Wo? ſagt die Erp.
2466) Lauteſchlügerſtraße ½ ein kleines
Haus, enth. Werkſtätte nebſt 3 Zimmer
m. Küche, ſoſort zu beziehen.
3296)
Lehrling=Geſuch.
Für einen jungen Mann mit guter
Schulbildung iſt in einem Colonial= und
Delicateſſen=Geſchäft eine Lehrlingsſtelle
unter den günſtigſten Bedingungen ſofort
zu beſetzen. Wo? ſagt die Expedition.
3489) Für ein lutratives, induſtrielles
Geſchäft wird ein Theilhaber mit einigen
Mille Mark geſucht. Derſelbe, am liebſten
Kaufmann, muß ſich auch am Geſchäfte
ſelbſt bethätigen. Adreſſen gub I. 8. an
die Exped. d. Bl.
G
1
EGeſucht in Beſſungen
„
oder Nachbarſchaft zwei möblirte Schlaf=
und ein Wohnzimmer für 3 oder 4 Wochen/
im Mai für eine Londoner Familie.-
Nüheres Beſſ. Carlsſtr. 39, 2. Stock.
(Hine ültere deutſche Feuer=Ver=
E= ſicherungs=Geſellſchaft wünſcht
die Haupt=Agentur für Heſſen neu zu
beſetzen und wollen geeignete Bewerber ihre
Offerten W. 74 an Heffter & Co.,
Frankfurt a. M, zur Weiterbefoͤrderung
einſenden.
3524) Lehrling bei ſofortigem Lohn
geſucht in der Keſſelſchmiede von
Arthur Bodberg, Landwehrweg 6I.
3529) Ein junger Mann kann die
Litho=
graphie erlernen bei
F. Nichell, lith. Anſtalt, Ludwigſtr. 16.
3527) Ein kleiner Caſſaſchrank neuerer
Conſtruction wird zu kaufen geſucht.
Neckarſtraße 28 erſter Stock.
3595) Ein reinliches Mädchen ſucht
für Morgens Laufdienſt. Langegaſſe 41.
3450) Carlsſtraße 33, 1. Stock, ein
nach der Straße gehendes, gut möblirtes
Zimmer baldigſt zu vermiethen.
R73
Zur Nachricht.
Ich wohne von heute an
Mühläraßze 22, gegenüber der Stadtkapelle.
Bureau= Parterre. Sprechſtunde: Täglich, mit Ausnahme der Sonn=
und Feiertage, Nachmittags von 2-3 Uhr.
Darmſtadt, den 10. April 1880.
3517)
Dr. Schäker, Kreisthierarzt.
Jurzelächle Rosen,
froſtfrei,
in den ſchönſten und dantbarſt blühenden Thea, Remontant und Bourbon-
Sorten, Centifollen, Hoos- und Sehllngrosen:
10 Sorten einzeln mit Namen
Mark 6.
„ 13.
20 „ „
50 „
„ 30.
„
100 Stück in 55 Sorten
„ 50.
Verſandt gegen Nachnahme.
Abort Ehapper, Roſengärtnerei,
3383)
Haximiliansau am Rhein.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt, fraße.
in
geſchloſſenen Wagen
vermittelſt der Bahn und in hieſiger Stadt
beſorgt pünktlich und unter Garantie billigſt
Ludvig Alker,
519) 37 Saalbauſtraße 37.
gooooooooooooe
3596) Commiſſionen jeder reellen Art,
Vermittelungen ꝛc. beſorgt ein hieſiger,
ſtreng verſchwiegener Geſchäftsmann.
Anfragen unter L. 100 an die Exped.
8Unterzeichnett engeehrten
3
7 erlaubt ſich
Frauen hiermit anzuzeigen, daß ſie ſich
unterm Heutigen dahier niedergelaſſen und
bittet, geſtützt auf gute Zeugniſſe, um
ge=
neigtes Wohlwollen.
Hochachtungsvoll
Marie Glenz Wwe., Hebamme.
Meine Wohnung befindet ſich Beſſunger
Carlsſtraße Nr. 49.
3999) Ein Mädchen nimmt noch einige
Kunden im Waſchen und Putzen an.
Nieder=Ramſtädterſtraße 9.
3690) Ein zum Kohlentransport in
Sackcentnern geeigneter Handwagen und
eine Kohlenwaage wird zu kaufen
ge=
ſucht. Alexanderſtraße 19.
3597) Wienersſtraße 75.3. St., finden
Schülerhöh. Lehranſtalten gute u. bill. Penſion.
Auch wird daſelbſt Zitherunterricht ertheilt.
3598) Ein zuverläſſiger Mann ſucht Stelle
als Portier, Magazinier oder Bureaudiener.
Näheres in der Expedition.
3601) D a n k ſ a g u n g.
Allen Verwandten, Freunden, Bekannten
und der Feuerwehr, welche meinem theuren
Sohne, Gärtner Heinrich Sommerhof,
die letzte Ehre erwieſen und ihn zu ſeiner
Ruheſtätte begleiteten, ſagen wir unſeren
innigſten Dank.
Beſſungen, den 14. April 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 17. Aprüi: Vorabendgottesdienſt um 6½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 84 Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr.
- Sabbathausgang um 7 Uhr 40 M.
R73
723
3602) Tüglich friſche Spargel.
A. Gärtuer, Schießhaus.
3603) Schuſtergaſſe 15 ein freundl.
Manſarden=Logis, Stube, Kabinet, Küche ꝛc.
mthaltend, zu vermiethen.
3604) Eine reinliche Frau ſucht Arbeit im
Waſchen u. Putzen. Näh. Schloßg.1 i. Laden.
3605) Tüchtige Schneider
ſinden dauernde Beſchäftigung.
Grafenſtraße Nr. 18.
3606) Ein Abonnement=Sperrſitz
ſofort abzugeben. Näheres in der Exped.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 15. April.
14. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
N o r m a.
Oper in 3 Aufzügen von V. Bellini.
Sever, römiſcher Proconſul Hr. Bär.
Oroviſt, Haupt der Druiden Hr. Hofmann.
Frl. Schrötter.
Norma, eine Seherin
Adalgiſa
rL. Czerwenka.
Clotilde, Norma's Freundin Frau Pichon.
Flavius, Sever's Begleiter . Hr. Reichhardt.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag 16. April.
15. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Bopf und Schwert.
Hiſtoriſches Luſtſpiel in 5 Aufzügen von
Carl Gutzkow.
Anfang halb 7. Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag 18. April.
1. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
F a u ſt.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet von Gounod.
Dienstag 20. April.
Abonnement, suspendu.
Gaſt=Darſtellung des Kgl. Opernſängers Herrn
Anton Schott von Hannover.
Zum Beneſiz des Hoftheater= und Hofmuſik=
Penſionsfonds:
T a n n h ä u ſ e r.
Große romantiſche Oper in 3 Akten mit Ballet
von Richard Wagner.
1 4 Tannhäuſer
Herr Anton Schott
als Gaſt.
Sonntagspreiſe.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Profeſſor an
der techniſchen Hochſchule R. Werner zum Mitglied der Prüfungs=
Commiſſion für das Finanzfach und die techniſchen Fächer ernannt.
— Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß das Sommer=
Semeſter der techniſchen Hochſchule Montag den 19. April beginnt,
und daß der Beſuch einzelner Vorleſungen und Uebungen
auch denjenigen ermöglicht iſt, welche vermöge ihrer Lebensſtellung nicht
als Studirende eintreten können. Insbeſondere wird hierdurch
Män=
nern, welche ſchon einen Lebensberuf erwählt haben, Gelegenheit gegeben,
in einzelnen Specialgegenſtänden frühere Studien aufzufriſchen oder neue
vorzunehmen. Die Anmeldung zur Theilnahme als Hoſpitant erfolgt
bei der Direction, welche zu jeder ſpeciellen Auskunft bereit iſt. Es
wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Berechtigung zum
Hoſpitiren zugleich diejenigen zum Beſuch des Leſezimmers und zur
Be=
nutzung der reichhaltigen allgemeinen Bibliothek der techniſchen
Hoch=
chule einſchließt. Die Zeit für die einzelnen Unterrichtsfächer kann im
Stundenplan im Veſtibule des Hauptgebäudes, ſowie im Secretariat
eingeſehen, auch können, ſo weit der Vorrath reicht, Stundenplan und
Programme auf Wunſch vom Secretariat bezogen werden. Wir heben
nachfolgende Gegenſtände von allgemeinem Intereſſe hervor: 1)
Zoo=
logie (Wirbelthiere); Zoologiſches Practicum: Prof. Dr. v. Koch, nach
Verabredung. 2) Syſtematiſche Botanik: Prof. Dr. Dippel, Montag,
Donnerstag 8 Uhr, Camstag 5 Uhr. 3) Mikroscopiſches und
phyſio=
logiſches. Practicum: Prof. Dr. Dippel, Mittwoch 9-12 Uhr,
Sams=
tag 2-5 Uhr. 4) Geſteinslehre: Prof. Dr. Lepſius, Donnerstag,
Frei=
tag 11 Uhr. 5) Mineralogiſches und geologiſches Practicum: Prof.
Dr. Lepſius, Freitag 9-11 Uhr. 6) Experimental=Phyſik: Prof. Dr.
Herwig, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag 10 Uhr.
7) Anorganiſche Chemie: Prof. Dr. Büchner, Dienstag, Mittwoch,
Frei=
tag 11 Uhr. 8) Organiſche Chemie: Prof. Dr. Büchner, Montag,
Samstag 11 Uhr. 9) Chemiſche Technologie: Prof. Dr. Thiel, Montag,
Dienstag 8 Uhr, Samstag 7-9 Uhr. 10) Deutſche Geſchichte im
XVL. Jahrhundert: Prof. Dr. Roquette, Dienstag, Donnerstag 4 Uhr.
11) Geſchichte der dramaiiſchen Literatur: Prof. Dr. Roquette,
Mitt=
woch, Freitag 4 Uhr. 12) Allgemeine Kunſtgeſchichte: Hofrath Prof.
Dr. Schäfer, Montag, Freitag 5 Uhr. 13) Grundzüge der
Rechts=
wiſſenſchaft: Landgerichtsrath Heinzerling, Dienstag, Donnerstag 5 Uhr.
14) Franzöſiſch (Lectüre techniſcher Stoffe aus Egers „Auswahl der
neueren techniſchen Literatur Frankreichs= Aufſätze über Maſchinenbau,
Induſtrie und Fabrikation): Prof. Eger, Montag, Freitag 5 Uhr.
15) Engliſche Sprache (Erklärung von Shakespeare's „King Leara):
Derſelbe, Dienstag, Donnerstag 5 Uhr. 16) Handelswiſſenſchaft: Lehrer
Stern, nach Verabredung. 17) Engliſche Sprache: Dr. Hangen, nach
Verabredung. 18) Praktiſche Telegraphie: Telegraphenverwalter Anton,
nach Verabredung. 19) Freihandzeichnen: Prof. J. Kumpa, Montag,
Donnerstag 2-5 Uhr, Samstag 7-9 Uhr. 20) Figurenzeichnen und
Aquarellmalen: Prof. A. Noack, Montag. Dienstag 8-12 Uhr.
21) Maleriſche Perſpective: Prof. A. Simons, Montag 7-9 Uhr.
Zu unſerm Bedauern erfahren wir, daß auch Herr
Hofſchau=
ſpieler Werner ſeine ſeitherige Wirkſamkeit aufzugeben beabſichtigt.
Der mehrfach erwähnte neue Dampfwagen der heſſiſchen
Ludwigsbahn wird gegenwärtig auf der Route nach Erbach verwendet,
und geht derſelbe um 9 Uhr 37 Min. Vorm. von hier ab und um 4 Uhr
45 Min. von Erbach zurück. Die Fahrzeit beider Züge iſt um 15 Min.
verlängert worden, da der Wagen nur mit geringerer Geſchwindigkeit
gefahren werden kann.
Wie ſehr die Brutalität trotz der Verſchärfung der betreffenden
geſetzlichen Beſtimmungen überhand nimmt, davon einige Beiſpiele, welche
leider aus hieſigen Vorgängen entnommen ſind. Vor einem Jahre
un=
gefähr verbot der Director des hieſigen Gymnaſiums einem Bäcker das
Feilhalten ſeiner Waare im Schulhofe, da es ſich herausgeſtellt, daß
der=
ſelbe trotz aller Warnungen nicht bloß Brödchen, ſondern geradezu
Leckereien (Naſchwerk) an die Schüler verkaufte, eine Verlockung zu
Na=
chen und Geldausgeben, die im Intereſſe der Eltern und Schüler
unbe=
dingt beſeitigt werden mußte. Was war die Folge? Der Bäcker dringt
in den Schulhof ein und läßt ſich weder durch des Pedellen noch durch
des Directors Worte zum Fortgehen bewegen, ſo daß in Folge dieſes
Hausfriedensbruches die Polizei requirirt werden mußte.
Ein anderes Bild 1 Der Director empfängt einen anonymen
Schmäh=
brief und nach einiger Zeit werden die Fenſterſcheiben in den
Wohn=
räumen des Directors ungefähr um 2 Uhr des Nachts eingeworfen.
Zum Schutze werden die bedrohten Fenſter durch Läden verwahrt. Aber
dadurch läßt ſich der unermüdliche Thäter nicht abſchrecken, ſondern da
die eigentlichen Objecte ſeiner Zerſtörungswuth entzogen ſind, ſo wirft er
von nun an mit großer Gewalt wider die Läden, um wenigſtens den in
dem Zimmer befindlichen Perſonen Schreck einzujagen oder dieſelben im
Schlafe zu ſtören. Ja in ſeiner Roheit geht er ſoweit, daß er zu ſeinen
Inſulten gerade die Zeiten wählt, wo er weiß, daß in der Familie des
Directors Krankheit und Aufregung herrſchen. So hat er vor Kurzem,
als die Frau des Directors nach langem, ſchwerem Leiden ihrer
Entbin=
dung ſtündlich entgegenſah, durch heftige Steinwürfe gegen die Läden die
leidende Frau bis zum Tode erſchreckt und faſt eine unglückliche
Nieder=
kunft veranlaßt. In der Nacht von dem 27. bis zum 28. März, in der
die Entbindung erfolgte, wurde die in den heftigſten Schmerzen liegende
Frau abermals durch Würfe wider die Läden in eine ſolche Aufregung
verſetzt, daß das Schlimmſte zu befürchten war, und die Zeit, welche der
brutale Thäter zu dieſem Bubenſtücke wählte, war der heilige
Oſter=
morgen.
Nachdem die Schule am 5. April wieder begonnen, wird in
Er=
fahrung gebracht, daß dem Director ein neues Zimmer als Amtszimmer
eingeräumt worden iſt, deſſen Fenſter noch nicht durch Läden geſchützt
ſind. Kaum iſt dies gemerkt, ſo werden in der Nachtzeit, die auch früher
zur Ausführung ſolcher Rohheiten gewählt zu werden pflegen, alle
Fenſter=
ſcheiben des genannten Zimmers durch Steinwürfe zertrummert. Dieſe
Vorgänge ſind um ſo peinlicher, als es leider ſchwer wenn nicht unmöglich iſt
ſich gegen ſolche Brutalitäten, die Cigenthum, Geſundheit und Leben der
Betroffenen gefährden, zu ſichern, wenn der zur gerichtlichen Ueberführung
erforderliche geſetzliche Nachweis des Thäters nicht beſchafft werden
kann. Daß wir es aber in unſerem Falle nicht mit dem Racheacte eines
oder mehrerer Gymnaſiaſten zu thun haben, ſteht ganz außer Zweifel.
Denn erſtens liegt zu einem ſolchen Thun kein thatſachlicher Grund vor,
ſweitens ſchließt die große Beliebtheit, deren ſich der Director in Folge
ſeiner humanen Denk= und Handlungsweiſe bei allen Schülern erfreut
und die hohe Achtung, in welcher er ſteht, eine ſolche Vermuthung
gänz=
lich aus, und drittens iſt der geſittete, vom Geiſte der Humanität
durch=
drungene Darmſtädter Gymnaſiaſt einer ſolchen That nicht fähig.
D. Beſſungen. Tagesordnung der am 15. April, Nachmittags
5 Uhr, ſtattfindenden Gemeinderathsſitzung: 1) Baugeſuche, 2)
Land=
wirthſchaftliches, 3) Vortrag der Finanz=Commiſſion, 4) Geheime Sitzung:
Geſuche und verſchiedene Angelegenheiten.
Frankfurt. Markthalle=Auction vom 13. April:
Geräucherter Lachs das Pfund 2 M., Soles das Pfund 1.10 M., Karpfen
70 Pf., Schellfiſch das Loos 1 M., Cabeljau das Stück 1-2 M., Salm
das Pfund 2- 250 M., Schneehuhn 1.20 M., Poularden 5-6 M.,
Turbots 1.20 M., Brathäringe das Fäßchen 15 M.
192
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R 73
Großherzogliches Hoftheater.
Am Dienstag 13. April kamen „Die Räuber Schauſpiel in 5 Akten
von Schiller zur Aufflhrung. Obgleich der Beſuch dieſer Vorſtellung nur
ein ſehr ſchwacher, war die Stimmung dennoch im umgekehrten Verhältniß
eine deſto animirtere. Dieſelbe ſteigerte ſich mit dem Fortgange der
Hand=
lung zu ſtürmiſchem Enthuſiasmus. der ſſich für die Darſteller der beiden
Hauptrollen des „Franz- und „Karl Moor= zu einer demonſtrativen Ovation
geſtaltete. Der heuchleriſche Erbſchleicher und ſchurkiſche Böſewicht „
Franz=
fand eine tiefen Abſcheu erweckende Verkörperung in Herrn Werner's
meiſter=
hafter Darſtellung; die Kunſt des Darſtellers war zur abſchreckenden Natur
geworden und in dieſer incarnirten Natürlichkeit feierte die Kunſt desſelben
den höchſten Triumph. Die warmen Beifallsbezeugungen und ſtürmiſchen
Hervorruſe nach jedem Akt und Zwiſchenakte kulminirten nach der 6. Scene
des 4. Aktes in einer Ovation durch Werfen eines prachtvollen
Lorbeer=
kranzes. Ein ebenburtiges Seiten= oder vielmehr Gegenſtück zu dieſer
Meiſter=
leiſtung war Herrn Fialn's Darſtellung des „Karl Moorv. Der durch die
teufliſchen Machinationen ſeines Bruders um ſein Erbe und Lebensgluck
be=
trogene und zur Verzweiflung getriebene Sohn, der durch eigne Mitſchuld in
ungezügeltem Thatendrang auf die abſchüſſige Bahn des Verbrechens ſich
ver=
irrende excentriſche Jüngling mit edlem Herzen, aber geringer moraliſcher
Kraft — alle dieſe Zuge fanden in Herrn Fiala's Darſtellung den
lebendigſten und wirkſamſten Ausdruck. Der reichlich geſpendete, verdiente
Beifall war von Seiten des jüngern Theils des Publikums ein ſturmiſch
be=
geiſterter und theilte der Künſtler mit Herrn Werner die reichen Ehren des
Abends, die am Schluſſe ldes 4. Aktes in Geſtalt mehrerer Lorbeerkränze
ihnen zu Theil wurden. Der Raum geſtattet uns nicht, auf Einzelnes in
den beiden genannten vorzüglichen Leiſtungen näher einzugehen. Eine durch
richtige Auffaſſung und entſprechende Darſtellung ſehr wirkſame Leiſtung war
der „Herrmann' des Herrn Edward. Gut charakteriſirt und zur
lebens=
wahren Anſchauung gebracht waren der „Schweitzer des Herrn Mickler
und der „Spiegelberg; des Herrn Wisthaler. Herr Knispel löſte ſeine
Aufgabe als der alte Graf „Moor- mit Geſchick und richtigem Verſtändniß.
Auch der „Roller' des Herrn Schimmer ſowie der „Paters des Herrn
Ziehmann verdienen lobende Anerkennung. Frl. BerlAmalie=, theilte
nach der 1. Scene des 3. Aktes mit „Franz” die Ehre eines Hervorrufs.
Die decorative Ausſtattung war brillant, das ſceniſche Arrangement in den
Räuberſcenen ſehr wirkſam.
A. H.)
Tages=Kalender.
Samstag 17. April: General=Verſammlung der Darmſtädter Actien=
Geſell=
ſchaft für Gasbeleuchtung.
Samstag 24. April: General=Verſammlung des Kaufmänniſchen Vereins im
Vereins=Local.
Montag 3. Mai: 27. ordentliche General=Verſammlung der Bank für Handel
und Induſtrie.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß, geöffnet Sonntags
von 10-1 Uhr, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von
11-1 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet täglich von 9-12 Uhr
Vor=
mittags und laußer Samstags) von 2-4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem Jägerthor (
Mathilden=
höhe) iſt dem Publikum täglich, der Beſſunger Hofgarten jeden Montag und
Donnerstag geöffnet.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
ſachen: Montag, Mittwocht und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten. Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octrol=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von 9-12 Uhr Vormittags.
Die Buchlein werden ſogleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
1 Mark.
Darmſtädter Vollsbank leingetragene Genoſſenſchaft) verbunden mit
Sparkaſſe. Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr, Nachmittags
von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen
werden ſogleich bei der Einlage ausgefertigt.
Permanente Kunſt=Ausſtellung in der Saalbauſtraße 73, täglich von
101 Uhr.
Techniſche Muſterſammlung des Landesgewerbvereins. Täglich von
11-1 Uhr. Eintritt für Jedermann frei.
Vermiſchtes.
- Im „Börſen=Curier' leſen wir: „Einen Vorgang, der ſich vor
nun=
mehr faſt Jahresfriſt am Berliner Hofe abgeſpielt hat, der geheim gehalten
wurde und der doch für alle Theile in hohem Grade ehrenvoll liſt, der di=
Oeffentlichkeit ſehr lebhaft intereſſiren dürfte, wollen wir erzählen und wir
hoffen, daß, nachdem ein Jahr darüber vergangen iſt, man, uns nicht böſe
ſein wird, wenn wir die Angelegenheit in die Oeffentlichkeit bringen.
Un=
mittelbar nach dem Tode des armen kleinen Prinzen Waldemar nämlich,
er=
griff die Mutter des verſtorbenen Knaben, die Kronprinzeſſin, eine tiefe
Sehn=
ſucht, ſofort ihren zweiten Sohn, den Prinzen Heinrich, bei ſich zu haben,
der, wie man weiß, nicht ſehr lange zuvor auf jene Uebungsreiſe. um die
Welt gegangen war, die ſich jetzt allmählich ihrem Ende nähert.
Vorausge=
ſchickt muß nun freilich werden, daß als der Kronprinz und die
Kronprinzeſ=
ſin beſchloſſen hatten, den Prinzen Heinrich dieſe Reiſe machen zu laſſen, der
Kaiſer ſeinerſeits die Kronprinzeſſin darauf aufmerkſam gemacht hatte, daß
ſolche Reiſe ihre Gefahren mit ſich bringe, daß der Prinz jung ſei, daß ſie
ſich vielleicht bei ſo langer Trennung nach dem Sohne ſehnen würde und
dergleichen mehr. Die Kronprinzeſſin aber war damals bei dem Entſchluſſe
ſtehen geblieben, weil ſie der Meinung war, daß nur ſolch eine Reiſe ihren
zweiten Sohn zu einem tüchtigen Seemanne ausbilden und zu ſeinem
künfti=
gen Berufe wirkſam vorbereiten könne und nur deshalb gab der Kaiſer ſeine
Einwilligung dazu, ſeinen Enkel jene Reiſe, die dihn durch alle Meere der
Erde führen ſollte, antreten zu laſſen. Wenige Tage nach dem Tode des
kleinen Prinzen Waldemar war es, als die Kronprinzeſſin den Kaiſer bat,
ihr zu geſtatten, den damals 15jährigen Sohn zurückzurufen. Sie bat ihn
mit Thränen im Auge, ganz unter dem Einfluß jenes Schmerzes, der ſie
wenige Tage zuvor getroffen hatte. Der Kaiſer hörte ſie gerührt und ernſt
an, aber er erklärte ihr, auf all jene Eventualitäten habe er ſelbſt ſie früher
aufmerkſam gemacht, er habe das beſonders für ſeine Pflicht gehalten, aber
jetzt könnte er leider ihre Bitte nicht erfüllen. Der Prinz Heinrich ſei im
Dienſt, er ſei zu jener Uebungsreiſe beordert, dieſelbe müſſe zu Ende geführt
werden und ſo ſehr er den Schmerz ſeiner Schwiegertochter mitempfände, ſo
wenig ſähe er ſich in der Lage, jenes Machtwort zu ſprechen, das ſie von
ihm erbäte. Die Kronprinzeſſin ſank in tiefſter Erregung dem Kaiſer zu
Füßen und bat ihn nochmals, ſeinen Entſchluß zu ündern, den Sohn
zurück=
zuberufen. In ſeiner Ergriffenheit aber erklärte ihr der Kaiſer, Hunderte
von Müttern würden hier und da in ähnlicher Lage ſich befinden, wie ſie
ſelbſt. Als Menſchen, als Großvater des Prinzen ſchmerze es ihn aufs tiefſte.
daß er als Kaiſer jene Bitte durchaus abſchlagen müſſe, daß er nicht anders
könne, als auf ſeiner Weigerung beſtehen! Mußten Bürgerfrauen jenen
Schmerz in ühnlicher Situation erdulden, ſo müſſe auch die Kronprinzeſſin,
ſo ſchwer ihr dies auch werden möge, ſich zu faſſen wiſſen. Und in der
That blieb es dabei: Die Bitte der Kronprinzeſſin, ſo menſchlich begreiflich,
ſo erklärlich aus dem Schmerze der Mutter, welchen der Kaiſer ganz und gar
mitfühlte, konnte von dem greiſen Monarchen doch nicht erfüllt werden. Lebt
in dieſer ganzen Scene, die wir hier ſchildern, nicht etwas von jenem Geiſt
der ſtrengen ernſten Pflichterfüllung, der das kleine Preußen ſo groß
ge=
macht hat?:
— Man ſagt der Wirklichkeit nach, daß ſie wunderlichere und
unglaub=
lichere Dinge liefere und erfinde, als die barockeſte Einbildungskraft des
Ro=
manſchriftſtellers. Einen neuen Beleg hierfür gibt die Epiſode aus einer
Schnepfenjagd, welche unlängſt von Ludwigsburger Sportsmen, der dortigen
Garniſon auf dem Revier Großſachſenheim unternommen wurde. Als einer
der Jäger plötzlich einen der langſchnäblichen Vögel vor ſich wegſtreichen ſah
und mit dem Lefaucheux=Gewehr herauffuhr, um den Schuß abzufeuern, gab
das einen derartigen Stoß, daß dem Schützen der noch geſpannte Hahn des
unabgeſchoſſenen (linken) Laufes in die Augenhöhle unter dem Lide fuhr und
ſich, da er rückwärts gekrummt iſt, in die Höhlung des Backenbeins wie ein
richtiger Haken feſiklemmte. Bei der geringſten Bewegung, welche der Jäger
mit dem Schießgewehr ausgeführt hätte, mußte er befürchten, daß auch der
andere Lauf ſich entlade, was den Verluſt des betreffenden Auges unfehlbar
nach ſich gezogen hätte. So mußte er denn mit dem Gewehr im Anſchlage
ruhig ausharren, bis die Genoſſen herbeikamen und ihn nach unſäglicher
Mühe und großen Aengſten aus ſeiner ſchlimmen Lage befreiten.
Maier's Handlexikon des geſammten kaufmänniſchen Wiſſens.
Bearbeitet von Profeſſor Dr. M. Haushofer, Profeſſor Dr. Feichtinger,
Handelskammerſekretär Dr. J. Landgraf und Anderen. Erſte Lieferung.
Preis 50 Pfg. Vollſtündig in circa 25 Lieſerungen im Laufe dieſes Jahres.
Stuttgart. Verlag von Julius Maier. — Dieſes Werk ſoll dem
Handels=
ſtande als ein praktiſches Hülfs= und Nachſchlagebuch dienen auf den großen
und weiten Gebieten der Handelsthätigkeit und der großen Handelsintereſſen;
es ſoll in alphabetiſcher Form und gedrängter Darſtellung über alle Fragen,
welche im Handelsleben auftauchen, gewiſſenhafte und raſche Erklärung geben
und hiermit den vielſeitigen Intereſſen am zweckmäßigſten dienen. Seine
Auskunftsbereitſchaft erſtreckt- ſich ſomit über alle kaufmänniſchen
Wiſſens=
fächer aus der Feder bewährter Fachmänner und es zieht namentlich auch
die Waarenkunde in klarer und populärer Darſtellungsweiſe in ſeinen
Be=
reich. Bei mäßigem Umfange, billigſtem Preiſe und guter Ausſtattung wird
das Werk ohne Zweiſel ein beliebtes Nachſchlagebuch für Jung und Alt im
Handelsſtande werden und ebenſo in jeder Comptoirbibliothek ſeinen
wohl=
verdienten Platz finden, wie es auch von allen ſtrebſamen jungen Männern
als eine Quelle wahrhafter Belehrung und als ein Förderungsmittel im
Be=
rufsleben begehrt ſein wird.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 67-72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 35- 40 Pf
20 Frankenſtücke 16 M. 18-21 Pf. Dollars in Gold 4 M. 22-25 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.