Darmstädter Tagblatt 1880


19. März 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

143.
Jahrgang.

Abennementzpreis
vierdeljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark zo Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufichlag

Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18,. ſowie auzwärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N56.

Freitag den 10. März.

1880.

B e k a n n t m a ch u n g.
Herr Jacob Schleuning von Darmſtadt beabſichtigt, in ſeiner Hofraithe, Bleichſtraße Nr. 25 hier gelegen, einen
Dampfkeſſel anzulegen. Etwaige Einwendungen hiergegen ſind bei Meidung des Ausſchluſſes binnen 8 Tagen, von dem Erſcheinen
dieſer Bekanntmachung an gerechnet, bei uns vorzubringen. Intereſſenten können die Beſchreibung der Pläne und der Anlagen
während der bezeichneten Friſt auf unſerem Bureau einſehen.
Darmſtadt, am 15. März 1880.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.

2638) Das Konkursverfahren über den
Nachlaß des Kaufmanns und Buchbinders
Adam Wagner zu Darmſtadt wird
ſwegen Mangels einer den Koſten entſpre=
ſchenden
Maſſe hierdurch eingeſtellt.
Darmſtadt, den 20. Februar 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.

In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Kaufmanns ( Samenhänd=
lers
) Chr. Steinle zu Beſſungen wird der
durch Vertagungsbeſchluß der Gläubiger
auf 31. März 1880, Nachmittags 3 Uhr,
anberaumte Termin zur Prüfung der Kon=
kursforderungen
auf Antrag des Verwal=
ters
verlegt auf
Montag den 7. Juni 1880, Nach=
mittags
3 Uhr.
Darmſtadt, am 13. März 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
2639)
Gerichtsſchreiber.

Lranz Chriſtoph's
Fussboden-Glanz-Laok

Dieſe vorzügliche Compoſition iſt geruchlos, trocknet ſofort nach dem
Anſtrich hart und feſt mit ſchönem gegen Näſſe haltbaren Glanz, iſt unbedingt
eleganter und dauerhafter als jeder andere Anſtrich. Die beliebteſten Sorten
ſind der gelbbraune Glanzlack, (deckend wie Oelfarbe) und der reine Glanz=
lack
ohne Farbezuſatz.
Niederlage für Darmſtadt
Franz Christoph in Berlin,
bei Herrn
Erfinder und alleiniger Fabrikant des
echten Fußboden=Glanzlack.
Friedr. Schasier.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 22. April 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu N ie der=
Ramſtadt zwangsweiſe gegen Baar
ſahlung 2 Schweine verſteigert.
Darmſtadt, den 15. März 1880.
Dieter,
2640) Großh. Gerichtsvollzieher.

LawetOm.

Naturell-Tapeten und Reste von 25 Pfa. an.
Satin-, Matt- und Gold-Tapeten in ausgewählten Muſtern und

den modernſten Farben empfehlen
v. Koonstatter a aonne.

H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt,
ſtraße.
138

[ ][  ][ ]

Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzogl.
Hauſes.
Montag den 22. März l. J. von
Vormittags 10 Uhr an, ſollen im Diſtrict
Harras verſteigt werden:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke

Rm. Rm. 100 Wll. Rm. Buchen 99 39 34,30 50 Eichen 3 8 0,40
1,00 Birken 6 Kiefern 49 88 850 20 Zuſammenkunft im Holzſchlag - Fuchs.

jagen in der Nähe des Gehaborner
Hofes.
Dornberg, den 16. März 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
2641)
Erdmann.

2642) Die am 12. d. Mts. im Diſtrict
Harras abgehaltene Stammholz= Ver=
ſteigerung
iſt genehmigt. Die Abfuhr=
ſcheine
können von Dienstag den 23. März
an bei Großh. Rentamt Darmſtadt in
Empfang genommen werden. Mittwoch den
24. März erſter Abfuhrtag.
Dornberg, den 16. März 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
Erdmann.

Heilgebotenes.
Raffee candirt!
in ſelbſtgebrannter, ſtets friſcher und aner=
kannt
beſter Qualität, empfiehlt M. 1.50
per ½ Kilo.
3
H. W. Prassel.
Fußboden=Glanzlack
empfiehlt in beſter Qualität
Carl Watzinger.
2376)
Louiſenplatz 4.
Billige Pantoffeln.
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit) werden das Paa=
zu
3 Mark abgegeben. Ebenſo ſind vor
den beliebten Herren=, Frauen= und Kinder
ſtiefeln (Kalbleder), für deren Güte garan
trt wird, eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhoſſtraße 1 eine Stiege hoch.
3 (Eine neue Pritſchen=Rolle, 1 u.
S C2ſp., ſowie 2 Stoßkarren zu

verkaufen bei L. Wolfsturm.

in prachtvollen neuen Deſſins empfehle in reicher
Auswahl zu außergewöhnlich billigen Preiſen.

Großh. Hof=Lieferant.

Abonnements=Einladung

zum
10
Frankfurter
gonenal.
S.
Die von allen Parteiprogrammen unabhängige Haltung des Frankfurter Jour=
nals
hat dem Blatte in dem gegenwärtigen Augenblicke, wo eine Sammlung aller
liberalen Elemente noththut und die gegenſeitige Befeindung derſelben nur nachtheilig
wirken kann, viele Freunde gewonnen.
Für ausführliche Berichterſtattungen und ausgedehnte Mittheilung wichtiger
Nachrichten iſt Sorge getragen. Unſere telegraphiſchen Specialberichte aus den
Hauptſtädten Europa's bieten die Gewähr, daß nichts Bedeutendes dem Intereſſe des
Leſers vorenthalten wird. Vor Allem bildet der tägliche telegraphiſche Special=
Bericht aus Verlin einen Leitfaden für alle wichtigen Vorkommniſſe in der Hauptſtadt.
In dem der Unterhaltung und Belehrung gewidmeten Beiblatte, der
idashalla.
hat die noch in das nächſte Quartal übergeheade Erzählung.
Die N onu e n b r a u t
das Intereſſe unſeres Leſerkreiſes auf das Lebhafteſte gefeſſelt.
Es wird derſelben eine Novelle folgen, die wir Frdr. Spielhagen verdanken.
Die künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Berichterſtattungen der Didaskalia bieten
den Vortheil einer faſt erſchöpfenden Chronik der Zeitgeſchichte auf dieſen Gebieten.
Den Handels=Intereſſen widmen wir eine ganz beſondere Berückſichtigung;
die Frankfurter Börſe und ihre Bewegungen werden auf Grund der beſten Quellen
in Original=Berichten und mit völlig unabhängiger Kritik beſprochen. Von der Berliner
Börſe erhalten wir täglich umfangreiche telegraphiſche Coursberichte. Sämmtliche
europäiſche Börſenplätze finden die ihnen gebührende Beachtung. Der Waarenhandel,
beſonders Colonialwaaren, Getreide= und Landesproductenbranche, Montan= und Textil=
Induſtrie haben ſtehende Referate.
Eire umfaſſende Verlooſungs=Beilage wird wöchentlich und zu Beginn jeden
Jahres ein Verlooſungs=Kalender mit Serien=Verzeichniß beigegeben. Auf letzteren
machen wir ganz beſonders aufmerkſam. Derſelbe bildet in ſeiner handlichen und
überſichtlichen Form ein werthvolles Sammelwerk, und dürfte kaum in Geſchäfts= wie
in Privatkreiſen entbehrlich ſein.
Der Preis des vierteljährigen Abonnements beträgt wie ſeither 6 Mark in
Frankfurt (ohne Trägerlohn), 6 Mark 25 Pfg. auswärts ohne Beſtellgebühr.
finden bekanntermaßen die weiteſte Verbreitung. Der In=
Anzeigen ſertionspreis beträgt für die ſechsſpaltige Bett=Zeile oder
deren Raum W 25 Pf. 2 An hervorragender Stelle (unter dem poli=
tiſchen
Theil) die Petit=Zeile 60 Pf.,
Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt vom Tage der Beſtellung an
gegen Einſendung des Poſtbeſtellzettels bis zum 31. März unentgeldlich. Beſtellungen
aus Darmſtadt auf das mit dem 1. April beginnende zweite Quartal 1880 wolle
man rechtzeitig bei unſerer dortigen Agentur, Herrn L. Vogelsberger, Ludwigs=
platz
6, oder bei dem betreffenden Poſtamte aufgeben.
Frankfurt a. M., im März 1880.

2575) I neues Break, Ige-
brauchtes
Fhaéton. 1 fast neuer,
1 gebrauchter 4 sitziger Postwagen
zu verkaufen in dem An- u. Verkauf-
Geschäft von Wagen u. Chaisen jeder
Art bei Carl Walther, Wagenbauer,
Saalbaustrasse 24.

2643)

Die Administration.

2644) Ein noch faſt neuer, feiner Con
ſirmanden=Rock iſt zu verkaufen.
Näheres Ludwigsplatz 4, 3. Stock.

2645) Ein noch wenig gebrauchter, leichter,
einſp. Leiterwagen billig zu verkaufen.
Arheilgerſtraße 31.

[ ][  ][ ]

2646)

Das

14
Verliner Tageblat,
mit ſeinen 3 Beiblättern:
illuſtrirtes
h
Witzblatt
[1

belletriſliſche Wochenſchrift

Deutſche Leſehalle

Wöchentliche Mittheilungen
über
Landwirthſchaſt, Gartenbau und Hauswirthſchaſt

iſt, in Anerkennung ſeiner Reichhaltigkeit,
Vielſeitigkeit und ſorgfältigen Auswahl
ſeines Inhalts, in Folge des friſchen, an=
regenden
Tons, welcher ſeine Spalten
durchweht,
die bei Weitem geleſenſte und
verbreitetſte Zeitung
Deutſchlands
geworden, indem es einen feſten Stamm von
weit über 70. Tauſend Abonnenten ſich
erworben, welche über ganz Deutſchland
verbreitet ſind. Dieſe Abonnentenzahl hat
bisher noch keine zweite deutſche Zei=
tung
auch nur annähernd erreicht. So große
Erfolge können nur durch wirkliche Leiſtungen
erzielt werden; ſie liefern den Beweis, daß das
Berliner Tageblatt die Anſprüche, welche
man an eine große politiſche Zeitung
zu ſtellen berechtigt iſt, in vollem Maße zu be=
friedigen
weiß. Aus dem reichen Inhalt wol=
len
wir hier nur Einiges hervorheben: Die
täglichen Leitartikel des Berliner Tage=
blatt
zeichnen ſich durch klaren, leicht faß=

lichen Stil, durch die freimüthige, doch nicht agitatoriſche Sprache aus, unter ſtrenger Beobachtung des Prinzips, ſich
keiner politiſchen Fraktion dienſtbar zu machen - ſondern zu jeder Frage ein eigenes, nach reiflicher und unbefangener
Prüfung gebildetes Urtheil abzugeben. Durch eine täglich 2malige Ausgabe eines Morgen= und Abendblattes,
iſt das B. T. in der Lage, ſeinen Leſern alle Nachrichten ſtets 12 Stunden früher als jede nur einmal täglich
erſcheinende Zeitung zu bringen. Das W. T. unterhält an allen politiſch wichtigen Plätzen, wie St. Petersburg,
Paris, London, Wien, Rom, Brüſſel, Konſtantinopel ꝛc, Special-Correſpondenten und iſt durch dieſe in den

Stand geſetzt, mit raſchen und zuverläſſigen Berichten, meiſtens vermittelſt koſtſpieliger Privat=Telegramme,
allen anderen Zeitungen voranzueilen, beſonders gaben die in letzter Zeit ſich häufenden ſenſationellen Kataſtrophen Ge=
legenheit
, die Bortheile eigener Correſpondenten vor Augen zu führen. Es iſt eine Thatſache, daß das B. T.
einem großen Theil der deutſchen, auch ausländiſchen Preſſe als vorzugsweiſe Quelle für neue Nachrichten dient.
Das B. L. unterhält ein eigenes parlamentariſches Bureau und bringt in Folge deſſen unmittelbar nach den
Sitzungen ausführliche unparteilſche Berichte. Den Ereigniſſen in der Reichshauptſtadt folgt das B. T. mit
ſeinen umfaſſenden Local=Nachrichten ſtets auf dem Fuße. Dem Handel und der Induſtrie wird durch be=
ſondere
Handelszeitung nebſt vollſtändigem Courszettel der Berliner Börſe eingehende Beachtung geſchenkt und be=
ſonders
darauf Bedacht genommen, daß das Publikum vor gewagten Speculationen und ſchwindelhaften Unter=
nehmungen
ſtets rechtzeitig gewarnt werde. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft werden im Feuilleton des B. T.
in ausgedehntem Maße gepflegt, außerdem erſcheinen in demſelben Romane und Novellen unſerer erſten Autoren.
Im nächſten Quartal erſcheint: Die ruſſiſche Geiger von H. Grévillo. deſſen frühere Werke ſtets den ungetheilten
Beifall der Leſerwelt ſich erwarben. Das Berliner Tageblatt: wird durch ſtete Vervollkommnung und Erweiterung
ſeines Inhalts bemüht bleiben, ſich nicht allein auf dem erreichten Höhepunkt zu erhalten, ſondern auch immer weitere
Kreiſe an ſich zu feſſeln. Probe=Rummern werden auf Wunſch gratis und franco zugeſandt.
mpoio' in Berückſichtigung des gebotenen Leſematerials) beträgt bei yuf
16rll6 AIdlldldlldb. vio allen Reichspoſtämtern für alle 4 Blätter zuſammen Ull OM. acd I. Pr. Glarld

Die

E.

ſchweizeriſche

Unfall=Verſicherungs=

Mefen=Gerſelſgaft zu Winterthur

verſichert zu ſeſten und billigen Prämien:
1) Einzelne Verſonen gegen Unfälle aller Art.
2) Einzelne Perſonen gegen Unfallgefahr auf Seereiſen.
3) Arbeiter, Beamte ꝛc. einer Betriebsunternehmung gegen alle körperlichen Un=
fülle
im Beruf, einſchließlich der geſetzlichen Haftpflicht.
Nähere Auskunft ertheilen auf Wunſch:
Die General=Agentur:
Die Agenturen:
A. Kammler, Carlsſtraße 3. E. F. Kemmler, Ludwigsplatz 10.
C. A. Lücken, Obergaſſe 15.

HOffees
Aus der letzten holl. Auction bezogen,
von kräftigem, delicatem Geſchmack,
Fa per ¼ Kilo 120 Pfg. 29
Denſelben ſtets friſch gebrannt
per ½ Kilo 150 Pfg.
Emanuel fuld,

2296)

Kirchſtraße 1.

[ ][  ][ ]

520

M 56

2574) Verſchiedene Sorten
Aussohuss-Cigarren
werden billig abgegeben:
Bahnhofſtraße I.

Edhov,

100, 110, 120 130, 140, 150, 160 u.
165 Pf., per ¼ Kilo.
Kaffee, gebrannt,
fein und kräftig.
140 und 160 Pfg. per ½ Kilo.
Wiener Mischung.
ſehr fein,
180 Pfg. pr. ½ Kilo, bei
fülius Eöhler
2647) 11 Ernſt=Ludwigsſtraße II.

Bei meinem jetzigen großen

Huneroeianoe

empfehle
ganz friſche Eier,
pr. 2 Stück 13 Pfg, pr. 50 Stück 3 M.,
pr. 100 Stück 5 M., 80 Pfg.
Alle Arten feinſt gemäſtetes
Gefügeh,
ſind in lebender und friſch geſchlach=
teter
Waare ſtets vorräthig.
Aemk. konrion,
2648)
Großh. Geflügelhof.

D
5 1
Mackfiſche per 8ſ. 2P6.
1 friſch gewäſſert.
Gr. Bachgaſſe 9, gegenüber d. Frünen Laub.

Ein neuer, eleganter Glaslandauer, neue,
elegante u. gebrauchte Lederlandauer, ein
neues Tilboury (Halbverdeck), ſowie feine
u. gewöhnliche Pferdegeſchirre vorräthig
H. Buckzhammer,
bei
2650) Sattlermeiſter, Arheilgerſtraße.

Rollmops und
8 Pf.
Neue Holl. Vollhäringe, pr. St.,
das Dutzend 90 Pfo.,
Russ. Sardinen,
Oel-Sardinen, offen und in Büchſen,
Müsten-Müringe, per ½ Kilo
25 Pfg.,
Nene Sardellen,
Elb-Caviar, ½ Kilo M. 2.40,
Westphäl. Schinken,
Cervelatwurst,
Awiebelwurst,
Salami, deutsche,
billigſt bei

Frankfurter Preſſe

mit dem täglich erſcheinenden
literariſch=belletriſtiſchen Unterhaltungsblatt
Bus Huseunzi
(Eingetragen im Poſt=Zeitungs=Katalog, Seite 80 Nr. 2988 als N. Frankft. Preſſe.)
erſcheint ſeit Beginn dieſes Jahres in weſentlich erweitertem Maßſtab täglich
drei Mal in je einem Bogen groß Folio.
Durch einen für ihre Benutzung gepachteten eigenen Draht iſt die Frank=
furter
Preſſen mittelſt
telegraphiſchem Spezialdienſtes
in den Stand geſetzt, in Bezug auf Schnelligkeit und Zuverläſigkeit der politiſchen,
wie Handels=Nachrichten ihre Leſer raſcher zu informiren, als es anderen Zeitungen
möglich iſt.
Eine große Zahl von Mitarbeitern ſetzt uns in den Stand, von allen hervor=
ragenden
Plätzen des In= und Auslandes gut orientirte und pünktliche Original=
berichte
zu veröffentlichen.
Die Frankfurter Preſſeu iſt das verbreitetſte Blatt in Mittel= und
Südweſt=Deutſchland, welches den nationalen und liberalen Standpunkt in entſchie=
dener
Weiſe vertritt.
Beſondere Aufmerkſamkeit widmen wir den parlamentariſchen Vorgängen in den
ſüddeutſchen Staaten. Ausführlicher Bericht über die Verhandlungen des Deutſchen
Reichstags und des preußiſchen Landtags, welche außerdem in ihrem weſentlichen
Inhalt noch an demſelben Tage telegraphiſch mitgetheilt werden.
Der Handelstheil
der Frankfurter Preſſe: welcher durch weitgehende Verbindungen ebenfalls erheblich
erweitert iſt, ſteht nicht minder auf durchaus unabhängigem und unbeeinflußtem
Standpunkt, womit den Intereſſen des großen Publikums allein gedient iſt.
In Hinſicht auf den reichhaltigen gediegenen Inhalt und die eingetretenen be=
trächtlichen
Erweiterungen, wie der Einführung eines
telegraphiſchen Spezialdienſtes,
iſt die Frankfurter Preſſen das
Wbilligſte Blatt, gu
welches ſeinen Leſern gleiche Vortheile bietet.
Beſtellungen auf die =Frankfurter Preſſel werden zu dem Preiſe von M. 6. 25
pr. Quartal in Deutſchland, Oeſterreich und Luxemburg bei allen Poſt=Aemtern an=
genommen
.
Neu eintretende Abonnenten erhalten gegen Elnſendung ihrer Abonnements= Quit=
tung
die bis Endeßd. M. erſcheinenden Nummern und den
Verlooſungs=Kalender für 1880
von hier aus gratis und franco zugeſandt.
Frankfurt a. M. im März 1880.
2652)
Die Expedition der Frankfurter Preſſen.

8t.

Gulus Aöhier,

11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11,
17¼ Heidelbergerſtraße 17½

Ochſen= und Rindfleiſch 46 Pfo.
Kalbfleiſch
Schweinefleiſch
1
J. Rapp, Munz=

48
60
an der

Homöop. Kornkaſſee

2654) Ein großer Vorrath Blumen=
kübel
von 1 M. bis zu 3 M. zu ver=
kaufen
bei Adolk Rau, Küfermeiſter,
Schwanenſtraße 12.

2655) Bei Johannes Hamm VI.
in Weiterſtadt ſind 10 Stück junge
Ferkel zu verkaufen.

per ½ Kilo 35 Pfg. allein bei
Adam Herbert.
2653)
Soderſtraße 16.

2536) Alle Sorten Fichten, Lärchen=
und Kiefern=Stangen, ſowie Granit=
Felſen zu Gruppen und Einfaſſungen
liefert billigſt Soderſtr. 52. D e h n.

11

[ ][  ][ ]

521

Vermiethungen.
11080) Rückertſtraße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
2044) Ecke der Carls= u. Heinrich=
ſtraße
72 ein fr. möbl. Zimmer. Preis 10M
2037) Eliſabethenſtraße 1
ein großer Weinkeller zu vermiethen und
per 1. April zu beziehen.
2298) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
Herren oder Schüler zu vermiethen.
2363) Untere Waldſtraße 47 2 möbl.
Zimmer mit Ausſicht auf die Straße für
einen ledigen Herrn ſofort zu vermiethen.
2578) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden in der
Eliſabethenſtraße und ein Laden in der
Wilhelmineuſtraße mit Wohnung zuverm.

⁄₈.
1⁄₈

4
9½
Heln.

Vermiſchte Nachrichten.
2656) Der Unterzeichnete ertheilt gründ=
lichen
Unterricht im Klavierſpiel mit
beſonderer Berückſichtigung der klaſſiſchen
Werke. Nur Solche, welche die Elementar=
ſtudien
abſolvirt haben, können angenommen
werden.
Aug. Aekermann, Muſildirector,
Heinheimerſtraße 17.

Speotalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auc
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[534
Erfolge.
2547) Ein Schneldergehülfe,
hauptſächlich für kleine Arbeit, auf Werk=
ſtatt
geſucht.
5 Eliſabethenſtr. 5. Adolph Dressel.
2637) Eine geprüfte Kindergürtnerin
wird auf Oſtern zur Erziehung von zwei
Kindern geſucht. Nur Solche mit vorzüg=
lichen
Zeugniſſen wollen ſich melden.
Näheres in der Expedition.

72635) Ein Burſche von ca. 16 Jahren
für leichte Arbeiſen auf einige Stunden des
Tages geſucht. Wöchentlich 3 Mark.
Näheres in der Expedition.

1792) Frankfurt a. M.
Annoncen in alle Heitungen.

Maasenstein
2H
E
2.
Vogler

Billige und reelle Bedienung
Wirkſamſtes Arrangement.
10 Liebfrauenſtraße 10.

2657) Sofort geſucht: 1 kl. Zimmer
für Möbel zu ſtellen. - Offerten unter
4 100 an die Exp. d. Bl.

Na 56

Main=Neckar=Bahn.
Lahrplan-Aenderung.
Localzug Nr. 2

ſſeither um 5 U. 30 M. Morgens in Darmſtadt abgehend,
erhält vom L. April d. J. ab nachſtehende Curszeiten:

Darmſtadt ab 4 U. 45 M. Morgens. Arheilgen 4 53
1
Egelsbach 5 2 Langen 5 10

Sprendlingen 5 18
Iſenburg 5 26
Louiſa 5 33
Frankfur. an 5 40
Darmſtadt, im März 1880. 2658 Die Direction.

Kaufmänniſcher
Ferein.
Samstag den 20. März, Abends 8½ Uhr,
im Vereinslocal:
Vortrag des Herrn Ober=Rechnungsreviſor Scharch von hier über
ſeine Reiſe uach Conſtantinopel (Fortſetzung).
2659)
Der Vorſtand.

Abonnements=Einladung
auf die
Offenbacher
eitung.
Die Offenbacher Zeitung! die nunmehr in ihren 108. Jahrgang eingetreten
iſt, hat ſich wie ſeither auch für die Folge die Vertretung aller nationalen Intereſſen,
Förderung liberaler Beſtrebungen auf ſtaatlichem, kirchlichem und communalem Gebiete,
zur Aufgabe geſtellt und ladet hiermit bei bevorſtehendem Quartalwechſel auf das
zweite Abonnement, welches mit dem 1. April beginnt, ein.
Der Inhalt des Blattes iſt ein möglichſt erſchöpfender und bringen wir neben
den täglich einlaufenden Depeſchen, gute, liberal gehaltene Original=Leitartikel, möglichſt
ausführlich die Verhandlungen des deutſchen Reichstags und der heſſiſchen Kammer,
ſowie auch die der übrigen deutſchen Staaten. Gute Correſpondenzen, die Sitzungs=
berichte
des Schöffengerichts, der Stadtverordneten=Verſammlung und der Handels=
kammer
gelangen regelmäßig zum Abdruck. Auch dem Kunſt= und localen Leben hie=
ſiger
Stadt öffnen wir, ſoweit es möglich iſt, die Spalten unſeres Blattes.
Dasſelbe erſcheint täglich - mit Ausnahme Sonntags-
und iſt demſelben
als Feuilleton das
Unterhaltungsblatt der Offenbacher Zeitung
beigegeben, in welchem neben ſpannenden Original=Romanen und Novellen, wiſſen=
ſchaftliche
Abhandlungen, gediegene Aufſätze jedweden Inhalts, Theaterreferate ꝛc. ihre
Stelle finden. Auch über die neueſten Erſcheinungen auf dem Gebiete der Literatur
ſ wird dem Publikum Mittheilung gemacht und der Humor findet in den Miscellen
ſeinen Raum ꝛc
Die Offenbacher Zeitung' iſt amtliches Organ für alle Behörden des Kreiſes,
deßhalb in der Stadt, im ganzen Kreiſe und darüber hinaus weit verbreitet und eignet
ſich darum mehr wie alle anderen Blätter der Umgegend zur weiteſten Verbreitung von
Inſeraten für die Stadt und den Kreis Offenbach.
Der Abonnementspreis des Blattes beträgt, trotz ſeines reichen Inhalts, viertel=
jährlich
für Offenbach nur 2 M. 10 Pf.; für außerhalb, durch die Poſt bezogen, er=
höht
ſich dieſer Betrag um den Poſtaufſchlag, und iſt daſſelbe ſomit die billigſte Zeitung
Offenbachs und der Umgegend.
Auch der Inſertionspreis deſſelben iſt ein äußerſt niedriger, indem wir für die
einſpaltige Petitzeile nur 10 Pf., für die zweiſpaltige 20, für die dreiſpaltige 30, für
die vierſpaltige 40 Pf. berechnen und bei mehr als dreimaliger Aufnahme eines In=
ſerats
entſprechenden Rabatt verwilligen.
Wir erſuchen unſere auswärtigen und die neu hinzutretenden Abonnenten, ihre
Beſtellungen bei der nächſten Poſtanſtalt baldigſt zu machen, damit Störungen
(2660
in der Lieferung vermieden werden.
Offenbach, im März 1880.
Die Expedition der Offenbacher Zeitung.

[ ][  ][ ]

M 56.
522
Bank für Handel und
Industrie.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die Super=Dividende für das Ge=
ſchäftsjahr
1879 auf 5½ Procent feſtgeſetzt wurde und ſtatutengemäß am 1. April d. J.
mit Mark 23. 57
zahlbar iſt.
Die Auszahlung erfolgt gegen Einreichung der betnffenden Dividenden= Cou=
pons
Nr. 10 vom 1. April d. J. bis incl. 30. April:
bei unſeren Kaſſen dahier und in Berlin (Schinkelplatz 3),
unſerer Filiale in Frankfurt a. M.
ſowie bei den ſonſt bekannt gegebenen Stellen.
Die Coupons bitten wir in Begleitung arithmetiſch geordneter Nummern=
Verzeichniſſe, zu welchen an den vorgenannten Stellen Formulare zu erhalten ſind, ein=
zureichen
.
Nach dem 30. April wird der Coupon nur bei uns in Darmſtadt und
Berlin und bei unſerer Filiale in Frankfurt a. M. ausbezahlt.
Zugleich machen wir, auf gerichtliche Weiſung bekannt, daß wegen der Actie
Nr. 110604 ohne Coupons und Talon, unſeres Inſtituts das geſetzliche Amor=
tiſationsverfahren
bei Großherzoglichem Amtsgericht Darmſtadt I. eingeleitet iſt.
Darmſtadt, 16. März 1880.
2661)
Die Direction.

zu Darmstadt.

Schluß des Schuljahrs, Cenſur und Verſetzung Samstag den 20. März er.
Das neue Schuljahr beginnt für die Schule Montag den 5. April, für das
Seminar Montag den 19. April. Die Prüfung und Aufnahme neuer Schüler=
innnen
findet Montag und Dienstag den 5. und 6. April im Schulgebäude
von Montag 9 Uhr ab ſtatt.
Die Anmeldungen zum Seminar werden Mittwoch den 7. April erbeten.
Es liegt im Intereſſe der verehrlichen Eltern, gütigſt darauf zu achten, daß in
die unterſte Klaſſe der höheren Müdchenſchule 6jährige Kinder ohne Vorkenntniſſe
aufgenommen werden.
Die Großherzogliche Direction der höheren Mädchenſchule.
2553)
Dr. Wulckow.

Dr. Haurer’sche Sohule.
Irrigen Gerüchten zu begegnen, treten wir mit der Erklärung vor ein verehr=
liches
Elternpublikum der Stadt Darmſtadt, daß auch unter den neuerdings erſchwerten Be=
dingungen
unſere Schule ihre Wirkſamkeit fortſetzen wird. So begreiflich das Be=
ſtreben
des Staates iſt, ſein Schulſyſtem vollſtändig auszubauen, ſo wenig wird da=
durch
der eigenthümliche Werth einer Hausſchule, als welche die Privatſchule füglich
erſcheint, für häufige Fälle in Frage geſtellt. Im Glauben eben an dieſen ihren
eigenthümlichen Werth, und damit an unſere Exiſtenzberechtigung. wagen wir uns auch
ferner dem Vertrauen eines geehrten Elternhauſes zu empfehlen.
Anmeldungen werden täglich von 11-12 Uhr, Grafenſtraße 31, unterer
Stock, entgegenommen.
Der Sommer=Curſus beginnt Montag den 5. April.
Darmſtadt, den 14. März 1880.
Der Vorstard.

2549) Ein gebildetes Mädchen, welches
ſchon längere Zeit als Verkäuferin in Frank=
furt
thätig, wünſcht eine Stelle hier.
Offerten unter Th. K. bittet man Darm=
ſtadt
Pankratiusſtraße 53 abzugeben.

Einen Lehrling
mit guter Schulbildung ſucht
Theodor Schwab.

1
S
3 Theaterplatz
2. Rang, Balcon, für die Dauer der
Saiſon abzugeben.
Heinrichſtraße Nr. 98.

2664) Zwei reinliche Mädchen ſuchen
Stellen auf Oſtern, am liebſten bei größeren
Kindern oder einer älteren Dame.
Zu erfragen im Laden Stiftſtraße 46.

L. C. WIITLGIL8GILE.

Visitenkarten,
Geburts- und Verdobungs.
Anzeigen,
Iauerbrigfe,
Briefe und Cuverts
mit Frmadruch.
Elogante Auskühruns.
Billigste Freise.

HOVBVGORVOURVI.

oͤmmnn

2665) Eine Cachemir=Jacke für eine Con=
firmandin
zu verkaufen. Arheilgerſtraße 43.
2666) Ein braves Mädchen, das bür=
gerlich
kochen kann u. gründlich Hausarbeit
verſteht, ſucht Stelle. Vermieth=Bureau:
S. Röſe, Blumenthalſtr. 62.

2667)
Stellengeſuch.
Ein verheiratheter, älterer, academiſch
gebildeter Mann, der durch die Ungunſt der
Zeitverhältniſſe ſeine ſeitherige Stellung bei
einer Privateiſenbahn, die er eine Reihe von
Jahren bekleidete, verloren, ſucht, bei be=
ſcheidenen
Anſprüchen, irgendwelche, ſeinen
Kenntniſſen angemeſſene Stellung. Als ge=
wandter
, tüchtiger, mit allen Comptoir=
Arbeiten vertrauter Kaufmann könnte der=
ſelbe
, durch ſeine Erſahrungen und früheren
Verbindungen, ſich namentlich jüngeren Ge=
ſchäften
ſehr nützlich erweiſen. Gefl. Offerten
unter B. R. 61 nimmt die Exped. d. Bl.
ſentgegen.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 19½ März.
2. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Aſchenbrödel.
Schauſpiel in 4 Akten von Roderich Beneditz.
Perſonen:
Hr. Wisthaler.
Graf Wilko von Rothberg
Graf Albrecht von Eichenow Hr. Fiala.
Freiherr von Schwarzendorf Hr. Peppler.
Doctor Veltenius, Vorſteher
einer Penſionsanſtalt
Hr. Werner.
Urſula, ſeine Gattin
Fr. Steck.
Elfriede
Fr. Haſem.=Kläge=
Frl. Weigel.
Kunigunde
Edwina,
Frl. Ethel.
Thekla,
Frl. Mendel.
J0a,
Schülerinnen in der Frl. Bohns II.
Emma,
Frl. Schütky.
Penſion
Bertha.
Frl. Hedrich.
Adelheid,
Frl. Bernhard.
Klotilde,
Frl. Plößer.
Irmgard.
Frl. Klein.
Magiſter Stichling, Hülfs=
lehre
:
Hr. Butterweck.
Frau Gertrud, Elfrieden's
Pflegemutter
Fr. Eppert
Chriſtian, ein Knabe
A. Schäfer.
Ewald, Diener
Hr. Leib
Fritz, Jäger
Hr. Mendel.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Letzte Vorſtellung vor Oſtern.

[ ][  ][ ]

alt
pude
10

M

65)
913

4

S.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Landgerichtsrath.
W. Maurer zum Oberlandesgerichtsrath ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichtsſchreiber
bei dem Amtsgerichte Michelſtadt H. Henning auf ſein Nachſuchen in
den Ruheſtand verſetzt.
Dem Vernehmen nach wird die Confirmation der Prinzeſſinnen
Victoria und Eliſabeth am 31. dſs. Mts. in der Hofkirche ſtatt=
finden
.
Militärdienſtnachrichten. v. Grolman, Lang, Port=
Fähnrichs vom 2. Großh. Drag.=Regiment Nr. 24, zu Secondelieutenants
befördert; Leydhecker, Hauptmann und Bätteriechef vom Weſtpreuß.
Feld.=Art.=Regt. Nr. 16, früher dem Großh. Artilleriecorps angehörig,
unter Stellung la suite des 16. Regts. zum etatsmäßigen Mitgliede
der Artillerie=Prüfungs=Commiſſion ernannt; Hoffmann, Vicefeldwebel
von dem Reſ.=Landwehr=Regt. (Berlin) zum Sec=Lt. der Reſ. des 1.
Großh. Inf.=Regts. Nr. 115 befordert: Cellarius, Vicefeldwebel vom
1. Bat. (Wetzlar) 2. Naſſau. Landw.=Regt. Nr. 88, zum Sec.=Lieut. der
Reſ. des 2. Großh. Inf.=Regts. Nr. 116, Römheld, Vicefeldwebel vom
2. Bat. (Gießen) 2. Großh. Landwehr=Regt. Nr. 116, zum Sec.=Lieut.
der Reſ. des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, Koch, Vicefeldwebel von
demſ. Bat., zum Sec=Lieutenant der Reſ. des 2. Großh. Inf.=Regts. Nr.
116 befördert; v. Hombergk zu Vach, Vicefeldwebel vom 1. Bat.
(Darmſtadt) 2. Großh. Landw.=Regts. Nr. 115, zum Sec.=Lieut. der
Reſ. des 2. Garde=Feld=Art.=Regts. befördert; Koelitz, Sec.=Lieut. von
der Landw.=Inf. des 2. Bats. (Worms) 4. Großh. Landw.=Regts. Nr.
118 der Abſchied bewilligt. Die Verſetzung der Kaſernen=Inſpectoren
Dubois in Bruchſal und Müller in Mainz iſt aufgehoben und ſtatt
des erſteren der Kaſernen=Inſpector Cambert in Metz nach Gießen ver=
ſetzt
worden.
K. Strafkammer 1. Sitzung vom 18. März 1880. Heute wur=
den
folgende Fälle verhandelt: 1) Unterſuchung gegen Johannes Hild von
Schlierbach und Peter Sauerwein von Langſtadt wegen Widerſtand gegen
die Staatsgewalt. Da im Laufe der Verhandlung ſich herausſtellte, daß
noch mehr Belaſtungszeugen bei dem Akte vorhanden geweſen, deren
Vernehmung noch nicht erfolgte, ſo wurde von Seiten der Staatsanwalt=
ſchaft
Vertagung beantragt und vom Gerichtshof beſchloſſen. Vertheidiger
Rechtsanwalt Seibert. 2) In Unterſuchungsſachen gegen Peter Müller
und Georg Müller von Nackenheim wegen Diebſtahls wird wegen Aus=
bleibens
des Peter Müller die Verhandlung vertagt und Vorführung
reſp. Verhaftung beſchloſſen. 3) Das gleiche Verfahren findet in der
Unterſuchungsſache gegen Mathäus Stenger, Mathäus Sohn von Seligen=
ſtadt
wegen Jagdvergehens ſtatt. 4) Der 19jährige Joſeph Kübert von
Würzburg, der von ſeinem Dienſtherrn den Auftrag hatte, in Offenbach
350 M. zu erheben, erhob ſolche und begab ſich mit dem Betrage nach
Wien. Er iſt ſeiner That geſtändig und wird von dem Gerichtshof in
eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten unter Aufrechnung von 6 Wochen
Gefängniß verurtheilt. 5) Peter Joſeph Stark und Peter Murrmann,
beide von Erzhauſen, werden wegen Verletzung der Wehrpflicht jeder in
eine Geldſtrafe von 150 M. verurtheilt.
- Bei der Wiedereröffnung des Großh. Hoftheaters am 2. Oſter=
feiertag
wird vorausſichtlich das neue Foyer dem Publikum geöffnet
und bis dahin auch der neue in Dresden gemalte Vorhang im Theater
angebracht ſein.
- Wie die N. H. V. hören, haben ſich die Unterhandlungen zwiſchen
der thieſigen Hoftheater=Direction und Herrn Fiala wegen des Letz=
teren
Wieder=Engagement zerſchlagen und hat der genannte Künſtler
hiernach einen Engagementsantrag an das Königl. Schauſpielhaus zu
Berlin erhalten, zu welchem Zwecke er Anfang Mai l. J3. an genann=
ter
Hofbühne ein Gaſtſpiel mit unterlegtem Contract abſolviren wird.
Der Jahresbericht der hieſigen höheren Mädchenſchule
für das Schuljahr 1879-80, erſtattet von Herrn Dr. Wulckow, iſt ſo=
eben
erſchienen. Es wird darin die freudige Zuverſicht ausgeſprochen,
daß es bei fortgeſetzter gleichmäßiger Arbeit gelingen wird, die Schule
ihrem Lehrziel ſicher zuzuführen und dem Großherzogthum Heſſen eine
Bildungsſtätte unſeres heranwachſenden weiblichen Geſchlechts zu ſchaffen,
die getroſt mit den beſten derartigen Anſtalten Deutſchlands in die
Schranken treten kann und zugleich die Freude darüber, daß immer
mehr und mehr die noch in gewiſſen Kreiſen gegen eine öffentliche Schule
herrſchenden Vorurtheile ſchwinden und unſerer höheren Mädchenſchule in
wachſendem Maße die Schülerelemente zugeführt werden, für welche die
Anſtalt mit ihrer den jetzt herrſchenden Normen angepaßten Organiſation
in erſter Linie beſtimmt zu ſein ſcheint. Es würde ung zu weit führen,
den Inhalt des Berichtes eingehend zu behandeln, dagegen empfehlen
wir die Lectüre deſſelben den ſich dafür Intereſſirenden, da er der Wiſſens=
werthen
und Belehrenden Vieles enthält. Wir erwähnen hier nur noch,
daß die Anſtalt ausſchl. des Seminars, am 21. April v. J. mit 362
Schülerinnen eröffnet wurde und beträgt die Frequenz gegenwärtig 365
in 10 Claſſen, worunter 22 Auswärtige. Das nun 3 Jahre beſtehende
Lehrerinnen=Seminar war im Laufe des Jahres in 2 Claſſen

von durchſchnittlich je 30 Zöglingen beſucht. Die erſte Seminarclaſſe hat
außer 4 Hoſpitanten gegenwärtig 29 Zöglinge, die ſich zum Staatsexamen
gemeldet haben.
Zur Berichtigung wird uns Nachſtehendes mitgetheilt: In
einer der letzten Nr. des Darmſtädter Tageblattes wird die Mittheilung
gemacht von der Beſtrafung eines Metzgers Rapp wegen Wurſtfälſchung,
ohne anzugeben, daß deſſen Geſchäft auf dem Aitzſtein iſt. In Folge
dieſer unbeſtimmten Angabe glauben Viele, daß die Gebrüder Rapp,
deren Metzgergeſchäſt in der Wieſenſtraße iſt, die Beſtraften ſind, oder
daß ſie in Geſchäftsverbindung mit dem Beſtraften ſtehen. Die Gebrüder
Rapp ſtehen aber weder in Geſchäftsverbindung mit dem Beſtraften noch
ſind ſie verwandt mit demſelben
- Die Nachricht, daß von der Preußiſchen Regierung Verhand=
lungen
wegen Ankaufs der heſſiſchen Ludwigsbahn angeknüpft
eien, entbehrt wie die Nordd. Allg. 3tg. aus zuverläſſiger Quelle mit=
theilt
, einer jeden Begründung.
- In dem Garten des Darmſtädter Hofs ſiteht ein Aprikoſen=
baum
, der bereits verſchiedene offene Blüthen trägt, an denen ſich ſchon
die Bienen ergötzen.
- Das Haus des Herrn Miſchler am Markt wurde an Herrn
Metzgermeiſter G. Poth für 124,000 M. verkauft.
R. Beſſungen, 15. März. Unſere ſo wohlthätig wirkende
Suppenanſtalt wurde Angeſichts der nun wieder angehenden Ge=
legenheit
zum Selbſtverdienſt und der bevorſtehenden Feiertage unterm
Heutigen geſchloſſen. Gewiß mit dankbaren Empfindungen ſowohl bei
Henen, die ſie möglich machten, wie bei Denen, die ſie eifrig benutzten.
Hat uns doch bie Suppenanſtalt, - dies wird mit allgemeiner Befrie=
digung
anerkannt, vor manchen lonſt ſeicht drohenden Calamitäten
bewahrt. Nach ärztlichem Urtheil verdankt man der kräftigen Nahrung,
die ſie täglich darbot, daß der Geſundheitsſtand auch der ärmſten Fa=
milie
dahier trotz der großen Verdienſtloſigkeit, welche die ſtrenge Jahres=
zeit
mit ſich brachte, ein ungewöhnlich günſtiger blieb. Hat doch auch
der Großh. Kreisſchulinſpector gelegentlich der vor wenigen Tagen dahier
ſehr gut beſtandenen Schulprüfung ſein beſonderes Wohlgefallen darüber
ausſprechen können, welch geſundes Ausſehen ohne Ausnahme unſere
Schuljugend, auch die der ärmſten Familien, zeige. Das einheitliche
Handinhandgehen der ortskundigen Pfleger des Armenhilfsvereins und
der Armencommiſſion mit dem Vorſtande der Suppenanſtalt, die in
Folge deſſen ſehr umſichtige Vertheilung der Suppenkarten an die wirk=
lich
Bedürftigen, hatte den Suppenausſchank höchſt zweckmäßig in rich=
tiger
Anzahl der Karten und bis in die verborgenſten Dachkämmerchen
geleitet, und ſo ein Geſammtreſultat erzielt, über das jeder menſchen=
freundliche
Beobachter ſich nur freuen mußte. Es war dies allerdings
vor allem den reichlichen Mitteln zu verdanken, die gleich beim erſten
Aufrufe die Einwohner Beſſungens, Neu=Beſſungen voran, geſpendet
haben, und wobei hinter dem leuchtenden Vorbilde der Frau Prinzeſſin
Karl und Höchſtderen Söhnen, Großh. Hoheiten, auch der Mittelſtand
Alt=Beſſungens nach Kräften und nach Ermeſſen nicht zurückblieb. Ihnen
allen, den gütigen Gebern, gebührt beim Schluſſe der diesjährigen
Suppenanſtalt herzlichſter Dank. Beſonders aber auch den Frauen Beſ=
ungens
, den ſo wohlthätigen. die ihre Zeit und Kraft der Anſtalt zur
Verfügung geſtellt, - ſeien ſie Werktags= oder gar Sonntagsköchinnen
geweſen -, bringen wir hiermit unſere dankbare Huldigung dar, denn
ohne ihre, unter Oberleitung von Frau Geheimerath Baur, ſo freudig
geleiſtete Mühewaltung, ware die Sache unmöglich geweſen. Mit den
Damen im Bunde ſtand ein ſehr praktiſcher Oeconom, Herr Rentner
Eberhard, der ſeinen ihm vorausgehenden Ruf als ausgezeichneter
Wirthſchafter auch diesmal glänzend bewährt hat, und dem die An=
ſtalt
neben dem längſt und vielfach bewährten Vorſitzenden, Herrn
Kolbe und dem Rechner Herrn Felſing, zu großem Danke verpflichtet
iſt. Die Tage unſerer Beſſunger Suppenanſtalt, deren zur Zeit noch
beſcheidenes Local ſich freilich mit dem in der Reſidenz gegebenen Vor=
bilde
in dieſer Hinſicht noch nicht meſſen konnte, dürften aufs Neue dar=
gethan
haben, wie praktiſcher Blick und mitfühlendes Herz. wenn Beide
ſich vereinigen, doch Einiges zur Ausgleichung der Laſten in dieſer un=
vollkommenen
Welt immerhin beitragen können. Möge man, wenn
gleiche Nothlage gleiche Veranſtaltung wieder nothwendig macht, auf
demſelben Wege und in derſelben Weiſe fortfahren!
Das Präſidium der Feſtleitung des 5. deutſchen Turnfeſtes
hat Oberbürgermeiſter Dr. Miquel in Frankfurt übernommen. Welche
Ausdehnung das Feſt zu nehmen verſpricht, geht aus Nachſtehendem
hervor: 89 Morgen Feld ſind als Feſtplatz beſtimmt; um Gäſten und
Beſuchern Unterkunft zu gewähren, wird eine 4000 Perſonen faſſende
Feſthalle errichtet, 10-12 gleich große Bierhallen ſollen den Durſt der
Menge befriedigen. Ein Muſterturnen der Frankfurter Turner findet
ſtatt. Im Feſtzuge werden 15-16 Muſikcorps mitwirken. Auf dem
Feſtplatze findenzGeſangsaufführungen der Frankfurter Geſangvereine
1700 Sänger) ſtatt. Auch eine Feſtzeitung wird herausgegeben.

Frankfurt. Markthalle=Auction vom 16. März:
Hecht 70 Pf. Karpfen 80 Pf., Turbots 1.20 M Salm 3 M., Bärſch
50 Pf., Bräſſen 50 Pf., Cervelatwurſt 1.10- 130 M., Schinken 66-
70 Pf., per Pfund, Poularden 3-5 M.

[ ][  ]

524

N6
Die Suppenanſtalt in Darmſtadt.
Unter den Hülfsmitteln zur Bekämpfung der Roth des verfloſſenen
Winters nahm die Suppenanſtalt eine hervorragende Stelle ein. Im
Winter 1853 54 gegründet, erwies ſie ſich ſchon damals ſo ſegensreich,
daß von dem Gemeinderath dem Verein ein beſonderer Dank votirt
wurde. Seitdem hat der Betrieb ſich nach allen Richtungen vervoll=
kommnet
. Durch Benutzung und Feſtſtellung aller gemachten Erfahrungen
geſchieht dermalen die Herſtellung der Speiſen mit einer ſolchen Sicher=
heit
des Gelingens von Güte und Wohlgeſchmack, daß ſie von den ſorg=
ſamſten
Familienküchen kaum übertroffen werden kann, und, begünſtigt
durch eine Reihe von practiſchen Einrichtungen, war es moglich 1500
und mehr Portionen in 60 bis 70 Minuten auszugeben.
Die Suppenanſtalt ſucht das Ausſehen einer wohlthätigen Anſtalt
in gewöhnlichem Sinne des Wortes zu vermeiden; ſie ſchenkt nicht,
ſondern ſie verkauft nur, und ſtrebt durch größte Reinlichkeit beim An=
richten
und Ausſchöpfen, wie durch die freundlichſte Höflichkeit in ihren
Abnehmern ſorgfältig das Bewußtſein, daß ſie Käufer ſind, und damit
das Ehrgefühl zu erhalten.
Solche harte und dabei arbeitsloſe Winter wie der diesjährige
bringen die Noth auch unter einen Theil der Bevölkerung, welcher ge=
wohnt
iſt, ſich redlich und fleißig durch Arbeit zu ernähren, welcher ſich
nicht zur Bitte entſchließen kann und, nachdem alle Erſparniſſe aufge=
zehrt
ſind, hungern und frieren würde und entkräftet wäre, wenn Fruh=
ling
und Arbeit wiederkehren; ſolcher Noth konnte die Suppenanſtalt
in Hunderten von rührenden und doch herzerfreuenden Fällen helfen,
und den Bedrängten Geſundheit, Arbeitskräfte und ehrenhafte Selbſt=
ſtändigkeit
erhalten.
Zur Herſtellung der Speiſen wurden nur Victualien beſter Quali=
tät
verwendet und an dem Arbeitsverdienſt vorzugsweiſe ehrbare bedürf=
tige
Perſonen betheiligt. Durch das Zuſammenwirken mit dem Allge=
meinen
Verein, an welchen über 13,000 Karten abgegeben wurden, iſt
es abermals gelungen, ohne die entſittlichende Bettelei wieder zu beleben,
die eigentlichen Armen an der Speiſenabgabe nach ihrem vollen Bedürf=
niß
zu betheiligen. Im Ganzen werden bis zum Schluſſe der Anſtalt,
welcher Samstag den 20. März ſtattfinden wird, ungefähr 125,000 Por=
tionen
ausgegeben ſein. Es gelang, die Cinbuße bei dieſer gewaltigen
Production auf etwa 5000 Mark zu beſchränken; es werden demnach von
den von unſeren Mitbürgern ſo bereitwillig geſpendeten 6000 Mark etwa
1000 Mark in den Fonds der Suppenanſtalt eingelegt werden können.
Zum größten Theil verdanken wir dieſes günſtige Ergebniß der
Fülle von freiwilliger Arbeit, welche auch in dieſem Winter, trotz Kälte
und Unwetter, mit bewundernswerther Ausdauer und Gewiſſenhaftigkeit
ſeitens der großen Zahl der helfenden Damen und Herren geleiſtet wurde.
Weit höher aber als die Erſparniß an Geld iſt der wohlthätige Einfluß
zu ſtellen, welchen der überaus freundliche Verkehr zwiſchen den helfen=
den
Mitgliedern der Anſtalt und dem kaufenden Publikum hatte. Trotz
dem ſtarken Conſum und häufig überaus großen Andrang vollzog ſich
der Verkauf über die Straße wie das Verzehren im Local, ſtets ruhig
und in muſterhafter Ordnung, und es war ſichtbar, daß die Abnehmer
durch Reinlichkeit in dem Erſcheinen, namentlich auch der Speiſe holen=
den
Kinder, wie durch anſtändiges Benehmen ſich dankbar zu zeigen
ſuchten, für die Mühe und Arbeit, welche ihnen hier von ihren Mit=
bürgerinnen
und Mitbürgern gewidmet wurden.
So wurde denn mit vereinten Kräften ein wichtiger Theil der Noth
des verfloſſenen Winters abgewehrt, die freundlichen Helferinnen und
Helfer aber nehmen als Lohn das Bewußtſein mit nach Hauſe, ein liebe=
volles
, verſtändiges und nützliches Werk mit gutem Erfolg vollbracht zu
haben, und wir dürfen hoffen, daß wenn eine ähnliche Noth künftig
herannahen ſollte, die Mittel und Arbeitskräfte zur Abwehr wieder be=
reit
ſein werden.
Rechnungsablage und Specialbericht des Vorſtandes erfolgen wie
wir hören baldigſt.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 17. März. Dieluſtigen Weiber von Windſor,
welche ſeit ihrem erſtmaligen Erſcheinen in dieſer Saiſon, am 23. November,
nicht wieder zur Aufführung gelangen konnten, bildeten das Programm der
Mittwochsvorſtellung mit Herrn Dalle=Aſte in der Rolle des Fallſtaff.
Die durchweg gediegene Leiſtung des geſchätzten Gaſtes bekundete wieder den
wahren Künſtler und Meiſter der Geſangkunſt, der noch im Vollbeſitze ſeiner
prächtigen Stimmittel die Rolle in einer Weiſe zu Gehör und Anſchauung
brachte, die wir nicht anders als muſtergiltig bezeichnen können. Von den
Geſangsnummern heben wir den prächtigen humorvollen Vortrag des Trink=
liedes
(2. Sc. 2. Akt) hervor, in welchem des Sängers kräftige und klang=
vollen
tiefen Bruſttöne von zündender Wirkung waren; deßgleichen das Recitativ
und Duett mit Fluth= (5. Sc. 2. Akt). das einen ſtürmiſchen Dacaporu
erntete. Was aber die Leiſtungen des Herrn Dalle Aſte beſonders hochſtellt
und dieſelben zu wahren Kunſtſchöpfungen erhebt, iſt deſſen ücht künſtleriſche
dramatiſche Geſtaltung ſeiner Rollen. Dieſes bewährte ſich wieder in ſeinem
Fallſtaffs. Alle bloße Effecthaſcherei verſchmähend und ſich gleich fernhaltend
von Uebertreibungen, wozu die Rolle des verliebten Dickwanſtes und Sekt=
ſchlauches
ſo leicht verleitet, verſtand es der Darſteller dennoch die komiſche
Figur des Fallſtaff durch wirklichen Humor - der bei Herrn Dalle Aſte
mehr durch feine Nüancirung und charakteriſtiſche Markirung im Vortrag
als durch ein Zuvielthun im Spiel ſich kußert und nie ans Poſſenhafte
ſtreiſt - in ihrer charakteriſtiſchen Eigenart wirkungsvoll und vollkommen

56
zur Anſchauung und Geltung zu bringen. Frl. Schrötter Frau Fluth=
war
ſehr gut disponirt und halten wir dieſe Partie, ſowohl was Geſang
wie feines piquantes Spiel anbetrifft, für eine hervorragende Leiſtung unſerer
dramatiſchen Sängerin. Namentlich verdient diesmal die deutlichere Textaus=
ſprache
lobende Erwähnung. Fr. Reger war als,Frau Reich= diesmal etwas
lebendiger wie früher, nur mit der Proſa konnte ſie ſich nicht wohl zurecht=
finden
. Frl. Czerwenka=Anna ſang und ſpielte reizend. Das Recitativ
und die Arie (5. Sc. 3. Akt) trug ihr einen wohlverdienten Hervorruf ein=
Ebenſo ſchön war ihr Duett mit Fenton (9. Sc. 2. Akt). Der eiferſüchtige
Fluth' des Herrn Kraze war eine vorzügliche Leiſtung, recht gut Herr
Ziehmann als=Reich. Im Uebrigen beziehen wir uns auf unſer früheres
A. H.
Referat vom 23. November v. J.

Tages=Kalender.
Freitag 19. März: Neunzehnte Berſammlung der Mitglieder des = Local=
gewerbvereins
Darmſtadt; Tagesordnung: Feſtſetzung der Ausflüge für
den nächſten Sommer; Mittheilungen des Herrn Bergrath Tecklenburg über
den Gotthard=Tunnel.
Samstag 20. März: Vortrag im Kaufmänniſchen Verein.
Am 12., 13. und 14. April: Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und Fohlen=
Markt mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Viehmarktplatz nächſt
den Bahnhöfen.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. C. Lauteren, Geh. Commercienrath von Mainz.
Lang, General=Director von Wiesbaden. Koenigs, Geh. Commercienrath von
Cöln. J. G. Philippe, Advokat von Rotterdam. Andrae=Fellner, Rentner
von Frankfurt. R. Hagemann, Poſtrath von Cöln. Keſſelheim von Mann=
heim
, P. Beyer von Haida i. B., Engelhardt von Nürnberg, Lerch von
Stuttgart, Elſas von Conſtanz, Herrmann von Stuttgart, J. Höfle von
Offenbach, A. Reining von Weſel, Decker von Rheydt, Schaub von Gräfrath,
Joſchkowitz von Solonge, Roſenwald von Cöln, Kaufleute. A. Abt von
Kitzingen, E. Zinn von Barmen, Fabrikanten. Keller und Gemahlin von
Mainz, W. Hübner und W. Winkhaus von Hamburg, H. Kürz von Villingen,
Kaufleute. M. Wallenſtein, Großh. Heſſiſcher Kammervirtuos in Frankfurt.

Vermiſchtes.
Es ſind neuerdings vielfache Vorſchläge gemacht worden, dem be=
drängten
Grundbeſitz durch einen höheren und beweglichen Credit zu helfen.
Neu und intereſſant iſt der Vorſchlag von Dr. Minoprio in Berlin, Ge=
noſſenſchaften
des Grundbeſitzes zu bilden, welche auf ihren Beſitz
Papiere ausgeben und Capitalien aufnehmen könnten. Die von ſolchen Ge=
noſſenſchaften
auszugebenden Grundereditwerthe würden, ſelbſt wenn ſie bis
zur Höhe des wirklichen Werthes der Obiecte reichten, eine nicht minder ſichere
Garantie für Capital und Verzinſung bieten, als die Papierwerthe von
Actiengeſellſchaften.
Die Beleihung älterer, größtentheils vermietheter Häuſer in verkehrs=
reichen
Städten bis zur ungefähren Hälfte ihres capitaliſirten Miethertrüg=
niſſes
, einen mehrjährigen Durchſchnitt deſſelben angenommen, iſt nicht als
ein zu großes Wagniß anzuſehen, wenn Garantien und Solidität für die
Ehrenhaftigkeit des Beſitzers vorliegen. Solche Bürgſchaft über die Perſön-
lichkeit
zu bieten, iſt die Mitgliedſchaft einer Genoſſenſchaft von Grundbeſitzern
geeignet.
Gelingt es, eine größere Anzahl von Hausbeſitzern zu einer Genoſſenſchaft
zu vereinigen, von welcher jedem einzelnen Mitgliede ein Credit bis zur Höh=
des
in geeigneter Weiſe feſtzuſetzenden Werthes ſeines Eigenthums eingeräumt
wird, ſo brauchten Finanziers und Capitaliſten nicht Bedenken zu tragen, einer
ſolchen Geſellſchaft Capitalien anzuvertrauen. Der eventuelle Creditanſpruch
des einzelnen Mitgliedes würde durch eine einzutragende Realcaution auf
deſſen Grundeigenthum ſichergeſtellt. Die Creditwürdigkeit einer ſolchen Ge=
noſſenſchaft
würde ſich baſiren auf den Grundbeſitz und das perſönliche An=
ſehen
ihrer Mitglieder.
Wie bei den Mobiliarereditgenoſſenſchaften wird auch das Anſehen der
entſtehenden Vereinigungen für den Immobiliareredit ein ſehr verſchiedenes
ſein, je nach der Zahl und Perſönlichkeit ihrer Mitglieder. Vorausſichtlich
werden ſich gut ſituirte Hausbeſitzer ſchwerlich veranlaßt ſehen, einer Genoſſen=
ſchaft
beizutreten; im Allgemeinen werden die weniger gut fundirten Haus=
eigenthumer
, welche Credit brauchen, ſich am leichteſten zur Uebernahme einer
Solidarſchaft entſchließen.
Indeſſen hat daſſelbe Bedenken ſeiner Zeit gegen die Mobiliarereditge=
noſſenſchaften
vorgelegen. Trotzdem aber Jhat ſich die Ausbreitung dieſer
Solidarvereine in unerwartet großem Maßſtabe vollzogen. Thatſächlich
unterliegt der Eintritt in eine Immobiliar=Genoſſenſchaft viel geringeren Be=
denken
, als die Uebernahme der Solidarhaft bei gewöhnlichen Genoſſen=
ſchaften
, denn die Grundſtücke repräſentiren unter allen Verhältniſſen einen
feſten Werth. Es läßt ſich hieraus ſchließen, daß die Idee der Grunderedit=
genoſſenſchaften
mindeſtens dieſelben Chancen bietet, als die Schultze=Delitzſchen
Creditvereine.

Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 40-45 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 20-23 Pf. Dollars in Gold 4 M. 24 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.