488
91
9
143.
Jahrgung.
RRUUdaUALLCSTIUVN
143.
Jahrgaug.
Abonnementspreis
viertelſährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Uuswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengnommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal inck. Poſtaufſchlag.
Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Alufrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
verdenangenommen in Darmſiadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
NSI.
Freitag den 12. März.
1880.
B e k a n n t m a ch u n g.
In Folge des verfloſſenen ſtrengen Winters hat das Straßenpflaſter in faſt allen Theilen der Stadt bedeutend Noth
gelitten, und werden die verehrlichen Hausbeſitzer erſucht, die erforderlichen Reparaturarbeiten nunmehr baldigſt ausführen zu laſſen.
Darmſtadt, den 9. März 1380.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Edictalladung.
Nachdem wider den Rekruten Moritz Heinrich Reinhard Jacob Kleemann, aus dem Bezirke des 1. Batallons 4
Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118, geb am 18. November 1857 zu Roßla, im Kreiſe Sangerhauſen, der
förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert ſich zu geſtellen, ſpüteſtens aber in dem auf
Montag den 5. Juli d. Js., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen,
widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine
Geld=
buße von 150 bis 3 50 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 5. März 1886.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 25.) Diviſion.
Edictalladung.
Nachdem wider den zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Musketier Richard Karl Helmuth Schorſtein, aus
dem Bezirke des 1. Bataillons 4. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118, geboren am 20. September 1855 zu
Anclam, der förmliche Deſertions=Prozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich zu geſtellen, ſpäteſtens aber
in dem auf Montag den 5. Juli d. Js., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu
erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in
eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 5. März 1880.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
(Gewürzmüllers) Franz Bender zu
Darmſtadt, Kranichſteinerſtraße 3, wird
heute am 10. März 1880, Vormittags
10¼ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet.
Der Agent Leopold Schünemann dahier
wird zum Concursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
17. April 1880 einſchließlich bei dem
Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubiger=Ausſchuſſes und
eintretenden Falls über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
auf Mittwoch den 7. April 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten
Forder=
ungen auf
Mittwoch den 12. Mai 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben,
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
laufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuld=
ner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch
die Verpflichtung auferlegt. von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem
Kon=
kursverwalter bis zum 5. April 1880
ſeinſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 10. März 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
2367)
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Schaftenmachers
Konrad Adam zu Darmſtadt (
Lange=
gaſſe) wird heute am 10. März 1880,
Vormit=
ſags 11½. Uhr, das Konkursverfahreneröffnet.
Der Kaufmann Chriſtian Pettmann hier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 5. April
1880 einſchl. bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände,
ſowie zur Brüfung der angemeldeten
Forder=
lungen auf:
Dienstag den 13. April 1880.
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
124
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkurs=
maſſe gehörige Sache im Beſitz haben, oder
zur Maſſe etwas ſchuldig ſind, wird
auf=
gegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu
verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Ver=
pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache
und von den Forderungen, für welche ſie aus
der Sache abgeſonderte Befriedigung in
An=
ſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis
zum 5. April 1880 einſchl. Anzeige zu
machen.
Darmſtadt, den 10. März 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
2368)
Gerichtsſchreiber.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 15. März 1880,
Vor=
mittags 10 Uhr, werden im
Garten=
ſaale des Gaſthauſes „zum
Landsberg=
dahier folgende Pfänder gegen Baarzahlung
öffentlich verſteigert: 1 Commode, 1
Kleider=
ſchrank, 1 Uhr und 1 Küchenſchrank.
Darmſtadt, den 11. März 1880.
Kaiſer
2369) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 22. April 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Nieder=
Ramſtadt zwangsweiſe gegen Baarzahlung;
verſteigert:
1 Cauſeuſe mit 6 Stühlen und Seſſel
von dunkelrothem Peluſche, 1
Glas=
ſchrank, 1 Commode, 1 großer Spiegel
mit Goldrahmen, 3 Oelbilder und
runder Tiſch.
Darmſtadt, den 9. März 1830.
Dieter,
2370) Großh. Gerichtsvollzieher.
Faſſelochs=Verſteigerung
der Gemeinde Eberſtadt.
Dienstag den 16. Mürz d. J.,
Mittags 12 Uhr, ſoll ein zum Sprunge
untauglich gewordener, gut gehaltener
Faſſel=
ochſe, der Gemeinde Eberſtadt gehörig, auf
dem Rathhauſe dahier gegen baare Zahlung
verſteigert werden.
Ingleich beabſichtigt die Gemeinde
Eber=
ſtadt, einen zum Sprunge tauglichen
Faſſel=
ochſen, jedoch nicht unter 1½ Jahre, Berner
Race, anzukaufen. Intereſſenten werden
gebeten, ihre Offerten, unter Preisangabe
und Alter, portofrei an hieſige
Bürger=
meiſterei gelangen zu laſſen.
Eberſtadt, den 10. März 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
J. V. d. B.:
2371) Pfeiffer, Beigeordneter.
M 51
2350)
G Auzoige.D
ri.
Donnerstag den 11. und Freitag den 12. Mürz Fortſetzung der
Gartenſaal des „Hotel Köhler abgehaltenen Verſleigerung neuer Möbeln.
Freitag Abend 5 Uhr Schluß.
2. Kammler, Taxator.
Stammholz=Verſteigerung
im Eberſtädter Gemeindewald.
Die Stammholz=Verſteigerung im
Eber=
ſtädter Gemeindewald vom 8. März iſt
genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können gegen
Hinter=
legung der Bürgſcheine Mittwoch den 17.
März, als erſter Fahrtag, in Empfang
genommen werden.
Eberſtadt, den 10. Mürz 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
J. V. d. B.½
5372) Pfeiffer, Beigeordneter.
Heilgebotenes.
Rafee candirt!
in ſelbſtgebrannter, ſtets friſcher und
aner=
kannt beſter Qualität, empfiehlt M. 1.50
per ¼ Kilo.
5 H. W. Prassel.
Rolne co deliebt gonordene, nicht Aurchsichtiæ. ader Alrklich eohaltvolle
321)
Aeberall als vorzüglich auerkannte
Vuiversal-Atyeerin-Geife
empfehle fur Jedermann als mlldeste, billigste und far die Gecnndheit der Hant
zutrügliohdte Wasohooife por Stuok 15, zo und 90 Ptg. Unentbehrlieh zum
Waschen zur Winder.
Fabrik von H. P. Beyschlag, Augsburg.
Alleinige Hiedorlage bei Herrn Wilh. Schüfer in Darmstadt.
Hapelem.
Naturell-Tapeten und Reste von 25 Pfg. an.
Catin- Matt- und Gold-Tapeten in ausgewählten Muſtern und
den modernſten Farben empfehlen
C. zoonstatter a aon.
Eieler Bückinge
per Stück 8 Pfg, per Otzd. 85 Pfg.
Engl. Speckbückinge
friſch eingetroffen bei
Aug. Marburg,
2295)
Beſſungen.
Fußboden=Glanzlack
empfiehlt in beſter Qualität
Carl Watzinger,
2376)
Louiſenplatz 4.
2373) Ein kleiner Schraubſtock (faſt
neu), ſowie ein Schleif mit Geſtell iſt
billig abzugeben. Schützenſtraße 21.
das Beſte, was in Bruchbändern exiſtirt, ſind die jetzt
neu erfundenen; ſelbige ſind vom Deutſchen Reiche
patentirt unter Nr. 32670, ſchützen vor Gefahr und
Muoaidtuouul, Druck und laſſen, was Bequemlichkeit anbetriff, nichts
zu wünſchen übrig, der Bruch mag noch ſo ſchlimm ſein, ſo wird garantirt für
voll=
kommene Zurückhaltung, es ſteht jedem Bruchleidenden frei, ſich von der Wahrheit zu
überzeugen.
A. Schaeſer,
priv. chirurg. Bandagiſt, Hamhurg, Dammthorſtraße 9.
Sämmtliche Leidende können ſich vertrauensvoll an meinen Vertreter, Hrn.
W. Franke, chirurg. Bandagiſt wenden, welcher in
Darmſtadt im Udtel Prinz Carl, Moutag den 15. März,
anweſend ſein wird.
2375)
WB. Nachahmungen werden gerichtlich verfolgt.
9
2
5
73
89
110
119
89
92h
4l.
53
2334) Kleine Kaplaneigaſſe Nr. 5 ſind
2 Einlegſchmeine zu verkaufen.
56 51
Frauz Chriſtophs
149)
rFe
Hr. Fe.)
Eussboden alL-zadlli
5.
Sl.
Dieſe vorzügliche Compoſition iſt geruchlos, trocknet ſofort nach dem
Anſtrich hart und feſt mit ſchönem gegen Näſſe haltbaren Glanz, iſt unbedingt
eleganter und dauerhafter als jeder andere Anſtrich. — Die beliebteſten Sorten
ſind der gelbbraune Glanzlack, (deckend wie Oelfarbe) und der reine
Glanz=
lack ohne Farbezuſatz.
Niederlage für Darmſtadt
bei Herrn
Friedr. Sohaster
Ausui Guo,
16
völlig gefahrloſes Petroleum, heller als
Gas brennend, ſehr ſparſam im Verbrauch,
ſo daß ſich der Conſum faſt ſo billig als
bei gewöhnlichem Petroleum ſtellt.
Lam=
penänderung nicht erforderlich. Zu haben
im Anbruch in jeder Quantität bei
Wr. Schaefer.
2229)
Lndwigsplatz 7.
2378)
oelkarben,
Asphallk, Copal- & DamarJack,
Leihnöl-Pirniss, Terpentin-oel
d. Pinsel
empfiehlt in beſter Waare
Carl Watzinger.
Louiſenplatz 4.
Hunjadi Janos
Aſlut hollon Uhzaoz „addol
von A. Saxlehner.
Friſche Sendung.
Emanuel Juld,
Kirchſtraße 1.
2379)
Brodſtelle für Metzger
„. 4
oder Jedermann.
Fleiſch= und Wurſtgeſchäft m. gr.
Kund=
ſchaft, ſ. w gutem und reichlichem Inventar,
in der beſten Lage Offenbachs, iſt für,
1000 M. ſofort zu verkauſen. Näheres im
Fleiſchgeſchäft daſelbſt, Frankfurterſtraße 10.
Franz Christoph in Berlin,
Erfinder und alleiniger Fabrikant des
echten Fußboden=Glanzlack.
Vermiethungen.
11080) Rückertſtraße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
2044) Ecke der Carls= u.
Heinrich=
ſtraße 72 ein fr. möbl. Zimmer. Preis 10M.
974) Wendelſtadtſtraße 48 iſt ein
ſchönes Logis, 3 große Zimmer nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
2037)
Eliſabethenſtraße 1
ein großer Weinkeller zu vermiethen und
per 1. April zu beziehen.
2072) Ecke der Liebfrauen= und
Schwanenſtraße 8 ein ſchönes freundliche;
Logis, 2 Zimmer, Küche, Keller, Bleichpl. ꝛc.
2298) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
Herren oder Schüler zu vermiethen.
2363) Untere Waldſtraße 47 2 möbl.
Zimmer mit Ausſicht auf die Straße für
einen ledigen Herrn ſofort zu vermiethen.
2381) Arheilgerſtraße 23 ein Logis
zu vermiethen.
2382) Laden m. Wohn. ob.
Eliſa=
bethenſtr. verm. Nüh. Exped.
465
Vermiſchte Nachrichten.
2383) Das Bohnen und Anſtreichen
der Fußböden beſorgt
Ludwig Wenz,
Kiesſtraße 5.
Beſtellungen nimmt auch Herr Carl
Watzinger an.
Gpoclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[(534
2314) Eine geübte Modiſtin ſucht per
ſofort Engagement. Näh in d. Exp. d. Bl.
2349)
Geſucht
ein zuverläſſiger Diener, welcher ſchon
längere Zeit in guten Häuſern ſervirte.
Rheinſtraße Nr. 46.
8 Sür eine kleine Haushaltung wird
B 25 eine tüchtigs Köchin geſucht, die
auch die Hausarbeit vollſtändig verſteht,
gegen hohen Lohn geſucht. Näheres
Hein=
richſtraße 105 Parterre.
2361) Geſucht: 10,000 M. zu 5 pCt.
auf 2. Hypothek. Werth des Unterpfandes
52,900 M., bereits beliehen mit 25,000 M.
Gefl. Offert. poſtlag. Darmſtadtunter 10,000.
2384) Brave Mädchen können den
ge=
ehrten Herrſchaften nachgewieſen werden durch
Vermiethbureau S. Röſe, Blumenthalſtr. 62.
S
F
Geſucht.
Zum Rechnungſchreiben und
Bei=
tragen der Bücher wird ſogleich eig
zu=
verläſſiger Mann mit ſchöner Handſchrift
für einige Stunden in der Woche geſucht.
Schriftliche Offerten beſorgt die Expedition
d. Bl. unter Chiffre A 8.
ConcertAuzoige.
u. Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
findet Montag den 15. März im Saalbau ſtatt. - Anfang 7 Uhr.
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer
und Klingelhöffer, ſowie in der Muſikalienhandlung des Herrn Thies
zu haben.
Darmſtadt, im März 1880.
Der Ausſchuß.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt,
ſtraße.
466
2386)
R 51
Frauenuerein Zonntagsruhe.
(Proviſoriſcher Ludwigsbahnhof.)
Sonntag den 14. Mürz. Abends 7½ Uhr:
Vortrag des Augenarztes Dr. Röder.
Die ſich für den Verein intereſſirenden Herren nebſt Familie, auch Nichtmitglieder,
werden zu dieſem Abend freundlichſt eingeladen. Das Leſezimmer iſt wie jeden
Sonn=
tag von 4 Uhr an geöffnet. Die Abendunterhaltung beginnt um 6½ Uhr.
0000ooooooooooloeooooooooo00o
2343)
RASION
olallillE untgo-UGdulldbllai gogöl, z oum dbllauon.
Vollſtändig begebenes Grund=Capital. M. 8,000,000.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der verehrl. Intereſſenten, daß wir dem Herrn
Ludwig Hohmeyer in Darmſtadt eine Haupt=Agentur unſerer Geſellſchaft übertragen
haben. - Mainz, den 1. März 1880.
Basler Verſicherungs=Geſellſchaft gegen Feuerſchaden.
Die General=Agentur:
Woll & Thomas.
Bezugnehmend auf vorſtehende Anuonce empfehle ich mich zur Vermittlung von
Verſicherungen gegen Feuer=, Blitz= und Exploſionsgefahr für die Basler Verſicherungs=
Geſellſchaft gegen Feuerſchaden zu feſten und angemeſſ= billigen Prämien.
Zur Verabreichung von Antragsformularen, ſowie zur Ertheilung jeder gewünſchten/
Auskunft biu ich gern bereit.
Lmduvig HehzmeyOk,
Soderſtraße
O00000oooaaaaleaooooooaoooo00
hooso
des Darmſtädter Pferdemarkts 2 M.,
der Oppenheimer Kirchenbaulotterie 3 M.
ſind in der Expedition dieſes Blattes zu haben.
oooooo00000000
2253)
Darmstädter Loose
Anzahl 20000 Stück.
Gew. 26000 Mark i. W.
Niehung 14. April 1886. 19 Pferde, Peis 2 Mark per Loos"
Ein elegaunter Glaslandauer
mit 2 Pferden und completem Geschirr
und viele sonstige Gewinne.
Loose
Ee- zu haben bei allen Loosenverkäufern, 29
bei der Expedition dieses Blattes, sowie bei der unterzeichne ten oinzigen
Goneral Agentur, wo auch die weiteren Bedingungen zu erfragen.
Moritz Strauss junior in Maiuz, "
Staatseffecten- u. Loosen-Geschäft.
WB. Gevinne in Pferden werden auf Wunsch gegen baar zurückgekauft.,
Das Waſchen, Fürben u. Umändern der Strohhüte
hat ſeinen Anfang genommen.
2254)
Ludwigsplatz
Eliſe Kling, Nr. 4.
Zu 25 Pfg. u. 40 Pfg.
empfehle eine Partie
Mädchen=Strohhüte.
Antor Schmidt,
2387)
Ludwigſtraße 8.
2388) Schöner Gartenkies billig zu haben.
Beſſ. Herrngartenſtr. Philipp Creter.
Es treffen täglich wieder Waggon=
Ladungen der als vorzüglich
be=
kannten Kohlen von Zeche Maria
bei Höngen ein und werden zu
billigſten Preiſen abgegeben bei
Hoderſtraße
80
Procen,
Stücke.
8 In der Loge Nr. 18, L. Nang. iſt
a) ein 3 hinterer Platz für die Dauer
der Saiſon ganz oder getheilt abzugeben.
Zu erfragen Caſinoſtraße 31.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 12. März.
12 Vorſtellung in der 6. Abonnementsabtheilung.
Kabale und Liebe.
Bürgerliches Trauerſpiel in 5 Atten von Schiller.
Perſonen:
Präſident von Walter
Ferdinand, ſein Sohn, Major Herr Edward.
Hofmarſchall von Kalb
Lady Milford
Wurm, Hausſecretär des
Präſidenten
Miller, Stadtmuſikant
Deſſen Frau
Louiſe, deſſen Tochter
Sophie, Kammermädchen der
Lady.
Kammerdiener des Fürſten . Hr. Wagner.
Kammerdiener des
Präſi=
denten
Hr. Franke.
Diener der Laͤdr
Hr. Hartig
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag 14. März
13. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung
Neu einſtudirt:
S a n t a Chiara.
Große romantiſche Oper mit Ballet in 3 Akten
von Ch. Birch=Pfeiffer.
Muſik von C. H. ½. S.=C.=G.
Hr. Wünzer.
Hr. Butterweck. 5
rl. Berl
Hr. Werner.
Hr. Mendel.
Hr. Eppert.
Frl. Weigel.
Frl. Bernhard.
5.
8
12
1.
2
8
12
28.
N6 51
2394)
Mathilden=Stiftung.
Die ſtatutenmäßige Hauptverſammlung der Mitglieder der Mathilden=Stiftung
für die Provinz Starkenburg wird
Montag den 15. März d. J., Nachmittags 3 Uhr,
in dem oberen Saale des hieſigen Rathhauſes ſtattfinden.
Namens des Vorſtandes beehre ich mich, die Mitglieder der Stiftung zu dieſer
Verſammlung hierdurch einzuladen.
Darmſtadt, den 10. März 1880.
Pfaltz.
Vaterländiſche Feuerverſicherungs=Actien=
Geſeuſchaft zu Elberfeld.
Laufende Verſicherungsſumme vom 1. Januar 1879 M. 2.477.431, 035. -
Prämien= und Zinſen=Einnahme
„ 4496,887.
Kapital= und Prämien=Reſerve für eigene Rechnung „
4,178,163.
Grundkapital der Geſellſchaft
6,000,000-
„
Zu Abſchlüſſen von Verſicherungen gegen Feuersgefahr empfiehlt ſich
Die General=Agentur Darmſtadt:
Die Special=Agentur Beſſungen:
fl. F. Aemmlor.
hillipp Moss I.
Feldſchmiede,
gebraucht, zu kaufen geſucht.
467
Submiſſions=Vergebung.
Die Lieferung von Brod für den
Le=
bensmittel=Verein für Darmſtadt=Beſſungen
iſt auf ein halbes Jahr zu vergeben.
Reflectirende wollen ihre Offerten
läng=
ſtens bis zum 15. d. Mis. bei dem
Vorſteher des Vereins, J. Wißmann,
Soderſtraße Nr. 34, niederlegen, woſelbſt
auch die näheren Bedingungen einzuſehen
ſind.
2393)
Der Vorstand.
2345) Ein Kind wird in gute Pflege
genommen. Näheres in der Expedition.
2391)
Lehrling geſucht
in der Keſſelſchmiede von Arthur Rodberg,
Darmſtadt, Landwehrweg Nr. 61.
1792)
Frankfurt a. M.
Annoncen in alle Heitungen.
Haasenstein
E.
E
Vogler
G.
Billige und reelle Bedienung.
Wirkſamſtes Arrangement.
10 Liebfrauenſtraße 10.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. März.
Zum Andenken an unſere Großherzogin Alice hat die
Königin von England in der Nähe von Schloß Balmoral in Schottland
auf der Straße von Aberdeen nach Brämar ein Denkmal errichten
laſſen. Daſſelbe beſteht aus einem 12 Fuß hohen Monolith von
dunkel=
grauem Granit, der oben von einem Kreuze abgeſchloſſen wird. Nach
der Aufſchrift iſt das Denkmal „dem theueren Gedächtniß an Alice,
Großherzogin von Heſſen, Prinzeſſin von Großbritannien und Irland,
von ihrer trauernden Mutter Königin Victoria gewidmet.-
Durch das Geſetz vom 26. Juni 1878 ſind bei uns vom
1. Juli 1878 an bekanntlich die Wanderlager mit einer beſonderen
Gewerbſteuer bedacht worden. Dieſelbe beträgt für Darmſtadt und Mainz
für jede Woche des Geſchäftsbetriebs bezw. den Theil einer Woche 40 M.,
für Offenbach, Gießen, Worms und Bingen 30 M., für alle übrigen
Orte 20 M. Nach den ſtatiſtiſchen Mittheilungen der Centralſtelle zahlten
im 2. Halbjahre 1878 in Darmſtadt 3 Betriebsfälle 160 M., in
Offen=
bach 7 dgl. 360 M., in Gießen 4 dgl. 150 M., in Mainz 2 dgl. 60 M.
Steuer. Im Jahre 1879 kamen auf Darmſtadt 1 Betriebsfall mit 40 M.
Steuer, auf Offenbach 13 Betriebsfälle mit 340 M., auf Gießen 25 dgl.
mit 740 M., auf Mainz'4 dgl. mit 280 M. Der Geſammtertrag der
Steuer aus Wanderlagern betrug in 1878 970 M., in 1879 1870 M.
O (Stadtverordneten=Verſammlung vom 11. März.) Der
Oberbürgermeiſter zeigte die Fertigſtellung des neuen Budgets an und
betonte hierbei, daß keine Steuererhöhung nothwendig ſei, daher die
Klagen über fortwährende Steuererhöhung um ſo hinfalliger erſchienen,
weil ſchon ſeit 5 Jahren keine Steigerung des Ausſchlags auf die
Communalſteuern ſtattgehabt. - Ferner ließ der neugewählte
Stadt=
baumeiſter Braden, der, wenn thunlich, ſchon Mitte April in ſeine
neue Stellung eintreten wird, für das Vertrauen, welches ihm durch die
einſtimmige Wahl entgegen getragen worden, ſeinen Dank ausſprechen.-
Die Mobiliarverſicherung in den Schulhäuſern wurde der „Providentia”
und „Coloniar zu 3 pro Mille Prämie und einem Freijahr nebſt
7½ pCt. Rabatt auf die Dauer von 5 Jahren übertragen. — Die
Re=
viſion der Sparkaſſeſtatuten fand keine weſentliche Beanſtandung und
erhielt die nachgeſuchte Genehmigung.- Das Geſuch des Garniſons=
Schulvorſtandes, für die Kinder des in Beſſungen garniſonirten Militärs
die Erhöhung des Schulgeldes in den Mittelſchulen in Wegfall kommen
zu laſſen, wurde abgeſchlagen. — Der Voranſchlag der Realſchule pro
1880-81 wurde in Einnahme und Ausgabe mit 101,140 Mk.
feſtge=
ſtellt. - Zur definitiven Anſtellung wurden die Schulverwalter Röder,
Knöll und Schreck in Vorſchlag gebracht, worauf nach Erledigung
ver=
ſchiedener Bauangelegenheiten die öffentliche Sitzung in eine vertrauliche
verwandelt wurde.
E. Strafkammer I. Sitzung vom 11. März 1880. Heute
wur=
den folgende Fälle abgeurtheilt: 1) In der Berufungsinſtanz die
Unter=
ſuchungsſache gegen Peter Eck von Offenbach und ſeine Ehefrau wegen
Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Beleidigung. Die
Angeſchul=
digten waren von Großh. Schöffengericht Offenbach wegen obiger
Ver=
gehen Jedes zu 2 Monaten 7 Tagen Gefängniß und in die Koſten
ver=
urtheilt worden. Sie haben rechtzeitig die Berufung eingelegt und wird
heute die Verhandlung aufgenommen und werden die Defenſionalzeugen
vernommen. Der Gerichtshof ändert das Urtheil des Großh.
Schöffen=
gerichts Offenbach dahin ab, daß er jedes der beiden Angeſchuldigten in
eine Gefängnißſtrafe von 6 Wochen und in die Hälfte der Koſten beider
Inſtanzen verurtheilte. 2) Adam Schneider von Langen ſteht wegen
wiederholten Betrugs und wegen Urkundenfalſchung vor Gericht. Er
hat einen fingirten Vertrag aufgeſetzt, denſelben mit einer falſchen
Unter=
ſchrift verſehen, und von dieſem ſo gefälſchten Vertrage Gebrauch gemacht,
und das Vermögen eines Anderen beſchädigt. Der Angeſchuldigte wurde
ſchon früher wegen Betrugs beſtraft und hat ſeine Strafe verbüßt. Der
Gerichtshof verurtheilte den geſtändigen Angeklagten in eine
Gefängniß=
ſtrafe von 9 Monaten unter Aufrechnung eines Monats
Unterſuchungs=
haft und wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von
2 Jahren aberkannt. 3) In der Unterſuchungsſache gegen Michael
Rupp IV. von Ober=Roden wegen Wilderei und gegen Adam Röhrig
Eheleute von Ober=Roden wegen Begünſtigung iſt der Angeklagte
ausge=
blieben. Die Verhandlung wurde vertagt und Vorführung des
Ange=
klagten beſchloſſen. 4) Peter Joſeph Bolz von Offenbach, ein ſchlecht
be=
leumundeter Junge, hat als Fortbildungsſchüler ein Schulzimmer an den
Wänden, der Decke und dem Fußboden mit Tinte beſpritzt und zwar ſo,
daß das ganze Zimmer friſch ausgeweißt werden muß. Das Großh.
Schöffengericht Offenbach hat ihn zu 10 Tagen Gefängniß verurtheilt,
die Staatsanwaltſchaft hat Berufung eingelegt und beantragt heute eine
Gefängnißſtrafe von 3 Wochen. Der Gerichtshof beſtätigte das Urtheil
der vorigen Inſtanz.
K. Während am letzten Mittwoch die Strafkammer II. wegen Mangels
an Stoff ihre Sitzung ausgeſetzt hat, und am Freitag das Schöffengericht
an Großh. Amtsgericht Darmſtadt 1. aus gleichem Grunde keine Sitzung
abhält, iſt die Strafkammmer I. mit Arbeit überbürdet, dehnt ihre
Sitzungen meiſt bis Nachmittags 2 Uhr aus und hat ſelbſt in der
Charwoche drei Tage, auch den Gründonnerstag, beſetzt.
- Das altrenommirte hieſige Schmitzſche
Privatlehr=
inſtikut für Knaben wird, wie wir heute aus zuverläſſiger Quelle
erfahren, mit Schluß dieſes Winterſemeſters, alſo in wenigen Tagen,
aufgelöſt werden und der dermalige Leiter, Herr Guſtav Schmitz,
eine Anſtellung an dem mit dem nahe bevorſtehenden Sommerſemeſter
in's Leben tretenden Progymnaſium erhalten. Viele Decennien hat
dieſe Privatſchule ſegensreich in unſerer Stadt gewirkt und faſt zwei
Menſchenalter an ſich vorüberziehen ſehen. Dem Begründer der Schule,
Herrn Heinrich Schmitz, wird bekanntlich ſoeben von ſeinen
dank=
baren Schülern ein Denkmal errichtet und durfte die vorzügliche
An=
ſtalt auch nach ihrer Auflöſung noch lange Zeit in ehrenvollſtem An=
(N. H. Vbl.)
denken bleiben.
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R 51
- Das Reſultat der Disciplinarunterſuchung wegen einer am
26. Februar zwiſchen Mitgliedern des Corps Palatia und andern
Stu=
direnden der techniſchen Hochſchule vorgekommenen Schlägerei iſt
nach zuverläſſiger Erkundigung in Bezug auf das Strafmaß folgendes:
Ausſchließung auf ein Jahr wurde über vier, Ausſchließung mit Wirkung
bis Ende des Semeſters 1880 über fünf Studirende verhängt. Zwei
Studirenden wurde die Ausſchließung angedroht (das consilium abeundi
ertheilt) und zwei andere erhielten förmlichen Verweis. Außerdem wurde
drei Hoſpitanten die Berechtigung entzogen, ferner an den Vorleſungen
(N. H. Vbl.)
der techniſchen Hochſchule theilzunehmen.
- Die Abgg. Heyl und Thilenius haben den Antrag eingebracht:
Der Reichstag wolle beſchließen, iden Reichskanzler zu erſuchen, eine auf
Grund des Art. 4 Nr. 9 der Reichsverfaſſung zu berufende Commiſſſion
von Sachverſtändigen mit der Unterſuchung darüber zu betrauen, ob
die Seitens der Anwohner des Rheins, vieler Ortsvorſtände rheiniſcher
Gemeinden, der Central=Commiſſion der Schifffahrts=Intereſſenten,
mehre=
rer rheiniſcher Handelskammern und ortskundiger Waſſerbau=
Sachver=
ſtändiger über den Zuſtand des Rheinſtromes geführten ernſten
Klagen berechtigt ſind und wie denſelben Abhülfe zu leiſten iſt.
— Die neue Eiſenbahnbrücke über den Neckar wie auch die
Anſchluß=
ſtraße an den Mannheimer Centralbahnhof wird bereits ſeit einigen Tagen
mit Materialzügen befahren. Die bahnpolizeiliche Prüfung, bezw.
Ab=
nahme derſelben ſoll, da die Heſſiſche Ludwigsbahn=Verwaltung
beabſich=
tigt, den Verkehr auf ihrer neuen Linie mit dem 15. l. M. zu eröffnen,
vorausſichtlich im Laufe der nächſten Woche ſtattfinden. Bezüglich des
Fahrplanes verlautet, daß der ſeither auf der Strecke Frankfurt bezw.
Sachſenhauſen=Mannheim (Neckarvorſtadt) beſtandene bis zur Einführung
der Sommerfahrordnung ohne weitere Aenderung einzelner Züge auf die
neue Bahnlinie übertragen werde, nur ſoll die Einlegung je eines
Schnell=
zuges in jeder Richtung und zwar im Anſchluß an den Nacht= bezw.
Tagesſchnellzug der Bebraer Bahn in Sachſenhauſen projectirt ſein.
In voriger Wochel vergiftete ſich in Freiburg ein Stud.
chem. L. aus Heilbronn mit Cyankalium. Er wurde Morgens von ſeinem
eben angekommenen Vater todt vor dem Schreibtiſche gefunden, vor ihm
lagen Aufzeichnungen über die Wirkungen des Giftes, die er an ſich
beobachtet hatte, bis ihn der Tod ereilte.
Polizei=Vericht vom II. März.
In der Bleichſtraße ſind heute Nachmittag aus einer Stube eine
werthvolle goldene Ankeruhr ſammt goldener Kette ſowie drei Fünfzig=
Pfennigſtücke mittelſt Einſchleichens entwendet worden. Verdächtig der
That erſcheint ein unbekannter Bettler.
Tages=Kalender.
Freitag 12. März: Sechszehnte Verſammlung der Mitglieder des
Local=
gewerbvereins Darmſtadt; Tagesordnung: Vortrag des Herrn
Gene=
ralſecretär Dr. Weidenhammer hier über Geld und Creditzeichen.
Samstag 13. März: Abendunterhaltung mit Tanz des Geſangvereins
Liedertafel. — Abendunterhaltung mit Tanz des Geſangvereins
Melomanen.
Sonntag 14. März: Vortrag des Augenarztes Dr. Röder im Frauen=
Verein Sonntagsruhe.
Montag 15. März: Viertes Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik. - Hauptverſammlung
der Mitglieder der Mathildenſtiftung.
Am 12. 13. und 14. April: Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und Fohlen=
Markt mit Verlooſung.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. W. Graf v. Bernſtorff von Bernſtorff. Graf
Guſtav v. Dunten von Lievland. Dr. Holtzer, Profeſſor von Heidelberg.
U. Waldo Leutler von Boſton. A. Lappert, Fabrikant von Berlin.
C. Ehmann von Bamberg, C. Bauer von Stuttgart, A. Wildauer aus
Ungarn, W. Coruaz von Mockſtadt, Kaufleute. Homberger, Fabrikant
von Gießen. G. Reyſen von Mannheim, H. Kaufmann von Prag,
H. Schulze von Berlin, Woeckmann von Stuttgart, Kaufleute. F. Müller,
Fabrikant von Dresden. Ch. Delatzaut von Meziere, Alt von Cöln,
F. Wunz von Creuznach, Poensgen von Call, A. Hirſch von Carlsruhe,
Kuſcheitzky von Gleiwitz, Hartz von Hamburg, Emmel von Mannheim,
Arthur Peters von Eupen, Becker und Sohn von Amſterdam, C.
Quaſten=
berg von Sonneberg, Fiſcher und Remer von Frankfurt a. M.,
Kaufleute.
Vermiſchtes.
D a s Wuchergeſetz.
Bei der großen wirthſchaftlichen Bedeutung, welche das Geſetz betr. den
Wucher, beſitzt, geben wir nachfolgend den Wortlaut des Entwurfes, welcher
dem Bundesrathe vorgelegt worden iſt:
Art. 1. Hinter den 88 302 des Strafgeſetzbuches für das deutſche Reich
werden die folgenden neuen 88 302a. 302b. 3020. und 302d. eingeſtellt:
8 302a.: Wer unter Ausbeutung der Nothlage, des Leichtſinnes oder der
Unerfahrenheit eines Andern für ein Darlehen oder im Falle der Stundung
einer Geldforderung, ſich oder einem Dritten Vermögensvortheile verſprechen
oder gewähren läßt, welche den Ublichen Zinsfuß in einem nach den
Um=
ſtänden des Falles auffälligen Maße überſchreiten, wird wegen Wuchers mit
Gefängniß bis zu 6 Monaten oder mit Geldbuße bis zu 1500 M. beſtraft.
8 302b.: Wer ſich oder einem Dritten die wucherlichen Vermögensvorlheile
68 302a.) verſchleiert oder wechſelmäßig oder durch Verpfändung der Ehre,
auf Ehrenwort, eidlich oder unter ähnlichen Verſicherungen oder Betheuerungen
verſprechen läßt, wird mit Zuchthaus bis zu Einem Jahre oder mit
Geld=
trafe bis zu 3000 M. beſtraft. Neben der Gefängnißſtrafe kann auf
Ver=
luſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. 8 3020.: Dieſelben Strafen
(8 302a. 8 302b.) treffen Denjenigen, welcher mit Kenntniß des
Sachver=
halts eine Forderung der vorbezeichneten Art erwirbt und entweder dieſelbe
weiter veräußert oder die wucherlichen Vermögensvortheile geltend macht.
8 302d.: Wer den Wucher gewerbs= oder gewohnheitsmäßig betreibt, wird
mit Gefängniß nicht unter 3 Monaten und zugleich mit Geldſtrafe von 150
bis zu 15,000 M. beſtraft. Auch kann auf Verluſt der bürgerlichen
Ehren=
rechte erkannt werden.
Art. 2. Der 8 360 Nr. 12 des Strafgeſetzbuchs in der durch das
Geſetz vom 26. Februar 1876 feſtgeſtellten Faſſung wird durch nachſtehende
Beſtimmung erſetzt: 8 360 Nr. 12: Wer als Pfandleiher oder
Rückkaufs=
händler bei Ausübung ſeines Gewerbes den darüber erlaſſenen Anordnungen
zuwiderhandelt, insbeſondere den durch Landesgeſetz oder Anordnung der
zu=
ſtändigen Behörde beſtimmten Zinsfuß überſchreitet u. ſ. w.
Art. 3. Verträge, welche gegen die Vorſchriften der 88 302a, 302b. des
Strafgeſetzbuchs verſtoßen, ſind ungültig. Sämmtliche von dem Schuldner
oder für ihn geleiſteten Vermögensvortheile (8 302 a.) müſſen nach Maßgabe
der Verpflichtung eines unredlichen Beſitzers zurückgewährt und verzinſt
wer=
den. Hierfür ſind Diejenigen, welche ſich des Wuchers ſchuldig gemacht
ha=
ben, ſolidariſch verhaftet, der nach 8 302 c. des Strafgeſetzbuches Schuldige
jedoch nur in der Höhe des von ihm oder einem Rechtsnachfolger
Empfange=
nen. Die Verpflichtung eines Dritten, welcher ſich des Wuchers nicht ſchuldig
gemacht hat, beſtimmt ſich nach den Vorſchriften des bürgerlichen Rechts. Der
Gläubiger iſt berechtigt, das aus dem ungültigen Vertrage Geleiſtete
zurück=
zufordern; für dieſen Anſpruch haftet die für die vertragsmäßige Forderung
beſtellte Sicherheit. Die weitgehenden Rechte eines Gläubigers, welchem nach
den Beſtimmungen des bürgerlichen Rechts die Ungültigkeit des Vertrags
nicht entgegengeſetzt werden kann, werden hierdurch nicht berUhrt.
- Die Firma Siemens und Halske hat die Coneeſſion zu einer
elec=
triſchen Bahn nachgeſucht, welche den Süden und Norden Berlins mit
der Berliner Stadt=Eiſenbahn verbinden ſoll. Nach dem dem Magiſtrat
vor=
gelegten Projekt ſoll die Bahn vom Bellealliance=Platz aus durch die
Fried=
richs= und Chaufſeeſtraße bis zum Weddingplatz gehen, und zwar auf von
ſtarken Säulen getragenen Viaducten, welche ſich etwa in der Höhe der erſten
Stockwerke der Häuſer hinziehen. Eine Verkehrsſtörung wird durch eine
der=
artige Bahn nicht verurſacht, da die die Viaducte tragenden Säulen an den
Grenzlinien des Straßendammes und des Bürgerſteiges (dem Trottoir) ihren
Platz erhalten ſollen. Durch die electriſche Bahn ſoll der Pferde=Eiſenbahn
kein Concurrenz=Unternehmen geſchaffen werden, da die electriſche Bahn ihrer
Natur nach nur ſehr wenige Halteſtellen haben kann und in der That nur
dazu dienen ſoll, die Stadt=Eiſenbahn mit denjenigen Stadttheilen, die fern
von ihr liegen, zu verbinden, ſo daß eine erweiterte Benutzung des
Lokalver=
kehrs der Stadt=Eiſenbahn ermöglicht wird. Der Magiſtrat wird ſich
dem=
nächſt mit dem Antrage befaſſen. Der Genehmigung dieſer neuen Bahn=
An=
lage dürfte nur das eine Bedenken entgegenſtehen, daß die Wohnungen in den
erſten Stockwerken der Häuſer der engeren Theile der Friedrichsſtraße durch
die in gleicher Höhe und geringer Entfernung vorüberfahrenden Wagen der
electriſchen Bahn entwerthet werden.
In dem hannover'ſchen Städtchen Papenburg ſcheinen Eheluſtige
einem recht erfreulichen Schickſale entgegenzugehen. Die,Ems=Zeitung= ſchreibt
nämlich wörtlich: „Heute wurde am hieſigen Magiſtrats=Gebäude der ſchwarze
Kaſten, worin künftighin die Verlobten, welche zur Ehe Ubergehen wollen, in
geſetzmäßiger Weiſe aufgehangen werden müſſen, befeſtigt.”
Ein komiſches Intermezzo hat ſich letzthin in der
Stadtver=
ordnetenverſammlung in Elberfeld zugetragen. Man ſtritt heftig hin und
wider, ob der Geſellſchaft „Fauna- zu ihrer im März zu veranſtaltenden
Geflügelausſtellung wiederum eine ſtädtiſche Prämie von 100 Mark zu
be=
willigen ſei. Nachdem von der einen Seite darauf hingewieſen war, daß
nach ſolchem Präzedenzfalle auch die Geſangvereine mit Unterſtlltzungsgeſuchen
kommen könnten, brach einer der Väter der Stadt in die klaſſiſchen Worte
aus: „Ach wasl ſingen kann Jeder, aber Eier legen nicht! Sturmiſche
Heiterkeit folgte, und die 100 Mark wurden bewilligt.
Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M.65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 41-45 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 20-24 Pf. Dollars in Gold 4 M. 20-23 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.