Darmstädter Tagblatt 1880


19. Februar 1880

[  ][ ]

50
fl220
51

143.

143.
Jahrgaug.
1)
EEEUEILT TUIION

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vo Quartal incl. Poſtaufſchlag

(rag= und Arzeigebloft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

R35.

Donn er stag den 19. Februar.

1880.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die 1879er Einquartierungsgelder ſollen zur Auszahlung kommen.
Wir fordern daher hiermit alle Intereſſenten auf, ihre Einquartierungsbillete
innerhalb der nächſten 8 Tage zur Ertheilung der Zahlungsanweiſung auf unſerem
Büreau vorlegen zu wollen.
Darmſtadt, am 17. Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
1486)
Hickler, Beigeordneter.

l2 en
ige.;

Holz=Verſteigerung.
Waldungen des Großherzogl. Hauſes,
Oberförſterei Beſſungen, Diſtrict
Moosberg.
Samstag den 21. Februar im Ge=
meindehauſe
zu Beſſungen, von Vor=
mittags
9 Uhr an, in nachſtehender Reihen=
folge
:
10 Buchenſtämme - 5.48 Chm.,
27 Lärchenſtämme = 6.83
26 Luͤrchenſtangen 2 236 Cbm,
231 Rmtr. Buchen=Scheiter,
Buchen=Knüppel,
214

5
Eichen=
7170 Buchen= u. 80 Nadel=Wellen,
203 Rmtr. Buchen=Stöcke.
Darmſtadt, den 15. Februar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl.
1406)
Verſteigerung.
Freitag den 20. Februar d. J.,
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden Ernſt=Ludwigsplatz Nr. 2 gegen
baare Zahlung nachſtehende Gegenſtände
verſteigert:
21) Bibliothel, enthaltend das General=
Stabswerk des deutſch=franzöſiſchen
Krieges 1870fI,
2) der große Brehm (Prachtausgabe),
3) Ritter's Lexikon,
4) ein Pianino,
5) zwei Bierpreſſionen mit Ventle,
6) ein braunes Wallach=Pferd.
Darmſtadt, den 16. Februar 1880.
Engel,
1487) Großh. Gerichtsvollzieher.

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 20. Februar, Vormit=
tags
11 Uhr.
ſanfangend, werden in dem Saale der Rit=
ſert'ſchen
Brauerei zum Schützenhof da=
hler
, nachverzeichnete Gegenſtände, als:
2 Ladentheken, 1 Ladengeſtell, 1 Klei=
derſchrank
, 1 Partie Schwämme, 30
Stück Bürſten, 2 Cocosmatten, 21
Schrupperſtiele, 1 Fußbürſte, 3 Stüdh
Ausklopfer, 3 Glaskäſten, 14 Stück
Flaſchenbürſten, 11 Zahnbürſten, 1
Kammreiniger, 5 Haarbürſten, 47 di=
verſe
Kämme und 11 diverſe Bürſten,
1 Partie weiße Schweins= und ge=
wöhnliche
Borſten,
öffentlich gegen gleich baare Zahlung zwangs=
weiſe
verſteigert.
Darmſtadt, den 17. Februar 1880.
Wittich,
1488) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Montag den 23. Februar d. J.,
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden auf freiwilliges Anſtehen im Lands.
berg nachverzeichnete Gegenſtände öffent=
lich
gegen baare Zahlung verſteigert:
1 Kanapee, 1 Schreibſecretär, 1 eiſerne
Copirpreſſe, l großer eichener ovaler Tiſch,
1 Winde, 1 größere Partie neues Werk=
zeug
, Schrauben, Nieten, Nägel, Schlöſſer,
Krahnen, Bohrer u. ſ. w. - Ferner:
3000 Liter verſchiedene Weißweine in
Gebinden. Proben bei der Verſteigerung
Darmſtadt, den 18. Februar 1880.
Dieter,
1489) Großh. Gerichtsvollzieher.

Vieh= und Mobilien=
Verſteigerung.
Dienstag den 24. Februar, Vor=
mittags
10 Uhr, ſollen in der Wohnung
des verlebten Polizeidieners Adam Himmler:
2 Kühe, 1 Rind, tragbar, 5 Hühner,
1 Hahn, 3 Gänſe, 1Wagen mit 3 Paar
Leitern, Ketten, 1 Pflug, 1 Egge,
1 Schiebkarren, die Vorräthe von Kar=
toffeln
, Heu, Stroh, Dickwurz. Dung,
Möbel und Hausräth, ſowie Oeconomie=
geräthe
, Kleidungsſtücke, worunter eine
noch faſt neue Polizeidiener=Uniform,
gegen gleich, baare Zahlung verſteigert
werden.
Zugleich werden alle Diejenigen aufge=
fordert
, welche noch Forderungen, oder an
den Verlebten etwas zu. bezahlen haben,
ſolches bis zu dem Verſteigerungstermin bei
dem Unterzeichneten anzumelden, widrigen=
falls
ſie bei Vertheilung des Nachlaſſes
keine Berückſichtigung zu beanſpruchen haben.
Meſſel, den 16. Februar 1880.
Der Maſſe=Curator:
Germann,
1490)
Ortsgerichts=Vorſteher.
Holz=Verſteigerung.
Dienstag den 24. Februar d. 3s.
Vormittags von 9 Uhr an,
ſollen im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrict
Mark:
Raummeter.
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Eichen
130
49
Kiefern
158
228 7970
öffentlich verſteigert werden. Bemerkt wird,
daß unter dem Knüppelholz ſich 40 Meter
Schweinſtall=Legner und 123 Kiefern= Derb=
ſtangen
befinden.
Die Zuſammenkunft iſt am oberſten
Zahl am Eingang des Waldes.
Bei ungünſtiger Witterung findet die
Verſteigerung auf hieſigem Rathhauſe ſtatt.
Roßdorf, am 14 Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
1491)
85

[ ][  ][ ]

314

Holz=Verſteigerung.
Montag den 23. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr, ſollen auf der
Rathsſtube zu Meſſel aus verſchiedenen
Diſtricten des Meſſeler Gemeindewaldes
nachſtehende Holzſortimente verſteigert wer=
den
, als:
1 Rm. Buchen=
5 Eichen=Scheit= u. Knüppelholz,
564 Kiefern=
18310 Kiefern= und Eichen=Wellen,
48 Rm. Stöcke; ſodann
5 Stämme Eichen, Kiefern, 11 Cbm.,
7 Fichten=Reisſtangen, 0,09 Cbm.,
537 Bohnenſtangen
Das Holz wird gegen vorſchriftsmäßige
Bürgſcheine verborgt bis Martini d. J.
Wer das Holz vorher einſehen will, kann
ſich an Forſtwart Germann dahier wenden.
Meſſel, den 16. Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
1492)
Germann.

Brandholz=Verſteigerung
im Gemeindewald zu Eberſtadt.
Die am 16. d. Mis. abgehaltene
Brandholz=Verſteigerung im Gemeindewald
zu Eberſtadt iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können gegen Hinter=
legung
von vorſchriftsmäßigem Bürgſchein
auf der Bürgermeiſterei Eberſtadt, in
Empfang genommen werden.
Der erſte Fahrtag iſt
Montag den 23. Februar.
Eberſtadt, am 17. Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
1493)
Müller.

Feilgebotenes.

9637) Gegen Gicht u. Rheumatismus
zur Einreibung vorzüglich bewährt, empfiehlt
Kaſtauienblüthen=Eſſenz
1 Mark.
H. W. Prazsek. Darmſtadt.

Dachpappe,
ſchwerſte prima Qualität, zum Fabrikpreis
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J. Wöugesdey.

1340) Ein wenig gebrauchter Ein=
ſpänner
=Wagen wegen Mangels an Raum
billig zu verkaufen. Beſſunger Sandſtr. 40.

1357) Ich empfehle aus einer der beſten
Fabriken: Prima weiße Kernſeife, per
1 Pfund 42 Pfg., dito gelbe Kernſeife,
per 1 Pfund 40 Pfa., ſowie geringere
Sorten, ſehr billig, ſämmtlich ſausgetrocknet,
bei Abnahme von mehr Preisermäßigung,
für Waſchanſtalten beſonders billigen Preis.
Soda und Stärke äußerſt billig, ſowie
auch alle von mir geführten Artikel zu

ſehr billigen Preiſen.
Wh. Grekmort,
Beſſungen, Hermannſtraße.

1452) 4 Stück Aushüngekäſten ſind
billig zu verkaufen.
Grafenſtraße 4. A. Baßmann.

R 35

Augverkauf
S

vorjähriger

Frühjahrs-EJomme.
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Ludwigsſtraße 17.

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falls
halber billig zu verkaufen.
F. Nothnagel,
Saalbauſtraße Nr. 22.

errgis lo Natur manch. LaAen hält zahlr. Pationten
Wnch auvon ab, vioh e. erlahr., gowlesenh. Arzte
Hnnzuvert. Wie bekannt; Hird d. Thatgache
häufig zum Naohtheile der Kranken ausgebeutet u,
dürſte dah. Jed. Verk, welch. dem entgeg. zu wirken
suoht, Fendig zu begriesen sein. - Als eln solohes
Work verdient das in 15. Aufl. ersch. illust. Buoh:

Naturgemässes Hellvorfahren für Gesohlechts-
Franke' bezeiohnet zu werden, denn es beepricht,

jone Leiden in rubiger, leichtverständ. Weise, er-
thellt
, duroh Erfolge bew. prakt. Hellvorachläge n.
bietet den Pattenten augserdem Gelegenh., sioh etwa
n8th. ArztL Auleltung unentgeltlloh u. dis-
oret
zveraohafen. Die Leethre d. Bucheswird auch
Jone, die bereits alles Selbatvertr. vorl., mlt neuer
Hoffuung erfuen. Der Prois d. in hochel. typogr.
Ansstattung erschionenen, 320 Seiten gr. Oetav
starken Buchss ist 3 Mk. u. wird gegen Einsendg.
von 3 Mk. 50 Pf. als Packet franco versandt von
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frei in's Haus geliefert.
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Gaſtwirth Simmermacher, Heinrichſtraße,
7 C. Molter, Waldſtraße.

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Friedr. Schaofer,

1413)

Ludwigsplatz 7.

1417) Mühlſtraße 20.

5)

15

höchſt gereinigtes Petroleum, von größter
Leuchtkraft und ſparſamem Verbrauch, voll=
ſtändiger
Gefahrloſigkeit ſowohl bei Lam=
pen
und Leuchtern als auch Kochheerden.
Verkauf: Jedes Quantum in Anbruch.

Prima Rindfleiſch
per ¼ Kilo 52 Pfg.
Metzgermeiſter Heohlsß,

1494) Düniſche Dogge u. Regenfaß.
Martinſtraße 18.

[ ][  ][ ]

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1495) Um den bei meiner Geſchäftsübernahme von Frau Georgi übernommenen
großen Vorrath von
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in feinen Qualitäten zu räumen, verkaufe von heute an:
die ſeitherigen 5 Pfg. Cigarren zu 4 Pfg. per Stück,
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Oel-Sardinen im Anbruch 6 Pfg.
per Stück,
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Spock-Bückinge 9Pfg. pr. St.,
Müsten-Häringe 2 Stück 3 Pfo,
Russische Sardinen,
Anchovis,
Marinirte Häringe,
Sardellen,
billigſt bei
8 Höhler,
11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11.
S 17½ Heidelbergerſtraße 17½.

ROfeC,
per Pfd. 90, 100, 105, 115, 120, 130,
135, 140, 148, 160, 170 Pfg.

per Pfd. 115, 140, 148. 160, 170,
180, 190 Pfg., in reinſchmeckender
Qualität bei
GEem zaandk,
Ballonplatz 5.
1497)
Span. Orangen feinſte und ſchönſte
Frucht.
Citronen
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24.
1498)

Hatserdl,
nicht explodirendes Petroleum, wird von
heute ab auch in Liter u. ¼ Liter abgegeben:
per Liter 35 Pfo.,
½ 18
Irrthum zu vermeiden, wird jedem Ab=
holenden
eine Marke über den Empfang
zugeſtellt.
Ghr. Hirthwein,
2 Eliſabethenſtraße 2.
1429)

vervelatwurst.
Salami, deutsche,
Sohinkennurst,
Fein geräuch. Leberwurst,
Biutwurst,

Schinken,
Speck und Vörrſelsch,
billigſt bei
GUaus Aöhrek,

11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11.
17½ Heidelbergerſtraße 17½.
8
1500) Hölgesſtraße 14, ein gut erhal=
tenes
6½ octaviges Clavier von Lipp
zu verkaufen.

1501) Confirmanden=Anzug zu ver=
kaufen
. Sandſtraße Nr. 28.

Ewetschen, 25-30 u. 40 Pfg.,
Apfelschnitzen, 45 Pfg.,
Franz. Birnen, 60 Pfg.,
Mirabellen, 70 Pfg.,
Feinstes Backmehl, 24 Pfg,
bei
l COh,
11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11.
17¼ Heidelbergerſtraße 17½.
3

315

3

Vermiethungen.
8927) Schützenſtraße 9 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege boch.
544) Ecke der Schuſter= und Holz.
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu beziehen.
376) Frankfurterſtraße 7 das Par=
terre
=Logis 6-7 Piecen, Küche, Magd=
kammer
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber An=
jangs
Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
410) Roßdörferſtraße 7 iſt die bel
Etage von 4 Piecen mit Magdkammer u.
ſonſtigen Bequemlichkeiten anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen Nr. 9.
760)
Eliſabethenſtraße
ein großer Weinkeller, ſowie Comptoir
und Lagerräumlichkeiten zuſammen oder
getrennt zu vermiethen.
799) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17 en Laden mit Wohnung
zu vermiethen.
974) Wendelſtadtſtraße 48 iſt ein
ſchönes Logis, 3 große Zimmer nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
1055) Roßdörferſtraße 8 der unterſte
Stock als kleiner Laden oder auch als
Wohnung zuvermiethen. Ferd. Brückner.
1086) Laden zu vermiethen.
Ludwigſtraße 3: Laden nebſt Wohnung
per 25. März a. c. zu beziehen.
Ferdinand Mann.
3Läden zu vermiethen
1282) mit oder ohne Logis.
Nr. 1. Laden von Hrn. Collin, ſofort zu verm.
Nr. 2. Laden von Hrn. Eduard Schüßler.
Nr. 3. Laden von Hrn. G. W. King
Laden Nr. 1u. 2 kann ſowohl zuſammen,
als auch zu 3 Läden hergeſtellt, vermiethet
werden. Michael Schmidt, Louiſenplatz 4.
C9.
Laden mit Logis

und allem Zubehoͤr iſt zu vermiethen.
Große Bachgaſſe 14.

H auun
ſtehend aus 2 Zimmern, Kammer, Küche ꝛc.,
zu vermiethen, beziehbar 1. Mai.

[ ][  ][ ]

316

130) Coderfrahe 55 vor ſoon
möblirte Zimmer, auch einzeln, ſo=
gleich
zu beziehen.
1462) Heinheimerſtraße 7 iſt eine
geräumige Schloſſer=Werkſtätte nebſt
Logis zu verm. u. den 15. Mai beziehbar.
1563) Nieder=Ramſtädterſtraße 80
Parterre iſt ein kleines Logis zu verm.
1504) Kiesſtraße 3 ein Logis an eine,
ruhige Familie ſofort zu beziehen.
1505) Lauteſchlägerſtraße 18 zwei
unmöblirte Zimmer mit ſchöner Ausſicht
ſofort zu vermiethen.
Ballonplatz 5
1506)
im Vorderhaus: eine Wohnung von 3 Zim=
mern
nebſt allem Zubehör im 1. Stock,
ein Manſarden=Logis von 1 Zim=
mer
und Küche
zu vermiethen.
1507) Nieder=Ramſtädterſtraße 25
ein Logis von 5 geräumigen Zimmern in
gutem Zuſtande nebſt Zubehör, Bleichplatz
und Trockenboden. Preis 500 M.

Vermiſchte Nachrichten.
Die Glanzwaſcherei von
5
Georg Uhrig
befindet ſich Kirchſtraße Nr. 8.
Herrenkragen, Damenkragen, Manſchetten/
und Hemden, ſowie Wäſche aller Art wer=
den
aufs Eleganteſte gewaſchen u. gebügelt.
2.
5 Ziehungsliſte
der am 17. d. Mts. ſtattgefundenen
Verlooſung der Geſellſchaft
Canariats.

Loos= Gew.= Loos= Gew. Loos= Gew.= Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. 29 1 1490 32 2039 63 86 23 1494 71 2051 4 90 2 1503 60 2070 72 132 55 1518 11 2138 3 177 65 1586 16 2279 38 272 13 1593 56 2355 69 344 39 1601 2381 19 514 34 1612 35 2388 20 529 49 1623 2407 9 608 10 1627 2443 66 624 30 1648 2483 46 653 53 1663 2586 6 659 26 1680 59 2609 61 674 57 1694 24 2643 73 689 8 1735 64 2675 40 738 25 1754 29 2719 12 750 47 1778 27 2742 31 845 14 1808 55 2744 48 945. 44 1846 43 2745 21 969 50 1848 2751 45 1311 51 1857 2755 5 1333 52 1875 2764 17 1387 33 1886 18 2780 22 1456 37 1913 2834 58 1475 36 1956 68 1483 74 2028 54

35
Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 20. Februar l. J., Abends 8 Uhr, im Gaſthaus zur Post dahier:
Generat=Verſammlung der Mitglieder.
Tagesordnung: 1) Mittheilungen des Herrn Profeſſor Lincke dahier über
Neuerungen an Hebmaſchinen.
2) Neuwahl des Vorſtandes und der Handwerkerſchul=
Commiſſion des Lokalgewerbvereins.
Darmſtadt, den 18. Februar 1880.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
1509)
Buſch.
Anzeige & Empfehlung.
Ich beehre mich, meine hochgeehrten Kunden und Geſchäftsfreunden ergebenſt zu
benachrichtigen, daß nach dem Ausſcheiden meiner Söhne, Ludwig und Konrad
Krick, aus meiner Kunſt= und Handelsgärtnerei, dieſelbe in unveränderter Weiſe unter
meiner Leitung fortgeführt wird, und bitte das mir in ſo reichem Maße geſchenkte
Wohlwollen auch fernerhin gütigſt bewahren zu wollen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1880.
Hochachtungsvoll
J. F. Hrict Sen.,
1510) Frankfurterſtraße Nr. 12. Blumenladen: Eliſabethenſtraße Nr. 4.
Die
Schweizeriſche Unfall=Verſicherungs.
e
Actien=Geſellſchaft zu Winterthur
erſichert zu. feſten und billigen Prämien:
1) Einzelne Perſonen gegen Unfälle aller Art.
2) Einzelne Perſonen gegen Unfallgefahr auf Seereiſen.
3) Arbeiter, Beamte ꝛc. einer Betriebsunternehmung gegen alle körperlichen Un=
fälle
im Beruf, einſchließlich der geſetzlichen Haftpflicht.
Nähere Auskunft ertheilen auf Wunſch:
Die Agenturen:
Die General=Agentur:
A. Kammler, Carlsſtraße 3.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz 10
C. A. Lücken, Obergaſſe 15.

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Zum Abonnement ladet ein die
Hofbuchhandlung von
2025)
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unter Zuſich. ſtrengſter Discret. u. guter Be=
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. Offert. u. LS1530 poſtlag. Darmſtadt.
534)
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mit Rollaufzügen, ſowie ſonſtige trockene,
verſchließbare Räume, ganz oder getheilt,
ſofort billigſt zu vermiethen.
Hochſtraße Nr. 30.
a ſ7nterzeichnete beabſichtigt, mit Beginn
I1 des neuen Schuljahrs eine Elemen=
tarklaſſe
für 6jährige Kinder zu er=
öffnen
. Die andern Klaſſen beſtehen wie
bisher fort.
Anmeldungen nehme ich jederzeit entgegen.
Minna Lanz,
Juſtituts=Vorſteherin,
Sandſtraße Nr. 20. e
Cm Anfertigen von Grabdenk-
1) mälern empfiehlt ſich das Stein=
d
5
metzgeſchäft von Wilhelm Schwarz,
in der Friedhofallee.
1400) Ein braves Mädchen, das alle Hausarbeit und Waſchen verſteht, gute
Zeugniſſe hat, auf Oſtern geſucht. Hein=
richſtraße
43.
9654)
Geſucht
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition. [ ][  ][ ]

Holz= und
9
Metall=Zarg=Lager.
L i. J. Gchert,
2
Bleichſtraße 29.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle meinen Vor=
D rath in Särgen von den einfachſten bis zu den ele=
g
ganteſten.
Für auswärtige Leichen=Transporte mache beſonders
d auf die Metall=Särge aufmerkſam, da deren Verſchluß
H hermetiſch und eine doppelte Verſargung nicht nöthig iſt.
Catafalks ſind vorräthig und werden auf Wunſch 6
D aufgeſtellt.
gooooooooooooohogeoooooooooo=
Raßhoſißen-Verein Darmſtadt.
1515)
Sonntag den 22. Februar, Abends 8 Uhr:
Vortrag des Herrn Kaplan Selbſt von Bensheim über:
die Entwickelung der Kirchenmuſik

1516)

GeneralVersammlung
des Darmſtädter Oeconomen=Vereins
Sonntag den 22. Februar, 4 Uhr, im Anker.
Gegenſtände: 2) Rechnungsablage pro 1879.
b) Erſatzwahlen zum Vorſtand.
0) Antrag auf Abänderung des 8 33 der Statuten.

5sraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 21. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.,
Predigt um 9¼ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 8½ Uhr. Sabbathausgang um 6 Uhr 15 M.

317
Neine Wohnung befindet ſich von
9
C. O heute an Schulſtraße Nr. 1
im Hauſe des Hrn. Tapetenhändler Schmidt.
Siegmund May, Schächter.
1518) Ein 2ſitziges Kinderwägelchen
ſauf Federn iſt zu verkaufen.
Näheres in der Expedition.
1519) Ein gebrauchtes Geſchirr, noch
ſehr gut, zu verkaufen bei
Fr. Gieſecke, Sattler.
1520) Beſſungen. Wingerlsſtraße 12 iſt
eine Kaute Kuhdung zu verkaufen.

7.

Freitag Abend den
HL. M. 20. d. Mts.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 19. Februar.
14. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Lucrezia Borgia.
Große Oper in 3 Atten von Donizetti.
Perſonen:
Don Alfonſo, Herzog von
Ferrara.
Hr. Kraze.
Lucrezia Borgia, ſeine Ge=
mahlin

Frl. Schrätter

Hr. Bölhoff.
Frau Reger.
Hr. Reichhardt.
Hr. Leib.
Hr. Neumann.
Hr. Mendel.
Hr. Bögel.

Gennaro
Oſin.
Liverett.
Edelleute
Petruci
Vitelozzo
Gazedla
Gubetta, Vertrauter, der
Lucrezia Borgia
Ruſtighello, Diener, des
Herzogs
Herr Lang.
Aſtolfo, Diener der Lucrezia
Borgia
Hr. Mickler.
Ein zweiter Diener: der
Lucrezia
Hr. Krüger.
Vorkommendes Ballet.
Im 3. Akt: Spaniſcher Tanz, ausgeführt von
Fräulein Bohns, Fräulein Dittmann und dem
Balletcorps.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Freitag 20. Februar.
1b. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
D ie Gri l l e.
Ländliches Characterbild in 5 Akten von
Ch. Birch=Pfeiffer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Sonntag 22. Februar.
1. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abthellung.
Zum erſten Male:
Ceſarine.
Komiſche Oper in 3 Akten von Adolph Schirmer.
Muſik von Max Wolf.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Februar.
Wie aus einem hier eingetroffenen Telegramm hervorgeht, war
Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander, Dienstag den 17. Abends 6 Uhr
in St. Petersburg eingetroffen und hatte ſich ſofort in das Winterpalais
begeben um ſeinen Kaiſerlichen Schwager zu begrüßen. Der Empfang
fand im Nebenzimmer des Speiſeſaals ſtatt; die hierdurch entſtandene
Verzögerung war die Urſache, daß das ſcheußliche Attentat auf die
Kaiſerliche Familie mißlang.
0 Die Verhandlungen zweiter Kammer über die Vorlage wegen
Erbauung einer ſtehenden Brücke bei Mainz gewinnen einen ſolchen Um=
fang
, daß ſich deren Ende nicht vorausſagen läßt, zumal mitunter der
provinzielle Standpunkt allzuſehr in den Vordergrund tritt, was natür=
lich
weſentlich mit zur Verlängerung und Verſchärfung der Debatten bei=
trägt
. In der geſtern, Mittwoch, ſtattgehabten Sitzung ſprachen außer
dem Miniſterpräſidenten von Starck und Miniſterialrath Fink noch die
Abgg. Bockenheimer, Betz und Wolfskehl für Genehmigung der Vorlage,

während Heydenreich, Ellenberger und Oſann dafür eintraten die ganze
Angelegenheit nochmals behufs weiterer Erörterungen an den Ausſchuß
zuruckzuverweiſen.
K. Schöffengericht bei Großh. Amtsgerichte Darm=
ſtadt
I. vom 16. Februar. Heute wurden folgende Fälle abgeurtheilt:
1) In Unterſuchungsſachen gegen Franz Mitt derzeit zu Ober= Ram=
ſtadt
wegen Diebſtahls, konnte die Ladung dem Angeklagten nicht recht=
zeitig
zugeſtellt werden und wurde Vertagung der Verhandlung
beſchloſſen.
2) In Unterſuchung gegen K. Engel und Conſ.
von Pfungſtadt und Hahn wegen Feldfievels erfolgte Freiſprechung.
3) Peter Matthes und Johann Matthes von Eberſtadt haben daſelbſt
ein Stück Steinkohlen von 50 Pfund von einem Wagen geſtohlen und
werden Jeder zu 4 Tagen Gefängniß verurtheilt. 4) Maria Katharina
Schlierit von Gießen hat in Eberſtadt ein Paar Schuhe und hier dem
Galanteriewaarenhändler Weitzel einen Ring im Werth von 75 Pf. ge=
ſtohlen
und wird mit 10tägigem Gefängniß beſtraft.
E. Strafkammer I. Sitzung vom 18. Februar. Heute wurde
verhandelt: 1) Der Wirth Georg Fiſcher von Beerfelden hat am Tage
vor Weihnachten im Walde gejagt, zwei Reiſigfreoler angerufen; was

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macht Ihr da, und als ſie fortſprangen, nachgerufen: Halt oder ich
ſchieße. Gar nicht lange darnach fiel ein Schuß und ein Rehſchrot Nr. 3
fuhr dem einen Frevler durch die Lunge. Georg Fiſcher ſteht wegen
Nöthigung vor Gericht. Er wird in eine Geldſtrafe von 50 M. und in
2⁄₄ der Koſten verurtheilt. Vertheidiger Rechtsanwalt Buchner.
2) A. Reinhard v. Wald=Michelbach u. Conſ. haben ſich wegen Entziehung der
Wehrpflicht zu verantworten. Sie ſind ausgeblieben und werden Jeder
in eine Geldſtrafe von 150 M. eventuell in 30 Tage Gefängniß verurtheilt.
Ferner wurde in der Berufungsinſtanz abgeurtheilt die Unterſuchung
gegen Wolf Lichtenſtein von Groß=Umſtadt wegen Thierquälerei. Der
Angellaate hat vom 18. April 1878 bis zum 5. Auguſt 1879 ein fremdes
Pferd pflegen und füttern laſſen durch einen Dritten, und hat das Futter
dazu hergegeben. Nach der beeidigten Ausſage des Kreisthierarztes
Dr. Britſch von Groß=Umſtadt iſt das Thier am 5. Auguſt 1879 dem
Hunger erlegen, es ſtarb den Hungertod. Als man dieſes dem Ange=
klagten
mitgetheilt, freute er ſich und ſagte: Gott ſei Dankl Das
Pferd ſah im Anfang ganz ordentlich aus, kam nach und nach herab und
konnte zuletzt vor Mattigkeit nicht mehr aufſtehen. Vor Hunger hat es
oft ſeine eignen Excremente gefreſſen. Es iſt ſogar vorgekommen, daß
das Pferd einmal zwei Tage gar kein Futter bekam. Eine Zeitlang be=
ſtand
ſein Futter nur aus purem Haferſtroh. In der letzten Zeit bekam
e3ztäglich 2-5 Pfd. ſchlechtes Heu. Das Großh. Schöffengericht Groß=
Umſtadt verurtheilte den Angeklagten in die höchſte Strafe, 150 M.
Geldbuße und in die Unterſuchungskoſten am 7. Januar 1880. Gegen
dieſes Urtheil hat er Berufung eingelegt, welche jedoch heute als unbe=
gründet
abgewieſen wurde. Das Urtheil erſter Inſtanz wurde beſtätigt
und der Angeklagte auch in die Koſten zweiter Inſtanz verurtheilt.
Vertheidiger Rechtsanwalt Maſſoth.
0 Dieſer Tage ſtattete das Pferd eines Torfbauern, welches ſich
losgemacht, in dem Lokal der ſtädtiſchen Sparkaſſe einen ziemlich
überraſchenden Beſuch ab, und koſtete es. nicht geringe Mühe den fremden
Eindringling wieder glücklich hinaus zu befördern.
- Das langjährige Project der Errichtung einer ſtehenden
Mainbrücke zu. Offenbach ſcheint der Verwirklichung entgegenzu=
ſehen
. Nach dem Koſtenvoranſchlag ſind zur Ausführung in Eiſen=
conſtruction
725,000 M. erforderlich und die heſſiſche Regierung erbietet
ſich, die Hälfte der Koſten zu übernehmen, falls Preußen die andere
Halfte tragt. Hierzu iſt die preußiſche Regierung bereit, wenn die be=
theiligten
Gemeinden 50,000 M. zuſchießen; der Communallandtag hat
35,000 M. unter der Vorausſetzung bewilligt, daß die nächſtintereſſirten
Gemeinden 15,000 M. beiſteuern, wozu alle Ausſicht vorhanden iſt.
Die Stadt Offenbach erbietet ſich zu einem Koſtenbeitrag von 50,000 M.
Der Capitalaufwand für beide Staaten würde demnach, unter Berück=
ſichtigung
jener Zuſchüſſe, der Inventarſtücke und erſparten Reparatur=
koſten
folgender ſein: Koſten der Brücke 725,000 M. Abzüglich: 1) Zu=
ſchuß
der beiderſeitigen Gemeinden 100,000 M.; 2) Erlös aus dem Ver=
kaufe
der Schiffbrücke und des Brückenhauſes 52,000 M.; vorzuſehende
Reparaturkoſten 153,000 M. = 305,000 M., alſo Mehrausgabe an Ca=
pital
420,000. M., welche durch Ausgabe von 4procentigen Staats=
obligationen
von rund 430,000 M. zu beſchaffen ſind, die als jährlicher
Zinsaufwand zu 4 pCt. 17200 M. und 4400 M. Verwaltungskoſten,
zuſammen 21.600 M. erfordern würden, ſo daß nach Abzug der
Brücken=Einnahme nur 4724 M. Zuſchuß für beide Staaten blieb.
Frankfurt. Markthalle=Auction vom 17. Februar:
Schellfiſche 30.35 Pf. das Pfund, Hecht 70 Pf., Turbots 1.20 M.,
Salm 3 M., Cexvelatwurſt. 1.20 M., Schinken 66-70 Pf. das Pfund,
Poularden 3.50-6 M., Wild=Enten 1.50-1.80 M., Kieler Sprotten per
Kiſte 250-5. M.
Mannheim. (Wochenbericht.) Die Stimmung im Getreide=
handel
war während abgelaufener Woche recht feſt und beſſere Kauf=
luſt
vorhanden; wir notiren: Waizen M. 24-26.50-27, Roggen
M. 18.50-20, Gerſte M. 19-20.25, Hafer M. 14.50-1b. 75, Kohl=
reps
M. 28-28.50 per 100 Kilo. Im Kleeſamenhandel brachte die
mildere Witterung Umſätze für den Saatbedarf, wobei Prima Rothſaat
M. 96-102, Mittelwaare M. 92-95, Lucerne M. 125-140 per
100 Kilo brutto. Leinöl M. 64-64.50, Rüböl M. 61.50-62, Mohnöl
Pfülzer M. 134-136, Petroleum pennſylvaniſch ſtandard white loco
M. 25.50 bis 2.75, per Februar M. 2.50-2. B. Preiſe per
100 Kilo mit reſp. Taren.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 17. Februar wurde =Der letzte Brief: von Sardou gegeben.
Vorſtehender Titel dieſes Luſtſpiels bezeichnet ſofort den Vorwurf, welcher
dem Dichter den Stoff geliefert hat, aus welchem er mit gewandter Beimi=
ſchung
einer Reihe von mehr oder minder wahrſcheinlichen, aber gleichwohl
ſehr ergötzlichen Situationen eine im Ganzen höchſt wirkſame Komödie zu
Stande gebracht hat. Damit hat nun freilich der Verfaſſer - und mit ihm
eine ganze Reihe moderner Luſtſpieldichter - den Leſſing'ſchen Grundſatz
daß in der Komödie die Charactere das Hauptwerk, die Situationen aber
nur die Mittel ſeien, jene ſich äußern zu laſſen und ins Spiel zu ſetzen' auf
den Kopf geſtellt, da hier das Umgekehrte ſtattfindet, - wodurch neben der
Character=Komödie eine Situations=Komödie eutſtanden iſt
doch was
ſchadet's? muß man doch lachen und weiter hat's ja keinen Zweck. Sind es

nun demnach weder die Charactere, noch ein beſonders geiſtreicher Esprit, die
unſer Intereſſe in Anſpruch nehmen, ſo muß doch zugeſtanden werden, daß
einzelne Charactere recht gut gezeichnet ſind. Wir beſchränken daher unſere
Beſprechung vornehmlich auf dieſe, ſo wie die Darſtellung überhaupt. Zu
dieſen markant gezeichneten Characteren gehört in erſter Linie der Paul von
Temple' Herr Edward). Die blöde Schüchternheit und Naivetät dieſes
jungen Menſchen wurde von dem Darſteller mit reizender Friſche zur An=
ſchauung
gebracht. Der Weltumſegler Prosper von Block', mit ſeinen
antipodiſchen Angewohnheiten - die Hauptfigur im Stück - wurde von
Herrn Fiala mit aller der Gewandtheit geſpielt, die allen Imperſonatio=
nen
dieſes Künſtlers, beſonders in Converſationsſtücken, eine beſondere An=
ziehungskraft
verleihen. Der Phlegmaticus Titus von Vanhoves der aber
durch Erweckung ſeiner Eiferſucht zur fanatiſchen Wuth aufgeſtachelt wird,
fand in Herrn Werner nach beiden Richtungen hin einen meiſterhaften
Interpreten. Herr Butterweck machte aus dem mattgezeichneten Natur=
forſcher
Thirion was eben daraus zu machen war. Die Damenrollen ſind
alle ſo ziemlich ſchablonenmüßig gezeichnet. Clariſſe (Frl. Berl) iſt eine
Frau, wie wir ſie alle Tage ſehen, Marthe von Cruſſoles, ihre Schweſter,
(Fr. Haſemann=Kläger) eine naive Liebhaberin, Suſanne von Brie=
Frl. Weigel) weder naiv noch ſentimental Colomba' (Fr. Steck,,
Thirion's Pantoffel=ſchwingende Frau, iſt der beſtgezeichnete weibliche Charac=
ter
, Frau Solange' endlich (Fr. Eppert iſt eine Haushälterin von ge=
wöhnlichem
Schlage. Die genannten Darſtellerinnen thaten jede ihr Beſtes,
um ihre reſpectiven Rollen zur Geltung zu bringen. Im 1. Act paſſirte es
Frl. Berl indeß häufig, ſich zu verſprechen, was wohl daher rührte, daß ſie
das Tempo etwas allzuraſch nahm. Die Wirkungen der Situationen im 2.
und 3. Acte riefen mitunter ein wahrhaft homeriſches Lachen hervor. (4. H.)
Polizei=Bericht vom 18. Februar.
Der Knecht eines Circusbeſitzers von Waldmichelbach, dem ein Pferd
zum Transporte übergeben wurde, verkaufte daſſelbe an einen Waſen=
meiſter
und machte ſich mit dem Erlöſe flüchtig. Der hieſigen Polizei
iſt die Verhaftung des Flüchtlings gelungen.
Tages=Kalender.
Donnerstag 19. Februar: Generalverſammlung der Gewerbehalle= Mit=
glieder
bei Gaſtwirth Engelter.- Vortrag im Verein für Verbreitung
von Volksbildung im unteren großen Lokale der Turngemeinde am
Woogsplatz.
Freitag 20. Februar: Generalverſammlung der Mitglieder des Localge=
werbvereins
Darmſtadt; Mittheilungen des Herrn Profeſſor Lincke da=
hier
über Neuerungen an Hebmaſchinen. Neuwahl des Vorſtandes
und der Handwerkerſchul=Commiſſion des Lokalgewerbvereins.
Sonntag 22. Februar: Vortrag im Katholiken=Verein Darmſtadt.-
General=Verſammlung im Darmſtädter Oeconomen=Verein.
Mittwoch 3. März: Dramatiſch=muſikaliſche Aufführung im großen Saale
des Saalbaus, zum Beſten der armen Lehrerwittwen des Großherzog=
thums
, veranſtaltet von Studirenden der techniſchen Hochſchule.
Vermiſchtes.
- Von hervorragender Wichtigkeit für Aerzte, Verwaltungsbeamte, Tech=
niker
ꝛc. iſt die nunmehr im V. Jahrgang in Frankfurt a. M. erſcheinende
Zeitſchrift: Geſundheit'. Zeitſchrift für öffentliche und private Hygieine.
Organ des Internationalen Vereins gegen Verunreinigung der Flüſſe, des
Bodens und der Luft. Unter Mitwirkung der bedeutendſten deutſchen und
ausländiſchen Fachgelehrten herausgegeben und redigirt von Prof. Dr. med.
und phil. Carl Reclam in Leipzig. Monatlich 2 Nummern im Umfange
von zwei Bogen mit Illuſtrationen und Beilagen. Preis vierteljährlich
4 Mark. Die Zeitſchrift verfolgt den Zweck, die Uberaus wichtigen Lehren
und Fragen aus dem weiten Gebiete der öffentlichen Geſundheitspflege zu
Jedermanns Kenntniß zu bringen, indem ſie, obſchon ſtreng wiſſenſchaftlich
dem Inhalte nach, in der Form jedem Gebildeten verſtändlich ſein wird.
Die Geſundheit' ſoll einerſeits ein Verbindungsmittel werden für Aerzte,
Techniker, wie auf der andern Seite für Verwaltungsbeamte in Stadt und
Land, für Staatsmänner, Gemeindevorſteher, Schulmänner, Geiſtliche, Grund=
beſitzer
, Bauunternehmer, Induſtrielle, Gewerbevereine und Familien.
- Ein Provinzial=Correſpondent des Pap. u. Print. Tr.J. Uber=
ſandte
demſelben eine mit der Aufforderung zum Thürezumachen bedruckte
Karte, welche er an ſeiner Thüre befeſtigt hat und die ihren Zweck ſehr gut
erfüllt. Der Mann, welcher ſehr empfindlich gegen Zugluft iſt, ſchreibt da=
bei
, daß es ihm mancherlei Verſuche gekoſtet habe, ehe er den richtigen Tert
fand, ſeine Beſucher zum Thüreſchließen zu bringen. Er druckte zuerſt:
Man bittet die Thüre zuzumachen! - half nichts: dann: Man bittet
freundlichſt, die Thure zuzumachen! half auch nichts; dann verſuchte er's
mit: Die Thüre zuk die Thüre blieb offen; dann mit: Die Thüre
iſt unbedingt zuzumachen! es half Alles nichts, die unachtſamen Leute
kehrten ſich an Nichts. Endlich verſiel er auf folgenden Text; Anſtändige
Leute werden gebeten, die Thüre zuzumachen, die übrigen Perſonen
können ſie offen laſſen!
Jetzt hat es keine Noth; die Thür wird zuge=
macht
.
Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 35- 40 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 19-23 Pf. Dollars in Gold 4 Mi7-20 Pf

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.