Darmstädter Tagblatt 1880


29. Januar 1880

[  ][ ]

143.

Hl
vRISuULLLN
VLoIhe

143.
Jahrgang.

Wottenctarh
Mrdlſhnlich 1 Mar 50 Pf. .
Eingerlohn. Auswürt verdm von
allen Poſtimern Beſtellungen en
eegengenomnan m 1 Mark 6o Pf.

Grag= und Anzeigebcaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
worstat nanh zhunſrirtez anterhattungsolatt.

Auſcaͤt
verda MasommentnDarnſio!
von der Expedition, Theinſt. Ru B.
RBeſſurgen von Fnedr. Ollhe
Hohſtraße Kr. 18, ſowie auavirt
pon alla Annovey=Enpeffurmane

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher.=Behörden.

N20.

Donnerstag den 20. Janugr.

1880.

Darmſtadt, am 27. Januar 1880.
Betreffend: Die Einſendung der für die Großherzogliche Landeswaiſen Anſtalt zu erhebenden Colleten und Büchſengelder.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
au die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir machen Sie darauf aufmerkſam, daß die in Ihren Gemeinden aufgeſtellten Sammelbüchſen am 31. Januar l. J.
von Ihnen und dem den Mitverſchluß führenden Gemeinderathsmitglied zu eröffnen ſind, ſowie daß deren Inhalt, nebſt dem
vorſchriftsmäßig ausgefertigten und unterſchriebenen Sortenzettel, bis ſpäteſtens zum 31. März l. J. von Ihnen gelegentlich
perſönlich oder durch andere, Koſten nicht veranlaſſende, Gelegenheit auf unſerem Bureau zu Ubergeben iſt.
War nichts eingegangen, ſo iſt darüber eine von Ihnen und dem betreffenden Gemeinderathsmitglied zu unterſchreibende.
Beſcheinigung hierher vorzulegen.
Küchler.

Bekanntmachung.
Freitag den 30. Januar l. J., Vor=
mittags
11 Uhr,
lommen auf unſerem Büreau ca. 13 Pfd.
confiscirter Schinken und Dörrfleiſch öffent=
lich
zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 27. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
821,
Ohlh.

Bekanntmachung.
Samstag den 31. Januar 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden im Lokale des Hrn. Gießmann
am Schloßgraben dahier:
1 Kleiderſchrank, 1 Küchenſchrank, 1 Wand=
Uhr, 3 Bilder und 1 Spiegel
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 13. Januar 1880.
Dieter,
436)
Großh. Gerichtsvollzieher.

Bekanntmachung.
Samstag den 31. Januar 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden im Lokale des Hrn. Gießmann
am Schloßgrahen:
1 Küchenſchrank, 1 Canapee, 1 Commode,
1 Kleiderſchrank, 1 runder Tiſch und
2 Paar Vorhänge mit Leiſten
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 13. Januar:1880.
Dieter,
431) Großh. Gerichtsvolliher.

Hneraluasoors

Seltorser.
Enser Frähnchen & Ressel,
Sohwalheimer,
Lpollinaris,
Apollinis,
friſch eingetroffen.
322)
G.

Ludnigsbrunner,
[Ilbeler,
Hunyadi Janos.
Frledrichshaller Bitternasser,

2OH.

Bleichſtraße.

Billigſter und raſcheſter Bezug durch

Fournal.
Frankſurter 9
Abonnements pro Februar und März Mark 425
incl. Trägerlohn.
Neu eintretenden Abonnenten wird die angefangene Erzählung:
Verka von J. frosse,
ſowie die Zeitung bis 31. Januar gratis zugeſtellt.

823)

pie Agentur Ludwigsplatz 6.

679)
Wegen Geſchäfts=Anfgabe
verkaufen wir von heute ab unſere ſämmtlichen Artikel:
Bumen, Bänder, Fülle, Spilzen, Blonden eto.
weit unter dem Fabrikpreiſe.
Ludwigſtraß=
1.
H. Strahnbangy & Coe
16.

[ ][  ][ ]

70

R 20

AcdkInUtrRtuh bei Du= uitac,olll

2 Eliſabethenſtraße 2.
RTSOTTOOI.
nicht explodirendes Petroleum, vollſtändig waſſer=
helles
, geruch= und gefahrloſes Brennöl.

Schutz-Marke.

Das von Herrn August Korſk in Bremen fabricirte Kaiſersl iſt
bis zu einem ſehr hohen Entzündungspunkt gereinigtes Petroleum, niemals
explodirend; ſelbſt beim Umfallen einer brennenden Lampe erliſcht dieſelbe
durch das ausfließende Oel. Die Leuchtkraft iſt um 25pCt größer, der Ver=
brauch
16 pCt. geringer wie bei gewöhnlichem Petroleum, ergibt im Ganzen
41 pCt. zu Gunſten des Kaiſeröls.
Ich erlaube mir noch. zu bemerken, daß dasſelbe zu jeder gewöhnlichen
Lampe, ſowie Petroleumheerd anwendbar iſt.
Der Verkauf geſchieht in eigens dazu angefertigten Kannen, die mit Schutz=
marke
verſehen und gratis dazu verliehen werden.
Preis.
Größe der Kannen.
5 Kilo = 6.25 Liter.
Mark 2.20.
10 = 125
4,40.

15
= 1875
6,60.
680)
Der Liter berechnet ſich demnach auf 35 Pfg.

Schellfiſche,
Rheinſalm,
Cabliau,
Turbors,
Seezungen,
Hechte.
8.
Gebr. Hösinger.

1 4i E len Tatur mangh. Lelden nält nhlr. Patientgn
R6 dvon vo, voh C. ermuhr., gewissenh. Arzte
Sanzuvertr. Wie bekannt, wird d. Thatsache
häufig zum Naokthelle der Kranken ausgebeutet u.
düirſte dah. jed.Verk, weleh, dem outgeg. zu,pirken
auoht, Fendig zu begrüssen sein. - Als eln solches
Work verdient das in 15. Aufl. erech. ilust. Buch:
pNaturgemieser Hellverfahren für Geschlechte-
Frauke; bezelchnet zu werden, denn es bespricht
jene Leiden in ruhiger, leiohtverstndl. Weise, gr-
thellt
, duroh Erfolge bew. prakt. Hell vorsohläge u.
bietet den Pattenten augserdem Gelegenh., sich etwa
nSth. ärztL Anleitung unentgeltlioh u. dis-
gret
zu vorichaſſen. Die Leotlre d. Bucheswird auoh
Jene, die bereits alles Selbstvertr. verl., mlt neuer
Hoftnung erfuen. Der Prois d. in hochel. typogr.
Ausstattung erohienenen, 320 Soiten gr. Oetav
starkon Buches ist 3 Mk. u. wird geçen Einsendg.
von 3 MX. 50 Pf ala Packet franco vergandt von
dg. Frommann's Buchandlung in Hainz.

R Bitterwaſſer

anh

all

58

858
1230
138

Hunyadi Janos), pro Flaſche 50 Pfg.,
aus der Fabrik künſtlicher Mineralwaſſer
von Rud, Sehoefer;
3117)
Martinſtraße 14.
Niederlagen in den Apotheken der Herren
Merck, Scriba u. Lauer, ſowie bei den
Herren Friedr. Schaefer, Fr. Ebert,
F. G. Hiſſerich, Hochſtraße, Ph. Weber,
Carlsſtraße 24.

9670) Eine WheelerWilſon= Nüh=
maſchine
, die ſich beſonders gut zum Weiß=
zengnähen
eignet, iſt billig abzugeben.
Nüheres in der Expedition.

8

Euser Pastillen.

aus den festen Bestandtheilen des
Emser Wassers unter Leitung der.
Admivistration der Lönig Wil.
helms Felsenquellen bereitet, von
bewährter Heilkraft gegen dei
Leiden der Respirations- u. Ver-
dauungs
-Organe, in plombirten
Sehachteln mit Controllstreiten
vorräthig in Darmstadt bei
Apotheker Kustav Hess und bei
Dr. A. Tenner'’s Ader-Apotheke.
Engros=Versandt: Magazin der
Emser Felsenquellen in Cöln.

SchGIlEsche,

ſoeben friſch eingetroffen bei
varz danss.

vorm. Chr. Höhn, Mathildenplatz 1.

ReinesMalzextract

und

Malzbruſthonig,
gegen Huſten und Heiſerkeit ꝛc.
Niederlagen bei den Herren W. Manck,
Ballonplatz 5; G. Philippi, Neckarſtr. 28;
[3124
Fr. Pröſcher, Kirchſtraße.

bsts Fottglanaaichss
3, 4, 5, 10 und 17 Pfg.
Stearinkerzen, Pianino.
Lichter & Wagenlichter
empfiehlt

Schottisches Hafermeh

(Scotsh Catmeal).
Für Säuglinge, Ammen, Kinder, Kranken
überhaupt für alle Zwecke, wo Haferſchleim
verwendet wird, iſt dieſe Hafergrütze als
vorzüglich zu empfehlen.
Stetsfriſch vorräthig in Originalblechbüchſen
von 14 u. 7 Pfund und offen bei
Emanuel Fuld.

Kaffee=Liqueur,

G. D. ATILh.

824)
Hochfeines
SaatOel
empfiehlt billigſt
G. L. Potle,
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße

die kräftigende Wirkung und das feine
Kaffee=Aroma vollſtändig enthaltend, große
Flaſche Mk. 2.½ Flaſche Mt. 1.

1Iouz. Dolluict,

128)

Ludwigsplatz 7.

Geſchäffs=Verkauf.

Eine im beſten Betriebe ſtehende Mode=
waaren
=Handlung, verbunden mit ren=
tablem
Putz=Geſchäft, in beſter Geſchäfts=
lage
Darmſtadt's, iſt mit Vorräthen, Ein=
richtung
ꝛc. billig zu verkaufen,. Seitheriges
Lokal kann übernommen werden. Offerten
unter S. 1 beſorgt die Expedition d. Bl.

5

665
850
115⁄₈
123¾
240
539
83¼
959

Ss

l5

72)

11rl
854

8.

3=

2
5

eines Zſtöckigen Hauſes,
S Treppe gut erhalten, ſehr bil=

Ha
11

lig, getrennt oder im Ganzen, zu ver=
kaufen
. Adreſſen in der Expedition.

[ ][  ][ ]

171

336)

In der

Handſung
Holz
von
H. Griznnn
in Eberſtadt
fortwährend Buchen= und Tannen=
Scheitholz im Scheit, ſowie klein gemacht,
um den billigſten Preis, und, trockene
Waare.

Nicht zu überſeyen!
Von heute ab verkaufe ich:
Ochſenfleiſch. 1 Kilo . 74 Pfg.
Beſte Sorte Niuldfleiſch. 52
50
Kalbfleiſch
H. Häy
483) Nr. 8 Kirchſtraße Nr. 8.

Feinstes Mohnél
per ¼ Liter 80 Pfg.
Feinstes Speiseöl
per ¼ Liter 48 Pfg.
Beide Sorten unübertrefflich in Güte.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße I.
638)

8 Aindfleiſch
1. Qualität, 56 Pfg per ½ Kilo.

Broße Ochſen=
Jceuſladter, gaſſe 10.

826)
Feines
OStOIOO
per Pfd. 60 Pfg.
Bleichſtraße.
G. P Poth,

Hür Bücker und Agenten.
Trissländer Prosshofo,
prämiirt Leipzig 1878 mit L. Preis
vom deutſchen Bäcker=VerbandeGermanlas.
Für den hieſigen Platz wird Vertretung
geſucht.
H. R. HeyerSöhne,
Norden in Oſtfriesland,
827)
Provinz Hannover.

Neue Prima türkiſche Zwetſchen,
do.,
deutſche

italieniſche Kirſchen,


amerik. Apfelſchnitzen,

Prima ungar. Weizenmehl,
Suppen. Nudeln,
Gemüſe=Nudeln,
mit Eier,
desgl.
ſowie ſelnſtes Mohnöl. und Speiſeöl,
empfiehlt in nur beſten Qualitäten, zu
[828
den billigſten Preiſen
Carl. Sattes,

K. 20
Vermiethungen.
8927) Schützenſtraße 9 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch.
10424) Bleichſtraße 9 Seitenbau
ein möblirtes Zimmer.
101) Bictoriaſtraße 26 iſt der zweite
Stöck, enthaltend 5 Zimmer mit Balkon,
Magd= und Bodenkammer, 2 Keller= und
alle ſonſtigen Bequemlichkeiten, anderweit
zu vermiethen und Ende März zu beziehen.
G. W. Jacobi, Schreinermeiſter.

344) Ece der Schuſter= und Holz;
ſträße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bisl zum 1. April zu bezieben.

376) Frankfurterſtraße 7 das. Par=
terre
=Logis, 6-7 Piecen; Küche, Magd=
kammer
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des: Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber An=
fangs
Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage, daſ.
410) Roßdörferſtraße 7 iſt die bel
Etage von 4 Piecen mit Magdkammer u.
ſonſtigen Bequemlichkeiten anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen Nr. 9.
627) Ein freundl. möbl. Zimmer
iſt per 1. Februar an einen jungen Mann.
zu vermiethen. Nüh. Dieburgerſtraße 11.
658) Heerdwegſtraße 37 iſt ein Man=
ſarden
=Logis, beſtehend aus 1 geräumigen
Zimmer mit 2 Kabinetten, Küche, Mit=
gebrauch
der Waſchküche ꝛc., vom 1. April,
event. vom 1. März an, zu vermiethen.
Sodann in der 2. Etage 1 möblirtes
Zimmer mit Kabinet.
659) Riedeſelſtraße 35 iſt odi Man=
ſarde
, 3 Zimmer, 3 Kammern, Küche, Keller
und Zubehör, ſofort beziehbar, zu verm.
Näheres bei Fr. Schröder Sohn,
Marienplatz Nr. 6.

766)
Eliſabethenſtraße 1
ein großer Weinkeller, ſowie Compt ir
und Lagerräumlichkeiten zuſammen odec
getrennt zu vermiethen.
799) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
I7 ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen.
829) Lauteſchlägerſtraße 12 ein ſchönes
unmöbl. Zimmer parterre nach der Straße.
830) Marktſtraße. 8 eine freundliche
Wohnung für 1-2 Perſonen - im Febr.

Vermiſchte Nachrichten.
iſt Gelegenheit geboten,
2 Damen das Kleidermachen,
Anmeſſen und Zuſchneiden in kürzeſter
Geit= gründlich zu erlernen.
H. Schmidt, Damen-Confectior,
Schulſtraße 8.

(Dhen gehrten Damen die ergebene
) Anzeige, daß ich vom 1. Februar ab
einen gründlichen Unterricht im
Anmeſſen, Zeichnen und Zuſchneiden,
ſowie im Anfertigen von Coſtümen
neueſter Façons ertheile.
Anmeldungen nimmt entgegen
Pr. Basppler,
Damen=Confection,
832) Steinſtraße Nro. 29 Seitenbau.

Rusitahen-Lelb-Austalt.
Zum Abonnement ladet ein die
2025)
Hofbuchhandlung von
A. Hingelhoeſſer.

Gruben=Entleerungs=Anſtalt
833)
Carlshof.
Latrine ſowie Kehricht.
Frühzeitige Beſtellung - raſche Abfuhr.

Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 30. Januar l. J. Abends 8 Uhr, im Gaſthaus zur Post dahier:
Zehnte Verſammlung der Mitglieder.
Tagesordnung: Vortrag des Hrn. B. Roſenheim dahier über die Samoa=Inſeln.
Das Local wird um 7 Uhr geöffnet, die neueren techniſchen Zeitſchriften ſind darin
aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 28. Januar 1880.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
834)

S.

8.

ATEIIL. und lechulsches Bureau
Faul W. Doepner, Eivil=Ingenieur,
4 Erlangung u. Verwerthung von Patenten in allen Ländern. Regiſtrirung v. Schutz=
marken
und Berichte aus dem Generalregiſter. Preisliſten gratis und franco.
Berlin W., Lützowſtraße 13.

DAlmtaot.
Ralholasenz-6Eein,

835)

GeneralVersammlung.
Sönntag.den 1. Februar, Nachmittags 4 Uhr.
Der Voretand.

[ ][  ][ ]

173

20

AAAA
uRUAIAA
4

836.

ſAchtunddreißigſtet Jahr.)

Erates Comcert
Saalbau,
zur.
Nachfeier von Mozart'; Geburtstag.
(27. Januar 1756.
Samstag den 31. Januar 1880
unter Leitung des Hrn. Hofkapellmeiſter Willem de Haan
und unter gütiger Mitwirkung
der Großh. Hofſchauſpielerin Frau 8teok, Fräulein Loulse Euispel
und des Herrn Hofconcertmeiſter oltto Hohlfeld.

1)
2)
3)
4)
5)
5)

8)

9)

10)
11)
12)

Anfang=prücis 8 Uhr.
PROURAM
Erſte Abtheilung.
Bundeslied für Chor
Prolog, geſprochen von Frau Steck.
O Iſis und Ofleis, Chör
Concert=Arie für Sopran
(Geſungen von Fräulein Knispel.)
Sonate (A-dur) für Pianoforte und Violine
Vorgetragen von den Herren de Haanu. Hohlfe
Chor der Gefangenen aus Fidelio=
Zwei Lieder für Sopran:
a) Die junge Nonne
b) Frühlingszeit
(Geſungen von Fräulein Knispel.)
Zwei Soloſtücke für Violine:
a) Romanze (F. dur)

b) Rigaudon
(Vorgetragen von Herrn Hohlfeld.)
Zwei Canons für Chor
2) Ave Maria. b) Feſtgeſang.
Zweite Abtheilung.
Stiſtungsfeier für Chor,
Zwei Lieder für Chor
2) Sängerwonne. b) Frühlingsaugen.
Zwei Volkslieder für Chor:
a) Die drei Röſelein. b) Liebesſcherz.

H.

10)

f. L. Horart.
W. L. Hozart.
W. L. Houart.
W. A. Hozart.
L. v. Bosthovon.
F. Schubert.
H. Schvell.

L. v. Boothovon
Baff Lantorbaoh.
W. A. Horart.

F. Hendelssohn.
C. L.- Hangold.

W Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt
nicht geſtattet.
Diejenigen geehrten Mitglieder, welche noch nicht im Beſitze von ſolchen
ſein ſollten, wollen ſich dieſerhalb an den Secretär des Vereins, Herrn Louis
Trier, Wilhelminenſtraße 25, wenden.
Das Concert beginnt präcis 8 Uhr. und werden unmittelbar vor Beginn
der erſten Rummer die Saalthüren geſchloſſen und erſt in der darauffolgenden
Pauſe den etwa ſpäter kommenden Beſuchern wieder geöffnet.
Für Nichtmitglieder ſind Karten 2 Mark in der Buchhandlung des
Herrn Aug. Schödler, Eliſabethenſtraße Nr. 7, ſowie Abends an der Kaſſe
zu haben.

Frische Schellfsche,
Cabliau.
Eieler Blloklnge und
Sprotten.
PPilipp Weber,
837)
Carlsſtraße 24.

Sehr gute Herren= und
Damenzugſtiefeln,
aus beſtem Oberleder und ſtarken Sohlen,
von M. 6.50 an, empfiehlt
(838
Ce. Rellmann, Eliſabethenſtr. 4.

Metzelſuppe
Samstag den 31. Januar und Sonn=
tag
den 1. Februar,
wozu freundlichſt einlädet
P. Peter.

9654)
Geſuch:t
ein mit guten=Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition.

175) Eine Frau ſuchk Laufdienſt Langeg.10.

534)
Lagerſpeicher
mit Rollaufzügen, ſowie ſonſtige trockene,
verſchließbare Räume, ganz oder getheilt,
ſofort billigſt zu vermiethen.
Hochſtraße Nr. 30.

365) Eiſerne Wendeltreppe zu kaufen
geſucht. Adreſſe in der Expedition.

734) Auf gute erſte Hypothek cires
3000 Mark auszuleihen. Näheres bei
der Expedition.

736) Eine noch gut erhaltene runde
Stickrahme (Tamburirtrommel) wird zu
kaufen geſucht. Zimmerſtraße 10.

804) Gründliche Nachhülfe in allen
Elementarfächern wird gegen ſehr mäßiges
Honorar ertheilt. Nüheres in der Expedition.

778) Eine bejahrte, gewandte Köchin
ſucht eine dauernde oder Aushilfsſtelle.
Näheres zu erfragen Wilhelminen=
ſtraße
Nr. 26.

815) 3 ſchöne D.=Masken=Anzüge
billig zu verleihen. Näheres in der Exped.

Ol=
and

D.
5
500

8638
818
I18
135
358
52
638
829

12
640
850
92¼
[I-
53
d0
8¾
10
118.

816) Ein ganzer oder halber Parterre=
platz
2. Reihe wird abgegeben. Martinſtr. 6.

840)
Eine Köchin
mit guten Zeugniſſen findet ſofort Stellung
Beſſunger Eichbergſtraße Nr. 1 bei
Frau von Le Cog.-

841) Hausmädchen für auswärts geſucht.
Nur Solche mit guten Zeugniſſen werden
berückſichtigt. Rheinſtraße 25, 2. Etage.

644
85
9e
111
120
25)
534
72)
8¾
10
I13

842) Geſucht ein Mädchen mit
beſten Zeugniſſen, das ganz ſelbſt=
ſtändig
kocht.
Weidenbuſch, Stadt=Alle I.

5
4)
1h

[ ][  ][ ]

4.

R 20
Donnerstag den 5. Februar 1880.
8 Im grossen Saale des Gaalbaues:
1
ROnanaaurthotdnta-WAOo!
ausgeführt
von der Kapelle des Großh. Heſſ. Infanterie=
(Leibgarde=) Regiments Nr. 15.
Unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Theodor Adam.
Programme an der Kaſſe.
Anfang des Concerts Abends 7½ Uhr.
Nach dem Concert: Réunion.
Abonnements=Karten ſind fortwährend bei dem Muſikdirector Adam,
Mühlſtraße Nr. 20, zu haben.

468)
Felnen holländlsahen Tahak der Firma
8
Uuza 1bud Giaouult zu. uovu duiv. Amsterdam
empfehlenIilh. Weher gowielacoh Schlonging.;
Bleichstr. 25calleinige Depots für Darmstadt.

Maryland en Java pr. Pfd. 80 Pf. Varinas en Portorico Halt Canaster 90 Canaster, L Loort.
95 Superfine Varinas De Jager. 100 Varinas I. TLoort. 1 100 Bahie Krüll R Loort. 100) Varinas O Mutti Mufti! 105 Cuba Canaster H Loort 120 Maracaibo. M Loort. 120 Venezuela Cons Shag 120 Curagas

145
145
170
190
210
260
270
300
320

844) Schöne Aepfel zu verkaufen: Schleßgraben Nr. 3.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
HHauvt=Synagoge).
Samstag den 31. Januar: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdient um 8½ Uhr. Cabbathausgang um 5 Uhr 40 M.

173
Widerruf.
Die auf Samstag den 7. Februar 1880
im Hauſe Ernſt=Ludwigsplatz Nr. 2 anbe=
raumt
geweſene Verſteigerung wird hiermit
widerrufen.
Darmſtadt, den 28. Januar 1880.
Dieter,
1
845) Großh. Gerichtsvollzieher.

Friſche Schellfiſche.
Euanuel Fuld,.
846)
Kirchſtraße 1.

Großherzogliches Haftheater.
Donnerstag 29. Januar.
1. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung:
Lucia von Lammermoör.
Oper in 3 Akten von Salvator Cammarano.
Muſik von Donizetti.
Perſonen:
Lord Heinrich Aſthon
Hr. Kraze.
Miß Lucia, deſſen Schweſter Hr. Mayr=Obrich
ir Edgard von Ravenswood, Hr. Bär.
Lord Arthur Bucklaw,
Hr. Reichhardt.
Raimund von Bittlebrain,
Erzieher und Vertrauter
Lucia's
Hr. Hofmann.
Aliſch, Lücia's Kammerfrau . Hrl. Limbach.
Gilbert Normann, Vertrauter
des Lord Aſthon.
Hr. Bögel.

Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Freitag 80. Januar.
2. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Roſeumüller und Finke,
oder:
Abgemacht!
Original=Luſtſpiel in 5 Akten, von Dr. Karl
Töpfer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Sonntag 1. Februar.
3. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 3 Akten von Richard Wagner.
Anfang 6 Uhr.
Dienstag 3. Februar.
Philippine Welſer.
Schauſpiel in 5 Akten von Redwitz.
Anfang halb 7 Uhr.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Januar.
6 Die zwelte Kammer trat am Mittwoch wieder zuſammen, um im
Laufe dieſer Seſſion ein ebenſo reiches, wie wichtiges Material zu erledigen.
Aus den beantworteten Interpellationen iſt hervorzuheben, daß ein neues
Erbſchaftsſteuergeſetz in Ausarbeitung begriffen iſt, ſowie daß es
die Regierung ablehnt, ihre Hand zu Schritten zu bieten, um ein Ver=
bot
des Tragens des Seitengewehrs beim Militair zu er=
wirken
. - Abg. von Rabenau beantragt, Erhebungen wegen des in
einzelnen Landestheilen drohenden Nothſtandes eintreten zu laſſen,
was nach Erklärung der Regierung bereits erfolgt iſt und eine ent=
ſprechende
Vorlage zu erwarten ſteht. Die Vorlage wegen Aufbeſſerung
der Ruhegehalte der vor dem 1. Januar 1874 penſionirten Civilſtaats=
diener
gelangt erſt am Donnerstag zur Berathung.
- Strafkammer I. Sitzung vom 28. Januar. Heute wurden
verhandelt: 1) Unterſuchung gegen Valentin Fröhlich von Groß=Zimmern
wegen Veruntreuung im Dienſt. Der Bäcker Rückert von Groß= Zim=
mern
hatte im verfloſſenen Spätjahr in Reinheim ein Rind gewonnen,
und gab aus Freude darüber am nächſten Sonntage ein Dretmarkſtück
in den Klingelbeutel. Lu es in Groß=Zimmern Brauch iſt, daß einem
ſolchen undekannten Geber an einem darauf folgenden Conntage öffent=
lich
gedankt wird, ſo wunderte ſich Rückert im Anfange darüber. daß
dies nicht geſchah, und zeigte ſpäter dem Pfarrer die Sache an. Gleich
im Anfange der Verhandlungen hat der Angeklagte ſeinen Dienſt als
Kirchendiener niedergelegt. Er leugnete, daß ein Dreimarkſtück in den

Klingelbeutel eingelegt worden ſei; ſpäter erhielt der Pfarrer einen
anonymen Brief, worin ihm angezeigt wurde, daß das Geldſtück in der
Kirche gefunden worden ſei, und daß er es unter einem Käſtchen in der
Sakriſtei finden werde. Die Handſchrift in dem Briefe iſt der Hand=
ſchrift
des Angeklagten ſehr äͤhnlich, wie durch Sachverſtändige feſtgeſtellt
wurde, auch ſuchte der Angeklagte ſpäter öfter in die Sakriſtei zu kom=
men
, in der er doch nichts mehr zu thun hatte. Das Geldſtück fand ſich
am bezeichneten Ort. Dem Antrag des Staatsanwalts entſprechend
wird der Angeklagte in eine Gefängnißſtrafe von drei Monaten verur=
theilt
, auch werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer
eines Jahres abgeſprochen. 2) Unterſuchung gegen Elias Hock Wittwe
von Dieburg wegen Zuwiderhandlung gegen die Beſteuerung des 8 168
des Reichsſtrafgeſetzbuchs. Die Angeklagte hat am am 1. Nov. 1879,
dem Feſte Allerheiligen, auf dem Kirchhofe zu Dieburg die Blumen und
Kränze von dem Grabe eines noch nicht lange beerdigten jungen Mannes,
der Hand an ſich ſelbſt gelegt; weggenommen und üüber die Kirchhof=
mauer
geworfen, auch dabe: Schimpfreden ausgeſtoßen. Wegen dieſes
Benehmens wird ſie in eine Gefängnißſtrafe von drei Wochen und. zur
Tragung der Unterſuchungskoſten verurtheilt.
Ueber den neuen Hauptvorhang unſeres Hoftheaters wird der
Darmſtädter Zeitung= aus Dres den geſchrieben: Das Schickſal will
es, daß Ihr ehemaliger Theaterreferent zuerſt in der Lage ſich befindet,
über den neuen, ſoeben vollendeten Hauptvorhang des Großherzoglichen
Hoftheaters zu Darmſtadt Ihnen eine kleine Nachricht zukommen zu
laſſen. Derſelbe wurde nach den Entwürfen des Hiſtorienmalers Rudow
hier von den Decorationsmalern A. W. Schaberſchul und Co. in Dres=
48

[ ][  ]

R. 2.
den=Neuſtadt gemalt. Geſtern und heute war derſelbe im Saale des alten Ca=
dettenhauſes
daſelbſt öffentlich ausgeſtellt. Den Mittelpunkt des Vorhanges
bildet die Geſtalt der Thalia, welche das Füllhorn ihrer Genüſſe, durch reiche
Blumenſpenden verſinnlicht, ausleert. Zu ihren Füßen, inmitten der Blumen,
erblickt man vier Genien, Dichtkunſt, Humor, Geſang und Tanz=darſtellend.
Die Unterlage für dieſe Gruppe iſt lichtbraun gehalten und ſtellt einen
ſchweren, mit Gold durchwirkten Damaſt dar. Zur linken Seite des
Vorhangs iſt oben die ideale Liebe, unten der Genuß ſymboliſch durch
weibliche Geſtalten dargeſtellt. Rechts oben iſt der Kampf und unten
die Muſe, welche dem Sieger den Ruhmeskranz reicht. Die Soffiten
ſtellen einen ſchweren Sammetvorhang dar, deſſen Mitte ein Doppel=L.
mit der römiſchen Ziffer IV ſchmückt. Der Vorhang, welcher incluſive
Verpackung 20 Centner wiegt, wird dieſer Tage in Darmſtadt ein=
treffen
.
Die Genoſſenſchaft des Eliſabethenſtifts zu Darmſtadt= beſteht
eegenwärtig aus 73 Diaconiſſen, 23 Novizen und 12 Probeſchweſtern.
Hiervon arbeiten 12 Schweſtern im ſtädtiſchen Hoſpital, 3 im Mathilden=
Landkrankenhaus, 1 im Armenhaus, 3 in der Privatpflege, zuſammen
19 Schweſtern in Darmſtadt; 11 Schweſtern in Worms (6im Hoſpital,
2 im Verſorgungshaus, 4 in der Stadt); 11 in Gießen (9 in der Kli=
nik
, 2 in der Stadt); 1 in Erbach: 1 in Michelſtadt; 1 in Schönberg;
8 in Friedberg (Hoſpital); 3 in Nieder=Weiſel (Johanniterkrankenhauß)
4 im Sommer in Nauheim (2 im Curhoſpital, 2 in der Kinderheil=
anſtalt
); 2 in Lich (Hoſpital= und Gemeindepflege); 3 in Arnsburg
Rettungshaus); 2 in Laubach (Johann=Friedrichſtift); 2 in Lauterbach
(Krankenhaus und Gemeindepflege); 4 in Schlitz (Hoſpital Gemeinde=
pflege
ꝛc.) 2 in Büdingen (Mathildenhoſpital;; 6 in Homburg ( Kran=
kenhaus
, Gemeindepflege); 1 in Groß=Karben. Neun weitere Schweſtern
arbeiten im deutſchen Hoſpitale in London, woſelbſt im letzten Jahre 1511
Kranke, zumeiſt Deutſche, und unter dieſen ein hoher Procentſatz aus
Heſſen, Verpflegung fanden.
(D. Z.)
Zur Gasfrage bringt die Heſſ. Landeszeitung vom 28. ds.
nachfolgende Notiz: Unter dem Titel Beiträge zur Beurtheilung der
Gasfrage; brachte eine Flugſchrift vom 24. I. M. dem ruhigen Beur=
theiler
kein neues Material zu dieſer für die Stadthochwichtigen Frage. Es ſind
eben die alten, noch nicht erwieſenen Beſchuldigungen gegen das alte Gaswerk,
wie ſolche vor der Rede des Herrn Profeſſor Thiel in der Verſammlung
der heſſ. Fortſchrittspartei überall ein nur allzu williges Ohr gefunden
hatten. Es kommt ferner noch hinzu, daß der Herr Verfaſſer ſeinen
Antworten theils unrichtige Zahlen zu Grunde gelegt, überall aber den
Werth eines Leuchtgaſes als ſolches ohngeachtet ſeiner höheren oder ge=
ringeren
Leuchtkraft gleichwerthig angenommen, alſo dem alten Gaswerk
die hohen Herſtellungskoſten für ein Gas von höherer Leuchtkraft, als
ſolche ein Steinkohlengas bieten kann, zu Laſten ſeiner dermaligen Ein=
richtungen
geſchrieben. Auf alle Fälle iſt genannte Flugſchrift zu ſpät
im Druck erſchienen, da, wie bekannt, der Herr Oberbürgermeiſter zur
Begutachtung des alten Gaswerks eine Autorität im Gasfache berufen
hat, deren objectives Urtheil hierdurch nicht alterirt werden wird und
abzuwarten bleibt.
- h. Die vorgeſtrige Generalverſammlung des hieſigen Krieger=
vereins
welche im Vorſaal des Saalbaues ſtattfand, war in Anbetracht
des für Manchen etwas entlegenen Verſammlungsortes dennoch zahlreich
beſucht und berechtigt zu der Hoffnung, daß die Theilnahmloſigkeit der
Vereinsmitglieder den inneren Vereinsangelegenheiten gegenüber, wie
ſolche mit wenigen Ausnahmen faſt bei den meiſten hieſigen Vereinen
ſprüchwörtlich geworden, in dem Kriegerverein Darmſtadt aufhört, reſp.
nachläßt und daß, Dank der ſeitherigen erſprießlichen Thätigkeit des Vor=
ſtandes
, begründete Ausſicht vorhanden, das innere Vereinsleben mehr
und mehr als Anziehungspunkt kameradſchaftlich geſelliger Vereinigungen
zu geſtalten. Der zur Verleſung gekommene intereſſante Jahresbericht
bot eine auf reine Thatſachen geſtutzte geſchichtliche Abhandlung der
Thätigkeit des Vorſtandes ſowohl, wie der öconomiſchen und wirthſchaft=
lichen
Geſtaltung des Vereins im abgelaufenen Vereinsjahre, und darf
das Ergebniß derſelben als ein für den Verein in jeder Beziehung günſti=
ges
bezeichnet werden. Das Präſidium wurde auch in dieſem Jahre
Herrn Hauptmann von Heſſert, ſowie die Stelle eines Vicepräſidenten
Herrn Reallehrer Dr. C. Nies übertragen, während an Stelle fünf aus
dem Vorſtande ausgeſchiedener Mitglieder drei wiedergewählt, für die
beiden anderen jedoch durch die Kameraden Riebel und Lehrer Hartmann
Erſatz geſchaffen wurde. Nach Erledigung verſchiedener Fragen, ſowie
Beſprechung wichtiger Vereins= und Verbandsangelegenheiten, welche eine
längere Discuſſion im Gefolge hatten, wurde als ein Geſchenk des Ehren=
mitgliedes
, Hrn. O.=R.=Präſident Hahn, jedem Anweſenden je eine große und
kleine, ſehr gelungene Photographie von dem preisgekrönten Modell des
Landeskriegerdenkmals zum Geſchenk gemacht, und da die Tagesordnung
erſchöpft, die Verſammlung geſchloſſen. Möge es dem nunmehr neu
conſtituirten Vorſtande gelingen, dem Verein immer mehr Freunde und
Anhänger zuzuführen.
v2 Die in letzter Zeit vielgenannten Samoa=Inſeln werden den
Gegenſtand eines Vortrages bilden, welchen (wie aus dem Inſeraten=
theil
erſichtlich) künftigen Freitag Herr B. Roſenheim im Local=
Gewerbverein - Gaſthaus zur alten Poſt - halten wird, und auf
welchen wir aufmerkſam machen.

im großen Saale des Saalbaus ſtattfindet, verſpricht nach dem uns vor=
liegenden
Programme, welches gut gewählte Compoſitionen von Mozart,
Beethoven, Schubert, Mangold ꝛc. enthält und die Mitwirkung
der Hofſchauſpielerin Frau Steck, der Concertſängerin Fräulein Knispe.
ſowie des Herrn Concertmeiſters O. Hohlfeld anzeigt, allen Muſikfreun=
den
einen beſonders genußreichen Abend, worauf wir hiermit aufmerk=
ſam
machen.
Von Mainz wird berichtet, daß ſich das Rheineis bereits bis
in die Nähe von Bingen feſtgeſchoben hat.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 27. Januar. Zur Feier von Mozart's Geburtstag: Die
Entführung aus dem Serail. Eine Aufführung zur Gedächtnißfeier
unſeres größten deutſchen Opern=Componiſten müßte, ſollte man denken,
eine Muſtervorſtellung ſein, würdig des unſterblichen Namens, den ſie
in einem ſeiner Werke zu celebriren beſtimmt iſt. Dieſe gewiß gerecht=
fertigte
Vorausſetzung wurde aber leider bei der in Rede ſtehenden Auf=
führung
der genannten Oper nicht verwirklicht; im Gegentheil können
wir nicht umhin, dieſelbe als eine der ſchwächſten Opernleiſtungen dieſer
Saiſon zu bezeichnen. Einzelnes Treffliche vermochte nicht den Geſammt=
eindruck
des Matten zu verwiſchen, der von Anfang an ſich wie ein
Alp über die Aufführung gelagert hatte. Es würde uns zu weit führen,
wollten wir verſuchen, die tiefer liegenden Urſachen dieſer bedauerlichen
Erſcheinung zu ergründen. Gar Mancherlei mag mitgewirkt haben, was
ſich unſerer Beobachtung entzieht. Wir können uns nur an das halten,
was für Jedermann wahrnehmbar war, und glauben daraus unſer oben
ausgeſprochenes Urtheil ſattſam motiviren zu können. Von den fünf
Soloſtimmen der vorſtehend genannten Oper (nämlich 2 Soprane,
2 Tenore, 1 Baß) ſind der erſte Sopran, erſte Tenor und der Baß die
hervorragenden Träger des ganzen Tongedichtes; Mattigkeit in den
beiden letzteren Stimmen wird daher durch die Vorzüglichkeit der erſteren
nicht aufgewogen, ſondern tritt nur noch um ſo ſchärfer hervor. Das
iſt was wir mit unſer Eingangs gemachten Ausſtellung bezeichnen. woll=
ten
. Wenden wir uns zur Beleuchtung der Einzelleiſtungen, ſo gelangen
wir zu folgkndem Ergebniß. Frau Mayr=Olbrich, Conſtanze," ſang
wie immer tadellos ſchön und mit großer Bravour. Herr Bölhoff,
Belmonte," dagegen war offenbar nicht ſehr ſicher und konnte ſich durch
ſeine Partie nur mühevoll durcharbeten. Für den Zuhörer gibt es
aber kaum etwas Peinlicheres, als dieſes Gefühl der Unſicherheit bei
einem Sänger; ſei der Geſang im Uebrigen noch ſo correct, er verliert:
dadurch ſeinen ſchönſten Schmuck und allen Reiz für den Zuhörer; ein=
zelne
gelungene Momente können nicht darüber hinweghelfen. Herr Hof=
mann
, Osmin,' ſang ſeinen Part zwar ſehr correct und mit großer
Sicherheit wie immer, dennoch vermochte er nicht die Rolle zur vollen
Geltung zu bringen, weil ſeine Stimmmittel für die ungewöhnlich tief
liegende Partie nicht ausreichend ſind, was eben jene Wirkung des
Matten hervorbrachte. Die beiden übrigen Partien des,Blondchen und
Pedrillo, die muſikaliſch mehr zurücktreten, wurden von Fräul. Czer=
wenka
und Herrn Reichardt ſicher und gut durchgeführt. Einzelne
Enſemblenummern dürfen als gelungen bezeichnet werden, z. B. das
komiſche Terzett (Belmonte, Pedrillo, Osmin) im 1. Akt, ſowie das
Duett (Pedrillo, Osmin) Vivat Bacchus, Bacchus lebe,1 2 Akt. Das
große und ſchwierige Quartett im 2. Akt (Belmonte, Conſtanze, Pedrillo,
Blonde) wurde durch die beiden Copranſtimmen zuſammengehalten.
Herr Mendel, Selim Paſcha, der gar nicht zu ſingen hatte, ließ ſich
zu allem Unglück auch noch in der ſiebenten Scene 8. Akt, wo die ein=
gefangenen
Flüchtlinge dem erzürnten Paſcha vorgeführt werden, einen
recht ſtörenden Gedächtnißfehler zu Schulden kommen, dem alle An=
ſtrengung
der Soufleuſe nicht abzuhelfen vermochte, ſo daß dadurch, ſo=
wie
noch durch nachfolgendes Verſprechen, die ganze ernſte Situation
in's Lächerliche gezogen wurde. Der Chor im 1. Akt Geht ihm ent=
gegen
! wurde recht friſch geſungen. Das Orcheſter erfüllte ſeine Auf=
gabe
tadellos.
C4. H.)
Tages=Kalender.
Freitag 30. Januar: Zehnte Verſammlung der Mitglieder des Localge=
werbvereins
Darmſtadt; Vortrag des Herrn B. Roſenheim dahier über
die Samoa=Inſeln.
Samstag 31. Januar: Große carnevaliſtiſche Abendunterhaltung mit
Tanz der Geſellſchaft Einigkeit Darmſtadt.- Darmſtädter Oeconomen=
Vereins=Ball im Ritſert'ſchen Saale.- Feſt=Concert des Mozart= Ver=
eins
im Saalbau.
Sonntag 1. Februar: Abend=Unterhaltung der Turngemeinde Beſſungen
in der Reſtauration Markwort.
Generalverſammlung des Katho=
liken
=Vereins Darmſtadt.
Montag 2. Februar: Drittes Concert des Muſik=Vereins im Saalbau.
Donnerstag 5. Februar: Zweites Abonnements=Concert im Saalbau.
Samstag 7. Februar: Außerordentliche Generalverſammlung der Darm=
ſtädter
Actiengeſellſchaft für Gasbeleuchtung im Sitzungslocale der
Gasanſtalt.

Gold=Courſe.

Das erſte diesjährige Concert des Mozart=Vereins,
welches zur Nachfeier von Mozarts Geburtstag nächſten Samstag Abend

Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 27- 91 Pf
20 Frankenſtücke 16 M. 12-16 Pf. Dollars in Gold 4 M. 17-20 Pf

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.