143.
Ahrgang.
b”
voprulkek CöOIIOON
143.
Juhrgung.
(rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
PUflte, kutttytrunheoiſtt. m aa iurtnattzn-
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
AbonnementPpreis
ndellährlich 1 Mark 50 Pf. ud.
nigerlohn. Auswärt werden von
tn Poſtimtern Beſtellungen
ent=
gn gmommen zu 1 Mark bo Pf.
po Quaral inck. Poſtaufichlag.
Rferate
werden genommen: nDarmſtadt
von der Epedition, Phiéf. B. 2
mBeſſangen vn Rid. Wte
Hohlreße F. 18, ſovie airi
RI8.
Dienstag den 27. Januar.
1060.
Concursverfahren.
Das Concursverfahren über das
Ver=
when des Kaufmanns Thomas Fiſcher/
4 Darmſtadt wird, nachdem der in dem
Lrgleichstermine vom 22. Dezember 1870
agenommene Zwangsvergleich durch
rechts=
hſtigen Beſchluß vom 22. Dezember 1879
bfätigt iſt, hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 19. Januar 1880.
das Großherzogliche Amtsgericht Darmſtadtl.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
ſ5a)
Holz=Verſteigerungen.
Laldungen des Großherzoglichen
Hau=
ſes und des Landeshoſpitals
Hofheim,
Mittwoch den 4. Februar, im
Ge=
neindehauſe zu Beſſungen, von
Bor=
mittags 9 Uhr an,
is den Diſtricten Burgwald, Saufang
nd Baſſintheil:
348 Rm. Kiefern=Scheiter,
163
„ Knüppel,
292
Stöcke,
13000 Kiefern=Wellen.
2 Freitag den 6. Februar,
Bormit=
tags 9 Uhr,
bſammenkunft auf der Eſchollbrückerſtraße,
n Mühlweg, aus den Diſtricten
Burg=
uld und Saufang:
243 Kiefern=Stämme - 163 Chm.,
225 „ Schweinſtall=Legner von
26 Met. Länge.
Samstag den 7. Februar, Vor
mittags 9. Uhr,
ſammenkunft auf der Breit=Alle, am
Uühlweg, aus dem Diſtrict Baſſintheil:
6 Eichen=Stämme= 3.00 Ebm.
=- 188.00 „
83 Kiefern „
Unter dem Stammholze befindet ſich eine
trächtliche Menge werthvolles Schnittholz.
das Scheitholz lagert ſämmtlich im
uiſt rict Saufang.
Darmſtadt, am 26. Januar 1880.
broßherzogliche Oberförſtierei Beſſungen.
48)
Muhl.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 29. Januar l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
kommen in dem Kyritz'ſchen Hauſe,
Kirch=
ſtraße 22, nachverzeichnete Holzſortimente
zur Verſteigerung:
216 Buchen=
34 Eichen=
Wellen.
384 Weichlaub=
Das Holz ſitzt im Kellerswieſenſchlag
und Hinterhecke des ſtädt. Oberwaldes.
Ferner:
am 30. Januar, Nachmittags 2 Uhr,
an Ort und Stelle:
Stammholz:
12 Buchenſtamme von 1032 Chm.
13 Eichenſtämme „ 973 „
139
3 Lindenſtämme „
„
4 Buchen=Derbſtangen v. 0. 18 Cbm.
1 Eichen=Derbſtange „, 005 „
Das Holz lagert im Kellerswieſenſchlag
und Hinterhecke des ſtädt. Oberwaldes.
Zuſammenkunft an der Ruthſenbrücke
am Brunnersweg.
Darmſtadt, den 22. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
669)
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Freitag den 30. Januar 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe zu Erzhauſen
1 Nind zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 6. Januar 1880.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher.
313)
Bekanntmachung.
Freitag den 30. Januar 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe zu Erzhauſen
1 Kuh zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 6. Januar 1880.
Dieter
314) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Camstag den 31. Januar 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden im Hauſe des Hrn. Gießmann
am Schloßgraben zwangsweiſe gegen
Baar=
zahlung verſteigert:
1 Küchenſchrank, 1 Kleiderſchmank, 1
An=
richte mit Schüſſelbrett, 1Tiſch, 1
Kom=
mode, 1 Spiegel, 1 Wanduhr, 1 runder
Tiſch, 1 Kanapee, 17 Portraits,
2 Strohſtühle, 1 Seſſel.
Darmſtadt, den 6. Januar 1880.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher.
315)
Widerruf.
Die vom 6. Januar d. J. auf
Miltt=
woch den 28. d. Mts. anberaumt geweſene
Verſteigerung auf dem Rathhauſe zu
Ar=
heilgen fällt aus.
Darmſtadt, den 22. Januar 1880.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher.
749)
Bekanntmachung.
Donnerstag den 29. Januar l. J.,
Nachmittags 1 Uhr,
werden in dem Gaſthaus zum
Schwa=
nen durch den Unterzeichneten zwangsweiſe:
1 Nähmaſchine, 2 runde Tiſche, 3
Com=
moden, 2 Sopha's, 2 Kleiderſchränke,
3 große Oeldruckbilder, 1 Seſſel,
gro=
ßer Spiegel, 1 vollſtändiges Bett, 1
Nacht=
iſch, 1Waſchtiſch, 1Wanduhr, 1 Spiegel,
1 Schwein
verſteigert.
Darmſtadt, 19. Januar 1880.
Reibſtein,
649) Großh. Gerichtsvollzieher.
43
154
R 18
Holz=Verſteigerung.
Donnerstag den 5. Februar gelangen
aus den Waldungen der Landes=Waiſenanſtalt
nachverzeichnete Kiefernholz=Sortimente
zur Verſteigerung:
1) Vormittags 9 Uhr im Kyritz'ſchen
Hauſe (Kirchſtraße 22):
432 Rmtr. Scheiter,
89 „ Knüppel,
Stöcke,
121
„
4100 Wellen.
2) Nachmittags 2¼ Uhr an der
Küchen=
meiſter= und Mittel=Schneiſe:
Eichenſtamm = 0.42 Cbm.,
193 Kiefernſtämme = 155.15 „
10 Schweinſtalllegner 040 „
Unter dem Stammholz befindet ſich
aus=
gezeichnetes Schnittholz.
Darmſtadt, den 26. Januar 1880.
J. A.:
750) Muhl, Großh. Oberförſter.
Holz=Verſteigerung.
Donnerstag den 29. ds. Mts.,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden auf dem hieſigen Rathhaus aus der
Forſtwartei Tanne, Diſtrict Maitanne,
nachverzeichnete Holzſortimente öffentlich
ver=
ſteigert:
Kiefern=Scheiter: Kuüppel: Stöcke: Reiſer=
Rm. Rm. Rm. wellen:
1367 238 253 17110
und Montag den 2. Februar d. Js.
und die zwei folgenden Tage,
Vor=
mittags 9 Uhr: 647 Stämme von 21
bis 52 Centimeter Durchmeſſer und 6-17
Meter Länge.
Die Zuſammenkunft für die
Stammholz=
ſteigerer iſt an der Kreuzung der
Eſcholl=
brückerſtraße und des Griesheimer Wegs.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird
Zahlungsfriſt bitz 1. September d. Js.
ge=
ſtattet.
Forſtwart Vollhardt iſt zur
Auskunfts=
ertheilung bereit.
Beſſungen, den 21. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl:
637)
Teilgebotenes.
Vorzüglich gegen
Huſten u. Heiſerkeit:
Halzzucker, verſchiedener Art,
Halz-Extraol und
Cummi-Kugeln.
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Ludwigsplatz 7.
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Schwarze
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Pocco,
Raiser-Souchovg,
Souchong,
Congo-Sonchong.
Congo,
Theespitzen,
ſtaubfrel,
Thee Mischung.
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Verpackung.
Wrredr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
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und
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„ Mohnoel, aus inländiſchem
Saamen geſchlagen, für deſſen
Reinheit ich garantire, pr. 4 Lit.
80 Pfg.
Speiseoel (Vorſchlag, pr.
„
1 Lit. 43 Pſg.,
„ Schmalz, garantirt rein,
pr. ½ Lit. 50 Pfg.
Philipp Weber,
753)
Carlsſtraße 24.
Prima Schweinesohmalz,
Speiseöl,
garantirt rein, empfiehlt billigſt
G. P. Poth,
754) Ecke der Caſino= u leichſtraße.
E
Ahmatiſcge Beſchwerden, Starthaitge Afferlſdnad.
der Luftröhre, überhaupt die meiſten krankhaften
Zuſtände des Halſes, Kehlkopfes und der Luftröhre
werden ſofort gelindert und beſeitigt durch den
Gebrauch von
WS
von E. L. Iſche in Hamburg,
von Aerzten angewandt und empfohlen.
Jeder Schachtel iſt ein Auszug von Gutachten
über die vorzügliche Wirkung dieſer Paſtillen
bei=
gefügt, worünter die erſten Coryphüen vertreten
ſind. Preis 1 Käſtchen M. 1.
Depots in den meiſten Apotheken des In=
und Auslandes.
755
40.
Cx
5
H
ſowohl ab
3 Saarſtückkohlen, Lager, als
auch ab Zeche, in Original=Waggons zu
den billigſten Preiſen empfehlen
Griesheim bei Darmſtadt.
L. Wolfk Söhne.
Haffee candirt!
in ſelbſtgebrannter, ſtets friſcher und
aner=
kannt beſter Qualität, empfiehlt M. 1.50
per ¹⁄ Kilo.
H. W. Prassel.
156
R18
Lhl.
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bei 10 Pfund 24 Pſg,
Hildebrand Nr. 0, pr. ½ Ko. 23 Pfg.,
Württemberger Nr. 1, pr. 1Ko. 20 Pfg.
Philpp Weber
Jarlsſtraße 24.
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hoch mit allem Zubehör.
7605) Eliſabethenſtraße 44, möblirte
Zimmer bel Etage, nach der Straße,
ſofor=
zu vermiethen.
8159) Mathildenzlatz 5 iſt der dritte
Stock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen
Bequemlichkeiten, ſofort zu beziehen.
8927) Schützenſtraße 9 ein moͤblirtes
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch.
9383) Beſſ. Heidelbergerſtr. 57 iſt
in meinem neu erbauten Hauſe der mittlere
und untere Stock zu vermiethen und ſofort
Chriſtian Eß.
zu beziehen.
10424) Bleichſtraße 9 Seitenbau
ein möblirtes Zimmer.
11080) Rückertſteaße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
11682) Mathildenplatz 7, Hinterbau
eln gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
101) Victoriaſtraße 26 iſt der zweite
Stock, enthaltend 5 Zimmer mit Balkon,
Magd= und Bodenkammer, 2 Keller und
alle ſonſtigen Bequemlichkeiten, anderweit
zu vermiethen und Ende März zu beziehen.
G. W. Jacobi, Schreinermeiſter.
103) Dieburgerſtraße 62 iſt eine
ſchöne Manſarden=Wohnung, 4 Piecen,
Küche, Keller ꝛc., ſofort zu vermiethen und
zu beziehen.
254) 4 Wilhelminenſtraße 4
ein ſchönes Manſardenlogis Anfangs April
beziehbar.
339) Bel Etage i. m. neuen 2 ſtöck.
Hauſe 5 Zimmer u. 1 i. d. Manſarde mit
allen Bequemlichkeiten alsbald zu vermiethen.
J. L. Buſchbaum, Victoriaſtraße 48.
344) Ecke der Schuſter= und Holz
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu beziehen.
376) Frankfurterſtraße 7 das
Par=
terre=Logis, 6-7 Piecen, Küche,
Magd=
kammer, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber
An=
fangs Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
658) Heerdwegſtraße 37 iſt ein
Man=
ſarden=Logis, beſtebend aus 1 geräumigen
Zimmer mit 2 Kabinetten, Küche,
Mit=
gebrauch der Waſchküche ꝛc. vom 1. April,
event. vom 1. März an, zu vermiethen.
Sodann in der 2. Etage 1 möblirtes
Zimmer mit Kabinet.
659) Riedeſelſtraße 35 iſt edi
Man=
ſarde, 3 Zimmer, 3 Kammern, Küche, Keller
und Zubehör, ſofort beziehbar, zu verm.
Näheres bei Fr. Schröder Sohn,
Marienplatz Nr. 6.
660) Kranichſteinerſtraße 17 neu
ein=
gerichtete Parterre=Wohnung, 6-7 Zimmer
Küche, Keller, Waſchküche, Bleichplatz und
ſchöner großer Vorgarten, zu vermiethen.
165)
Eliſabethenſtraße 1
ein großer Weinkeller, ſowie Compteir
und Lagerräumlichkeiten zuſammen oder
getrennt zu vermiethen.
761) Carlsſtraße 34 iſt eine Parterre=
Wohnung, beſtehend aus 6 Piecen mit
ab=
geſchloſſ. Vorplatze an eine ruhige Familie
zu verm. und Anfangs April zu beziehen.
762) Beſſ. Carlsſtraße 16 iſt 1Logis
von 3 Zimmern gleich beziehb. H. Lautz.
763) Sackgaſſel8 iſt ein kleines
Stüb=
chen an eine ledige Perſon zu vermiethen.
764) Magdalenenſtraße 21 ein Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
766) Riedeſelſtraße 37 ſind in meinem
Hauſe in der 1. Etage 5 inetnandergehende
ſchöne Zimmer vom 1. Juli ab zu verm.
C. Backofen Hof=Photograph.
766) Lauteſchlägerſtraße¼ ein kleines
Haus enth. Werkſtätte nebſt 3 Zimmern
mit Küche, Anfang März zu vermiethen.
767) Ecke d. Magdalenen= u.
Laute=
ſchlägerſtr. ¼ eine hübſche Wohnung (bel
Etage) mit Balkon, beſt. aus 4 Zimmern,
Küche mit abgeſchl. Vorplatz, ſofort zu bez.
768) Heinrichſtraße 49 eine elegante
Wohnung, 1. und 2. Stock, je 6 Zimmer
mit Garten ꝛc., einzeln oder zuſammen
ſo=
ort zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
9654)
Geſucht,
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition
Nich zeige hiermit ergebenſt an, daß
ich unterm Heutigen in dem
Gans'ſchen Locale, Kirchſtr. 34,
2* für die rheiniſche Bierbrauerei in
Mainz eine Bierwirthſchaft betreibe, und
halte, mich einem verehrlichen Publikum
eſtens empfohlen.
Beſſungen, den 22. Januar 1880.
745)
J. Conralt.
Hyreialarzt Dr. Red. Heyor,
Verliz, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkraukheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſlets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[534
575) Für die Holländiſchen
Cigar=
retten und Nauchtabakfabrikate von
Gobr. Phllips in Maſtricht ſuche ich für
alle Städte geeignete Agenten als
Ver=
käufer gegen Proviſion.
Friedrichsthal a. d. Saarbrücker
Eiſen=
bahn, den 1. Jan. 1880. G. Linz.
581) Ein Mädchen, im Kleidermachen
perfect und im Bügeln geübt, wünſcht noch
einige Tage in der Woche beſetzt zu haben.
Roßdorferſtraße 46.
603) 2 Herren können Koſt u. Logis
erhalten. 7 M. pr. W. Louiſenſtraße 40.
. 365) Eiſerne Wendeltreppe zu kaufen
geſucht. Adreſſe in der Expedition.
640) Laden in guter Lage geſucht.
Gefl. Offerten unter F. B. 639 beſorgt
die Expedition d. Bl
728) Ein zuverläſſiger tüchtiger Koch
empfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften zum
Anfertigen von Diners, Soupers, bei
Bällen ꝛc. aufs Beſte, und ſieht geneigten
Auſträgen bald entgegen.
Näheres bei A. Kammler, Carlsſtr. 3.
737) Eln Portier wird zu engagiren
geſucht. Zu erfragen im Hotel zur Traube.
Ein gewandter Zeitungs=Verkäufer
und zwei Träger geſucht.
Carlsſtraße Nr. 12.
Der Verlag.
732) Ein auswärtiger Kapitaliſt,
vertreten durch einen hieſ. verſchwieg. Mann
(Jsraelit), gewährt Darlehen an Officiere,
Beamte, Geſchäfts. u. Kaufleute. Offerten
H. H. beſorgt die Expedition d. Bl.
734) Auf gute erſte Hypothek circa
3000 Mark auszuleihen. Näheres bei
der Expedition.
2.
17
1rt.
1
16
R18
WüEEEGSt0 Proise
Umter Caramntie.
LGuVeretm.
719)
Camstag den 31. Januar 1880
4
11
„E.RALAIN
in Snalbom
zur
Nachfeier von Mozarks Beburtstag
den 27. Januar 1756).
Anfang präcis 8 Uhr Abends.
Für Nicht=Mitglieder ſind Karten 2 Mark in der Buchhandlung des
Herrn Aug. Schödler Eliſabethenſtraße 7, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
Den verehrlichen Mitgliedern zur gefl. Nachricht, daß die Perſonalkarten
pro 1880 in den erſten Tagen zur Ausgabe gelangen, und iſt ohne dieſelben
der Zutritt zu den Concerten nicht geſtattet. Der Vorstund.
„
Saalbau zu Darmstadt.
Dienstag den 10. Februar (Faſtnacht)
findet
tn ſämmtlichen Räumen des Saaſbaues
ein
RRSUUA UAUI
Latt. — Geſellſchaften, welche Aufführungen veranſtalten wollen, ſind freundlichſt
ge=
beten, ihre Anmeldungen innerhalb 8 Tagen an das unterzeichnete Comite durch den
Inſpector Herrn Belten gelangen zu laſſen.
569)
Bas Cömité.
25
Labberdan,
prima Qualität, per Pfund 40 Pfg.,
Stockfiſche,
läglich friſch gewäſſert, per Pfund 20 und
25 Pfg., empfehlen
GOVL.RoEIget.
739) Zwei Kleiderſchränke und
ver=
ſchiedene Gegenſtände ſehr billig zu
verkaufen Waldſtraße 3, Manſarde.
736) Eine noch gut erhaltene runde
Stickrahme (Tamburirtrommel) wird zu.
kaufen geſucht. Zimmerſtraße 10.
771) Man ſucht für die
Kleinkinder=
ſchule zum 1. Müärz ein ſtarkes Müdchen
für die Hausarbeit, welches zu Hauſe
ſchlafen kann. Näheres Mauerſtraße 5.
(Eine Frau, welche den größten Theil
0 C. des Jahres nicht zu Hauſe iſt,
wünſcht 1.9r. Zimmer oder 1 kleineres
Zimmer mit Küche zu miethen und ſogleich
zu beziehen. Näheres in der Expedition.
778) Eine bejahrte, gewandte Köchin
ſucht eine dauernde oder Aushilfsſtelle.
Näheres zu erfragen
Wilhelminen=
ſtraße Nr. 26.
Verloren
eine Korallenkette. Abzugeben gegen
Be=
lohnung in der Exp. d. Bl.
5
für jämmtliche
AuhonLGN, eiſtirende
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
& Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30.
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Der Reſidenzkalender pro 1880
iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar durch die Expedition dieſes Blattes zu beziehen.
I. G. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Auf ſchriftlichen Antrag der Stadt Darmſtadt werden hiermit die verehrlichen
Actionäre unſerer Geſellſchaft gemäß 8 18 ihrer Satzungen zu einer
außerordentlichen Generalverſammlung
668) auf Samstag den 7. Fobruar 1880, Hachmittags 3 Uhr,
im Sitzungslocale der Gasanſtalt,
dringlichſt mit dem Bemerken eingeladen, daß die Verhandlungen und Beſchlußfaſſungen
Anträge auf Abänderung der Beſtimmungen des Vertrags mit der Stadt von 1854
uͤber Auflöſung der Geſellſchaft betreffen. Bei dieſen Beſchlußfaſſungen wird nach 8 23
der Satzungen jede Actie zur Abgabe einer Stimme berechtigt und die Zahl der von
einer Perſon abzugebenden Stimmen nur durch die Zahl der von ihr überhaupt
ver=
tretenen Actien begränzt ſein.
Perſönlich Verhinderte wollen ſich durch Bevollmächtigte vertreten laſſen.
Tagesordnung:
1. Antrag der Stadt Darmſtadt auf Auselnanderſetzung zwiſchen ihr und der
Actiengeſellſchaft, insbeſondere auf Ueberlaſſung des Rohrnetzes, der Candelaber,
und der Gasmeſſer für 200,000 Mark und des Gasfabrikgeländes mit
Wohn=
haus für 145,00 Mark an die Stadt.
II. Antrag eines Actionärs 1) auf Annahme des ſtädtiſchen Vorſchlags als
Grundlage näherer Vereinbarung, 2) auf Bereiterklärung, alsbald der Stadt
das Geſammtvermögen der Geſellſchaft zu einem Preiſe abzutreten, welcher die
Rückzahlung des Actienkapitals ganz oder nahezu gewährt, und 3) auf
Bevoll=
müchtigung des Verwaltungsraths zum Abſchluß eines Vertrags mit der Stadt
auf Grund von pos.1 und 2 unter Vorbehalt definitiver Genehmigung durch eine
ſpätere Generalverſammlung.
Darmſtadt, 22. Januar 1880.
Der Verwallungsrath.
772) Neben meinen Specereiwaaren erſter Qualität führe ich nunmehr,
ſezwungen durch die Concurrenz, auch Waaren untergeordneter Qualität, als:
LAnsen
per ½ Kilo 18 Pfg. Perl-Gerste per ½ Kilo 35 Pfg.
Geschälte Erbsen, „ 18, Spelzengrier „ „ 22 „
Gold-Erbsen
„ „ „ 16 Rels
„ 17 „
Mittel-Gerate
ꝛc.
ꝛc.
„ „ „ 25 „
Kirchſtraße
Emamuel Fuld,
I.
Für die Waſſerbeſchädigten im Ried ſind eingegangen: Von Ph. K. 3 M., Frl.
Stock=
hauſen 2 M., Dr. Heidenreich 10 M., Cramolini 10 M., Profeſſor Friedrich Zimmermann 5 M.,
Frau Dr. Clemm 10 M., Rentner Martin 10 M., Gen. Sdr. 10 M., Schreiner Rettig 3 M.,
J. A. S. 10 M. Zuſam. 73 M. Hierzu die frühren 593 M. 65 Pf. Im Ganzen 666 M. 65 Pf.
Weitere Gaben nimmi gerne entgegen
Die Expedition des Tagblatts.
3 Lodes=-nzeige.
Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Nachricht. daß meine liebe
Mutter Margarethe Seebold nach
ſchwerem Leiden heute ſanft
entſchla=
fen iſt.
Darmſtadt, den 25. Januar 1880.
Frau Dern Wittwe.
Die Beerdigung findet Dienstag den
27 Nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
Todes=Anzeige.
Freunden und Verwandten hiermit
die ſchmerzliche Anzeige, daß unſer
lieber Gatte und Vater, der
Schloſſermſtr. Rudolph Härter,
heute früh 7 Uhr nach längerem Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 26. Januar 1880.
Die trauernden Hiuterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
Nachmittags 3 Uhr, vom
Sterbe=
hauſe ſtatt.
776) Eine Frau ſucht Laufdienſt Langeg.10.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 27. Januar.
15. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Zur Feier von Mozart's Geburtstag:;
Die
Entführung aus dem Serail.
Oper in 3 Akten von W. A. Mozart.
Perſonen:
Selim Paſcha
Hr. Mendel.
Conſtanze, Geliebte des
Bel=
monte
Fr. Mayr=Olbrich
Blonde, deren Zofe
Frl. Czerwenka.
Gelmonte da Loſtados
Hr. Bölhoff.
Pedrillo, deſſen Diener
Hr. Reichhardt.
Osmin, Palaſt=Aufſeher des
Paſcha
Hr. Hofmann.
Ein Anführer der Wache . Herr Lang.
Klaas, ein Schiffer
Hr. Leib.
Ein ſtummer Regerſclave
Hr. Dornewas.
Anfang 7 Uhr. Ende vor halb 10 Uhr.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Januar.
Abg. Schröder hat dem Büreau der 2. Kammer die
nach=
folgende Interpellation an Großh. Miniſterium der Finanzen übergeben:
In Folge eines auf dem 21. Landtage von dem Abg. Welcker
geſtell=
ten Antrages erſuchten beide Kammern Großh. Regierung, eine
Revi=
ſion der Collateralſteuergeſetzgebung zur Herſtellung
geſetz=
licher Einheit und Beſeitigung der hervorgetretenen Mängel baldmöglichſt
vornehmen und desfallſige Geſetzesvorlage ſtändiſcher Beſchlußfaſſung
unterbreiten zu wollen. Großh. Finanzminiſterium antwortete dem
da=
maligen Berichterſtatter zweiter Kammer, Abg. A. Metz, unterm
1. Februar 1873, „daß eine Reviſion der Collateralſteuergeſetzgebung
be=
hufs Beſeitigung der im Laufe der Zeit zu Tage getretenen Mängel
der=
ſelben von ihm bereits ins Auge gefaßt worden ſei und daß es daher
gegen Annahme des vorliegenden Antrages Seitens der Kammer nichts
einzuwenden habe.”
Im Landtagsabſchied vom 20. Mai 1875, 5 30
wurde „die gewünſchte Reviſion der Collateralſteuergeſetzgebung” denn
auch zugeſagt; nur erſcheine es räthlich, „für dieſe Reviſion der
Collate=
ralſteuergeſetzgebung erſt die Entſcheidung der hierauf influirenden
Reichs=
geſetzgebung über die Gerichtsverfaſſung und die Civilprozeßordnung
ab=
zuwarten.” Dieſer Theil der Reichsgeſetzgebung iſt aber jetzt in Kraft
nebſt der einſchlägigen heſſ. Legiglatur. Unterdeſſen haben ſich die Gründe
fürden Erlaß einer einheitlichen, erſchöpfenden, theils zu revidirenden, theils
zu ergänzenden Collateralſteuergeſetzgebung durch mannigfache Erfahrungen
nur verſtärkt und können durch die in Ausſicht ſtehende Verwandlung
der ſtaatlichen Erbſchaftsſteuer in eine einheitliche Reichsſteuer nicht
ab=
geſchwächt werden. Aus dieſen Gründen erlaubt ſich der ergebenſt
Unterzeichnete an Großh. Miniſterium der Finanzen die Frage zu
rich=
ten: Wird, wie es dringend wünſchenswerth iſt und beſtimmt zugeſagt
wurde, bald, und zwar noch auf dieſem Landtage, den Ständen ein den
Gegenſtand einheitlich ordnender und erſchöpfender Geſetzentwurf über
die Erhebung einer Collateralſteuer vorgelegt werden ?-
Militairdienſtnachricht. Dem Major a. D. Kattrein,
zuletzt Hauptmann und Companie=Chef im Hohenzollern. Füſ=Regiment
Nr. 40, iſt anſtatt der ihm bei ſeiner Verabſchiedung bewill. Unif. dieſes
Regiments, die Erlaubniß zum Tragen der Unif. des 4. Großh. Heſſ.
Inf=Regts. (Prinz Karl) Nr. 118 ertheilt worden.
Schöffengerichtsſitzung bei Großh. Amtsgerichte
Darmſtadt Lvom 23. Januar. Heute wurden folgende Fälle
abge=
urtheilt. 1) Ein Handarbeiter von hier hat an der Eiſenbahn ungefähr
einen Centner Stückkohlen, welche dem Kohlenhändler Nold dahier
ge=
hören, aufgeleſen und wird in eine Gefängnißſtrafe von 3 Tagen
verur=
theilt. 2) Drei junge Bürſchchen von 13 bis 15 Jahren haben im
Juni 1879 ein paar alte Bordſtücke entwendet, um einen Kaninchenſtall
zu machen. Sie erhalten einen gerichtlichen Verweis und werden in die
Koſten verurtheilt. 8) Ein Taglöhner von hier wird wegen Pfandver=
äußerung - er hat gepfändete=Gegenſtände weggeſtellt, um ſolche der
Ver=
ſtrickung zu entziehen - in eine Gefängnißſtrafe von 8 Tagen
ver=
urtheilt.
E. Sitzung der Strafkammer Großh.
Oberlandesge=
richts vom 24. Januar als Berufungsgericht. Heute wurden folgende
Fälle verhandelt und reſp. abgeurtheilt: 1) Unterſuchung gegen
Bahn=
wärter Kolb von Weiterſtadt wegen Körperverletzung. Der Angeklagte
war wegen Körperverletzung des Adam Hamm VI. von Weiterſtadt,
be=
gangen am 6. April 1879 dadurch, daß er demſelben ein kleines
Schemel=
chen der Art an den Kopf warf, daß dasſelbe zerbrach, in eine
Gefäng=
nißſtrafe von 2 Monaten und in eine Geldbuße von 80 M. verurtheilt
worden. Gegen dieſes am 10. Juli 1879 von Großh. Bezirksſtrafgericht
Darmſtadt erlaſſene Urtheil hat der Angeklagte Appellation verfolgt, die
Unterſuchung wurde wieder aufgenommen, vervollſtändigt, und ſucht
heute die Vertheidigung das Zeugniß einiger Hauptzeugen zu entkräften,
indem ſie darzuthun verſucht, daß dieſe Zeugen das, was ſie ausgeſagt,
nicht geſehen haben können. Die Appellation wurde verworfen und das
Urtheil der vorigen Iuſtanz beſtätigt unter Verfällung des Appellanten
in die Koſten auch dieſer Inſtanz. Vertheidiger Rechtsanwalt Heumann.
2) In der Unterſuchungsſache gegen Jakob Gabler III. und Jakob Gabler II.,
beide von Lampertheim, wegen Beleidigung hat Jakob Gabler 1I.
Berufung eingelegt und wird freigeſprochen. Die Sache ſelbſt bot kein
weiteres Intereſſe. 3) In der Unterſuchung gegen den Schneidermeiſter
Lorey von Gießen wegen Zuwiderhandlung gegen die Beſtimmungen
des Reichs=Geſetzes vom 21. October 1878 war der Angeklagte von dem
Großh. Bezirksſtrafgerichte Gießen freigeſprochen worden, und hat die
Staatsbehörde gegen dieſes Urtheil Berufung eingelegt. Das Großh.
Kreisamt Gießen nämlich hat die Gewerkſchaft zu Gießen, Vorort Gießen,
Schneidergenoſſenſchaft, verboten und hatte auch das Verbot publicirt.
Zugleich mit dieſem Verbote wurden auch die Kaſſen der betr.
Gewerk=
ſchaften verboten. Mit der Gewerkſchaftskaſſe war auch eine
Krankenunter=
ſtützungskaſſe verbunden, u. warletztere in dem Verbote nicht miteinbegriffen.
Der Angeklagte, Rechner beider Kaſſen, hat nun nach dem Verbote noch
bedeutende Gelder = 1000 bis 1200 M. vereinnahmt, und zwar als
Rechner des allgemeinen deutſchen Schneidervereins, und hat ſich über
die Verwendung dieſer nicht ausgewieſen. Unterſchlagen hat er die Gelder
nicht, er iſt Vertrauensmann geweſen, er hat jedenfalls zn Gunſten des
Vereins über dieſelben disponirt. Das Urtheil wird am 29. d. Mts.
Morgens 9 Uhr publicirt. 4) Unterſuchung gegen Max Jahn von
Offen=
bach wegen Preßvergehens. Gelegentlich der Reichstagswahlen hatte der
Angeklagte einen Aufruf erlaſſen, den Reichstagsabgeordneten Liebknecht
zu wählen, und hatte aus einer Brochüre betitelt ,300 Millionen neue
Steuern” zum Theil deren Inhalt in ſeinen Aufruf aufgenommen. Das
Großh. Kreisamt Offenbach beanſtandete den Inhalt des Aufrufs und
veranlaßte Anklage. Die Staatsanwaltſchaft beantragte, den
Beſchuldig=
ten außer Verfolgung zu ſetzen, was auch geſchah. Das Großh.
Kreis=
amt Offenbach verfolgte dagegen außergerichtliche Beſchwerde und hat
daraufhin das ehemalige Hofgericht beſchloſſen, 1) daß der Beſchluß
Großh. Landgericht Offenbach wieder aufzuheben und 2) gegen Max
Jahn von Offenbach Anklage zu erheben ſer. In der Verhandlung vor
Großh. Bezirksſtrafgericht Darmſtadt wurde der Angeklagte freigeſprochen,
die Staatsbehörde verfolgte Appellation und hat heute der
Oberſtaatsan=
walt beantragt, das angefochtene Erkenntniß aufzuheben, den Angeklagten
in eine angemeſſene Geldſtrafe und in die Unterſuchungskoſten zu verurtheilen.
Die Vertheidigung führte an, daß der Umſtand, daß die Sache heute zum
dritten Male zur Verhandlung komme, beweiſeauf wieſchwachen Füßen
dieAn=
klage ſtehe. Er ſucht darzuthun, daß der Aufruf keine Thatſachen,
viel=
mehr nur Anſichten und Meinungsäußerungen enthalte, und daß dies
keine ſtrafbaren Handlungen ſeien im Sinne des Art. des Geſ. u. ſ. f
und plaidirt auf Freiſprechung. Das Urtheil wird am 29. d. M., früh
9 Uhr, verkündet werden. Vertheidiger Rechtsanwalt Gallus. 5) Peter
Weber von Dorheim hat am 20. April 1879 mit noch einem Genoſſen
einen Handwerksburſchen auf empörende Weiſe mißhandelt und dabei
eine außergewöhnliche Rohheit und Brutalität an den Tag gelegt. Er
wurde durch Urtheil Großh. Bezirksſtrafgerichts in eine Gefängnißſtrafe
von 4 M. verurtheilt und hat dagegen Berufung eingelegt. Er bittet
heute um eine mildere Strafe, und wird dieſelbe auf 3 Monate
er=
mäßigt. Zugleich wird er in die Koſten der Berufüng verurtheilt.
Schluß 3 Uhr.
Strafkammer I. Sitzung vom 26. Januar. Heute wurden
verhandelt: 1) Der Fiſcher Johann Kieſſel 1x. von Gernsheim hat
einen Fiſchkaſten erbrochen und Hechte geſtohlen. Er iſt der That
ge=
ſtändig und will aus Noth gehandelt haben. Wegen dieſes im Rückfalle
verübten Diebſtahls wird er unter Annahme mildernder Umſtände in
eine Gefängnißſtrafe von 4 Monaten verurtheilt, auch werden ihm die
bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt. 2
Ein Kaufmann aus Hanau ſteht wegen ſtrafbaren Eigennutzes vor
Ge=
richt. Es wird demſelben zur Laſt gelegt, Mobilien, um ſolche der
Ver=
ſtrickung zu entziehen, veräußert zu haben. Die Staatsanwaltſchaft
be=
antragte 6 Wochen Gefängniß. Der Gerichtshof verurtheilte ihn zu
4 Wochen Gefängniß und zur Tragung der Unterſuchungskoſten.
Ver=
theidiger Rechtsanwalt Krug. 3) Eine Berufungsſache wurde wegen
Ausbleibens eines Zeugen vertagt. 4) Die Dienſtmagd Chriſtine Volk
von hier erlaubte am 29. December v. Js. der Margarethe Deppert von
Bensheim, welche ſchon zwei Mal wegen Diebſtahls Strafe erlitten hat,
in ihrem Bette bei ihr zu ſchlafen, und hat dieſelbe dieſe Gelegenheit
benutzt, ihrer Wohlthäterin 8 Mk. aus ihrem Geldtäſchchen zu ſtehlen.
18
159
Sie wird in eine Gefängnizſtrafe von 6 Monaten verurtheilt, auch
wer=
den ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren
ab=
erkannt. 5) Jacob Lotter von Beſſungen, Gärtner, iſt angeſchuldigt,
Ende October 1879 Nachts aus dem Herrngarten zu Beſſungen durch
Einſteigen etwa 30 Stück Thuja lobbi entwendet zu haben; auch hat er
im Herbſte 1879 in Wolfskehlen einer Frau einen Meſſingring, den
an=
geblichen Trauring ſeiner Ehefrau, für eine Mark verſetzt. Der
Ange=
klagte iſt ſchon ſehr ofl beſtraft worden. Wegen Diebſtahls im
wieder=
holten Rückfall und wegen Betrugs wird er in eine Zuchthausſtrafe von
2 Jahren 5 Monaten verurtheilt, die bürgerlichen Ehrenrechte werden
ihm auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt, auch wird die Zuläſſigkeit
der Polizeiaufſicht ausgeſprochen. 6) Georg Friedrich 11. von
Hummet=
roth hat im November 1879 dahier einen Regenmantel und ein Paar
Schnürſchuhe entwendet. Er iſt geſtändig und will die Entwendungen
aus Noth begangen haben. Er wird in eine Gefängnißſtrafe von 4
Me=
naten verurtheilt, auch werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die
Dauer von 2 Jahren aberkannt. Schluß 1 Uhr.
- In der am 23. ds. Mts. ſtattgehabten Wochenverſammlung des
Local=Gewerbvereins referirte Herr Geh. Oberbergrath
Pfann=
müller über das intereſſante Thema: „öffentliche Bade= und
Waſchanſtalten in mit ausreichender Waſſerverſorgung verſehenen.
Städtenv — Nachdem Redner die hier zur Zeit vorhandenen
Verhäl=
niſſe kurz beleuchtet, ſchilderte derſelbe eingehend die Einrichtungen des
mit einem Koſtenaufwand von 1¼ Millionen Mark erbauten großartigen
Friedrichsbades zu Baden=Baden, welches in drei Etagen alle möglichen
Sorten von Bädern enthält, während in der Mitte ſich ein kreisförmig
angelegtes, mit Marmor eingefaßtes Schwimm=Baſſin (von 85 Meter
Durchmeſſer und 13 Meter Tiefe in der Mitte) befindet, welchem ſtändig
friſches Waſſer zufließt. Der untere Stock enthält die Wannenbäder, vo1
ie 11 Cubikmeter Inhalt, ſowie mehrere Wildbäder; der zweite Stock
zunächſt den Auskleideraum für Herren in 18 getrennten Cabinen, die
zum Theil mit Dampf oder erhitzter Luft angefüllt ſind. Der dritte
Stock faßt nur Wiederholungen der Einrichtungen in den zwei unteren
Etagen. Bei den in unſerer Stadt vorhandenen Verhältniſſen ſei durch
die Schwierigkeit der Waſſerbeſchaffung ein Lurus im Waſſerverbrauch
vollſtändig ausgeſchloſſen und könne man daher zunächſt nur Douchen
und gewohnliche Wannenbäder in's Auge faſſen, welchen ſich dann
eventuell die - mehr Heilzwecken dienenden — Dampf= und
römiſch=
iriſchen Bäder anſchließen könnten, während die Vollbäder in größeren
Schwimm=Baſſins hier nur entfernte Möglichkeit bieten würden.
Unſere Nachbarſtadt Carlsruhe ſei durch die Schenkung eines ihrer
Mitbürger in der glücklichen Lage, eine ſehr zweckmäßig eingerichtete,
durch die daſige Waſſerleitung geſpeiſte Badeanſtalt zu beſitzen. In
der=
ſelben würden namentlich Douche= und Wannenbäder, ſowie
römiſch=
iriſche Bäder verabreicht. Der Preis für Douchebäder ſtelle ſich auf
20 Pf. Den Waſſer=Conſum bei einem ſolchen Bade auf ca. ¼ heſſiſche
Ohm veranſchlagt, ſo würde ſich der Koſtenaufwand nach unſeren hieſigen
Verhältniſſen auf 6 Pf. ſtellen. Für ein Wannenbad von ca. 350 Liter
Waſſerbedarf betrüge hier der Aufwand 7 Pf. Die am meiſten Waſſer
conſumirenden Schwimmbäder bedingen einen Bedarf von ca. 1
Cubik=
meter = 20 Pf. für Waſſerverbrauch, neben dem ſonſtigen Bedar=
Man habe aus dieſem Grunde in Carlsruhe von einem Schwimm=Baſſin
Abſtand genommen. Ein dringendes Bedürfniß in dieſer Beziehung liege
auch hier nicht vor, wenn die Bade=Einrichtungen am großen Woog ſo
verbeſſert würden, daß ſie billigen Anforderungen entſprächen.
Die öffentlichen Waſchanſtalten anlangend bemerkt Redner,
daß dieſelben mit der erhofften Waſſerverſorgung inſofern zuſammenhingen,
als durch letztere die Errichtung von Waſchanſtalten an jeder beliebigen
Stelle möglich gemacht würde. Zweckmäßig ſei die Verbindung einer
Bade= mit einer Waſchanſtalt (wie dies in Bremen der Fall), da gerade
eine Badeanſtalt mit ſehr ausgedehnter Benutzung von Waſchanſtalten
Hand in Hand geht.
In der hierauf folgenden Debatte erwähnt Herr Bergrath
Tecklen=
burg die radial gebaute, von der unbemittelten Klaſſe ſehr häufig
be=
nutzte ältere Badeanſtalt zu Hamburg. Herr Dr. Büchner conſtatirt,
daß wir in Bezug auf Bade=Einrichtungen hinter das vielgeſchmähte
Mittelalter zurückgekommen ſind, in welchem die für die Geſundheit ſo
nöthige ſorgfältige Haut=Cultur durch Badehäuſer in allen größeren oder
kleineren Städten erleichtert war. Gegenwaͤrtig werde man wohl kaum
eine Stadt von der Ausdehnung Darmſtadts finden welche geringer in
Bezug auf Bade=Einrichtungen beſtellt ſei, da man, abgeſehen vom großen
Woog, nur eine dürftig eingerichtete Badeanſtalt hier beſitze. -
Hoffent=
lich werde dem bisherigen Haupthinderniß - dem Waſſermangel- nun
bald abgeholfen ſein. - Herr Commerzienrath Blumenthal glaubt
daß eine comfortable größere Badeanſtalt 3-400,000 Mark erfordern
würde und hofft auf baldige Einrichtung eines ſolchen Werkes. Schon
im Jahre 1874 habe der höchſtſelige Prinz Carl Gr. Hoh. ihm die Summe
von 10,000 Gulden zur Dispoſition geſtellt um damit die Einrichtung
einer ſolchen Anſtalt und die Beſchaffung billiger Bäder zu fördern. Der
Sinn des hohen Herrn werde in unſerer Stadt vielfach verbreitet ſein.
Herr Architect Rückert führt das Beiſpiel Nürnbergs an und glaubt
daß auch hier eine 3 pCt. Rente gewährende Badeanſtalt möglich ſei.
Der Vorſitzende proponirt als Ziel einer der nächſten
Sommeraus=
flüge die Waſch= und Bade=Anſtalt in Sachſenhauſen, welcher Vorſchlag
einſtimmig acceptirt wird. - Bezüglich der im Fragekaſten
vorgefun=
denen Frage: „Welche Wichtigkeit haben die Samoa=Inſeln für den
166
N6.
deutſchen Handel und wo liegen ſie Zu verweiſt der Vorſitzende auf einen
Aufſatz im Gewerbeblatt vom Juli 1879 und theilt mit, daß ihm bereits
ein Vortrag über dieſes Thema zugeſichert ſei.
„ Wenn wir, in Folge der viel verheißenden Ankündigungen, ſchon
mit großen Erwartungen am verfloſſenen Samstag die Näume des
Saalbaues betraten, wo der Bürger=Verein ſeinen Maskenball abhielt,
ſo freut es uns, berichten zu können, daß unſere Erwartungen nicht nur
befriedigt, ſondern bei Weitem ſogar übertroffen wurden, indem das
Programm ein außergewöhnlich reichhaltiges war und faſt des Guten
viel bot. Es nahm daher kein Wunder, daß eine ſehr animirte
Stim=
mung herrſchte, die ſich von Piece zu Piece noch ſteigerte. Von den
einzelnen Aufführungen wollen wir nur die auf Trakehnern brillant
ge=
rittene Quadrille hervorheben. Den Glanzpunkt des Abends bildete
jedoch der pomphaft arrangirte Einzug des Zulukönigs Cetewayo mit
ſeinem Hofſtaat, wobei weit über 100 Perſonen mitwirkten. Auch eine
Tyrolergeſellſchaft (3 Damen und 4 Herren), erfreute die Anweſenden
durch einige hübſch vorgetragene Geſänge mit Zitherbegleitung. — Ein
flotter Tanz, wober manches bemooſte Haupt der jungen Welt mit gutem
Beiſpiel voranging, hielt die zahlreichen Theilnehmer bis zum frühen
Morgen vereinigt und man trennte ſich mit dem Wunſche, daß die
Ver=
gnügungs=Commiſſion des Bürger=Vereins fortfahren möge, den
Mit=
gliedern ſtets ebenſo gelungene und ſchöne Feſte zu bieten, die dem
Ver=
ein ſicher neue Freunde zuführen werden.
s Herr Ranzow, Wirth im Saalbau dahier, hat mit der
Saal=
baugeſellſchaft einen neuen Pachtvertrag auf eine Reihe von Jahren
ab=
geſchloſſen. Seinen Probevertrag auf ein Jahr hat er im Ganzen gut
beſtanden, da ſeine Wirthſchaft gegen die ſeiner letzten Vorgänger
be=
deutend an Frequenz zugenommen. Ueber ſeine Getränke, Speiſen,
civi=
len Preiſe und gute Bedienung iſt das Lob überwiegend, und ſo darf
das hieſige Publikum mit Zuverſicht hoffen, daß Herr Ranzow fortan
ſich auch weiter beſtreben wird, ſeine Gäſte zu befriedigen, was für die
Beſucher des ſchönen Ctabliſſements, für ihn und hoffentlich auch für die
Actionaire,von Vortheil ſein wird.
Eingeſandt. Der neulich gefallene Schnee mit dem anhaltenden
Froſtwetter hat die Straßen=Bankette ꝛc. der Stadt in einen Zuſtand
verſetzt, der für Schlittſchuhläufer und die liebe ſchleifende Jugend zwar
ſehr geeignet, aber für ſonſtige Paſſanten vielfach wahrhaft
lebensgefähr=
lich iſt. Faſt nirgends ſieht man, wie es von den löbl. Polizei=Organen
eigentlich vorgeſchrieben, eine Floßrinne oder die hügelartigen Eisgebilde
der Bankette aufgehauen reſp abgeſtoßen, und iſt nur zu verwundern,
daß bis jetzt noch keinerlei Bein= ꝛc. Brüche von den Blattern gemeldet
wurden. Wie man früher ſchon Gelegenheit hatte zu beobachten, fehlt
es denen, welchen fragl. Eisflächen zu befeitigen obliegt, noch vielfach an
entſprechendem Geſchirre, u glaubt Einſender dieſes ſchließlich manchem
Haus=
beſitzer oder Dienſtperſonal einen Gefallen zu erweiſen, wenn er auf
einen neu hier eingeführten ebenſo practiſchen als einfachen und billigen
Eisſtößer mit Stiel, den er in der Eiſenhandlung von Ad. Bernet
Ochſengaſſe) gekauft und der in keinem Hauſe feblen ſollte, aufmerkſam
macht.
- Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 20. bis
24. Januar: Kartoffeln Weisgelbe 100 Kilo 6 M. bis 6 M. 50 Pf.
im Kumpf 45 Pf., Seeländer7 M. im Kumpf 50 Pf., Schafnaſen 100 Kilo
9 M. 50 Pf. bis 10 M., im Kumpf 60 Pf. Kohläpfel 12 M. bis
12 M. 50 Pf., im Kumpf 70 Pf., Graue Reinetten 13 bis 14 M.
im Kumpf 85 bis 90 Pf., Goldreinetten 15 Mark, im Kumpf 1 M.
20 Pf., Borsdorfer 17-18 M. im Kumpf 1 M. 30 Pf. bis 1 M. 50 Pf.,
Betzelbirnen 100 Kilo 12 M., im Kumpf 70 Pf., Dorbirnen 10 M. 50 Pf.,
im Kumpf 50 bis 60 Pf., Butter per ½ Kilo 90 Pf., in größeren
Parhien billiger, Käſe per Stück 3 bis 5 Pf., Bauernkäſe 6 bis 10 Pf,
Schmierkäſe per ¼ Liter 18-20 Pf., Deutſche Eier 100 Stück 6 M.
40 Pf., 2 Stück 15 Pf. Kalkeier 100 Stück 5 M. 50 Pf., 1 Stück
6 Pf., Italieniſche Eier 100 Stück 9 M., 1 St. 10 Pf., 2 St. 19 Pf.,
Welſchhuhnereier 1 Stück 12 Pf., Weißkraut 1 St. 7-12 Pf., Rothkraut
1 St. 10-30 Pf., Blumenkohl 20 bis 45 Pf., Wirſing 5-12 Pf., Sellerie
8 bis 12 Pf., Schwarzwurzel per ¼ Kilo 35-40 Pf., Zwiebeln 100 Kilo
16 bis 20 M., ein Stück 1 bis 5 Pf., Meerrettig 100 Stangen 1.
Sorte 14 bis 16 M., 1 Stange 12 bis 120 Pf., 2. Sorte 9 bis
10 M., 1 Stange 6 bis 12 Pf., Kaſtanien per ½ Kilo 16-20 Pf.,
Orangen per Stück 8, 10 und 12 Pf., Nüſſe per Hundert 35 bis 40 Pf.,
Rehziemer 5-12 M., Keule 4 bis 8 M. Bug 1 M. bis 2 M. 50 Pf.,
Ragout per ½ Kilo 35 Pf., Haſen 1 Stück 3 M. bis 3 M. 80 Pf.,
Lapins 50-80 Pf., Gänſe per St. 4-6 M., im ½ Kilo 65 bis 70 Pf.,
Enten 1 Stück 2-3 M. wilde Enten 1 Stück 2 M. bis 2 M. 50 Pf.,
Hahnen per Stück 1 M. bis 2 M. 50 Pf., Hühner per Stück 80 Pf.
bis 2 M., Italieniſche Kapaunen 1 Stück 3 M. bis 4 M. 50 Pf
fran=
zöſiſche 5-9 M., Feldhühner 1 M. 50 Pf. bis 2 M., alte Tauben per
Stück 40-50 Pf., junge 70 Pf., Hechte per ½ Kilo 70 bis 80 Pf.,
Karpfen 80 Pf. bis 1 M., Schellfiſch 25 Pf., Bräſſen 725 Pf.,
Weiß=
fiſche 20 Pf.
Mainz. Fruchtpreiſe vom 23. Januar: Waizen 23- 26 M.,
Korn 18 M. 50 Pf. bis 20 M. Gerſte 18 M. 50 Pf. bis 21 M., Hafer
15-16 M., Linſen 28-45 M. Erbſen 22-28 M., Bohnen 26 bis
50 M. per 100 Kil.
18
Gießen, 23. Januar. GRückfalltyphus.) In der Zeit vom
15. bis 20. d. M. ſind in dem Gießener Typhuslazareth 12 Kranke
11 Männer, 1 Weib) neu zugegangen, 5 geneſen entlaſſen worden und
1 geſtorben (im laufenden Monat erſt der zweite Todesfall). Der
Krankenbeſtand war demnach am 20. d. M. noch 64 158 Männer,
6 Weiber). Im Ganzen betragt die Zahl der Fälle in Gießen nunmehr
110 (99 Männer und 11 Weiber), wovon 10 (9 M. und 1 W.)
ge=
ſtorben ſind.
G. A.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 23. Januar. Statt der im Repertoire angeſetzten Oper
„Das goldene Kreuz” wurde wegen plötzlichen Unwohlſeins der Frl.
Czerwenka der ſtets willkommene „Czar und Zimmermann”
aufge=
ührt. Von Albert Lortzing's lieblichen Tonſchöpfungen ſind ſeit
Be=
ginn der Theater=Saiſon bis heute, außer der vorſtehend genannten,
noch der „Waffenſchmied” in Scene gegangen; mit beiden bildet
Undiner eine Trias von anmuthsvoller Melodienfülle, die Herz und
Ohr erfreut. Wir glauben dem Wunſche aller Verehrer Lortzings
Ausdruck zu geben, wenn wir die Hoffnung ausſprechen, die letztgenannte
Oper recht bald in Scene geſetzt zu ſehen. Mit den großartigen ſceniſchen
und übrigen artiſtiſchen Reſſourcen unſerer neuen Buhne müßte die
Auf=
führung der Undine von großartiger Wirkung ſein. — Um auf die uns
vorliegende Vorſtellung zurückkommen, bemerken wir, daß wir unſerer
früheren Beſprechung der Oper in Nr. 249 vorigen Jahrgangs nichts
weſentlich Neues hinzuzufügen wüßten, können indeß die Bemerkung
nicht zurückhalten, daß die an ſich gute Leiſtung des Herrn Ziehmann
als „van Bett” nur gewinnen würde, wenn er es für die Folge
unter=
laſſen wollte, gelegentlich ſeiner Antrittsarie den Poſauniſten mit den
Worten „Dank Für gütige Unterſtützungs zu haranguiren. Wir glauben,
daß dergleichen in das Gebiet der Poſſe oder Burleske gehört, müſſen
uns aber darin wohl im Irrthum befinden, da die Regie es auch in
den komiſchen Opern für zuläſſig zu erachten ſcheint.
(A. H.)
Sonntag, B. Januar. „Cgmont: Trauerſpiel in 5 Acten von
Göthe. Muſik von Beethoven. Daß eine Tragödie wie „Cgmont” ſo
kurzer Hand an Stelle der im Revertoire angeſetzten, aber durch
Krank=
heit zweier Sängerinnen unmöglich gemachten Oper in abgerundeter
Weiſe in Scene geſetzt werden konnte in faſt unmittelbarer Folge nach
zwei andern „elaſſiſchen=Stücken, iſt ſicherlich ein ſchlagender Beweis für
die Tüchtigkeit unſeres Schauſpiels, wie für die Vielſeitigkeit der
Haupt=
ſtützen desſelben. Sollten die Gerüchte von dem bevorſtehenden Abgang
weier hervorragender Kräfte auf Wahrheit beruhen, ſo drohte unſerm
Schauſpiel ein empfindlicher Verluſt, der ſchwer zu erſetzen ſein dürfte.
Zwei Figuren ſind es, die in dem vom dichter uns entrollten
hiſtoriſchen Bilde in den Vordergrund treten. „Egmont und „Klärchen”
die beiden Repräſentanten derſelben, Herr Fiala und Frl. Weigel,
verwirklichten in Erſcheinung und varſtellung ganz die dichteriſche
Conception. Von den ubrigen, mehr aus dem Rahmen des
Geſammt=
bildes hervortretenden Figuren verdienen deren Vertreter namentliche
lobende Erwähnung für die correcte Zeichnung ihrer reſpectiven Charaktere.
Frl. Berl als„Margaretha von Parmai, Herr Wünzerals„Hrzog von
Alba”, Frau Eppert als Clärchen s Mutter,Herr Cdwardals,
Bracken=
burg; Herr Butterweck als „Jetter der Schneiderr Herr Werner
als „Lanſen der Schreiber und politiſche Wühler: vervollſtändigten in
der genannten Weiſe das hiſtoriſche Gemälde, um welches die übrigen
Figuren, paſſend vertreten, die Staffage bilden. Die Scenen, in denen
die Bürger ſich auf dem Marktplatze zur Beſprechung der politiſchen
Zu=
ſtände zuſammenfinden, lieferten ein recht lebendiges gelungenes Bild des
niederländiſchen Volksgeiſtes. Beethoven's unvergleichliche Muſik war das
vermittelnde Band, das, die Empfindungen der wechſelnden Situationen
des Drama wiederſpiegelnd, dieſelben zu einem harmoniſchen
Geſammt=
bilde aneinander knüpfte.
A. H.)
Tages = Kalender.
Dienstag 27. Januar: Generalverſammlung der Mitglieder des
Krieger=
vereins Darmſtadt.
Samstag 31. Januar: Große carnevaliſtiſche Abendunterhaltung mit
Tanz der Geſellſchaft Einigkeit Darmſtadt.- Darmſtädter Oeconomen=
Vereins=Ball im Ritſert'ſchen Saale. - Feſt=Concert des Mozart=
Ver=
eins im Saalbau.
Sonntag 1. Februar: Abend=Unterhaltung der Turngemeinde Beſſungen
in der Reſtauration Markwort.
Samstag 7. Februar: Außerordentliche Generalverſammlung der
Darm=
ſtädter Actiengeſellſchaft für Gasbeleuchtung im Sitzungslocale der
Gasanſtalt.
Montag 8. Februar: Masken=Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Dienstag den 10. Februar: Großer Maskenball im Saalbau.
Am 14., 15. und 16. Februar: Erſte Ausſtellung der Geſellſchaft Canaria
in Darmſtadt. verbunden mit Verlooſung, im Gartenſaale des
Darmſtädter Hofes.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.