143.
Ahrgang.
Abonnementspreis
ertehährlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Fringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
begenganommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal ncl. Poſtaufſchlag.
(rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werden angenommen: n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bllzer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auswürtz
von allm Annoncen=Epeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R I3.
Dienstag den 20. Januar.
Betreffend: Das Bedecken der Stuten durch Landgeſtütsbeſchäler im Jahre 1880.
Darmſtadt, den 18. Januar 1880
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
au die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sie wollen alsbald in Ihren reſp. Gemeinden bekannt machen laſſen, daß das Bedecken der Stuten durch
Landgeſtüts=
beſchäler am 1. k. Monats in loco Darmſtadt ſeinen Anfang nehmen und zwar tüglich in den Mittagsſtunden von 11 bis 2 Uhr
In Verh. d. Kr.:
ſtattfinden wird.
Spamer, Regierungsrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Geſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Social=
demokratie iſt laut Verfügung der Königlichen Regierung, Abthelung des Innern, zu Schleswig vom 6. l. Mis. die Druckſchrift:
„Straffere Zügel und höhere Steuern”, verfaßt und herausgegeben von dem Redacteur Heineich Oldenburg in Hamburg, und
ferner von der Königlichen Kreishauptmannſchaſt zu Leipzig in Gemüßheit deren Verfügung vom 10. l. Mts. die Rummer 1 des
Jahrgangs 1880 der von Wilhelm Haſenclever zu Leipzig redigirten und verlegten in der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei daſelbſt
gedruckten periodiſchen Zeitſchrift: „Das Lämplein” verboten, welches Verbot hinſichtlich der letzteren Zeitſchrift auch auf das
jernere Erſcheinen der letzteren ſich erſtreckt, was man hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringt.
Darmſtadt, den 14. Januar 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 21. Januar d. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
werden in dem Verſteigerungslokal am
Jägerthor: Kleider, Weißzeug, Bettwerk.
Möbel und allerlei ſonſtiger Hausrath gegen
Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 18. Januar 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
48)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 4. Februar 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Nieder=
Mamſtadt:
2 Pferde, 1 Ziege, 8 Hühner, 1 Hahn,
1 Commode, mit Schreibeinrichtung
Kleiderſchrank, 1 Küchenſchrank, 1 Kaſten,
1 Wanduhr, ſowie 1 Wagen
wangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 14. Januar 1880.
Dieter,
49)
Großh. Gerichtsvollzieher.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die von dem Unterzeichneten gepfündet werdenden Einwohner des Großh.
Amts=
gerichtsbezirks Darmſtadt werden hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß bei
erfolgenden Zahlungen der Schuldigkeiten oder Friſtgeſtattungen die betreffenden Quittungen
und reſp. Friſiſcheine ſtets auf dem Bureau des Unterzeichneten abgegeben bezw.
vor=
gezeigt werden müſſen. Geſchieht dies nicht, dann hat ſich der Schuldner die durch
ſeine Nachläſſigkeit welter entſtehenden Koſten lediglich ſelbſt zuzuſchreiben.
Darmſtadt, den 13. Januar 1880.
431)
Dieter, Bleichſtraße Nr. 41.
Zwangsverſteigerung.
Donnerstag den 22. Januar 1880,
Vormittags 10 Uhr,
im Gartenſaal des Gaſthauſes „Zum
Landsberg; dahier, werden die folgenden/
Pfänder gegen Baarzahlung öffentlich
ver=
ſteigert, als:
Tiſch, 1 Schreibtiſch, 1 Spiegel,
1 Nähtiſchchen, 9 Bilder, 1 Uhr.
Darmſtadt, den 19. Januar 1880.
Kaiſer,
550) Großh Gerichtsvallzieher.
Zwangsverſteigerung.
Donnerstag den 22. Januar 1880,
Varmittags 11 Uhr,
im Gartenſaale des Gaſthauſes „Zum
Landsberg; dahier, werden die folgenden
Pfänder gegen Vaarzahlung öffentlich
ver=
ſteigert. ag:
1 Kleiderſchrank, 2 Commoden und
1 Kanapee.
Darmſtadt, den 19. Januar 1880.
Kaiſer,
551) Großh. Gerichlsvollzieher.
31
116
Bekanntmächung.
Freitag den 23. Januar 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu
Pfung=
ſtadt zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert: 1 Pferd (Rappe), 1 Wagen,
1 Kleiderſchrank, 1 Küchenſchrank, 1
Com=
mode. - Darmſtadt, den 13. Januar 1880.
Dieter,
433) Großh. Gerichtsoollzieher.
Bekanutmachung.
Mittwoch den 21. Januar 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten auf dem
Rithhauſe zu Ober=Ramſtadt im Wege der
Hwangsvollſtreckung:
1 Pferd, 17 Haufen ungedroſchene
Frucht, 1 Kiſte, 1 Kuh, 1 Rind, 1
Wagen, 3 Kleiderſchränke, 2
Kom=
moden, 3 Küchenſchränke, 2
Wand=
uhren, 1 großes Bild,
verſteigert.
Darmſtadt, den 17. Januar 1880.
Reibſtein,
Großh. Gerichtsvollzieher.
552)
Zwangsverſteigerung.
Donnerstag den 22. Januar 1880,
Vormittags ½12 Uhr,
im Gartenſaale des Gaſthauſes „Zum
Landsberg; dahier, werden die folgenden
Pfünder gegen Baarzahlung öffentlich
ver=
ſteigert, als:
Commode, 1 Kleiderſchrank,
Küchenſchrank.
Darmſtadt, den 19. Januar 1880.
Kaiſer,
559) Großh. Gerichtsvollzieher.
Zwangsverſteigerung.
Donnerstag den 22. Januar 1880,
Mittags 2 Uhr,
dahier im Hauſe Saalbauſtraße Nr. 63,
werden die folgenden Pfänder gegen
Baar=
zahlung öffentlich verſteigert, als:
9 Bilder, 1 Uhr, 1 Kommode, 1
Kleiderſchrank, 2 Spiegel u. 1 Tiſch.
Darmſtadt, den 19. Januar 1880.
Kaiſer,
554) Großh. Gerichtsvollzieher.
Stammholz=Verſteigerung
in dem Gemeindewald zu
Eberſtadt.
Montag den 26. Januar,
Vormit=
tags 9 Uhr,
anfangend, ſollen im Eberſtädter
Gemeinde=
wald, Diſtrict Klingsackertanne, 170 Stck.
Kiefernſtämme von 30-60 Emtr. Stärke,
an Ort und Stelle verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem
Gries=
heimer Weg am Eingang des Waldes.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft
wird Zahlungsfriſt bis Ende September
d. Js. geſtattet.
Eberſtadt, am 14. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
635)
Müller.
R6 13
Vergebung von Schneider=und
Kürſchner=Arbeit
auf dem Hubmiſſionsweg.
Die Gemeinde Beſſungen beabſichtigt,
6 Mäntel für die Nachtwachtmannſchaft
anfertigen und ebenfalls 6 Unlforms=Kappen
für dieſelben anliefern zu laſſen.
Lufttragende wollen ihre Angebote
ſchrift=
lich, verſiegelt bis Donnerstag den 22.
d. Mts., Vormittags 11 Uhr, bei uns
einreichen.
Muſter und Bedingungen können auf
ſ unſerem Bureau eingeſehen werden.
Beſſungen, den 17. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
556)
Holz=Verſteigerung.
Montag den 26. Januar,
Vormit=
tags von 9 Uhr an,
ſollen im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrict
Hundsrück:
Raummeter.
Reiſig.
Scheitholz. Knüppel. Stöcke. Well.
ferner noch 6 Eichenſtämme von 3
bis 10 Meter Länge und 706 Cbm.
ent=
haltend, verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt am
Ludwigs=
teich am Eingang des Waldes.
Roßdorf, am 16. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
552)
Müller.
Reilgebotenes.
Vorzüglich gegen
Huſten u. Heiſerkeit.:
Halzzncker, verſchiedener Art,
Halz-Extract und
ſumul Augeln.
Friedr. Schaefer,
470)
Ludwigsplatz 7.
Iollo CuppoI- Gulldldl
eingetroffen.
Emanuel Fuld.
524)
Gute
5
C Oberheſiſche Handkäſe
fortwährend bei Werner, Ballonplatz 4.
8 Futterſchneidmaſchine,
neueſte Conſtruction, billig zu verkaufen.
Lud. Koch, Schloſſermſtr.,
Dieburgerſtraße 5.
338) Unſer Anweſen,
Pallaswieſen=
ſtraße Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem
Wohn=
gebäude, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
475) Eine Partie Topfpflanzen billig
abzugeben- Wo? ſagt die Expedition.
9135)
Das anerkannt wirkſamſte aller Bitterwaſſer
„
„Empfiehlt ſich vor allem, wo es gilt, dem Magen geringe Waſſermengen zuzuführen,
wird leicht vertragen u. gerne genommen.” Geh. San.=Rath Dr. Barrentrapp in
Frankfurt a. M. - „Wirkt ausnahmslos raſch, zuverläſſig und ſchmerzlos.” Geh.
Rath Prof. Dr. v. Scanzoni, Würzburg.- „Selbſt bei reizbarem Darme verabreicht,
erzielte dieſes Waſſer ſchmerzloſe Wirkung.” Prof. Dr. Leube, Erlangen.
„Bei
Magen= u. Darmkatarrh, hab. Stuhlverſtopfung, Appetitloſigkeit, Blutanſchoppung,
Hü=
morrhoiden, Leberleiden und Frauenkrankheiten wurden vorzügliche Erfolge erzielt.
V. med. Abth. des allg. Krankenhauſes zu Wien u. L. d. H. Prof. Dr. Dreiſche-
Vorräthig im General=Depot Johann Schäflein in Würzburg, in Darmſtadt
bei Georg Liebig Sohn und in allen renommirten Mineralwaſſer=Depots.
Briauettes
der Gewerkſchaft Roddergrube.
Beſtes und angenehmſtes, ſowie billiges Brennmaterial.
Erfreuen ſich ſeit ihrer Einführung einer fortwährend ſich ſteigernden Beliebtheit.
Dieſelben bieten die beſonderen Vortheile der Geruchloſigkeit, außerordentlich langes
Anhalten des Feuers, Reinlichkeit ꝛc., und eignen ſich hauptſächlich für Füll=
Regulir=, Thon= und Porzellanöfen.
Gebrauchsanweiſung wird auf Wunſch zugeſtellt.
Per Centner ca. 135-140 Stück M. 1.40 einſchl. Octroi.
Bei Abnahme von 10 Ctr. per Ctr. „ 1.30
Das Häupt-Vepot
Bernhard H. Hachenburgor,
9984
Eliſabethenſtraße 42.
R 13
111
58) Vorgerückter Saiſon halber werden die noch vorräthigen
Wimtermämtel zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen
abge=
geben.
S. Rosenheim.
Gegenſtände, Touren Orden,
Mützen, Atrappen ꝛc. ꝛc.
empfiehlt
die Fabrik von
Gelbke & Benodlotus,
Drescken,
10580) Preis=Couraute gratis und franeo.
401)
C2
zur Ball=Saiſon.
C
Eine Partie hochfeine Wiener Damen=Ballſchuhe mit elegarten Roſetten/
und Abſätzen empfiehlr, um noch während der Saiſon zu räumen, zu M. 3. 90 per
Paar netto comptant.
G. Jacob, Schuh=Fabrikant,
Ecke der großen Ochſengaſſe, am Löwenbrunnen.
W. Zur Anſicht habe ich Muſter. im mittleren Schaufenſter ausgeſtellt.
559)
Eteinkohlen und Brennholz.
Um es unſeren werthen Kunden und Abnehmern bequem zu machen, laſſen wir
unſeren Wagen, beladen mit ſtückreichen Steinkohlen und kleingemachtem Holz,
vom 21. d. Mts. durch die Straßen gehen. Wir verkaufen nur gegen baar:
per 1 Ctr. Stückkohlen ſteinfrei M. 1. 20.
1 „ Steinkohlen ſtückreich „ 1. 4.
In
52. Wagenladungen
billiger.
„
½⁄ „
Tannenholzkleinzemacht, 1.40.
„
70.
½.
Unter Zuſicherung nur guter Waare und richtigen Gewichtes bittet um recht viele
Aufträge und Abnahme
die Steinkohlen= und Brennholz=Handlung von
L. Stedenrod & Comp.,
8 Mauerſtraße 8.
900000000000to0000000000,
ETOAOTTOUTOU
(feine Qualität)
rd von heute ab auf die Dauer von ca. 9 Tagen in der
Brauerei nn grünen laul
in Zapf genommen
531)
Prima
ſohnamtu cänüt. lant Jaſſo
von A. Zunz ſel. Wwe. in Bonn a. Rh.
in wöchentlichen Zuſendungen.
Emanuel Fuld.
Kirchſtraße I.
9670) Eine Wheeler=Wilſon=Näh.
maſchine, die ſich beſonders gut zum
Weiß=
zeugnähen eignet, iſt billig abzugeben.
Nüheres in der Expedition.
474) Ein gut erhaltenes Klavier
(Pianino) iſt billig abzugeben.
Näheres bei Joseph Müller,
2 Promenadenſtraße 2.
Friſch eingetroffen:
Eeler Bieklnge.
Engl. Rohessbüoklnge.
Sesforellen eto.
Emanuel Fuld,
642)
Kirchſtraße I.
Nolizi
Man kann bei den ſich maſſenhaft
mehrenden zweiſelhaften Mitteln gegen
Haar=
leiden nicht genug auf das ſeit bereits
9 Jahren ſich bewährende, von allen
Auto=
ritäten empfohlene, ſich durch Güte und
Billigkeit auszeichnende
Haarwaſſer
von Tarl Rétter
aufmerkſam machen, welches allein wirklich
leiſtet, was es verſpricht, nämlich:
Conſer=
virung und Kräftigung der vorhandenen
Haare, Reinigung von allen Schuppen und
ſonſtigen Kopfhautkrankheiten, ſowie Weich=
und Glänzendmachen der Haare und
Feſt=
halten des Scheitels.
Zu haben um 40 Pfg. bei Herrn
M. W. Frassel, Rheinſtr., Darmſtadt.
Nicht zu überſeyen!
Von heute ab verkaufe ich:
Ochſenfleiſch. ½ Kilo 74 Pfa.
Beſte Sorte Rindfleiſch. 52 „
Kalbfleiſch
50 „
H. Hay
483) Nr. 8 Kirchſtraße Nr. 8.
Borsdorter zpielwein
in Zapf genommen.
In Flaſchen, bei Abnahme von 12 Flaſchen
ſins Haus geliefert.
Wülhelm Heber,
561)
Mathildenplatz 18.
Kopffalat
eingetroffen bei
WIL. Weber,
Eliſabethenſtraße 14.
Prima
563)
Golb. Cervelatvurst
friſch eingetroffen.
G. P. Poth, Beicharaß.
112
465)
M 13
Mashaucostüme,
neue und haebtauchte; für Damen und Herren, leihweiſe
C. Hedrich, Stiftſtraße 40.
bei
Thoo-Lagor
directer Import,
neue
Ernte.
Schwarze
Gorten:
Poreo,
Raiser =Sauebors,
Soushong,
Congo-Souchors,
Con3o,
Theespitzen,
ſtaubfrei,
Thoe-Alsehung.
564)
Ludwigsplatz 7
Chineſiſche:
Oſtind!
1I
RTIEdL. SGhaGlOL,
TIGd. OGnaelOk,
Ludwigsplatz 7.
Feinſte
Qualitäten
in eleganter
Verpackung.
Grüne
Sorten:
Ferl-Ihee,
Hlaysan-
und
Imperlal.-Thoe.
S.
R
Echellfiſche
Dieustag per Pfund 25 Pfg.
Göbr. Wöshger.
566) Zwel eiſerne Bettſtellen mit Drath
matratzen billig zu verk. Wo? ſagt die Exp.
567) Seine ausgezeichneten, überall gerühmten
Ptauimas
liefert frachtfrei zu Fabrikpreiſen mit
Probe=
zelt gegen bellebige Ratenzahlung oder gegen
Baar mit hohem Radatt.
Th. Weldonslankor, Fabrik. Berln IW.
Vermiethungen.
2721) Rheinſtraße 8 eine freundliche
Wohnung im Vorderhaus, drei Treppen
hoch mit allem Zubehör.
7505) Eliſabethenſtraße 44, möblirte
Zimmer bel Etage, nach der Straße, ſofort
zu vermiethen.
8159) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
Stock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen
Bequemlichketten, ſofort zu beziehen.
8927) Echützenſtraße 9 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch.
9383) Beſſ. Heidelbergerſtr. 57 iſt
in meinem neu erbauten Hauſe der mittlere
und untere Stock zu vermiethen und ſofort
Chriſtian Eß.
zu beziehen.
9813) Bleichſtraße 47. 3. Stock, ein
ſchönes möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
10424)
Bleichſtraße 9 Seitenbau
ein möblirtes Zimmer.
11080) Rückertſtraße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
11082) Mathildenplatz 7, Hinterbau,
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
101) Vietorlaſtraße 26 iſt der zweite
Stock, enthaltend 5 Zimmer mit Balkon,
Magd= und Bodenkammer, 2 Keller und
alle ſonſtigen Bequemlichkeiten, anderwelt
zu vermiethen und Ende März zu beziehen.
G. W. Jacobi, Schreinermeiſter.
103) Dieburgerſtraße 62 iſt eine
ſchöne Manſarden=Wohnung, 4 Piecen,
Küche, Keller ꝛc., ſofort zu vermiethen und
zu beziehen.
168) Obergaſſe 40 ein freundl. Logis
mit Glasabſchluß, beſt. aus 4 Zimmern mit
Zubehör, bis 1. April beziehb., zu verm.
Daſelbſt ein kleineres Logis im
Hinter=
bau per 1. März 1880.
169)
Zu vermiethen:
Ein großer Weinkeller per 1. April 1880.
Näheres Ellſabethenſtraße Nr. 1.
170) Wienersſtraße 75 die Wohnung,
2 Treppen h., 5 Zimmer, Küche, 2 Kammern.
u. Zubeh., ſofort od ſpäter wegzugshalber billig.
254)
4 Wilhelminenſtraße 4
ein ſchönes Manſardenlogis, Anfangs April
beziehbar.
339) Bel Etage i. m. neuen 2ſtöck.
Hauſe 5 Zimmer u. 1 i. d. Manſarde mit
allen Bequemlichkeiten alsbald zu vermiethen.
J. L. Buſchbaum, Victoriaſtraße 48.
944) Ece der Cchuſter= und Hll.
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu bezieben.
42) Stadt=Alee Nr. 1. gegenüber
dem Octrothauſe an der Heidelberger
ſtraße, eine große 2. Etage mit Waſſer=
Einrichtung u. Garten, iſt zu vermiethen.
J. Conr. Mahr, Zimmermeiſter.
376) Frankfurterſtraße 7 das
Par=
terre Logis, 6-7 Piecen, Küche,
Magd=
kammer, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber
An=
fangs Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
568) Alexanderſtr. 9einkl. Logis, 2 Z.,
abgeſchl. Vorpl., an eine ruh. Familie zu verm.
569) Eliſabethenſtraße 48, 1. Stock,
ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
A Zu meinem am 26. Januar in der
S a5Traube ſtattfindenden Concerte
erlaube ich mir einen hohen Adel und
ver=
ehrtes Publikum ergebenſt einzuladen.
Hochachtungsvoll Dalle Aste.
Karten und Programme in der
Muſik=
handlung des Herrn Thles.
11002) Clavierunterricht wird gegen
billiges Honorar ertheilt. Näh. in derſExp.
2
Zum Ankauf
gebrauchter Kleider, dabei auch Fräcke,
Uniformsſtücke, Schuhwerk, abgängiger
Möbel ꝛc. empfiehlt ſich
C. Minkler,
28 Langegaſſe 28.
Hyosialarzt Dr. med. Heyor,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibe= Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[534
9654)
Geſucht,
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition.
387) Elne kleinelſtille Familie ſucht für
1. April eine Hochparterre=Wohnung
mit 6-7 Zimmern, Magd=u. Bodenkammer,
Bleichplatz, Keller ꝛc., gelegen in der Rhein=
Wilhelminen= oder Promenadeſtraße, mit
Preisangabe. Anmeldungen bei der Exped.
d. Bl. unter 4 B 387.
529) Fuͤr eine Adele Maſchinen=
Fabrik der Dampfmaſchinenbranche
in Süddeutſchland wird ein
Modell.
Ocrenermentek
geſucht. Qualificirte Bewerber wollen
ihre Offerten unter Bellegung von
Zeugnißabſchriften sub W. 7136 an
Haasenstein & Vogler in
Stuttgart richten.
365) Eiſerne Wendeltreppe zu kaufen
geſucht. Adreſſe in der Expedition.
Vaterländiſche Feuerverſicherungs=Actien=
Geſellſchaft zu Elberfeld.
Laufende Verſicherungsſumme vom 1. Januar 1879 M. 2.477.431035.
Prämien= und Zinſen=Einnahme
4.496,887.
„
Kapital= und Prämien=Reſerve für eigene Rechnung „
4, 178,163.
Grundkapital der Geſellſchaft
6,000,000
Zu Abſchlüſſen von Verſicherungen gegen Feuersgefahr empfiehlt ſich
5642)
C. F. Heuuler, General=Agent.
8
General=Verſammlung
des
b6
Deſangvereins „SangeruUſt.
Sonntag den 25. Januar, Nachmittags 4 Uhr,
im hinleren daaſe der Brauerei zur Harmovie,
Kirchſtraße Nr. 3.
Gegenſtände: 2) Rechnungsablage pro 1879; b) Neuwahlen zum Vorſtand;
6) Autrag auf Abänderung des 8 25 der Statuten.
NB. Etwa noch ſonſt zu ſtellende Anträge ſind vor dem 23. ſchriftlich bei dem
unterzeichneten Präſidenten einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Januar 1880
A. Hcin, Mühlſtraße Nr. 70.
77)
Ensling's Bramerei,
Mittwoch den 21. d. Mits.
Zum Beſten der Waſſerbeſchädigten im Ricd:
Mhdthdlnbu uvolauldldl jono Hloull-ohlludlllhe,
veranſtaltet von den Stammgäſten der Brauerei, unter gefälliger Mitwirkung einiger
Hoftheater=Mitglieder, der Herren Wiesthaler, Mendel, Peppler ꝛc. ꝛc.,
iniger Dilettanten und des beliebten Männer=Quartetts, der Herren Hedrich,
lang, Derleth, Pfeffer, ſowie des Königl. Kammerphyſikers Rudolf
Heunier, welcher die Freundlichkeit haben wird, den Abend durch ſeine Kunſt zu
verherrlichen.
Entree 20 Pfo.
Anfang 8 Uhr.
Der Mildthätigkeit wird jedoch keine Schranken geſetzt.
449) Ein gut en pfohlenes Mädchen von
angenehmem Aeußeren in ein hieſiges
Ge=
ſchäft als
Verküuferin
geſucht. Koſt und Wohnung im Hauſe.
Offerten unter E 190 mit Angabe über
bisherige Thätigkeit befördert die Exp. d. Bl.
526) Ein Kind wird in Pflege gegeben.
Näheres durch Poſtlagernd A. M. 4230
3 10-1,000 Mark
werden von einem bedrängten
Geſchäfts=
mann gegen hypothekariſche Sicherheit und
entſprechenden Zins auf ein bis zwei Jahre
zn leihen geſucht.
Gefl. Offerten unter A. B. 100
be=
fördert die Expedition.
534) Lagerſpeicher
mit Rollaufzügen, ſowie ſonſtige trockene,
verſchließbare Räume, ganz oder getheilt,
ſofort billigſt zu vermiethen.
Hochſtraße Nr. 30.
572 Für eine badiſche Maſchinenfabrik
und Eiſengießerei werden zum baldigen
Eintritt geſucht:
ein Buchhalter und Correſpondent;
ferner:
ein Werkmeiſter für die Maſchinen=
Fabrik.
Beide müſſen ſchon in gleicher Branche
ſolche Stellen begleitet haben. Nur
durch=
aus ehrenhafte, ſolide, zuverläſſige, tüchtige
Männer werden berückſichtigt. Bei
Correſpon=
denten Kenntniß der franz. Sprache
er=
wünſcht. Anträge mit Angaben ſeitheriger
Thätigkeit vermittelt unter Chiffre J. V. W.
572 die Exp. d. Bl.
573) Entlaufen: ein weiß und rother
Kater. Dem Wiederbringer eine Belohnung.
Magdalenenſtraße 5, zweiter Stock.
32
Rä 13
114
574) Die „Verliner Gerichts=Zeitung' berichtete kürzlich:
„Durch die bei der jungen Damenwelt jetzt wieder eingeführte geſchmackvolle Mode, das
„Haar in frei herunter hängenden Flechten zu tragen, ſieht man hier jetzt vielfach auf der
„Promenade, in Theatern und Concerten junge Damen mit außergewöhnlich ſchönen und
yallem Anſchein nach — echten Zöpfen. Wie man ſagt ſollen viele dieſer jungen Damen,
vihr ſchönes Haar der fleißigen Anwendung der William Laſſon'ſchen Haartinctur
„verdanken.
Danach ſchiene es, als ob es doch endlich gelungen wäre, ein ſich wirklich bewährendes
Mittel zur Beforderung und Staͤrkung des Haarwuchſes herzuſtellen.
Der Reſidenzkalender pro 1850
iſt erſchienen und zu 40 Pfg per Exemplar durch die Expedition dieſes Blattes zu beziehen.
I. G. Wittieh'ſche Hoſbuchdruckerei.
H ä A ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
H. Veustadt, traze.
Alexander=
Den geehrten Frauen
empfiehlt ſich hierdurch Unterzeichnete nach beſtandener Prüfung und Verpflichtung als
Hebamme, und wird ſich beſtreben, in pflichtgetreuer Sorgfalt ihren Beruf zu er=
Achtungsvoll
füllen.
Wüse ISRIOk,
Runde Thurmſtraße 3.
518)
575) Für die Holländiſchen
Cigar=
retten und Rauchtabakfabrikate von
Gebr. Philips in Maſtricht ſuche ich für,
alle Städte geeignete Agenten als
Ver=
käufer gegen Proviſion.
Friedrichsthal a. d. Saarbrücker
Eiſen=
bahn, den 1. Jan. 1880. G. Linz.
576) In miethen geſucht!
Eine Herrſchaftswohnung in beſter Lage
d. Stadt wird in einem Hauſe, 2Etagen,
jede von 6-7 Zimmern, zu miethen
ge=
ſucht von einer ſehr ruhigen Familie.
Gefl. Offerten beliebe man an Hrn.
B. L. Trier, Ludwigsſtr., zu richten.
577) 1000-1200 Mark
werden gegen mehr wie 4 fache Sicherheit
ſ auf mehrere Jahre gegen angemeſſene
Ver=
zinſung zu leihen geſucht. Nur ſchriftliche
Offerten sub 1 M 150 bef. die Erp. d. Bl.
Für die Waſſerbeſchädigten im Ried ſind eingegangen: Von K. L. 10 M., W. Schwab
ſenior 50 M., K. G. 1 M. A. B. 4 M. L. F. Wittwe 5 M., M. H. (oder M. 8.) 3 M., Stadt=
rath Möſer 5 M. L. G. 2 M., Ungenannt 1 M. Zuſammen 81 M. Hierzu die früheren 386 M.
25 Pf. Im Ganzen bis heute 467 M. 25 Pf. Am 16. ds. ſandten wir 300 M. an Herrn
Kreis=
rath Dr. Uſinger in Bensheim.
Weitere Gaben nimmt gerne entgegen
Die Expedition des Tagblatts.
Die
Belicateſſen=Handlung
von
WIh. Neber,
Eliſabethenſtraße 14,
empfiehlt in hochfeiner Qualität:
Eingemachte Erbsen u. Bohnen,
Spargeln u. Carotton,
Champignons,
Trükkeh,
Eronenhummern (feinſte Marke),
Trehsschvänze,
Sardines Thuile,
Aal in Gelée ꝛc. ꝛc,
Französ. deſlügel,
auf Beſtellung billigſt und prompt beſorgt.
Frische Schellfsche,
Cabliau.
Philipp Weber,
579)
Carlsſtraße 24.
Münchener Bock.
Wilhelm Sohulz,
580)
Eliſabethenſtraße 25.
581) Eln Mädchen, im Kleidermachen
perfect und im Bügeln geübt, wünſcht noch
einige Tage in der Woche beſetzt zu haben.
Roßdorferſtraße 46.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 20. Januar.
11. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Rabale und Liebe.
Bürgerliches Trauerſpiel in 6 Akten von Schiller.
Präſident von Walter,
Hr. Wünzer.
Ferdinand, ſein Sohn, Major Herr Edward.
Hofmarſchall von Kalb
Hr. Butterweck.
ady Milfort.
Frl. Berl.
Wurm, Hausſecreitär des
Präſidenten
Hr. Werner
Miller, Stadtmuſikant
Hr. Mendel.
Deſſen Frau
r. Eppert.
Louiſe, deſſen Tochter
Frl. Weigel.
Sophie, Kammermädchen der
Lady
Frl. Bernhard.
Kammerdiener des Fürſten . Hr. Wagner.
Kammerdiener des
Präſi=
denten
Hr. Franke.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Annoneen- Expodition
AhGAtun Auhdhu”
von
für ſämmtliche Zeitungen Deutſchlands und des
Aus=
landes zu gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=Expeditionen
ſelbſt ohne Porto und Speſen. Bei größeren Aufträgen
entſprechende Rabattgewährung.
1735)
in der
RRU UOOV,
General=Agent J. Cg. Schröder, DnlsroI,
Karlsſtraße 12.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Hoftheater=
ſlfskaſſier G. Göbel den Titel Hoftheater=Tagescaſſier verliehen.
In der Sitzung des Geſetzgebungsausſchuſſes, welche
m Mittwoch den 21. d. abgehalten wird, ſollen zur Berathung kommen:
Recommunication der 1. Kammer bezügl. des Geſetzesentwurfs über
Ausübung des Erziehungsrechtes in Bezug auf die Religion der
in der. 2. Antrag des Abg. Schröder auf Reviſion der Großh.
Verord=
ung vom 30. Auguſt 1879, die Gerichtskoſten und Gebühren betr.
Die 2. Kammer wird am Mittwoch den 28. d. zuſammentreten
nd werden der Verkauf der Main=Weſerbahn ſowie die allg.
Bauord=
ung zur Berathung kommen. Dienstag den 20. ds. findet eine Sitzung
ymanzausſchuſſes ſtatt, um wie die D. Z. mittheilt, eine wichtige
eue Vorlage der Regierung entgegenzunehmen.
Militärdienſtmachrichten. Major v. Franckenberg vom
Großh. Inf.=Reg. Nr. 115 wurde mit Penſion zur Dispoſition geſtellt,
najor v. Stuckvad vom Generalſtab der 30. Diviſion als Bat.=
Com=
randeur in das erwähnte Regiment verſetzt.
Ordensverleihungen. Erhalten haben: den Stern zum Rothen
Adler=Orden 2. Kl. mit Eichenlaub: v. Göben, Generallieutenant und
lommandant von Mainz; den Rothen Adler=Orden 3. Kl. mit der Schleife:
lber=Poſtdirector Deininger in Darmſtadt; den Rothen Adler=Orden
Kl.: Caspary, Hauptmann im 3. Großh. Inf=Reg. Nr. 117, Frhr.
Gillern, Major und 1. Depot=Officier in der Großh. Train=Comp.,
ochmann, Poſtdirector in Gießen, Römheld, Major z. D. und
Bezirks=
lommandeur des 2. Bat. (Friedberg) 1. Großh. Landw.=Reg. Nr. 115,
dr. Weichel, Ober=Stabsarzt 2. Kl. und Regimentsarzt beim 2. Großh.
rag.=Reg. Nr. 24; das Allgemeine Ehrenzeichen: Bürſtlein,
Oberfeuer=
verker im Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25. Ewald, Bezirksfeldwebel im
Bat. (Darmſtadt II.) 3. Großh. Landw.=Reg. Nr. 117, Rühl,
Vice=
ſdwebel im 1. Großh. Inf.=Regiment Nr. 115, Spreng, Stabshauthoiſt
n 4. Großh. Inf.=Reg. (Prinz Karl) Nr. 118.
- Am verfloſſenen Samstag Abend gab auf Wunſch Sr. Königl.
ſoheit des Großherzogs der Kammerphyſikus RMeunier im „
Fahnen=
kar- des Neuen Palais eine Vorſtellung, bei welcher außer der
Groß=
kerzoglichen Familie auch S. D. Prinz Battenberg und S. E. Graf
Er=
lch=Schönberg anweſend waren. Die Soiree endete präcis 7 Uhr.
L. Strafkammer des Oberlandesgerichts. Sitzung vom
7. Januar. Heute wurde verhandelt: 1) In Unterſuchungsſachen gegen
B. Pfeiffer Eheleute von Steinfurt, wegen betrügeriſchen Bankerotts,
purde die von den Verurtheilten eingelegte Nichtigkeitsbeſchwerde
ver=
vorfen. 2) Dasſelbe geſchah in Unterſuchungsſachen gegen den Agenten
heppe von Gießen und L. Schmidt III. von Altenbuſek wegen
Haus=
iedensbruch. Auch hier wurden wie sub 1 die Nichtigkeitskläger in
e Koſten verurtheilt. 3) In Unterſuchungsſachen gegen den
Forſt=
arten L. Schmidt von Siedelsbrunn wegen fahrläſſiger Tödtung wurde
lie Appellation verworfen und Appellant in die Koſten verurtheilt.
nhaltlich des erſtinſtanzlichen Urtheils war Schmidt wegen Tödtung
es Eſeltreibers in eine Gefängnißſtrafe von 2 Monaten verurtheilt
orden. 4) Im Juni 1878 hatte die „Neue Wormſer Zeitung' ihr
glatt durch den Colporteur Diehl in Oſthofen vertheilen laſſen, und
atte auch der Wirth zum „Deutſchen Haus; in Oſthofen Exemplare
ſekommen, und eines derſelben zum Fenſter hinausgeworfen, was den
Oſthofen erſcheinenden „Rheinheſſiſchen Bürgerfreund” zu einem
Ar=
ſkel veranlaßte, in welchem der „R. W. Z.” ſocialiſtiſche Tendenzen
mtergeſchoben wurden u. ſ. w. Auf erhobene Anklage hat nun das
rkennende Gericht den Inhaber des Blattes, den Buchdrucker Chriſtian
bchudt von Oſthofen, in eine Geldſtrafe von 20 Mark, event. 2 Tage
haft und in die Koſten verurtheilt. Eine gegen dieſes Urtheil erfolgte
lppellation wurde verworfen, und das gleiche Schickſal erlebte heute die
lichtigkeitsbeſchwerde. Das erſtinſtanzliche Urtheil wurde beſtätigt, die
lichtigkeitsbeſchwerde verworfen und der Angeklagte zur Tragung
immtlicher Koſten verurtheilt. Vertheidiger des Angeklagten
Rechts=
mwalt Dr. Reinach aus Mainz.
R. Strafkammer 1. Sitzung vom 19. Januar. Heute wurde
erhandelt: 1) Unterſuchung gegen Wilhelm Schwerth, Maurer von
ſchwanheim, wegen Diebſtahls. Der Angeklagte hat im October 1879
em Müller Hartſch in Bensheim zwei Paar getragene Hoſen, die zum
trocknen aufgehängt waren, entwendet. Die entwendeten Gegenſtände
daren von geringem Werth. Der Thäter iſt geſtändig, er war ſchon
weimal wegen Diebſtahls beſtraft, und wird wegen einfachen Diebſtahls
wiederholtem Rückfall in eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten
ver=
mheilt. auch werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Lauer
ſon 2 Jahren abgeſprochen. 2) Der Polizeidiener Nicolaus Hook III.
on Viernheim und ſeine beiden Schwäger Mich. Neudörfer und Franz
nüller von da wurden von dem Großh. Schöffengerichte Lorſch, jeder in
ine btägige Gefängnißſtrafe verurtheilt, weil ſie am 31. Auguſt 1878
en Nikolaus Mantel VI. an ſeinem Körper verletzt hatten. Gegen
ieſes Urtheil haben ſie Berufung ergriffen und wird die Sache heute
erhandelt. Der Gerichtshof hat die Appellation als unbegründet
ver=
vorfen, das Urtheil des Schöffengerichts beſtätigt und die Angeklagten in
ſie Unterſuchungskoſten verurtheilt. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Mainzer.
) Die dritte und letzte Sache beſchäftigt ſich mit der Unterſuchung gegen
R13
116
einen hieſigen Gewerbetreibenden wegen Bankerotts. Der Angeklagte
hat als Kaufmann ſeine Bücher nicht ordentlich geführt, ſo daß aus
denſelben eine Vermögensüberſicht nicht erſichtlich geweſen, und hat er
die vorgeſchriebene Bilanz nicht gezogen. Am 2. Juli 1878 hat er
ſeine Inſolvenz angezeigt, der Concurs wurde ſpäter erkannt. Die Frage,
um die es ſich hier handelt, iſt die: war der Angeklagte in ſeiner
Eigen=
ſchaft und in Berückſichtigung ſeines Geſchäfts verpflichtet, Bücher zu
führen oder nicht ? Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnißſtrafe
von 4 Wochen, der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten in eine
Gefängnißſtrafe von 3 Wochen und in e⁄ der Unterſuchungskoſten wegen
einfachen Bankrotts. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Seibert. Schluß
1 Uhr.
⬜ Zur Berichtigung curſirender Frrthümer, wird uns von
com=
petenter Seite mitgetheilt, daß der wirkliche Gasverluſt des hieſigen
Gaswerks, d. h. die Differenz zwiſchen der Production und dem zur
Verwerthung gekommenen Theil derſelben im Jahresdurchſchnitt des
Rechnungsjahrs von October 1878 bis September 1879 rechnungsmäßig
betragen hat: 15,59 pCt. In den Sommermonaten ſtellt ſich wegen des
viel geringeren Conſums bei der Ausdehnung des Röhrenſnſtems (mit
einer, wie Herr Dr. Thiel in der Verſammlung der Fortſchrittspartei
im Danz'ſchen Saal am vorigen Donnerstag richtig hervorhob, an den
abgelegenen Punkten ſehr geringen Benutzung des Privatpublikums'
na=
türlich am höchſten. Der Verluſt betrug im October 1879. 15,89 pCt.,
im November 14,10 pCt., im Dezember 1414 pCt., trotz der vielfachen
und nur zum geringeren Theil nachweisbaren, durch die Waſſerleitungs=
Anlagen verurſachten Gasverluſte in Folge von Rohrbrüchen und
Lockerung der Verbindungen. Die verlorenen 15-16 pCt. kommen
übrigens nicht ausſchließlich auf Rechnung der Entweichungen. Hier
wie anderwärts gehen durch das Sinken des Waſſerſtandes in den naſſen
Gasmeſſern, ſowie durch Stehenbleiben einzelner Gasmeſſer mehrere
Pro=
zente verloren. Da dieſer Apparat nie mehr regiſtriren kann, als
durch=
paſſirt, das durchpaſſirte aber nicht immer vollſtändig anzeigt, ſo findet
hier keine Compenſation, ſondern nothwendig ein Manco ſtatt.
Auch iſt ein Mehrverbrauch der Straßenflammen gegen die in Rechnung
gebrachten 130 Liter per Stunde wohl anzunehmen, da dieſes Quantum
für die größeren Flammen in den Hauptſtraßen und namentlich wegen
des wechſelnden Drucks (der nicht in jedem Augenblick dem wechſelnden
Conſum des Theaters und der Privaten entſprechend abgeändert werden
kann) nicht vollſtändig ausreichen dürfte. Der Verluſt im
Röhren=
ſyſtem wäre hiernach auf etwa 10 pCt. zu veranſchlagen.
n. Herr Dr. Paul Wagner, Vorſteher der landwirthſchaftlichen
Ver=
ſuchsſtation hält, Donnerstag den 22. d. M. im Volksbildungs=
Verein einen Vortrag über „die Kraftquelle der wirthſchaftlichen
Arbeit.
- In Folge der Aufhebungder Portofreiheit für
die in Gemeinde=Angelegenheiten zur Beförderung per
Poſt aufgegebenen Correſpondenzen ꝛc. ſind vor etwa 2 Jahren
ver=
ſchiedene Gemeinden des Großherzogthums Heſſen zu einer Vereinbarung
wegen portofreier Zuſendung aller Poſtſachen im gegenſeitigen Verkehre
zuſammengetreten. Am Schluſſe des letzten Jahres waren von den 998
Gemeinden der 18 Kreiſe des Großherzogthums zuſammen 620
Gemein=
den der vorerwähnten Vereinbarung beigetreten. Bei Vergleichung der
3 Provinzen ſteht Rheinheſſen obenan, indem von deſſen 185
Gemein=
den bis jetzt 181 ſich dieſer Vereinbarung angeſchloſſen haben, während
bei Starkenburg von 380 Gemeinden; nur 336 und bei Oberheſſen von
433 Gemeinden nur 203 beigetreten ſind. Hinſichtlich der Kreiſe iſt zu
bemerken, daß die ſämmtlichen Gemeinden aus den Kreiſen Bensheim (48),
Mainz (23), Bingen (26), Offenbach (35) und Worms 143) ſich
ange=
ſchloſſen haben.
- Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 13. bis
17. Januar: Kartoffeln Weisgelbe 100 Kilo 5 M. 50 Pf. bis 5 M.
80 Pf. im Kumpf45-50 Pf., Seeländer 6 M. 50 Pf. bis 6 M180 Pf. im
Kumpf 50 bis 55 Pf., Butter per ¾ Kilo 90 Pf., Käſe per Stück 3
bis 4 Pf., Bauernkäſe 6 bis 10 Pf, Schmierkäſe per ¼ Liter 18 Pf.,
Deutſche Cier. 100 Stück 6 M. 50 Pf., 1 Stück 8 Pf., Kalkeier
100 Stück 5 M. 50 Pf., 1 St. 6 Pf., Italieniſche 8 M. 60 Pf. 1 St.
8 Pf., Weißkraut 6 bis 12 Pf., Rothkraut 10 bis 25 Pf.,
Blumen=
kohl 30 bis 50 Pf., Sellerie 3 bis 12 Pf., Schwarzwurzel per ¼ Kilo
40 Pf., Zwiebeln 100 Kilo 16 bis 20 M., ein Stück 1 bis 3 Pf,
Meerrettig 100 Stangen 1. Sorte 12 bis 15 M., 1 Stange 12 bis
20 Pf. 2. Sorte 8 bis 10 M., 1 Stange 6 bis 12 Pf., Kaſtanien per
⁵⁄₈ Kilo 20 Pf., Orangen per Stück 7 bis 10 Pf., Nüſſe per Hundert 30
bis 35 Pf., Rehziemer 5-12 M., Keule 4 bis 8 M. Bug 80 Pf.
bis 2 M. 50 Pf., Ragout per ½ Kilo 35 Pf., Haſen 1 Stuck 3 M.
bis 3 M.80 Pf., Lapins 50-80 Pf., Hahnen per Stück 1 M. bis 2 M.
50 Pf., Hühner per Stück 80 Pf. bis 2 M., Gänſe per St. 4-6 M.,
im ½ Kilo 66 bis 70 Pf., Enten 1 Stück 2-3 M., wilde Enten
1 Stück 2 M. bis 2 M. 50 Pf., Italieniſche Kapaunen, 1 Stück 3 M.
50 Pf. bis 4 M. 50 Pf, franzöſiſche 5-9 M., Feldhühner 1 M. 50 Pf.
bis2 M., alte Tauben per Stück 40-50 Pf., junge 70 Pf., Hechte per
4 Kilo 80 Pf. bis 1 M., Karpfen 80 bis 90 Pf. Schellfiſch 30 Pf.,
Bräſſen 25 Pf., Weißſiſche 20 Pf., Rothaugen 25 Pf.
Beſſungen, 19. Januar. Unſere Suppen=Anſtalt erfreut
ſich eines recht lebhaften Verkehrs. Es wurden in derſelben bis jetzt
durchſchnittlich circa 400 Portionen täglich gekocht, und vom 12.
De=
zember bis heute 13500 Portionen verabreicht. Eine große Zahl Damen
116
N6.
aus allen Ständen ſind mitg lobenswerthem Eifer abwechſelnd in der
Anſtalt thätig. Ihre Königl. Hoheit, die Frau Prinzeſſin Carl,
be=
ehrten ſchon drei Mal die Anſtalt mit ihrem hohen Beſuch und zeigten
bei längerem Aufenthalt das wärmſte Intereſſe für dieſelbe.
- Der Prozeß der Stadt Mainz gegen die Herrn Gebrüder
Puricelli, betr. das Eigenthum reſp. den Pacht des dortigen Gaswerks,
ſoll am 7. Februar vor dem Oberlandesgerichte dahier zur Verhandlung
kommen. Die Koſten dieſes Prozeſſes werden wohl ca. 10000 Mark
erreichen.
Mainz. Fruchtpreiſe vom 16. Januar: Waizen 23 M., Korn
19 M., Gerſte 18 M. Hafer 15 M., Linſen 27-45 M., Erbſen 21 bis
29 M., Bohnen 28 M. per 100 Kil.
— Die Allg. Ausſtellunng des Geflügelzuchtvereins
Worms iſt auf den 28., 29. Februar und 1. Marz vertagt worden
und wird in dem Worret'ſchen Locale abgehalten.
- Die bei der Offenbacher Induſtrie=Ausſtellung zuerkannten
Preismedaillen und Diplome werden eben den Prämiirten zugeſtellt.
— Die Schiffbrücke bei Worms wurde bereits am 16. Mittags
dem Verkehr wieder übergeben.
Ein Verſuch, welcher mit Reben aus mittleren Lagen in
Rhein=
heſſen gemacht wurde, hat ergeben, daß die Beſchädigung durch den Froſt
nicht ſo groß iſt, als man befürchtet. Die ſchlechten Augen waren
meiſtens gegen die Spitzen, während die guten Augen unten gegen das
Holz ſich befanden. Es iſt dies ein Beweis, daß der Stock durch die
letzte große Kälte nicht Noth gelitten hat, und daß der entſtandene
Schaden in der oberen Rebe iſt, die nicht ausgezeitigt hatte, alſo durch
die Oktoberfröſte bereits verurſacht wurde. Nur Oeſterreicher Reben
haben ziemlich gelitten; hier läßt ſich indeſſen durch einen vorſichtigen
Schnitt Vieles wieder gutmachen; bei Traminer Reben iſt der Ausfall
höchſt unbedeutend, während ſich beim Riesling Alles geſund zeigt.
Für Gaſtwirthe, ebenſo aber auch für Reiſende iſt ein
Pro=
zeß, welcher dieſer Tage vor dem Reichsgerichte in Leipzig zur
Entſchei=
dung ſkam von Intereſſe. Einem Reiſenden war nämlich Gepäck aus
einemlHotelwagen abhanden gekommen und hatte derſelbe den betr. Wirth
verklagt. Kläger wurde zwar abgewieſen, indeß nur wegen Mangel an
Vorſicht von ſeiner Seite. In den Entſcheidungsgründen des
Erkennt=
niſſes heißt es u. A.: Es iſt anzunehmen, „daß, wenn ein Gaſtwirth
einen Wagen zu den ankommenden Bahnzügen abſendet, hierin eine
Aufforderung an die Reiſenden liege, in ſeinem Gaſthauſe ein
Unterkom=
men zu nehmen und zu dieſem Behufe ſich des Wagens für ihre Perſon
und ihr Gepäck zu bedienen. Iſt dem ſo, ſo müſſen diejenigen Perſonen,
denen der Gaſiwirth die Führung des Wagens überläßt, als von ihm
beauftragt gelten, das Gepäck der Reiſenden zu übernehmen, und daß
eine den Wirth perpflichtende Uebernahme des Gepäcks erfolgt ſei, läßt
ſich zum Mindeſten dann nicht bezweifeln, wenn der Reiſende daſſelbe
mit dem Bemerken, daß er in dem betreffenden Gaſthof abſteigen wolle,
dem Führer des Wagens übergeben und dieſer es ohne Widerſpruch
an=
cenommen hat” und weiterhin: „Iſt hiernach anzunehmen, daß eine
Auf=
nahme der angeblich entwendeten Gegenſtände, wie ſolche vom Geſetz für
die Haftbarkeit des Wirths bezüglich der von ihm aufgenommenen
Gegenſtände vorausgeſetzt wird, erfolgt ſei, ſo iſt gleichwohl inſoweit,
als Erſatz von entwendetem Geld und geldeswerthen Papieren verlangt
wird, die Klage und zwar deßhalb abzuweiſen, weil der Kläger dieſen
Verluſt durch unvorſichliges Benehmen mit verſchuldet hat. Eine
Un=
vorſichtigkeit iſt nämlich darin zu erblicken, daß der Kläger die fragliche
Handtaſche, ohne dem Kutſcher zu ſagen, daß dieſelbe eine größere Summe
Geldes enthalte, in den Omnibus bringen ließ;.
13
Ueberſicht der Marktpreiſe von nachfolgenden Gegenſtänden:
a. In der Zeit vom 29. Dezember 1879 bis 3. Januar 1880.
Butter per ¼ Kilo 98 Pf., in Partien 1 Centner 85 Pf.
Cier per St. 8 Pf., per 25 St. 2 M. Kartoffeln per 100 Kilo
8 M., per 25 Kilo 2 M. Kornſtroh per 50 Kilo 3 M. Heu per
50 Kilo 3 M. 25 Pf.
b. In der Zeit vom 4. bis 10. Januar 1880:
Butter per ¼ Kilo 94 Pf., in Partien 1 Centner 85 Pf.
Cier per St. 8 Pf., per 25 St. 1 M. 75 Pf. Kartoffeln per 100
Kilo 8 M., per 25 Kilo 2 M. Kornſtroh per 50 Kilo 3 M. 25 Pf.
Heu per 50 Kilo 3 M. 10 Pf.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 16. Jan. ging „Der Veilchenfreſſern zum erſten
Male im neuen Hauſe in Scene. Mit der bühnengerecht aufgebauten
intereſſanten Handlung, den ergötzlichen Situationen und Scenen von
heiterer und mitunter unwiderſtehlich komiſcher Wirkung in Verbindung
mit geiſtreichem Tialog voll Humor und ſprudelndem Witz einerſeits,
trefflicher Beſetzung und vorzüglicher Darſtellung, unterſtützt durch
meiſterhafte Inſcenirung und entſprechende decorative Ausſtattung
andererſeits wirkte Alles in ſchönſter Harmonie zuſammen, um dieſer
Vorſtellung die Bezeichnung einer muſtergiltigen zu erwerben. Die
Stimmung des Publikums war denn auch eine ſymphatiſch angeregte, die
ſich von Scene zu Scene, von Act zu Act zu immer lebhafterer
Theil=
nahme ſteigerte und in vielfachen Beifallsbezeugungen ſo wie Hervorruf
der Darſteller nach jedem Actſchluſſe kundgab. Um den Preis des
Abends wetteiferten mit gleichem Erfolge die Herren Fiala und
Edward (,Victor” und „ReinhardtJ. Wenn Erſterer als ſogenannter
Veilchenfreſſer ein vollendetes und lebenswahres Bild des feurigen,
lebensluſtigen und chevaleresken „Huſarenlieutenantss vorführte, dem
Unterhaltungsgabe und treffender Witz zu Gebote ſtehen, ſo brachte
Letzterer die Schüchternheit und naive Umſtändlichkeit ſeines,Referendarius;
eben ſo meiſterhaft zur verkörperten Geſtaltung. Die Tante Victor's, die
„Frau v. Berndt; war eine ganz vorzügliche Characterzeichnung der
Frau Steck. Recht piquant wußte Frl. Weigel ihre junge Wittwe
„Sophie von Wildenheim” zu geſtalten. Anmuthig war die „
Valeska=
der Frl Ethel. Frau Eppertlieferte ein treffendes Bild der
klatſch=
ſüchtigen Stadtbaſe „Frau v. Bellings. Die Kammerjungfer der Frl.
Schütky, ſo wie der Huſar „Peteru des Herrn Franke verdienen
volle Anerkennung, beide trugen in den komiſchen Scenen redlich zur
Vervollſtändigung des Effektes bei. Der „Oberſt von Rembach: des
Herrn Wisthaler war ein wohlgelungenes Porträt des höheren
Officiers, ſo wie der „Unterofficiers des Herrn Schimmer ein ſolches
der genannten Charge. Beſondere rühmende Erwähnung verdient, neben
den genannten trefflichen Einzelleiſtungen, das wohl abgerundete
Enſemble=
ſpiel der Darſteller, welches erſt der Vorſtellung den Stempel der
Voll=
endung aufdrückte.
A. H.
Am Sonntag 18. Januar gelangten „Die Hugenottens zur
Aufführung. Herr Bär,Raoul de Nangis” war vorzüglich disponirt
und führte mit ungeſchwächter Ausdauer die anſtrengende Partie bis zu
Ende durch. Seine markigen hohen Bruſttöne, ſein prächtiges mezza
voce und ſein wohlklingendes Falſetto kamen in jeder einzelnen Rummer
zur vollen Geltung; die große Scene und Duett aber mit „
Valentine-
am Schluſſe des 4. Aktes war der hervorragende Glanzpunkt der trefflichen
Leiſtung. Ein zweimaliger enthuſiaftiſcher Hervorruf ließ darüber keinen
Zweifel. Außer der eben genannten Scene heben wir in der Darſtellung
der „Valentines durch Frl. Schrötter die Scenen (Arie und Duett)
mit„Marcel' im 3. Akte beſonders hervor. Der Adagioſatz mit
Horn=
begleitung war brillant. Mit den beiden Genannten theilte Fr. Mayr=
Olbrich,Magarethe von Valois” verdienter Maßen die Ehren des Abends.
Auch Frl. Schütky „Urbain” ebenſo Herr Hofmann„Marcel” der
den alten rauhen Hugenotten dramatiſch wie geſanglich in befriedigender
Weiſe darſtellte, dürfen nicht unerwähnt bleiben und verdient
nament=
lich der Choral im 1. Akt „Eine feſte Burg iſt unſer Gottu (mit den
überaus ſchönen merza voce Stellen), ſo wie das Gebet mit Fagotbegleitung
im 5. Akt, endlich das Kriegslied im 1. Akt Anerkennung. Der „
Nevers=
des Herrn Kraze verdient gleichfalls lobende Erwähnung. Von den
Enſemblenummern, die faſt ohne Ausnahme vorzüglich geſungen wurden,
heben wir beſonders hervor: das Finale im 1., Luuartett (ohne
Orcheſter=
begleitung) Raoul, St. Bris, Nevers, Marcel, das Finale im 2. und das
Septett im 8. Akt. Die Leiſtungen des Chores waren gut. Die im 2.
und 3. Akt vorkommenden Tänze waren von Frl. Dittmann ſchön
arrangirt und wurden vom Balletcorps wie den Solotänzern
geſchmack=
voll ausgeführt.
A. H.)
Tages= Kalender.
Mittwoch 21. Januar: Zweiter Kammermuſik=Abend im Saal zur
Muſikaliſch=deklamatoriſche Abendunterhaltung zum Beſten
der Waſſerbeſchädigten im Ried in Ensling's Brauerei.
Traube.
Samstag 24. Januar: Feſt=Ballides Geſangvereins Liedertafel. - Großer
Maskenball des Bürger=Vereins.
Sonntag 25. Januar: Generalverſammlung des Geſangvereins
Lieder=
zweig.
General=Verſammlung der Mitglieder des Geſangvereins
Sängerluſt.
Montag 26. Januar: Muſikaliſche Abend=Unterhaltung im Ritſert'ſchen
Saale.
Samstag 31. Januar: Große carnevaliſtiſche Abendunterhaltung mit
Tanz der Geſellſchaft Einigkeit Darmſtadt.-Darmſtädter Oeconomen=
Vereins.Ball im Ritſert'ſchen Saale.
Montag 9. Februar: Masken=Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Am 14., 15. und 16. Januar: Erſte Ausſtellung mit Verlooſung der
Geſellſchaft Canaria Darmſtadt im Gartenſaale; des Darmſtädter
Hofes.
Gemeinnütziges.
Redaction und Verlag: L. C.
Schinken ohne Pökel zu räuchern. Sobald das
Schlacht=
geſchäft vorüber iſt, werden die Schinken ausgehauen, auf ein Brett gelegt
und Uberall tuchtig, wohl eine Stunde lang, mit Salz und Salpeter
einge=
rieben. (Zu einem Liter Salz ein voller Löffel Salpeter gemiſcht.) An die
Knochen reibt man etwas mehr Salz und fügt für dieſe noch geſtoßenen
Pfeffer hinzu, um der an ihnen zuerſt entſtehenden Fäulniß zu begegnen.
Sobald die Einreibungen verrichtet ſind, wird der Schinken ohne weitere
Ein=
pökelung in den Rauch gehangen und gebraucht nun keiner längeren Zeit zum
Gutwerden, als wenn er eingepökelt geweſen wäre. Daß die ganze Kraft
im Schinkenfleiſch geblieben, hierin liegt der große Vorzug, wie er Uberhaupt
viel zarter in dieſer Einreibebehandlung wird, als der wochenlang gepökelte
Schinken.
Wäſſerige Kartoffeln mehlig zu kochen. Man thue in den
Topf ein Stuck Kalk, ſo groß wie ein Hühnerei; Kartoffeln mögen noch ſo
wäſſerig ſein, wenn das Kochwaſſer abgegoſſen iſt, ſind ſie trocken und mehlig.
Oder: wenn das Waſſer ziemlich kocht, gießt man es ab und thue kaltes
Salzwaſſer hinein; es macht ſie mehlig, ohne daß ſie aufplatzen.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.