(Frag= und Anzeigeb(att.)
Wonnemen Uhren
Wrtlcd 6 Mark incl. Bringerlohn
ſrswürt verden von allen Poſt=
Intern Beſtellungen
entgegengenom=
nn z 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
ud Pakauflclag und Beſellgebühr
Mit der Samtags=Beilage:
Juſerere
vedm engenommen nDernlan
voa der Expeditton. Rheiſt. R. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bllhe=
Holzſtraße Nr. 18. lowie andvien
vn ellen joldm Innonen-
Een=
vittaia
142. Jahrgang.
Amtſche; Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Ereizamts, ſowie des Großh. Bollzeiamts Parmſtadt.
N210.
Di e n s t a g deu v. Dezem b e r.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Verfügung des Reichskanzlers vom 1. l. Mts. iſt das auf Grund des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die
gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie am 17. Januar l. J. von demſelben erlaſſene Verbot der vom
commu=
niſtiſchen Arbeiter=Bildungsverein in London herausgegebenen periodiſchen Druckſchrift „Freiheit: auch auf diejenigen Nummern
dieſes Blattes ausgedehnt, welche unter der Aufſchrift „Das alte Bannern zur Ausgabe gelangen.
Sodann iſt die fernere Verbreitung der in Reichenberg (Böhmen) erſcheinenden periodiſchen Druckſchrift „Vollsfreund,
Centralorgan der ſocialiſtiſchen Arbeiterpartei Oeſterreichs;, deren Nr. 1 des 1. Jahrgangs von dem Königlichen Polizeipräſidium
zu Berlin am 17. v. Mts. bereits verboten worden iſt, im Reichsgebiet unterſagt, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß
ge=
bracht wird.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Verfügung der Königlichen Kreishauptmannſchaft zu Leipzig vom 2. l. Mts. iſt auf Grund des 8 11 des
Reichs=
geſetzes gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie vom 21. October 1878 das „Wähler Magdeburgsu
überſchriebene und „die Socialdemokraten Magdeburgs” unterzeichnete, mit den Worten „Wem das Wahlrecht das vornehmſte
Recht des Staatsbürgers iſt' beginnende Wahlflugblatt, welches im Verlage von Auguſt Bebel und in der Druckerei von W.
Schuward u. Co. in Leipzig erſchien, verboten, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Darmſtadt, den 5. Dezember 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Vorſchriften der Melde=Ordnung vom 10. November 1876 wird vielfach entgegengehandelt und wird insbeſondere
die Meldepflicht und die Meldefriſt nicht beachtet.
Es ſind nach 8 1-9 der eitirten Meldeordnung zur Meldung bei der Polizeibehörde verpflichtet:
Zuzug und Wegzug.
8½. Wer in die Gemeinde Darmſtadt einzieht, um in derſelben ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt zu nehmen, unter
Vor=
lage der ihm an ſeinem bisherigen Wohnort ertheilten Abmeldebeſcheinigung binnen acht Tagen vom Tage des Einzugs an
(Art. 1 des Geſetzes vom 4. Dezember 1874).
8 2. Wer aus der Gemeinde Darmſtadt wegzieht, um ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt in derſelben aufzugeben, unter
An=
gabe des Orts, an den er verzieht, vor dem Wegzuge (Art. 2 des genannten Geſetzes).
Diejenigen, welche der in die Gemeinde Darmſtadt einziehenden oder aus derſelben wegziehenden Perſon Wohnung und
Unterkommen gewährt haben, ſofern die An= oder Abmeldung durch den zunächſt Verpflichteten nicht ſelbſt geſchehen iſt, binnen
10 Tagen nach deren Einzug oder Wegzug (Art. 4 des genannten Geſetzes).
Wohnungswechſel.
8 4. Hauseigenthümer von dem in ihren Häuſern durch Ein= oder Auszug vorgehenden Wechſel, das Local mag zum
verſönlichen Aufenthalt oder nur zum Geſchäftsbetrieb verwendet ſein, unter Angabe der früheren bezw. künftigen Wohnung des
Ein= oder Ausziehenden, binnen acht Tagen nach dem Ein= oder Auszug.
Zu gleicher Anzeige ſind Hauptmiether ganzer Häuſer oder einzelner Theile derſelben verbunden, wenn ſie Wohnungen
wie=
der an Untermiether abgeben.
Bel unter obrigkeitlicher oder ſonſtiger Verwalung befindlichen Gebäuden iſt der Verwalter ſtatt des Eigenthümers für die
Anzeige verantwortlich (Art. 85 des Polizeiſtrafgeſetzes).
8 5. Wer innerhalb der Gemeinde Darmſtadt ſeine eigene oder gemiethete Wohnung verändert unter Angabe der
ver=
laſſenen, ſowie der neu bezogenen Wohnung, inſofern die Meldung nicht bereits durch den nach 8 4 zunächſt Verpflichteten erfolgt
iſt, binuen 10 Tagen (Art. 7 des Geſetzes vom 4. Dezember 1874.
R240
2368
8 6. Diejenigen, welche Andere bei ſich in Schlafſtellen aufnehmen, von jeder Aufnahme binnen vierundzwanzig Stunden
(Art. 85 des Polizeiſtrafgeſetzes).
Dienſteintritt und Austritt.
8 7. Jeder Dienſtbote, Handlungsdiener und Gewerbsgehülfe, Lehrling oder Fabrikarbeiter, welcher in einen Dienſt
ein=
tritt, oder denſelben verläßt, binnen vierundzwanzig Stunden nach erfolgtem Dienſteintritt oder Austritt. (rt. 89 des
Polizei=
ſtrafgeſetzes).
8 8. Gewerbetreibende und Dienſtherrſchaften von dem Dienſteintritt und Dienſtaustritt ihrer Handlungsdiener,
Gewerbs=
gehülfen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter oder Dienſtboten binnen fünf Tagen nach dem Eintritt oder Austritt, falls die Anzeige nicht
bereits durch die nach 8 7 zunächſt Berpflichteten erfolgt iſt. (Art. 7 des Geſetzes vom 4. Dezember 1874).
Fremdenaufnahmen.
8 9. Gaſtwirthe täglich bis um 9 Uhr Vormittags über alle in den letzten 24 Stunden erfolgten Aufnahmen von
Fremden (Art. 81 und 82 des Polizeiſtrafgeſetzes).
Alle Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige gebracht.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Betreffend: Den Concurs über das
Ver=
mögen des Reſtaurateurs Adam
Danz zu Darmſtadt.
Ueber das Vermögen des Reſtaurateurs
Adam Danz zu Darmſtadt iſt heute
Vor=
mittag 9¾ Uhr derConcurs eröffnet worden.
Zum Verwalter iſt uſtweilen
Kauf=
mann Heinrich Störger gier beſtellt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Concurs=
maſſe gehörige Sache im Beſitz haben oder
zur Maſſe etwas ſchuldig ſind, iſt
auf=
gegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu
verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Ver=
pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache
und von den Forderungen, für welche ſie aus
der Sache abgeſonderte Befriedigung in
An=
ſpruch nehmen, dem Concursverwalter bis
zum 30. Dez. 1879 einſchl. Anzeige zu machen.
Die Friſt zur Anmeldung der
Concurs=
forderungen iſt bis zum 3. Januar 1880
einſchl. bei dem Gerichte beſtimmt.
Termin zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, weiter
auch über die in den 88 120, 125 der
Concursordnung bezeichneten Gegenſtände iſt
auf:
Donnerstag den 8. Januar 1880.
Nachmittags 3 Uhr,
Termin zur Brüfung der Concursforderungen
auf:
Donnerstag den 22. Jannar 1880.
Vormittags 9 Uhr,
anberaumt.
Darmſtadt, den 4. Dezember 1879.
Der Gerichtsſchreiber:
Großherzoglichen Amtsgerichts Darmſtadt I.
J. V.:
Schudt,
10501) Hülfsgerichtsſchreiber.
10502)
Aufforderung
ergeht hierdurch an die Gläubiger der
ab=
weſenden Heinrich Beſt Wtwe. zu Beſſungen,
binnen vierzehn Tagen, von Erſcheinen
dieſes an, Concurseröffaung dahier zu
be=
antragen, bei Meidung der Einſtellung des
Debitverfahrens.
Darmſtadt, den 13. November 1379.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Seibert.
Verſteigerung
eines Schreibmaterialien=, Galanterie= und
Spielwaarenlagers.
Die zum Nachlaß des Buchbindermeiſters Franz Grüſf gehörigen
Waarenvorräthe, als:
30 Ries Schreib= und Poſtpapier, Zeichnen= und Paus=Papier,
Fenſterpapier, Packpapier, eine große Parthie Schiefertafeln und
Griffel, Bleiſtifte, Stahlfedern, Schulſchreibbücher, Notizbücher,
große und kleine Geſchäftsbücher, Reiszeuge, Federkäſtchen, A
B C= und Bilderbücher, Mappen, Geſangbücher, Kalender,
Reiſe=
taſchen, Damentaſchen, Schulranzen, Brieftaſchen, Portemonuaies,
Cigarrenetuis, Albums, Zieh= und Blasharmonika's, Lampen= und
Augenſchirme, Arbeitskäſtchen, Cigarrenſpitzen, Stöcke, Spielwaaren
aller Art und ſonſtige zu Weihuachtsgeſchenken paſſende
Gegenſtände, ſowie das vorhandene Buchbinderwerkzeug
werden Mittwoch den 10. und Donnerstag den 11.
Decem=
ber d. J., Vormittags von 9 und Nachmittags von 2 Uhr
ſan, im Ritſert'ſchen Gartenſaale in der Hügelſtraße, gegen baare Zahlung
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 28. November 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel
10107)
Bekanntmachung.
Die im Kaſernenhaushalt nicht mehr
verwendbaren Utenſilien und Materialien,
darunter altes Eiſen und Zink, ſowie alte
Töpfe, Oefen und Keſſel, ſollen am
Mittwoch den 10. d. Mts.,
Vormittags 10½ Uhr,
ſauf dem Hinterhofe der Cavallerie=Kaſerne;
an demſelben Tage, Borm. 1½ Uhr,
31 alte Oefen für Holzfeuerung, auf dem
Hofe des Magazingebäudes am Jägerthor
Mühlſtraße Nr. 2 - öffentlich
meiſt=
bietend verkauft werden.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1879.
Großherzogliche Garniſon=
10338)
Berwaltung.
Bekanntmachung.
Die Entleerung der Senkgruben im
Provinzial=Arreſthauſe dahier ſoll für das
Jahr 1880
Donnerstag den 18. Dezember d. J.,
Vormittags um 9 Uhr,
auf dem Bnreau der unterzeichneten
Ver=
waltung öffentlich vergeben werden, woſelbſt
die Bedingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1879.
Großherzogliche Arreſthaus=
10503)
Verwaltung.
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe der Johannes Beith Wittwe
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜ Mtr.
1 900¾₀ 206 Hofraithe, Steinſtraße,
1 908¾ 160 Grabgarten daſelbſt,
Dienstag den 20. Januar 1886,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert und bei
annehmbarem Gebot der unbedingte
Zu=
ſchlag ertheilt werden.
Darmſtadt, den 5. Dezember 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
10504)
Berntheiſel.
Verſteigerung von
Chriſt=
bäumen und Brennholz
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Meſſel.
Donnerstag den 11. d. Mts., von
Vormittags 9 Uhr an, werden aus den
Domanialwald=Diſtricten Steinweg und
Dieburger Mark: 1400 Fichten
Chriſt=
bäume in 30 Verkaufslooſen, und darauf
ſolgend aus dem Domanialwald=Diſtrict
Oberwäldchen:
36 Fichten=Derbſtangen mit 7-9 Em.
Durchm., 6-9 M. L. u. 141 Fm.
Inhalt;
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Rm. Rm. 100 W. Rm.
Nadelholz 22
190 396 13
öffentlich verſteigert.
Zuſammenkunft auf der Darmſtädter
Straße an der Bank.
160 Chriſtbäumchen im Diſtrict
Die=
burger Mark wolle man ſich vor der
Ver=
ſteigerung durch den Großh. Forſtwarten
Germann zu Meſſel vorzeigen laſſen.
Meſſeler Forſthaus, 3. Dezember 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
10341)
Heinemann.
Bekanntmachung.
Das Reinigen der Straße vor dem
Provinzial=urrenhauſe dahier ſoll für das
Jahr 1880
Donnerstag den 18. Dezember I. J.,
Vormittags ¼10 Uhr,
unter den bei der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen auf dem
Bureau der unterzeichneten Verwaltung an
den Wenigſtnehmenden vergeben werden.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1879.
Großherzogliche Arreſthaus=
10505)
Berwaltung.
Bekanntmachung.
Montag den 15. Dezember 1879,
Nachmittags 3 Uhr, werden auf dem
Rathhauſe zu Erzhauſen folgende
Gegen=
ſtände öffentlich meiſtbietend gegen baare
Zahlung zwangsweiſe verſteigert: ca. 20 Ctr.
Heu, 25 Malter Kartoffeln, 20 Ctr.
Korn=
ſtroh, 1 rothbraune Kuh, 1 gelbe Kuh,
1 rothbraunes Rind,
Küchenſchrank,
8 Stück zinnerne Schüſeln und Platten,
3 Stühle, 1 Wanduhr, 1 Schleifſtein mit
Geſtell, 2 Fäſſer, 2 Schweine, 1 Ziege,
3 Rmtr. tannen Scheitholz und 1
Mutter=
ſchwein.
Darmſtadt, den 6. Dezemher 1879.
Dieter,
10506) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 11. Dezember l. J.,
Nachmittags 3 Uhr, werden im Locale
des Hrn. Gießmann am Schloßgraben/
folgende Gegenſtände zwangsweiſe gegen
baare Zahlung verſteigert: 6 Rohr= und
10 Strohſtühle, 1 Nühtiſchchen, 1 nußbaum.
Canſeuſe in Rips, 1 Secretkr, 1
Spiel=
doſe, 1 Kanapez, 1 Eis= und 1 Küchen=
M 240
ſchrank, 1 grauſeidenes Kleid, 12
Tiſch=
tücher, lſchwarzſeidenes Kleid, 12 Servietten,
1 blauwollenes Rad, 10 Bettücher, 1 grünes
Kammgarnkleid, 6 Ueberzüge,
blaues
Barsgelleid, 1 Winterrad, 1 Pelzgarnitur,
1 Cachemirkleid, 2 Lüſtrekleider, 1 blaues
Kattunkleid, 1 graues Kleid, 1 großer
Spiegel mit ſchwarzer Rahme, 1 ovaler
Spiegel mit vergoldeter Rahme, 1 kleiner
Regulator ohne Gewicht, 1 kleiner
Kleider=
ſchrank, 1 Kammgarnjacke, 3 geſtickte
Unter=
röcke, 1 Oeldruckbild, 1 Nachttiſch mit
Marmorplatte.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1879.
Dieter,
10507) Großh. Gerichtsvollzieher.
2369
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 12. Dezember 1879,
Morgens 10 Uhr, werden dahier auf
dem Markte die folgenden Pfänder gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert:
2 Kanapee's, 2 Commoden, 1 Theke,
2 Schreine. 1 Tiſch. 1 Uhr, 2
Kleider=
ſchränke, 2 Tiſche, 5 Portraits, 1
Glas=
ſchrank, 3 Stühle, 2 Betten, 1 Taſchenuhr
und eine Partie Mehl.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1879.
Kaiſer,
10509) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Samstag den 13. Dezember 1879,
Nachmittags 3 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
nachſtehende Gegenſtände öffentlich,
meiſt=
bietend gegen Baarzahlung, zwangsweiſe
verſteigert: Kleiderſchrank, 2 Commoden,
1 Weißzeugſchränkchen, 1 Spiegel, 1
Küchen=
ſchrank und 1 Bierpreſſion.
Darmſtadt, am 6. Dezember 1879.
10508)
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher.
Bilderbücher, Jugendschriften
10258) Paohtllorko, Hrhallichos. Gosohiohte Clo.
Mittwoch den 17. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr,
ſoll in dem Geoßherzoglichen Gefängniß
Darmſtadt das Ausleeren der Senkgruben
mit Benutzung des Pfuhls auf das Jahr
1880 an den Meiſtbietenden öffentlich
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. Dezemher 1879.
Großherzogliche Gejängniß=Verwaltung
Darmſtadt.
10510)
Dambmann.
Briquettes
der Gewerkſchaft Roddergrube.
Beſtes und angenehmſtes, ſowie billiges Brennmaterial.
Erfreuen ſich ſeit ihrer Einführung einer fortwährend ſich ſteigernden Beliebtheit.
Dieſelben bieten die beſonderen Vortheile der Geruchloſigkeit, anßerordentlich langes
Anhalten des Feners, Reinlichkeit ꝛc., und eignen ſich hauptſächlich für Füll=
Regulir=, Thon= und Porzellanöſen.
Gebrauchsanweiſung wird auf Wunſch zugeſtellt.
Per Centner ca. 135-140 Stück M. 1.35 einſchl. Octroi.
Bei Abnahme von 10 Ctr. per Ctr. „ 1.25
Dav HäuptVepot
Bernhard H. Hachenburger,
Eliſabethenſtraße 42.
2984)
2370
K 240
SUUtſtuok,
Das Reilager hiervon verkaufen wir zu herabgeſetzten Preiſen.
Gebruder Trier Eiſenhandlun,
Rheinſtraße Nr. 25.
10364)
10059)
Ausverkauſ
von
Knaber-Paletots GReisemänteln
und
Anaber-Anziigen.
herabgesetzten Preisen.
5 Elsabethonstr. Adolpb Dressel.
Friedrich Schaeſer
Ludwigsplatz,
empfiehlt zu Räckereien in
Rafſinade, feinſt geſtoßen,
Citronen, ſchöne, große Frucht,
Anis, beleſen und großkörnig,
Mandeln, neue, ausgeleſen,
Pottasche, chem. rein,
Ammonium, do.
Sandel,
ſeinſt alkoholiſirt,
Bolus,
bekannler, beſter Waare
Citronate,
ſaftig und friſch,
Oraugente,
Eimmt, China, Java, Ceylon, feinſt
geſtoßen,
Nelken, feinſt geſtoßen,
Vanillerucker, ächt, kein Vanillin.
Honig,
Strenzucker,
Rosinen, Corinthen.
Ancker und ſämmtliche Gewürze ſind bei mir pulveriſirt und wird für
deren Reinheit garantirt.
9595)
Vormen werden ausgeliehen.
W.
10400) Durch die bereits am 7. Juli d. J. in Hebung geſetzte Erhöhung der
Tabakſteuer ſehen wir uns genöthigt, den, bei Lieferung gleicher Qualitäten, nicht
zu umgehenden Preisaufſchlag für Cigarren nunmehr mit dem 1. Januar
1880 eintreten zu laſſen.
Um jedoch den verehrlichen Rauchern den Uebergang ſo wenig wie möglich
fühl=
bar zu machen, haben wir die Erhöhung nur auf
Fünf Mark peo Mille
normirt, während ſich eine ſolche, dem neuen Steuerſatze entſprechend, auf nahezu das
Doppelte belaufen würde.
Hochachtungsvoll
Wilh. Dember. C. Franziskus. C. Gerber, vorm. J. Enders.
Jean Eirsch. G. L. Kriegk. Carl Liebig jun. Wilh. Pfeil.
M. Ruhland. J. Ph. Sehneider. L. Schorlemmer. W. Schulz,
Carl Will. V. Welssmüller.
Schlafröcke
für Herren,
befinden ſich an unſerem
Lager fertiger Herren=
Garderobe in einer
außer=
ſordentlich reichhaltigen
Aus=
wahl.
Wir empfehlen darunter
ſeine große Partie, von der
ſwir das Stück erlaſſen zu
AGn I
1
5993)
Schönſte
Grangen u. CIronen.
Friedr. Sohaeter,
Ludwigsplatz 7.
S
5 Frankf. Bratwurſt,
Lausmachende Leberwurſt empfieht
Cg. Freund.
gegenüber der Infanterie=Kaſerne.
Orangen-Punsch-Esgenz
per 1 Fl. M. 2.20, per ¼ Fl. 1.20,
Ananas-Punsch-Easenz
per ½ Fl. M. 2.50, per ½ Fl. 1.40
empfiehlt
Apotheker,
F. Soriba, Kirchſtraße.
S
Niederlage bei Hrn. Gg. Lerch, Ludwigsplatz.
10346)
11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11,
17½ Heidelbergerftraße 17½.
Zu verkaufen:
10242) Einige indiſche Waffen wie
ſonſt. Curioſitüten. Ausk.: Exped.
Ere
10.
ber
Ho lange Vorrath
eine Partie
Coilette Abfall Zeiſen
65 Pfg. das Pfund,
bei
us Hochler,
ſind
Lav
R
u
url
dam
Led
2371
M 240
drosser Weihnachts- Ausverkaul.
Behuh-Mlanukactur
Wi2
J. G. Jacob.
Hiermit erlaube mir einem verehrten Publikum mein Lager eleganter
und ſolid gearbeiteter, ſtets den Anforderungen der Neuzeit entſprechender
Erzeugniſſe aller möglichen Arten
Herren=, Damen, Mädchen=
und Kinderſtiefletten
nebſt einer reichen und mannichfaltigen Auswahl
Haus=, Commode= und Promenaden=Schuhe
in empfehlende Erinnerung zu bringen.
Gleichzeitig habe ich die Einrichtung getroffen, daß jederzeit Auswahl
zur Anprobe in die Wohnungen geſandt werden kann und bei nicht con
venirendem Falle wieder abgeholt wird. Durch den großen Abſatz, der mir
ſchon eine Reihe von Jahren zu Theil wurde, iſt es mir möglich, jeder
Concurrenz die Spitze zu bieten.
Preis-Couramt.
Hohe Herrenſchaftſtiefel von 8 M. an per Paar.
Herrenzugſtiefletten in Kalbleder M. 6, M. 6. 80, M. 7. 50, M. 9 u. ſ. w.
Hohe Damenſtiefel in Leder von M. 5. 50 an,
in üchtem Seehundleder und Doppelſohlen mit hübſchen
Ab=
do.
ſätzen (Handarbeit) M. 7. 50 und M. 8.
Kinderſchuhe von 65 Pfa. an,
Pantoffeln in Plüſch, Leder und Stramin zu allen Preiſen,
Lanz=Schuhe undStiefletten, Spangenſchuhe u. ſ. w.
Mädchen=
Reichſte Auswahl in Knaben=,
und Kinder=Stiefletten
in allen Höhen und Größen zum Knöpfen, Schnüren und mit Zügen
Arbeitsſchuhe und Stiefletten zu den bekannten billigen Preiſen.
Grosses Laager
in Winter-Schuhen und -Stiefeln, 400 Paar Filzpantoffeln in
ver=
ſchiedenen Sorten mit Lederſohlen.
Damen=Filzſtiefeln mit und ohne Beſatz und Lederſohlen,
für Mädchen und Kinder in allen Sorten,
do.
Lederſchuhe und Stiefletten mit Holzſohlen,
Cummischuhe.
Alle möglichen Sorten
Einlegsohlen
in Filz, Stroh, Kork u. ſ. w.
Eidd-Crsme.
W. Beſtellungen nach Maß ſowie Reparaturen jeder Art werden umgehend
Achtungsvoll
ausgeführt.
C. G. Gacob, Schuhſavrnant,
Ecke der großen Ochſengaſſe, dem Löwenbrunuen gegenüber.
10348)
Feinſtes
Laiser-Auszug-Mehl.
27 Pfa. das halbe zilo
FehstesNVeizen-Mehl,
24 Pfg. das halbe Kilo.
bei
guAus Loemek,
11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11,
17½ Heidelbergerſtraße 17½.
10241) Ein Pelzrock, für Kutſcher
geeignet, wird billigſt abgegeben. Näh.
Mathildenplatz 6, zwei Stiegen hoch.
oro DlulsehEs
4
Lpxxrurhh
ullSanotmann inEhneaien zm
in seiner Güte u. Wirksamkeit
erproht u. seit Jahren im In- u.
Anslande ürztlich empfohlen.
Nur Scht in Originalfaschen 1 H.
Derselbe elsenhaltie M. 1.40. in
Darmstadt bei Dr. A.
Pen-
per Apotheke, und Gustav
Beye, Hirschapotheke; in Pfung.
stadt bei Wwe. Chr. Lay II.
Briauattas
aus Steinkohlen und Braunkohlen
empfiehlt zu billigſten Preiſen
Ludwig Hohmeyer
Goderſtraße 5.
10349)
10212) Zu verkaufen!
Ein gebrauchter gr. Speiſeſchrank,
gr. Tiſch für gr. Küchen geeignet,
„ tannene Kommode mit Gefachen,
Bleichſtraße 32.
„ Kücheniiſch.
von A. Zunz ſel. Wwe in Bonn
in wöchentlich friſcher Zuſendung.
Emanuel Fuld,
10372)
Kirchſtr. 1.
89
S Gummifohlen
S
ſempfehle: große zu M. 1.50, kleine
be=
deutend billiger. Auch übernehme gleichzeitig
das Aufſchrauben derſelben zu den billigſten
Preiſen.
B. Witzler, Holzſtraße I.
Meinen Herren Geſchäftscollegen erlaſſe
dieſelben zum Selbſtloſtenpreis.
empfehle ich zu den billigſten Preiſen in reichhaltigſter Auswahl:
Schürzen, Unterröcke Beinkleider, Damenwäſche,
Taſchentücher, Dameneravatten, Cachenez.
Ferner: Tiſchdecken, Reiſedecken und Bettdecken.
Kopf=
tücher, Taillentücher
wegen Aufgabe dieſer Artikel bodentend unterm Preis.
Einzehne Hheider von M. 3.60 an.
10398
„
Paſſend für Weihnachtsgeſchenke.
Specialität.
10513)
Auszieh= und Sophatiſche,
polirte, viereckige Klapptiſche und Kindertiſchchen, in großer
Auswahl zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen und nur gute Arbeit.
G. Schuidt, Tiſchlermeiſter.
Alexanderſtraße 6.
Von Paris zurück
lade zur gefl. Anſicht meiner
V
uols’Queiitrtuuh
ergebenſt ein. Dieſelbe bietet eine reiche Auswahl der letzten und feinſten
Nouvenutés in Ball=Blumen, Federn, Fichus, Schleifen, Füchern,
Rüſchen, Schleier, Coiffüren, Caputzen, Herren= u. Damen=Cravatten,
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Pariſer Artikeln.
Auf mein Mandschuh-Lager in beſter Qualität mache
be=
ſonders aufmerkſam.
Garnirte Damen- und Kinder-Müte zu billiſten Preiſen.
Allenkuch-Focardl.
10514
eil 69,
Frankfurt a. M.
10515)
Zu bevorſtehenden
Beihnachts Bäckereien
empfehle meine feinen Mehle, ſowie ganze u ſelbſtgeſtoßenen Raffinade
und ſämmtliche dazu erforderliche Gewürze in beſter Waare.
Anis= und Buttergebackenes zu billigſten Preiſen.
Holz= und Blechformen werden gratis ausgeliehen.
Lugust Marburg.
Beſſungen.
10516) Eiu ſehr eleganter Schlitten
preiswürdig zu verkaufen.
16382) Gute Kartoffeln zu ver=
kaufen. Schloßgaſſe Nr. 3.
P. Breitwieſer, Rheinſtraße 37.
Taſelbürsten und Schauleh
10125) empfiehlt mit und ohne
Hlickereieinrichlung
E. Scharmann,
6 Ludwigsplatz 6.
8151) Dr. Nander'sDermatolly (neueſtes
Lederöl) erweicht ſelbſt das härteſte und älteſte
Leder, macht daſſelbe dehnbar, geſchmeidig
und waſſerdicht. Von Jägern ſpeciell
ge=
ſchützt. Beſtes Schmiermittel für Schuhe,
Stiefel, Pferdehufen,
Pferde=
geſchirre, Reitzeuge,
Chaiſen=
bedachungen. - Zu haben bei
Julins Röhler.
Hebig's Fleisch-Extract,
Restle's Eindermehl,
Condens. Hilch v. Cham,
Pst. schottische Hafergrüitze
in Originalpackungen zu 14 Pfd. 7 Pſd=
und 1 Pfd. Packeten zu reducirten Preiſen.
Emanuel Juld,
10388)
Kirchſtr. 1.
h.
mi leind
Wilhelminenſtraße 29,
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getrennt, zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
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Zimmer bel Etage, nach der Straße, ſofort
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Stock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen
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6e Nr. 5.
iſt die Manjarde, 3 Piecen und alle Be=
quemlichkeiten, zu vermiethen und gleich zu HaC,ausl
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8927) Schützenſtraße 9 ein möblirtes
R. RID, Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch.
9352) Grafenſtraße 19 Hinterbau,
1 Treppe hoch, 1 unmöbl. Zimmer per
1. Dezember zu beziehen.
9357) Sandſtraße 32 drei große
hwein,
Zimmer nach der Straße, nebſt Küche,
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Manſardenzimmer und ſonſtigem Zubehör
alsbald zu vermiethen.
9383) Beſſ. Heidelbergerſtr. 57 iſt
in meinem neu erbauten Hauſe der mittlere
WBIIL,
und untere Stock zu vermiethen und ſofort
igen.
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zu beziehen. 10520)
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1a961
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Holztapeten und
leisten werden für
Puppenſ.
meterweiſe abgegeben.
Einfarbigen Wollg'
staub in allen Farben.
-Hochſtatter 9423) Eliſabethenſtraße 1 im Hinter=
haus ein Logis, ſowie Magazinsräume u.
Comptoir alsbald zu vermiethen.
9512) Saalbauſtraße 7 iſt der zweite
1N.
Stock von 5 großen Zimmern und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, ſofort beziehbar.
9520) Kiesſtraße 3 ein Logis an eine
E9
ruhige Familie ſofort zu vermiethen.
n3. abwaſchbare 9813) Bleichſtraße 47, 3. Stock, ein
ſchmale Gold-ſſchönes möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
9816) Stiftſtraße Nr. 65 3. Stock,
ganz neu hergerichtet, 5 Zimmer, 2 Kam=
tuben
mern, nebſt allen Bequemlichteiten, für 240 fl.
10003)
Kirchſtraße 5
undu. Woll-'ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
10072) Eliſabethenſtraße 8 iſt der
dritte Stock, 5 Zimmer, Küche, Magd= u.
Bodenkammer ꝛc., an eine ruhige Familie
uDoyne.
zu vermiethen.
2373
10164) Aliceſtraße 8 iſt der 3. Stock
ammt allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
10173) Ludwigsſtraße iſt der
zweite Stock meines Hauſes zu
ver=
miethen und per 25. März 1880 zu
beziehen.
Ferdinand Mann.
10246) Schützenſtraße 20 ein ſchönes
Manſardenzimmer an ein lediges
Frauen=
zimmer per 1. Januar billigſt zu verm.
10248) Gr. Ochſengaſſe 2 zwei ſchön
möblirte Zimmer ſind zu vermiethen mit
oder ohne Penſion.
10322) Blumenthalſtraße63, genannt
Schneidmühle, 2 Logis zu vermiethen.
Näheres Kirchſtraße Nr. 6.
10324) Marienplatz 5 ein eleg. möbl.
Zimmer mit Kabinet für 1. Jan. zu verm.
10522) Verl. Kiesſtraße 70 eine
ſchöne Wohnung, bel Etage, 4 Zimmer
nebſt 2 Manſardezimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten bis zum Frühjahr an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
a Anterzeichneter wohnt Wilhelms=
E ſtraße Nr. 20. Sprechſtunde
von 2-3 Uhr Nachmittags.
Beſtellungen werden auch in der Hirſch=
Apotheke entgegen genommen.
E. Weichel, Dr. med.
- „ a nterzeichnete, mit den beſten
Zeug=
niſſen von Gießen zurückgekehrt, em=
2
pfiehlt ſich den geehrten Damen bei
vorkommenden Entbindungen beſtens.
Elise Hess, Hebamme,
Louiſenſtraße 8.
Hade Patentannelegen
Bah. 2-Lö
PelzLiigutz-ta
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Spacialarzt Dr. ned. Heyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
534
3654)
Geſucht
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener
unger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition
10301) Eine junge Frau empfiehlt ſich
im Waſchen und Putzen oder Aushülfſtelle.
Große Kaplaneigaſſe Nr. 26.
0355) In eine kleine Familie auf dem
Lande wird ein zuverläſſiges Frauenzimmer
mit guten Empfehlungen zur Unterſtützung
der Hausfrau geſucht. Offerten unter 4 B
100 poftlagernd Darmſtadt.
10488) Mehrere junge Leute können
Koſt und Logis erhalten bei Jsraeliten.
Lauteſchlägerſtraße 30, parterre.
2374
R240
Alice=Ptiftung.
Einladung zur conſtituirenden Generalverſammlung.
Da die Sammlungen zur Alice=Stiftung, zu welchen durch Aufruf vom Januar
l. J. eingeladen wurde, nunmehr als geſchloſſen zu betrachten ſind, erlaubt ſich der
unterzeichnete Vorſitzende des proviſoriſchen Comite's alle Diejenigen, welche Beiträge
gezeichnet haben, zu einer Generalverſammlung auf
Mittwoch den 17. l. Mts., Nachmittags 2 Uhr,
in den Saalbau zu Darmſtadt
einzuladen. In dieſer Generalverſammlung ſoll Beſchlußfaſſung über die Statuten,
und eventuell die Wahl des Vorſtandes erfolgen. Der der Berathung zu Grunde
liegende Entwurf der Statuten wird an ſämmtliche Unterzeichner des Aufrufs
ver=
ſendet und kann bei dieſen in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 3. December 1879.
10525)
Dr. Goldmann, Oberconſiſtorial= Präſident.
ſeschälts-Fröfinung und Emplehlung.
Hiermit zur Anzeige, dass ich mich im Hause des Herrn Enders am
weissen Thurm als Sattler etablirt habe.
Gleichzeitig empfehle ich meinen Vorrath in Reisekoffern, Taschen u. 8. w.
10526)
L. Heppenheimer.
Un alle Freunde der Vogelwelt.
Feſigefroren iſt das Erdreich und eine dichte Schneedecke iſt über daſſelbe gebreitet.
Hungernd und frierend kommen die armen Vöglein in die Nühe der menſchlichen
Wohnung und betteln um ein wenig Nahrung. Wir ſind nun um dieſe nicht in Sorgen,
denn allüberall in Stadt und Land öffnen ſich milde Hände. Arm und Reich, Hoch
und Niedrig, gibt gern und reichlich, und der Thierſchutzverein kann ſich mit Stolz
ſagen, daß dies eine Frucht ſeines Wirkens iſt. Wenn wir nun trotzdem heute kommen
und wie alljährlich bitten:
Gedenket der armen Vöglein!
ſo geſchieht dies mit Rückſicht auf die, welche aus übergroßer Scheu ſich nicht nahe an
die menſchlichen Wohnungen heranwagen, ſondern in den Außengärten ꝛc kümmerlich
ihr Leben zu friſten ſuchen. Auch dieſen möchte der Thierſchutzverein gern den Tiſch,
decken und bittet freundlichſt um Gaben bierzu, ſei es Geld oder Futter, alles wird
dankbar angenommen. Zugleich ſollen für die Geldgaben
Vogelfutterhäuschen,
wie ein ſolches ſchon im letzten Winter probeweiſe im Herrngarten aufgeſtellt war und
ſich trefflich bewährte, hergeſtellt und aufgeſtellt werden.
Gaben werden auf unſerem Bureau: Waldſtraße 3 dankbar angenommen.
Der Vorſtand des Thierſchutzvereins für das Großh. Heſſen.
„
8
Laden geſucht.
In der oberen Rheinſtraße wird ein
ge=
räumiger Laden mit Comptoir auf eine
Reihe von Jahren zu miethen geſucht.
Offerten unter P 399 nimmt die Erp
d. Bl. entgegen
10304) Wir ſuchen für ein zweites
Ge=
ſchäft in Larmſtadt, in guter Lage, einen
geräumigen Laden mit geeigneten
Lager=
räumen, und reflectiren insbeſondere auf ein
Haus mit Thorfahrt, welches event. zu
Hublitz & Co.
kaufen iſt.
10527) Zwei lüchige
Maſchinen=Monteure
die ſelbſtſtändig arbeiten können, für eine
Maſchinenfabrik in Offenbach a. M.
ge=
ſucht. Anerbietungen nebſt Copien von
Zeugniſſen ſind unter G. 62684 an die
Annoncen=Expedition von
Hausen-
stein & Vogler, Frankfurt a. M.
einzuſenden.
Geübte Näherinnen werden
5 C angenommen bei
noch
A. Roſenthal u. Co.,
Ernſt=Ludwigsſtr. 16.
10529)
Kinderfrau.
Zum Eintritt auf Weihnachten wird in
Worms eine Kinderfrau, die waſchen und
bügeln kann, geſucht. — Näheres in der
Expedition d. Bl.
10530) Ein junger Mann, Conditor,
aus guter Familie, mit guten Zeugniſſen,
ſucht jetzt oder ſpäter Stelle. Näheres
Bleichſtraße 23.
der Oppenheimer
Katha=
rinen=Kirche=Lotterie ſind
3 Mark in der Exp.
d. Bl. zu haben.
0531)
Geſuch t.
Ein ſauberes, tüchtiges Mädchen, das
kochen kann und Hausarbeit verſteht, zu
Weihnachten geſucht. Zeughausſtr. 3 parterre.
Frlsche Schellflsche,
Engl. Bückinge zum Roheſſen.
P. Polh,
2)
Bleichſtraße.
10532)
9670) Eine Wheeler=Wilſon=
Rüh=
maſchine, die ſich beſonders gut zum
Weiß=
zeugnähen eignet, iſt billig abzugeben.
Näheres in der Expedition.
10533)
Dankſagung.
Verwandten, Freunden und Bekannten,
welche ſo herzlichen Antheil an dem ſchmerz
lichen Verluſte unſerer lieben unvergeßlichen
Gattin, Mutter, Schweſter, Schwägerin,
Tante und Schwiegertochter
Eliſabetha Schmidt, geb. Darmſtädter,
nahmen, ihr die letzte Ehre erwieſen und ſie
zur Ruheſtätte begleiteten, hiermit unſeren
tiefgefüblten Dank.
Beſſungen, den 8. Dezember 1879.
Die tranernden Hinterbliebenen.
10534) Ein gebrauchtes guterhaltenes
Planino wird zu kaufen geſucht. Offerten
mit Preisangabe unter B Nr. 18 beliebe
man bei der Expedition d. Bl. abzugeben.
10535)
Ans der Nähe.
Wenn wir uns auch ſchon zum öfteren davon
überzeugten, wie ſehr die Induſtrie in unſerer
Nachbarſtadt Offenbach fortſchreitet, ſo geſtehen
wir trotzdem, daß es wohl bewundernswerth iſt
was einzelne Etabliſſements zu bieten ſich bemühen.
Ganz beſonders darf das wohl von der Firma
C. Weinſchenk daſelbſt geſagt werden, deren
Lager in herrlichen, geſchmackvollen Gegenſtänden
geradezu überraſchend iſt. Wir hören da z. B.
einerſeits das primitive Muſikwerk einer großen
alterthümlichen Uhr aus dem 17. Jahrhundert,
andererſeits feſſeln den Hörer in bezaubernder
Weiſe die Klänge von herrlichen Muſikwerken
der Neuzeit in einer Weiſe, daß man ſich ſagt,
ein ſolch häusliches Vergnügen bereitendes Werk
ſollte eigentlich nirgends fehlen. Auch hören
wir da, trotz der Kälte, die lieblichen Weiſen der
Nachtigall und ſonſtiger gefiederter Sänger, deren
Schlag ſo natürlich iſt, daß man nicht ahnt, es
ſei nur ein künſtlicher Vogel. Auch die vielen
anderen geſchmackvollen, in edlen Formen
ge=
haltenen Gegenſtände, die alle auf s
Ueber=
raſchendſte Muſik machen, anzuſehen, iſt
wirk=
lich der Mühe werth. Wenn wir ſchließlich noch
erwähnen, daß daſelbſt ſogar ſchon für 3 M.
eine kleine Spieldoſe zu haben iſt, ſo glauben
wir, da doch der Augenblick immer näher rückt,
der Manchem ob des zu kaufenden Geſchenkes
Kopfzerbrechen macht, das Geſagte nicht
uner=
wähnt laſſer zu ſllen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 9. Dezember.
Zum erſten Male:
Sodom und Gomorrha.
Schwank in 4 Arten von F. v. Schönthan.
Baron Wilhelm von Emmer=
Hr. Fiala.
land.
Ludmilla von öſchner, Wittwe grl. Verl.
Richard Chriſten, Maler.. Hr. Edward.
Frl. Weigel.
Elſa, ſeine Schweſter
Paul Dohlhof, Schriftſteller, Hr. Peppler.
Weinmüller
Hr. Werner.
Frl. Schütky.
Guſtel, ſeine Frau
Fränzchen, deren Nichte
Hr. Haſem.=Kläger
Hr. Franke.
Blaſius, Kellner
Frl. Ethel.
Lane, Magd
W. Knörzer.
Seppel, Schafhirt
Hr. Leib.
Ein Führer
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
N6
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 9. December.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Caſernen=
Inſpector Scharmann bei der Garniſonsverwaltung Darmſtadt das
hitterkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen
ver=
liehen.
— Kommenden Sonntag den 14. December, am Jahrestag des
Lodes der höchſtſeligen Großherzogin Alice, findet in der Heilanſtalt,
Mauerſtraße, eine Gedächtnißfeier ſtatt.
Der Finanzausſchuß der 1. Kammer trägt, entgegen dem früheren
Beſchluſſe, Beitritt zu den ſ. Z. von der Kammer gefaßten Beſchlüſſen
bezüglich der Vorlage Großh. Regierung, die Errichtung einer
Lan=
des culturrenten caſſe betr., an und wiederholt zugleich das Erſuchen,
ſobald als möglich ein Geſetz zur Gründung einer Landescreditbank nach
dem ungefähren Muſter der in Caſſel, Hanover, Wiesbaden und Gotha
beſtehenden derartigen Inſtitute behufs Hebung des geſammten
land=
wirthſchaftlichen Realcredits vorzulegen.
Der Kreistag trat Montag zu einer außerordentlichen
Eitzung zuſammen, in welcher Herr Regierungsrath Spamer den
Vorſitz führte und die Herren Bankier Sander und Steuerrath
Küchler als Urkundsperſonen fungirten. Zunächſt beſchäftigte man
ſich mit der Vorlage des Kreisausſchuſſes wegen Crediterweiterung des
Voranſchlags für Unterſtützung von Landarmen, Irren und blödſinnigen
Kindern, wofür der im Budget vorgeſehene Betrag von 21,300 M. nicht
ausreicht, weshalb ein Nachtragscredit von weiteren 4900 M. eröffnet
wurde. Dieſe Summe ſolle einſtweilen leihweiſe aus dem Fond für
Unterſtützung von Angehörigen der Reſerve und Landwehr entnommen
und im Jahr 1881 mit den laufenden Bedürfniſſen des Kreiſes erhoben
reſp ausgeſchlagen werden. Im Anſchluß hieran berieth man den von
Herrn Oberbürgermeiſter Ohly geſtellten Antrag, die Staatsregierung
zu erſuchen, eine Abänderung des Geſetzes vom 14. Juli 1871 m der
Richtung eintreten zu laſſen, daß die Functionen der
Landarmen=
verbände auf das Großherzogthum oder doch auf die Provinzen
übertragen werden möchtenl, wie ſolches anderwärts z. B. in Sachſen,
Mecklenburg, Sachſen=Weimar, den freien Städten u. ſ. w.
der Fall iſt. In der ausführlichen Motivirung des Antrags wurde
ſchlagend nachgewieſen, daß unſere, aus den Kreiſen gebildeten
Land=
armenverbände viel zu klein ſeien und nur diejenigen Kreiſe belaſteten,
in welchen größere Städte liegen, denn nur dort ſtrömte das
Vagabundenthum und die den Landarmenverband in Anſpruch nehmende
fluctuirende Bevölkerung zuſammen, zumal die kleineren Gemeinden
notoriſch die ſich bei ihnen meldenden Hülfsbedürftigen nach den größeren
Städten abſchicken, weil „es dort beſſerr ſei. Nach kurzer Debatte, an
welcher ſich außer dem Antragſteller noch die Herren Laudenheimer
und Küchler betheiligten, fand der Autrag einſtimmige Annahme
und ſoll den größeren Städten Gelegenheit gegeben werden, ſich in
frag=
licher Richtung anzuſchließen. — Letzter Gegenſtand der Tagesordnung
war die Wahl eines Mitgliedes des Kreisausſchuſſes an Stelle des
aus=
geſchiedenen Herrn Oberfinanzrath O. Hofmann. Gewählt wurde Herr
Rechtsanwalt Lindt mit 7 Stimmen, während auf Herrn
Oberbürger=
meiſter Ohly 6 Stimmen fielen.
Schwurgerichtsſitzung vom 8. December.) Heute
began=
nen die Sitzungen des Schwurgerichtshofs für das 4. Quartal 1879 und
ſitzt auf der Anklagebank der 19jährige Dachdecker Daniel Schuſter von
Darmſtadt unter der Anklage, im Sommer vorigen Jahres 1) aus einem
in der Kiesſtraße zu Darmſtadt gelegenen Gebäude der Dienſtmagd
Eliſe Häling aus Bensheim eine Summe Geldes im Betrage von
min=
deſtens zehn Mark, ein Paar Ohrringe, einen Ring, ein Taſchentuch und
ein Portemonnaie mit einigen Mark Inhalt in der Abſicht rechtswidriger
Zueignung weggenommen zu haben, nachdem er zuvor in diebiſcher
Ab=
ſicht die verſchloſſene Thüre des Zimmers, in welchem die erwähnten
Gegenſtände aufbewahrt waren, erbrochen gehabt hatte; 2) aus einem in
der Aliceſtraße in Darmſtadt gelegenen Gebäude der Dienſtmagd Eliſe
Dillmann von Zwingenberg zwei Brochen und ein Paar Frauenſtiefel in
der Abſicht rechtswidriger Zueignung weggenommen zu haben, nachdem
er zuvor in diebiſcher Abſicht von dem Dache des Gebäudes aus in die
verſchloſſene Stube durch ein Fenſter eingeſtiegen war: 3) in ein
in der Wendelſtadtſtraße in Darmſtadt gelegenes Gebäude von
dem Dache desſelben aus durch ein Fenſter in diebiſcher Abſicht
ein=
geſtiegen zu ſein und hierſelbſt ein fremdes Portemonnaie in der
Abſicht rechtswidriger Zueignung weggenommen zu haben; 4) der
Dienſtmagd Roſalie Stiegler zu Darmſtadt eine Partie Kinderzeug
in der Abſicht rechtswidriger Zueignung weggenommen zu haben, —
und hat derſelbe dieſe Verbrechen größentheils zugeſtanden, hat auch
für die Begehung dieſer Thaten keinerlei Entſchuldigung. Gegenüber
der Anklage und den Zugeſtändniſſen hatte der Vertheidiger,
Rechts=
anwalt Pfaff, einen ſchwierigen Stand und konnte derſelbe nur für das
Vorhandenſein von mildernden Umſtänden plaidiren, die ſich in der
großen Jugend des Angeklagten, der geringen Erziehung und darin
boten, daß mit 5 Jahren ihm der Vater geſtorben und ſeine Mutter
ſich wieder anderweit verehelicht habe. Nachdem die Geſchworenen die
Schuldfrage bezüglich der Punkte 1, 2 und 4 bejaht hatten, die
Schuld=
frage zub 3 verneint, auch die mildernden Umſtande bei 1 und 2
ver=
neint, dagegen bei der Frage über Punct 4 bejaht hatten, ergriff der
Staatsanwalt das Wort und beantragte unter Berückſichtigung des Um=
240
2375
ſtandes, daß der Angeklagte ſchon ein Mal wegen Diebſtahls beſtraft
worden, ſeines jugendlichen Alters, ſowie des Umſtandes, daß er, wegen
Körperverletzung am 25. Juli 1879 zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt,
dieſe Strafe noch nicht verbüßt hat, für denſelben eine Zuchthausſtrafe
von 1 Jahr 6 Monaten. Der Gerichtshof verurtheilte denſelben in eine
Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 9 Monaten unter Abrechnung von vier
Monaten Unterſuchungshaft, ſprach ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf
die Dauer von 3 Jahren ab und ſprach die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht
aus. Zugleich verurtheilte ihn der Gerichtshof zur Tragung von ¾ der
Unterſuchungskoſten.
Am 3. d. Mts. fand in den Räumen des Saalbaues die
dies=
jährige General=Verſammlung des Gartenbau=Vereins in
Anweſenheit von ca. 80 Vereins=Mitgliedern ſtatt. Es brachte Herr Hof=
Bouquet=Lieferant Henkel bei derſelben zur Ausſtellung: ein ſchönes
Exemplar von Encharis amazonica, ferner eine reiche Collection von
Remontant=Nelken. Letzteren wurde durch das Preisgericht (
Handels=
gärtner H. Noack, Verwalter Zaubitz und Obergärtner Krugmeyer) der
Monatspreis zuerkannt. Die geprüfte Jahresrechnung pro 1878 wurde
vorgelegt und von dem Präſidenten, Herrn W. Schwab, zunächſt der
Austritt von 6 Mitgliedern - wovon 2 durch Tod -, dagegen der
Zu=
gang von 4 neuen Mitgliedern angezeigt. In dem hierauf zum Vortrag
gelangenden Jahresbericht gab zunächſt der Vorſitzende der Befriedigung
Ausdruck, welche der blühende Zuſtand des Vereins erwecke. Derſelbe
zählt gegenwärtig 576 Mitglieder (nachdem im abgelaufenen Vereinsjahr
48 neue Mitglieder beigetreten, dagegen 46 abgegangen waren, worunter
5 durch Tod und die Mehrzahl der übrigen durch Wegzug).-
Die
regelmäßigen Monatsverſammlungen zeigten jederzeit eine höchſt rege
Be=
theiligung und legten Zeugniß ab für den lebendigen Geiſt innerhalb
des Vereins. Die Zahl der Referate ſtieg von 15 auf 26, die der
ein=
gehenderen Beſprechungen von 10 auf 21. An den Monatsausſtellungen
betheiligten ſich 26 Mitglieder (19 im Vorjahr). Eine zunehmende
Theil=
nahme der Frauen an den Vereinsverſammlungen wird mit Vergnügen
conſtatirt und hervorgehoben, daß in Frankreich die Betheiligung der
Frauen, auch der höheren Stände, an der ſo angenehmen Gartenbau=
Beſchäftigung eine allgemeine iſt.
Die Jahres=Rechnung ergab folgende Ziffern. 1) Einnahme:
Kaſſen=
beſtand aus dem Vorjahr M. 317. ordentliche Beitrage Mr. 2935,
außer=
ordentliche Beiträge M. 56, Beiträge zur Obſtbauſection M. 400, Summa
M. 3708. 2) Ausgabe: M. 3319, demnach Kaſſenbeſtand M. 389.
Unter den Ausgaben befinden ſich M. 204 für Bücher und Zeitſchriften,
M. 655 für die Rheiniſche Gartenſchrift, Druck= und Buchbinder=Koſten
M. 79, Bureaukoſten und Vereinsdiener M. 396, Localmiethe M. 82,
Bibliothek M. 100, Samenvertheilung M. 617, Pflanzenverloſung M. 244,
für die Obſtbau=Section M. 604 ꝛc. - Hervorzuheben iſt noch die
Schenkung eines Ungenannten von M. 1000 mit detaillirter
Beſtim=
mung für die Verwendung im Intereſſe der Hebung der Obſtbaumzucht.
- Zu den erzielten Vereinsleiſtungen übergehend, hebt der Bericht die
neue freundliche Anlage vor dem Friedhof hervor, - welche, vordem
ein wüſter Platz - nun in harmoniſcher Weiſe mit den reichen
Pflan=
zungen des Friedhofs correſpondirt. Die Einführung der
Pflanzenver=
theilung an Arbeiter (nach dem Vorbilde holländiſcher Städte) hat den
erfreulichſten Anklang bei denſelben gefunden, und ſind ſehr ſchöne
Pflege=
reſultate ausgeſtellt und entſprechend prämiirt worden. Es betheiligten
ſich 238 Familien an der Pflege und 134 an der Ausſtellung, während
für das laufende Jahr noch regere Theilnahme in Ausſicht ſteht. Die
Beförderung der Kenntniß eßbarer Schwämme, welche ſich der Verein
zur Aufgabe gemacht hat, fand in zwei Excurſionen unter der Führung
des Reallehrer Kaiſer, nach den Laubwäldern im Oſten und nach den
Tannenwäldern im Weſten der Stadt, ihren Ausdruck, und lieferte
reich=
liches Material zur Vergleichung und Beſtimmung an der Hand des
„Dr. Harald'ſchen Werkes über ſchädliche und nutzbare Schwämme=
Der Bericht bedauert die verhältnißmäßig geringe Benutzung der
gegen=
wärtig ca. 1400 Bände zählenden Vereinsbibliothek. Dieſelbe, aus den beſten
Werken über Gärtnerei beſtehend, iſt nunmehr im Saalbau untergebracht.
Zu der von dem hieſigen Gartenbau=Verein ſtets mit beſonderer Vorliebe
begünſtigten Roſen=Cultur bemerkt der Bericht, daß, wie ſ. Z. hier
ſchon ein Verzeichniß der vorzüglichſten Roſenſorten, nach Farben geordnet,
aufgeſtellt worden ſei, ſo habe nun der Wittſtocker Gartenbauverein
unter Mitwirkung von 42 anderen Vereinen den gleichen Gedanken im
Großen ausgeführt und eine geordnete Roſen=Rangliſte entworfen, an
deren ½ and die hieſige Aufſtellung ergänzt wurde. Dieſelbe wird
dem=
nächſt gedruckt und an die Vereinsmitglieder vertheilt werden. Die
an=
geſtrebte Verbeſſerung der Raſen=Cultur vermittelſt des Mähens mit
der Maſchine hat verſchiedene Gartenbeſitzer veranlaßt, dieſelbe
einzu=
führen, und waren die gewonnenen Reſultate befriedigend. Die Koſten
ſtellten ſich für Raſen von 5-15⬜Klafter Flächengehalt auf 15 Mark,
für ſolche von 80-140 ⬜Klafter auf 20 Mark für 9-Iomaliges Mähen,
größere Raſenflächen verhältnißmäßig billiger. Man hofft, daß das
ge=
gebene Beiſpiel zahlreiche Nachahmer findet, umſomehr, als der
Koſten=
punkt durch größere Dauerhaftigkeit theilweiſe compenſirt wird. Weiter
gedenkt der Bericht des mit der Sojabohne gemachten Anpflanzungs=
Verſuches (welcher durch die Ungunſt der Witterung in dieſem Jahre
noch kein endgültiges Urtheil geſtattet), der Vertheilung von Blumen=
und Gemüſeſamen an die Vereinsmitglieder (wofür M. 263.
ver=
ausgabt wurden), der Bemühungen zur Hebung der Obſtbaum=Cultur,
welche in unſerer Provinz noch Vieles zu wünſchen läßt und bei richtiger
Förderung nach unſeren elimatiſchen Verhältniſſen reiche Erträgniſſe ver=
2376
Zaubitz
Montag früh - 1680 R bei O. S. O. In höher gelegenenen Stadt= im 2. und 3. Acte namentlich rühmend erwähnen.
theilen wurden über 180 conſtatirt.
- Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 2. bis
6. Dezember: Kartoffeln Weißgelbe 100 Kilo 5 M. 50 Pf. 1bis 5 M.
80 Pf., im Kumpf 40 bis 45 Pf., Seeländer 105 Kilo 6 M. bis
7 M., im Kumpf 45 bis 50 Pf., Salatkartoffeln im Kumpf 70 Pf.,
Schafnaſen 100 Kilo 9-10 M 1 im Kumpf 60 bis 65 Pf., Kohläpfel
11 bis 12 M., im Kumpf 75 Pf., Graue Reinetten 11 bis 12 M.
50 Pf., im Kumpf 80 Pf., Goldreinetten 13 bis 14 Mark, im Kumpf
85 Pf. bis 1 Mark, Borsdorfer i7 bis 18 Mark, im Kumpf 1 M.
bis 1 M. 20 Pf., franzöſiſche Betzelbirnen 100 Kilo 12 M., im Kumpf
80 Pf., Dorbirnen 10 M., im Kumpf 55 bis 60 Pf., Butter per ½ Kilo
1 M. 15 Pf., in größeren Parthien billiger, Käſe per Stück 3 bis
5 Pf Bauernkäſe 6 bis 10 Pf Schmierkäſe per ¼ Liter 18 Pf.,
Deutſche Eier 100 Stück 6 M. 50 Pf., 1 Stück 9 Pf., Kalkeier
100 Stück 5 M. 80 Pf., 1 Stück 6 bis 7 Pf., Italieniſche 8 M.
40 Pf. bis 8 M. 80 Pf., 1 Stück 9 Pf., Weißkräut 100 Stück 8 bis
11 M., 1 Stück 8, 9 bis 14 Pf. Rothkraut 1 St. 6 bis 20 Pf.,
Blu=
menkohl 1 Stück 15 bis 25 Pf. Italieniſchen Häupterſalat 1 Stück
20 Pfl. Endiwie 1 Stück 3-6 Pf., Sellerie 1 Stück 3 bis 10 Pf.,
Zwiebeln 100 Kilo 16 bis 20 M., ein Stück 1 bis 3 Pf., Meerrettig
100 Stangen 1. Sorte 15 M., 1 Stange 12 bis 20 Pf. 2. Corte
10 M., 1 Stange 6 bis 10 Pf., Kaſtanien per ½ Kilo 15 bis 25 Pf.,
Nüſſe per Hundert 25, 30 bis 35 Pf. Rehziemer 7-12 M., Keule 5
bis 8 M. Bug 11 M. 50 Pf. bis 2 M., Kopf und Hals 80 Pf. bis
1 M. 50 Pf., Haſen 1 Stück 3 bis 5 M., kleinere 1-3 M., Gänſe per
St. 4-6 M., im ½ Kilo 65 bis 70 Pf., Enten 1 Stück 1-2 M.,
Hahnen per St. 1-3 M., Hühner per Stück 80 Pf. bis 1 M.
50 Pf., Feldhühner 1-2 M., Hechte per * Kilo 60 bis 80 Pf.
Karpfen 80 Pf. bis 1 M., Schellfiſch 25-30 Pf., Bräſſen 25 bis
30 Pf., Weißfiſche 20 bis 25 Pf.
— Montag den 15. December d. J., Vormittags 10 Uhr findet
zu Mainz im Saale des Raimundegartens eine ordentliche Delegirten=
Verſammlung des Verbands heſſiſcher landwirthſchaftlicher Conſumvereine
pro 1879 ſtatt, zu welcher alle Verbandsgenoſſen eingtladen ſind:
Ta=
gesordnung: 1) Rechenſchaftsbericht des Präſidenten. 2) Geſchäftliche
Angelegenheiten. 3) Nach welchen Grundſätzen iſt der Ankauf von
Sämerei und Saatgut zu regeln? Referent: Dr. Wagner -
Darm=
ſtadt. 4) Die Aufnahme nicht heſiſcher Vereine in den Verband. 5)
Ueber die Buchführung der ländwirthſchaftlichen Conſumvereine.
Refe=
rent: Groh — König. Correferent. Wiener - Darmſtadt. 6) Wahl
des nächſten Verſammlungsortes.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. b. December. Uriel Acoſta. Trauerſpiel in 6 Acten
von Karl Gutzkow. Als Introduction wurde die von L.
Schindel=
meißer zu dieſer Dichtung componirte, höchſt charakteriſtiſche Quverture
vom Orcheſter vortrefflich executirt. — Der Träger der Titelrolle, Herr
Fiala, war ganz die verkörperte Erſcheinung des vom Dichter in dieſem
Charakter mit kühnen Zügen gezeichneten edlen Repräſentanten des
männ=
lichen muthigen Forſchergeiſtes und überzeugungstreuen Kämpfers der
Denkfreiheit, gegenüber dem Zelotismus des ſtarren Buchſtabenglaubens
und der todten Satzungen. Der uns zubemeſſene Raum verſtattet uns
nicht, alle Phaſen dieſer Meiſterdarſtellung zu analyſiren. Edel in
Er=
ſcheinung und Sprache, die ſich zu feuriger, überwältigender Beredſamkeit
in dem Fortgange der Handlung ſteigerte, ſchuf der Künſtler ein
Lebens=
bild voll ergreifender Wahrheit. Wie die Scene mit de Silva das
Ge=
präge der feſten Ueberzeugungstreue trug, ſo ergreifend veranſchaulichte
der Darſteller in der rührenden Scene mit der blinden Mutter den
Seelenkampf des feſſelnbrechenden Denkergeiſtes mit der im Juden
tief=
gewurzelten Verehrung für das greiſe Familienhaupt, der ihn endlich zum
Entſchluſſe des Widerrufes treibt. Ein würdiges Seitenſtück war der
de Silva des Herrn Werner. Der an Talmud und Thora
feſthal=
tende Jude, deſſen Glaubenstreue ſeinem Denken und Forſchen als höchſte
Richtſchnur dient, war mit Meiſterhand gezeichnet und bildete in ſeiner
plaſtiſchen Ruhe einen wirkungsvollen Contraſt zu dem jugendlichen Feuer
ſeines früheren Schülers. Der verknöcherte Zelotismus des altersſchwachen
„ Ben Akiba” ſowie des fulminanten, de Cantos- kam in der Darſtellung
der Herren Butterweck und Mendel zur charakteriſtiſchen Geltung,
nur wurde die Sitzung der Rabbinen im 4. Act durch die allzuhörbare
Mitwirkung aus dem Soufleurkaſten ſehr beeinträchtigt. Frl. Weigel
gab als „Judith' ein vortrefflich gezeichnetes Bild der begeiſtert Liebenden,
bie. nach Erfüllung ihrer Kindespflicht im freiwilligen Opfertode ihre Liebe
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ſpricht. — Durch Herrn Oberſtabs=Auditeur Eigenbrodt wurde hierauf beſiegelt. Die wenig dankbare Rolle ihres Verlobten, des „Ben Jochais,
Namens der Vereinsmitglieder dem Vorſitzenden der Dank derſelben für fand in Herrn Edward den beſten Vertreter. Die Mutter Acoſtaz
den umfaſſenden klaren Bericht ausgeſprochen und dem Vorſtande und „die greiſe und blinde Eſther' wurde von Frau Steck mit ergreifende
Rechner Decharge ertheilt. Die ſodann vorgenommene Erſatz= reſp. Neu= Naturwahrheit und rührender Innigkeit zur Anſchauung gebracht. Her
wahl des Vorſtandes ergab als Reſultat die Wahl der Herren: Rentner Mickler als „Manaſſe Vanderſtraaten” war ganz an ſeinem Platze.
Diehl Generalmajor v. Frankenberg, Aſſiſtent Göbel, Rentner Juſtus Fr. Haſemann=Kläger lieferte als Knabe „Baruch Spinoza' ein
Roack, Hofgärtner Rudolf Noack, Lehrer Sauerwein und Verwalter kleines Meiſterſtückchen von jugendlicher Beredſamkeit. Die andern
lä=
neren Rollen waren alle in guten Händen.- Noch müſſen wir die
Nach den Beobachtungen des Kataſteramts hatten wir hier am zeitgemäßen Coſtüme der Gäſte, ſowie die naturgetreuen Decorationen
(4. I.)
Sonntag, den 7. Dezember. Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 3 Akien von Richard Wagner.-Obwohl dieſe erſte Wieder.
holung kein ſo gefülltes Haus erzielte, als die erſte Aufführung, ſo war
dafür die Anerkennung von Seiten des Publikums eine um ſo wärmere,
ja geradezu enthuſiaſtiſche, ein Beweis, daß die Schönheiten dieſer
herr=
lichen Tondichtung durch öfteres Anhören erſt zum vollen Verſtändniß
und Würdigung gebracht werden können. Wenn der Eindruck der erſten
Aufführung mehr ein die Sinne überraſchend feffelnder war, ſo wurde
dieſe zweite mit geklärtem Verſtändniß und geſpannteſter, von Scene zu
Scene, von Akt zu Akt ſich ſteigernder beifälliger Theilnahme aufgenommen.
Es war aber auch die Vorſtellung eine durchweg muſtergiltige. Da wir
das Sujet der Oper wohl als ziemlich bekannt vorausſetzen dürfen, ſo
genügt hier ein kurzer Umriß. Der reiche Goldſchmied und Meiſterſinger/
Pogner” kündigt in der Singſchule ſeinen Collegen den Entſchluß an
bei dem am bevorſtehenden Johannisfeſte ſtattfindenden öffentlichen Werb=
und Wettgeſang dem als Sieger von den Meiſtern anerkannten Sänger,
„weß Standes er auch ſei,= als Preis mit ſeinem Hab und Gute zwiez
geh und ſteh: Eva, ſein einzig Kind zur Ehe zu geben. Sie ſelbſt ſolle
mit am Preisgericht Antheil nehmen, und dem als Meiſterſinger
aner=
kannten Sieger den Lorbeerkranz reichen, doch ſollte ihr die Wahl frei
ſtehen, ob ſie den Bewerber um ihre Hand als Gatte annehmen wolle
oder nicht. Ein junger Ritter, „Walther von Stolzing=, hat Eva in der
Kirche geſehen und von Liebe zu ihr entbrannt, erobert er ihr Herz und
theilt ihr ſeinen Entſchluß mit, den ihm von ihrer Begleiterin,
Magdalene=
mitgetheilten obigen Bedingungen zu entſprechen, und ſich den Beſitz ihrer
Hand zu erſingen. Nachdem er ſo mit der Tochter einig geworden, theilt
er ſein Vorhaben dem Vater mit, der ihn bereits kennt, und wird ſofor
in der Singſchule auf Pogner's Empfehlung zum Meiſtergeſang zugelaſſen.
Da er aber mit den Regeln der Meiſterſingerzunft Unbekannt iſt, ſo
ſchlägt ſein Probegeſang fehl. Er hat ſich aber dadurch an „ Hans
Sachs=
einen vorurtheilsfreien Bewunderer und warmen Gönner erworben, durch
deſſen vermittelnde Belehrung und von der Begeiſterung der Liebe
in=
ſpirirt, es ihm ſchließlich gelingt, am entſcheidenden Tag den Preis davon
zu tragen und einen neidiſchen Mitbewerber, den Meiſterſinger und
Stadt=
ſchreiber „Beckmeſſers, zu beſiegen. Aus dieſem einfachen Vorwurf iſt
nün mit geſchickt angebrachter Verwebung naheliegender, insbeſondere
volksthümlicher Elemente, Wagners vorſtehendes Meiſterwerk entſtanden.
Aus dieſen Elementen bauen ſich namentlich die an der ganzen Handlung
einen weſentlichen Antheil nehmenden vielgeſtaltigen Chöre auf. Da iſ
der Chor der Lehrbuben, der Geſellen, der Nachbarn, der Zünfte und des
Volkes, alle höchſt charakteriſtiſch, öriginell und in der Aufführung,
trotz der enormen Schwierigkeiten in der Execution, tadellos zur Geltung
gebracht. Die Verwendung derſelben im 3. Akt, bei der Feier des
Johannis=
feſtes, iſt von unnachahmlich trefflicher Wirkung und ſteht in ihrer naturg
treuen Realität ganz einzig da. Die Barſtellung der Solopartieen anlangend,
gebührt allen in Unſerem früheren Referat Genannten ungetheiltes Lob.
Der „Hans Sachs” des Herrn Kraze war eine vollendete
Meiſterſchöpfun=
in Geſang wie in poetiſcher und doch lebenswahrer dramatiſcher Geſtaltung.
Leider geſtattet uns der Raum nicht, näher auf die einzelnen Nummem
einzugehen. Nur wollen wir der großen Deutlichkeit der Ausſprache des
Sängers rühmend erwähnen, die Anderen als Muſter empfohlen werden
dürfte. Warmes Lob verdient der „Pogner des Herrn Hofmann.
Die ſehr anſtrengende Partie des „Walther' wurde von Herrn Bär
vorzüglich geſungen. Uneingeſchränktes Lob gebührt gleichfalls Herrn
Ziehmann, der den vom Dichter Componiſten höchſt drollig angelegten
Merker„Beckmeſſer' ebenſo wirkungsvoll ſang, als dramatiſch
charakte=
riſtiſch -U fern von Uebertreibung - geſtaltete. Der Lehrbube„David' des
Herrn Bölhoff war ein wahres Kabinetsſtück. Fräulein Czerwenka's
„Eva” war in Geſang und Darſtellung die leibhaftige Verkörperung von
des Dichters Conception. Vortrefflich ſecundirt wurde ſie von Fräulein
Schütky als Magdalene. Die Rollen der anderen Meiſterſinger waren
alle gut vertreten, nur ließ ſich Herr Bögel, „Kothner:, diesmal in
der 3. Scene im 1. Akt beim Vorleſen der Tabulatur etwas aus dem
Concepte bringen. Zum Schluſſe müſſen wir nochmals bedauern, daß
der beſchränkte Raum uns nicht geſtattet, die zahlreichen Schönheiten der
einzelnen Nummern nach Wunſch eingehend zu beleuchten. (A. H.)
Tages=Kalender.
Donnerstag 18. Dezember: General=Verſammlung des Vereins zur
Gründung einer Anſtalt für Blödſinnige. — General=Verſammlung
des literariſchen Vereins.
Mittwoch 17. Dezember: Generalverſammlung der Alice=Stiftung im
Saalbau.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.