Darmstädter Tagblatt 1879


30. Oktober 1879

[  ][ ]

WonnenenUpten
Welc 6 Mark incl. Bringerlohn.
Audwaͤrtz werden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen entgegengenom=
men
z 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
nd Pokaufichlag und Beſellgebülhor.

(Frag= und Anzeigeslatt.)
Mit der Sanntags=Beilage:

Arſerat=
vedem
angenomuer uDaenktan
dn der Expedition, Rheinſt. R. 2.
mBeſſunger vm Friede Wze,
Holzſtraße Nr. 18. uwt anzviin
vn allm ſolden UinoneuEpr
Nlena.

142. Jahrgang.
Amtliche; Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Ereizamtz, ſowie des Großh. Polizelamts Parmſtadt.

R22.

D o n n er stag den 30. October.

B e k a n n t m a ch u n g.
Den Intereſſenten geben wir zur Vermeidung unnöthiger Gänge hierdurch belannt, daß der Vorſtand der Fleiſchbeſchau,
Großh. Kreisveterinärarzt Dr. Schäfer, in Angelegenheiten des Schlachtweſens regelmüßig um 12 Uhr Mittags im Schlacht=
hauſe
und außerdem von 2-3 Uhr Nachmittags in ſeinem Bureau Waldſtraße 3 - zu ſprechen iſt.
Darmſtadt, den 24. October 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u ſ g.
Feilgebotenes.
Die Fortbildungsſchule zu Beſſungen beginnt Dienstag den 4. November,
Abends 8 Uhr. Zu dieſem Unterrichte haben ſich Alle einzufinden, welche, zu Beſſungen
wohnend, in den Jahren 1877 bis 1879 aus Knabenklaſſen der Vollsſchulen ent=
O6ndr Bitterwaſſer
laſſen wurden.
Hunyadi Janos), pro Flaſche 50 Pfg.,
Beſſungen, den 27. October 1879.
ſaus der Fabrik künſtlicher Mineralwaſſer
Der Schulvorſtand:
9185)
Dr. Krätzinger.
von Rud.,Schnefer,

Pfand=Verſteigerung.
Dienstag den 4. November, Vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden in
dem Hauſe Saalbauſtraße Nr. 17. zwei
Stiegen hoch, nachverzeichnete, ſehr gute,
faſt ganz neue Mobilien, als: 6 Stroh=
ſtühle
,
Waſchtiſch, 1 Kommode, 1 ovaler
Tiſch, 1 Kleiderſchrank, 1 Küchenſchrank,
1 Sopha ꝛc., öffentlich verſteigert.
Wittich.
9186) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen des Martin
Müller dahier läßt derſelbe die nach=
ſtehenden
Immobilien, und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
634 662 Acker am Friedhof,
1 635 406 Acker daſelbſt,
I 418 588 Wieſe in der Bruch=
wieſe
,
1 427
88 Grabland in der Bruch=
wieſe
,
I 338
21 Grabland, Holzwegs=
gärten
,
Samstag den 1. November d. J.,
Nachmittags 5½ Uhr,
auf hieſigem Rathhauſe öffentlich ineiſtbietenl
verſteigern.
Beſſungen, den 28. October 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
9187)
Weimar.

9188) Der allgemeine Verein gegen
Verarmung und Bettelei beabſichtigt,
auch in dem bevorſtehenden Winter die durch
ihn abzugebenden Steinkohlen von einem
Lieferanten zu beziehen. Lieferungsluſtige
werden daher erſucht, ihre Offerten bis
längſtens Montag den 3. Nov. d. J.
bei dem Bureau des Vereins, Louiſenſtraße
Nr. 26, ſchriftlich einzureichen.

3171)
Martinſtraße 14.
Niederlagen in den Apotheken der Herren
Merck, Scriba u. Lauer, ſowie bei den
Herren Friedr. Schaefer, Fr. Ebert,
F. G. Hiſſerich, Hochſtraße, Ph. Weber,
Carlsſtraße 24.

9189) Eine Electriſirmaſchine
ein Aushängekaſten zu verkaufen.
Louiſenſtraße 38 im Laden.

und

Strohdecken,
Strohſchuhe, Strohſeile.
Bei Beginn der kalten Jahreszeit machen wir auf unſere ſoliden Strohflechtarbeiten
ergebenſt aufmerkſam:
Strohdecken in allen Größen per 5½Meter 2 M. 40 Pfg.
Strohſchuhe von 90 Pfg. bis 1 M.
Strohſeile zum Umwickeln von Röhren, Brunnen ꝛc. per Meter 2 bis 2½ Pfg.
Zur Bequemlichkeit der geehrten Abnehmer haben wir Verkaufsſtellen errichtet bei:

H. Dressel Wtwe., gr. Bachgaſſe
Geſchwiſter Fuld, Marktplatz,
9064)

14,

C. Mnaub, Hölgesſtraße 6,
A. Marburg, Beſſ. Carlsſtraße 58

Verwaltung der Knaben=Arbeits=Anſtalt.

8482)
L i e b h a b e r
einer vorzüglichen Taſſe Kaffee ſetzen dem Bohnenkaffee etwas garantirt ächten
Feigenkaffee von Carl Peter Brandt in Hanau zu. Der weltberühmte Kaffee,
welcher in Oeſterreich getrunken wird, verdankt ſeine Güte ausſchließlich dieſem Zuſatz!
Martin Roll,
Niederlagen bei:

Ludw. Heyl Sohn,
G. L. Kriegle,
Georg Lerch,

Georg Liebig Cohn,
Louis Passet,
Georg Fhillippi.
536

[ ][  ][ ]

2018

R 21¾

Horren-Jemden nach Haass

15586

sicheren Schnitt,
gute Qualität, schöne Arbeit.

J. fl.

G.

Ich erlaube mir eine größere Partie
wollene Hemden
zu den billigen Preiſen von Mk. 1.80, Mk. 3, Mk. 4 und
Mk. 5, als ſehr vortheilhaft beſtens zu empfehlen.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.

Heinrich Moeser

9965)

Ludwigsſtraße 12.

Punſch

2

empfehlen
in vorzüglichſter Güte die Firmen:

Miſchler, am Markt.
Pröſcher, Kirchſtraße.
Kühn, Kirchſtraße.
Störger, Kirchſtraße.
Lerch, Ludwigsplatz.
Philippi, Marienplatz.
Holtz, Bleichſtraße.
Voth, Bleichſtraße.
Jäger, Bleichſtraße.
Praſſel, Rheinſtraße.
Keßler, vorm. Georgi, Wilhelminenſtraße.
Reh, Louiſenſtraße.
Paſſet, Löwenbrunnen.
Boos, Holzſtraße.
Hugenſchütz, Ecke der Langegaſſe.
Wedel, Obergaſſe.
Brüchweh. Ernſt=Ludwigsſtraße.

Apielmost,
Rauscher
With. Heber.
Mathildeuplatz 18.

Manck, Ballonplatz.
Roll, Jägerthor.
Buß, Dieburgerſtraße.
Wagner, Mühlſtraße.
Stumpf, Runde=Thurmſtraße.
Reinemer, Nieder=Ramſtädterſtraße.
Albert, vorm. Erk, Wienerſtraße.
Bäumer, Promenade.
Huber, Sporerthor.
Rewick, Arheilgerſtraße.
Ebert, Arheilgerſtraße.
Weil, Gardiſtenſtraße.
Wüſt, Eliſabethenſtraße.
Gunder, großer Woog.
Caſtan, Roßdörferſtraße.
Schüfer, Alexanderſtraße.
Hädrich, Lautenſchlägerſtraße.
9162)
4
Sauz-krant
ſortwährend zu haben; auch wird Kraut in
und außer dem Hauſe eingeſchnitten.
Ferd. Lautermann,
große Kaplaneigaſſe Nr. 26.

9137) Soeben erſchienen:
Hetz L., Hofger.=Adv.: Die neuen
Reichsjuſtizgeſetze mit d. heſſiſchen
Ausführungsgeſetzen. Ein prak
Rathgeber für Bürger und Landman
VI. Auflage - Preis 50 Pf.
Zu beziehen durch alle Buchhand=,
lungen, Buchbindereien und Papie=,
handlungen.
Carl Eohler's Verlag, Darmſtal,
Wiederverkäufer erhalten Rabatt.

ReinesMalzextrae
und
Malzbruſthonig,
gegen Huſten und Heiſerkeit ꝛc.
Niederlagen bei den Herren W. Manh,
Ballonplatz 5; G. Philippi, Neckarſtr. A,
Fr. Pröſcher, Kirchſtraße.
[312

Erſte Auszeichuungen
in Paris, Ulm, Wien &am; Philadelphia.
Löſunds
äohte Halz-Extradte
reine coneentrirte, gegen
Huſten, Heiſerkeit, Catarrhe, Athmungs=
beſchwerden
, Keuchhuſten, überhaupt
Bruſt= und Halsleiden,
mit Eisen für blutarme Perſonen,
mit Chimim als Kräftigungsmittel
für Frauen u. Reconvalescenten,
mit Walle für ſchwächliche, mit
engliſcher Krankheit behaftete Kinder
ſowie für Lungenleidende ärztl. empfohlenl
Löflund's
Malz-Extract mit
beberthran.
Gleiche Theile Malzextract u. feinſel
Dorſch=Leberthran ſind hier zu einer
Emulſion verbunden, die, in Waſſer
oder Milch gelöſt, ſehr viel leichter zu
nehmen und zu ertragen iſt, als der
Leberthran für ſich; das läſtige Auf=
loßen
wird vermieden und beſonders
Kinder nehmen ohne Schwierigkeit
dieſes ausgezeichnete neue Mittel, das
von Dr. Davis in Chicago vor=
geſchlagen
und von Löſlund ein=
geführt
wurde.
Löflund's
Hindernahr ung,
ein Extract, welches durch einfaches Auf
löſen in Milch das als Liobig'sche
Suppeés bekannte, vortreffliche Kinder
ſnährmittel bildet.
9191) Zu haben in allen Apotheken.
9037) Gebrochene Aepfel u. Birnen
können nunmehr beſtellt werden und erfol
gen Sendungen frei ins Haus. Dieburger=
traße
Nr. 45.

[ ][  ][ ]

M 212
Der Verkau
meiner zurückgesetzten Waaren beginnt
Montag den 3. November

on Ze- Dis Iler
Novenbor.

Von 1azer Dis A3ten
Hovenbor.

Schwarze u. grisallle Seidenstofte.
Sohwarze Cachemirs u. Costüme.
gloffe, vorjührige HerbsL und diesjährige
Frübjahrsstofe in Halbwolle, Wolte und
Halbseide, Wasohslofle.
Weisse Waaren,
besonders vortheilhafte Reste von
Hischtüchern, Servietten u. Handtüchern,
Ellchenwäsche, eine große Partieülterer
Vorhäuge in Mull, Lwirn, engl. Tülle
und Schweizer Stickerer, unter der
Hälfte des früheren Preises.
Fordinah
Iood
Trankfurt a. M.

9054)
Felnen holländischen Tabak der Firma
llldlls Ulöllkolt HIOOl a U8.
te Amsterdam
empfehlen Wilh. Weher sowielacoh Schleuving.
Bleichstr.25, alleinige Depots für Darmstadt.

Haltkanaster . pro Pfd. 80 Pf.,
T Loort,
H Loort
M Loort.
Cyne Shag
arinas en Portorico,
Kanaster I..

90

110


119
110

120
130

Suporſine Varinas pro Ptd. 135 Pfgl
Varinas I...
170

Bahia Krüll.
185

Varinas O
210

Maracaibo Kanaster
260

Cuba Canaster
260
Curaçao Canaster
310

Die Tabaksteuer nurde orhöht von 12 auf 42 Pfg. per Pfd
Obigs Preise onthalten eine vorläufige Brhöhung von nur 10 Pſg.
per Pfund.

9150) Holz wird billigſt klein gemacht.
Näheres Beſſunger Hügelſtraße 4.

[ ][  ][ ]

2020

D N

Neueste
ſuler-Pallolols und Cuhänge
fur Damem.

Begenmäntel.
Costme.

Comechons.

Wir beehren uns speciell
darauf aufmerksam zu machen,
Trauer-Costüme.
H dass wir nur die neuesten Paçons O Sohlafröoke.
und Stoffe zum Verkaufe aus-
stellen
.

Horgenkleider.

Radmäntel.
Lupons.
Woll. Tücher.

Heueste Damen-Heiderstoſſe
von 80 Pfg. an der Meter.
Englische, Französische u. Brünner Bukskins ete. für Herrenanzüge.

7aae).

Anfertigung nach Maass
von sleganten
.
Ball, ſesellsohafts- und rrauungsTollelten.
4 Schillerplatz 4.
Frankfurt a. Main. Oturitttz 11600tn.

M4

4
0.

Pot.
lönh.

2

4

1

E.

5

21
44
ahn=
50

Apfelmost eRauscher.
Lad. Heyl Sohr,
8955)
Holzſtraße 17.
Nicht zu überſehen!
Von heute ab verkaufen wir bei unſerem
Peima Hammelſleisch
per ¼ Ko. 60 Pf., auch noch eine Quali=
tät
per ¼ Ko. 50 Pf.
Georg Egner, Schirmgaſſe,
Louis Hein, Schuſtergaſſe,
9028)
gegenüber der Krone.

Halglöckchen.-
Extrait.
Neues Salon= und Taſchentuch= Parfum
von reinem Geruch nach
Malglöchchen.
Friedr. Schaefer,
8830)
Ludwigsplatz 7.

9193) Von heute ab verkaufe:
Erſte Qual. Rindfleiſch 1 Kilo 60 Pf.,
Kalbfleiſch 56 Pf.,
beſte Sorte Hammelfleiſch 48 Pf.
M. May,
8 Kirchſtraße 8.

1878er Lepielwein,
ſehr guter, ca. 16 Ohm, werden abgegeben.
Näheres bei Aloys Rößner, Kranich=
[9140
ſleinerſtraße 51.

½.

9194) Einem verehrl. Bublilum hiermi
die Anzeige, daß ich meinem bisher be=
triebenen
Geſchäfte noch eine
Holz= u. Kohlen=Handlung
zugelegt habe. Einzelne Centner Kohlen
per Ctr. M. 1, ins Haus gelieiert M. 15.
Klein gemachtes Holz per Ctr. M. 1.40.
Achtungsvoll
Jacob Fey,
Pankratiusſtraße 29.

t

pch

Dle miül dihnn
beſasin bdös

[ ][  ][ ]

6.
So0
720
92=
3
216
Lo=
500.
722
020

8e9
18
13⁄₈
800
5..
Lo
110.

8.
96
22
5.
706
500

102
121
7½.
8
9e
111

8i.
7½.
hoͤu
ſehenen
ill uge.

G. L. Hrieylee
Cigarren-Gesohäfl
Ecke der Rhein= K Grafenſtraße
empfiehlt
Rheimweine v. Ph. Koerwer & Sohn
in Rüdesheim von M. 0. 85 bis M. 160
per Flaſche (ca. 1 Liter).
Bordeaux 1874r 140 Pf., Malaga
250 Pf., Tokayer, mediciniſcher M. 2.
und M. 3. 50 per Flaſche. - Alshei
mer Wein 60 Pf. per Flaſche.
Liqueure; Arae, Rum, Cognac,
Kirschwasser, holländ. Genevre
(Storch-Marke), Malakofé ſruſſiſcher
Magenbitter), Vanille, Anisette, Cu-
raga
0, Schillerpunsch, Himbeersyrup,
Berliner Getreidekümmel, Lwetschen-
branntwein
, Nordhäuser Kornbrannt.
wein.
Bier: Hildebrand’sches Lager- und
Exportbier 20 u. 23 Pf. per Flaſche.
Jenaer Flelschwaaren: Vervelat,
Salami- und Knackwürste, letztere
15 Pf. per Stück.-
Hebigs Pielsch-Ertract.
Thee, Niederlage von J. T. Ronnefeld
in Frankfurt a. M.
Chocolade aus der Fabrik von G. A.
Weis in Stuttgart.
Stearinlichter holländiſche per Packet
70 Pf., Pianolichter per Packet 90 Pf.
Impräguirte rothe Sicherheits= Zünd=
hölzer
(die an Güte den ſchwediſchen voll=
ſtändig
gleichkommen) das Packet 18 Pf.
Cigarretten & Tabake
aus den Fabriken:
Compagnie Lafermeis in Dresden,
Compagnie Le Globeés in Brüſſel,
Einney broth. in New=York,
W. S. Eimball & Co. in Ro=
cheſter
N. B.,
A. Slinkert Hz. in Rotterdam,
A. H. Thorbecke & Co. in
Mannheim.
Filial=Verſchleiß
7272
der
österr. Regie-Tabaksſabrikate.

N eu
Hülſenfrüchte,
zutkochende, prima Qualität, billigſt bei
AR. GanCh,
9195)
Ballonplatz 5.

A0aya. 1avak
in bekannten Qualitäten eingetroffen.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24.
9196)

2021
M6 212
5
GUIO
41
4
4.
J.

Empfehle hiermit meine Fabrikation
in garantirt
ulſitzenden Gberhemden
und mache beſonders auf die neue Ver=
ſchlußmethode
aufmerkſam.
Meine Anfertigung ſämmtlicher Aus=
ſattungs
= und Wäſche=Artikel bringe gleich=
alls
in gefl. Erinnerung.
U. GUunzohzuuoth
25 Ernſt=Ludwigsſtraße 25.

Engl. Spechbüekinge,
Lachsforellen
zum Roheſſen billigſt bei
Wilhelm Hanok,
Ballonplatz 5.
9197)

Vermiethungen.
7075) Aliceſtraße 8 iſt der 3. Stock
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und auf Wunſch im October zu beziehen.
7105) Eliſabethenſtraße 36 ein Lo=
gis
von 2 Zimmern, 1 Kabinet, Küche u
allem Zubehör Anfang Novbr. zu verm.
7204) Ecke der Bleich= u. Cafino=
ſtraße
11 iſt die Manſarden=Wohnung an
eine ruhige Familie zuvermiethen, Anfangs
October zu beziehen.
7861) Ludwigſtraße 2 ein ſchön möbl.
Zimmer per 1. Oktober zu vermiethen.
Leopold Wolf.
8092) Stiftſtraße 51 der mittlere
Stock, beſtehend aus 3 Zimmern, 1Kabinet
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Bleichplatzes.
8373) Bleichſtraße 44 ebener Erde,
in der Nähe der Bahnhöfe, iſt ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8489) In der Nühe des Bahnhofs
Bleichſtraße 32, iſt ein fein möbl. Himmer
nebſt Kabinet zu vermiethen.
8584, Grafenſtraße 16, 3. St., ein
gr. möbl. Zimmer, auf Wunſch Penſion.
8928) Louiſenſtraße 40 Koſt u. Logis.

8491) Ernſt=Ludwigsſtraße 4,
im 3. Stock auf linker Seite, ſind
2 kleine Zimmer möblirt zu verm.
8602) Bleichſtraße Nr. 5 moblirtes
Parterrezimmer.
8927) Schützenſtraße 9 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch.
9198) Saalbauſtraße 4 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9199) Mathildenplatz 6 ein unmöbl.
Zimmer gleich beziehbar.

Vermiſchte Nachrichten.
8281) In eine Colonialwaaren= und
Delicateſſenhandlung wird ein junger
Mann mit guten Schulkenntniſſen als
Lehrling zu engagiren geſucht.
Näheres in der Expedition.
Husikahen Lelb Anstalt.
Zum Abonnement ladet ein die
2025)
Hofbuchhandlung von
A. Hlingelhoeſer.

8221) Shüler, welche höhere Lehranſtalten
beſuchen, finden in einer Lehrer=Familie bei
ſtrenger Ueberwachung liebevolle Aufnahme.
Mathildenplatz 3 dritter Stöck.
8125) Zu einer franzöſiſchen und einer
engliſchen Klaſſe werden Theilnehmerinnen
geſucht. Wöchentlich 2. Stund.- Monatlich
2 M. Caſinoſtraße 28, dritter Stock.
537

[ ][  ][ ]

2022

N. 212

Comcert-Auratog.
E
Das erſte Concert zum Beſten des Wittwen.
n. Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
findet Montag den 3. November im Saalbau ſtatt.
Eintrittskarten für vier Concerte: Sperrſitz: 9 Mark, Saalkarte: 6 Mark,
Einzelkarten: Sperrſitz: 3 Mark, Saaltarte: 2 Mark, Vorſaal 1 Mark, ſind
in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer und Klingelhöffer,
ſowie bei Herrn Muſikallenhändler Thies zu haben.
Der Ausſchuß.
Darmſtadt, im October 1879.
2000e00ooeoooolooooo000000000
Dte Schweizeriſche Unfall=Verſicherungs=
Actien=Geſellſchaft zu Winterthur
verſichert zu ſeſten und billigen Prämien:
Einzelne Perſonen gegen Unfülle aller Art.
2) Einzelne Perſonen gegen Unfallgefahr auf Seereiſen.
3) Arbeiter, Beamte ꝛc. einer Beiriebsunternehmung gegen alle körperlichen Un=
fälle
im Beruf, einſchließlich der geſetzlichen Haftpflicht.
Nähere Auskunft ertheilen auf Wunſch:
Die General=Agentur:
Die Agenturen:
A. Kammler, Carlsſtraße 3. C. F. Kemmler, Ludwigsplatz 10.
C. A. Lücken, Obergaſſe 15.
5290)
Verſammlung
ſammtlicher Huliswerker Darmnadrs
Montag den 3. November, Abends 8 Uhr, in Winteris Brauerei.
T a g e s o r d n u n g:
1) Der Hauſirhandel und die Wanderlager.
2) Sind die Maſchinen der Beſteuerung unterworfen, welcher der Kleinbetrieb
unterworfen iſt ?
3) Die Miltär=Oeconomie=Handwerker=Werkſtätten und die Schädigung der Sattler,
Schuhmacher, Schneider in der Privatarbeit durch die Meiſter derſelben.
4) Gründung eines Handwerker=Vereins zur Wahrung ſämmtlicher Handwerker=
Intereſſen.
Verſammlung
ſämmtlicher ſelbſtſtändigen Schuhmacher dahier
Freitag den 31. October, Abends 8 Uhr in Winter's Brauerei.
Tagesordnung: Die obige und der Reclameſchwindel nicht gelernter Schuh=
macher
und die freien Innungen.
Ter Vorſtand der Schuhmacher=Innung.
Raſholiken=Verein
DArmſtaor.
Sonntag den 2. November, Abends 7½ Uhr präcis:
Vortrag des Herrn Pfarrcuraten Waſſermann von Neu=Pſenburg
9201) über die Armenpflege im Heidenthum und im Chriſtenthum.
8898) Buchdrucker=Lehrling.
9145)
Geſuchi.
Ein braver Junge kann bei mir ſogleich
zum 15. November im öſtl. Stadt= ſ eintreten.
F. Langnes.
theile für einen jungen Mann aus
9203) Ein mattgelber Kanarienvogel
guter Familie ein möbl. freundliches
Zimmer mit Penſion. Offerten Mentflohen. Gegen Belohnung abzugeben
unter G F9149 in der Expedition. U Mauerſtraße 1½, 1. Stock.
9204) Einen guten vierrädrigen Hand=
9202) Einen erſten Schreiber
vollwagen für Fäſſer=Transport ſucht zu
ſucht
Rechtsanwalt Karl Schenck I. kaufen Adam Hellermann, Geiſtberg 6.

Joraelitiſcher Gottesdienſt
(Haupt=Synagogel.
Samstag den 1. November: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr
Predigt um 9¼ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr.
Sahhathausgang um 5 Uhr 30 Min.

H Sohottisches Haſermehl
(cotsk Catmeal).
Für Säuglinge, Ammen, Kinder, Kranken
überhaupt für alle Zwecke, wo Haferſchleim
verwendet wird, iſt dieſe Hafergrütze als
vorzüglich zu empfehlen.
Stetsfriſch vorräthig in Originalblechbüchſen
von 14 u. 7 Pfund und offen bei
Emanuel Fuld.

der Oppenheimer Katha=
rinen
=Kirche=Lotterie ſind
3 Mark in der Exp.
d. Bl. zu haben.

9152) Einige Lehrmädchen werden
angenommen.
Fr. Raepplor, Damen=Conſection,
Steinſtraße 29 Seitenbau.
9205) Zum Krauteinſchueiden empfiehlt
ſich
Frau Henrich,
Beſſunger Ludwigſtraße 20.
9206) Zum Krauteinſchneiden empfiehlt
ſich
Frau Jäger,
Beſſunger Ludwigſtraße 20.
9207) Ein Müdchen, welches nähen u. bügeln
kann, ſuchtf. gleich Stelle a. fein. Haus müdchen
Frau Rühl, Verm.=Bureau, gr. Ochſeng. 5.
9208) Ein gebildetes Mädchen, in
allen Zweigen der Haushaltung u. in Hand=
arbeiten
bewandert, ſucht Stelle zur Stütze
der Hausfrau, oder zur ſelbſtſtändigen
Führung eines Haushaltes.
Näheres bei der Expl d. Bl.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 30. October.
7. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Martha,
oder:
Der Markt zu Nichmond.
Oper in 4 Akten von W. Friedrich.
Muſik von F. von Flotow.
Lady Harriet Durham, Ehren=
fräulein
der Königin Fr. Mayr=Olbrich
Naney, ihre Vertraute . Frau Reger.
Lord Triſtan Mikleford, ihr
Hr. Bögel.
Vetter
Lyonel
Hr. Böllhoff.
Plumkett, ein Pächter
Hr. Hofmann.
Der Richter von Richmond, Hr. Leib.
Molly Pitt
prau Leiſt.
Polly Smittl Mägde
Frl. Limbach
Betſi Wit
zrau Roßmann.
Diener der Lady
Hr. Lang.
Anfang halb 7 Uhr. onde nach 9 Uhr.

Freitag 31. Oetober.
8. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Ouvertüre zu Medear von Cherubini.
Hierauf:
Phädra.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Racine u. Schiller.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
Wochen=Repertoire.
Sonntag 2. November: Tannhäuſer.
Dienstag 4. November: Roſenkranz und
Güldenſtern.
Donnerstag 6. November: Zampa.
freitag 7. November: Mein Leopold.
Sonntag 8. November: Fidelio.

[ ][  ][ ]

Vermiſchte Mitthellungen.
Darmſtadt, 30. October.
ihrer Ausſchüſſe vor, wählte demgemäß Metz in den Finanzausſchuß, daß derſelbe aber eine Erhöhung zu erfahren hätte je nach der größeren
Heinzerling und Schröder in denjenigen für Geſetzgebung, ſowie Gefährdung der Arbeitsfähigkeit durch die Ausübung eines Gewerbes
der, da die Vorlage des Weggeſetzes in aller Kürze erfolgen ſoll, noch ebenfalls eintreten.
durch Wadſack und Liſt verſtärkt wurde. Die Vorlage wegen Er=
richtung
einer Landesculturrentenkaſſe, die bereiſs den vorigen art eines Verſicherten würde unſeres Erachtens die Aufhebung der Mit=
waltung
von 8000 auf 12000 M. zu erhöhen, abgelehnt.
Die hieſige Handelskammer hat in Sachen des Arbeiter=
invalidenkaſſenweſens
das nachſtehende Gutachten an die Großh.
Regierung erſtattet:
unterthänigſt zu berichten:
wortung der in der Verfügung hohen Miniſteriums geſtellten Fragen gegeben werden, wie ſie im Intereſſe der Löſung der ſocialen Frage
nicht einzugehen. Die Motive dieſes Beſchluſſes erlauben wir uns wünſchenswerth erſcheint.
in Folgendem vorzutragen. Für die Ausführbarkeit des Projectes der
Einfuͤhrung von Altersverſorgungs= und Invalidenkaſſen für Fabrik= Kaſſen, ſind wir, obwohl damit eine nicht unbedeutende Belaſtung der zur
eine ſo wichtige Angelegenheit einzutreten und in der Weiſe detaillirte Unterſtützung der Arbeitgeber eine gedeihliche Entwickelung der Kaſſen
Fragen zu beantworten, wie ſie die angezogene Verfügung hohen nicht anzunehmen iſt.
Mmiſteriums ſtellt. Dazu kommt noch, daß die gegenwärtigen Zeit=
verhältniſſe
für die Einführung derartiger Kaſſen nicht geeignet ſind. der Verſchiedenheit der geltend gemachten Anſichten mit unſerer Meinung
Arbeitnehmer herbei. Eine ſolche Mehrbelaſtung kann aber zur Zeit weder Arbeitgebers, alſo ein Viertel der Prämie proponirt, während bereits
enthalten uns nach dieſer Richtung hin weiterer Ausführungen, da die erhalten.
derjeitige ſchlimme Lage der deutſchen Induſtrie nur allzu bekannt iſt.
jeglichen ſtatiſtiſchen Materials und im Hinblick auf die dermalige Lage beſtehenden Krankenhilfskaſſen gemacht worden ſind, wünſcht, ſo können
geſtellten Fragen in entſprechender Weiſe zu äußern.
Sie geht aber von der Anſchauung aus, daß das Project der Einführung übrigens die beſtehenden Krankenkaſſen ihren Zweck voll und ganz erfüllen
von Altersverſorgungs= und Invalidenkaſſen für Fabrikarbeiter einen ſollen, ſo würde vor allem eine einheitliche Organiſation derſelben er=
Löſung bringen wird, daß es Pflicht ſei, demſelben näher zu treten.
fügung hohen Miniſteriums erlauben wir uns zu bemerken:

auf dem Wege des Zwanges eine allgemeine Betheiligung zu erreichen den inneren Frieden unſerer Nation nach ſich ziehen wird., ohne eine ſolche Betheiligung aber die Lebensfähigkeit der Kaſſen
von vornherein nicht geſichert iſt. Dazu wird ſodann außer der allge=
meinen
Betheiligung ſämmtlicher Arbeiter noch erforderlich ſein, daß die
Kaſſen eine gleichmäßige in ſich zuſammenhängende, in einander grei=
fende
, und von einer oberen Centralſtelle geleitete Organiſation erhalten.
Sind dieſe Bedingungen gegeben, ſo würde es unter Zugrundelegung
ſtatiſtiſcher Ermittelungen über die mögliche Prämienhöhe bei der üb=
lichen
niedrigſten Lohnſtufe für eine Commiſſion von Fachmännern nicht
ſchwer ſein, eine rationelle Grundlage für die Berechnung von Prämien
und die Ausgleichung des Riſico's zu finden. In der gleichmäßigen
unter Leitung einer Centralſtelle ſtehenden Organiſation ſämmtlicher
Kaſſen iſt auch die Möglichkeit gegeben, daß der Arbeiter Mitglied
des Kaſſenverbandes bei einem Domicilwechſel bleibt. Bezüglich der
Nothwendigkeit einer Garantie des Staates igehen die Anſichten auch
in der Minorität auseinander. Während auf der einen Seite eine ſtaak=
liche
Garantie für überflüſſig und eine ſtrenge Oberaufſicht des Staats
für genügend erklärt wird, hält man auf der andern Seite eine ſolche
Garäntie für wünſchenswerth und gegenüber der zwangsweiſen Heran=
ziehung
der Arbeiter zu den Kaſſen für gerechtfertigt.
Eine Begrenzung der verſicherungspflichtigen Arbeiterkreiſe nach Art
ihrer Beſchäftigung halten wir nicht für möglich, wohl aber dürfte es
geboten ſein, eine beſtimmte Steuerſtufe als Grenze für die Beitrags=
pflicht
feſtzuſtellen und ebenſo beſondere Beſtimmungen hinſichtlich der
jugendlichen Arbeiter, bei welchen etwa die Hälfte der Beiträge und der
Umterſtützungsgelder zu berechnen ſein durften, zu treffen. Die Erreichung
eines höheren Einkommens würde wohl zum freiwilligen Austritt berech=
tigen
, keineswegs aber zwingen und laͤge derſelbe ganz in dem Willen
des betreffenden Mitgliedes.
Was ſodann die gegenſeitigen Verpflichtungen der Zwangskaſſen
und ihrer Mitglieder hinſichtlich der verſchiedenen Höhe der Löhne und
des ungleichen Verbrauchs der Arbeitskraft in den verſchiedenen Arbeits=

R 212
2023
zweigen und hinſichtlich des ungleichen Alters der den Kaſſen beitretenden
Arbeiter anbelangt, ſo ſind wir der Anſicht, daß der Beitrag eines
Verſicherten in Pröcenten des normalen Durchſchnittslohnes für einen
() Die zweite Kammer nahm geſtern die nothwendige Ergänzung gelernten Handarbeiter des betreffenden Bezirks fixirt werden müßte,
Vöhm in den Specialausſchuß für die allgemeine Bauordnung, (Zuſatzprämie). Eine Abſtufung der Prämie nach dem Alter müßte
Der Wechſel des Wohnortes, der Arbeitsſtelle und der Beſchäftigungs=
Landtag beſchäftigte, fand faſt unveränderte Annahme. - Weiter wurde gliederſchaft einer Kaſſe nicht nach ſich zu ziehen haben. Der Verſicherte,
ein Antrag, den Staatszuſchuß zu den Koſten der Mainzer Polizeiver= der ſein Domicil verlegt, wird einfach in der Kaſſe des andern Bezirks
eintreten und ſich deren Statuten unterwerfen müſſen.
Zur Beantwortung der weiteren Frage über die Zweckmäßigkeit des
Einbezugs der Wittwen= und Waiſenunterſtützungen übergehend, ſo
glauben wir, daß ſo ſehr die Thätigkeit der Kaſſen dadurch vermehrt
In Erledigung der hohen Auflage erlauben wir uns das Nachſtehende wird, dieſelben Gründe, welche für die Einführung von Altersverſorgungs=
kaſſen
für die Arbeiter geltend gemacht werden können, auch hier maß=
Die Majorität der in der Sitzung vom 10. Oetober l. J. an= gebend ſind. Dem Arbeiter muß nicht nur über ſeine eigene Zukunft,
weſenden Mitglieder, beſtehend aus den Herren Commerzienrath Blumen=, ſondern auch über die ſeiner Angehörigen die thunlichſte Beruhigung ge=
thal
, Merck, Beck, Karp und Dr. Schäfer, beſchloß auf die Beant= währt werden, ſoll anders dem Wohl der Arbeiter jene Stabilikät
Hinſichtlich der Heranziehung der Arbeitgeber zur Unterhaltung der
arbeiter liegen zur Zeit nicht die geringſten thatſächlichen Anhaltspunkte Zeit nicht günſtig ſituirten Induſtrie eintritt, doch der Anſicht, daß der
vor. In keinem Staat beſteht bis jetzt auch nur Aehnliches und das Arbeitgeber einen Theil der Prämie ſeines Arbeiters ſelbſt zu über=
ſeither
geſammelte ſtatiſtiſche Material erſcheint als durchaus ungenügend,. nehmen habe und verpflichtet wäre, einen weiteren Theil von dem Lohne
um auf Grund desſelben in die Berathung und Beſchlußfaſſüng über des Arbeiters zurückzuhalten und der Kaſſe zuzuführen, da ohne die
Ueber die Höhe des Antheils der Arbeitgeber erlauben wir unszbei
Mögen die Einrichtungen getroffen werden, wie es auch ſei, jedenfalls zurückzuhalten und wollen nur anführen, daß der Mittelrheiniſche
führen ſie eine Mehrbelaſtung der Arbeitgeber ſowohl, als auch der Fabrikantenverein 50 pCt. der Leiſtung des Arbeiters als Beitrag des
von dem einen, noch von dem andern Theil getragen werden. Wir beſtehende Kaſſen ein Viertel bis zur Hälfte der Prämie als Zuſchuß
Wenn hohes Miniſterium ferner die Mittheilung unſerer Erfahrungen,
Wir können daher nur die Erklärung abgeben, daß wir bei dem Mangel welche hinſichtlich der in Gemäßheit der Geſetze vom 7. und 8. April
der deutſchen Induſtrie uns nicht in der Lage befinden, uns über die wir nur ausſprechen, daß, wenn auch ältere und gebildetere Arbeiter in
Städten freiwillig als Mitglieder beſtehenden Krankenkaſſen angehören,
Die Minorität der Kammer, beſtehend aus den Herren Geheimer=Com= dieſe Kaſſen doch in Bezug auf Leiſtungsfähigkeit viel zu wünſchen
merzienrath Wendelſtadt, Wolfskehl, Bergſträßer und Hochſtätter, verkennt: übrig laſſen und nur als Rothbehelf erſcheinen. Wir fügen indeſſen bei,
nicht die Schwierigkeit, die darin beſteht, in die Beantwoͤrtung der ge= daß in unſerem Bezirke größere derartige Kaſſen nicht exiſtiren, alſo
ſtellten Fragen ohne nennenswerthes ſtatiſtiſches Material einzutreten. auch bedeutende Erfahrungen nicht gemacht werden konnten. Wenn
ſo wichtigen Theil der ſocialen Frage berührt und unter Umſtänden zur forderlich ſein. Ob eine Anlehnung der projectirten an die beſtehenden
Kaſſen oder eine Verſchmelzung derſelben vorerſt rathſam iſt, ſind wir
Hinſichtlich der einzelnen Punkte in der mehrfach angezogenen Ver= bei dem Mangel jeglicher Erfahrung zur Zeit zu beurtheilen außer Stande.
Sollte überhaupt das ganze Project der Invaliden= und Altersver=
Was zunächſt die Frage des freiwilligen oder obligatoriſchen Beitritts ſorgungskaſſen für Arbeiter, wir meinen nicht blos Fabrikarbeiter, realiſirt
der Arbeiter; zu den Alterverſorgungs= und Invalidenkaſſen betrifft, werden können, ſo zweifeln wir nicht, daß die Errichtung ſolcher Kaſſen
ſo empfehlen wir den obligatoriſchen Beitritt der Arbeiter, weil nür die wohlthätigſten Folgen für das Wohl der Arbeiter und damit für

- In Bezug auf das Vermögen der Gemeinden im Groß=
herzogthum
nimmt die Provinz Starkenburg den erſten Rang ein, denn
es beträgt etwa 80 Millionen Mark, darunter 42 Millionen Mark Wal=
dungen
, während das Vermögen der oberheſſiſchen Gemeinden nur einen
Werth von etwa 49 Millionen, darunter 24 Millionen Mark Waldungen,
repräſentirt, und Rheinheſſen gar nur ein Communalvermögen von etwa
35 Millionen aufzuweiſen hat, wovon auf die Stadt Mainz nahezu die
Hälfte entfällt.
L. Heute Vormittag wurde bei den Proben der Waſſerleitungs=
röhren
der Hauptſtrang bei 15 Atmoſphärendruck geſprengt; das Haupt=
rohr
war der Länge nach geſprungen, der Waſſerſtrahl ging etwa
40- 50 Fuß hoch. Es iſt dies wieder ein Beweis, wie unerläßlich =
thig
es iſt, die Druckproben vorzunehmen.
L. Ein hier bekannter Bettler - er rutſchte auf den Knieen - wurde
heute, in Entſprechung einer auswärtigen Requiſition, wegen Diebſtahls
verhaftet.
B. Ein Bettler, der gerade aus dem Gefängniß entlaſſen war, be=
nahm
ſich ungezogen in einem Ladan woſelbſt ihm ein Geſchenk von
3 Pf. gegeben worden, trank Branni, in, ohne ſolchen zu zahlen, ſuchte,
hinausgewieſen, wieder einzudringen und wurde arretirt.
L. Im Monat September wurden im Schlachthauſe dahier ge=
ſchlachtet
: 208 Ochſen, 66 Kühe, 639 Külber, 1 Pferd, 232 Hämmel und
Schafe, 1123 Schweine, und eine Ziege. Von ſämmtlichen geſchlachteten
Thieren war nur das Fleiſch eines finnigen Schweines ungenießbar.
Außerhalb des Schlachthaͤuſes wurde eine Ziege geſchlachtet.
Am 27. d. Mts. Abends war ein hieſiger Kaufmann in ſeinem
Geſchäfte eingeſchlafen, und hat dieſe Gelegenheit ein Dieb benützt, um
ihm die Ladenkaſſe mit dem Käſtchen zu entwenden. Das Käſtchen

[ ][  ]

46
224
fand ein ſtädtiſcher Taglöhner auf einent freien Platze; die Kaſſe ſoll
etwa 60 M. enthalten haben.
- In Langen hat es am 28. d. Mts. gebrannt ebenſo in
Hammelbach im Odenwald am 25. d. Mts. Es iſt ein bedauerliches
Anzeichen, daß die Brände ſo häufig vorkommen; mehrere Unterſuchungen
wegen Brandſtiftung ſind eingeleitet.
Mainz, B. October. Gutem Vernehmen nach geht die Direction
der Heſſiſchen Ludwigsbuhn ernſtlich mit dem Gedanken um, nun=
mehr
auch die Hauptlocomotiv=Werkſtätte mit über 350 Ar=
beitern
und einer großen Anzahl dazu gehöriger Beamten, ebenſo wie
ſ. 9. die Wagen=Werkſtätte, nach Darmſtadt zu verlegen. Die Ver=
anlaſſung
zu dieſem für die Stadt Mainz höchſt nachtheiligen Plane
ſoll durch die hieſige Großh. Bürgermeiſterei ſelbſt gegeben worden ſein,
da man es der Ludwigsbahn durch unerfüllbare Bedingungen unmög=
lich
machen will, eine durchaus nothwendige Vergrößerung der hieſigen
Werkſtätten=Anlagen am Neuthor auszuführen. Hoffentlich wird man
e3 im wohlverſtaͤndenen Intereſſe der Stadt Mainz nicht dahin kommen
laſſen, ſonſt würde, falls die Stadt den bewußten Prozeß gewinnen
ſollte. mil der Verlegung des ganzen Bahnhofes nach der Neuſtadt und
der Werkſtätten nach Darmſtadt, der ſüdliche Theil der Altſtadt gänzlich
verödet und dürfte dieſes weiter eine Lebens=und Verdienſtfrage für das
betreffende Viertel, als auch für manches hieſige Geſchäft ſein.
Mz. 3t9.)
- Die im Sommer d. J. durch Brand ſtark beſchädigte Neuthor=
Kaſerne in Mainz iſt ſoweit wieder hergeſtellt, daß dieſelbe bereits
übergeben wurde und am 1. November vom 4. Großh. Inf.=Regiment
Nr. 118 wieder bezogen wird.
Frankfurt. Markthalle=Auction vom 28. October. E3
wurden bezahlt: Schellfiſch das Pfund 45 Pf., Hecht 80 Pf., Karpfen
75 Pf., Barbins 1 M., Cabliau 50 Pf., Lachs=Forelle 2 M. Hummer
1 M. 50 bis 1 M. 60 Pf, Soles das Pfund 1 M. 40 Pf. bis 1 M. 50.
Lemon. Soles das Loos 1 M., Schollen das Loos 1 M., Dorſch das
Loos 1 M., Zender 80 Pf., Oſtender Auſtern 12 M. per 100. Reh
75 bis 80 Pf. das Pfund, Krammetsvögel das Loos 1 M. wilde
Enten per Stück 2 M. bis 2 M. 50 Pf., Breſſe=Poularden 4-6 M.,
deutſche Schinken 75 Pf.
Mannheim, 26. October. (Wochenbericht.) Die Tendenz im
Getreidehandel war während abgelaufener Woche feſt und ſteigend
und wurde umgeſetzt: Waizen je nach Qual. M. 24-27, Roggen
M. 16.75-18.75, Gerſte M. 19.50-20.50, Hafer M. 14-14.75, Kohl=
reps
inländiſcher und ungariſcher M. 27.50-28 per 100 Kilo. Im
Kleeſamenhandel ebenfalls ſteigende Tendenz, neue Rothſaat je nach Qual.
M. 97-106, Lucerne M. 103-120 per 100 Kilo brutto. Rüböl M. 64
bis 65, Leinöl M. 62-63, Mohnöl Pfälzer M. 106-108, Seſam=Oel
M. 92-95. Amerik. Schweinefett gute Marken M. 90-92. Petroleum
pennſylvaniſch ſtandard white loco M. 25.50 bis 25.75, per Nov.=
Dec.=Jan. in monatlichen Bezügen M. 26 bis 26.50 per 100 Kilo mit
reſp. Laren.
(Literariſches.) Heideroſen. Gedichte von Karl Schäfer.
Verlag der Jäger'ſchen Buchhandlung, Frankfurt a. M. 1880. 179. C. kl. 8.
Wir freuen uns, in dem Verfaſſer einen echten Dichter begrüßen zu können.
Wärme, Tiefe und Feinheit der Empfindungen verbinden ſich mit lyriſcher
Darſtellungsgabe und mit einer im Allgemeinen wohlgelungenen Sprache,
um namentlich den aus Liedern und liederartigen Dichtungen beſte=
henden
erſten Theil der vorliegenden Schrift anziehend und liebenswur=
dig
zu machen Wir blicken hier in den reinen Spiegel einer Dichterſeele,
der die Gabe verliehen iſt, den von außen, wie von innen kommenden
Erlebniſſen eine durchſichtige, edle Form aufzuprägen und ſich ſelber dadurch
im künſtleriſchen und menſchlichen Gleichgewichte zu erhalten. Der Dichter
verwendet hier eine rühmliche und meiſtens erfolgreiche Sorgfalt auf die
grammatiſche, wie auf die äſthetiſche Reinhaltung der Sprache und des
Versbaues, und überall empfinden wir in ſeinen Liedern den Zuſammen=
hang
mit der Tonkunſt. Herr Schäfer iſt fleißig in die Schule des Volks=
liedes
gegangen, und daneben haben wohl die Lieder Uhland's zumeiſt
ihre Spuren in ihm zurückgelaſſen. Er fühlt aber zu wahr, um ſich,
wo das Herz unmittelbar ſprechen ſoll, der Nachahmung hinzugeben; er
hat eine zu geſunde Natürlichkeit, um ſich fremde Schönheiten äußerlich
anzuheften. Weniger iſt die Kraft ſeiner Muſe, wie der zweite Theil
dieſer Sammlung zeigt, bis jetzt auf dem epiſchen Felde durchgedrungen. Wir
ſprechen ihm das hierzu erforderliche Talent keineswegs ab; doch wird
e3 bei ihm erſt dann ſeine volle Kraft entfalten, wenn er den Stil dieſer
ſchwierigen Gattung noch mehr geübt und jene Hemmungen des Vers=
baues
und des Remmes, die man in ſeinen Liedern ſelten wahrnimmt,
auch hier glücklich überwinden gelernt hat. Das Lebendigſte, Farben=
friſcheſte
, was er von poetiſchen Erzählungen, Beſchreibungen und Stim=
mungsbildern
gibt, ſind die Gedichte aus den amerikaniſchen Urwäldern.
Wir machen unſere Leſer auf Die Schmiede im Thale S. 8.
Am Tage aller Seelen S. 10., O klage nicht S. 16., O trage ſtill
dein Herzeleid: S. 18. Kloſterglocken S. 21., Einer trauernden
Mutter S. 22., Pilgerlied= S. 26., 9 Lieb wie ſchön biſt Du=
S. 36., Wanderlied: S. 39, Köhlerlieds S. 40.,, Vorſchlag' (im Volks=
ton
) S. 45., Vorüber S. 47., Zu ſpät S. 48., Verlorenes Glück=
S. 53., Verloren S. 55., O frage nicht! S. 56., Frühlingswonne
S. 63., Der Lenz zieht einl" S. 64., Frühlingslied: S. 66., Früh=

212
lingsſonntag! S. 68., Mein Odenwald! S. 63., Der Judenfriedhof
bei Klein=Karben S. 73. Abendlied: S. 76., Sommernacht: S. 77.,
Erntereigen S. 79., Stilles Begräbniß: S. 83 als echte Perlen der
Dichtung beſonders aufmerkſam.
Der erſte Theil iſt Herrn Dr. Göring, Generalarzt la guite in
Darmſtadt, der zweite dem amerikaniſchen Componiſten Adolf M. Förſter
gewidmet.
(Georg Zimmermann.)

Großherzogliches Höftheater.
Dienstag 28. October: Zum Erſtenmale: Roſenkranz und Gülden=
ſtern
. Luſtſpiel in 4 Aufzügen von M. Klapp. Dieſe Novität hat einen
durchſchlagenden Erfolg erzielt, der ſowohl auf Rechnung des Verfaſſers,
wie der Darſteller gleichmäßig zu vertheilen iſt. Auf Grund eines ein=
fachen
Sujets ein Vater ſchickt ſeinen zwanzigjährigen Sohn in Be=
gleitung
eines etwas älteren Mentors, mit einer ſchriftlichen Inſtruction
gegen gewiſſe Eventualitäten verſehen, auf Reiſen - hat der Dichter es
verſtanden, mit ebenſo einfachen Mitteln eine durchweg lebensfriſche,
wahrhaft ergötzliche Komödie auſzubauen. Die Reiſeabenteuer, die zu
den erforderlichen, zum Theil auf Verwechslungen beruhenden, Verwick=
lungen
führen, ſind dem Leben abgelauſcht und ſchürzen den dramati=
ſchen
Knoten, der am Schluſſe ſeine befriedigende Löſung findet. Die
Charaktere ſind alle trefflich und prägnant gezeichnet; die Diction iſt
durchweg fließend, anmuthig und mitunter pikant. Sämmtliche Dar=
teller
gaben ſich der ihnen zuertheilten Aufgabe augenſcheinlich mit Liebe
hin. Im Verein mit der trefflichen Inſcenirung des Herrn Regiſſeurs
Siebenhoff, die, unterſtützt von naturgetreuen großartigen Deco=
rationen
, namentlich in den beiden letzten Akten ein überraſchend ſchönes,
lebenswahres Kunſtgemälde geſchaffen hatte, konnte es denn gar nicht
anders ſein, als daß die intereſſante Novität einen genußreichen Abend
bereitete.- Herr Fiala war ganz der leichtblütige routinirte Bonvivant,
den der Verfaſſer in Baron Roſenkranz gezeichnet. Herr Edward,
als Graf Ernſt oder Güldenſtern; bewährte ſeine künſtleriſche Vielſeitig=
keit
, indem er die naive humoriſtiſche Naturwüchſigkeit des nach Aven=
turen'
ſchmachtenden Jünglings vollſtändig realiſirte. Herr Wistha=
ler
repräſentirte den Fürſt Albert von Liebenſtein mit Würde. Der
Rittergutsbeſitzer Juſtus Schmählich; aus Meißen des Herrn Werner,
war eine ergötzliche hoch charakteriſtiſch ausgearbeitete Figur. Sehr gelungen
porträtirt war der alte beſchränkte Anton Sanftleben; des Herrn
Franke. Die Darſteller der kleineren, mehr epiſodiſchen Rollen trugen
zur gelungenen Vervollſtändigung des Geſammtbildes jeder das Seine
bei. Hingegen iſt die ſtereotyp gewordene outrirte Bühnenfigur des
Engländers, obwohl draſtiſch wirkend, nicht naturgetreu. Kein Engländer
geht zu Hauſe oder hier zu Lande mit einem Schleier auf dem Hute
und einem Plaid ſiſchen. - Frl. Weigel war eine liebliche und an=
muthige
,Clariſſe; die ihrer Schalkhaftigkeit in Scene 11 mit Graf Ernſt,
Scene 13 mit Roſenkranz im 11. Akt und mit demſelben in Scene 7
III. Akt den Zügel ſchießen ließ. Frl. Ethel war recht brav als
Vilmav. Frau Steck geſtaltete ihre, Gräfin Kienborn; in unoſtentiöſer
Weiſe zu einer ſehr wirkſamen Figur, wodurch ſich die denkende, bewährte
Schauſpielerin bekundete.-
Der gänzliche Wegfall von Muſik war be=
fremdlich
. Sollte es nicht möglich ſein, paſſende ältere Quvertüren bei
ſolchen Gelegenheiten dem Publikum vorzuführen ? Die beifällige Auf=
nahme
, die dem Stücke, ſo wie wiederholt den Hauptdarſtellern gezollt
wurde, läßt auf den=Wunſch einer baldigen Wiederholung ſchließen. A. H.

Tages=Kalender.
Freitag 31. October: General=Verſammlung der Saalbau=Actien= Geſell=
chaft
zu Darmſtadt.
Verſammlung ſämmtlicher ſelbſtſtändigen
Schuhmacher dahier in Winter's Brauerei.
Samstag 1. November: Abend=Unterhaltung mit Tanz des Geſang=
Vereins Sängerluſt im Ritſert'ſchen Saale.
Sonntag 2 November: Vortrag des Herrn Pfarrcuraten Waſſermann
im Katholiken=Verein Darmſtadt.
Montag 3. November: Erſtes Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik im Sanlbau. - Ver=
ſammlung
ſämmtlicher Handwerker Darmſtadt's in Winter's Brauerei=
Samstag 8. November: Abend=Unterhaltung mit Tanz der Turnge=
meinde
Beſſungen auf dem Chauſſeehauſe.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Darmſtädter Hof. Mrs. Wilſon und Miß Guth aus England.
Weiß und Frau, Rentner von Mannheim. Dr. Roediger von Straßburg.
C. Hungar, Sänger von Dresden. E. Eichhorn von Offenbach, Vogel
von Frankfurt a M., Kaufleute. H. Söhner, Fabrikant von Schwetzingen.
Fritzſche von Chemnitz, Funcke von Hagen, A. Krauß von Wien, C.
Winter von Marsberg. G. Hüther von Mainz, Kaufleute. Heidenreich,
Landwirth von Affolterbach. Borchhardt von Berlin, Rohde von Lebnitz,
Kaufleute. Katſcher, Malzfabrikint von Wiſchau. A. Alexander aus
Elſaß. Aug. Heß von Gießen. Märklin, Oekonomierath von Karlsruhe.
Schäfer von Radolfzell. S. Murr, Kaufmann von Hagsfeld A. Schmid
von Durlach.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.