(Frag= und Anzeigeß(att.)
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Uhrlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
mck Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
„e
5
½leren=
werden angenommer nDerrſad
vor der Epedition, Rhizfr. X. 2.
mBeſſungen vm Fuedr. Ahe
Holzſtraße Nr. 18. Epi ain
vn ellm findm Hnuoney Tor
Aam.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowſie des Großh. Boſizelamts Darmſtadt.
N82I0.
Dienstag den 28. October.
1870.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hierdurch zur Kenntniß der Pferdebeſitzer, daß Friedrich Stern dahier, ſeither bei der reitenden Batterie
Großherzoglichen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25, die Militär=Lehrſchmiede zu Breslau beſucht und daſelbſt als Prüfungsreſultat
die Noten „gut' und „ſehr gut= erhalten hat.
Darmſtadt, am 23. October 1879.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
Darmſtadt, am 22. October 1879.
Beteffend: Die ordentliche Generalverſammlung der Sparkaſſe zu Zwingenberg pro 1879.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Pfungſtadt, Eberſtadt, Eſchollbrücken, Hahn mit Eich, Nieder=Beerbach
und Malchen.
Wir geben Ihnen davon Kenntniß, daß nach Mittheilung des Großherzoglichen Kreisamts Bensheim die Generalverſammlung
der Sparkaſſe zu Zwingenberg
Freitag den 31. October l. J., Vormittags 10 Uhr,
ſtattfinden ſoll, und beauftragen Sie, die in Ihren Gemeinden befindlichen Mitglieder hiervon rechtzeitig zu benachrichtigen.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 17. Januar l. J. auf Grund des Reichsgeſetzes gegen die
gemein=
geſährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie vom 21. October 1878 erlaſſene Verbot der vom communiſtiſchen Arbeiter=
Bildungsverein in London herausgegebenen periodiſchen Druckſchrift „Freiheit: erſtreckt ſich laut Verfügung des Reichskanzlers
vom 22. l. Mts. auch auf diejenigen Nummern dieſes Blattes, welche unter der Aufſchrift „Die Phalanz- zur Ausgabe gelangen,
was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Darmſtadt, den 23. October 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Intereſſenten geben wir zur Vermeidung unnöthiger Gänge hierdurch bekannt, daß der Vorſtand der Fleiſchbeſchau,
Großh. Kreisveterinärarzt Dr. Schäfer, in Angelegenheiten des Schlachtweſens regelmäßig um 12 Uhr Mittags im
Schlacht=
hauſe und außerdem von 2-3 Uhr Nachmittags in ſeinem Bureau - Waldſtraße 3 - zu ſprechen iſt.
Darmſtadt, den 24. October 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
der Juſtus Grünig Eheleute in Hahr
unter dem 8. September l. J. den
förm=
lichen Concurs erkannt hat, werden deſſen
ämmtliche Gläubiger zur Anmeldung und
Begründung ihrer Forderungen, ſowie zur
Geltendmachung etwaiger Vorzugsrechte auf
Samstag den 10. Januar 1880,
Vormittags 9 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheile des ſtillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der
Concurs=
maſſe geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann
über Maſſeverwaltung, Beſtellung eines
Güterpflegers, ſowie über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes verhandelt werden,
ſ was unter dem Anfügen bekannt gemacht/
ſwird, daß die ausbleibenden Gläubiger den
Beſchlüſſen der Majorität der Erſchienenen
beitretend angeſehen werden.
Die im Schuldenweſen ſtattgehabte
Liqui=
dation wird in dem Concursverfahren nicht
berückſichtigt.
Darmſtadt, den 15. October 1879.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Arnold,
Amtsrichter.
9129)
532
2003
Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen des Bäckermeiſter
Franz Breitwieſer zu Darmſtadt iſt der
Concurs eröffnet worden. Die Eröffnung
iſt am 22. October 1879, Mittags 12 Uhr
erfolgt.
Als Verwalter iſt Kaufmann
Chri=
ſtian Pettmann dahier ernannt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Con=
cursmaſſe gehörige Sache im Beſitz haben
oder zur Concursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch von dem Beſitze der Sache und von
den Forderungen, für welche ſie beſondere
Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem
Concursverwalter bis zum 15. November
d. J. einſchl. Anzeige zu machen.
Die Friſt zur Anmeldung der
Con=
cur sforderungen läuft bis zum 20.
No=
vember 1879 einſchl.
Termin zur Beſchlußfaſſung über die Wahl
eines Concurs=Verwallers und über die
Be=
ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, ſowie
allgemeiner Prüfungstermin der
angemel=
deten Forderungen ſteht auf
Freitag den 28. November 1879,
Vormittags 9 Uhr.
Darmſtadt, den 22. October 1879.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung.
Der Gerichtsſchreiber.
J. V.:
Schudt,
9130) Hilfsgerichtsſchreiber.
Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht
der Provinz Starkenburg über das
Ver=
mögen des Wirths Adam Nicolai in
Roßdorf am 27. Auguſt 1879 den
förm=
lichen Concurs erkannt hat, werden deſſen
ſämmtliche Gläubiger zur Anmeldung und
Begründung ihrer Forderungen, ſowie zur
Geltendmachung etwaiger Vorzugsrechte auf
Montag den 12. Januar 1880,
Vormittags 9 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheile des
ſtillſchwei=
gend eintretenden Ausſchluſſes an der
Con=
cursmaſſe geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann
über Maſſeverwaltung, Beſtellung eines
Güterpflegers, ſowie üher die Wahl eines
Gläubigerausſchuſſes verhandelt werden,
was unter dem Anfügen bekannt gemacht
wird, daß die ausbleibenden Gläubiger den
Beſchlüſſen der Majorität der Erſchienenen
beitretend angeſehen werden.
Die im Schuldenweſen ſtattgehabte
Liquidation wird in dem Concursverfahren
nicht berückſichtigt.
Darmſtadt, am 20. October 1879.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Arnold,
Amtsrichter.
Zur Beglaubigung:
Schmeckenbecher,
Gerichtsſchreiber.
9131)
B 210
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 20. October, Vormittags 9 Uhr,
werden auf amtsgerichtliche Verfügung in dem Hauſe „Dieburgerſtraße 10=
Ecke der Dieburger= und Heinheimerſtraße) gut erhaltene Mobilien, als:
Betten, Kleider, 1 Reiſepelz und Mütze, Kanapee's, Stühle, Seſſel, 10
Kleider= und andere Schränke, 1 Cylinderpult, 9 Stehpulte, 3
Schreib=
tiſche, 2 Copirpreſſen, Reale, Waſch= und andere Tiſche, Käſige, 1
le=
bender Papagei, 2 goldene Ringe, 1 goldene Uhr mit Kette, 1 Regulator,
Brockhaus Converſations=Lerikon, 11. Ausgabe, gutge bunden,
Meyer's Handlexikon 1877, 2 Bände,
„
Ritter's geographiſcheſtatiſtiſches Lexikon 1874, 2 Bde. „
Brehm's Thierleben in zwei Exemplaren,
2 große Globus, verſchiedene gebundene illuſtrirte Zeitſchriften, Bilder untn
Glas und Rahmen (große Portraits S. Maj. des Kaiſers, Kronprinzen,
Bismarck, Moltke), 1 Partie Clichs's für Zeitungs= und Annoncen=
Druckereien, ein vollſtändiger Telephon=Apparat u. ſ w., gegen Baarzahlun
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 23. October 1879.
9049)
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Montag den 24. November 1879,
Vormittags 11 Uhr,
ſollen auf dem Rathhauſe in Nieder=
Ramſtadt die den Georg Mink's
Ehe=
leuten daſelbſt zuſtehenden Immobilien,
beſtehend in einer Hofraithe und 8 Aeckern,
durch das unterzeichnete Gericht mit
unbe=
dingtem Zuſchlag öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 20. October 1879.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
9132)
v. Diemar.
Anlieferung von Steinkohlen.
Donnerstag den 30. October l. J.,
Vormittags um 11 Uhr, ſoll die
An=
lieferung von 300 Ctr. — 15,000 Kilo
Steinkohlen zur Heizung der Schulen zu
Eberſtadt unter den bei der Verſteigerung
bekannt gemacht werdenden Bedingungen
an den Wenigſtnehmenden verſteigt werden.
Eberſtadt, den 23. October 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
9133)
Müller.
108.
Feines Kochmehl
per ¼ Kilo 20 Pfg.
9025)
Kirchſtraße 1
9
Frine Eß-Chocolade
für Theater, Reiſen ꝛc.
Elegante Paquete 25 und 35 Pfg.
Friedr. Sclaefer,
8748)
Ludwigsplatz 7.
8239)
Dre
von
J. Schweitzer,
Eliſabethenſtraße 35.
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Stück=
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billigſten Preiſen.
Bei Baarzahlung Sconto
Friſche Sendungen
9031)
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Zoll=
erhöhung.
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Farben, wenn nicht vorräthig, raſch und ſolid angefertigt, und übernehme das
Anſtricken der Strümpfe zu den billigſten Preiſen; auch iſt die erwartete neue Sendung
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Wilhelminenſtraße, neben der Kaſerne.
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Louis Hein, Schuſtergaſſe,
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gegenüber der Krone.
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9057) Gebrochene Aepfel u. Birnen
können nünmehr beſtellt werden und
erfol=
gen Sendungen frei ins Haus.
Dieburger=
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9029)
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außer=
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Aus=
wahl.
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wir das Stück erlaſſen zutz
1GE
I0
3055) Zur angehenden Winer=Sahel
empfehle ich meine reichhaltige
Husikalien Leihanstall
zur gefl. Benutzung.
Georg Thies,
Buch= und Muſikalien=Handlunz
Damen=Filzhüte
zum Fürben und Façoniren werden
angenommen.
Carl Hahn,
8922)
Markt 10.
9138) 30- 40 Ctr. ſehr gute Kohler
ſind wegzugshalber billig abzugeben.
Martinſtraße 26, 2. Stock.
Aplelmosl,
Rauscher
bei
Wilh. Hleber,
Mathildenplatz 18.
1878er Lepielwein,
ſehr guter, ca. 16 Ohm, werden abgegeben.
Näheres bei Aloys Rößner, Kranich
[91
ſleinerſtraße 51.
Friſche italien. Gier
ſind eingetroffen und fortwährend zu haben
bei
E. Wilhelm,
Wendelſtadtſtraße Nr. 13
9141)
Ha=
ofͤ
9142) Ein gut erhaltenes Pianino billig
zu verkauſen. Näheres in der Expedition.
N6 210
2606
loa=
pocnahlläl m Hurmkohlen.
Die seit Monat Mai d. J3. von mir eingeführten gesiebten Kohlen von frube
„Maria' zul Hörgen bei Aachen haben in vielen Kreisen der Stadt Eingang und
stets steigende Anerkennung gefunden. Ich verkaufe dieselben von heute ab:
franco ans Haus geliefert excl. Octroi zu 87 Pfg. bei comptanter Lahlung,
„ zu 90 Pfg. Aiel ein Honat,
„
nach dessen Verlauf ich zur Bequemlichkeit der verehrlichen Abnehmer mir
ge-
statte, die Beträge der Rechnungen erheben zu lassen.
Als besonders geeignet für Porzellanöfen empſehle ich Briquets aus
gewasche-
nen Steinkohlen.
Für Füllöfen magere Würfel von Kohlscheid bei Aachen, deren Anvendung
allein diese Oefen angenehm und vortheilhaft macht.
Eine I. qualität Fettschrot verkaufe ich zu 83 Pfg. franco ans Haus geliefert.
leder Auftras, auch der Eleinste, fndet prompteste Ausführung, und bitte ich,
allenfalls vorkommende Inregelmässigkeiten urgend welcher Art sofort auf meinem
Comptoir zu hinterlegen.
Darmstadt, den 27. October 1879.
Ladiip Hohmeyer,
Soderstragse 5.
Herr Peter Baumann, Landwehrstrasse 21, ist in dey Stand gesetzt, die
empfohlenen Sorten zu gleichem Preise zu verkaufen.
9143)
Dinzelne Sack-Centner 10 Pfg. höher.
rſehenen
Vermiethungen.
2721) Rheinſtraße 8 eine freundliche
Wohnung im Vorderhaus, drei Treppen
hoch mit allem Zubehör.
5318) Obere Hügelſtr. 30 Zimmer u.
Cabinet, möblirt. Näheres bei
B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.
5912) Stiftſtraße Nr. 65 3. Stock,
5 Zimmer nebſt allem Zubehör zu verm.
Näheres im 3. Stock.
6163) Ruthsſtraße 9 ein Logis gleich
beziehbar.
7075) Aliceſtraße 8 iſt der 3. Stoc
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und auf Wunſch im October zu beziehen.
7105) Eliſabethenſtraße 36 ein
Lo=
gis von 2 Zimmern, 1 Kabinet, Küche u
allem Zubehör Anfang Novbr. zu verm.
7222) Ecke der Soder= und
Teich=
hausſtraße 2 iſt die bel Etage, ganz oder
getrennt, zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
7496) Stiftſtraße 63 ein großes
un=
möbl. Zimmer zu verm. u. gleich zu beziehen.
7505) Eliſabethenſtraße 44, möblirte
Zimmer bel Etage, nach der Straße, ſofort
zu vermiethen.
7861) Ludwigſtraße 2 ein ſchön möbl.
Zimmer per 1. Oktober zu vermiethen.
Leopold Wolf.
7944) Heinheimerſtraße 9 eine
Werk=
ſtätte und ein Zimmer zu vermiethen und
gleich beziehbar.
8159) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
Stock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen
Bequemlichkeiten, Anfangs Nov. zu bez.
8161) Ein ſchön möbl. Zimmer mit
ſeparatem Eingang billig zu vermiethen. Zu
erfragen im Laden: Ecke der Wendelſtadt=
und Landwehrſtraße.
8367) Wilhelminenſtraße 6
iſt die Manſarde, 3 Piecen und alle
Be=
quemlichkeiten, zu vermiethen und gleich zu
Chr. Klein.
beziehen
8373) Bleichſtraße 44 ebener Erde,
in der Nähe der Bahnhöfe, iſt ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5489) In der Nähe des Bahnzofs,
leichſtraße 32, iſt ein fein möbl. Zimmer
ebſt Kabinet zu vermiethen.
8584, Grafenſtraße 16, 3. St., ein
gr. möbl. Zimmer, auf Wunſch Penſion.
8925) Sandſtraße 12 ein möblirtes
Zimmer für einen ſoliden jungen Mann
zu vermiethen.
8927) Schützenſtraße 9 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch.
9057) Arheilgerſtraße 110 ein
freund=
liches Logis zu vermiethen.
9035) Gr. Bachgaſſe 1 ein Logis an
eine ſtille Familie 1. Jan. 1880 zu beziehen.
9036) Eliſabethenſtraße1Tein Laden,
Comptoir u. vollſt. Wohw 19 per Jan.
zu beziehen.
9037)
Waldſtraße 22
ein guter gewölbter Keller zu vermiethen.
M. Mayer.
9091) Marienplatz 10 ein Logis in
Vorderhaus von 5 Zimmern, ſowie im
Seitenbau Stube und Kabinet, ſoſot be=
Ph. Schütz.
ziehbar, zu vermiethen.
533
2006
220 Huduundid G. Hullt Ubu,
Roaſtbeaf ſelbſt gebraten,
Kalbsbraten ſelbſt gebraten,
Kalbscotelettes getrüffelte,
Rauchfleiſch Hamburger,
Schinken gekochter und roher,
Ochſenzungen gekochte,
Gänſebrüſte ächt pommer. geräucherte,
Gänſekeule in Gelse,
Galentine von Gänſeleber,
Galentine von Kalbfleiſch,
Gänſeleberwurſt,
Schweinskopf farcirt mit Trüffeln,
Leberwurſt mit Trüffeln und Zunge,
mit Sardellen und Zunge,
„
mit Trüffeln und Sardellen,
„
Frankfurter,
Cervelatwurſt Braunſchweiger u. Gothaer,
Salami deutſche,
ächte italieniſche,
„
Mortadellenwurſt ächt italieniſche,
Lyonerwurſt,
Frankfurter Siedwürſtel,
Gäuſeleber in Terrinen verſchied. Größen,
Italieniſcher Salat,
Aal in Gelse,
Hummern friſche,
Kieler Bückiuge,
Speck=Bückinge,
Anchovis Delikateſſe,
Rollmöpſe,
Sardinen Thulle,
Häringe marinirte,
Sardell:,
Caviar ächt ruſſiſcher Aſrachauer,
Elb=,
Schweizer=Käſe ächte Emmenthaler,
Edamer Käſe,
Nahmkäſe Altenburger,
Fromage de Brie,
„ Camenbert,
„ „ Roquefort,
„ Neuſchatel.
„
Beſtellungen auf geſchmackvoll garnirte
Schüſſeln belegt mit obigen Waaren für
den Theetiſch oder als Beilagen liefere ich
raſch und billigſt.
L. Brüchweh.
Hoflieſerant u. Hoftheaterreſtaurateur,
9144) Ernſt=Ludwigsſtraße 17.
üreau fur Patentangelegenheah
M
AiuCahisiensets
5
⁵⁄
G4
8937) Photographien werden fein und
geſchmackvoll ausgeführt in Aquarell=u.
Glas=
malerei. Näh. Auskunft wird gerne ertheilt in
der Kunſt= u. Muſikalienhandlung des Herrn
A. Schödler und von Herrn Hofvergolder
W. Büttner.
M 210
4½ ⁄o Darmſtädter Stadt=Anleihe von 1879
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die definitiven
Schuldver=
ſchreibungen der 4½% 1879er Anleihe der Stadt Darmſtadt im
Nomi=
nalbetrage von M. 1,700,000 vom 28. October a. c. ab gegen die ſ. Z.
zur Ausgabe gebrachten Lieferſcheine
in Darmſtadt bei unſerem Effecten=Bureau,
in Frankfurt a. M. bei unſerer Filiale
in Empfang genommen werden können.
Darmſtadt, den 24. October 1879.
9145)
Bank für Handel und Induſtrie.
1146)
Todes=Anzeige.
Den Verwandten und Bekannten des
Herrn Jacob Friedrioh aus Goddelau,
bisher Brauereibeſitzer in Lyon, machen wir hiermit die traurige Mittheilung
von deſſen am 21. d. Mts. nach langem ſchweren Leiden erfolgtem Tode.
Lyon, im October 1879.
Die trauernde Wittwe und Kinder.
Joh. Th. Burchhardt,
9147)
Mühlſtraße 19,
nach 6 jähriger Abweſenheit hierher
zurück=
gekehrt, erbietet ſich den Herren
Geſchäfts=
leuten in ſeinen freien Abendſtunden zu
Comptoirarbeiten um mäßiges Honorar.
9121) Geſucht wird auf möglichſt bald
ein geſetztes Mädchen aus guter Familie,
das im Kochen, Bügeln und Nähen
durch=
aus erfahren iſt und - wenn erforderlich
dem Haushalt ſelbſtſtändig vorſtehen
kann. Gute Zeugniſſe werden verlangt.
Näheres in der Expedition d. Bl.
9040) Ein zuverläſſiger Schreiner ſucht
Beſchäftigung im Poliren u. Ausbeſſern von
Möbeln in u. außer dem Hauſe bei guter,
reeller Bedienung. Holzſtraße 19.
9019) Ein ſtarker wachſamer
Hol- oder Schälerkund
wird geſucht. Näheres im Darmſtädter Hof.
Kübel=u.Topfpflanzen
werden zum Ueberwintern angenommen.
Karl Arheilger, Handelsgärtner,
8440)
29 Soderſtraße 29.
9148) Zum Krauteinſchneiden
empfiehlt ſich
Marl Bartsch,
Klappacher=Straße in Beſſungen.
P49)
1uh,
zum 15. November im 3ſtl.
Stadt=
theile für einen jungen Mann aus
guter Familie ein möbl. freundliches
Zimmer mit Penſion. Offerten
unter G F9149 in der Expedition.
9150) Holz wird billigſt klein gemacht.
Näheres Beſſunger Hügelſtraße 4.
9151) Geſucht ⁄ Sperrſitz.
Näheres in der Expedition.
9152) Einige Lehrmädchen werden
angenommen.
Fr. Baeppler, Damen=Conſection,
Steinſtraße 29 Seitenbau.
Lodes=Anzeige.
C0
Statt beſonderer Meldung zeige ich
theilnehmenden Freunden u. Bekannten
hierdurch an, daß meine gute,
innigſt=
geliebte Mutter
Frau WVilhelmine Schmidt,
geb. Höhne,
Sonntag den 26. d. in ihrem 93Jahre
plötzlich ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 27. October 1879.
Guſtav Schmidt, Hofkapellmeiſter.
Die Beerdigung findet Mittwoch den
29. October, Nachmittags 3 Uhr,
vom Sterhehauſe aus, Aliceſtr. 9, ſtatt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 28. October.
6. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Zum Erſtenmale:
Roſenkranz und Güldenſtern.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von M. Klapp.
Perſonen:
Fürſt Albert von Liebenſtein Hr. Wisthaler.
Hr. Edward.
Graf Ernſt, ſein Sohn
Hr. Fiala.
Baron Roſenkranz.
Fr. Steck.
Gräfin Kienborr.
Frl. Weigel
Clariſſe, deren Tochter
Oberſanitätsrath von Düring Hr. Butterweck.
rl. Ethel.
Vilma, ſeine Enkelin
Hr. Mendel.
Baron Schallenberg
Juſtus Schmählich, Ritter=
Hr. Werner.
gutsbeſitze!
Hr. Franke.
Anton Sanftleben.
Hr. Peppler.
Ernſt, ſein Sohn
Ein Engländer
Hr. Knispel.
Schleich, Sekretär des Fürſten Hr. Wagner.
Hr. Schimmer.
Charles, Oberkellner
yrau Kilian.
Getrude, Stubenmädchen
Hr. Dornewas.
Diener des Fürſten
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
R6 Li6
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 28. October.
Weitzel vom 3. Großh. Inf.=Reg. Nr. 117 Linde und Engelhard anſchlag der ſtädtiſchen Polizeikaſſe einzuſtellen.
vom 4. Großh. Inf.=Reg. Nr. 118 wurden zu Secondelieutenants beför=
Zahn vom 2. Großh. Drag.=Reg. Nr. 24, ein Patent ſeiner Charge Miniſterium konnte und durfte nach ſtäatsrechtlichen Gründſätzen
Nr. 116, unter Beförderung zum Premierlieutenant, in das 2 Naſſau. die Stadtverordnetenverſammlung war damals ebenſowenig wie jetzt
Reſerve des 2. Großh. Inf.=Regts. Nr. 116 befördert.
burger Inf=Reg. Nr. 26 beauftragt, Major v. Olberg zum etäts= nahme eines im Geſetz namhaft gemachten Ausnahmefalles, nicht zu=
4. Garde=Gren.=Reg. Königin, wurde in die älteſte Haupkmahnsſtelle ſächlich in der obenerwähnten Verfügung vom 11. Rovember 1875 ein
vom Inf.=Reg. Nr. 26 wurde zum Commandeur des 3. Gr. Inf.=Reg. lich abgelehnt. Die Bedürfnißfrage konnte hiernach von dem
Provinzial=
vom 1. Bat. 1. Gr. Landw=Rea. Nr. 115 zum Aſſiſtenzarzt 2. Kl. der
Reſerve befördert und Oberſt v. Treskow, beauftragt mit der Führung I, 2 des Geſetzes vom 12. Juni 1874 betreffend die innere Verwaltung
ernannt.
K. In der Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz zu machen.
Starkenburg vom 2. ds. wurde das Urtheil betr. die Anſtellung
den Wortlaut des Urtheils:
nahme und Ausgabe der ſtädtiſchen Polizeikaſſe zu Darmſtadt für 1879 fähigkeit beeinträchtigt glaubt. Iſt aber die Stadt Darmſtadt der
tigen öffentlichen Sitzung, an welcher Theil genommen haben:
1) als Vorſitzender: Großherzogl. Provinzial=Director Küchler,
2) als Mitglieder: Oberforſtdirector Boſe, Amtsrichter Bergſträßer, die zur Entſcheidung in öffentlichen Rechtsangelegenheiten berufenen ge=
Rentner Engelhardt, Director Dr. Hofmann, Commerzienrath Keller, wählten Verkreter der Kreiſe und Provinzen geübt und bildet einen
Brauereibeſitzer Lang, Sparkaſſerechner Lautz,
3) als Protocollführer: Kreisamtsgehülfe Spamer,
nach gepflogener mündlicher Verhandlung und naͤch Anſicht der Artikel
56 Abſatz 1, Artikel 57 Abſatz 3 und 4 und Artikel 85 der Städte= ſcheiden.
ordnung, ſowie des Reglements betreffend: die Organiſation des
Poli=
zeiaufſichtsdienſtes in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt vom
11. November 1875
zu Recht erkannt:
daß der Beſchluß des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt vom
25. Juni 1879 als unbegründet aufzuheben und der Betrag von
1700 M. für die Beſoldung eines 4. Reviercommiſſairs, ſowie der Be= ſt a d t L vom 24. October 1875. Heute wurde verhandelt:
trag von 550 M. für die Miethe eines Revierlocals gegen den Willen Viermann von hier wegen Körperverletzung und Beleidigung. Die
Polizeikaſſe einzuſtellen ſei.
Entſcheidungsgründe:
des Innern „überlaſſen, über die Minimalzahl der Polizeiofficianten im Hand geſchlagen zu haben, ſo daß Frau P. ein blaues Auge davon trug
ſonſtigen örtlichen Verhältniſſe Beſtimmungen zu treffen: Großherzog= acht Tage bedurfte. Der Herr Amtsanwalt beantragt gegen die
Ange=
liches Miniſterium des Innern hat von dieſem ihm geſetzlich zi= klagte wegen Körperverletzung vermittelſt einer Waffe eine Strafe von
ſtehenden Riechte Gebrauch gemacht, indem es durch Verfügung vom 24 Monat Gefängniß, wegen Beleidigung eine Geldſtrafe von 15 Mark.
behörde zu Darmſtadt, ohne allen und jeden Vorbehalt verfügte: Auf 2 Monaten, wegen Beleidigung in eine Geldſtrafe von 15 Mark ve.
Grund des Schlußſatzes des Artikels 57 der Städteordnung ſetzen wir die
Minimalzahl der Polizeiofficianten hierdurch bis auf Weiteres auf
42 feſt; Gleichzeitig wurde in dem von Großherzoglichem Miniſterium arbeiter vor, Darmſtadt, wegen thätlicher Beleidigung, Unfugs und
des Innern mit Genehmigung Seiner Königlichen Hoheit des Großher= Ruheſtörung. Der Angeklagte iſt beſchuldigt, am 4. Juli d. Js. in d r
zogs erlaſſenen Reglement, betreffend die Organiſation des Volizeiauf= Langgaſſe die Ehefrau des Johannes Daum von hier geſchlagen, zur
ſichtsdienſtes in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, beſtimmt: Der Angeklagte machte in der Bernehmung keinen guten Eindruck. "
„für den Polizeiaufſichtsdienſt wird ein militairiſch organiſirtes Civil=
Polizeicorps unter der Bezeichnung „Schutzmannſchäft= Verrichtet. Die wird auf Antrag des Herrn Amtsanwalts in eine Haftſtrafe von dre
Schutzmannſchaft beſteht aus 4 Reviercommiſſairen und 38 Schutz= Wochen verurtheilt.
männern u. ſ. w.
Nach dieſem Wortlaute erſcheint der Einwand, als ſeien die Re= Unterſchlagung wird wegen Krankheit des Angetlagten ausgeſetzt.
viercommiſſaire nicht zu den Polizeiofficianten zu zählen, vollſtändig
hin=
fällig. Die Reviercommiſſaire bilden vielmehr einen Beſtandtheil der am 27. October 1879. Vorſitzender Herr Amksrichter Lauer,
Amtsan=
zur Vollziehung des Polizeiaufſichtsdienſtes errichteten Schutzmannſchaft. walt Herr Zimmermann, als Gerichfsſchreiber fungirt Herr Gerichts=
Sie werden unter ganz denſelben Vorausſetzungen angeſtellt und ent= Acceſſiſt von Heſſert. Nachdem die Schöffen Jakob Eiſenbach und Georg
laſſen wie alle anderen Mitglieder der Schutzmannſchaft, ſie unterliegen Spieß I1. beide von Eberſtadt, verpflichtet worden, begannen die
Ver=
denſelben Disciplinarbeſtimmungen (vgl. Disciplinarſtatut für die Schutz= handlungen und wurden folgende Fälle abgeurtheilt: 1) Die ledige
mannſchaft der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt), leiſten denſelben 17jährige Joſephine Deliſt von Reichenbach ſtiehlt in Arheilgen bei zwei
gerichtlichen Eid ab und ſind nur vermöge innerer Tüchtigkeit, mit be= Frauen, denen ſie wahrſaͤgen will, der einen 70 Pf., der andern 4 Pf.
ſonderen aufſehenden und ausführenden Competenzen betraut.
Die Stadt Darmſtadt erſcheint hiernach geſezlich verpflichtet
2007
42 Polizeiofficianten (38 Schutzmänner und 4 Reviercommiſſaire)
anzu=
ſtellen und insbeſondere die erledigte 4. Reviercommiſſairſtelle, deren
Gehalt in dem Reglement auf 1700 M. fixirt iſt, wiederzubeſetzen, ſowie
— Militärdienſtnachrichten. Port=Fähnr. Buſſe vom die der Höhe nach nirgends beanſtandete Beſoldung von 1700 M. nebſt
2. Großh. Inf.=Reg. Nr. 116; die Port=Fähnrs. Ramdohr, Gebſer, Miethbefrag von 550 M. ſogl. Art. 57 Abſ. 3 der St=O.) in den Vor=
Der Einwand, das von Großherzoglichem Miniſterium des Innern,mit
derk; Rittmeiſter und Escadronschef v. Müller. vom 2. Gr. Drag.= Genehmigung=d. Staatsoberhauptes und, nach ſtattgehabtem Benehmen”
Reg. Nr. 24, unter Verleihung des Charakters als Major, als Adju= mit der Stadtverordnetenverſammlung erlaſſene Reglement über die
Or=
tant zur 22. Diviſion befördert; Rittmeiſter Frhr. v. Gleichen gen. ganiſation des Polizeiaufſichtsdienſtes in der Haupt= und Reſidenzſtadt
v. Rußwurm, aggreg. dem Thüring. Ulan.=Reg. Nr. 6, als Escadrons= Darmſtadt vom 11. November 1875 habe nur die Natur eines
zwei=
chef in das 2. Großh. Drag.=Reg. Nr. 24 einrangirt; Premierlieutenant jährigen Proviſoriums, iſt vollkommen unſtichhaltig. Großherzogliches
verliehen; Secondelieutenant Naumann vom 2. Großh. Inf.=Reg. auf die ihm durch Geſetz zugewieſenen Befugniſſe nicht verzichten, und
Inf.=Rez. Nr. 88 verſetzt; Vicefeldwebel Noack vom 1. Bat. (Gießen) befugt, bei Feſtſetzung der erforderlichen Zahl der Polizeiofficianten an ers
L. Großh. Landwehr=Regiments Nr. 116, zum Secondelieutenant der als gutächtlich mitzuwirken, da ihr, ganz abgeſehen von dem
Großher=
zoglichem Miniſterium durch Art. 57 eingeräumten geſetzlichen Rechte,
— Militärdienſtnachrichten. Vom 1. Großh. Inf=Reg. die Zahl der Polizeioficianten zu beſtimmen, nach Art. 56 Poſ. 1 der
Nr. 115 wurde Oberſt v. Blomberg mit der Führung des 1. Magde= Städteordnung eine Mitwirkung in Sachen der Localpolizei, mit
Aus=
müäßigen Stabsoficier ernannt; Mäjor v. Gerhardt, aggregirt dem ſteht. Großherzogliches Miniſterium des Innern hat außerdem
that=
des 1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115 einrangirt, Oberſt v. Weſternhagen zweijähriges Proviſorium theilweiſe nicht acceptirt, theilweiſe
ausdrück=
ausſchuſſe nicht in Erwägung gezogen werden, da es ſich bei der vor=
Nr. 117 ernaſint. Ferner wurde Unterarzt der Reſerve Dr. Sylla ſ liegenden Frage nicht um eine Entſcheidung nach Maßgabe des Art. 48,
des 1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115, zum Commandeur dieſes Regiments und die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen, ſondern um das
Recht und die Pflicht der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde (Kreis= und
Pro=
vinzialausſchuß) handelt, von dem Art. 85 der Städteordnung Gebrauch
Vollſtändig hinfällig erſcheint der Einwand, als werde das
eines IV. Reviercommiſſärs verkündigt, inhaltlich deſſen die Princip der Selbſtverwaltung durch eine der Stadt Darmſtadt nach=
Stadt Darmſtadt verurtheilt wurde, die entſprechenden Koſten theilige Entſcheidung beeinträchtigt. Die Selbſtverwaltung hat ſich vor
für 1879 in ihren Voranſchlag aufzunehmen. Wir bringen nachſtehend allen Dingen innerhalb des Rahmens des Geſetzes zu bewegen und
es dürfen klare geſetzliche Beſtimmungen nicht deshalb unberückſichtigt
Darmſtadt, 25. Oet. In Sachen betr. den Voranſchlag über Ein= bleiben, weil ſich eine Cömmune durch dieſelben in ihrer
Entſchließungs=
hat der Provinzialausſchuß der Provinz Starkenburg in ſeiner heu= Meinung, dieſe Entſchließungsfähigkeit werde durch das Geſetz ſelbſt
al=
terirt, ſo hat ſie nicht bei der rechtſprechenden Behörde, ſondern
anders=
wo Abhülfe zu ſuchen. Dieſe Rechtſprechung wird außerdem durch
mindeſtens ebenſo wichtigen Beſtandtheil des Selbſtverwaltungsſyſtems,
wie die Selbſtſtändigkeit der Einzelgemeinde.
Der Provinzialausſchuß konnte hiernach nur, wie geſchehen, ent=
Darmſtadt, am 18. October 1879.
Der Provinzialausſchuß der Provinz Starkenburg.
Küchler.
Spamer.
- Schöffengerichtsſitzung des Gr. Amtsgerichts Darm=
1) Die Unterſuchungsſache gegen die Ehefrau des Hutmachers Ludwig
der Stadtverordnetenverſammlung in den Voranſchlag der ſtädtiſchen Genaunte iſt beſchuldigt und überwieſen, die Ehefrau des Weißbinders
Pfaff dahier in ihrer Wohnung eine Spitzbübin geheißen und mit einem
Nach Artikel 57 Abſatz 4 der Stasteordnung bleibt dem Miniſterium Nachttopf derſelben auf den Koͤpf und mit der Scherbe derſelben auf die
Verhältniß zur Größe der Bevölkerung und mit Berückſichtigung der und ihre Hand verbinden laſſen mußte, welche zu ihrer Heilung etwa
11. November 1875, betreffend die Organiſation der Polizeiverwaltungs= Die Angeklagte wird wegen Körperverletzung in eine Strafe von
urtheilt.
2) Die Unterſuchungsſache gegen Ludwig Adolph Hirſch, Fabri=
Erde geworfen und mißhandelt zu haben, wodurch ein Auflauf entſtan
Eine weitere Sache gegen Karl Grob von hier wegen Birugs und
- Schöffengerichtsſitzung des Amtsgerichts 11 in Darmſtadt
aus der Taſche und wird in 14 Tage Haft verurtheilt. 2) Peter
Schecker III. von hriesheim erhält wegen Beleidigung der Gensdarmerie
2008
R6.
eine Haftſtrafe von fünf Tagen. 3) Georg Anthes II. von Arheilgen
hat eine gepfändete Ziege (aus Noth) verkauft und wird in eine
Ge=
fängnißſtrafe von zwei Tagen verurtheilt. 4) Der 19jährige Johannes
Häuſer von Nieder=Ramſtadt wird wegen Beleidigung des Nachtwächters
in eine Geldſtrafe von 20 M. eventuell 4 Tage Haft verurtheilt. 5)
Der Taglöhner Johannes Götz I. von Nieder=Ramſtadt wird wegen
Körperverletzung - er hat den Georg Hutmann von dort
geſchlagen-
in eine Geldſtrafe von 40 Mark eventuell 8 Tage Haft verurtheilt.
6) Der Maurer Adam Krug von Nieder=Beerbach beleidigt das Großh.
Ortsgericht Nieder=Beerbach und wird in eine Geldſtrafe von 8 Tagen
Haft verurtheilt.
K. In der Sitzung der 1. Strafkammer vom 27. Oct. wurden folgende
Unterſuchungs=Sachen verhandelt und abgeurtheilt:
Valentin
Hor=
neſch, Georg Schroth und Karl Hanſtein von Gundernhauſen ſind
an=
geklagt, dem Feldſchützen Scherf nachgeredet zu haben, daß er vor vier
Jahren mit Philipp Pfeil von da, der ein Häschen gefunden und
ſol=
ches veräußert habe, den hierfür erhaltenen geringen Erlös getheilt habe.
Scherf läugnet, mit dieſem Handel überhaupt etwas zu thun gehabt zu
haben, wird aber durch die Ausſagen verſchiedener glaubwürdiger Zeugen
widerlegt und die Ueberzeugung gewonnen, daß jene Nachrede wahr ſei.
Hiernach erfolgt Freiſprechung der Angeklagten und Verurtheilung des
Anklägers in die Koſten. Die Beſchuldigten Schroth und
Han=
ſtein, waren durch Rechtsanwalt, Krug I1. vertreten.
2) Redakteur Keilmann aus Gernsheim, der einen für Lehrer Breidenbach
in Eberſtadt verletzenden Artikel veröffentlichte, wird in eine Geldſtrafe
von 10 M. verurtheilt. 3) Johann Walter wird, weil er einige
Gegen=
ſtände der Verſtrickung entzogen hatte, zu 6 Tagen Gefängniß verurtheilt.
4) Wegen geringfügiger Korperverletzung wird Georg Schickedanz von
Dudenhofen mit 10 M. beſtraft. Ein Antrag des Verletzten auf
Zuer=
kennung einer Buße wird zurückgewieſen. 5) In Unterſuchungsſachen
gegen Peter Hamann, Simon Walter und Heinrich Seipel 11.
Nacht=
wächter von Dudenhofen wegen gegenſeitiger Körperverletzung wird
Seipel in 20 M. Geldbuße und ein Drittheil der Koſten verurtheilt, die
beiden Mitangeklagten freigeſprochen.
L. Die nächſte Sitzung des Provinzialausſchuſſes der
Provinz Starkenburg findet Samstag den 1. November d. J., Vormittags
9½ Uhr ſtatt und ſteht auf der Tagesordnung: 1) Bürgermeiſterwahl
zu Ober=Ramſtadt, 2) Vergebung des Rheinbrucker'ſchen Stipendiums zu
Babenhauſen, 3) Vergrößerung des Waſſergefälls an der Mühle des
Leonhard Hofferberth zu Höchſt, 4) Schulhausbau zu Affhöllerbach.
Die nächſte Sitzung des Kreisausſchuſſes findet
Mitt=
woch den 5. November 1879 Nachmittags 3 Uhr im Kreisamtsgebäude
dahier ſtatt und ſteht auf der Tagesordnung: 1) Geſuch des
Kriegerver=
eins zu Eſchollbrücken um Verwilligung eines Beitrags zum
Kriegerdenk=
mal, 2) Geſuch des Georg Fey 1x. von Pfungſtadt um Conceſſion zur
Anlage einer Gerberei.
— Wie aus Berlin berichtet wird, iſt Oberſtlieutenant v. Prittwitz
und Gaffron zum Commandeur des Großh. Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 25 (Großh. Artillerie=Corps) ernannt worden. Oberſtlieutenant
v. Prittwitz war langjähriger Adjutant des Prinzen von Preußen.
Realſchule, Bei Beginn des Schuljahres 1879-80 am
13. October l. J. wurden neu aufgenommen:
in die Realſchule 1. Ordnung 116 Schüler
„ „
„
52 „
„
im Ganzen 168 „
bei Beginn des vorigen Schuljahrs 156 „
alſo diesmal mehr 12 „
Der gegenwärtige Schülerbeſtand iſt:
Realſchule 1. Ordnung 508 Schüler
II.
259 „
„
im Ganzen 767 Schüler, d. h. 42 mehr
als bei Beginn des vorigen Jahres.
Die neu errichtete Vorſchule zählt 203 Schüler, die Geſammt=
Real=
ſchule demnach 970 Schüler.
— Wie uns berichtigend mitgetheilt wird, iſt die Verletzung des
Telegraphenkabels am Kreuzungspunkte der Neckar= und Waldſtraße
icht durch eine an der Gasleitung vorgenommene Reparatur
verur=
ſacht worden, da eine ſolche nicht an der fragl. Stelle ſtattgefunden hat,
wohl aber ſeien leider an vielen andren Punkten der Stadt
Repara=
turen der Gasleitung durch das Legen der Waſſerleitungsrohre nothwendig
geworden.
L. Unſerer rührigen Polizei iſt es gelungen, in der Altſtadt ein
Hehlerneſt zu entdecken, und vermittelſt einer zweitägigen Hausſuchung
bei einer der Hehlerei verdächtigen Perſon eine Anzahl geſtohlener
Gegen=
ſtände zu erheben, wodurch ſich mehrfache frühere Diebſtähle jetzt
aufklären dürften.
Wie die N. H. V. erfahren, hat Herr A. Siems einen Antrag
als Balletmeiſter an die Kaiſerl. Oper nach Moskau erhalten, dem er
im Januar 1880 folgen wird.
L. Beſſungen. Unſere neue Eiſenbahnſtation macht ſich
recht gut. Täglich gehen durchſchnittlich 30 Mk. ein, was in Anbetracht
anderer ſchon Jahre lang dem Verkehr übergebener Stationen, wie z. B.
210
Sprendlingen, wo dem Vernehmen nach kaum in einem Monat ſo viel
eingehen, gewiß recht erfreulich iſt. Am letzten Sonntag Nachmittag war
die Frequenz ſogar ſehr ſtark; wie wir hören, ſollen eirca 70 Perſonen
den Perſonenzug in die Bergſtraße benutzt haben, um ſich am „
Neuen=
zu ergötzen. Wir wollen hoffen, daß ihr Geſchmack befriedigt wurde,
be=
zweifeln es jedoch. Mit Zuverſicht glauben wir unſerer jungen Station
ein günſtiges Prognoſticon ſtellen zu dürfen, Chancen hat ſie wenigſtens
genug.
L. Beſſungen. In der Nacht vom 24. auf den 25. d. Mts.
wurden aus dem Großh. Hofgarten dahier diverſe Zierſträucher
ent=
wendet. Ebenſo wurde am Abend des 25. die im Garten des
Chauſſe=
hauſes aufgehängte Wäſche, beſtehend in Kinderſtrümpfen, Hemdchen,
Socken u. ſ. w., geſtohlen. Hoffentlich gelingt es unſerem Polizeiperſonal,
dem Thäter auf die Spur zu kommen.
Der ſeitherige Beigeordnete Herr Peter Frey wurde mit 237
Stimmen zum Bürgermeiſter in Arheilgen gewählt.
Gegen=
kandidat war Herr P. Benz, Sohn des verſtorbenen Bürgermeiſters,
welcher mit 184 Stimmen unterlag.
Frankfurt. In der Markthalle=Auction vom 24. d.
wurden bezahlt: Schellfiſch das Pſund 45 Pf., Hecht 70 Pf., Karpfen
75 Pf., das Loos 1 M., Barbius 1 M. per Pfd., Cabliau 50 Pf., Lachs=
Forellen 2 M. bis 2 M. 40 Pf., Hummer 1 M. 50 bis 1 M. 60 Pf,
Breſſe=Poularden 4- 6 M., Schmken 75 Pf.,
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 24. October. Donna Diana, Luſtſpiel in 4
Ab=
theilungen. Nach dem Spaniſchen des Moreto, von C. A. Weſt. Dieſes
alte Luſtſpiel gehört der Klaſſe der hochfeinen Salonſtücke an, und
be=
hauptet bei tüchtiger Beſetzung immer noch ſeine bewährte
Anziehungs=
kraft auf ein gebildetes Publikum. Dies war auch der Fall bei der in
Rede ſtehenden Aufführung und Beſetzung. Letztere aber hat, unſeres
Erachtens namentlich in der Titel=Rolle, mit der verwendbaren Eigenart
der Darſtellerin ſich abzufinden. Frl. Weigel's Verkörperung der
„Donna Diana- war eine wohl durchdachte, recht verdienſtliche Leiſtung
und wurde als ſolche beifällig anerkannt; gleichwohl will es uns
be=
dünken, als ob die individuelle Anlage der wackern Künſtlerin mehr in
den zarten, gefühlvollen und hochpoetiſchen Geſtalten des Dramas ihre
heimiſche Sphäre finden müſſe. Die Beſetzung der übrigen Damen=
Rol=
len der beiden „Nichten” - Frl Ethel und Frl. Schütky - war
entſprechend und Frau Haſemann=Kläger einel neckiſche
Kammer=
zofe Floretta. Herr Fiala gab den „Don Ceſar” mit großem
Ver=
ſtändniß uud entſprechendem Feuer. Beſonders gelungen war die
Liebes=
erklärung 6. Scene, II. Akt, ſowie die 6. Scene im IV. Akt. Herr
Mickler war ganz an ſeinem Platze als „Don Diego.” Die beiden
andern Freier „Don Louis' und „Don Gaſton” wurden durch die Herren
Peppler und Mendel repräſentirt. Der Preis des Abends aber
gebührt unſtreitig Herrn Werner, deſſen Darſtellung des Vertrauten
und Secretärs der Prinzeſſin,„Perin- wir unbedenklich als eine
meiſter=
hafte bezeichnen können. Es war eine köſtliche Figur. Der Künſtler
brachte die vielen Pointen des vom Dichter ſo reich angelegten Charakters
mit zündender Wirkung und ebenſo großer Feinheit als Natürlichkeit zu
Geltung.
A H.
- Sonntag, den 26. Oetober. Euryanthe, Aomantiſche Oper
mit Tanz, Muſik von Carl Maria von Weber. Die Beſetzung war, mit
einer Ausnahme, die frühere. Die Titelrolle „Curyanthe” wurde von
Frl. Czerwenka mit dem vollen Aufgebot ihrer ſchönen, jugendfriſchen
Stimmittel prächtig geſungen und in poetiſcher Auffaſſung zur
An=
ſchauung gebracht. Eine Aufzählung der einzelnen Schönheiten in der
durchweg trefflichen Leiſtung würde faſt alle Nummern umfaſſen, wir
können uns aber nicht verſagen, folgende Rummern herauszuheben: Di
Cavatine im 1. Act „Glöcklein im Thalel wurde mit zarter Innigkei
vorgetragen, das herrliche Duett mit Adolar im 11. Act (Nr. 13)„ Hin
nimm die Seele mein' mit hinreißender Liebesgluth geſungen. In den
Ausdrücken höchſter Leidenſchaftlichkeit dagegen ſchien uns die edle
Stimme der Sängerin ſtellenweiſe überbürdet und dürfte in ſolchen die
Unwendung des Tremolo auf ein Minimum zu beſchränken ſein. J.
der Darſtellung der „Cglantine” bekundete Frl. Schrötter wieder ihre
dramatiſche Vielſeitigkeit und anerkannte Meiſterſchaft. Die Scene und
Arie (Nr. 8) des I. Actes war von hoch tragiſcher Wirkung;
deß=
gleichen das Duett mit Lyſiart (Nr. 11) II. Act. — Der=Adolar' des
Herrn Bär war geſanglich wie dramatiſch eine ſehr tüchtige Leiſtung.
Die Romanze im 1. Act „ Unter blühenden Mandelbäumen," das ſchon
erwähnte Duett mit Curyanthe im 11. Act verdienen beſondere Erwähnung
deßgleichen die demſelben vorausgehende Arie „Wehen mir Lüfte Ruh.
Herr Hofmann brachte den düſteren feindſeligen Charakter des
Lyſiart; zur vollen dramatiſ.l n Geſtaltung. Die Seene und große
Arie zu Anfang des I. Actes wir de prächtig und ergreifend geſungen.
Herr Bögel als „König Ludwig VL.” war in Geſang und Darſtellung
würdevoll. Beſonders hervorzuheben ſind noch die Enſemble=Rummern,
namentlich die Finale des IL. und 111. Actes. Die Chöre, ohne Ausnahme,
waren tadellos und die Unterſtützung des Orcheſters unter der bewährten
Leitung des Hrn. Hofkapellmeiſters Schmidt trug weſentlich zum Erfolg
des Abends bei.
A. H.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.