Darmstädter Tagblatt 1879

Ubonnementpren
hrlich 6 Mark incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
Mel. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr

(Frag= und Anzeigeßkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Juſerate
verden angenommer nDarnſad
voa der Expedition, Rheinſtr. R. 2.
m Beſſungen von Friedr. Bllßer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auzwäru
von allen ſoliden Annoneen= Em-
ditione.

142. Jahrgang.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

173.

Freitag den 5. September.

167D.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 23. v. Mts. für die Eliſabethenſtraße angeordnete Sperre wird aufgehoben, dagegen ſolche für die Waldſtraße
angeordnet. — Darmſtadt, den 3. September 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß
Freitag den 12. September l. J.
wegen des auf dieſen Tag fallenden Geburtsſeſtes Sr. Königlichen Hoheit des Groß=
herzogs bei unterzeichneter Gerichtsſtelle kein Amtstag abgehalten wird.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
J. V. d. L.:
Bauer, Landgerichts=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
Durch Umänderung der Schornſteine in
dem Arreſtbau der Infanterie=Caſerne ſind
nuchſtehend veranſchlagte Arbeiten erforderlich:
a) Zimmer=Arbeiten zu 371 M. 10 Pf.
„ 1498 „ 67 „
b) Maurer=
„
c) Schloſſer=Arbeiten u.
Eiſenguß=Lieferung zu 1301 „ 80 „
d) Weißbinder=Arbeiten 446 „ 13 „
Zur Vergebung dieſer Arbeiten an den
Mindeſtfordernden iſt ein öffentlicher Sub=
miſſions=Termin auf
Dienstag den 9. September c.,
früh 9 Uhr,
in unſerem Geſchäftszimmer, Riedeſelſtraße
Nr. 60, anberaumt, wozu Unternehmungs=
luſtige eingeladen werden.
Die Bedingungen ꝛc. liegen während der
Geſchäftsſtunden von 9-12 Uhr früh und
3-6 Uhr Nachm. zur Einſichtnahme aus.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1879.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
7128)
Bekanntmachung.
Montag den 8. September d. J.
Vormittags 10 Uhr, werden 3 Carouſſel=
plätze auf dem Ernſt=Ludwigsplatz und ein
ſolcher auf dem Ludwigeplatz, jene von je 9,
dieſer von 10 Meter Durchmeſſer, für die
am 23. September d. J. beginnende acht=

lägige Herbſtmeſſe auf unſerem Bureau
öffentlich verſteigert. Die Bedingungen
liegen daſelbſt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 1. September 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
7298)
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Anfuhr des ſtädtiſchen Steinkohlen=
Bedarfs für den Winter 1879-80 vom
Bahnhof in die verſchiedenen Magazine ſoll
Samstag den 6. d. Mts., Vormit=
tags 11 Uhr, auf unſerem Bureau unter
den daſelbſt offen liegenden Bedingungen
öffentlich vergeben werden.
Darmſtadt, den 1. September 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
7299)
Ohly.

liegen auf dem Stadtbauamt zur Einſicht
offen.
Darmſtadt, den 3. September 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
7363) Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung der Brunnenſtube in
der Seiterswieſe vorkommenden Maurer=
und Steinhauer=Arbeiten, ſowie die Guß=
eiſen=Lieferung ſollen auf dem Submiſſions=
weg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind
bis zum
Dienstag den 9. September l. J.,
Vormittags um 10 Uhr,
bei unterzeichneter Behörde einzureichen.
Voranſchlag, Bedingungen und Zeichnung

Bekanntmachung.
Die bei Anſtrich des Sparkaſſenhauſes
vorkommenden Weißbinder= und Spengler=
Arbeiten ſollen auf dem Submiſſionsweg
vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind
bis zum
Montag den 8. l. Mts. Vormittags
um 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen zur
Einſicht auf dem Stadtbauamt offen.
Darmſtadt, den 3 September 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
7364) Hickler, Beigeordneter.

Feilgebotenes.
7275) Eine Laden=Einrichtung zu
verkaufen. Näheres im Verlage.
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in ſchönſter Qualität.
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7365)
427

1610

Jä 173

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„ Ludwigſtraße
17.

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billigen Preiſen.
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billig
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Hurm.
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p.
GC.
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Glycerin=Lelt=Zeife von Houſon,
Peilchen Zeiſe per Stück 25 u. 50 Pfg.,
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Feinſte franz Blumen=Parfums in Flacons
und im Anbruch,
Bahn=Pulver und
Bahn=Tincturen,
Bahn=Paſta von Bergmann,
Barg's flüſſige Glycerin=Zeife,
Glycerin=Creme und Toilette-Glycerin,
Coilette=Eſſig und Schminken,
Pommaden aller Art,
Schwämme in großer Auswahl:
Damen-Toilette-Schwämme,
hherren Schwämme,
Einder=Schwämme.
Pferde-Schwämme,
Schul=Schwämme,
Fenſter=Schwämme; ferner
Lenſter Leder, ſchön weich, in allen Größen
7305) Ein Kautſchuk=Velocipede billi,
zu verkaufen. Neckarſtraße 19.

92 Pfg.
Reinſchmeckenden
gebrannten Haffee

bei

per Pſd. 92 Pfg.

Bch. Albert,
Roßdorferſtraße 21.

7371) Ein Morgen Hafer iſt zu ver=
kaufen. Näheres in der Exp. d. Bl.

Vermiethungen.
7141) Heinrichſtraße 59 iſt der zweile
Stock per October zu vermiethen.
7162) Beſſ. Carlsſtraße 63 iſt der
mittlere Stock, 4 geräumige Zimmer, Küche
und Zugehör, baldigſt zu beziehen.
7280) Obere Heinrichſtraße 49 ein
hübſche Wohnung, 6-8 Zimmer, große
Garten, ſofort zu vermiethen.
7281) Ecke der Magdalenen= und
Lauteſchlägerſtr.1 eine hübſche Wohnung,
4 Zimmer mit Balkon, Glasabſchluß, ſofort
zu vermiethen, auf Wunſch auch möblirt.
E,
7372) Lindenhofſtraße 7 iſt der mitt
lere und untere Stock, jeder mit 4 Zimmen
nebſt allem Zubehör, zu vermiethen und
Oktober beziehbar.
Auch wird der mittlere Stock mit 3 Zim=
mern abgegeben.

7373) Wendelſtadtſtraße 15 partern
ſt ein gr. f. möbl. Zimmer zu vermiethen

Vermiſchte Nachrichten.

M 173

1611

erin,

Damen u. Herren, welche ſich für einen
gedieg. gründl. u. dabei äuß. billig. geſchloſſ.
Anſtands=u. Tanz=Curſus intereſſiren, woll.
die Mühe nicht ſcheuen, unſere Annonce in
der Donnerstags=Rummer d. Bl. nachzu=
ſehen; in derſelb. ſind ſämmtl. Bedingungen
und alles Weitere ausführlich angegeben.
FP. A. Janssen v. Frau,
Lehrer der äuß. Bildung, höh. Tanzkunſt
u. Gymnaſtik, nachweisl. an 3 der größ.
höheren Mädchen=Lehranſtalten Rheinlands.
Wohuung: Nieder=Ramſtädterſtraße 43
parterre.
Sprechſtunden nur Freitag den 5. und
Montag den 8. Sept. von Morgens 11
[374
bis Mittags 2 Uhr.
Speolalarzt Dr. mod. Hoyor,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(534

7167) Ein unverheiratheter Gärtner
mit guten Zeugniſſen findet dauernde Stellung.
Landwehrweg Nr. 75.
7289) Man ſucht in der Kleinkinder=
ſchule ein ſtarkes Mädchen für die Haus=
arbeit. Näheres Mauerſtraße 5.
7295)
Geſucht
zu einer einzelnen Dame ein Mädchen,
welches gut kochen kann und Hausarbeit
beſorgt. Es iſt überflüſſig, ſich ohne gute
Zeugniſſe zu melden.
Heidelbergerſtraße 37. 1. Stock.
16) En gewandtes Mädchen, das
gut kochen kann, wird auf k. Michaeli
geſucht. Näheres in der Exp. d. Bl.

14

4

7324) Auf Michaeli wird ein braves,
reinliches, fleißiges Mädchen, das etwas
kochen kann, geſucht. WoL ſagt die Exped.
7329)
Ein Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen kann unter gün=
ſtigen Bedingungen ſofort bei mir eintreteu.
M. Meyer, Papierhandlung.
bo kauft zum
Schöne Gerſ. höchſten
Tagespreiſe F
ranz Fohrsk,
Neckarſtraße.
7041) Eine gewandte Verkäuferin
ſucht
Fordinand Carl Winter.

2
310-14,000 Mark
werden gegen gute gerichtliche Sicherheit zu
leihen geſucht. Anerbieten bittet man bei
der Exped. d. Bl. unter WR5 niederzulegen.

7375) Für die ſo vielfältigen Beweiſe tiefer Theilnahme aus
Anlaß des mich betroffenen Trauerfalls ſage ich Allen hiermit ſeelen=
vollen Dank.
Darmſtadt, den 4. September 1879.
Carl dauls.

7376) Das von dem Mozartverein benutzte Probelokal,
Eliſabethenſtraße 10 im Hinterbau gelegen, iſt per 1. Dezember a. c. zu
vermiethen. Daſſelbe eignet ſich durch ſeine angenehme Lage in Mitte
der Stadt zu mancherlei Zwecken.
Schmidt.

H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
A. Neustadt,
ſtraße.

7358) Es wünſcht ein alleinſtehendes Frauen=
zimmer ein unmöbl. Zimmer zu miethen. Zu
erfr. Markt 10 im Seitenbau 1 Stiege.

Alalhemalik kehrer.
Ein ertahrener, für das höhere Lehr-
amt geprüfter Lehrer der Mathematik
möchte gern eine Stelle an einer Real-
schule oder Privat-Lehranstalt. Näheres
unter Chiffre V62013 durch Maasen-
stein &Vogler, Franhfurta. M.

7378) Einige Mädchen von 14-16 Jahren
ſinden Beſchäftigung in der Knopffabrik.
Eliſabethenſtraße 42.
7379) Lehrmädchen für Maſchinen=
ſtrickerei geſucht.
Adam Horn.

7380) Ein junger Mann mit den nöthigen
Schulkenntniſſen kann bei uns ſofort als
Lehrling eintreten.
A. Roſenthal u. Co.,
Ernſt=Ludwigſtraße 16.

7381) Geſellſchafterinnen, Erzieher=
innen, Haushälterinnen, feine Hausmädchen.
Köchinnen, Haus= u. Küchenmädchen, Kauf=
leute div. Branchen, Köche, Verwalter, Be=
dienten, Kutſcher, Kellner, Hausburſche
ſuchen Stellung.
Auch finden zum ſofortigen Eintritt einige
Kellnerinnen und einige feine Haus.
mädchen nach Frankfurt Stellung durch
das Stellen=Vermittelungs=Bureau von
Friedrich Wagner,
14 Mühlſtraße 14.

u49

Sonntag den 7. Beptember
7383)
findet die
Hach-Eirshweihe
ſtatt, wozu höflichſt einladet
B. Biedmatter.

Geſucht!

Ein intelligenter, zuverläſſiger und für
die Branche möglichſt geſchäftsgewandter
Mann wird zur Uebernahme der Ver=
breitung einer neuen buchhändleriſchen Unter=
nehmung hierſelbſt geſucht. Adreſſen erbittet
Eugen Cohnſeld, Berlin,
Schönhauſer Allee 32.

7387) Eine größere Quantität halbreifer
Zwetſchen werden verkauft.
Hof Hopfengarten bei Darmſtadt.

der Oppenheimer Katharinen=
Kirche=Lotterie ſind 3 Mark
in der Expedition d. Bl. zu
haben.

7384) Für das Comptoir eines
hieſigen Fabrikgeſchäſtes wird ein ge=
bildeter junger Mann als Buchhalter
geſucht Schöne Handſchrift, ſicheres
Rechnen u. gute Zeugniſſe Bedingung.
Schriftliche Offerten beliebe man unter
N. 100 an die Exp. d. Bl. einzuſenden.
7385) Ein gut möbl. Zimmer nebſt
Kabinet wird von einem Herrn zu miethen
geſucht. Offerten erbittet man sub 0 H
1879 bei der Exp. d. Bl. abzugeben.

73₈
Dankſagung.
Bei der ſtattgehabten Beerdigung unſerer
lieben und unvergeßlichen Tochter Marie
ſagen wir hiermit allen Denen, welche dieſelbe
zu ihrer letzten Ruheſtätte geleiteten, und
insbeſondere ihren früheren Mitſchülerinnen,
für die innige Theilnahme unſeren herz=
lichſten Dank. Die trauernden Eltern:
Franz Metzger und Frau,

1612

M 173

Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger
Im Monat Auguſt.
Peter Schneider eine T., Anna Katharina, geb. Mathilde, geb. Baumgärtner. Am 31.: Maurer
Getaufte.

Gemeinde.

Am 3. Auguſt: Dem Spengler Georg Wilhelm
Roth eine T., Anna, geb. den 19. Juli. Am
10.: Dem Schuhmacher Friedrich Wiemer eine
T., Louiſe Anna, geb. den 3. Auguſt. Dem
Heilgehülfen Philipp Sulzmann Zwillinge. Fried=
rich Wilhelm und Anna Marie, geb. den 27. Juli.
Am 14.: Dem Maurer Gottlieb Gehriſch eine
T., Emma Bertha, geb. den 26. Juni. Am 17.:
Dem Weißbinder Ludwig May eine T., Katha=
rine, geb. den 26. Juli. Dem Rentner Philipp
Joſeph Becker ein S., Philipp Ludwig Friedrich,
geb. den 10. Juni. Am 20.: Dem Knopfmacher

den 4. Auguſt. Am 22.: Dem Bahnarbeiter
Konrad Hofmann ein S., Wilhelm, geb. den
28. Juni. Am 31.: Dem Metzger Valentin
Schäfer ein S., Carl Heinrich, geb. den 13. Aug.
Dem Kutſcher Ludwig Schombert ein S., Kon=
rad Friedrich, geb. den 20. Auguſt. Dem Gaſt=
wirth Ludwig Emmel einel T., Anna, geb. den
25. Mai.
Getraute.
Am 10. Auguſt: Handarbeiter Jakob Kramer
und Suſanna Maria Anna, geb. Wienold. Am
23.: Bauaufſeher Georg Heinrich Franz und

Georg Wilhelm Geyer und Louiſe, geb. Aßmuth.

Beerdigte.
Am 7. Auguſt: Eliſabethe Meiſinger geb. Hill,
Ehefrau von Schuhmacher Friedrich Meiſinger,
ſtarb den 5., alt 30 J. Am 9.: Anna Marie
Weinmann, T. des Kaufmanns Adam Weinmann,
ſtarb den 7., alt 17 J. Am 10.: Muſiker Kar
Ochs, ſtarb den 8. alt 35 J. Am 13.: Eliſabethe
Fritz geb. Birks, Wittwe des Stadtförſters Hein
rich Fritz, ſtarb den 9., alt 54 J. Am A.
Zimmermann Chriſtoph Dillich, ſtarb den 19,
alt 49 J.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 6. September.
Die Mitglieder des Gartenbauvereins werden nächſten
Sonntag unter Führung des Herrn Reallehrers Kayſer eine Excurſion
behufs Aufſuchung eßbarer Schwämme unternehmen. Die Zuſammen=
kunft findet Vormittags 8 Uhr an der neuen Realſchule ſtatt und wird
der Ausflug längſtens um 12 Uhr beendigt ſein.
In der Kiesſtraße ereignete ſich geſtern früh ein höchſt bedauerns=
werther Unglücksfall welcher gewiß geeignet iſt, den in vielen Famil ien
eingeführten Petroleumheerdchen etwas größere Vorſicht und Auf=
merkſamkeit zu widmen. Die Frau eines hieſigen Kaufmanns war da=
mit beſchäftigt, für ihr Kind auf einem Petroleumheerdchen Milch warm
zu machen, als durch irgend welche Urſache eine Exploſion entſtand, die
zur Folge hatte, daß die Kleider der Frau augenblicklich in hellen Flam=
men ſtanden. Dieſelbe eilte Hülfe ſuchend in das Schlafzimmer, wo es
ihrem mit Ankleiden beſchäftigten Manne nur mit der größten An=
ſtrengung gelang, die Flammen zu erſticken. Leider ſollen die erlittenen
Brandwunden bei der Frau wie bei dem Manne ſehr bedenklich ſein,
während das im Bettchen liegende Kind von der ganzen Kataſtrophe
verſchont blieb.
—
Wohl ſelten hat der Saalbaugarten außer bei größeren Feſtivi=
täten eine ſolche Menſchenmaſſe aufzuweiſen gehabt wie am Mittwoch
Abend, wo das durch Fräulein Rennebarthkarrangirte Feuerwerk von
derſelben perſönlich abgebrannt wurde. Iſt auch der Saalbaugarten an
und für ſich für derartige größere Darſtellungen äußerſt ungeeignet, da
ein Ueberblick über das Ganze durch die hohen Bäume unmöglich iſt,
ſo präſentirten ſich doch aus dem nicht ſo reichhaltig wie in Ausſicht ge=
ſtellten Programm einzelne Piecen, insbeſondere das Schlußtableau,
recht gelungen und vortheilhaft. Im Großen und Ganzen müſſen wir
jedoch der Anſicht Ausdruck geben, daß Darmſtadt in dieſer Beziehung
ſchon Schöneres und Beſſeres geſehen, und können der Veranſtalterin,
welche ſich übrigens ihrer Aufgabe mit der größten Sicherheit entledigte,
zu dem jedenfalls glänzenden Geſchäft, das ſie gemacht, nur gratuliren.
O In der Hochſtraße und Umgebung wird eine Petition an die
Stadtverordneten vorbereitet, welche die Erweiterung des oberen Theils
erſtgenannter Straße auf die normale Breite anſtrebt.
O Im Oberfeld richten dermalen die Eichhörnchen an dem
Obſt, insbeſondere an den Birnen, empfindlichen Schaden an.
Offenbacher Ausſtellung. Die Rentabilität derſelben
geſtaltet ſich derart, daß die Garantiezeichner keinerlei Einbuße erleiden,
und haben dieſelben gemeinſam mit den Ausſtellern ein Bankett für
Samstag den 6. dieſes Abends veranſtaltet. Man zählt auch auf zahl=
reiche Theilnahme Seitens der Darmſtädter Ausſteller, die gebeten ſind,
ihre desfallſige Betheiligung ſofort dem hieſigen Delegirten, Herrn Com=
mercienrath Blumenthal anzuzeigen.
Auf der am 19. und 20. d. M. in Reinheim ſtattfindenden
landwirthſchaftlichen Ausſtellung wird u. A. ein viel gerühmter ameri=
kaniſcher Trockenapparat für Obſt zur Anſicht ausgeſtellt und in
Betrieb geſetzt werden, worauf wir Intereſſenten aufmerkſam machen
wollen.
O Es ſteht nunmehr ſicher, daß in der Provinz Starkenburg,
namentlich aber dem Ried, die diesjährige Hühner= und Haſen=
jagd hinter allen Erwartungen zurückbleibt und die Beſchietzung in
vielen Fällen nicht den zehnten Theil des in normalen Jahren gewöhn=
lichen Ertrags liefert.
— Man ſchreibt aus St. Goar: Daß man ſich auf den ſogenann=
ten Hektographen nicht immer verlaſſen kann, ergibt Nachſtehendes: Der
hieſige Bürgermeiſter hatte ein hektographiſches Schriftſtück an verſchiedene

Vorſteher der Landgemeinden abgeſchickt, damit ſolches in vorgeſchriebene=
Weiſe an den betreffenden Gemeindehäuſern zur Einſichtnahme für di
Ortseingeſeſſenen angeheftet und demnächſt mit ordnungsmäßiger Be=
ſcheinigung über die geſchehene Bekanntmachung zurückgeſandt werde=
möge. Beim Wiedereingang fanden ſich zum Erſtaunen des Bürger=
meiſters verſchiedene Bogen Papier vor, welche zwar auf der einen Seit
am untern Ende die mit gewöhnlicher Tinte geſchriebene Unterſchrift d
Bürgermeiſters und auf der Rückſeite auch die Beſcheinigung
Vorſtehers enthielten, daß vorſeitige Bekanntmachung ordnungsmäßi,
veröffentlicht worden. während von der hektographiſch hergeſtellten Be=
kanntmachung ſelbſt auch nicht die Spur mehr zu ſehen war. Auf an=
geſtellte Nachfragen ergab ſich, daß die verſchwundenen Bekanntmachungen
an ſolchen Stellen ausgehängt worden, welche der Sonne ausgeſetz
waren, die hektographiſchen Abdrücke alſo das Sonnenlicht nicht zu er=
tragen vermochten.

Vereitung von Sauerkraut.
Voraus muß erwähnt werden, daß das vom Felde eingeheimſt
Kraut mindeſtens vierzehn Tage unter gedecktem Raume lagern muß,
bevor man es zum Einſchneiden nimmt, weiter, daß die ſpäte Sort=
zum Einſäuern beſſer geeignet iſt, als die frühe, und daß der Hobel das
Kraut nicht zu grob ſchneide.
Man nehme eine gleichweite Tonne oder Geſchirr, der Dauer und
Dichtigkeit wegen von Eichenholz, von beliebiger Größe oder der des Be=
darfes, ſtelle dieſes an einem geeigneten Platze in einen womöglich luft=
reinen, trockenen Keller, laſſe das Schneiden des Krautes beginnen,
nehme auf 100 Liter Inhalt 1½ Kilogr. Kochſalz, 100 Gramm Kümmel,
50 Gramm neue Wachholderbeeren, welche gut zu vermengen ſind, dann
1 Stück Quitte, ſehr feinblättrig geſchnitten, und verfahre wie folgt
Zuerſt fülle circa 30 Liter geſchnittenes Kraut in das Geſchirr, laſſe es
feſt treten, beſtreue dieſe Lage mit obigen Gewürzen, gebe dann ein
weitere Lage Kraut, laſſe wieder treten, wieder beſtreuen, und ſo lagen=
weiſe fortfahren, bis das Geſchirr voll iſt. Waſſer iſt nicht erforderlich
Sodann mit einem paſſenden Deckel bedeckt und ſehr ſtark beſchwen,
wird das Kraut mindeſtens vier Wochen in Ruhe gelaſſen, unter dem
Rande des Geſchirres, je nach der Senkung, ein Loch gebohrt, um dem
ſich bildenden Waſſer einen Abzug zu geſtatten. Nach vollen vier höchſtens
fünf Wochen iſt das Kraut reif, wird abgedeckt, mit einem reinen Tuche
gut gereinigt, mit einem reinen Tuche zugedeckt und wieder beſchwer,
und, nachdem nun die Waſſerbildung aufgehört, nach der Beſchwerung
mit reinem Waſſer circa 3 bis 4 Centim. hoch bedeckt. Das Kraut muh
jedoch nach jedesmaliger Herausnahme wiederholt gereinigt, beſchwert un
begoſſen werden, oder, wenn dies läſtig, kann man ſich ein größers
Quantum für eine Woche herausnehmen, welches weniger aber doch be
ſchwert werden muß.
Auf dieſe Weiſe bereitet, hält ſich dieſes köſtliche Gemüſe, an einen
kühlen und trockenen Orte aufbewahrt, mehrere Jahre lang, ohne
einem guten Geſchmacke zu verlieren. Reinliche Arbeit iſt bei der Ben
ſung und Conſervirung unerläßlich.

Polizei=Bericht vom 1. September.
Als heute früh die Frau eines in der Kiesſtraße wohnen
den Kaufmanns auf einem Petroleumheerde den Kaffe kochen wollt,
explodirte letzterer wodurch die Kleider der Frau in Brand geriethen
und dieſelbe, ſowie deren Ehemann, der ſich alsbald mit dem Bettzeuz
auf ſeine brennende Frau warf und das Feuer erſtickte, nicht unbedel
tende Brandwunden am Körper erhielten. Ob die letzteren lebensgefäh=
lich ſind, war vorerſt nicht feſtzuſtellen.

Redaction znd Verlag: V. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.