Abonnemenkprei
rlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Umtern Beſtellungen
entgegengenom=
nen zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
huck Voſtaufichlag und Beſtellgebühr.
4
(Frag= und Anzeige6katt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
142. Jahrgang.
Inſerat=
werden angenommen inDarwſtadt
vr der Expedition, Rheifr. Nr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Blber,
Holzſtraße Nr. 18, Ewie anzvärn
vn allen ſollden UnnoneenEr
Nilonc
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Bolizeſamts Darmſtadt.
Wl67.
D o n n er sta a den 28. Auguſt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das kürzlich enthüllte Landes=Krieger=Denkmal iſt in ſeinen unteren Theilen, namentlich am Eiſengitter, an deſſen Anſtrich,
und an den Einfaſſungsſteinen durch unnöthiges Herandrängen und Anfaſſen, durch Darauftreten und Ueberſteigen, ſowie durch
Werfen mit Sand und Steinen bereits mehrfach beſchädigt und verunreinigt worden.
Wir ſind deshalb veranlaßt, auf Artikel 378 und 379 des Polizeiſtrafgeſetzes hinzuweiſen, wonach derjenige, welcher ein
öffentliches Denkmal beſchädigt oder aus Bosheit oder Muthwillen verunreinigt, inſofern nicht der, eine Geldſtrafe bis zu eintauſend
fünfhundert Mark, bezw. eine Gefängnißſtrafe bis zu 3 Jahren bedingende Thatbeſtand der vorſätzlichen Eigenthumsbeſchädigung
vorliegt, mit Geldbuße bis zu 10 fl. reſp. 30 fl. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft wird.
Der wohlwollenden Unterſtützung des ordnungsliebenden Publikums, deſſen Schutz das Denkmal, eine Zierde unſerer Stadt,
gleichfalls anvertraut iſt, darf die Polizeibehörde in ihrem Bemühen, jede Beſchädigung von demſelben abzuhalten, gewiß
verſichert ſein.
Wir bitten, jede etwa wahrgenommene Zuwiderhandlung bei dem nächſten Polizeipoſten oder Reyiere ſofort anzuzeigen.
Die Schutzmannſchaft iſt zur ſtrengſten Aufſicht angewieſen.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
7137)
In
lung vom
worden:
Die
Die
Die
B e k a n n t m a ch u n g.
Vollziehung des Schuldentilgungsplaus der Stadt Darmſtadt ſind zufolge Beſchluſſes der Stadtverordneten=Verſamm=
31. Juli d. Js. nachſtehende ſtädtiſche Obligationen auf den Inhaber durch Verlooſung zur Rückzahlung beſtimmt
1. Rückzahlbar am 1. December 1879:
4¼ pEtigen Obligationen:
Lit. L. Serie I. Nr. 71 2000 Mark.
„ II. 201 1000 Mark.
„ III. „ 352 und 473 500 Mark.
„ IV. 94, 262, 550, 632 und 686 200 Mark.
2. Rückzahlbar am 1. Juli 1880:
3¼ pEtigen Obligationen:
Lit. A. Nr. 182, 183, 216, 273 und 328 1000 fl.
„ B. „ 18, 79. 125, 160, 206 und 279 506 fl.
C. „ 42, 77, 133, 149, 171, 188, 190, 210, 220, 253, 255, 369, 382, 397 und 507 200 fl.
4¼ pEtigen Obligationen:
Lit. C. Nr. 6, 30, 46, 316, 480, 511 und 536 200 Mark.
„ R. „ 169 und 462 500 Mark.
„ S. „ 48 und 57 1000 Mark.
3. Rückzahlbar am 1. October 1880:
4 pEtigen Obligationen:
Lit. E. Nr. 2. 46, 93, 111, 121, 130, 145 und 242 500 fl.
F. „ 386, 448, 457, 475 und 485 200 fl.
4½ pEtigen Obligationen:
Lit. T. Serie I. Nr. 49 2000 Mark.
„ II. 247 1000 Mark.
III. „ 392 und 403 500 Mark.
I. „ 29, 159, 282, 340, 351 und 468 200 Mark.
413
[ ← ][ ][ → ] N 16¾
1560
4. Rückzahlbar am 1. November 1880:
Die 4¼ pEtigen Obligationen:
Lit. N. Nr. 90 und 211 300 Mark.
O. „ 30 und 40 600 Mark.
„ L. 68 und 89 1500 Mark.
Die Rückzahlung erfolgt für die Obligationen Lit. A, V. C, E und F bei hieſiger Stadtkaſſe, für die übrigen bei der
ſelben ſowie bei der Bank für Handel und Induſtrie in Verlin und der Filiale der Bank für Handel und
In=
duſtrie in Frankfurt a. M.
Die Verzinſung der Obligationen hört mit den oben angegebenen Verfalltagen auf.
Gewünſchten Falls und ſoweit es die Mittel erlauben, kann unſere Stadtkaſſe die Rückzahlung dr obigen Stücke auch
ſchon vor den feſtgeſetzten Terminen, und zwar derjenigen ad 1 alsbald, derjenigen ad 2 bis 4 vom 1. Januar 1880 an, unter
Berechnung der Zinſen bis zum jeweiligen Zahlungstage eintreten laſſen.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Bekanntmachung.
Durch Umänderung der Schornſteine in
dem Arreſtbau der Infanterie=Caſerne ſind
nachſtehend veranſchlagte Arbeiten erforderlich:
a) Zimmer=Arbeiten zu 371 M. 10 Pf.
b) Maurer=
„ 1498 „ 67 „
c) Schloſſer=Arbeiten u.
Eiſenguß=Lieferung zu 1301 „ 80 „
G) Weißbinder=Arbeiten 446 „ 13 „
Zur Vergebung dieſer Arbeiten an den
Mindeſtfordernden iſt ein öffentlicher
Sub=
miſſions=Termin auf
Dienstag den 9. September e.,
früh 9 Uhr,
in unſerem Geſchäftszimmer, Riedeſelſtraße
Nr. 60, anberaumt, wozu
Unternehmungs=
luſtige eingeladen werden.
Die Bedingungen ꝛc. liegen während der
Geſchäftsſtunden von 9-12 Uhr früh und
3-6 Uhr Nachm. zur Einſichtnahme aus.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1879.
Großherzogliche Garniſon=
1128)
Verwaltung.
Vekanntmachung.
Samstag deu 30. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr, wird im hieſigen
Faſſel=
hof der vorhandene Dung an den
Meiſt=
bietenden gegen Baarzahlung verſteigert.
Beſſungen, den 23. Auguſt 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterel Beſſungen.
7064)
Nohl.
Pflaſterarbeit=Vergebung
zu Arheilgen.
Samstag den 30. Auguſt d. J.,
Nachmittags 4 Uhr, ſoll in dem Saal
des Karl Rapp dahier die Anfertigung von
ca. 80 Cbmtr. Pflaſter unter den vor der
Verſteigerung bekannt gemacht werdenden
Bedingungen öffentlich an den
Wenigſt=
verlangenden vergeben werden.
Arheilgen, den 25. Auguſt 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
J. E. d. B.:
7129) Der Beigeordnete.
Bekanntmachung.
Die zum Konkurs des Gaſwirths Heinrich Madler dahier
ge=
hörige Hofraithe:
Flur II. Nr. 586 ⬜ Meter. 486, Hofraithe Kirchſtraße,
das alt renommirte Gaſthaus „zum weißen Schwan”
ſoll Montag den 1. Septbr. 1879, Vormittags 10 Uhr,
zum letzten Male u. mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſt=
bietenden verſteigert werden.
Nähere Auskunft ertheilt Maſſecurator H. Störger, Eliſabethen=
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1879.
ſtraße 41.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
6829)
Berntheiſel.
Fortſetzung der
Verſteigerung von Werk=und Bauholz:
Freitag den 20. Auguſt, Vormittags 9 Uhr,
ſauf dem Platze Eſchollbrückerſtraße 6, neben der Kleyer'ſchen
Maſchinenfabrik, mit: 2=u. 4rädr. Wagen, Diele in buchen, eichen, tannen
und pappel, etwas Brennholz, Schwarten, große und kleine eichene Fenſter,
Werkzeug u. ſ. w.
„
Landgerichts=Taxator.
S. Adler Fr.,
für Ofen= u. Herd=
Stückreiche Ruhrkohlen
brand, ſowie
für Füllöfen empfiehlt in beſter
Nuß= u. Stückkohlen Qualität zu den billigſten
Preiſen. - Sconto bei Baarzahlung.
4
veors Schmeidor,
Holz= und Steinkohlen=Handlung.
P8. Im Intereſſe einer möglichſt prompten Lieferung erſuche ich meine
verehr=
lichen Abnehmer um recht frühzeitige Aufgabe ihrer gefl. Beſtellungen.
Zur gefl. Beachtung!
Um gänzlich zu räumen, verkaufe meinen
Vorrath in Mückenfüngern per Stück
25 Pf. Einmachtöpfe in jeder beliebigen
Größe zum Koſtenpreis.
A. Roos, Holzſtraße.
3
7069) Ein neues zweiſtöckiges Haus
nebſt Hintergebäuden und Garten unter ſehr
günſtigen Bedingungen zu 16000 Mark zu
verk. Anfragen unter G 8 65 im Verlag.
7071) Zu verkaufen: Einmachbohnen,
reſp. Schwert=Stangenbohnen.
Kranichſteinerſtraße 54.
Ja 167
GRembaehor
Landesgewerbe=Ausſtellung
W Schluß Ende September. æ
große Verlooſung.
ME. 100,000 Mk.
Geſammtwerth der Gewinne.
Durch Erlaß des Miniſteriums des Innern in Baden iſt der Vertrieb der
Looſe im Großherzogthum Baden, lt. Conceſſion vom 8. Mai a cr. Nr. 6722,
geſtattet.
Ein Loos nur eine Hark.
Ziehung nach Schluß der Ausſtellung.
Zu haben bei der unterzeichneten einzigen General=Agentur, ſowie in
Darm=
ſtadt bei den Herren D. Faizx & Söhne, Carl Gaulé, Heinrich
Hell, Brandgaſſe 12. G. L. Wriegk, Fh. Heyer, Louis
Ohn-
acker, W. Pfeil, in der Expedition der Darmſtädter Zeitung.
7132)
Horitz Strauss zunior,
Staatseffecten= und Looſe=Geſchäft.
Oflenbach a. M.
Halnz.
1065) Ich empfing wieder eine große Sendulng
Lorettem
in den beliebten, anerkannt gutſitzenden Façons, und erlaube ich
mir, dieſelben als ſehr preiswürdig beſtens zu empfehlen.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.
Heunrich Heser
Ludwigsſtraße 12.
7070a) Ein gut gerittenes,
4 Wvollſtändig ſicheres Pferd von
4 elegantem Aeußeren u. angeneh=
.
men Gängen, auch als
Damen=
pferd geeignet, iſt preiswürdig zu verkaufen.
Näheres bei der Exp. d. Bl.
6910)
Friſch
14
geDlahRieh Rahoo
M. 1.20, M. 1.40, M. 1.60 und
M. 180 per Pfd. empfiehlt
5. Polh.
Ecke der Bleich= u. Caſinoſtr.
3 Die Jeſt=Aummer
t5
der „Politiſchen Reform” iſt vergriffen.
Von der Geſchichte, Beſchreibung und Kritil
des Denkmals wird eine neue Auflage
ausgegeben. Dieſe wird am Denkmal, den
Bahnhöfen u. a. O. verkauft. Anzeigen
von Geſchäften, Sehenswürdigkeiten u. dgl.
werden in dieſe Brochüre=aufgenommen
und bis zum Donnerstag Abend erbeten.
Carlsſtraße Nr. 12.
Verlag der Polit. Rſorm.
7134) Schönes Abfallholz, trockenes, in
ganzen u. halben Wagen (8 u. 16 Ctr.).
Fortwährender Verkauf: Neckarſtraße 26.
garantirt trichinenfrei,
⁄2 Kilo 70 Pfg.,
bei
Julius Löhler
11 Ernſt=Ludwigsſtraße 1I.
6992) 17¼ Heidelbergerſtraße 17½
7135) Ein zweiſtöckiges, maſſives Haus
mit Dachſtock, Seitenbau u. Garten zu verk.
Vermiethungen.
5227) Schuſtergaſſe 13 iſt 1 Laden
mit Wohnung zu vermiethen.
5371) Schloßgaſſe 3 eine Stube m. Boden.
5912) Stiftſtraße Nr. 65 3. Stock,
5 Zimmer nebſt allem Zubehör zu verm.
Näheres im 3. Stock.
1561
vxrTrxrvixrLii”.
9)
L.
LXLN
ATXX
5372) Saalbauſtraße 7 iſt der z.
2 2. Stock, beſtehend aus 5 großen
Piecen und allen ſonſtigen Bequem=
4 lichkeiten, bis zum 1. October bezieh.
p bar, zu vermiethen.
F7
Hyzryrn.
wupir
AAhAAaATAAizar AArr.
D.
3 Dieburgerſtraße 66
iſt der mittlere Stock, 4 Zimmer ꝛc., im
October, und der obere Stock, 4
Zim=
mer ꝛc., im Auguſt beziehbar, zu vermiethen.
5829) Woogsplatz 13 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
5913) Victoriaſtraße 26 iſt das
Par=
terrelogis, enthaltend 5 Piecen mit Küche,
Magd= und Bodenkammer und allen
ſon=
ſtigen Bequemlichkeiten anderweit zu
ver=
miethen und Anfangs October zu beziehen
G. W. Jacoby, Schreinermeiſter.
6029) Stiftſtraße 46 ein ſchön möbl.
Parterrezimmer am 1. Auguſt zu beziehen.
6051) Friedrichſtraße 9 ein möblirtes
Parterrezimmer zu vermiethen.
6139) Markt. Schön möblirtes
Zim=
mer bei
J. Volz.
„
1
6359) Soderſtraße 63 und 65 zwei
Neubauten, je eine Parterre=Wohnung,
4 Zimmer, Küche, Bleichplatz, Antheil am
Garten ſofort zu bez. Näh. Wienersſtr. 50.
6770) Eliſabethenſtraße 8 iſt der
dritte Stock, 5 Zimmer, Küche, Magd= u.
Bodenkammer ꝛc., an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
7018) Victoriaſtraße 26 im
Seiten=
bau 2. Stock eine Wohnung mit 3
Zim=
mern, Küche nebſt Zugehör, bis 1. October
G. W. Jacoby.
zu vermiethen.
7020) Rheinſtraße 47 zwei Zimmer,
Küche, Keller, Boden. 140 Mark.
7021) Rheinſtraße 47 große helle
Werkſtätte mit Keller u. Boden ſogl. zu verm.
7033) Kiesſtraße 30 (bel Etage),
eine Wohnung, 4 Zimmer, Küche, Keller,
Bleichplatz ꝛc., zu vermiethen und kann
ſo=
fort bezogen werden.
7075) Aliceſtraße 8 iſt der 3. Stock
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und auf Wunſch im October zu beziehen.
7105) Eliſabethenſtraße 36 ein
Lo=
gis von 2 Zimmern, 1 Kabinet, Küche u.
allem Zubehör Anfang Novbr. zu verm.
enth., mit allem Zubehör, ſofort beziehbar.
7136) Wendelſtadtſtraße 15 parterre
iſt ein großes, freundl. möbl. Zimmer zu verm.
7137) Schloßgaſſe 31 ein Logis zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
O.
M
ein ſchönes Zim=
5 Murttplatz ner mitoder ohne
Möbel zu vermiethen. Näheres bei
M. Oppenheimer, Ludwigſtraße 5.
7139) Caſerneſtraße 46 ein Logis
von 3 Zimmern mit Zubehör labgeſchl.
1562
17
p.
R4ARR-aAArxrxix]
TTTa.
In vermiethen:
de 7140
7
Martinſtraße 35 in der ſeitherigen .
4 Penſion Schwarz - jetzt zu Familien=
L Wohnungen umgeändert - 2 hübſch
5 und bequem hergerichtete Logis
4 zu billigem Preiſe. Näheres Heerd=
2
M wegſtraße 56 im oberen Stock.
-Luupp.p.
CD
pB
TAxLATAAAAa.Cxia ATXx-
7141) Heinrichſtraße 59 iſt der zweite
Stock per October zu vermiethen.
7142) Kranichſteinerſtraße 15 der
mittlere Stock des Vorderhauſes u.
Seiten=
kau, zuſammen oder getrennt, mit oder
ohne Garten.
7143) Ein freundlich möbl. Zimmer
mit ſchöner Fernſicht nebſt einem
daran=
ſtoßenden Schlafkabinet an einen Herrn oder
Dame billig zu vermiethen. Näheres
Mühl=
ſtraße 60 am Kapellplatz, gegenüber dem
neuen Realſchulgebäude.
7144) Dieburgerſtraße 6.
Das von Herrn Geheime Hofrath Teſcher
ſeither bewohnte Logis, bel Etage mit
Bal=
kon, beſtehend in 6 ſchönen Zimmern, Küche,
Magdſtube ꝛc., großem abgeſchloſſenem
Vor=
platz, Mitbenutzung des Gartens mit großem
Bleichplatz, alles neu hergerichtet, iſt wegen
Abreiſe anderweit zu vermiethen.
7145) Heerdweg 97 iſt der 2. Stock
mit 5 oder 6 Zimmern und allem
Zuge=
hör ſogleich zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Musikalien-Leib- Anstall.
Zum Abonnement ladet ein die
2025)
Hofbuchhandlung von
A. Hlingelhoeſter.
7081) Ein reinliches Mädchen ſucht
Lauf=
dienſt. Große Ochſengaſſe 34 bei A. Fick.
7083) Eine geübte Büglerin wünſcht noch
einige Kunden anzunehmen. Geiſtberg 3.
7084) Ein verheiratheter Mann wünſcht
einige Stunden des Tages mit einfacher
oder doppelter Buchführung und
Correſpon=
denz beſchäftigt zu werden. Offerten unter
MO 4 an die Expedition.
7086) Ein mit den beſten Zeugniſſen
u. feinſten Empfehlungen verſehener Gärtner
ſucht Stelle, und unterzieht ſich derſelbe auch
gerne allen anderen Hausarbeiten. Offerten
unter M5 an die Exp. d. Bl.
7146) Zum ſofortigen Eintritt 2
Lehr=
linge geſucht.
M. Oppenheimer, Ludwigſtraße 5.
7154)
Verloren!
Eine goldene Damenuhr mit oxydirter
Kette auf dem Wege der unteren
Rhein=
ſtraße nach der Ludwigsbahn. Dem redlichen
Finder eine gute Belohnung bei Abgabe,
n der Expedition d. Bl.
M6. 167
7147)
Bürger-Verein.
Sountag den 31. Auguſt
Concert mit Hayn.
im Vereinsſocaſe.
Aufang Nachmittags 4 Uhr.
Die Vergnügunge-Commission.
Heſſiſche Landes-Gewerbe-Ausſtellung
pro 1870 in Oſſenbach a. M.
Donnerstag den 28. Auguſt 1879
Arosses Doppet-Concort,
der Kapelle des Heſſiſchen Jäger=Bataillons Nr. 11
unter Leitung des Kapellmeiſters Herrn Noack
und
der Frankfurter Concert=Kapelle
unter Leitung des Kapellmeiſters Herrn Triebel.
Auſang 1 Uhr Nachmittags.
Tagespreis für Erwachſene
M. I.
„ Kinder unter 12 Jahren
50 Pfg.
Bei eintretender Dunkelheit
slectrische Beleuchtung
des Parkes, der Reſtauration und der Bierhallen.
Bahn= und Omnibus=Verbindung nach Frankfurt a. M. bis 10½ Uhr Abends.
A.
Z.iſllſche Landes-oewerveausſtellung
Em Ofenboch a. M.
Die Ausſtellungsräume ſind geöffnet von 10 Uhr Vorm. bis 6 Uhr
Abends, der Park und die Reſtaurationen von 9 Uhr Vorm. bis
11 Uhr Abds.- Jeden Nachmittag von 3¼ bis 5 Uhr und Abends von
6½ bis 10 Uhr: KOATERIE.
Tagesbillete1 Mark.
Zum Beſuch der beiden Abend=Concerte nach Schluß der
Ausſtellungs=
hallen 6½ Uhr Abends werden Billets für Erwachſene 50 Pfg., Billets
für Kinder unter 12 Jahren 25 Pfg. ausgegeben.
ſrosse Verloosung
von Ausstellungs-Gegenständen. Geſammtwerth der
Gewinne: 100,000 Mark.
6689) Looſe 1 Mark ſind in der Ausſtellung zu haben.
H ä n ſ e k
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt,, ſtraße.
Frachtbriefe
der Main=Neckarbahn, ſowie der Heſſiſchen Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
M. 7 per Tauſend.
[ ← ][ ][ → ]149)
R 163
1563
A n ſ p r a ch e
Unſer vorjähriger Aufruf, anläßlich des Nationalfeſtes vom 2. September auch der Invaliden und der
Hinter=
bliebenen gefallener Soldaten vom Kriege 1870-71 durch Gaben dankend zu gedenken, war nicht vergeblich. Sein
Ergebniß zeigte, daß wir nur einem Gefühl Ausdruck gaben, das allerwärts vorhanden war. Und ſo kommen wir auch dieſes
Jahr mit gleicher Bitte. Unſere ſ. Z. ausgeſprochene Hoffnung, dieſe Sammlung diesmal durch ganz Deutſchland durchgeführt
zu ſehen, hat ſich zwar noch nicht erfüllt; noch müſſen wir die Sammlung diesmal wieder als Landesſache betreiben. Aber da
unternehmen wir ſie um ſo getroſter, als die jüngſt erfolgte Enthüllung des Landes=Krieger=Denkmals gerade uns in Heſſen jene
große Zeit von 1870-71 wieder unmittelbar in's Gedächtniß gerückt und die Gefühle des Danks aufs Tiefſte
wach=
gerufen hat. Angeſichts deſſen bitten wir, überall, wo man am kommenden 2. September in den Gotteshäuſern oder beiſonſtigen
Vereinigungen unſer Nationalfeſt feiert, ſich jener unglücklichen Opfer des Kriegs, mit deren Blut die Größe unſeres Vaterlands
erkauft wurde, zu erinnern und je nach Vermögen ſeinen Beitrag zu geben, damit wir dadurch in den Stand geſetzt ſind, das Loos
der Invaliden und Hinterbliebenen auch weiterhin zu verbeſſern.
Insbeſondere bitten wir die evangeliſchen Pfarrämter und Kirchenvorſtände, gemäß der ihnen von Großh. Ober=
Conſiſiorium ertheilten Erlaubniß, bei den Feſtgottesdienſten des 2. September Collecten für jenen Zweck zu erheben.
Unſere Zweigvereine erſuchen wir, wie im Vorjahr möglichſt für Verbreitung dieſer Anſprache und Durchführung unſerer
Rdee zu wirken, insbeſondere an geeigneten Stellen Sammelbüchſen aufzuſtellen.
Alle, welche uns demnächſt die Erträgniſſe von Sammlungen zu übermitteln haben, bitten wir, dieſelben durch Poſteinzahlung
an unſeren Schatzmeiſter, Herrn Hauptſtaatskaſſe=Director Michell dahier, einzuſenden.
Darmſtadt, am 20. Auguſt 1879.
Der Vorſtand des Hülfsvereins im Großherzogthum Heſſen für die Krankenpflege und
Unterſtützung der Soldaten im Felde, als Landesverein der Kaiſer=Wilhelm=Stiftung.
A. Buchner.
A. Weber.
Ludwiaghafener Lirchenbau=Looſe per Ftück 2 Mark.
P Aichung um L. Saptember1sso,4
mit Haupttreffern von Mark 30,000, 10,000, 4000, 2500, 2 je 2000,
Veſoodr Der voo 2. in baar u. Geſammt=Geldgewinnen von Mark I5400.
Der Vorrath iſt nur noch ein geringer und bittet um ſofortige Beſtellungen:
Die GeneralAgentur:
6576)
A. C. Voltz oder Jul. Coldschmidt in Ludwigshafen a. Rh.
7150) Ein reinl. Mädchen, im Kochen,
ſowie in allen Hausarbeiten gewandt, ſucht
Laufdienſt oder Aushülfe. Näheres bei Frau
M. Wörner, Verdingerin, Hofſtallſtr. 6.
7151) Ein alter vornehmer Herr hat ein
unrechtes Taſchenmeſſer abgeholt. Man bittet
ſes zurückzugeben. M. Nicolay, Schleifer.
7152) Ein 2¼ ſtöckiges Haus zu 7153) Advokat Volhard ſucht einen
kalfen geſucht. Offerken unter L. 9. 1153 Vorleſer u. Schreiber für 2 Stunden täglich.
an die Exp. d. Bl.
Vsraelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge)
Hamstaa den 30. Auguſt: Vorabendaottesdienſi um 845 Uhr. Morgenſottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 84 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr - Sahbatzausgang um 7 Uhr 45 Min.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 28. Auguſt.
Militairdienſtnachrichten. Nach dem Mil=W.=Bl.
wurden Heſſig, Sec=Lt. vom 2. Großh. Inf=Regiment (Großherzog)
Nr. 116, zur Unterofficiers=Schule in Biebrich, v. Bismarck, Sec=
Dieutnant vom 1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115, zur Unterofficiers=Schule
in Weißenfels, als Comp=Oficiere, beide vom 1. October cr. ab,
com=
mmandirt.
Das Großh. 2. Infanterie=Regiment Nr. 116 iſt geſtern
Vor=
mittag dahier eingeliroffen.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 35 vom 26. Auguſt
ent=
hält. Dienſt=Inſirüction für die Großh. Gerichtsvollzieher.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 36 vom 27. Auguſt
ent=
hült: Verordnung, die von den Richtern, Staatsanwälten,
Gerichts=
ſchreibern und Rechtsanwälten zu tragende Amtstracht betr.
- Geſtern fand auf dem Schießplatze bei Griesheim in
Anweſen=
heit Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs die Beſich=
Ligung des 1. Großh. Infanterie=Regiments Nr. 115 durch S. G. H.
den Prinzen Heinrich in Vertretung des erkrankten Brigade=
Comman=
deurs Generalmajor von Sannow ſtatt. Hieran ſchloß ſich auf dem
Cavallerie=Exercierplatz bei Weiterſtadt die Beſichtigung des 2. Großh.
Dragoner=Regiments Nr. 24 durch den Commandeur der 25. Cavallerie=
Brigade Generalmajor v. Radecke: Beide Beſichtigungen ſollen zu voller
Zufriedenheit verlaufen ſein.
Wie wir hören, werden die Uebungen der 49. Infanterie=Brigade
auf dem Schießplatze bei Griesheim an Stelle des erkrankten Generalmajor
von Sannow durch den Commandeur des 4. Großh. Infanterie=
Regi=
ments Oberſt von Thieſſen geleitet werden.
Kommenden Samstag ſoll die alljährliche Gränzbegehung
durch Oberbürgermeiſter und Stadtverordnere ſtatfinden, wobei auch
der „Einſiedel= nicht übergangen werden wird.
414
1564
R. 167
0 Der Lüſtre des neuen Hoftheaters, welcher in Mainz
ungefertigt wird, hat über 400 Flammen und dürfte ſich auf etwa
18000 Mark ſtellen.
Von dem Stadtrohrnetz der neuen Waſſerleitung ſind bis
jetzt ſchon ungefähr 8000 Meter, d. h. etwa ein Viertel der
Geſammt=
länge gelegt und von der Bauleitung abgenommen worden.
Ein Schreinerlehrling, welcher geſtern Mittag im 2. Stock eines
Hauſes der Ludwigsſtraße aus einem Fenſter in das andere ſteigen
wollte, fiel in den Hof und wurde anſcheinend nur leicht verletzt in das
Nädtiſche Hoſpital verbracht.
Gymnaſiallehrer i. P. Dr. Fr. Eich in Worms ſtarb am 25. d.
Monats. Der raſtloſen Thätigkeit dieſes durch ſeltene Geiſtesgaben
aus=
gezeichneten Mannes hat Worms zumeiſt zu verdanken, daß das
Luther=
denkmal in ſeinen Mauern erſtanden iſt.
In verdienter Würdigung
ſeiner hervorragenden Leiſtungen im öffentlichen und privaten Leben
hatte ihn ſeine Vaterſtadt zu ihrem Ehrenbürger ernannt.
- Bei der Schlußfeier des Großh. Gymnaſiums zu Mainz
ſprach Herr Director Löhbach in einer längeren Ausführung gegen die
vielfach verbreitete Anſicht, daß die Schüler mit Arbeit überbürdet
wür=
den, und wies an Hand älterer Schulprogramme des Gymnaſiums
nach, daß gerade das Gegentheil eingetreten ſei. Vor 25 Jahren wurden
wöchentlich 30 Unterrichtsſtunden im Gymnaſium gegeben; dieſe Zahl ſei
heute auf 27-28 reducirt worden. Auch ſeien die Arbeitsſtunden außer
der Schule, ſeit dieſer Zeit, auf die Hälfte herabgeſetzt worden. Die
Genußſucht der Schüler, hauptſächlich der Kinder wohlhabender Eltern,
habe die Anſicht von Ueberbürdung verbreitet. Die Kinder beſuchten Thea=
4er, Concerte und Feſtlichkeiten im Uebermaße; dadurch ſei ihnen die
Luſt zur Arbeit verleidet worden. Dieſer Vortrag fand vielfach
Billigung.
Eine Verſammlung des Vereins mittelrheiniſcher
Re=
ſerveofficiere findet k. Sonntag den 31. Auguſt in Worms ſtatt.
Dem Vereine gehören die Reſerveofficiere ans Baden, der Pfalz, Elſaß,
Naſſau, Frankfurt und dem Großherzogthum Heſſen an.
- In der letzten Frankfurter Markthallen=Auction
Lkoſteten Sols 1 M. 10 Pf. bis 1 M. 20 Pf., Turbot 1 M. bis 1 M.
10 Pf. Salm 2 M. 30 Pf. bis 3 M., Rochen 50 Pf. bis 2 M. per
Stück, amerik. Ochſenfleiſch 40 Pf., Zunge 2 M. 20 Pf., Schinken 70 Pf.
— Dem Vernehmen nach ſoll künftighin bei Aufſtellung der Eiſenbahn=
Fahrpläne darauf thunlichſte Rückſicht genommen werden, daß den
Eingeſeſſenen der Landgerichtsbezirke ermöglicht wird, das Gericht zur
üblichen Termins= und Geſchäftszeit zu erreichen und am ſelben Tage
noch zurückkehren zu können.
0 Dieſes Jahr war für die Bienen ſo ungünſtig, daß verſchiedene
Bienenzüchter, in unſerer Gegend bereits genöthigt ſind mit dem
Füttern ihrer Völker zu beginnen.
Die Einführung des allgemeinen Stückgut=Frachttarifs
ſeit dem 1. Januar d. J3. wird in den Berichten zahlreicher
Handels=
kammern als ein entſchiedener Mißgriff bezeichnet. Der Elberfelder
Handelskammer=Bericht behauptet, daß er eine Vertheuerung der Fracht
von 20 bis 25 pCt. zur Folge gehabt habe. Die Hoffnungen, welche
bei Einführung des neuen Tariſſyſtems auf die Vermittelung des
Spe=
ditionsgeſchäfts durch Einführung von Sammelgut=Ladungen geſetzt
wur=
den, heißt es darin, ſind nicht erfüllt worden. Den Löwenantheil des
dadurch erzielten Vortheils hat das Speditionsgeſchäft an ſich gehalten
und durch Hinausſchieben der Lieferungsfriſten die Benutzung dieſer
Ver=
mittelung faſt unmöglich gemacht. Bei der großen Mannigfaltigkeit
der Artikel einzelner Branchen, z. B. des Droguen=, Farbſtoff= und
Che=
mikalienhandels, würde die Einführung einer zweiten ermäßigten
Stück=
gutsklaſſe, ſofern damit eine Heraufſetzung des übrigen Stückguttarifs
verbunden iſt, eine Frachterhöhung dieſer Artikel zur Folge haben und
damit der Waarenhandel, ſoweit er nicht Maſſenartikel oder beſonders
protegirte Waaren betrifft, erneuten Nachtheil erleiden. Deshalb iſt die
Einführung einer Sammelgutklaſſe Seitens der Eiſenbahnen
elbſt in Anregung gebracht, von der man glaubt, daß ſie auch den
Bahnen Vortheil bringen werde.
- (Unterſtützungswohnſitzgeſetz.) Das Bundesamt und
der Großh. Bad. Verwaltungsgerichtshof haben in anhängigen
Rechts=
fällen übereinſtimmend erkannt: 1) Einem Hülfsbedürftigen muß der
vorläufig verpflichtete Ortsarmenverband, in deſſen Bezirk die
Hülfsbe=
dürftigkeit hervortritt, die erforderliche Unterſtützung ſo lange gewähren,
bis der Hülfsbedürftige ſich freiwillig oder nach erfolgter Ausweiſung
und Uebernahme der Fürſorge durch einen anderen Armenverband wieder
aus ſeinem Bezirke entfernt. 2) Von der Erfüllung dieſer Pflicht kann
ſich ein Armenverband auch nicht durch den Wunſch des
Hülfsbedürf=
tigen nach Verbringung in ſeine Heimath für entbunden erachten.
3) Die Bewilligung eines Reiſegeldes, um einen Hülfsbedürftigen weiter
zu befördern, iſt eine widerrechtliche Aufſchiebung. 4) Die Ausſicht auf
Unterbringung und Verſorgung eines Hülfsbedürftigen bei Verwandten
entbindet den fürſorglich pflichtigen Armenverband von der geſetzlichen
Pflicht der ferneren Fürſorge und berechtigt ihn, den Hülfsbedürftigen
zu jener weiter zu befördern, nur dann, wenn dieſe Letzteren die ver=
bindliche Zuſage der Gewährung der erforderlich werdenden Unterſtützuns
gemacht haben und vorausſichtlich in der Lage ſind, dieſe Zuſage zu
er=
füllen. 5) Der Armenverband, der ſich der Verpflichtung, vorlaufige
Unterſtützung zu gewähren, entzogen hat, und Hülfsbedürftige (In= oder
Ausländer) einem anderen Armenverbande zugeſchoben hat, haftet jedem
dadurch benachtheiligten Armenverbande.
5) Der benachtheiligte
Armen=
verband kann gegen den Ortsarmenverband, der ſich der vorläufigen
Fürſorgepflicht durch Weiterbeförderung des Hülfsbedürftigen
widerrecht=
lich entzogen hat, nicht nur auf Uebernahme der vorläufigen Fürſorge,
ſondern auch auf Erſatz der nothwendig aufgewendeten
Armenpflege=
koſten klagen.
(B. L.)
— Eine komiſche Geſchichte, welche zugleich auf deutſche
Handels=
verhältniſſe ein Licht wirft, begegnete vor einiger Zeit dem Beſitzer
eines großen Modewaarengeſchäfts in Berlin. Eine rheiniſche Sammt=
und Seidenfabrik hatte demſelben geſteiften Sammt (einen neuen, von
ihr angefertigten Artikel) angeboten. Das Modewaarengeſchäft wies das
Anerbieten mit der Erklärung zurück, daß man ſolche Dinge nur in
Frankreich kaufen könne, zumal da die eleganten Berliner Damen nur
franzöſiſche Fabrikate haben wollten. Einige Zeit ſpäter kam der Inhaber
der Modewaarenhandlung nach Paris und fand, daß der von ihm
ver=
ſchmähte rheiniſche Sammt in Paris Mode=Artikel geworden. Da er
wußte, wer denſelben fabricirte, beſtellte er in Paris nichts davon,
ſondern wandte ſich an das rheiniſche Haus, um ſeine Einkäufe zu machen.
Er erhielt jedoch die Antwort, daß er ſich an eine beſtimmte Pariſer
Firma wenden müſſe, welche durch Vertrag alleinige Herrin dieſes
Ar=
tikels geworden ſei. Da er nun den rheiniſchen Sammt haben mußte,
war er genöthigt, ihn in Paris 50 pCt. theurer zu bezahlen, als er ihm
früher angeboten worden war, und außerdem den deutſchen
Eingangs=
zoll zu entrichten. Doch ſelbſtverſtändlich war nicht er es, der die Koſten
zu tragen hatte, ſondern jener närriſche Theil der Berliner Damenwelt,
der nichts kaufen will, was nicht den Pariſer Stempel trägt. Es ſcheint
überhaupt, daß Deutſchland ſich trotz des Loſungswortes der nationalen
Arbeit nach wie vor anſchmieren laſſen will. So ſenden z. B. die großen
franzöſiſchen Modewaarengeſchäfte jedes Jahr nach Deutſchland zahlreiche
Waarenverzeichniſſe, in denen eine Unzahl deutſcher Erzeugniſſe aufgeführt
iſt, natürlich nicht mit Angabe der Herkunft. Die deutſchen Frauen,
welche dieſelben für Pariſer Machwerk halten, finden ſie außerſt
wohl=
feil und beſtellen ſie in Maſſe, während ſie dieſelben in Deutſchland
er=
heblich billiger haben könnten. In dieſer Hinſicht würde ſich noch Vieles
ſagen laſſen.
(Lehrlingsweſen.) In der „Bäcker= und Conditor=Ztg:
erhebt ein Bäckermeiſter folgende Selbſtanklage, der wir gern weitere
Verbreitung geben: „E3 iſt ſeit Kurzem viel die Rede geweſen von der
Hungerpeſt, welche unter den wandernden Handwerksgeſellen ausgebrochen
ſein ſoll. Wer trägt denn einen großen Theil dazu bei? Wir Meiſter
ſelbſt; denn, liebe Collegen, es iſt doch gewiß ein großes Unrecht, was
unter den Handwerksmeiſtern, und hauptſächlich unter uns Bäckern,
ein=
geriſſen iſt, daß zu viel Lehrburſchen gelernt und beſchäftigt werden. Wie
viel Werkſtellen gibt es, wo 2 bis 4 Lehrburſchen arbeiten und kein
Ge=
ſelle oder höchſtens einer mit beſchäftigt wird. Ich kenne kleine und
Mittelſtädte, in welchen 10 Geſellen und 50 Lehrburſchen arbeiken. Das
iſt eine zu große Menſchenausnutzung; damit werden alle Jahre eine
Maſſe Geſellen fertig gemacht, aber die Meiſter beſchäftigen keine. Wenn
nun die Bürſchchen ausgelernt haben, dann werden die jungen Leute
hinausgeſchickt in die weite Welt und finden ſchwer Arbeit, denn die
Meiſter brauchen ja zu wenig Geſellen, ſie arbeiten ja mit Lehrburſchen;
und das Geſchenkgeben bekommen die Meiſter auch überdrüſig, wenn
manchen Tag 6-10 fremde Bäcker anſprechen. Dadurch entſteht
haupt=
ſächlich die Noth unter den Handwerksburſchen. Die Meiſter ſchaffen
inſofern auch ſich ſelbſt und unſeren Nachkommen eine zu große
Con=
currenz; richtiger wäre es doch, nicht ſo viel junge Leute gelernt und
ein entſprechendes Lehrgeld verlangt, dann wird ſich der finanzielle Nutzen
etwas ausgleichen, und die Oeconomen oder Landwirthe bekämen mehr
Arbeitskräfte, denn bei dieſen fehlen die Arbeitskräfte. Es iſt
manch=
mal entwürdigend, unter was für Bedingungen in großen Städten
Lehrburſchen gelernt werden. Die Burſchen werden bezahlt, anſtatt
daß ſie Lehrgeld geben, und die Geſellen laufen in der Welt herum und
hungern.”
Polizei=Bericht vom 27. Auguſt.
Gegen verſchiedene Milchhändler, die ſ. Z. gefälſchte Milch zum
Verkauf in hieſige Stadt brachten, wurden durch gerichtliches Urthell
Strafen im Durchſchnittsbetrage von 20 Mark erkannt. — Ein fremder
Bildhauer entwendete in der Promenadenſtraße ein auf einem
Thor=
pfeiler daſelbſt aufgeſtellte Blattpflanze, weßhalb man ihn verhaftete.
Tages=Kalender.
Donnerstag 28. Auguſt: Hauptverſammlung der Turner=Feuerwehr.
Sonntag 31. Auguſt: Concert mit Tanz des Bürgervereins.
Sonntag 21. September: Wettreiten und Wettfahren für Landwirth
und Pferdehändler, veranſtaltet vom Pferdemarkt=Comite.
Montag 22., Dienstag 23. und Mittwoch 24. September: Darmſtädter
Fohlen= und Pferdemarkt mit Verlooſung.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.