(Frag= und Anzeige6katt.)
Abonnementpreis
ſährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Emtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Marl 50 Pf. pro Quartal
mcl. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
142. Jahrgang.
Jnſerate
wedenangenommen inDarnſtadt
vos der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Bllßer,
Holzſtraße Nr. 18, jowie auzwürtz
von allen ſoliden Annoneen=
Erpe=
ditlonen.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreizamis, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
WI53.
Freitaa den s. Auguſt.
1670.
B e k a n n t m a ch u n g.
Röhrenlegung für das ſtädtiſche Waſſerwerk hier betreffend.
Um Verkehrsſtockungen zu verhüten, haben ſämmtliche Fuhrwerke, die von der Erbacher= nach der Mühlſtraße gelangen wollen,
ihren Weg durch die Stiſt= und Blumenſtraße zu nehmen, während diejenigen Fuhrwerke, welche von der Mühlſtraße kommen,
Zuwiderhandlungen ſind ſtrafbar.
direct in die Erbacherſtraße einfahren können.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung:
Seim, Polizei=Commiſſir.
6550) Veröffentlichung.
In dem Geſellſchaftsregiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurde heute folgender, die
Bank für Handel und Induſtrie betreffender
Eintrag vollzogen:
„Durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 19. Mai 1879 ſind die
88 8, 40, 41. 42 und 43 der
Sta=
tuten abgeändert worden.”
Darmſtadt, den 30. Juli 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.
Gras=Verſteigerung
auf den cameral=fiscaliſchen Wieſen der
Oberförſterei Kranichſtein.
Samstag den 9. Auguſt l. J. ſoll
das Heugras von den in der Gemarkung
Darmſtadt innerhalb des Kranichſteiner
Wildparks gelegenen Wieſen (Thiergarten=
Wieſe, Hengſtriedwieſe, Rothſuhlwieſe,
Hitz=
bergwieſe, Höllwieſe, Stadtförſterswieſe,
Spitalwieſe, Kernwieſe, Rundwieſe und
Alte Kühruhe) - zuſammen 32
Hectare-
owie von den Schneiſen und Mähplatter
der Forſtwarteien Faſanerie und Einſiedel
an Ort und Stelle verſteigert werden.
Zuſammenkunft Morgens 8 Uhr auf
Forſthaus Faſanerie.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V. d. O.:
6606) Preuſchen, Forſtacceſſiſt.
per Meter 30 Pfg.
vorräthig bei
Darmſtadt,
L. W. Wühl, Buchhandl., Ballonplatz.
3607) Göttingér und
Hestié's Eindermehl,
Fleisch-Extract,
alles ſtets friſch.
Von Göttinger Kindermehl und Fleiſch=
Extract werden die Gefäße zurückgenommen.
Piedr.- Pheſer.
5845)
Ludwigsplatz 7. Beſten Einmach-Essig,
Alle Gewürze,
Pergamentpapier
empfiehlt
Carl Watzinger,
6218)
Louiſenplatz 4. ADvlu=OLIIUu,
über die Straße.
Unterzeichneter empfiehlt einem geehrten
Publikum einen nur reinen Ueberrheiner
Wein, per halb Liter 40 Pfo., hier=
mit beſtens.
Leopold Trey,
Beſſunger Kirchſtraße 34,
6505)
eine Stiege hoch. Th. Amend, Fr. Schäfer, C. Watzinger.
6558) Ruthsſtraße 9 gelbe Frühkar=
toffeln, 45 Pfg. per Kumpf.
6563) Ein gebrauchtes Pianino in ſehr
gutem Zuſtande preiswürdig zu verkaufen.
Promenade Nr. 2.
380
[ ← ][ ][ → ]
1318
1442
Neue holl. Vollhäringe
empfiehlt billigſt
f. Jaeger,
S.
O. Bleichſtraße, zunächſt den Bahnhöfen.
Suppengries
prima Qualität
gelb 30 Pfa. per Pfund,
weiß 20 „ „
„
empfiehlt
Vm. Hersel,
Ernſt=Ludwigſtraße 23.
1 lucratives Detailgeſchäft
(mit Kurzwaaren verbunden), in beſter
Ge=
ſchäftslage, iſt für einen ſehr billigen Preis
zu erwerben, und würde ſich für eine
allein=
ſtehende Perſon ſehr gut eignen. Nüheres bei
P. Thüringer,
Schulſtraße 5.
6612)
6613) 2 einſchläfrige Bettſtellen zu ver
kaufen. Riedeſelſtraße 48 Seitenbau.
goefenll. ErElärung.
Die Maſſaverwaltung der falliten
Ver=
einigten Britanniaſilberwaarenfabrik
ver=
kauft ihre Maſſavorräthe wegen Beendigung
des Concurſes und gänzlicher Räumung
der Lokalitäten
Wum 75 Procent unter der
Für nur E- Mark 14, als kaum
der Hälfte des Werthes, des bloßen
Ar=
beitslohnes, erhält man nachſtehendes
ge=
diegenes Britanniaſilber=Service aus dem
ſeinſten und beſten Britanniaſilber
(welches früher 50 Mark koſtete)
und wird für das Weißbleiben der Beſtecke
25 Jahre garantirt.
6 Stück Britanniaſilber=Tafelmeſſer mit
engliſchen Stahlklingen,
6 Stück ächt engl. Britanniaſilber=Gabeln
feinſter, ſchwerſter Qualität,
6 Stück maſſive Britanniaſilber=
Speiſe=
löffel,
6 Stck.feinſte Britanniaſilber=Kaffeelöffel.
1 Stück maſſiver Britanviaſilber=
Milch=
ſchöpfer,
1 Stück ſchwerer Britanniaſilber=
Suppen=
ſchöpfer, beſter Sorte,
2 Stück effectvolle Britanniaſilber=Salon=
Tafelleuchter,
6 Stück feinſte Britannaſilber=Eierbecher,
6 Stück fein ciſelirte Präſentirtaſſen
(Tabletts),
1 Stück ſchöner Britanniaſilber=
Pfeffer=
oder Zuckerbehälter,
1 Stück feiner Britanniaſilber=Theeſeiher.
42 Stück.
Zu beziehen gegen Poſtvorſchuß (
Nach=
nahme) oder Geldeinſendung durch das
Vereimigte
Britannlasilberfabrih-Depdt.
Wien. Untere Donauſtraße 43.
W. Nicht Convenirendes wird binnen
8 Tagen retour genommen.
R153
Nene Crüne-kern
empfiehlt
A. Weinmann,
Beſſ. Carlsſtraße 8.
6614)
6479) Holzſtraße 10 ein kleines
Logi=
ſogleich zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
[534
Erfolge.
)
G
Errichtung
einer Beſtütterei.
Wir haben die Einrichtung getroffen, daß vom 15. Auguſt l.
E-J. ab die auf unſerem Bahnhofe Darmſtadt angekommenen
Stück=
güter (Eilgut und Frachtgut), ebenſo Wagenladungen (mit Ausnahme von
Roh=
materialien) den Empfängern mittelſt Rollſuhrwerk in das Haus bezw. Geſchäftslokal
zugeführt werden.
Dieſe Zuführung erſtreckt ſich nur auf die Stadtgemarkang Darmſtadt und
Beſſungen, nicht aber auf Nachbarorte.
Diejenigen Empfänger, welche ſich dieſer Zuführung nicht bedienen wollen,
wer=
den erſucht, unſerer Güter=Expedition Darmſtadt bis zum 15. Auguſt l. Js.
ſchrift=
liche Nachricht hiervon portofrei zukommen zu laſſen.
Es wird denſelben alsdann ein für alle Mal jede angekommene Sendung
an=
gemeldet werden und bleibt ihnen die Abholung ſelbſt überlaſſen.
Die Gebühren, welche für das Zuführen der Güter zu zahlen ſind, betragen:
I. Für Eilgüter:
20 Pfennige für 50 Kilogramm, mit einer Minimalerhebung von 20 Pfennigen
für eine Frachtbriefſendung.
II. Für Frachtgüter.
a) an Kaufleute: 10 Pfennige (Minimalſatz 20 Pfennige) ſür eine
Frachtbrief=
ſendung bis 50 Kilogramm, für jede weiteren 50 Kilogramm 10 Pfennige
mehr.
b) an Private: 20 Pfeunige (Minimalſatz 20 Pfennige) für eine
Frachtbrief=
ſendung bis 50 Kilogramm, für jede weiteren 50 Kilogramm 10 Pfennige
mehr.
III. Für Wagenladungen
nach Uebereinkunft, mit einem Minimalſatz von 9 Pfennige für 50 Kilogramm.
Jede Frachtbriefſendung wird für ſich berechnet und zählen jede angefangenen
50 Kilogramm für volle 50 Kilogramm.
Ebenſo laſſen wir auch auf Wunſch des Abſenders die Abholung der nach der
Bahn zu verbringenden Güter von deſſen Behauſung durch unſere Beſtätterei beſorgen.
Die Gebühren hierfür ſind die gleichen wie die für Beforderung von der Bahn
nach der Stadt.
Die abzuholenden Güter ſind unſerer Expediton anzumelden und geſchieht dieſe
Anmeldung am einfachſten durch Verwendung der bei unſerer Güter=Expedition und
der Beſtätterei jederzeit koſtenfrei zu erhaltenden Anmeldekarten.
Dieſe Anmeldekarten können in jedem beliebigen Poſtbriefkaſten eingelegt
wer=
den und ſind portofrei.
In anderer Weiſe auf mündlichem oder ſchriftlichem Wege, bei unſerer
Expe=
dition oder der Beſtätterei gemachte Anmeldungen werden gleichfalls pünktliche
Erle=
digung finden.
Anmeldungen, welche bis 12 Uhr Mittags der Poſt übergeben worden ſind,
werden am Nachmittage desſelben Tages, ſpäter aufgegebene an dem folgenden
Vor=
mittage erledigt.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1879.
6535)
Direction der Main=Neckar=Bahn.
6605)
Im Saalbau!
Dieſelben produciren ſich in ihren landesüblichen
Tünzen, Kriegs= und Jagdzügen mit den
be=
ſonders dazu mitgebrachten Thieren, als: 7
afrika=
niſche Elephanten, Giraffen, Kameele, Buckel=
Ochſen, Zebu, Dromedare, wilde Eſel ꝛc.
Täglich Vorſtellungen von 10-1 Uhr Vorm.
und von 3-8 Uhr Nachmittags.
Entree 50 Pf., Kinder die Hälfte.
Ethnographiſche Sammlung im Saal.-
N 153
6615)
Die Kleinkinderſchule
bleibt noch bis auf weitere Bekanntmachung geſchloſſen.
Der Vorſtand.
Großherzogliche Handelskammer
zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung:
Freitag den 8. Auguſt 1879, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Neue Einläufe.
2) Fortſetzung der Berathung über den Jahresbericht pro 1878.
3) Wahl der Handelsrichter zur Kammer für Handelsſachen
6623)
am Großherzoglichen Landgerichte Darmſtadt.
Verein für Jogel- und Geſligelaucht.
Samstag den 9. Augnſt, Nachmittags von 3-5 Uhr:
Gemeinſchaftliche Beſichtigung der Rubier
Em Sualbau.
Eintrittskarten zum ermäßigten Preis für Vereinsmitglieder und
deren Familienangehörigen von 40 Pfg. für Erwachſene und 20 Pfg. für Kinder
können bei dem Vorſitzenden WWaldſtraße Nr. 3) Freitag Nachmittag von 2 bis
6 Uhr und Samstag Morgens von 10 bis 11 Uhr abgeholt werden.
6622)
Der Vorſtand.
6616)
Geſchäfts=Anzeige.
Einem geehrten Publikum, Freunden und Gönnern die ergebenſte Anzeige, daß ich
mich unter Heutigem in Beſſungen, Holzſtraße 2, als Dreher niedergelaſſen habe,
und empfehle mich bei Vorkommen mit allen in das Dreherfach einſchlagenden Artikeln
bei ſolider, geſchmackvoller Arbeit, prompter und billigſter Bedienung.
Hochachtungsvoll.
44 Reparaturen verden WHhCIm Walther,
gut und billigſt beſorgt.
Beſſunger Holzſtraße Nr. 2.
Ralchoſiken-Berein Darmſtadt.
6617
Samstag den 9. d. Mts., Abends 8 Uhr,
Zur Feier der Einweihung des reſtaurirten Saales:
Sonmer-Casino mit Tamz.
Vereinsmitglieder und deren Familien=Angehörige haben freien Zutritt. Das
Eintrittsgeld für eingeführte Nichtmitglieder beträgt:
für 1 Herrn 1 Mark, - für 1 Dame 50 Pfg.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1879.
1443
6618) Den Herren Oekonomen zur
Nachricht, daß das Dreſchen bereits
be=
gonnen.
Veam Lutz,
Landwehrſtraße Nr. 42.
der Oppenheimer Katharinen=
Kirche=Lotterie ſind 3 Mark
in der Expedition d. Bl. zu
haben.
6579) Im mittleren Stadttheil wird
für einekleine Familieeine hübſche Wohnung
mit ca. 3 Zimmern und Zugehör baldigſt
zu miethen geſucht. Gefl. Offerten mit
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6598 Zwel Damen ſuchen auf I. Det.
eine unweit der Bahnhöfe gelegene
Wohnung von 2-3 Zimmern nebſt
Küche u. Zubehör. Offerten mit
An=
gabe des Preiſes abzugeben in der
Exped. d. Bl. unter R R 6598.
6619) Ein junger Kaufmann ſucht ein
gut möblirtes Zimmer mit vollſtändiger
Penſion. - Offerten mit Preisangabe
unter Chiffre R 8 50 poſtlagernd
Darm=
ſtadt erbeten.
Fin gebrauchter Handwagen zu
8 Ckaufen geſucht. Näh. in der Exp.
6621) Ein Specereigeſchäft mit
Ein=
richtung wird zu miethen geſucht.
Schriftliche Offerten unter G 8 6621
bei der Expedition d. Bl. abzugeben.
Husikalien Leih Anstalt.
Zum Abonnement ladet ein die
2025)
Hofbuchhandlung von
A. HEingelhoeſer.
6544) Ich wohne nicht mehr
Schloßgarten=
ſtraße 55, ſondern Schloßgartenſtraße 21
gleicher Erde. Philipp Fiſcher, Ofenputzer.
Standegamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 27. Juni: Dem Maurermeiſter Karl Konrad Aßmuth eine T.,
Sophie Katharine. Am 2. Juli: Eine unehel. T., Margarethe. Am 6.:
Dem Fabrikarbeiter Friedrich Noldt II. eine T., Anna Katharina. Dem
Secondelieutenant im 2. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 24 Hermann
Hoth ein S. Hermann Heinrich. Am 7.: Dem Gardeunteroffizier
Hein=
rich Gümblein eine L., Anna Katharine Eliſabethe. Am 10.: Dem
gimmermann Georg Stier ein S., Karl Wilhelm. Am 12.: Dem
Schloſſer Friedrich Beck eine T. Am 14.: Dem Schloſſer Heinrich
Gim=
bel eine T. Chriſtine. Am 19.: Dem Kaufmann Peter Wilhelm Joſeph
Arnet ein S. Theodor Kaspar Bruno. Dem Spenglermeiſter Georg
Wilhelm Roth eine T., Anna. Am 21.: Dem Bureaugehülfen Johannes
Haus eine T., Helene Auguſte. Am 26.: Dem Maurer Friedrich
Lud=
wig Andreas Geyer eine T., Marie Magdalene Charlotte. Dem
Weiß=
binder Ludwig May eine T., Katharina. Eine unehel. T., Eva Maria.
Am 27.: Dem Barbier und Heilgehülfen Philipp Sulzmann ein S.,
Friedrich Wilhelm, deßgl. eine T., Anna Maria. Dem Bäcker Peter
Traut eine T., Helene. Am 31.: Dem Kaufmann Moritz Metzger eine
T., Liſette.
Eheſchließungen:
Am 10. Juli: Metzgermeiſter Georg Wilhelm Frantz hier, mit Anna
Maria Wagner aus Nieder=Ramſtadt. Am 13.: Maurer Johann Georg
Leonhard Aßmuth hier, mit Eliſabethe Röhrig aus Unter=Hambach. Am
17.: Metzgermeiſter Johannes Heppenheimer hier, mit Anna Maria
Müller aus Nieder=Ramſtadt. Am 24.: Kaufmann Karl Schmidt mit
Wilhelmine Eliſabethe Lynker hier.
Geſtorbene:
Am 2. Juli: Marie Eliſabeth Loth. 63 J. 9 M. alt. Am 6.: Dem
Maſchinenarbeiter Wilhelm Heyer ein todtgeb. S. Am 9.: Die Ehefrau
des Bahnarbeiters Georg Chriſtian Röder, Louiſe geb. Schmidt, 31 J.
3 M. alt. Am 11.: Bäckerlehrling Georg Hindel, 17 J. alt. Am 15.:
Zimmermann Friedrich Wolf II., 44 J. 6 M. alt. Am 16.:
Schuh=
machermeiſter Georg Mai ein Wittwer, 67 J. 10 M. alt. Am 17.:
Dem Kaufmann Johann Philipp Seehaus ein C., Johann Philipp, 1F.
12 T. alt. Am 18.: Dem Maurermeiſter Peter Meckel eine todtgeb. L.
Am 20.: Dem Cigarrenarbeiter Sebaſtian Neudecker ein S., Anton,
3 J. 5 M. alt. Fuhrherr Karl Friedrich David Kühn aus Gartz alO.,
64 J. 2 M. alt. Am 21.: Bleichgärtner Johannes Rumpel, 62 J.
9 M. alt. Am 22.: Anna Mathilde Geyer eine Wittwe, 79 J. 6 M.
alt. Am 27.: Dem Bahnarbeiter Friedrich Berg ein S., Georg,
3 M. alt.
1444
K153
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 8. Auguſt.
— Nachſtehend bringen wir den von Herrn F. von Preuſchen
gedichteten und von Herrn Mufikdirector C. A. Mangold componirten
Feſtgeſang für die Feier der Enthüllung des Landesdenkmals am
18. Auguſt. Derſelbe wird von ſämmtlichen hieſigen Geſangvereinen
unter Begleitung von Blasinſtrumenten geſungen:
„Ihr, die für Deutſchlands Macht und Größe habt geſtritten,
Die Ihr den Heldentod für's Vaterland gelitten,
Ihr Heſſenſöhne, die geblutet auf dem Feld der Ehre,
Dem lebenden Geſchlecht zum, Preis, dem kommenden zur Lehre:
Euch ſei dies Lied geweiht!
Bleibt auch die Kunde von dem heil'gen Völkerkriege
Der ſpäten Nachwelt aufbewahrt, ſind auch die Siege,
Die Ihr erkämpft, im Buche der Geſchichte eingetragen,
Ein erzgegoſſen Denkmal ſoll in die Lüfte ragen:
Euch ſei das Erz geweiht!
Andächtig harrt die Menge rings in ernſtem Schweigen,
Bis ihrem Blick enthüllt das Standbild ſich wird zeigen.
Dann voll Begeiſtrung tauſendſtimmig laßt den Ruf ertönen:
Der tapfren Schaar, dem Führer Heil, Heil Heſſens Heldenſöhnen!
Euch ſei der Tag geweiht!
- In der am Dienstag Abend im Finkſchen Saale abgehaltenen
Generalverſammlung der hieſigen priv. Schützengeſellſchaft
wurde der einſtimmige Beſchluß gefaßt, ſich an dem Feſtzuge vom
18. d. M. zu betheiligen, in der Vorausſetzung, daß eine ausreichende
Anzahl von Schützen ſich in Würdigung der patriotiſchen Feier, um die
es ſich handelt, anſchließen werde. Es wurde zur Ausführung des
Be=
ſchluſſes ein engeres Comite gewählt und weiter beſchloſſen, daß die
Schützen in einem Schützen=, reſp. Jagdrock, dunklen Beinkleidern, mit
der Büchſe und einem Schützenhut nach einem gemeinſamen Muſter
bei Commercienrath Schuchard 5 M. 50 Pf. zu haben) erſcheinen
ollten. Das Weitere in Betreff der Zeit der Zuſammenkunft ꝛc. ſoll
den Mitgliedern demnächſt bekannt gegeben werden.
Schwurgericht. Am Mittwoch wurde ferner Joh. Volk
von Lampertheim wegen Urkundenfälſchung zu einer 2jährigen
Zucht=
hausſtrafe verurtheilt. Er hatte nämlich im Jahre 1877 auf Grund
eines gefälſchten Briefs im angeblichen Auftrag der Frau des
Fabri=
kanten W. Büchner in Pfungſtadt bei einem hieſigen Goldarbeiter
werthvolle Ringe, im Betrag von nahezu 500 M. ausgeſchwindelt und
war dann längere Zeit unſichtbar geworden, bis man in Erfahrung
ge=
bracht, daß er unter dem falſchen Namen Meyer aus Zürich wegen
Dieb=
ſtahl im Zuchthaus zu Dietz ſitze. Volk, ein gefährlicher Verbrecher,
war weiter noch eines Diebſtahls beſchuldigt, wurde jedoch dieſerhalb
freigeſprochen. - Geſtern erhielt ein 24jähriger Metzgerburſche von
Groß=Zimmern, Heinrich Reinhard, wegen Vornahme unzüchtiger
Hand=
lungen, eine 8 monatliche Gefängnißſtrafe zuerkannt, wovon indeß zwei
Monate Unterſuchungshaft abgehen. — Peter Brand III. von Groß=
Zimmern, ein ſchon mehrfach beſtraftes Subject, wurde von den
Ge=
ſchworenen zwar mit 7 gegen 5 Stimmen des ihm zur Laſt gelegten
Wäſchediebſtahls in Dieburg für ſchuldig erkannt, allein
freige=
ſprochen, da der Schwurgerichtshof, welchem in dieſem Falle die
end=
gültige Entſcheidung obliegt, der Minderheit beitrat.
- Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Juli 113 Kranke mit 2399 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt.
r. Die hieſige Schuhmacherinnung hat in 2 Verſammlungen
die neuen Reichsgeſetze ſowie die mannigfachen Schäden, welche dem
Ge=
werbe hierdurch, wie durch die erdrückende Concurrenz des ohnehin ſchon
bevorzugten Großbetriebs erwachſen ſind, einer eingehenden Beſprechung
unterzogen. Den erwähnten Nachtheilen gegenüber wird man es nur
ge=
rechtfertigt finden, wenn für die Folge Einführung der Baarzahlung
reſp. Abkürzung der Borgfriſten erſtrebt werden ſoll und iſt es eine
er=
freuliche Erſcheinung, daß bereits eine namhafte Zahl von Conſumenten,
denen die Nothlage des Handwerks bekannt iſt, ſich die Baarzahlung zur
Regel gemacht haben. Durch die veränderte Productionsweiſe, durch
ſEinführung des Maſchinenbetriebs und durch die neue
Gewerbegeſetz=
gebung hat ſich das Capital in einer Weiſe des Handwerks und
nament=
lich des Schuhmacherhandwerks bemächtigt, daß dem Kleinhandwerker
nur noch ein Theil ſeiner früheren Arbeit verblieben iſt, während die
An=
forderungen des Staates und der Gemeinde ſich geſteigert haben.
Zu=
gleich ſind die Lederpreiſe fortwährend in die Höhe gegangen; ſo koſteten
nach dem Ergebniß einer Enquete im Jahre 1850 100 Kgr. I. Qual.
Sohlleder 230 M., im Jahre 1878 dagegen 350 M. Unter dieſen
Um=
ſtänden bedarf es wohl keines weiteren Beweiſes, daß dem mit einem
geringen Capital arbeitenden Handwerker nur durch die Einführung der
Baarzahlung als einziges Rettungsmittel geholfen werden kann. Nur
hierdurch kann er Verluſten entgehen, die er nicht zu tragen vermag, und
nur bei Baarzahlung iſt er im Stande, ſeine eignen Verpflichtungen zu
rechter Zeit zu erfüllen. — Wenn in den Reichslanden ſchon ſeit lange
die Baarzahlung zum Vortheil der Conſumenten wie der Producenten
beſteht, ſo wird ſie bei redlichem Willen wohl auch hier einzuführen ſein
und dem Handwerk zum Segen gereichen.
In dem Verlage von A. Bergſträßer in Darmſtadt iſt ſo
eben erſchienen: Die Thatigkeit der Polizei in Strafſachen auf Grund der
Reichsjuſtizgeſetze und der hiezu erlaſſenen heſſſſchen
Ausführungsbeſtim=
mungen für Polizeibeamte, Bürgermeiſter und andere Hülfsbeamte der
Staatsanwaltſchaft, ſowie die mit dem Feld=, Forſt= und Jagdſchutze
be=
trauten Perſonen, von Staatsanwaltsſubſtitut A. Haller. Die
überſicht=
liche Eintheilung macht das Buch ſehr brauchbar. Bürgermeiſter,
Ge=
meindebeamte, Polizei und Gendarmen, ſowie die mit der Feld=, Forſt=
und Jagdpolizei betrauten Perſonen finden in dieſem Büchlein einen
un=
entbehrlichen Rathgeber. Dadurch, daß es auf Grund der im October
dieſes Jahres ins Leben tretenden Reichsjuſtizgeſetze und der hiezu
erlaſſe=
nen heſſiſchen Ausführungsbeſtimmungen bearbeitet iſt, macht es das
Nachſchlagen in den einzelnen Geſetzen unnöthig, auch iſt es ſo
ausge=
ſtattet, daß es in jeder Rocktaſche bequem ſeinen Platz finden kann.
Der Großh. Rabbiner der Provinz Oberheſſen Dr. Levi in
Gießen feiert am 6. October a. c. ſein 50jähriges Amtsjubiläum.
8 Geſtern machte der Mittheilhaber eines Flaſchenbiergeſchäfts ſeinem
Leben durch Erhängen ein Ende.
Lebensüberdruß und Kränklichkeit
dürften als das Motiv zu betrachten ſein.
C Die Vorarbeiten für die neue Brunnenanlage im
Eſcholl=
brücker Eichwäldchen ſind gegenwärtig in vollem Gange.
Ein Ruſſe, angeblich Officier, welcher vorgeſtern auf dem hieſigen
Bahnhof Aufſehen durch ſein auffallendes Benehmen erregte und dann
unterwegs aus dem Bahnzuge ſprang, wurde geſtern bei Groß=Gerau
aufgegriffen und als geiſteskrank in das hieſige ſtädtiſche
Hoſpi=
tal verbracht.
B. Die blühende Schützengeſellſchaft Niederramſtadt
veranſtaltet nächſten Sonntag Nachmittag auf ihrem daſigen Schießplatz
ein Tellſchießen, wozu dieſelbe eben Einladungen erläßt. Die dort
maß=
gebenden Organe halten an dem Princip feſt, möglichſt billige Schießen
zu veranſtalten, und beſagt das Programm, daß jeder Schütze einen
Preis zu erwarten hat, deſſen Reihenfolge freilich durch Glücksumſtände
bedingt iſt. Die eingeladenen Gäſte werden um 2 Uhr an der Bahn
mit Muſik abgeholt. Die liebliche Gegend iſt an ſich in glücklicher
Weiſe geeignet, den Zauber der ſchönen Tellſage zu vergegenwärtigen,
die hier. wenn auch in moderner Form, durch den hiſtoriſchen Anſtrich
des Feſtes zur Verkörperung gelangen ſoll. Der Tellknabe wird auf
100 Schritte Diſtanz im Feld an einen Baum anlehnend ſtehen, auf
ſeinem Kopf einen Apfel tragend, der das begehrliche Ziel der Schützen
bilden wird, da 5 geſchoſſene Aepfel zu einem Ehrenpreiſe berechtigen.
Die drei erſten Preiſe werden ſofort öffentlich ertheilt, ſo daß auch für
den Schützen außer dem Werth der Gabe noch die Ehre winkt. Die
andern Preiſe werden k. H. an dem Gabentempel empfangen und ſofort
nach deren Erringen gleichfalls verabfolgt. Indem wir dem
Unter=
nehmen einen gedeihlichen Erfolg wünſchen, wollen wir noch hoffen, daß
auch der Himmel ein gnädiges Einſehen haben möge.
— Der Mörder Treulieb, nach welchem noch fortwährend geſucht
wird, in den letzten Tagen auch in der Umgebung Darmſtadts, iſt bis
jetzt noch nicht eingefangen, dagegen wurden in Folge der Recherchen nicht
weniger als 360 verdächtige obdachloſe Individuen aus Wäldern und
Feldern hervorgeholt und gefänglich in Frankfurt eingebracht.
Offenbach, 6. Auguſt. Für das projectirte neue Poſtgebäude
iſt geſtern für 50,000 M. das nöthige Terrain von 2000 Quadratmeter
in der Kaiſerſtraße in der Nähe des neuen Amtsgebäudes angekauft
worden und ſoll mit dem Bau im Frühjahr 1880 begonnen werden.
Polizei=Bericht vom 2. Auguſt.
Eine ſtellenloſe Dienſtmagd entwendete einem Wirthe in der
Louiſen=
ſtraße in der Nacht vom 4.6. und vom 6.6. d. Mts. mittelſt
Ein=
ſchleichens in die Küche ein Quantum Brod und Käſe, ſowie ein
Porte=
monnaie mit ca. 2 M. Inhalt. Es gelang die Thäterin zu ermitteln
und war dieſelbe bei ihrer Verhaftung noch im Beſitze des
Portemon=
naies, ſowie eines Stückes Brod.- An einem Neubau in der Aliceſtraße
iel geſtern Vormittag ein Dachdecker von einer Leiter und erlitt hierbei
innere Verletzungen, weshalb man ihn in's ſtädtiſche Hoſpital verbrachte.
In einer hieſigen Reſtauration machte Kute Nacht ein junger
Kauf=
mann ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende.
Tages=Kalender.
Freitag 8. Auguſt: Zweite Probe des Mozart= und Muſik=Vereins für
den Feſtgeſang.
Oeffentliche Sitzung der Großh. Handelskammer
zu Darmſiadt.
Samstag 9. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Melomanen.-
Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertafel.
Abendunterhaltunz
mit Tanz des Beſſunger älteren Geſangvereins. —
Vereinsverſamm=
lung des Kaufmänniſchen Vereins. — Sommer=Caſino mit Tanz des
Katholiken=Vereins.
Sonntag 10. Auguſt: 2. Sommer=Ausflug des Lokalgewerbeverein,
Darmſtadt. — Ausflug des hiſtoriſchen Vereins nach Büdingen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.