Abonnementspreis
ährlich 6 Mark incl. Bringerlohn
Auswärtz werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeige6katt)
Mit der Sonntags=Beilage:
ftrirtes Auterhaltungab
142. Jahrgang.
Juſerate
vedenangenommer inDarnkan
wa der Expedition, Rheinſt. R. 2.
mBeſſungen von Friedr. Bllher,
Holzſtraße Nr. 18, ſwie auwirn
vn allen ſollden Annonten=Erpe
ditlone.
Amtliches Grgan für die Betkanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Bolizeiamts Parmſtadt.
.
157
D o n ne r s t a g den 17. Juli
187D.
6020) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg am 25. Juni l. J.
über das Vermögen des Steinmetzmeiſters
W. Schwarz von hier den formellen
Concurs erkannt hat, werden ſämmtliche
Gläubiger deſſelben zur Anmeldung ihrer
Forderungen und Vorzugsrechte bei Meidung/
Ausſchluſſes von der Maſſe auf
Donnerstag den 16. October 1879,
Nachmittags 3 Uhr,
geladen.
In dieſem Termin ſoll über Liquidität
und Priorität der angemeldeten Forderungen,
Beſtellung eines Maſſecurators, Verſilberung
der Maſſe und über alle ſonſt zur
Weiter=
leitung des Concurſes erforderlichen
Maß=
regeln beſchloſſen werden. Von denjenigen
Gläubigern welche ausbleiben und nicht
durch Bevollmächtigte vertreten ſind, wird
angenommen, daß ſie den Beſchlüſſen der
Mehrheit der anweſenden Gläubiger
bei=
ſtimmen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Dr. Riedel,
Königer,
Stadtrichter.
Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Samstag den 19. d. Mts.,
Bor=
mittags 10 Uhr, ſoll das Ausweißen
verſchiedener Lehrſäle in dem Schulhauſe,
Ecke der Karls= und Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße, öffentlich durch Soumiſſion vergeben
werden.
Boranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Soumiſſionsofferten ſind bei uns
einzureichen.
Darmſtadt, am 15. Juli 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
6021) Riedlinger, Beigeordneter.
5965) Das Schulgeld für das 2. Quartal 1879 für die Großherzogliche
Realſchule, die höhere Mädchenſchule und die Mittelſchulen dahier iſt bei Vermeidung der
Mahnung ꝛc. in den nächſten 10 Tagen Vormittags von 8-12 Uhr zur hieſigen
Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 12. Juli 1879.
Kriegk, Stadtrechner.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Holzabfuhr im Domanialwald=Diſtrict Brandauer Oberwald wird bis auf
weitere Bekanntmachung unterſagt. Der Wiederbeginn der Abfuhr wird in gleicher
Weiſe publicirt werden.
Ernſthofen, den 13. Juli 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
6966)
Preuſchen.
Heugras=Verſteigerung.
Nüchſten Montag den 21. Juli 1879
Nachmittags 4½ Uhr. wird das
Heu=
gras von meinen Wieſen in Scheftheim an
Ort und Stelle loosweiſe verſteigt.
Zu=
ſammenkunft am Bernhardsbrunnen (im
Stadwald) Nachmittags 4 Uhr.
6022)
P. J. Har.
5996)
Submiſſion.
Auf dem Felſenkeller, Dieburgerſtraße 11,
iſt eine Partie Kies ꝛc. wegzufahren. Die
Offerten, welche die Forderung in runder
Summe enthalten muß, ſind bis längſtens
Sonntag den 20. d. Mts. in dem
Ge=
ſchäftslokal des Hanauer=Hofs abzugeben.
Nühere Auskunft ertheilt der Braumeiſter
an Ort und Stelle.
Bekanntmachung.
Dienstag den 22. Juli d. J.,
Nach=
mittags 2½ Uhr, werden im Hauſe
Sandſtraße Nr. 27 zu Beſſungen die
zum Nachlaß der Chriſtoph SaumWittwe
gehörigen Mobilien, und zwar:
1 Kommode, 1 Kleiderſchrank, 1
Kü=
chenſchrank, 1 vollſtändiges Bett,
1 runder Tiſch. mehrere Stühle,
ſo=
wie Weißzeug, Kleider, Haus= und
Küchengeräthe und 1 Ziege
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Beſſungen, den 15. Juli 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
6023)
Weimar.
5999) Eine gute alte italieniſche Bioline
iſt billig zu verkaufen. Gr. Kaplaneigaſſe 2
5838)
Howetem
in großartiger Auswahl
von 18 Pfg. bis 2 Mark per Nolle.
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Abendeſſen, ſowie Logiren empfiehlt
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Saalbauſtraße.
5972) Zu verkaufen: Johannisbeeren
zum Einmachen. Kranichſteinerſtraße 54,
gegenüber dem Karlshof.
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5470)
6024)
Lamduirdhe,
welche aus ihrem Vieh ſowohl, wie aus der Milch, den höchſten Nutzen erzielen wollen,
ſollten die
w.
in ZeitſchriftfürViehhaltungu. Milchwirthſchaft
kr O
redigirt von Dr. von Wenzo, Molkerei=Conſulent für das Königreich Bayern,
leſen; dieſelbe erſcheint als Gratisbeilage zur
Deutſchen Allgemeinen Zeitung
für Landwirthschaft, Gartenbau und Vorstwesen
(Größtes landwirthſchaftliches Organ in Süddeutſchland)
auf welche letztere man bei allen Poſtanſtalten und Buchhandlungen für Eine Mark
das Vierteljahr abonniren kann.
6026) Johannisbeeren zum Einmachen
per ¼ Kilo 20 Pfg.
Aloys Roessner, Kranichſteinerſtr. 51.
der Oppenheimer Katharinen=
Kirche=Lotterie ſind 3 Mark
in der Expedition d. Bl. zu
haben.
3 Burgunder=Eſſig
„
per Liter 30 Pf.
Dieſer nur von Wein fabricirte
hoch=
eine Weineſſig iſt der feinſte Speiſeeſſig,
ſowie vorzüglich geeignet zum Einmachen.
Derſelbe gibt dem Salat ſowie den
da=
mit eingemachten Sachen einen beſonderen
Wohlgeſchmack und wurde mir der
Allein=
erkauf für Darmſtadt übertragen.
Fr. Schaeſer.
5163) Von meinem.
in ½. Pfd. Paqueten Nr. 1. zu M. 1.80,
II. „ „ 1.60,
„ „
„
nach Liebigs Vor=
„
„ „
ſchrift zu M. 1.70
befinden ſich Verkaufsſtellen in Darmſtadt bei
M. Ruhland, Promenadeſtraße.
Mathilde Arth,Wilhelminenſtr. 19.
Mainz. Friedr. Aug. Achenbach.
R 13]
1811
In unſerem Verlag iſt ſoeben erſchienen und bei der Unterzeichneten,
ſowie durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
„⁄6
„Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten,
geordnete Sammlung der im Laufe der letzten Jahre im „
Tagblatt=
unter dieſem Titel veröffentlichten Mittheilungen. Eine Ergänzung des
„Darmſtädter Antiquarius.- — 21½ Bogen. Preis 3 M.
Darmſtadt, 4. Juli 1879.
L. C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.
Wides
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dere Stock, 4 Zimmer nebſt allem
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5627) Rheinſtraße 47 dritter Stod
ein freundlich möblirtes Zimmer. Preis
10 Mark monatlich.
5719) Laden=Vermiethung.
In der Hof=Apotheke ein nach dem
Markplatz hin gelegener, neu zu
errichten=
der Laden; ebenſo iſt die zweite Etage, neu
und elegant hergerichtet, ganz oder getheilt
zu vermiethen.
5801) Wilhelminenſtraße 35 Stube
und Kabiret mit Möbeln zu vermiethen, zu
beziehen am 1. Auguſt.
3 Dieburgerſtraße 66
iſt der mittlere Stock, 4 Zimmer ꝛc., im
October, und der obere Stock, 4
Zim=
mer ꝛc., im Auguſt beziehbar, zu vermiethen.
5767) Untere Rheinſtraße eine ſchöne
Parterre=Wohnung von 4-5 Zimmern zu
vermiethen und ſofort zu beziehen. Nüheres
bei der Expedition.
5768) Blumenthalſtraße, nahe den
Bahnhöfen, ſind mehrere Logis, von je 3
Zimmern, anderweit annehmbar zu
ver=
miethen und theilweiſe gleich zu beziehen.
Näheres in Nr. 43 daſelbſt.
5769) Mathildenplatz Nr. 6 ein
möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
5802) Ladenvermiethung.
Marktplatz 4 im Hinterbau iſt ein
Laden oder Werkſtätte mit oder ohne Logis
zu vermiethen. Nüheres Rheinſtlaße 25.
Gebrüder Trier.
5829) Woogsplatz 13 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
5913) Victoriaſtraße 26 iſt das
Par=
terrelogis, enthaltend 5 Piecen mit Küche,
Magd= und Bodenkammer und allen
ſon=
ſtigen Bequemlichkeiten anderweit zu
ver=
miethen und Anfangs October zu beziehen.
G. W. Jacoby, Schreinermeiſter.
5974) Bleichſtraße 24 iſt der mittlere
Stock, aus 6 Piecen beſtehend, zu
vermie=
then und bis Ende October beziehbar.
5975) Kiesſtraße 8 ein großes möbl.
Parterrezimmer zu vermiethen.
6005) Stiftſtr. 63 ein Logis von 3
Zim=
mern nebſt allen Bequemlichk. ſofort zu verm.
6028) Kiesſtraße 5 iſt ein kl. Daa,=
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
6029) Stiftſtraße 46 ein ſchön möbl.
Parterrezimmer am 1. Auguſt zu beziehen.
6030) Landwehrſtraße 11 bel Etage
mit 5 Zimmern und allen Bequemlichkeiten
ſofort zu vermiethen.
6031) Zwei unmöblirte Zimmer zu
vermiethen. Zu erfragen in der Exped.
Vermiſchte Nachrichten.
5938) 2 Mädchen aus achtbaren Familien,
welche hieſige Stunden oder Schulen
be=
ſuchen, oder eine gebildete Dame, könnea
angenehme Penſion haben. Woogsplatz 3.
Husikalien Leib- Anstalt.
Zum Abonnement ladet ein die
2025)
Hofbuchhandlung von
A. Hlingelhoeſer.
5982) Mädchen geſetzten Alters und mit „
guten Zeugniſſen, welche nach auswärts
gehen wollen, finden fofort Stelle.
Zu erfragen Waldſtraße II.
5979)
Guartal=Verſammlung
der
Darmstädter Volksbauk, eingetr. Genoſſenſchaft,
Montag den 21. Juli 1879, Abends 8 Uhr,
in der Reſtauration zur Bockshaut.
Tagesordnung: Rechnungsablage fürs 2. Quartal 1879.
Der Ausſchuß:
G. Harp, Vorſitzender.
5928) Von heute ab wohne ich nicht mehr Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 17, ſondern Ludwigsplatz' bel Etage im Hauſe des
Herrn Friedr. Schäfer.
Erust Walb, amerikan. Dentiſt.
Pferde-Reunom des Rheiniſchen
Renn=Vereins in Frankſurt a. H.
am 23., 24. und 25. Auguſt 1879, Nachmittags 3 Uhr,
am Forsthaus.
23. Auguſt.
Jungfern=Rennen
Louiſa=Rennen.
Frankfurter Handica,
24. Auguſt.
Main=Preis
Riedhofs=Preis
Union=Club=Preis
Alexander=Rennen.
Verlooſungs=Rennen.
Sandhof=Steeple=Chaſe
Erſter Platz
für 3 Tage, ſür Herren
für 1 Tag, für Herren
M. 2000.
„ 3000.
„ 3000.
M. 1500.
„ 2500.
„ 1500.
„ 3000.
„ 2500.
„ 2000.
für 1 Tag, für Damen
M. 20.
„ 10.
Staatspreis III. Klaſſe
M. 3000.
Wäldchenspreis
7000.
Forſth.=Steeple=Chaſe, Ehrenp. nebſt 1000.
25. Auguſt.
Schluß=Rennen
M. 1500
Ehrenpreis Sr. Kgl. Hoh. des
Landgrafen Friedrich v. Heſſen nebſt „ 1500.
Staatspreis IV. Klaſſe
„ 1500.
Abſchieds=Handicap
„ 1000.
Gr. Frankfurter Steeple=Chaſe „ 3000.
Zweiter Platz.
M. 2.
Dritter Platz.
„ I.
5. Stehplatz
„ — 50.
Equipagen per Tag M. 20, Reiter M. 5.
Die zu dem diesjährigen Mai=Meeting ausgegebenen Jahreskarten Engeren und
Weiteren Vereins haben Gültigkeit für dieſe Rennen.
Nach neuerer Beſtimmung iſt auch den Beſuchern der II. Tribüne (zweiten und
dritten Platzes) der Zutritt nach dem Innern des Rennplatzes geſtattet, jedoch unter
der ausdrücklichen Bedingung, daß die Bahn während der Rennen frei bleibt.
Sämmtliche Karten ſind ſichtbar zu tragen.
An den Tribünen werden keine Karten ausgegeben. Die Kaſſen befinden ſich
auf der Chauſſee, an der Louiſa, am Sandhof, bei Niederrad und am Forſthaus.
Zur Bequemlichkeit des Publikums werden Eintrittskarten verkauft bei den Herren:
Fr. Breul, Zeil 61, W. Fuchs, Zeil 1, Andr. Speeth, Haſengaſſe 12, Chr.
Ströhlein, Zeil 57, Univerſal=Reiſe=Büreau, Frankfurter Hof.
Es iſt unterſagt, Hunde mit auf den Rennplatz zu bringen.
H. 61612
Die Heſſiſche Ludwigs= und Main=Neckar=Eiſenbahn laſſen die auf den
betref=
fenden Stationen zu erſehenden Züge an den der Rennbahn zunächſt gelegenen Stellen
ihrer Routen ſowohl zur Hin= als Rückfahrt anhalten.
Im Auftrage des Directoriums:
6032)
Happel.
H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
M. Neustadt,, ſtraße.
Bekanntmachung.
6033) Bei der am 25. Auguſt d. J.
ſtattfindenden Generalverſammlung des
Sparkaſſevereins des Bezirks Langen
ſollen an Dienſtboten, die im
Sparkaſſe=
bezirk dienen, oder heimathsberechtigt ſind,
und eine Reihe von Jahren mit gutem
Zeugniß bei einer und derſelben
Dienſtherr=
ſchaft ſich befinden, Prämien ausgetheilt
werden.
Dienſtboten, die hierauf Anſprüche zu
haben glauben, haben ihre desfallſigen
Ge=
ſuche bei dem Vorſtand der Bezirksſparkaſſe
zu Langen portofrei uner Anſchluß der über
gedachte Erforderniſſe - namentlich durch
den Ortsvorſtand und die Dienſtherrſchaft
auszuſtellenden Beſcheinigungen, längſtens
bis zum 10. Auguſt d. J. einzureichen.
Langen, den 15. Juli 1879.
Der Vorſtand der Bezirksſparkaſſe
Langen.
5980) Ein Lehrling kann bei uns
ein=
treten.
J. C. Rahlert & Söhno.
E
Tüchtige
6011)
Glaſergeſellen
ſucht J. Ph. Rieſſel, Gartenfeldſtraße
OD. F. 9032)
in Mainz.
6015)
Verloren.
Der redliche Finder, welcher die am
Mon=
tag Abend in der Soderſtraße verloren
ge=
gangene Geldbüchſe fand, wird gebeten,
dieſelbe gegen eine gute Belohnung
Soder=
ſtraße 46 Parterre abzugeben.
5983) Gegen doppelte gerichtliche
Sicher=
heit werden 500 M. zu leihen geſucht.
Anerbieten beliebe man unter Chiffre 850
ſchriftlich in der Expedition niederzulegen.
5985) Jugenheim. Amöbl. Zimmer
1 Kabinet nebſt Küche, für ſelbſtſtändige
Haushaltung. Ausgezeichnete Lage, zwiſchen
zwei Waldungen. Angenehmer Aufenthalt
für Fremde.
Gg. Göriſch, Ballhäuſerthal 36.
30000 Mark
ſind auf erſte Hypotheken auszuleihen.
Näheres bei der Expedition.
6035)
Geſucht
in der Nähe des Juſtizpalaſtes
eine ſchöne Wohnurg von 5 Zimmern ꝛc.,
entweder Parierre oder 1. Stock in gutem
Hauſe. Gefl. Offerten, Details u.
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angabe enthaltend, an Herrn Mechanikus
Müller, Promenadeſtraße 2.
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günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
& Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße z30.
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Gras=Verſteigerung.
Montag den 21. d. Mts.,
Vormit=
tags 8 Uhr anfangend, wird das
Heu=
gras von der Vorder=, Steckerts= u.
Schul=
wieſe in 41 Looſen, nebſt demjenigen von
einigen Waldſchneiſen an Ort und Stelle
an den Meiſtbietenden öffentlich verſteigert.
Die Zuſammenkunft der Steigerer iſt an
der Odenwaldbahn (Gänsbrücke).
Den Steigerern wird gegen Bürgſchaft
Friſt bis Ende Sept. l. J. gegeben.
Beſſungen, den 15. Juli 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
6036)
Nohl.
8
7eine Wohnung befindet ſich nicht
1
21, mehr Ludwigsſtraße, ſondern
Friedrichsſtraße Nr. 7, und empfehle
mich ferner im Aus= und Ankleiden von
Todten. - Beſſungen, 12. Juli 1879.
St. Kumpt Wittwe.
Wohnungs=Geſuch.
Für eine ruhige, kinderloſe Familie
wird per 1. October d. J. eine ſchöne
Wohnung von 6 bis 7 Zimmern mit
Zu=
behör und wenn möglich mit Garten in
der Heinrichſtraße oder in der Nähe
derſelben zu miethen geſucht. Offerten mit
Preisangabe bittet man in der Erp. d. Bl.
unter A. M. 156 niederzulegen.
Karlshof.
Heute Donnerstag den 17. Juli, Abends 6 Uhr:
Grosses Hülitär-Concert,
von der
Kapelle des Großherz. Leibgarde=Regiments Nr. 115,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
6038) Entree 30 Pfg. Familie zu 5 Perſonen 1 M. Kinder frei.
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Abfahrt Darmſtadt 22. Juli, Mittags 1210 1) nach Baſel (Ankunft 750 Abds.)
u. retour mit Courierzügen via Schwarzwaldbahn II. Cl. 37 M., HII. Cl. 23.50 M.
2) nach Interlaken, Luzern, Zürich, Schwarzwaldbahn II. Cl. 55 50, III. 35. 50 M.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
HHaupt=Synagoge).
Hamstag den 19. Juli: Vorabendgottesdienſt um 75 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 8½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr - Sabbathausgana um 8 Uhr 45 Min.
Zur Trichinenfrage.
Herr Prof. Dr. Leuckart ſchreibt hierüber im Leipziger Tageblatt
Folgendes: Das Auftreten der Trichinoſe in unſerer Stadt hat die Frage
angeregt, in welcher Weiſe dieſer gefährlichen und ſchmerzhaften
Krank=
heit am wirkſamſten vorgebeugt werden könne. Von Seiten des
Publi=
kums und der in ihren materiellen Intereſſen nicht minder gefährdeten
Schlüchter dringt man vielfach auf die Einführung einer mikroſkopiſchen
Fleiſchbeſchau, die in der That auch von hervorragenden Autoritäten als
ein ſicheres Mittel gegen die Anſteckung mit Trichinen empfohlen iſt. Es
kann mir nicht beikommen, den practiſchen Werth und die Bedeutung
einer ſolchen Fleiſchbeſchau zu beſtreiten. Allein die Durchführung
der=
ſelben macht, ſoll ſie in Wirklichkeit Das leiſten, was man von ihr ſich
verſpricht, Vorausſetzungen, die nur ſchwer - bei uns in Leipzig
der=
malen überhaupt nicht - zu erfüllen ſind. Dieſelbe darf dann nicht
der Privatinduſtrie überlaſſen bleiben, die niemals durchgreifl und
er=
fahrungsmäßig mit Abnahme der Trichinenfurcht ſehr bald zu erlahmen
pflegt, ſondern muß - für einen ganzen Bezirk - obligatoriſch ſein und
in beſonderen Schlachthäuſern von Männern vorgenommen werden, welche
die nöthigen Kenntniſſe beſitzen und in gewiſſenhafter Weiſe ihr Amt
verwalten. Und dieſes Amt iſt ſchwieriger und zeitraubender, als der
Laie gewöhnlich annimmt. Um nur einigermaßen mit Sicherheit über
die Beſchaffenheit eines Schweines urtheilen zu können, ſind mindeſtens
18-20 Präparate erforderlich, die von verſchiedenen Stellen - ſolchen,
welche erfahrungsmäßig am häufigſten und maſſenhafteſten mit Trichinen
beſetzt ſind - entnommen werden müſſen. Zur Herſtellung und Prüfung
dieſer Präparate ſind - die unter Umſtänden dabei nöthigen Gänge
un=
gerechnet - mindeſtens 40-50 Minuten erforderlich, ſo daß ein
Einzel=
ner täglich kaum mehr als ein Dutzend Schweine auf Trichinen zu
unter=
ſuchen im Stande ſem dürfte. Und auch dieſe Zahl wird auf die Dauer
nicht einmal voll eingehalten werden können, da das anhaltende
Mikro=
ſkopiren bekanntlich die Augen ſtark angreift und der Tag für Tag
wiederkehrende negative Befund ohne die nöthige Ruhe die
Aufmerkſam=
keit nur gar zu leicht abſchwächt. Iſt die Unterſuchung in das Belieben
des Einzelnen geſtellt, ſo kann ſie im günſtigen Falle wohl den Einen
oder Anderen, aber nicht die Gemeinſchaft ſchützen, und geſchieht ſie
oben=
drein flüchtig, wie Das nicht anders ſein kann, wenn der Mitroſkopiker
im Laufe eines Tages oder gar Nachmittags gegen 40 Schweine (und
noch dazu wohl in verſchiedenen Schlachtſtätten oder Häuſern) zu
unter=
ſuchen hat, dann iſt dieſelbe vielleicht mehr ſchädlich, als nützlich, da ſie
den Schein einer Sicherheit erzeugt, die in Wirklichkeit nicht
vor=
handen iſt. Aber auch in Fällen einer genauen und gewiſſenhaften
Unterſuchung des Fleiſches iſt eine Anſteckung mit Trichinen nicht
voll=
ſtändig ausgeſchloſſen. Wenn auch nicht angenommen werden kann,
daß das Vorhandenſein zahlreicher Trichinen
und ein Loth Fleiſch
kann deren über 100,000 enthalten - einem geübten und aufmerkſamen
Mikrofkopiker entgehen würde, ſo iſt doch die Möglichkeit vorhanden, daß
die Paraſiten bei ſpärlichem Vorkommen durch einen unglücklichen
Zu=
fall überſehen werden. Mag nun auch der Genuß eines ſolchen Fleiſches
für gewöhnlich keine ſehr bedenklichen Erkrankungen im Gefolge haben,
ſo beweiſen derartige Fälle doch zur Genüge, daß der Schutz, welchen die
mikroſkopiſche Trichinenſchau gewährt, auch unter günſtigen Vorausſetzungen
keineswegs ein abſoluter iſt. Ein gewiſſenhafter Unterſucher wird
des=
halb auch nie beſcheinigen: „dieſes Schwein (oder Stück Fleiſch) iſt
trichinenfreis - er kann und darf nur erklären, daß er bei ſeiner
Unter=
ſuchung keine Trichinen gefunden habe. Bei ſolcher Sachlage dürfte 53
nun aber nicht unzweckmäßig ſein, das Publikum darauf hinzuweiſet,
daß es gegen die Trichinoſe ein Schutzmittel gibt, welches an
Wirkſam=
keit die mikroſkopiſche Fleiſchbeſchau weitaus ubertrifft und einem Jeden
ohne Weiteres gleichmäßig zu Gebote ſteht. Es iſt richtige Behandlung
und Zubereitung des verdachtigen Fleiſches, und verdächtig iſt jedes
Fleiſch, welches vom Schweine ſtammt, in gewiſſem Grade, wie wir
ſahen, ſelbſt ſolches, welches mikroſkopiſch auf Trichinen unterſucht und
frei befunden ward. Die Siedhitze, Salzung, Räucherung, wenn ſie
rich=
tig und lange genug geübt werden, was leider nicht immer und überall
der Fall iſt, tödten die Trichinen und machen ſie unſchädlich. Wir können,
das ebenſowohl durch das Experiment beweiſen, wie auf ſtatiſtiſchem
Wege: denn andernfalls würde die Trichinoſe ſtatt der circa 5000
Men=
ſchen, die ſie in den letzten 15 Jahren in Deutſchland befallen hat,
viel=
leicht 50,000 und darüber heimgeſucht haben. Die Trichinenſchweine ſind
nämlich keineswegs oder doch wenigſtens nicht überall ſo ſelten, wie man
an=
zunehmen Anfangs geneigt war. Bei der National=Viehverſicherungs=
Geſellſchaft in Kaſſel ſind binnen Jahresfriſt (vom 1. Juli 1875 bis
dahin 1876) etwa 20,500 Schweine gegen Trichinen verſichert geweſen,
und von dieſen ſind nicht weniger als 57 Stück, alſo 1 von 360,
trichi=
nig befunden. Freilich muß dabei bemerkt werden, daß der größere Theil
dieſer Schweine aus Gegenden ſtammte (Kaſſel, Schleſien), die an
Tri=
chinen beſonders reich zu ſein ſcheinen. Von anderen Orten lauten die,
ſtatiſtiſchen Ergebniſſe günſtiger, wogegen es freilich wiederum andere
gibt, die ein noch größeres Contingent zu den Trichinenſchweinen ſtellen
So kommt in Braunſchweig - nach Unterſuchung ſvon nahezu 100,00
Schweinen - ein Trichinenſchwein auf etwa 5000 Stück, in Halle 1 au
3000, in Gotha 1 auf 1800, während andererſeits in Kiel jedes 160., a
manchen Orten in Schweden ſchon jedes 60. und 80., in Chicago ſogar
jedes 40. Schwein durchſchnittlich mit Trichinen behaftet iſt. Die vor
einem hieſigen Blatte gebrachte Angabe, nach der in Schweden auf 19.
Schweine 40, in Chicago auf die gleiche Menge 25 Trichinenſchwes
kämen, beruht auf einem Irrthum, aber immerhin ſind auch die derk
lichen Zahlen ſchon ſo groß, daß man vermuthen könnte, es müßte a.
Orten, wie Malmö oder Lynköping, welchen die oben angezogenen ſtatiſti
ſchen Angaben aus Schweden entnommen ſind, die Trichinoſe unter der
Einwohnerſchaft nicht aufhören. Trotzdem aber ſind daſelbſt bis jetzt immer
nur vereinzelte Fälle, niemals aber größere Epidemien, wie ſie beſonder)
344
3314
R6
im Regierungsbezirk Magdeburg ſo häufig wiederkehren, zur Beobachtung
gekommen. Auch in unſerer Stadt, in der jährlich etwa 4000 Schweine
verzehrt werden, müßte die Trichinoſe nach den für Braunſchweig
gül=
tigen Anſätzen alle 3 Monate ausbrechen und je 2-300 Menſchen
heim=
ſuchen - denn ſo viele eſſen durchſchnittlich von dem Fleiſche eines
Schweines - wenn die Trichinen nicht in der bei Weitem größeren
Mehrzahl der Fälle durch die Zubereitung der Speiſen unſchädlich
ge=
macht würden. Statt dieſer zahlreichen Epidemien haben wir ſoeben die
erſte erlebt und in früheren Jahren höchſtens von einigen wenigen
ſpora=
diſchen Fällen gehört. Solche Thatſachen ſprechen zur Genüge. Nicht
die mikroſkopiſche Fleiſchbeſchau iſt es, ſondern die Behandlung und
Zu=
bereitung der Speiſe, welche den größten Schutz gewährt. Und dieſes
Mittel kann Jeder in Anwendung bringen, der Leben und Geſundheit
ſeinen gaſtronomiſchen Liebhabereien voranſtellt. Tüchtig braten und
kochen, gehörig ſalzen und (heiß) räuchern, auch nicht allzu große Stücke
dieſer Behandlung unterziehen - das iſt es, was am leichteſten und
ſicherſten gegen Trichinengefahr zu ſchützen vermag. Rohes und halbrohes
Fleiſch (und viele der heutigen Würſte und Schinken ſind kaum etwas
Anderes) ſollte von Niemand gegeſſen werden, dem ſein Leben lieb iſt.
Will man trotz aller Gefahr dem Genuſſe nicht entſagen, dann mag man
wenigſtens dafür Sorge tragen, daß die Speiſe von Schweinen ſtammt,
die auf Trichinen unterſucht worden, und ſomit denn doch wenigſtens
einige Sicherheit gegen Anſteckung gewährt.
Vermiſchte Mitthellungen.
137
fernerhin den Wünſchen ſeiner Wähler gerecht werde, was
ſelbſtverſtänd=
lich beſtätigt wurde.
Indem wir noch hervorheben, daß Herr Hofg=Rath Maurer ſich
große Verdienſte bei der Erlangung der Halteſtelle zu Beſſungen
er=
worben hat, daß er auch namentlich für die Gemeinde Ober=Ramſtadt
bezüglich Trennung des Kaplaneifonds von Kirche in finanzieller
Be=
ziehung großen Vortheil errungen hat, können wir nicht umhin, Herrn
Maurer nochmals unſeren öffentlichen Dank für ſeine Wirkſamkeit
aus=
zuſprechen.
E3 ſei uns vergönnt, auch hier Herrn Fabrikanten Kolbe zu
er=
wähnen, der ſ. 3t. in ſeiner Eigenſchaft als Landtags=Abgeordneter den
erſten Anſtoß in der Kammer zur Erlangung einer Halteſtelle in Beſſungen
gegeben.
Nachdem man noch dahin übereingekommen, demnächſt ſich in Traiſa
oder Ober=Ramſtadt zu einem Gegenbeſuch einzufinden, an welchem ſich
wohl bereitwilligſt der active Chor des Beſſunger älteren Geſangvereins
betheiligen wird, trennte man ſich, nach einem vorher von Hrn. Hofger.=
Rath Maurer auf Se. Majeſtät den Kaiſer Wilhelm und unſeren
all=
verehrten Großherzog ausgebrachten kräftigen Ffachen Hoch, mit der
Hoffnung, daß die Wahlmänner von Meſſel, Arheilgen und Roßdorf der
an ſie demnächſt ergehenden Einladung entſprechen und ſich einfinden
werden.
In Beſſungen verſuchte geſtern ein junger Mann, der auf
einer hieſigen Behörde als Hülfsarbeiter Verwendung fand, ſich durch
Oeffnen der Pulsadern zu entleiben. Der Betreffende befindet ſich zur
Zeit im hieſigen Hoſpital.
Darmſtadt, 17. Juli.
— Nach der D. Z. wird S. M. der Kaiſer heute Vormittag auf
der Durchreiſe von Coblenz nach Heidelberg=Mainau einige Zeit dahier
in dem Großh. Pavillon der Main=Neckarbahn verweilen; die Ankunft
des Kaiſerlichen Extratrains dürfte um ½11 Uhr zu erwarten ſein.
Militärdienſtnachrichten. Hauptmann= Balſer vom
1. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 115 wurde dem Regiment als
Ma=
jor aggregirt, Premierlieutenant Hauß von demſelben Regiment zum
Hauptmann und Compagniechef befördert und Premierlieutenant von
Voigts=Rhetz in das Regiment einrangirt.
Das 1. Verzeichniß der für die Alice=Stiftung
eingegange=
nen Beiträge weiſt M. 46,142 35 Pf. auf, worunter von J. M. der
Kaiſerin M. 600, von JJ. KK. Hoheiten dem Kronprinz und der
Kron=
prinzeſſin M. 1000, von J. K. H. der Prinzeſſin Karl M. 1000, von
S. Gr. H. dem Prinzen Alexander M. 300. von J. D. der Prinzeſſin
von Battenberg M. 200, von S. D. dem Fürſten zu Solms=Lich M. 600,
Ungenannt durch Herrn Hauptmann von Dieskau M. 1000, an
Bei=
trägen aus der noch nicht ganz geſchloſſenen Sammlung in Darmſtadt
M. 12,796.74, Ertrag der Vorſtellung lebender Bilder daſelbſt M. 2219,
Beiträge aus Beſſungen M. 1373, Beiträge aus Mainz M. 6553,
Bei=
träge der Stadt Worms M. 5728.29.
Von der Geſammtſumme der angeführten Beiträge wurden von den
Gebern M. 734.20 für den Aliceverein für Frauenbildung und Erwerb,
M. 1699 für die Induſtrieſchule für erwachſene Mädchen, M. 158.50
für den Aliceverein für Krankenpflege, M. 134.50 für die Abtheilung für
Waiſenpflege, M. 275.70 für das Mauerſpital und M. 14.60 für die
Jdioten=Anſtalt beſtimmt. Von den in Mainz eingegangenen Beiträgen
von M. 6553 ſind M. 2512.50 von den Gebern für den Aliceverein für
Krankenpflege in Mainz beſtimmt worden.
— Mit der Legung des Hauptſtrangs der Waſſerleitung wird
durch die Rheinſtraße bis ans Rheinthor fortgefahren und ſind die
Ar=
beiten dermalen in Betrieb. In der Stadt ſieht man allenthalben auf
den Straßenkreuzungen große viereckige Bretterverſchläge ſtehen. Blickt
man über dieſelben, ſo ſieht man wie in dem Boden zimmergroße Gelaſſe
mit feſtungsähnlichen Wandungen und Wölbungen mauerfeſt angelegt
werden, welche zur Aufnahme der Theilungskaſten der Waſſerleitung
be=
ſtimmt ſind, deren oft 2-3 in einem Behälter aufgeſtellt ſind. Dieſelben
tragen ein ſehr combinirtes Ausſehen. Den Schlußſtein des Gewölbes
nach der Erdbodenfläche bilden äußerſt maſſive gußeiſerne Deckel mit dem
ſchön ausgeführten Wappen der Stadt Darmſtadt und der Umſchrift
Waſſerwerk Darmſtadt.”
Die Obligationen der ſtädtiſchen
Waſſeran=
leihe ſind zum Cours von 102 kaum zu haben und an der Börſe - als
abſolut ſichere Capital=Anlage - ein geſuchtes Papier.
L. Beſſungen, 14. Juli. Im Auftrag der Wahlmänner
Beſſungens zum Landtag geſchah Seitens des Gr. Bürgermeiſters
W Nohl eine Einladung an ſämmtliche Wahlmänner des Wahlbezirks
en Beſſungens: Arheilgen, Meſſel, Ober= und Nieder=Ramſtadt, Roßdorf
und Traiſa zu einer Beſprechung in die Reſtauration Markwort anf
Sonntag den 13. ds. Mts., und kamen die Wahlmänner von
Ober=
r
p.; Ramſtadt und Traiſa auch dieſer Einladung nach und fanden ſich zu
dieſer Beſprechung ein.
Unſer Landtags=Abgeordneter, Herr Hofgerichtsrath Maurer, der
ebenfalls eingeladen und auch erſchienen war, referirte in einer längeren
ausführlichen Rede über ſein ſeitheriges Wirken im Landtag, ſprach über
die Zollgeſetze, und gab Aufklärung über das neue mit dem 1. October
d. J. in s Leben tretende Gerichtsverfahren.
Demſelben wurde nach Schluß ſeiner ſehr detaillirten Ausführungen
ein Ifaches Hoch votirt und die Ueberzeugung ausgedrückt, daß er auch
8 Geſtern Nachmittag ſtürzte ein Arbeiter in den Schacht einer
hieſigen Brauerei und zog ſich bedeutende Verletzungen zu.
Mit dem 1. October d. J3. geht die
Gewerbegerichtsbar=
keit der Bürgermeiſtereten auf die Amtsgerichte über. Die
hieſige Bürgermeiſterei kann mit Genugthuung auf dieſes Feld ihrer
Thätigkeit zurückſehen. Von ihren, doch die Zahl von mehreren Tauſend
erreichenden, Entſcheidungen wurde bis jetzt in Fällen Recurſes an die
Gerichte auch nicht eine einzige reformirt. Mit dem 1. October fallen
den Bürgermeiſtereien dagegen die Sühnetermine in
Beleidi=
gungsklagen zu. Mit demſelben Datum werden aus dem hieſigen
Handelsſtand hervorgegangene Handelsgerichte in Wirkſamkeit
treten. Der Handelskammer ſteht der Vorſchlag der
ſandelsgerichts=
ſchöffen zu, deren Auswahl und Beſtätigung durch den Oberamtsrichter
erfolgt.
Frankfurt. Markthalle=Verſteigerung voml 15. Juli: Rheinſalm
das Pfund 1 M. 80 Pf. bis 2 M., Lachsforellen 1 M. 50 Pf. bis 1 M.
60 Pf., Karpfen 70 Pf., Hecht 80 Pf., Hummer das Loos 1 M.,
Speck=
aale 1 M., geräucherte Zungen 2 M. 50 Pf., geſchlachtete und lebende
Enten das Paar 4 M. bis 4 M. 40 Pf., ebenſo Hahnen das Paar
2 M. 10 Pf. bis 2 M. 50 Pf., franz. Geflügel das Paar 8 M., Schinken
das Pfund 75 Pf. Demnächſt ſollen in der Markthalle auch
Verſteige=
rungen von friſchem Fleiſch und Brod ſtattfinden.
Bezüglich des Mordanfalls in der Bendergaſſe in
Frankfurt hatte eine gründliche Reviſion der von den Mordgeſellen
nnegehabten Wohnung das Reſultat, daß im Ofen zerriſſene Briefe
ge=
funden wurden, welche darauf hinweiſen, daß die Thäter aus Stuttgart
ſind. Das Gerücht, wonach dieſelben in Kaſtel feſtgenommen wurden,
beſtätigt ſich leider nicht, da übrigens die beiden Verbrecher ein
beſonde=
res Kennzeichen (grindiger Lippe) haben, werden ſie wohl bald ergriffen
werden. Poſtbote Tafel iſt zwar ſchwer verletzt, doch iſt alle Hoffnung,
ihn am Leben zu erhalten.
Alzey, 15. Juli. Geſtern Nachmittag wurde der hieſige
Friedens=
richter H. Knaus auf dem Friedhofe auf einer Bank ſitzend als Leiche,
durch den Mund geſchoſſen, aufgefunden. Die Gründe, welche ihn zu
dieſer unglücklichen That veranlaßten, ſind nicht bekannt. Knaus war
zum Oberamtsrichter von Alzey ernannt. Der Entleibte war ein von
Jedermann geliebter und hochgeſchätzter Menſch und führte ein überaus
glückliches Familienleben.
W. Z.
Polizei=Bericht vom 16. Juli.
Von einem Zimmerplatz in der Heinrichſtraße wurden 2 eichene
Geſtern iſt ein Handwerksburſche verhaftet worden,
Borde entwendet.
der im Verdacht ſteht, einem Schlafcollegen ca. 2 Mark entwendet zu
haben. Auf dem Wege zum Revierlocal zerriß der Verhaftete einen
Pfandſchein, und ſcheinen deshalb die auf demſelben verzeichneten
Gegen=
ſtände von einem Diebſtahl herzurühren.
Tages= Kalender.
Donnerstag 17. Juli: Großes Militär=Concert auf dem Karlshof.
Montag 21. Juli: Generalverſammlung der Renten= und
Lebensverſiche=
rungs=Anſtalt zu Darmſtadt. — Quartalverſammlung der
Darm=
ſtädter Volksbank, eingetr. Genoſſenſchaft.
Freitag 25. Juli: Ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Actien=Ziegelei.
Samstag 26. Juli: Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertafel auf
dem Karlshof.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.