RAuTvTL O
GI
(Frag= und Anzeigeß(att)
Abonnementspreis
Uährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
inch Voſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
wrden angenommem inDarnſiadt
voä der Expedition, Rheinſt. R. V.
mBeſſungen von Friedr. Bllßer,
Holzſtraße Nr. 18. lowte auswäru
von allen ſoliden Annoneen=
Exp-
ditionen.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizelamts Parmſtadt.
EE 133.
Freikaa den 11. Jali
187D.
5645)
Edietalladung.
Nachdem über das Vermögen des
Gaſt=
wirths Friedrich Schröder Sohn zu
Darm=
ſtadt der formelle Concursproceß erkannt
worden, werden deſſen Gläubiger zur
An=
meldung ihrer Forderungen und Anſprüche
aller Art ſammt etwaigen Vorzugsrechten
21f
Mittwoch den 17. September 1879,
Vormittags 9 Uhr,
Zimmer 4
unter dem Rechtsnachtheile des
ſtillſchwei=
gend erfolgenden Ausſchluſſes von der Maſſe
und unterſtellt werdenden Verzichts auf
Vorzugsrechte anher geladen.
In dieſem Termine ſoll ſodann über
die weilere Behandlung dieſer Sache
ver=
handelt werden unter dem Anfügen, daß
die nicht erſcheinenden oder nicht durch
ge=
nügend Bevollmächtigte vertretenen
Gläu=
biger, als den Beſchlüſſen der Mehrheit
überall beitretend angeſehen werden.
Darmſtadt, den 27. Juni 1819.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.:
Klingelhöffer,
Holzapfel,
Stadtg.=Aſſeſſor.
Stadtg.=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Zimmermeiſter
Georg Kaspar Mahr Wittwe gehörigen
Mobilien, als: Gold und Silber, Kleider,
ſehr gut erhaltenes Weißzeug, Bettwerk,
Möbel u. allerlei ſonſtiger Hausrath, ſollen
Dienſtag den 15. Juli 1879,
Vormittags 9 Uhr,
in deren Wohnung Heinheimerſtraße 4
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Juli 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
5663)
Berntheiſel.
Feilgebotenes.
5840)
Zu verkaufen!
Ein großer Küchenſchrank, auch für
eine Reſtauration ſehr paſſend, wegen
Ab=
reiſe billig zu verkaufen. Victoriaſtraße 32ſ3.
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bei Abnahme von 5 Ctr. M. 7.90 - frei in's Haus.
Tafelſalz per ½ Ctr. Kiſte M. 8.50 ab Lager, - ins Haus gelieſert M. 860.
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Kirchſtraße
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per ¼ Fl. 35 Pfg, per ¼ Fl. 20 Pfg.,
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per ½ Fl. 20 Pfa, per ¼ Fl. 12 Pfa.
Bei Abnahme von 12 Flaſchen frei ins Haus geliefert.
Darmſtadt, den 10. Juli 1879.
5841)
B. Colin.
Salatöl (feinſtes reinſtes Mohnöl.
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Foine Talelsenke,
Englisch Senimehl
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Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7.
5842)
Gebrannten Java-Caffee
5446) per Pfund M. 1.40.
Gebrannten Domingo-Caſſee
per Pfund M. 1.30
kräftig und reinſchmeckend, empfiehlt
Georg Liebig Sohn.
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von Georg Heck in Diez a. d. Lahn,
durch viele mediciniſche Autoritäten empfohlen,
bewähren ſich vorzüglich durch viel in
den=
ſelben enthaltenen Kräuter=Extract bei:
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Hals= und Bruſtleiden, allen leichteren r.
ßrankungen der Reſpirations-Organe, ſowie
bei Keuchßuſten durch Abhaltung ſtaubiger/
und rauher Luft. Preis per Schachtel 24
Stück 40 Pfg.
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Prif. Feryre.
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RTranAAAlTLAAAt LräN
5587) Bei Frau Lehzen, Ried=
1³⁄₈
⁄₄ eſelſtraße 58. ſtehen wegen Wegzugs 8½
b aus der Hand zu verkaufen: faſt voll= H
⁄ ſtändig neue Möbel, Sopha, Seſſel, d3
9 Büffet, Betten ꝛc. - Zu ſehen bis
zum 15. Juli des Morgens 10 bis ds
12 Uhr u. Nachm. 2 bis 4 Uhr.
52.
Fogur
„
T.xrTATiTrTAfüaxzXæN
2
zum Elzmachen:
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Feinsten Einmach-Essig.
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Pergamentpapier
empfiehlt
Frſedr. Schasier,
Ludwigsplatz 7.
5843)
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Waaren-Lagers der Handlune
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Eu fess taxirten Hetto- Prelsem.
In grosser Auswahl sind noch vorräthig:
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Begenmäntel, Jupons, Seidenstoſſe,
Grenadine, Sommer- und Winter-Heiderstoſſe,
oone Waschheidergtoſſe ete.
Das Hiquidations-Comilee.
WB. DashLokal ist vom 1. August er. zu vermiethen und die ganze
Laden-Einrichtung zu verkaufen.
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Von Göttinger Kindermehl und Fleiſch=
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Triedr. Schaeſer.
Ludwigsplatz 7.
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Karpfen,
Turbots,
Schleien.
Seezungen,
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Lhebr. Rosmger.
5847) Ein Sopha mit 6 Stühlen iſt
u verkaufen. Hügelſtraße 55.
5848) Ein. gebrauchter, noch gut erhaltener
Porzellanofen iſt billig zu verkaufen.
Wilhelminenſtraße Nr. 10.
5849) Gutes billiges Mittag= und
Abendeſſen, ſowie Logiren empfiehlt
Reſtaurateur Stromberger,
Saalbauſtraße.
4341) Frankfurterſtraße Nr. 7 ein
Parterre=Logis. 6-7 Zimmer, Küche ꝛc.,
Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleich=
platzes, alsbald beziehbar, an eine ruhige
Familie zu vermiethen. Auf Wunſch kann
auch Gartenantheil dazu gegeben werden.
Auskunft bel Etage daſelbſt.
5850) Magdalenenſtraße 16 im
Hin=
terhaus 2 Logis gleich zu beziehen.
1)
Mehernelhuh.
in vorzüglichſer Lage Lul velmiethen.
Näheres in der Expedition.
5499) Beſſungen. Ecke der Kirch= und
Hügelſtraße 25 ein größeres und kleineres
Logis, für Geſchäftsleute ſehr paſſend
zu vermiethen.
5805) Ich wohne Heckarstrasse 6.
Sprechſtunde: 3 bis 4 Uhr Nachmittags.
Dr. Weichel.
5814) Auf erſte Hypothek werden
3500 Mark zu 4½ pt. abgegeben.
Offerten bittet man an die Exp. d. Bl.
unter Z. L. H. zu richten.
1277
R133
5859
P Graof.
Fabrik und Lager Aliceſtraße 5
ſfrüher Gebrüder Roederssche Heerdſabrik) liefert als Specianität
ſämmtliche Gegenſtände zu Gas=, Waſſer= und Dampfleitungen:
Badeeinrichtungen,
Wasserclosets,
Pumpen in allen Größen,
Gelb- und Rothguss,
Beleuchtungs-Gegenstände,
Bierpressionen,
Dampfkesselarmaturen,
Badewannen-Sitzbäder.
„ von Gas., Waſſer= und Haustelegraphen=Anlagen
Unternehmer und Reparaturen derſelben.
E Mein früheres Ladengeſchäft, Rheinſtraße 3, habe ich aufgegeben und
ſind Beſtellungen und Aufträge für mich Aliceſtraße 5 zu richten.
zu Darmſtadt.
Großherzogliche Haudelskammer
Heffentliche Hitzung:
Freitag den 11. Juli 1879, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Neue Einläufe.
2) Die Wirthſchaftsrechnung der Großherzoglichen Handelskammer
für das Jahr 1878 und das 1, Quartal 1879.
5851)
3) Durchberathung eines Theils des Jahresberichts pro 1878.
5852)
Bürger=Verein.
Wegen ungünſtiger Witterung findet das Comcert uicht ſtatt.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
Bekanntmachung
Bei der am 25. Auguſt d. J. abzuhaltenden Generalverſammlung der Sparkaſſe
zu Groß=Bieberau ſollen unter den ſeither gebräuchlichen Bedingungen Prämien an
Dienſtboten gegeben werden. Es werden deßhalb die ſich bewerbenden Dienſtboten
aufgefordert, ihre deßfallſigen Zeugniſſe, ausgeſtellt von der Dienſtherrſchaft und
Bürger=
meiſterei über die Dauer der Dienſtzeit (4 Jahre) und über die ſittliche Aufführung,
welch letztere von dem betr. Pfarramt mitbeſcheinigt ſein muß, bis längſtens Ende
Juli d. J. bei dem Rechner der Kaſſe einzureichen.
Bei Dienſtboten, welche außerhalb des Sparkaſſebezirks arbeiten oder gebürtig
ſind, iſt außerdem noch eine Beſcheinigung erforderlich, daß ſie keine Einlage in einer
anderen Sparkaſſe gemacht haben.
Groß=Bieberau, den 25. Juni 1879.
Die Direction
der Sparkaſſe und Creditanſtalt für den Sparkaſſebezirk Groß=Bieberau
5654)
Wörißhoffer.
LoOlogischerGartem
5810
zul Frankiurt a. M.
Audpruunh Di gudlhu Hurlwum
des Hrn. Carl Hagenbeck in Hamburg.
Für die Beſucher des Zoologiſchen Gartens.
von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 2¼ bis 7½ Uhr Nachmittags.
E Reichhaltige Sammlung von Waffen und Geräthen. H4
Eintrittspreis 20 Pfg per Perſon.
Die Bedingungen für den Beſuch des Zoologiſchen Gartens bleiben
[f161581)
unverändert.
der Oppenheimer Katharinen=
Kirche=Lotterie ſind 3 Mark
in der Expedition d. Bl. zu
haben.
Hposialarzt Dr. mod. Koyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
orieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(534
Musikalien Leib-Anstall.
Zum Abonnement ladet ein die
2025)
Hofbuchhandlung von
A. HEingelboeſer.
585) 5000 fl. gegen hypohekarſche
Sicherheit per ſofort zu leihen geſucht.
Nüheres in der Exp. d. Bl.
5818) Ein reinl. Mädchen ſucht
Lauf=
dienſt. Zu erfr. Magdalenenſtr. 11 Hinterbau.
5853) Für einen jungen Mann aus
guter Familie iſt in meiner Droquen=
Hand=
lung eine Lehrſtelle frei.
Friedr. Schaeſer,
Darmſtadt
Ludwigsplatz.
5854) Ein junges reinliches Mädchen
ſucht Laufdienſt oder Beſchäftigung im
Wa=
ſchen und Putzen. Lauteſchlägerſtraße 8.
5855) Ein Müdchen, im Bügeln, Nähen
und auf der Maſchine geübt, ſucht
Be=
ſchäftigung. Gr. Ochſengaſſe 13, 3 St. h.
5856) Ein kräftiger Junge, ſowie
2- 3 Mädchen von 14-16 Jahren finden
dauernde Beſchäftigung. Eliſabethenſtr. 42.
Knopffabrik.
5857) Bauſchutt kann abgeladen werden.
Beſſunger Carlsſtraße 8.
5858) Ein Mädchen, welches kochen kann
und ſich häuslichen Arbeiten unterzieht, ſucht
baldigſt Stellung. Anfragen gr.
Ochſen=
gaſſe 30 im Hinterbau.
Fr
aſltyméſtoue
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für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
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Zeitungs=Expeditionen ſelbſt. - Bei
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1278
M 133
In unſerem Verlag iſt ſoeben erſchienen und bei der Unterzeichneten,
ſowie durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten,
2
geordnete Sammlung der im Laufe der letzten Jahre im „
Tagblatt=
unter dieſem Titel veröffentlichten Mittheilungen. Eine Ergänzung des
„Darmſtädter Antiquarius.- — 21½ Bogen. Preis 3 M.
Darmſtadt, 4. Juli 1879.
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, welche
ſo herzlichen Antheil an dem mir durch den
Tod meiner lieben Frau gewordenen Verluſt
nahmen, ſage ich hiermit meinen innigſten
Dank. — Darmſtadt, den 10. Juli 1879.
Friedrich Linck.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 11. Juli.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 31 vom 10. Juli hat
folgenden Inhalt: 1) Bekanntmachung, die zwiſchen dem Deutſchen
Reich und Belgien abgeſchloſſene Vereinbarung wegen gegenſeitiger
Zu=
laſſung der beiderſeitigen Staatsangehörigen zum Armenrechte betr.
2) Bekanntmachung, die Rechtsanwaltsordnung für das Deutſche
Reich betr.
Geſtern ging die durch ihre gediegenen Leiſtungen anerkannte
Friedrich'ſche Brauerei dahier durch Kauf über in den Beſitz des
Herrn Karl Fay, eines geborenen Darmſtädters und langjährigen
Braumeiſters der Stern'ſchen Brauerei in Oberrad.
Eine Anzahl der angeſehenſten Einwohner von Worms hat
die Gründung eines „Alterthumsvereins” in die Hand genommen, deſſen
Zweck es iſt, die zerſtreut bewahrten Alterthümer dieſer an geſchichtlichen
Denkwürdigkeiten ſo reichen Stadt zu ſammeln und dieſelben durch
Auf=
bewahrung an einem geeigneten und würdigen Orte zum Gemeingut der
Bürgerſchaft, zum Mittel der Belehrung und der Erweckung
vaterländi=
ſchen Sinnes zu machen. Der Beitrag iſt auf 2 M. feſtgeſetzt und ſollen
in einer k. Montag den 14. Juli ſtattfindenden Verſammlung in Worret's
Saal die Satzungen feſtgeſtellt und der Vorſtand gewählt werden.
Die Aachen=Münchener Feuer=Verſicherungs=
Geſellſchaft, welche von jeher an allen gemeinnützigen und
patrioti=
ſchen Beſtrebungen durch pecuniäre Beiſteuern hervorragenden Antheil
ge=
nommen, hat erſt kürzlich wieder aus Anlaß der goldenen Hochzeitsfeier
unſeres Kaiſerpaares, der Kaiſerin=Auguſta=Stiftung den
Be=
trag von 50,000 M. überwieſen.
In der Correſpondenz der Aelteſten der Kaufmannſchaft von
Berlin' wird Nachfolgendes veröffentlicht: „Mehrfach ſind bei uns Klagen
darüber geführt worden, daß das Handelsgeſetzbuch gewiſſen
Manipu=
lationer gegenüber, durch welche Kaufleute ihre Gläubiger ſchädigen,
voll=
kommen ohnmächtig iſt. Dieſe Klagen haben insbeſondere folgende beiden
im geſchäftlichen Verkehr nur zu oft wiederkehrenden Fälle im Auge:
1) Ein verſchuldeter Kaufmann, der ſeinen geſchäftlichen Verbindlichkeiten
nicht mehr nachzukommen im Stande iſt, meldet ſeine Firma ab und
er=
öffnet unter dem Namen ſeiner Frau, vielleicht nur mit kaum merklicher
Abänderung der Firma, dasſelbe Geſchäft wieder, indem er als
Ange=
ſtellter, etwa Procuriſt oder Disponent ſeiner Ehefrau, fungirt. 2) Ein
verſchuldeter Kaufmann ändert durch Aufnahme eines meiſt gleichfalls
vermögensloſen Socius ſeine Firma in eine Societätsfirma und macht
dadurch ſeinen Gläubigern auf längere Zeit die Rechtsverfolgung
un=
möglich. Es dürfte von großem Intereſſe ſein, die Erfahrungen, welche
die Hauptſtadt Berlin in Bezug auf dieſe Fragen gemacht hat, ſowie
die Vorſchläge zur Beſeitigung dieſer viel beklagten Uebelſtände derjenigen
Reichscommiſſion zu unterbreiten, welche mit dem Entwurfe des
bürger=
lichen Geſetzbuches beſchäftigt iſt. Das Collegium erklärt ſich daher gern
bereit, dies zu thun, und bittet die Herren Corporatiousmitglieder, ihre
diesbezüglichen Erfahrungen und etwaigen Vorſchläge zur Beſeitigung
die=
ſer Mißſtände ihm mitzutheilen.
- Höchſt unangenehme Ueberraſchungen dürfte das mit dem 1. d. M.
in Kraft getretene neue Wechſelſtempelgeſetz für manchen
Wechſel=
beſitzer noch im Gefolge haben. Eine der Neuerungen des Geſetzes iſt
bekanntlich die, daß die Wechſelſtempel=Beträge jetzt von 200 zu 200 M.
und zwar immer um 10 Pf. wachſen, die Beſteuerungsbeträge von 15
und 25 Pf. alſo ganz in Wegfall kommen; es gelangen alſo ſolche
Stempelmarken ſeit dem Abend des 30. Juni nicht mehr zur Ausgabe.
Seit dem 1. Juli ſind vielmehr neue Stempelmarken, in Farbe, Druck,
Aufſchrift und Form gänzlich von den alten verſchieden, zur Ausgabe
gelangt, während alte Marken, deren Verwendung zwar noch bis auf
unbeſtimmte Zeit geſtattet iſt, gar nicht mehr ausgegeben werden. Nun
iſt es in der Geſchäftswelt bekanntlich Gebrauch, einen Wechſel erſt dann
mit einer Marke zu verſehen, wenn er in Umlauf geſetzt wird, was
manchmal erſt Monate nach der Acceptirung, beziehungsweiſe Ausſtellung
erfolgt, obwohl das Geſetz die Weggabe eines mit Accept verſehenen
Wechſels in unverſteuertem Zuſtande unterſagt und eventuell mit Strafe
belegt. Mancher Kaufmann hat nun in ſeinem Portefeuille eine Menge
kleiner Wechſel, natürlich noch ohne Stempelmarke, und hat er nicht
wohlweislich noch in letzter Stunde ſich Marken angeſchafft, ſo kommt er
in arge Verlegenheit. Eine neue Marke kann er auf dem vor dem 1. Juli
acceptirten Wechſel nicht aufkleben, weil hierdurch die Contravention zu
Tage träte. Die Strafe für Wechſelſtempel=Defraudation beträgt den
fünfzigfachen Betrag des fehlenden Stempels und zwar hat dieſe Strafe
jede der Perſonen zu erlegen, deren Unterſchrift aus irgend welcher
Ver=
anlaſſung auf dem Wechſel ſteht. Man vermuthet, daß dem Staate eine
gar nicht geringe Summe von Strafgeldern für Wechſelſtempel=
Hinter=
ziehungen in Folge der Umänderung der Stempelmarken zufließen wird.
Bei dieſer Gelegenheit wollen wir nicht unerwähnt laſſen, daß die
neuen Stempelmarken ſich durch eine praktiſche Ergänzung vor den
ſeit=
herigen vortheilhaft auszeichnen. Die neuen Marken tragen nämlich
außer der Angabe ihres Werthes auch diejenige des Wechſelbetrages, bis
zu deſſen Höhe die betreffende Marke gültig iſt.
Erhaltung des Eiſes. Ein ſehr einfaches Mittel, Eis,
be=
ſonders in der heißen Jahreszeit und in der warmen Temperatur eines
Krankenzimmers, länger als dies ſonſt möglich iſt, zu erhalten, beſteht
darin, daß man daſſelbe auf ein Stück Flanell legt, welches man
trichter=
förmig in einem irdenen Topfe oder entſprechend großem Glaſe feſtbindet,
ſo daß das durch Schmelzen des Eiſes entſtehende Waſſer in das Gefäß
abfließen kann. Je gröber, dünner und weitmaſchiger der Flanell iſt,
deſto länger hält ſich das Eis, denn deſto vollſtandiger und raſcher
lauft das Waſſer ab. Bei Verſuchen, welche angeſtellt wurden, ſchmolz
das Eis, das loſe in einem Gefäße lag, in 2 Stunden 55 Minuten, ein
zweites großes Eisſtück, das in einem ziemlich feſten Flanelltrichter lag,
ſchmolz in 5 Stunden 15 Minuten; ein drittes ebenſolches Eisſtück, das
auf einem gleichen Flanelltrichter lag, der jedoch am Boden zum Zwecke
des raſcheren Waſſerabfluſſes ein federkielgroßes Loch hatte, ſchmolz in
8 Stunden 49 Minuten, und ein viertes, das ſich in einem Trichter von
großmaſchigem Flanell befand, in 10 Stunden 10 Minuten. Dieſe
Ein=
richtung iſt bereits in mehreren Krankenanſtalten eingeführt und ſoll ſich
nach der „Sächſiſchen Gew.=Ver.=3tg.: der wir dies entnehmen, ſehr
gut bewähren.
Zeitſchr. d. Landesgewerb.=V.
Tages=Kalender.
Freitag 11. Juli: Oeffentliche Sitzung der Großherzoglichen
Handels=
kammer zu Darmſtadt.
Montag 21. Juli: Generalverſammlung der Renten= und
Lebensverſiche=
rungs=Anſtalt zu Darmſtadt.
Freitag 25. Jult: Ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Actien=Ziegelei.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß, geöffnet Sonntags
von 11-1 Uhr, Dienſtag, Mittwoch, Donnerſtag und Freitag von
11-12 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet täglich von 9-12 Uhr
Vormittags und (außer Samſtags) von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem Jägerthor (
Ma=
thildenhöhe) iſt dem Publikum täglich, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donnerſtag geöffnet.
Techuiſche Muſterſammlung des Landesgewerbvereins. Täglich von
11-1 Uhr. Eintritt für Jedermann frei.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
ſachen: Montag, Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags
von 10-11 Uhr. Schulangelegenheiten: Donnerſtag und
Sams=
tags von 11-12 Uhr. Octroiangelegenheiten: Täglich
Vormit=
tags von 11-12 Uhr.
Darmſtädter Volksbauk (eingetragene Genoſſenſchaft) verbunden mit
Sparkaſſe. Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nach=
mittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr Nachmittags. Sparkaſſe=
Büchelchen werden ſogleich bei der Einlage ausgefertigt.
Armenverein: Louiſenſtraße Nr. 26, geöffnet täglich von 2-6 Uhr
Nachmittags.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.