(Frag= und Anzeige6kalt.)
Abonnemenſprels
Uährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
mdl Poſtaufichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerat=
werden angenommen in Darmſtad
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 20,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. lowie auzwärtz
vn allen ſoliden Annoncen=
Ewe=
ditionen.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
„493
Mittwoch den 1z. Mai.
1570.
Gefunden: 1 Taſchentuch gez., 1 Pfandſchein, 1 Brieftaſche, 1 Schlüſſel, 1 goldenes Armband, 3 Schreibhefte, 1 Portemonnaie
mit Inhalt, 1 Zollſtock.
Entlaufen: Eine Dogge.
Verloren: 1 goldener Ring,. 1 weißes Taſchentuch gez., 1 Portemonnaie mit Inhalt, 1 goldene Damenuhr, 1 goldenes
Me=
daillon, 1 Damenſtiefel.
Darmſtadt, den 12. Mai 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
3999) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über den Nachlaß
des Polytechnikers Ernſt Schleußner
den förmlichen Concurs erkannt hat, werden
ſämmtliche Gläubiger dieſes Nachlaſſes zur
Anmeldung ihrer Forderungen und
Vor=
zugsrechte in den Termin:
Samſtag den 19. Juli 1879,
Vormittags 9 Ubr,
Amtszimmer Nr. 11
bei Meidung des Ausſchluſſes von der
Maſſe geladen.
In dem Termin ſoll über Beſtellung
eines Maſſecurators, über Liquidät und
Priorität der Forderungen, ein Arrangement
und über alle ſonſt erſcheinenden Punkte
berathen und beſchloſſen werden. Von
den=
jenigen Gläubigern, welche ausbleiben und
nicht durch Bevollmächtigte vertreten ſind,
wird angenommen, daß ſie den Beſchlüſſen
der Mehrheit der erſchienenen Gläubiger/
beitreten.
Darmſtadt, den 1. Mai 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.
Dr. Riedel,
Holzapfel,
Stadtger=Aſſeſſor.
Landger.=Aſſeſſor.
4000) Oeffentliche Anfforderung.
Metzgermeiſter Georg Spengler von Bei
ſungen hat mit der Mehrheit ſeiner
bekann=
ten Gläubiger ein Arrangement abgeſchloſſen,
deſſen Einſicht jeder Zeit in unſerer
Regiſt=
ratur genommen werden kann.
Es werden daher alle dem Gericht bis
jetzt unbekannt gebliebenen Gläubiger des
gedachten Georg Spengler hiermit öffentlich
aufgefordert, binnen 14 Tagen, von dem
erſten Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an
gerechnet, bei unterzeichnetem Stadtgerichte,
Zimmer Nr. 19, unter gleichzeitiger
An=
meldung ihrer bezüglichen
Forderungsan=
ſprüchen und etwaigen Vorzugsrechte,
Er=
klärung darüber abzugeben, ob ſie ihrerſeits
dem gedachten Arrangement beitreten, auch
im Falle Nichtbeitritts ihre Einwendungen/
gegen die Gültigkeit und auch ſie bindende
Kraft des Arrangements vorzubringen,
widrigenfalls ſonſt ſtillſchweigender Beitritt,
ſowie Verzicht auf Einwendungen unterſtellt
werden und Beſtätigung des Arrangements
erfolgen werde.
Darmſtadt, den 5. Mai 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. Gr. St.=R.
Holzapfel,
Joſt
Stadtger.=Aſſeſſor. Stadtger.=Aſſeſor.
Oeffentliche Aufforderung.
4179) Einwendungen gegen das am
2. April l. J. von der Firma Wolfgang
Reuter dahier und deren Inhabern Emil
und Theodor Reuter mit ihren Gläubigern
abgeſchloſſene Uebereinkommen, inhaltlich
deſſen die geſammte noch vorhandene
Aktiv=
maſſe dem Maſſecurator Leopold
Schüne=
mann dahier, zur Außergerichtlichen
Ver=
theilung unter die Gläubiger der Firma,
überwieſen werden ſoll, ſind binnen 14 Tagen
hier vorzubringen und zu begründen,
widrigenfalls das Uebereinkommen in
Voll=
zug geſetzt wird.
Darmſtadt, den 9. Mai 1579.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R:
Holzapfel,
Hallwachs.
Stadtgerichtsaſſeſſor. Stadtgerichtsaſſeſſor.
Feilgebotenes.
RRegenhurgs Co.Hamburg.
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ſowie auch ſpätere Gemüſepflanzen, ſind zu
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kaufen. Wo? ſagt die Expedition.
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den 15. Mai im „grünen Laubi in
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mittlere Stock, 3 Zimmer nebſt allen
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quemlichkeiten zu vermiethen.
3678) Grafenſtraße 35 iſt die bel
Etage und der obere Stock, jede Etage 5
Zimmer, Abſchluß. ſonſtige Bequemlichkeiten
zu vermiethen, ſofort zu beziehen.
3679) Kranichſteinerſtraße 20 im
Vorderhaus ein freundliches Logis mit
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Juni beziehbar. Zu erfragen im
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3819) Bleichſtraße Nr. 48 nächſt
den Bahnhöfen eine Wohnung von 5
Zimmern nebſt allem Zubehör zu verm.
3822) Wendelſtadtſtraße 22 bel Etage
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Logis, 7 Zimmer mit Comfort, auch
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werden. 1. Auguſt beziehbar.
3834) deidelbergerſtraße Nr. 1 am
Marienplatz iſt das ſeither von
General=
major Bickel bewohnte Logis anderweitig
zu vermiethen. Näheres parterre daſelbſt.
2399) Heidelbergerſtraße 7 zwei
möblirte Zimmer ſogleich zu beziehen.
3847a) Heinrichſtraße 8 2. u. 3. Stock
ganz oder getrennt zu vermiethen.
3841) Eliſabethenſtraße 52, nahe
den Bahnhöfen, ganz neu hergerichtete
Man=
ſarde, 2 Zimmer, Küche ꝛc. Preis 15 M.
monatlich.
3849) Ecke der Fabrik= und
Bleich=
ſtraße 1 iſt im 2. Stock ein freundliches
Logis enthaltend 3 Zimmer, Küche und
ſonſtiges Zugehör an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
3850) Hochſtraße 26 iſt ein möbl.
Zimmer zu verwiethen.
3636) Roßdörferſtraße Nr. 19 ein
freundliches unmöblirtes Manſardenzimmer
zu vermiethen.
3383) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 11
iſt der untere Stock, 4 Zimmer mit allem
Zubehör, Preis 150 fl., ſowie die
Man=
ſarde, 3 Zimmer und Speiſekammer
ent=
haltend, Preis 100 fl., zu vermiethen, am
1. Juli beziehbar. Corn. Guntrum.
3631) In dem Hauſe des Hrn. Majors
la guite der Cavallerie, Ferdinand
Freiherr von Nord=ck zur Rabenau,
Sandſtraße 16, iſt der mittlere und
ſobere Stock nebſt allem Zubehör zu
vermiethen. Näheres bei
Gerhardt, Grafenſtraße 25.
3689) 31 Rheinſtraße 3-4 Zimmer
elegant möblirt, nebſt Stall, Burſchenſtube
und Remiſe an einen einzelnen Herrn.
3734) Schirmgaſſe 2 im Seitenbau
ein geräumiges Zimmer nebſt
Bodenkam=
mer, l. Juli beziehbar, zu vermiethen.
3951) Liebigſtraße 6 iſt eine
voll=
ſtändig neu hergerichtete bel Etage, 5
Zim=
mer, Balkon, Magd= und Bodenkammr,
auf Wunſch Gartenantheil nebſt allen
Be=
que lichkeiten zu verm. u. ſofort zu bezieh.
3952) Promenadenſtraße 52 iſt die
oberſte Etoge, beſtehend in fünf Zimmern
nebſt allem Zubehör, zu vermiethen.
3955) Kirchſtraße Nr. 25 ſind 2 Lo
gis, ein kleineres und ein größeres, alsbald
zu vermiethen. Paul Störger Sohn.
3960) Kapellplatz 8 bel Etage 2
Zim=
mer mit oder ohne Möbel. 1. Juni
be=
ziehbar.
4014) Ecke der Magdalenen= und
Lauteſchlägerſtr. ſofort zu beziehen eine
hübſche Wobnung, 3 Zimmer, Glasabſchluß.
4015) Ob. Heinrichsſtraße 49 eine
hübſche Wohnung, 6-8 Zimmer, großer
Garten, ſofort zu vermiethen.
Ebendaſelbſt eine eleg. möblirte
Woh=
nung, 6 Zimmer, einger. Küche ꝛc.
459) Untere Waldſtraße 50 im
Hinterhauſe iſt eine Wohnung, beſt. aus 4
Zimmern mit Zubehör, an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
1752) Eliſabethenſtraße 16, dem
Großh. Palaisgarten gegenüber, bel Etage,
ein ſehr ſchönes Zimmer möblirt zu
ver=
miethen und zu beziehen.
1988) Marienplatz 9 iſt ein Stall für
2 Pferde nebſt Burſchenſtube zu verm.
2018) Gegenüber der Stadtkirche
2 Logis zu vermiethen. Jean Kühn.
2371) Darmſtraße 14 iſt ein kleines
Logis an eine ruhige Familie zu vermiethen
und bis 1. Juni zu beziehen.
2373) Wienersſtraße 55 iſt der
mitt=
lere Stock zu verm. u. bis Ende Juni beziehb.
2503) Carlsſtraße 10 ein Logis, 3
Zimmer mit Zugehör, Ende April zu verm.
2505) Rheinſtraße 8 im Hirterbau
nach dem Garten eine kl. Wohnung zu verm.
2534) Ludwigsplatz 9 die Manſarde,
beſtehend in 1 Zimmer und Cabinet, Küche
u. ſonſtigem Zubehör, ſofort zu vermiethen.
Näheres daſelbſt im Laden.
2809) Bleichſtraße 9 iſt der mitlere
Stock, 5-6 Zimmer nebſt Zubehör, zu
vermiethen und am 1. Juli zu beziehen,
2535) Schloßgartenſtraße 15 iſt
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ſchöne Manſarden=Wohnung, beſtehend aus
4 Zimmern, Küche ꝛc., mit allen
Bequem=
lichkeiten, per 15. Juni beziehbar, on eine
ruhige Familie zu vermiethen.
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EE
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großes Zimmer zu vermiethen.
2642) Gardiſtenſtraße 24 ein Logis
an eine rahige Familie zu vermiethen.
2657) Dieburgerſtraße 69 parterre
4 Zimmer, Küche u. Magdkammer,
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terrainkammer, Bleichplatz,
Gartenaufent=
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Ramſtädterſtraße iſt in meinem neu
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1 mern, Balkon, Magd= und Speiſe=
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I mern, Balkon. am paſſendſten für
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3070) Rheinſtraße Nr. 1 im
Seiten=
bau ein Logis, enthaltend 4 Zimmer, Küche,
3 Bodenräume nebſt allem übrigen Zubehör
per Anfangs Juli zu vermiethen.
3130) Beſſunger Holzſtraße bei Gärtner
Geyer IV iſt ein Logis zu vermiethen.
3152) Hügelſiraße 63 iſt der mittlere
Stock mit Manſardenſtock zuſammen oder
getrennt zu vermiethen. Zu erfragen
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kleines Manſardenlogis für einzelne Damen
Mitte Mai beziehbar.
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Schloßgar=
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Volksbank.
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3250) Steinſtraße Nr= 10 der
mitt=
lere Stock, 5 Zimmer nebſt Zubehör, zu
vermiethen. Näheres parterre.
3257) Große Ochſengaſſe Nr. 5 ein
Logis zu vermiethen mit 3 Zimmern, Küche
und ſonſt. Bequemlichkeiten.
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Kammer, Boden und Keller. Preis 200
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3264) Feldbergſtraße 15 ein Logis
mit 3 Zimmern und Zubehör.
3276) Hölgesſtraße Nr. 8 ein
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lirtes Parterrezimmer nach der Straße
ſo=
gleich beziehbar.
3386) Eliſabethenſtraße 39 iſt eine
ſchöne Manſardenwohnung zu vermiethen.
3286) Dieburgerſtraße 74 iſt ein
chönes Logie, beſtehend aus fünz Zimmern,
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vermiethen.
S
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3288) Carlsſtraße z4 zwei
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andergehende, möblirte Parterrezimmer in
der Nähe des Gymnaſiums ſofort zu verm
3414) Rheinſtraße Nr. 25 iſt die
Parterre=Wohnung per 1. Juli zu
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miethen. Näheres daſelbſt im Comptoir.
3384) Neue Kiesſtraße Nr. 57 das
Parterrelogis, 5 Piecen enthaltend, an
ruhige Leute zu vermiethen. Näheres
Carlsſtraße 33.
3388) Ecke der Schloßgarten= und
Lautenſchlägerſtraße, gegenüber d.
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an oder auf Wunſch auch früher zu
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805
4095) Frankfurterſtraße 5 iſt das
Logis im 3. Stock, aus 6 großen Zimmern,
Küche, abgeſchl. Vorplatz, Magd= u.
Boden=
kammer nebſt Zugehör zu vermiethen und
bis 1. Auguſt zu beziehen. Näheres bei
Gg. Fey, Carlsſtraße 39.
4098) Feldbergſtraße Nr. 440 ein
Logis mit allem Zugehör zu verm. u. ſogl.
zu beziehen.
Zugführer Uhrig.
4151) Mühlſtraße 25, 2 St., möbl.
Zimmer mit und ohne Penſion.
4152) Heidelbergerſtr. 1 am
Marien=
platz iſt das ſeither von Herrn
General=
major Bickel bewohnte Logis anderweitig
zu vermiethen. Näheres parterre daſelbſt.
4155) Nieder=Ramſtädterſtr. 11
der polyt. Hochſchule gegenüber - iſt ein
freundliches möblirtes Zimmer um ſehr
an=
nehmbaren Preis zu vermiethen.
4158 Steinſtraße 3 im dritten Stock
eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche ꝛc. an eine ſtille Familie zu verm.
Dr. Oſann.
4186a) Beſſungen. Holzſtraße 2 iſt
das ſeither von mir bewohnte Logis
umzugs=
halber zu vermiethen und bald zu bez.
Ludwig Beck.
4187) Brandgaſſe 4 ein Logis für
eine kleine Familie.
4189) Hochſtraße 24 ein kleines Logis
zu vermiethen.
4189) Beſſunger Karlsſtraße 24 iſt
in bel Etage eine Wohnung von 5
Zim=
mern (eines mit Balkon und von
ſämmt=
lichen freundliche Ausſicht ins Grüne, mit
allen Bequemlichkeiten auf 1. Juli oder
auch ſpäter an eine ruhige Familie für
M. 565 zu vermiethen.
3167
aus Malchen
empfiehlt ſich zum Waſchen u. Tuchbleichen
unter Garantie pünktlicher Beſorgung.
Gefällige Beſtellungen werden
Schuſter=
gaſſe Nr. 13 entgegengenommen.
für einen jungen Mann mit guten Schul
kenntniſſen. A. Anton,
Magazin für Haus= u. Kücheneinrichtung.
O2
09
Offene Lelrſtelle
„.
für einen jungen Mann mit guten
Schul=
kenntniſſen unter günſtigen Bedingungen bei
C. C. Hleber.
3495) Offene Lehrſtelle für einen braven
Inngen. J. Schäfer Schloſſermeiſter.
3971) Es können —½ wohlerzogene
Müdchen das Weißzeuggeſchäft erlernen.
Zu erfragen Expedition.
3008) Einen braven Lehrling ſucht
Friedrich Kuhn, Schreinermeiſter.
2000) Ein Junge kann die
Feilen=
hauerei erlernen bei Hch. Sonnthal,
806
42
DRhMltr UnII9.
Haupt=Verſammlung.
Donnerstag den 15 Mai, Abds präcis s; Uhr.
in Winter's Braueret.
Tagesorduung;
1) Geſchäftliche Mittheilungen.
2) Wahl der Vorſtände nach den Beſtimmungen des Statuts. a) Vorſtand,
b) Ausſchuß, c) Schiedsgericht. Ausgabe des Statuts ꝛc.
4191)
Der Vorstand.
P=
et roin
für
Verbreitung von Volksbildung
ladet zu einer letzten Zuſammenlunft wegen Einrichtung der bekannt gemachten Lehr=
Curſe alle Intereſſenten, ſowohl die eingeſchriebenen Theilnehmer, als auch diejenigen,
welche ſich noch betheiligen wollen, auf
Mittwoch den 14 Mai, Abends 8 Uhr,
in den oberen Saal der Turngemeinde (Woogsplatz) ein.
Um ſelbſt den Geringſtbemittelten die Theilnahme zu ermöglichen, iſt das
Lehr=
geld - wie bekannt - auf 50 Pfennige und reſp. 1 Mark pr. Monat geſtellt.
Mündliche und ſchriftliche Anmeldungen nehmen bis zum Mittwoch
Nachmit=
tag den 14. d. Mts. entgegen: Herr Kaufmann Langenbach (A. Roſenthal & Co.),
Ernſt=Ludwigsſtraße 16 und der Vorſitzende Herr Hofgerichts=Advokat Heumann,
Fabrikſtraße 21.
Der Vorstand
des Vereins für Verbreitung von Vollsbildung.
4192)
lebender Bilder.
Auführung.
4193) Zum Beſten der Aliceſiſtung wird mit Allerhöchſter Genehmigung im Großh
Hoftheater demnächſt zur Aufführung kommen:
Bas Volkslied, Gedicht von S. H. Moſenthal, Muſik von Boppler,
h. k. Hoſtapellmeiſter in Wien, mit 10 Cableaur, dargeſtellt von
Bilettanten.
Vother wird ein CORCERT ſtattfinden, ausgeführt von der Großh. Hof=
muſik und mehreren Künſtlern des Großh. Hoftheaters.
Der Tag der Aufführung, ſowie das nähere Programm wird demnächſt be=
Preiſe der Plätze;
kannt gemacht.
Vorausbeſtellungen zu Plätzen werden ſchon jetzt an der Großh. Hoftheaterkaſſe
Das Comité.
angenommen.
3767) Ein braver Junge kann in die
Lehre treten bei A. Röhler,
Schloſſer=
meiſter Friedrichsſtr. 9.
4166) Geſucht gegen hohen Lohn auf
möglichſt bald, ein braves Mädchen mit
guten Zeugniſſen, das im Kochen, Waſchen
und Bügeln tüchtig iſt.
4115) Ein gebildetes Mädchen, im
Weißzeugarbeiten vollſtändig erfahren, kann
bei freier Station, gute Stelle erhalten. Zu
erfragen in der Expedition des Blattes.
4107) Beſſungen. Ein Zimmer nebſt
Cabinet mit ſchöner Ausſicht iſt an ein
an=
ſtändiges Frauenzimmer ſofort billig zu
vermiethen. Wo? ſagt die Expedition.
4122) Ein Junge vom Lande wünſcht
Schloſſer zu werden. Zu erfragen
Stift=
traße Nr. 54.
3747) Noch 3-4 junge Leute liſr.)
können Mittag= und Abendtiſch finden.
Schulſtraße 4. 1. Treppe.
J.Parxry
Eur
LT-AA k k,
v.Kr. TxXXX]
4127) Bei anſtändiger Familie
58
d3 finden 2 Schüler oder ſonſt junge
1
54 Leute ſchönes Logis und gute Penſion.
15 Soderſtraße 13. 2. Stock.
de.
M. Beyerle Wtw.
Ae.vsvr. r reen.
L2AAATAzTT TTATTTTAnæ)
3993) Ein braver Junge kann die
Glaſerei erlernen in der Glaſerei von
Georg Graf.
Geſucht.
4194) Eine herrſchaftliche Wohnung von
5-6 Zimmern nebſt Zubehör und
wo=
möglich mit Garten zum 1. Juli. Adreſſen
mit Preisangabe an M. Lott, Frank.
furt a. M. Vilbelerſtraße Nr. 11 zu
ſenden.
4195) Beſſunger Schulſtraße 4 eine
Kaute Dung, ſowie eine Parthie Grum
met zu verkaufen.
4196) Bekanntmachung.
Ich zeige hiermit an, daß ſich mein
Advokatur=Bureau vorläufig
Stein=
ſtraße Nr. 20 befindet.
Darmſtadt, den 13. Mai 1879.
Dr. Carl Kleinschmidt,
Hofgerichts=Advokat.
CLooſe d. Ludwigshafenerh
Kirchenbau=Lotterie.
Geld=Prämiencollecte, genehmigt durch
allerhöchſten Erlaß vom 13. Aug. 1878.
Zahl der Looſe 160,000 Stück, mit
8086 Geld=Gewinnen im Betrage
von M. 15.406.
Haupttreffer M. 30,000.
Preis des Looses Hark 2.
Zu beziehen durch das General=Debit
A. C. Voltæ oder Jul. Goldschmlat
4178) in Ludwigshafen a. Rh.
R93
907
4198) Ecke der Wilhelms=und Carls.
ſtraße Nr. 37 kann gegen Vergütung
von 20 Pf. Schutt abgeladen werden.
3 Frankfurterſtraße 3.
124.
=Eingang hinter der Münze.
Aufnah=
men täglich auch bei trübem Wetter von
9 Uhr Morgens bis 5 Uhr Abends.
Blumenthalſtraße
Blumenthalſtraße
Nr. 69
Nr. 69
Ecke der
Ecke der
rdwtad1u
Kahlertſtraße.
Kahlertſtraße.
4197) Geehrten Herrn Billardſpielern hiermit zur Nachricht, daß ich ein
neues Amerikaniſches Billard aufgeſellt habe und empfehle daſſelbe zur
geneigten Beachtung.
Gleichzeitig empfehle ff. Lagerbier, ſowie üchte Rheingauer Roth= und
Weißweine.
Achtungsvoll
August Heidrich.
m
EAun
2Odrs=-nzeige.
4199) Verwandten, Freunden und
Bekannten ſtatt jeder beſonderen Anzeigel
Khiermit die traurige Nachricht, daß unſereh
gute Gattin, Mutter und Schwieger=F
Amutter
Clara Kiſſel geb. Schäffer,
heute Nacht in Folge eines Hirnſchlages
tzſanft verſchieden iſt. Um ſtille
Theil=
gnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
„
Darmſtadt, 13. Mai 1879.
4 Die Beerdigung findet Donnerstagß
7 Nachmittags 3 Uhr ſtatt
Die Volksbildung durch das Schauſpiel.
II.
Selbſtredend wird ſich unſer Volkstheater auf deutſche und auf
ſolche ausländiſche Dramen beſchränken, die nicht blos dem Wortlaute,
ſondern auch der Lebensanſchauung nach ins Deutſche überſetzt oder ihm
angenähert worden ſind. Wir nehmen übrigens ohne Bedenken die
Sheakespeare'ſchen Werke, dieſen umfaſſendſten und hellſten
dichte=
riſchen Spiegel des germaniſchen Geiſtes, ja des Menſchengeiſtes
über=
haupt in die Zahl unſerer Nationaldramen auf. Wir fühlen uns hierzu
auch durch den Umſtand berechtigt, daß der Altmeiſter, nachdem ihn der
franzöſirende Geſchmack ſogar bei ſeinen eigenen Landsleuten tief in
Schatten geſtellt hatte, zuerſt von unſeren Johann Elias Schlegel,
Gerſtenberg, Leſſing, Herder, Lenz, Göthe, Schiller ans Licht
hervorge=
zogen und in ſſeiner Größe wiedererkannt worden iſt. Und ihm
ver=
danken wir nicht dem geringſten Theile nach den großartigen Umſchwung,
der in unſerer National=Literatur vor hundert Jahren
einge=
treten iſt.
Wir unterſchätzen keineswegs die Anläufe unſeres deutſchen Theaters
in den geiſtlichen Dramen des 14. und in den Faſtnachtſpielen des 15.
und 16. Jahrhunderts, und beſonders wird auf unſerem Theater Haus
Sachs in verdienten Ehren fortleben. Auch legen wir auf die ſceniſche
Lebendigkeit, die friſche, markige Darſtellung, den kernhaften Humor und
die erſchütternde tragiſche Kraft des um die Mitte des 17. Jahrhunderts
entſtandenen Volksdramas vom Doctor Fauſt ein beſonderes Gewicht.
Aber dieſes Werk etwa bei Seite geſetzt, erreichten die theatraliſchen
Vor=
ſtellungen jener Periode keinen befriedigenden künſtleriſchen Abſchluß;
ein vielſeitiges Bild ihres Zeitalters entrollten ſie nicht; es fehlte ihnen
die Neigung oder die Kraft, den in den geſchichtlichen Bewegungen
ar=
beitenden Zeitideen einen tieferen Ausdruck zu leihen; zudem wurde die
Fortentwicklung unſeres Theaters durch den 30jährigen Krieg und durch
das unabwendbare Eindringen fremder, ungeſunder Geſchmacksrichtungen
abgebrochen und was von deutſchen Theaterſtücken des 14., 15., 16. und
17. Jahrhunderts auf uns gekommen iſt, wird heutzutage nur auf dem
Wege zuſammenhängender geſchichtlicher Betrachtung wahrhaft lebendig
und in ſeiner vollen Bedeutung erkennbar.
Das moderne deutſche Drama, hinter welches unſer Volksdrama
nur ausnahmsweiſe zurückgehen wird, fängt mit Leſſing an, der ſein
erſtes Stück vor 131 Jahren in Leipzig auf die Bühne brachte und von
der Neuberin als ein theatraliſches Genie begrüßt wurde. Sieben Jahre
ſpäter, 1755 ließ er eine epochemachende That folgen, indem er ſein
Trauerſpiel„Miß Sarah Campſon” der Oeffentlichkeit übergab. Er griff
hier in das gegenwärtige bürgerliche Leben, dem er freilich einen Anhauch
des fremden, engliſchen Kolorites gab, in die Familienverhältniſſe hinein
und ſuchte in dieſem Bereiche nicht Glanz und Pomp, ſondern einfache,
aber gerade ſein deutſches Publikum deſto mächtiger bewegende Natur
und Wahrheit. Bei allen Schwächen der tragiſchen Grundideen und des
dramatiſchen Planes, bei aller Krankhaftigkeit der vorherrſchenden
ſenti=
mentalen Stimmungen und bei mancher Weitſchweifigkeit in der ſceniſcher
Entwicklung iſt dieſem Trauerſpiele, namentlich ſeiner Zeit gegenüber, die
Lebensfähigkeit nicht abzuſprechen, und die allerdings zu ſehr in
tenden=
ziöſer Form auftretende Moral entſpringt aus einer zarten Sittlichkeit
des Gemüthes. Dazu kommt eine tiefe und feine Beobachtung des
inne=
ren Menſchen und eine ſcharfe Erfaſſung der ſocialen Zuſtände. In den
Hauptcharakteren gibt ſich ſchon der dramatiſche Meiſter zu erkennen.
Der Vorſtellung auf dem jetzigen Theater, namentlich auf dem
Volks=
theater müßte eine umſichtige Redaktion vorausgehen, vor allem in Be=
zug auf das tragiſche Hauptmotiv, das in Hebbels genialer Dichtung, Maria
Magdalena” mit grellerem Farbenauftrage wiederkehrt, aber auch dieſes Stück
von jedem taktgemäßen Repertoire ausſchließt. Wenn es immerhin
zweifelhaft bleibt, ob eine wünſchenswerthe Umgeſtaltung der „Miß
Sarah Sampſon” für unſer Volkstheater gelingen werde, iſt die nächſte
große Schöpfung, mit der Leſſing im J. 1767 hervortrat, ſein halbernſtes,
halbkomiſches Drama „Minna von Barnhelm' ohne Frage eines der
praktiſch=geeignetſten, zugkräftigſten und äſthetiſch=vorzüglichſten Stücke,
die zum Repertorre eines deutſchen und namentlich eines Volkstheaters
gehören. Jeder Zug deſſelben iſt von urſprünglichſter Deutſchheit
einge=
geben; überall umweht uns heimiſche Luft; überall begegnet uns eine
geſunde, kernhafte Darſtellung der Lebenswirklichkeit und zugleich eine
tiefe und zarte Jdealität ohne ſentimentale Trübung. Das Stück
ruht auf dem Glauben an menſchliche Liebe und Treue, wie er nicht
ergreifender ſich äußern könnte. Die Leichtigkeit und Verſtändlichkeit
des Planes, die Motivirungskunſt, die fortſchreitende Handlung, die
Naturwahrheit und reichliche Schattirung, zugleich aber auch die ſtilvolle
Begrenzung der Charaktere, die Bühnengerechtigkett, die einfache, treffende
und geflügelte Sprache, die Fülle geiſtreicher Gedanken verleihen dieſer
Dichtung einen unvergänglichen Werth. Schade um die hohen künſtleriſchen
Vorzüge des im J. 1772 der Oeffentlichkeit übergebenen Trauerſpiels
„Emilia Galotti” daß der auf dem Ganzen liegende Druck und
nament=
lich der empörende Schluß mit den Aufgaben der Volksbühne, die vor
allem Stärkung und Erhebung des Gemüthes anſtreben muß, im
Wider=
ſpruche ſteht. Auch die Darſtellung „Nathans des Weiſen= (1779) auf
dem Volkstheater iſt bedenklich, weil dieſes tendenziöſe und polemiſche
Drama ſich um confeſſionelle Erörterungen bewegt, die den
unwiſſen=
ſchaftlichen Zuhörer zu voreiligen, verworrenen Urtheilen führen und
hierdurch die Grundlage ſeiner moraliſchen Entwickelung wankend machen
kann. Dem Handarbeiter fehlt ſowohl die Vorbildung, als die Zeit und
Sammlung des Gemüthes, um ſich auf theologiſche und philoſophiſche
Unterſuchungen einzulaſſen, während er durch die allen Volksklaſſen
gemeinſchaftliche Empfänglichkeit für die Poeſie weit leichter in die
Ideenwelt eines von der unmittelbaren Phantaſie eingegebenen
Kunſt=
werkes eingeführt wird. Unter Göthes Dramen reihen ſich nur „Gotz
von Berlichingen” und der erſte Theil des „Fauſt” den
volksthüm=
lichen Dichtungen an. Freilich müßte jenes in der ſchon überarbeiteten
und mit den Anforderungen der Bühne einigermaßen ausgeglichenen
Form des J. 1773, nicht in der ſpäteren matten Redaction aufgeführt
werden. Das Drama ,Götz von Berlichingen” ſchildert uns den
Lebens=
lauf eines Helden aus kernhafter deutſcher Zeit, der ſich mit argloſem,
biederem Herzen in die Schlingen einer falſchen, ränkevollen, raffinirten
Welt verfängt und darin untergeht. Er iſt ein revolutionärer, anarchiſcher
Vertheidiger des Rechtes und der Menſchlichkeit, dem Kaiſer treu, das
vollkommen hilfloſe Reich verachtend, ein Feind der ſelbſtſüchtigen
Fürſten. Um den Landfrieden unbekümmert, hilft er ſich und Anderen
durch die eiſerne Fauſt. Er geht, weil das beſtehende Recht zu Spott
und Hohn geworden iſt, auf den Boden des Naturrechtes zuruck. Der
Dichter ſchildert mit Begeiſterung ein primitives Leben, das ihm aus
einer zwar nicht glücklicheren, aber doch größeren Vergangenheit
entgegen=
ſtrahlt, und das noch kein Hauch der galſchheit und Künſtelei getrübt
hat. Die Willkür des Helden ſcheitert an der in ihren kümmerlichen
Ueberbleibſeln immer noch berechtigten geſetzlichen Ordnung. Sein
irdiſcher Untergang wird aber nicht als Strafe, ſondern lediglich als
Verklärung einer hohen und reinen Seele aufgefaßt. Die Fabel und
die Gedanken dieſes Dramas erregen aus dem Geſichtspunkte der
Volks=
pädagogik manches Bedenken. Durch manches kühne, trotzige, im Ton
N6 93
908
der ſ. 9. Sturm= und Drangperiode gehaltene Wort könnten Minder=, holen, das Hervorſtoßen der Töne war nicht immer durch den Sinn der
gebildeke zu verkehrten politiſchen Auſichten mißleitet werden. Aber in Dichtung vorgeſchrieben; es mußte vielfach zum ſprachlichen Halt im
der Kernhaftigkeit, Treuherzigkeit und Innigkeit des genialen Werkes, Sturm der Affecte dienen, ſcheint aber auch die Manier der Kuͤnſtlerin
in dem urdeutſchen Geiſte, der es eingegeben hat, liegen die Heilmittel zu ſein. Wir vermißten in der Geberdenſprache öfter die künſtleriſche
für krankhafte Richtungen die es erwecken oder begünſtigen könnte, und Abrundung, die feineren Wellenlinien. Möchte die treffliche Künſtlerin
der Schöpfung eines wahren und großen Dichters gegenüber ſoll die bei dem Schwung ihrer Empfindungen und bei der Lebhaftigkeit ihrer
Behutſamkeit nicht zur Aengſtlichkeit werden. Doch bedürfen die Ge= Phantaſie nach einer größeren Ruhe der Darſtellung ſtreben, die auch im
ſtalten Adelheid's und Weislingens, um über das Volkstheater zu gehen, Oikan der Leidenſchaft nie verloren gehen ſollte! Fräulein Schütky
der Umbildung, und die Beziehungen zwiſchen Adelheid und Franz hätten gab die Aricia mit ſchöner Natürlichkenk; ſie ſchwebte leicht und anmuthig
wegzufallen.
Wir gehen zum „Fauſtl über, deſſen erſter Theil ſchon im Frühling Stimme ergreifend ſich anſchloß. Nur hätten wir etwas mehr von könig=
1775 weit vorgerückt war, aber zuerſt im J. 1790 das Licht der Oeffent= licher Haltung erwartet. Frau Steck löſte als Oenone ihre Aufgabe
lichkeit erblickte. Die poetiſche Kraft des Werkes hat ſich im erſten durch Lebendigkeit des Spieles, correcte und zugleich tiefempfundene
Theile vollkommen erſchöpft; aber dieſer bezeichnet auch in mehrfacher Deklamation in ſehr befriedigender Weiſe. Auch Frau Eppert
Hinſicht den Gipfel unſerer geſammten Dichtung. Ihn dem Volke zu (Jsmene) und Frau Pichon (Panope) ſpielten beifallswürdig. Herr
entziehen, wäre eine äſthetiſche und nationale Verwegenheit. Manche Wünzer brachte als Theſeus die Kraft ſeiner wohllautenden Stimme
Stellen, beſonders die dem allgemeinen Verſtändniß unzugänglichen, zu ſchöner Geltung und war ganz König. Herr Edward zeigte als
müßten freilich auf dem Volkstheater abgekürzt oder weggelaſſen werden, Hippolyt die naive Unſchuld einer edeln Heldenſeele, über deren Blicke
und hierzu berechtigt die Eigenthümlichkeit dieſer Compoſition ſelber, die und Mienen die Ahnungen eines ſchrecklichen Verhängniſſes immer dunklere
bei größter dramatiſcher Lebendigkeit keinen dramatiſchen Plan verfolgt, Schatten werfen, tiefergreifend aus. Die Schönheit des Angeſichtes, der
Ge=
ſondern mehr eine Reihe balladenartiger Dichtungen lam Faden ihrer ſtalt und Kleidung machte den rührenden Eindruck des von den ewigen
Grundideen und ihrer Grundſtimmungen aufreiht. Wird aber trotz der Mächten zu Tode geſchmückten, zur Strafe der ſchuldbefleckten Umgebüng
ſorgfältigſten Redaction noch manches der großen Menge Unverſtändliche erleſenen Opfers. Nur ſtrebte Herr Edward in ſeiner Haltung zu ſehr nach
zurückbleiben, - wohlanl ſo iſt es eine ſchöne Aufgabe für die Bildungs= der klaſſiſchen Ruhe, die von der griechiſchen Tragödie keineswegs
unbe=
vereine, öffentliche Vorträge, und zwar in umfaſſenden, geordneten dingt und überall vorgeſchrieben wird, und außerdem in der franzöſiſchen
Eyklen zu veranſtalten, worin die erſte Nationaldichtung erklärt wird. Renaiſſance=Tragödie ſich mit dem weniger geregelten Temperamente
Ueberhaupt ſollte man doch einſehen, daß dem Volke, daß auch den dieſer Nation und mit der Rhetorik ihres dramatiſchen Stiles aus=
Höhergebildeten mit Paradevorträgen äus den verſchiedenſten Disciplinen einanderzuſetzen hat. Aus Allem ſprach der gründlich denkende, eifrig
wenig oder gar nicht gedient iſt, daß es weit mehr ſich empföhle, eine arbeitende Künſtler. Sehr gut ſpielte Herr Werner den Theramen,
ganze Reihe von Winterabenden der Auslegung hervorragender claſſiſcher und namentlich war die Erzählung vom Ausgange des jugendlichen
Schriften zu widmen. Dadurch würde doch et was tüchtig und gründlich Helden eine vortrefliche.
gelernt, wogegen die neumodiſchen, womöglich ganze Wiſſenſchaften
Um=
faſſenden Einzelvorträge die Saat der Halbwiſſerei ausſtreuen und eine
Baumſchule unklarer Begriffe anpflanzen.
(Fortſetzung folgt.)
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 14. Mai.
Das geſtern erſchienene Großherzoglich Heſſiſche Regierungsblatt,
Beilage Nr. 14. 1 Vogen, hat folgenden Inhalt: 1) Bekanntmachung,
die Prüfung der Kreisbauaufſeher betreffend.- 2) Bekanntmachung der
Vorleſungen und Uebungen der an die Univerſität Gießen neu berufenen
Profeſſoren im Sommer=Semeſter 1879. - 3) Bekanntmachung, die
Er=
hebung einer Umlage zur Beſtreitung der Gemeindebedürfniſſe in der
4) Ueberſicht der
Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt betreffend.
für das Jahr 1879 von Großherzoglichein Miniſterium des Innern
und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Communal=
bedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Friedberg. - 5)
Namens=
veränderüngen. - 6) Dienſtnachrichten. - 7) Ruheſtandsverſetzung.
8) Concurrenzeröffnungen. - 9) Sterbefälle.
— Die Aufführung von „Don Juan' am nächſten Donnerſtag,
findet zum Beſten des Wittwen= und Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik
Statt. Möge dem Meiſterwerke Mozarts ein recht zahlreicher Beſuch
zu Theil werden.
Großh. Hoftheater. Der Umſtand, daß Fräulein Clara
Ziegler wegen Trauerfalles ſich dem hieſigen Gaſiſpiel enzog, ſtörte das
Repertoire und die Richtung deſſelben. Es mußte der Tirektion daher
willkommen ſein, einen Erſatz für die ausgebliebene Künſtlerin zu finden,
und dieſer iſt unſtreitig Fräulein AnnaHaverland, eine höchbegabte
Heroine, welche durch Stellung und Leiſtungen an der Dresdener und
an der Berliner Hofbühne ſchnell berühmt geworden iſt: eine Dame von
glänzender Erſcheinung, vorzüglichen Mitteln und durchdringendem Talent.
Fräulein Haverland wird an drei Abenden hier gaſtiren und zwar als
Medea in Grillparzers Trauerſpiel, als Eboli in „Don Carlos= und als
„Jungfrau von Orleans."
(D. Tägl. Anz.)
Großherzogliches Hoftheater
Freitag, 9. Mai, am Lodestage Schiller's (der in der
An=
kündigung hätte bezeichnet werden ſollen) ging deſſen Bearbeitung der
Phädra von Racine über die Bretter. Die Aufführung dürfen wir
als eine wohlgelungene bezeichnen. Fräulein Berl verſetzte ſich mit
großer Lebendigkeit und Energie in die furchtbaren Seelenkämpfe der
Heldin und prägte ſie mit würdiger, königlicher Haltung aus. Die
Forcirung der Sprache war bei dem rhetoriſchen Stile der Dichtung
unvermeidlich, ja ſie wird von der heroiſchen Tragödie verlangt. Aber
Fräulein Berl hat für ſtarke ſprachliche Accente eine Vorliebe, die leicht zur
Ueberſchreitung des künſtleriſchen Maßes führte. Die ganz außerordentliche
Anſtrengung, die von dieſer Rolle gefordert wird, und der ſich Fräulein
Berl mit rühmlicher Beharrlichkeit widmete, ſtand zu der
Nachhaltig=
keit ihrer ſprachlichen Mittel nicht ganz im rechten Verhältniſſe. Das
häufige Vibriren und Verſchweben der Stimme, das hörbare Athem=
über die rhetoriſchen Klippen des Dichterwortes, dem ihre wohllautende
G. L.
Sonntag 11. Mai: Neu einſtudirt: Norma. Oper in 3
Auf=
zügen von F. Romani. Mufik von V. Bellini.
Die Titelrolle ſtellt ſo große Anforderungen in Bezug auf
Erſchei=
nung, Spiel, Stimmfond und Coloratur an die dramatiſche Sängerin,
daß nur in äußerſt wenigen Fällen die Parthie zur vollſtändigen
Gel=
tung gebracht wird.
Frau Wagner=Ueberhorſt, vom Landestheater in Graz, welche
am Sonntag mit der „Norma” ihr auf Engagement abzielendes
Gaſt=
ſpiel eröffnete, entſprach denn auch nicht allen Anforderungen dieſer
Rolle. Sie vereinigt Temperament, muſikaliſche Sicherheit, ein ſchönes
mezzavoce und piano, eine bedeutende Gabe zur dramatiſchen
Darſtel=
lung und Charakterzeichnung, Verſtändniß ihrer Aufgabe und
Beharrlich=
lichkeit in der Durchführung. Ihre Stimme iſt innig und umfangreich,
aber ungleich gebildet. Die Regiſter ſtehen unausgeglichen neben einander.
Die Bruͤſtſtimme, von angenehmem dunklem tiwbre iſt über die ihr
ge=
bührende Grenze geſteigert, ſo daß in der Mittellage zwei bis drei Töne
den Klang verlieren und erſt die höheren Noten, wie die Kopfſtimme,
aber in ſcharfen Lönen, wieder zum Vorſchein kommen, die zur volleren
tiefen Lage nicht im Verhältniſſe ſtehen.
Wie wir hören, ſollen die weiteren Gaſtrollen der Künſtlerin,Donna
Anna”, in „Don Juan=, und „Eliſabeth' in „Tannhäuſer! ſein.
Von den übrigen Mitgliedern bleibt uns vor Allen Frl.
Czer=
wenka zu nennen welche die =Adalgiſen mit prächtiger Stimme ganz
vortrefflich ſang. Herr Hofmänn war als„Oroviſt” in Gang und
Bewegungen zu jugendlich, er ſang ſeinen Part mit hübſcher Stimme,
aber mit undeutlicher Ausſprache. Herr Scheidweiler ſchien im
An=
fang nicht disponirt, brachte äber ſpäter den geſanglichen Theil ſeiner
Rolle befriedigend zur Ausführung. Die Chöre gingen ſehr gut; das
Orcheſter war ſtellenweiſe zu ſtark.
Polizei=Bericht.
Verhaftet wurden 12 Perſonen, worunter 2 Obdachloſe und 2
Frauenzimmer. - In der Rundethurmſtraße überfielen in der Nacht
von Samstag auf Sonntag einige Individuen einen Nachhauſegehenden
und brachten ihm nicht unerhebliche Wunden bei. Der auf dem Revier
am Jägerthor wachhabende Schutzmann eilte auf die Anzeige von dieſem
Scandal den Thätern nach und verhaftete dieſelben in der Erbacherſtraße.
- Ausgeſchwindelt wurden von einem Fremden mittelſt einer Liſte zum
Einzeichnen von Beiträgen für die Nothleidenden im Speſſart verſchiedene
Geldbeträge. — Wegen Wahrſagerei wurde ein Frauenzimmer aus einer
Schaubude auf dem Ritſert'ſchen Platze in Unterſuchung gezogen.-
Verhaftet wurde ein Mann, der eines größeren Gelddiebſtahls aus einer
Ladenkaſſe verdächtia iſt. — Entwendet wurden: einem
Bierbrauergehül=
fen aus ſeinem Koffer ein Portemonnaie mit ca. 48 Mark Inhalt. Des
Diebſtahls verdächtig iſt ein anderer Bierbrauer, der bei dem Beſtohlenen
logirte; einem Dienſtmädchen aus einem Grethchentäſchchen ein
Porte=
monnaie mit ca. 4 Mark Inhalt; einer Frau auf dem Wochenmarkt ein
Portemonnaie mit ca. 2 Mark Inhalt; desgleichen ein Portemonnaie
mit ca. 4 Mark Inhalt; desgleichen einem Dienſtmädchen ein
Porte=
monnaie mit 2 Mark Inhalt; einer Gemüſehändlerin, der vom
Markt=
meiſter ein anderer Platz angewieſen wurde, beim Wechſeln ihrer Plätze
ein Henkelkorb mit verſchiedenen Gegenſtänden.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.