Darmstädter Tagblatt 1879


24. April 1879

[  ][ ]

Abonnementsprei
ſührlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
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zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
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(Frag= und Anzeige6katt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

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Inſerale
verdenangenommen uDernſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auzwärtz
von allen ſoliden Annoncen=Erpe
ditionen.

142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Belanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Bolizelamts Darmſtadt.

A79.

Donnerſtag der 2. April.

Darmſtadt, am 21. April 1879.
Betreffend: Den portopflichtigen Briefwechſel zwiſchen Gemeindebehörden.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit Erledigung unſerer Berfügung vom 26. Februar l. 3s. noch im Rückſtand ſind, wer=
den
an baldige Berichterſtattung erinnert.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das neue Schuljahr in den ſtädtiſchen Schulen Montag den 28. April
l. J. beginnt. Wir fordern die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder ſchulpflichtiger d. h. ſolcher Kinder, welche am 1. Mai l. J.
das 6. Lebensjahr zurückgelegt haben, auf, dieſelben rechtzeitig anzumelden und in die betr. Schulen aufnehmen zu laſſen. Bei
der Anmeldung iſt der Impiſchein oder Beſcheinigung über Befreiung von der Impfung vorzulegen.
Die Eltern, Pflegeeltern ꝛc. werden darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen Kinder, welche bei vollendetem 14. Lebens=
jahr
nicht volle acht Jahre die Schule beſucht haben, alsdann nicht aus der Schule entlaſſen, ſondern noch ein weiteres Jahr
zur Schule zugezogen werden.
Die Anmeldungen haben zu erfolgen:
Freitag den 25. April und Samſtag den 26. April Vormittags von 8-12 Uhr
und zwar: 1) für die Knaben=Mittelſchule im Schulhaus in der Friedrichsſtraße,
2) für die Stadtknabenſchule im Schulhaus auf dem Ballonplatz,
3) für die Mädchen=Mittelſchule im Schulhaus hinter der Stadtkirche.
4 für die Stadtmädchenſchule im Schulhaus in der Blumenſtraße, Eingang in der großen Kaplaneigaſſe.
Darmſtadt, den 15. April 1879.
D e r Sch u l v o r ſt a n d.
Ohly. Oberbürgermeiſter.
3170)
B e k a n n t m a ch u n g.
Bei hieſigem ſtädtiſchen Pfandhaus iſt die Stelle eines Taxators, welcher zugleich die Functionen des Magazinsverwalters
zu verſehen hat, zu beſetzen. Der Anfangsgehalt beträgt 1800 Mark. Cautionsfähige Bewerber, welche ſich eines untadel=
haften
Ruſes erfreuen müſſen, wollen ſich innerhalb 4 Wochen ſchriftlich unter Beifügung ihrer Zeugniſſe bei uns melden.
Darmſtadt, am 21. April 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
3408)

Bekanntmachung.
Die auf Freitag den 25. April
l. J. im ſtädtiſchen Oberwald anberaumte
Stammholzverſteigerung findet bis auf
Weiteres nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 22. April 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler,
3367)
Beigeordneter.

Bekanntmachung
Freitag den 25. April Nachmittags
2 Uhr
werden Gardiſtengaſſe Nr. 13 eine große
Parthie Schiefer und Dachziegel gegen
Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 21. März 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
2316)
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Auf ſtadtgerichtliche Verfügung ſoll
nachſtehendes dem Ziegler Jacob Herbert
dahier zuſtehendes Grundſtück und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
20 73³⁄₁o 861 Bauplatz hinter
der Prinzenſchanze,
Montag den 5. Mai l. J., Hor=
mittags
10 Uhr,
199

[ ][  ][ ]

740
an den=2 Meiſtbietenden verſteigert wer=
den
.
Darmſtadt, den 18. April 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3232)
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kratiusſtraße 17 eine ſchöne Wohnung,
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Erlaube mir hiermit die ergebene Anzeige, daß ich ſeit dem
15 April l. Js. die hieſige
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übernommen. Es wird mein Beſtreben ſein, durch reelle Bedienung und
gute Speiſen die Zufriedenheit meiner Gäſte zu erwerben.
Zugleich erlaube ich mir einen guten Mittagstiſch zu 80 Pf.
im Abonnement zu empfehlen.
Lagerbier per Glas ( Liter) 12 Pfg.
Exportbier per Glas C⁄ Liter) 15 Pfa.
Zugleich erlaube ich mir auch die verehrten Gäſte meiner
Restauration, Frankfurterſtraße 5.
zu benachrichtigen, daß ich meine Wirthſchaft durch Herrn B. Hagen=
bucher
weiter führen laſſe und bitte, demſelben auch ferner Ihr Wohl=
wollen
angedeihen zu laſſen.
Hochachtungsvoll ergebenſt

Banzoir.

Bezugnehmend auf vorſtehende Annonce erlaube ich mir die Mit=
theilung
, daß ich beſtrebt ſein werde, das Geſchäft in der bisherigen
Weiſe fortzuführen und bitte verehrtes Publikum auch mir Ihr ferneres
Wöhlwollen angedeihen zu laſſen.

3525)

Hochachtuigsvoll ergebenſt

F. Hagenbucher.

55)
A0G0aavonoogitvuulauaitti
E
S,
4⁄₈
E
8 Darmſlädter Hunflgeuoſſenſchaft.
Samſtag den 26. April, Abends 8 Uhr.
E.
Lokal: Saalbau.
E3
H
F'
Tage sordnung:
4
Einladung zu der am 24. Juni ſtattfindenden Enthüllungsfeier des Cor=
E=
) nelius=Denkmals zu Düſſeldorf und Wahl eines Delegirten zur Theil=
14.
E
nahme an dieſer Feier.
83426)
4
Der Vorstand.
1
RGgGaeagavatgagutanaoeoon

5

höherer Lehr=
2 Schüler, Anſtalten

finden gute und billige Penſion.
Hochſtraße 1 parterre.

3321) Ein Lehrling für meine Meſſing=
dreherei
, ein Lehrling für mein Inſtalla=
tionsgeſchäft
gegen Lohn geſucht.
P. Gräf. Aliceſtr. 5.

3007) Ein Lehrling mit nöthigen Schul=
kenntniſſen
in ein Ladengeſchäft geſucht.
Näh. in der Exp.

2434) Ein braver Jurge kann in die
Lehre treten bei
J. Böttinger, Tapezier.

1793) Zwei Penſionäre finden freundl.
Aufnahme u. guſe Benſion. Näh. i. d. Erp.

1194) Clavier=Unterricht
wird zu ſehr billigem Preiſe Anfängerinnen
ertheilt. Näheres bei der Exp. d. Bl.

-vey
KadnArxrruzrzrxrxrz!
2
Paks
GTrtarung.
In nicht zu verkennender böſer 8
dcͤ
Abſicht wurde der Umſtand, daß mich

⁵⁄ Krankheit 4 Monate an das Zimmer
10
d4 feſſelte, benutzt um die Nachricht zu 14
verbreiten, daß ich mein Geſchäft
6
14
aufgegeben habe. Da jedoch hierzu
14
2 gar keine Veranlaſſung vorlag noch
vorliegt, ſo bitte ich meine verehrten
24 Gönner und Geſchäftsfreunde ſich
3 nicht beirren zu laſſen und mich nach 5
p4
b wie vor mit ihren geneigten Auf=
24 trägen zu beehren, die ich in ge=
p
4 wohnter prompter und gewiſſenhafter
56 Weiſe zu ihrer Zufriedenheit auszu=
4
führen trachten werde.
54
4 Friedrich Best H.
3358) Hofweißbindermeiſter.
gvig-
V4
p.
TLuirurrAt.Ararz

C2

Eutlsufen

ein junger ſchwarzer Jagdhund mit weißer
Bruſt und Halszeichnung und braunen
Flecken über den Augen. Abzugeben gegen
Belohnung Martinſtraße 28.

[ ][  ][ ]

R 79.,
Der Gommer=Fahrplan 1370 der
Eiſenbähnen, Dämpfſchiffe u. Poſten
im Größherzogthum Heſſen nebſt Anſchlüſſen, nach amtlichen Quellen bearbeitet,
wird am 15. Mai zür Ausgabe kommen und eiſuchen wir für denſelben beſtimmte
Inſerate, welche bei der ſtarken Auflage des Fahrplans eine große und dauernde
Verbreitung erhalten, demnächſt bei uns aufgeben zu wollen. Preis der ½ Seite
M. 5.½ Seite M. 3, ½ Seite M. 2.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
1 EvruU RAwvrIhu.
empfehle Somimer Randéehühe, Damen u. Aindereträmpſe
ſowie Püesé ap; Hrausen als außergewöhnlich billig.
Heiurich Alter;
Wilhelminenſtr. neben der Caſerne.
3428)

0
Lierabend,

Das Lokal iſt vom Mai bis September einſchließlich an. Werk= und in der
Regel an Sönntagen von 7 bis 10 Uhr Abends geöffnet; bei ſchlechtem Wetter an
Sonntagen von 4 Uhr Nächmittags an.
Lehrlingen iſt das Rauchen im Lokal fernerhin nicht geſtattet.
Darmſtadt, den 16. April 187).
3429)
Der Vorstand.
Hotel xur Post.
Darmstadt.
Daristadt.

Vorläufige
Anzeige.
Der Chineſiſche Riese Choung. Chi-Lone

3219)
Dürmstadt.

der größte Mann der Welt,
wird in den nächſten Tagen hier eiatreffen.

Hotel zuir Fost.

Darmstadt,

Jsraelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagog
Sanstag den 26. Aptil: Vorabendaottesdienſt um 8½ Uhr.: Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 821 Uhr.
Nächmittagsädttesdienſt um 4 Uhr - Sabbathauisgana um 7 Uhr 55 M

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 24. April.
1. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung:
Auf Allerhöchſten Befehl.
Zur 250jährigen Jubelfeier des Großh.
Gymnaſiums.
Vierter Satz (Wallenſtein's Tod=) aus der
Wallenſtein=Symphonie von Rheinberger.
Hierauf:
Wallenſtein's Tod.
Trauerſpiel in 5 Atten von Schiller.
Perſonen:
Wallenſtein, Herzog zu
Friedland
Octavio Piccolomini, Gene=
rallieutenant
.
Mar Piccolomini, ſein Sohn Herr Gward.
Graf Terzky, Wallenſtein's
Schwager
Herr Wisthaler.

Illo, Feldmarſchall
Hr. Siebenhoff.
Jſolani, General der Kroaten Herr Franke.
Buttler, Chef eines Dragoner=
Regiments
Herr Werner.
Rittmeiſter Neumann
Hr. Reichhardt.
Obriſt Wrangel,
Herr Mendel.
Gordon, Commandant von
Eger
Herr Nötel.
Major Geraldin
Herr Auer.
Baptiſta Seni, Aſtrolog
Hr. Butterweck.
Schwediſcher Hauptman
Herr Fiala.
Deveroux
Hr. Schimmer.
Macdonald, Hauptleute
Hr. Bögel.
Herzogin von Friedland
Frau Steck.
Thekla, ihre Tochter
FrReubke=Beilhae
Gräfin Terzky
Frl. Berl.
Fräulein Neubrunn, Hofdame Frl. Bernhard.
* Octavis .. Herr Mickler, vom Großh.
Hoftheater in Weimar, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Herr Wünzer.

Freitag 25. April.
Abonnement suspendy.
Zum Benefiz des Hofchors
Statt der angekündigten Oper Die luſtigen
Weiber;
Lueia von Lammermöor.
Oper in 3 Akten von Donizetti.
1* Lord Aſthon . . Herr Kraze vom Stadt=
theater
in Leipzig, als Gaſt.
Hierauf:
Im Reich der Blumien.
Großes allegoriſches Ballet in 4 Billdern von
A. Siems. Muſik von Nesvadba.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Vermiſchte Mittheilungen.:
Darmſtadt, 24. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Hofprediger
F. Bender den Titel,Oberhofprediger: verliehen.
- Das Großh. Regierungsblatt Beilage Nr. 11 vom 23. April
enthält: 1) Bekanntmachung, das Aufbringen der Mittel zur Beſtreitung
der Bedürfniſſe der Landjudenſchaft der Provinz Oberheſſen für 1879 betr.
- 2) Ueberſicht der für 1879 von Großh. Miniſterium des Innern
genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in
3) Vekanntmachung, die Erhebung
den Gemeinden des Kreiſes Alzey.
4) Bekannt=
von
Umlagen in der Gemeinde Beuern für 1879 betr.
machung, die für 1879 zur Beſtreitung der Communalbedürfniſſe der
Gemeinde Bieber zu erhebenden Umlagen betr. - 5) Ueberſicht der für
1879 von Großh. Miniſterium des Innern genehmigten Umlagen zur
Beſtreitüng von Commünalbedütfniſſen in den israelitiſchen Religions=
gemeinden
des Kreiſes Friedberg. - 6) Ordensverleihungen.- 7)
9) Ruheſtandsver=
8) Charakterertheilungen.
Dienſtnachrichten.
ſetzungen. 10) Concurrenzeröffnungen. - 11) Sterbefälle.
Militärdienſtnachrichten. Die Oberſtabsärzte 2. Kl. und
Regimentsärzte Dr. Fertſch vom Gr. Feld=Art.=Reg. Nr. 25 und Dr.
Kappeſſer vom 1. Gr. Drag.=Reg. Nr. 23 wurden zu Oberſtabsärzten
1. Kl. befördert. Spohr, Major la suite des Brandenburg. Fuß=
Art.=Reg. Nr. 3 und 1. Art.=Officier vom Platz in Mainz wurde zum
Commandeur des Fuß=Art=Reg. in Mainz ernannt.

Wie die O. N. aus Gießen mittheilen, tritt der bisherige Cöm=
mandant
der Gendarmerie=Diviſion Oberheſſen Major Supp in Penſion.
Als ſein Nachfolger wird der frühere Artillerie=Hauptmann Beck, gegen=
wärtig
bei dem Gendarmerie=Corps=Commando in Darmſtadt verwendet
bezeichnet.
Das Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz hät eine,
Vorlage an die 2. Kammer der Stände gelangen laſſen, wonach die Be=.
willigung von 18.300 M. verlangt wird, um die durch Einführung der
neuen Juſtizorganiſation erforderlich werdenden Räumlichkeiten in dem
Provinzialarreſthaus dahier herzuſtellen und. zwar 13450 M.
zur Errichtung eines 3. Stockes auf dem ſ. 9. Verwaltungsgebäude und
zu ſonſtigen baulichen Verwendungen, 1650 M. zur Mobiliarausſtattung.
und 3200 M. zur Herrichtung einer Badeanſtalt; ferner wird die Summe
von 18100 M. reſp. 16390 M. angefordert zur Errichtung eines in un=
mittelbarer
Nähe des Amtshauſes gelegenen Haftlokals zur vorüber=
gehenden
Unterbringung der vor den Schöffengerichten zur Aburtheilung
gelangenden verhafteten Angeſchuldigten, ſowie zu einer darin gelegenen
Wohnung eines Stadtgerichtsdieners, welchem zugleich die Functionen
eines Gefangenenwärters und die Ueberwachung des Amtshauſes während
der Nachtzeit zu übertragen wären.
Aus Anlaß der Jubiläumsfeier des Gymnaſiums,
welche auch vom Wetter begunſtigt zu werden ſcheint, ſind die ſtädtiſchen Ge=
bäude
, vor allem das Gymnaſium mit Fahner und Guirlanden, ſowie
auch viele Privathäuſer mit Fahnen geſchmückt; wie wir vernehmen be=

[ ][  ][ ]

144
N6.
abſichtigt S. Königl. Hoheit der Großherzog dem Feſtactus des Gym=
naſiums
beizuwohnen.
Zu unſerem Berichte über die Stadtverordnetenſitzung
vom Dienstag tragen wir nach der D. Z. noch nach, daß in geheimer
Sitzung betr. der Gasangelegenheit verhandelt und beſchloſſen
wurde, in Folge der von einer Anzahl Gasactionäre gemachten Vergleichs=
vorſchläge
alsbald an den Verwaltungsrath der Gas=Actien=Geſellſchaft
zu ſchreiben, daß ein Eingehen auf Verhandlungen in fragl. Beziehung
von einer bindenden, innerhalb 8 Tagen abzugebenden Erklärung des
Verwaltungsraths abhänge, inhaltlich welcher ſich derſelbe zur Verlänge=
rung
der vertragsmäßigen Friſten um 9-12 Monate, je nach Verlangen
der Stadt verpflichtet.
O (Schwurgericht.) Unter lebhaftem Zudrang des Publikums
wurde am Mittwoch die Anklageſache gegen die 61jährige Wittwe des
Joh. Miſchler III. von Heppenheim wegen Meineids verhandelt. Die
Sache erſcheint als ein ſehr verſpätetes Nachſpiel der bereits im Jahre
1875 zu Heppenheim ſtattgehabten Beigeordnetenwahl, bei welcher
der Bruder der Beſchuldigten Franz Weis als Sieger hervorging und
bei der Frau Miſchler eine ſehr hervorragende Thätigkeit entwickelte. Wie
es mitunter zu gehen pflegt, ſo wurde auch hier der Wein nicht geſpart
und u. A. der Arbeiterbildungsverein in durch Dritte ausgeführtem an=
geblichen
Auftrag der Angeklagten derart regalirt, daß eine Zeche von
60 Gulden, deren Zahlung die Beſchuldigte ſpäter verweigerte und in
dem dieſerhalb erhobenen Rechtsſtreit beſchwor, daß ſie Niemanden den
Auftrag ertheilt, die Wähler ihres Bruders, ſo wie geſchehen zu bewirthen,
eine Behauptung, die ſie auch in der ganzen Unterſuchung fortwährend
aufrecht erhielt. Die ſehr gut beleumundete Beſchuldigte wurde nach
längerer Beweisaufnahme freigeſprochen.
Der vierte Kammermuſikabend fand Montag den 21. April
im Saal zur Traube ſtatt. Es war der Abſchied für dieſen Winter und
es haben ſich wohl mit deßhalb die Freunde der Kammermuſik zahl=
reicher
eingefunden, als dies im vorhergehenden Concerte der Fall war.
Das Programm aber bot drei Perlen von Haydn, Schubert und Brahms,
von letzterem Clavier=Quintett in E-moll, zum erſtenmal hier vorge=
tragen
. Der Raum geſtattet uns nicht ins Einzelne einzugehen, doch
dütfen wir den ausführenden Herren de Haan, Weber, Petr, Bauer und
Reitz unbedingtes Lob ſpenden, wie dieß auch ſeitens des zahlreichen
Auditoriums geſchehen iſt. Wir hoffen, daß die ſtrebſamen Künſtler im
nächſten Winter das erfolgreich begonnene Werk fortſetzen. Die Aner=
kennung
des kunſtliebenden Publikums iſt ihnen gewiß!
Hauptgewinne der Pferdemarktlotterie: Nr. 13322
11908 15856 19243 11493 6260 2812 2833 4522 17288 10510 4283
1350 10017 10484 14009 11120 3779 18790 46 18793 7435 10777
13708 4374 4219 16638 8706 8438 9359.
- Die Darmſtädter 3tg. bringt nachfolgendes Dementi:Die Augs=
burger
Allgemeine Zeitung vom 16. April brachte eine aus München da=
tirte
Mittheilung, wonach zwiſchen Bayern und Heſſen ſchon ſeit länge=
rer
Zeit Verhandlungen ſchweben ſollen, die darauf abzielen, eine in
Bayerns Händen liegende Eiſenbahnverbindung zwiſchen Unterfranken und
der Pfalz herzuſtellen. Dieſe Mittheilung hat wie natürlich ein gewiſſes
Aufſehen gemacht. Wir können indeſſen aus beſter Quelle verſichern,
daß an derſelben nicht ein wahres Wort iſt. Es iſt unwahr, daß Ver=
handlungen
zwiſchen der Bayriſchen und Heſſiſchen Regierung wegen der
Herſtellung oder Abtretung einer Eiſenbahnverbindung zwiſchen den
rechtsrheiniſchen und linksrheiniſchen Gebietstheilen Bayerns durch Heſſen
ſchweben; es haben aber auch, woran man in Betracht, daß die angeb=
lich
geplante Eiſenbahnverbindung in den Linien der Heſſiſchen Ludwigs=
bahn
bereits vorhanden iſt, denken könnte, Seitens der Verwaltung der
Heſſiſchen Ludwigsbahn wegen Abtretung einer oder mehrerer Linien
dieſer Bahn an Bayern weder ſchriftliche noch mündliche Verhandlungen
ſtattgefunden, noch auch werden gegenwärtig ſolche gepflogen.
Gartenbauverein. Als Preis für eine ſchöne Collection
blühender Roſen, welche in der Monatsverſammlung des Mai ausge=
ſtellt
würde, ſind dem Vorſtand 10 M. übergeben worden.
Eingeſandt. Es iſt bekannt, daß ohnlängſt die Stadtver=
ordneten
die Verbeſſerung des Zugangs zur neuen Promenade und des
Wegs nach der ſtädtiſchen Tanne beſchloſſen und eine größere Summe da=
für
ausgeſetzt haben, dagegen iſt außer einer Floßrinne und einem kleinen
Stückchen Pflaſter nichts gemacht worden, was zur Verbeſſerung des
Wegs dient.
Der alte Uebelſtand, nicht zu überſchreitender Schlamm
bei Regenwetter, iſt geblieben, und wird daher wohllöblicher Stadtvor=
ſtand
um recht baldige Abhülfe gebeten.
Sterblichkeitsſtatiſtik.
In der Woche vom 6. bis
12. April verſtarben in Mainz mit Caſtel 35, in Darmſtadt mit Beſ=
ſungen
20, lin Offenbach 13, in Worms 9 und in Gießen 6 Per=
ſonen
. Hiervon verſtarben an Maſern 2 (in Offenbach), an Scharlach
an Diphteritis 2 (1 in Mainz, 1 in Offenbach), an Keuchhuſten
, an Unterleibstyphus, an Diarrhöe und Brechdurchfall 1 (in Mainz),
an Lungenſchwindſucht 17 (10 in Mainz, 4 in Darmſtadt, 2 in Offen=

79
bach, 1 in 1Worms), an entzündl. Krankheiten der Athmungsorgane
13 (6 in Mainz, 6 Darmſtadt, 1 in Offenbach), an Schlagfluß 4 (3 in
Mainz, 1 in Darmſtadt), an acutem Gelenkrheumatismus 1 (in Darm=
ſtadt
), durch gewaltſamen Tod 3 (1 in Mainz, 2 in Worms).
4 Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 15. bis
19. April: Kartoffeln 200 Pfund weißgelbe 5 M. 70 Pf. bis 5 M.
80 Pf., Seeländer 7 M., beſſere Sorten 8 M. 60 Pf., im Kumpf weiß=
gelbe
40 bis 45 Pf., Seeländer 50 bis 54 Pf., Roſenkartoffeln 85 Pf.
Salatkartoffeln 95 Pf. bis 1 M., beſſere Sorten 60 bis 64 Pf., Weiß=
kraut
5-8 Pf., Blumenkohl per Stück 60 Pf. bis 1 M., Häupter=
ſalat
1 Stück 16-20 Pf., Maronen 1 Pfund 18 20 Pf., Steckzwiebel
per Schoppen 16-18 Pf., gedörrte Zweiſchen 16 bis 19 Pf., Butter per
Pfund 1 M. 5 Pf. bis 1 M. 20 Pf., in größeren Parthien billiger,
Eier 1 St. 6 Pf. in größeren Parthien billiger, Handkäſe 4 bis 9 Pf.
in größeren Parthien billiger, Weißfiſche per Pfund 18 bis 24 Pf.,
Barben 65 bis 70 Pf., Braſſen 26 bis 30 Pf., Forellen 1 M. 20 Pf.
bis 1 M. 40 Pf., Hechte 80 bis 85 Pf., Karpfen 75-85 Pf., junge
Tauben per Stück 40-45 Pf., Poularden Deutſche 2 M. 10 Pf. bis
8 M. 40 Pf., Hahnen per Stück 1 M. 25 Pf. bis 2 M. 50 Pf., alte
Hühner 1 M. 25 Pf. bis 2 M. 15 Pf., Enten per Stück 8 M. 5 Pf.
bis 3 M. 30 Pf., Welſche Hahnen, Franzöſiſche 7 M. 80 Pf. bis 8 M.,
Hühner 6 M. 10 Pf.
Der hier wohnhaft geweſene Taglöhner Frickel aus Arheilgen
iſt im ſtädtiſchen Hoſpital der Verletzung erlegen, die er ſich durch einen
Schuß aus einem nur mit einem Papierpfropfen geladenen Terzerol bei=
gebracht
hatte. Frickel war ſchon mehrfach wegen Geiſtesſtörung in Be=
handlung
geweſen.
Mainz. Victualien= und Fouragepreiſe: Eßbutter
per Pfund 95 Pf. bis 1 M. 10 Pf., in Partien 80-85 Pf., Eier per 25 Stück
1 M. 15 Pf. bis 1 M. 20 Pf., Kartoffeln per 100 Kil. 7 M. 15 Pf.
bis 8 M. 25 Pf., Kornſtroh pr. 50 Kilgr. 1 M. 35 Pf. bis 1 M.
60 Pf., Heu per 50 Kilogr. 2 M. 20 Pf. bis 2 M. 45 Pf. Fleiſch=
preiſe
vom 19. bis 25. April: Ochſenfleiſch das Pfund 72 Pf., Kalb=
fleiſch
70 Pf., Hammelfleiſch, 60 Pf., Schweinefleiſch 60 Pf. - Frucht=
preiſe
. Weizen 20 M. 40 Pf., Korn 16 M. 25 Pf., Gerſte 16 M. 70 Pf.
Hafer 15 M. 50 Pf. per 100 Kilo.
Dem in den Rummern 75-78 des Darmſtädter Tagblattes er
ſchienenen Artikel: Geſchichte des hieſigen Gymnaſiums iſt
aus Verſehen der Name des Verfaſſers, Profeſſor Dr. Georg
Zimmermann, nicht beigefügt worden.
Die Redaktion.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag den 20. April: Diana von Solange. Große Oper in
5 Acten von Otto Prechtler; Muſik von E. H. z. S.
Nachdem ſich dieſe an ſchönen Stellen reiche Oper bei ihrer erſten
Aufführung (am Geburtsfeſte unſerer höſtchſeligen Großherzogin Alice)
die wärmſte Anerkennung des Publikums errungen hatte, ſtellten ſich
einer vielfach begehrten baldigen Wiederholung derſelben ſo mannich=
faltige
Hinderniſſe entgegen, daß wir erſt geſtern eine ſolche zu hören be=
kamen
.
Was die Aufführung ſelbſt betrifft, ſo verlief dieſelbe im Ganzen
glatt unter der ſorgfältigen Direction Schmidts. Aeußerſt lobens=
werth
war Herr Kraze (Heinrich) in Geſang und Darſtellung.-
Sicher und correct ſang Herr Hofmann die große Rolle des Fuegos;
nur müſſen wir ihn wiederholt auf eine deutlichere Textausſprache auf=
merkſam
machen. Fräulein Schrötter (Diana) ſchien nicht ganz dis=
ponirt
, trotzdem aber brachte ſie Einiges, wie z. B. das Lied im 3. Act,
zu ſchönſter Geltung. Das häufig ſtörende Detoniren des Herrn Berg
(Armand) wollen wir einer Indispoſition zuſchreiben, von welcher der
Sänger befallen ſchien und die uns wieder nicht dazu kommen ließ,
ſeiner ſchönen Stimmmittel einmal von Herzen froh zu werden.
Friſch und einfach ſang Fräulein Czerwenka die kleinere Rolle der
Katharina, und auch die übrigen Mitwirkenden thaten ihr Beſtes; eine
beſondere ehrenvolle Erwähnung verdienen die 4 Troubadours, die
für ihre ſchöne Leiſtung reichen Beifall ernteten.

Polizei=Bericht.
Verhaftet wurden 10 Perſonen. Ein hieſiger Schuhmacher,
dem ein bei ihm eingemiethetes Frauenzimmer, da ſie ihre ruckſtändige
Miethe nicht bezahlen konnte, verſchiedene Schmuckſachen unter der Be=
dingung
, dieſelben ſpäter wieder einlöſen zu können, bei ihrem Abzug als
Pfand zurückgelaſſen hatte, verkaufte dieſe Werthſachen, weßhalb er in
Unterſuchung gezogen iſt.
Drei chemiſch unterſuchte Milchproben er=
gaben
als Reſultat: 2 ziemlich gut; 1 theilweiſe abgerahmt.

Hierzu für Nichtpoſtabonnenten eine Beilage. Betr.: Einiges über den hieſigen Hausfrauen=Verein.

C
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ][ ]

Einiges über den hieſigen Haugfrauen=Verein.
(Deſſen General=Verſammlung betr.)

So wenig ergötzlich es ſein dürfte, wenn in ein und
demſelben Gemeinweſen die Bürger, welche zur Förderung
des allgemeinen Wohlſtandes, auf ein gegenſeitig wohl=
meinendes
, achtunggebietendes Zuſammenleben angewieſen
ſind, ſich anfeinden, - indem Intereſſen angegriffen wer=
den
, welche ſich auf wohlerworbene Rechte ſtützen,
ſo
nothwendig erſcheint es, Angriffe, - welche jeden halt=
baren
Grundes entbehren, entſchieden abzuweiſen, und die
wahre Sachlage zu beleuchten.
Der Gerechtigkeitsſinn eines Mitgliedes des hieſigen
Hausfrauen=Vereins ermöglichte es uns, den Verlauf der
am 10. vorigen Monats ſtattgehabten Generalverſamm=
lung
kennen zu lernen. - Das Bewußtſein, hierbei zu
einer wenig ſachverſtändigen Kritik herangezogen worden
zu ſein, veranlaßt die hieſigen Colonialwaarenhändler, im
Intereſſe des wahren Sachverhaltes einige Aufklärungen
folgen zu laſſen.-
Es wird wohl Jeder, der einigermaßen Intereſſe
hierfür hat, wiſſen, daß der Kaufmannsſtand die Geiſtes=
arbeit
mit der des Körpers vereinigt, - daß der Kauf=
mann
ebenſo wiſſenſchaftlich gebildet, wie er gleichfalls
mit der Hände=Arbeit bekannt ſein muß. Nicht zu ver=
kennen
iſt die Mühe und Laſt, die Aufreibung mit welcher
der Kaufmann Tag für Tag von früh Morgens bis in
die Nacht ſeinen Geſchäften nachgehen muß, mit welchen
Sorgen er zu kämpfen hat, um all den Verbindlichkeiten
gerecht werden zu können; Verbindlichkeiten welche
gleich den Steuern nach Verfall erledigt werden müſſen.
Wie doppelt ſchwer wird es dem Kaufmann von Seiten
des Publikums gemacht, um einerſeits den Lieferanten,
andererſeits die vielfachen Anſprüche des Conſumenten zu=
frieden
zu ſtellen. Kann es dem Kaufmann alsdann
als Verbrechen ausgelegt werden, wenn er darauf bedacht
iſt ſein Vermögen zu vergrößern, wenn er ſich des ſchwer
erworbenen Verdienſtes erfreut? - Gewiß nicht! an=
ders
jedoch ſcheinen die Anſichten des Hausfrauen=Vereins
zu ſein, welcher in ſeiner Generalverſammlung dem Kauf=
manne
beinahe die Exiſtenzberechtigung abgeſprochen hat.
Von welcher Idee auch die Gründer dieſes Vereines
geleitet worden ſein mögen, ſo iſt doch mit Beſtimmtheit
zu erkennen, daß die jetzige Verwaltung auf Wege hin=
treibt
, welche mit den Intentionen des Vereins wohl im
Einklange ſtehen könnten, - jedoch in ihrer, jede geſunde
Geſchäftsentwickelung lähmenden, unpaſſenden Oppoſition,
auf Anerkennung von Seiten des großen Publikums kaum
Anſpruch erheben dürfte. In welch wenig wohlmeinen=
der
Weiſe wird den hieſigen Kaufleuten ihr Beſtes,
die Reellität - genommen; oder ſollte ein

Kaufmann ohne Waarenkenntniß für die Güte ſeiner
Conſum=Artikel einſtehen können? - niel Es wurde
behauptet, daß den hieſigen Kaufleuten, welche ſich zum
größten Theil erſt nach der Gründung des Vereins (1874)
etablirt, die nöthige Waarenkenntniß mangle, daß hin=
gegen
, - man höre - die Hausfrauen infolge
des fortwährenden Umganges mit Waaren
den ünterſchied beſſer zu treffen wüßten.
Eine vernünftige und praktiſche Hausfrau wird gewiß
ſich ſelbſt nichts weiß machen, - aber einer ganzen Ver=
ſammlung
von Damen ſolchen Weihrauch zu ſtreuen, mag
eher von größerem Erfolg begleitet ſein.
Die trotz den herrſchenden Mißſtänden ſehr bedeutende
Abnahme des Conſums im Hausfrauen=Verein wird mo=
tivirt
: 1) durch dieſchlechten Zeiten; 2 durch
und
das Fehlen höherer Protection,
endlich 3) durch die ungerechtfertigte Agi=
tation
der Kauflente und der Preſſe.
Dieſe drei Punkte einzeln in's Auge gefaßt, ſo er=
ſcheint
als der vernünftigſte Grund zur Abnahme des
Conſums ganz gewiß - die ſchlechten Zeiten-
unter
deren Einfluß das ſolideſte Geſchäft zu leiden hat;
warum ſollte einem Unternehmen, wie der hieſige
Hausfrauen=Verein, auch ein beſſeres Loos beſchieden ſein ?
Die Zeitverhältniſſe allein ſind aber bei dieſem Verein
nicht maßgebend und einwirkend auf die Proſperität, ſein
Geſchäft hängt vielfach von jener Protection ab,
einer Protection, welche hinſichtlich der durch ſie
ſchwer geſchädigten hier beſtehenden ſoliden und reellen
Geſchäften, nicht ſtark genug verurtheilt werden kann.
Der Verein begnügt ſich aber nicht nur mit dieſer
Stütze, welche ſich vorwiegend aus den höchſten Kreiſen
rekrutirt, ſondern er ſcheut ſich nicht Schaaren von Wer=
bern
auszuſchicken, um nicht allein aus hieſigen Bürgern
Proſelyten zu machen, - ſelbſt Neuankommende ſind nicht
ſicher vor dem Ueberredungstalent dieſer Sendlinge.
Daß nun trotz dieſer tadelnswerthen Handlungsweiſe die
Frequenz des Locales, und in Folge deſſen der Conſum
eine ſtarke Abnahme aufzuweiſen hat, wird in dritter Linie
dem - ungerechten Agitiren der Kaufleute
und der Preſſe - in die Schuhe geſchoben. - Der
ungerechten Agitation der Kaufleute,
welch reizende Naivetät gegenüber den vorerwähnten, von
keinem Mitgliede zu leugnenden Thatſachen. - Werden
die Agitationen beider Partheien gegenüber geſtellt, ſo muß
das öffentliche Urtheil das Vorgehen der Kaufleute als
ebenſo berechtigt wie anſtändig anerkennen, - dagegen
läßt dasjenige des Hausfrauen=Vereins, welcher in ſeinn

[ ][  ]

Mitgliedern die beſte Geſellſchaft repräſentirt, durchaus
nicht das ſonſt ſtark betonte noblesse oblige vermuthen.
Das ſo ſchöne Prineip der Baarzahlung, welches mit
Recht zum Gegenſtand einer eingehenden Beſprechung ge=
macht
wurde, darf gewiß nicht übergangen werden, da es
ſich ganz vorzüglich zur Characteriſirung des hieſigen Ge=
ſchäftes
eignet. Die Anſicht des Vereins über die
Stellung der Kaufleute zu dieſem Hauptnerv eines glatten
Geſchäftes iſt jedoch - ſehr irrig, kein praktiſcher
Kaufmann wird den Vortheil und die Macht der Baar=
zahlung
beſtreiten.- Die unvorſichtig geſtellte Gewiſſens=
frage
,
daß die verehrlichen Damen gewiß
mnicht außerhalb des Vereins kaufen,
d. h. borgen, nur wenn ſie kein Geld
hätten, - daß dies nicht möglich wäre,
vohne dem Principuntrenzuwerden=
wird
manche Zuhörerin unvorbereitet getroffen haben.
Es iſt leider nur zu wahr, daß dieſem Pricip ſo lange
gehuldigt wird, als Geld im Beutel iſt, daß dem Kauf=
mann
, und oft ziemlich unverblümt zugemuthet wird, was
der Verein principiell nicht dulden darf, was der Ruin
deſſelben wäre. Niemand kann leugnen, daß dieſe un=
ſeligen
Zuſtände einen ſchweren Druck auf alle Geſchäfte
ausuben, daß das Vertrauen bald nur noch Illuſion ſein
wird.
Auf gleicher Höhe mit den Auſichten über Geſchäfts=
uſance
, ſteht bei dem Verein die Steuerfrage.
Daß dieſe, für jeden Geſchäftstreibenden höchſt wichtige
Frage in gleich ſelbſtverſtändlicher Weiſe behandelt wurde
iſt nicht zu verwundern. Selbſt die bisher zu zahlende
Minimalſteuer iſt dem hieſigen Hausfrauen=Verein ſchon
zu hoch, um wie gerechtfertigter erſcheint alsdann die
Entrüſtung, wenn man es wagen ſollte, dieſem Verein
das richtige Maaß zuzumeſſen.
Es wurde in dieſer General=Verſammlung erläutert,
daß die Einnahmen der vielfach vertretenen armen
Penſionärs=Wittwen und Waiſen und ſonſtigen armen
Mitgliedern bei Heller und Pfennig be=
kannt
(2), daß dagegen beim Kaufmann alles nur auf
Vermuthungen baſire,
daß deſſen Gewinn
gar nicht nachgewieſen werden könne;
es argumentirt
ſich hieraus, daß die richtige Beſteuerung dieſes Vereins
ſogar eine Ungerechtigkeit wäre. Jeder Handeltreibende
weiß aber genügſam, daß, ſobald er Geſchäfte betreibt,
mags mit oder ohne Gewinn ſein,
ſei es Haus=
frauen
=Verein oder Kaufmann, - er zur Steuer=
zahlung
entſprechend ſeinem Umſatze, reſp. Gewinn heran=
gezogen
wird. Wenn uun der Hausfrauen=
Verein einen Umſatz von 169000 Mk. er=
zielt
, - wenn er von dem Ueberſchußlt.
8. 7 des Statuts, 1) eine Dividende von
ca. 15 pCt. des Betrages vertheilt, 2 bei
verſchiedenen Sparkaſſen Einlagenmacht,
- und endlich 3) gar noch eine nicht unbe=
deutende
Summe zur Prämiirung ver=
dienſtvoller
Dienſtboten verwendet,
(deren Zweckmäßigkeit für ſämmtliche Mitglieder ſehr in
Frage ſteht) - ſoll dies vielleicht nicht als
Gewinnzu betrachtenſeinz -E3 iſt Thatſache,
daß der Verein auf demſelben Standpunkte ſteht, wie der
Kaufmann, daß er nicht beſſer und nicht billiger

verkauftwiedieſer, und daß demgemäß ein dem
Umſatz entſprechender Gewinn reſultirt. Jedes gewinn=
bringende
Geſchäft war ſeither einer verhältnißentſprechen=
den
Steuer unterworfen. Warum der hieſige
Hausfrauen=Verein bis jetzt eine Aus=
nahmemacht
, - iſt ein Räthſell Das ab=
olute
Recht verlangt, daß dieſer Verein
entſprechend ſeinem Umſatze reſp. Gewinn
beſteuert wird, und muß es als allge=
meines
Recht betrachtetwerden, dieſe Be=
ſteuerung
herbeizuführen!
Wir erlauben uns noch den Rechenſchaftsbericht wie
die Geſchäftsabwickelung im Allgemeinen einer genaueren
Betrachtung zu unterziehen.
Da dieſer Verein keine juriſtiſche Perſon,
alſo von keinem Lieferanten noch Mitgliede, - wie ſolche
ſich laut 8. 23 des Statuts ausdrücklich aller Forderungen
auf dem Rechtswege begeben
zu belangen iſt, muß
uns die Art und Weiſe, wie der Rechenſchaftsbericht vor=
gelegt
wurde, doppelt unverantwortlich erſcheinen. Ein
pünktlicher Verwaltungsrath hätte unbedingt den Rechen=
ſchaftsbericht
in mehreren Exemplaren zur Vertheilung
gelangen laſſen müſſen, auch wenn er ſich von der
Auffaſſungsgabe ſeiner Mitglieder nicht ganz überzeugt
hielt. Anſtatt einen klaren Ueberblick zu gewähren,
wurde die Verleſung der einzelnen Conti ſo zu ſagen als
Nebenſache behandelt. Wir finden hierbei auch ganz
merkwürdige Zahlen, ſo 3. B. ein Conto für Flaſchen=
bruch
und Emballagen, belaſtet mit 433 Mk.,
ein für einen tüchtigen Kaufmann unlösbares Rechen=
exempel
. Weiter iſt vergebens nach einem Conto für
Localmiethe zu ſuchen, - oder ſollte der Betrag
hierfür unter den Mehrausgaben für Verwaltungskoſten
- ( Zulage für den Magazinier 600 Mk.) zu finden
ſein? - Die übrigen Zahlen ſind ebenſo undeutlich und
laſſen auf wenig Verſtändniß für kaufmänniſche Accurateſſe
ſchließen.
Daß der hieſige Hausfrauen=Verein mit Mitteln,
welche keinen ſchmeichelhaften Namen verdienen, in das
Lebensintereſſe des Kaufmannsſtandes eingreift, ohne ſich
durch das ungerechte einer ſolchen Handlungsweiſe ab=
ſchrecken
zu laſſen, iſt ein trauriges Zeichen der Zeil.
Der Kaufmann trägt kein Verlaugen nach dem Ver=
mögen
ſeines Mitbürgers, er ſieht auch nicht mißgünſtig
auf deren Verdienſt, - im Gegentheil, kein anderer als
der Kaufmannsſtand konnte die erhöhten Beſoldungen
unſerer Staatsbeamten freudiger begrüßen; deswegen
glaubt er aber auch von dieſer Seite, auf ein gleich wohl=
meinendes
Entgegenkommen rechnen zu dürfen.
Zum Schluſſe betonen wir, daß ſich
unſer Proteſtnicht gegen Conſumvereine
al 3 ſolche richtet, da uns wohlbekannt iſt,
daß ſiegeſetzlichzuläſſig; -wir proteſti=
reugegen
das mitunter unwürdige Gebah=
ren
dieſer Vereine und Theile ſeiner
Mitglieder; - wir proteſtiren ferner
mit aller Energie gegen die ungerechte
Beſteuerung dieſer Vereine im Gegenſatz
zum Kaufmann, und werdenmit allen uns
zu Gebote ſtehenden Mittelnproteſtiren,
bis der Gerechtigkeit volle Genüge ge=
leiſtetſeinwird
.

Verein zur Wahrung kaufmänniſcher Bechte und Intereſſen
für Darmſtadt a Beſſungen.

Hofbuchdruckerei von Heinrich Kichler in Darmſtadt