Darmstädter Tagblatt 1879


03. April 1879

[  ][ ]

darmſtaͤdter Ta0
LGII

(Frag= und Anzeigeskatt.)

Abonnementspreis
jährlich 6 Mark inc. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incl. Poſtauflichlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expediton, Rheinſtr. Nr. V.
in Beſſungen von Friedr. Bloßer,
Holzſtraße Nr. 18. lowie audwärtz
von allen ſoliden Aunoneen= Expe=
ditlonm

142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Lreigamts, ſowie des Großh. Polizelamts Parmſtadt.
W66.
Donnerstag der 3. April
1879

Zu publiciren iſt aus dem Regierungsblatt Nr. 8:
Finanzgeletz für die Etatsjahre 1879180. 188081 und 188182.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt auf Grund von Schul=
zeugniſſen
.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzeuguiſſe die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt nach=
ſuchen
wollen, werden hierdurch auf die nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vorſchriften, mit dem Anfügen
aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige Geſuche ohne Weiteres zurückgegeben werden.
1) Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Commiſſion nur dann anzubringen, wenn der ſich Meldende im
Großherzogthum Heſſen geſtellungspflichtig iſt. d. h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort hat.
2) Die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt darf nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr und muß ſpäteſtens bis
zum 1. Februar des Jahres nachgeſucht werden, in welchem der ſich Meldende das 20. Lebensjahr vollendet. Der Nachweis
der Berechtigung zum einjährigen Dienſt iſt bei Verluſt des Aurechts ſpäteſtens bis zum 1. April deſſelben Jahres zu er=
bringen
.
3) Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchriebeu ſein und iſt hierzu ein Bogen in Actenformat (nicht Brief=
papier
) zu verwenden. Auch erſcheint es zweckdienlich, wenn ſtets die nähere Adreſſe angegeben wird.
4) Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
2. Geburtszeugniß;
b. ein Einwilligungs=Atteſt des Vaters oder Vormundes mit der Erklärung über Bereitwilligkeit und Fühigkeit den
Freiwilligen während einer einjährigen activ n Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten und zu verpflegen;
c. ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches für Zöglinge von höheren Schulen (Gymnaſien, Realſchulen, Progymnaſien
und höheren Bürgerſchulen) durch den Direktor der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizei=
Obrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
d. das Schulzeugniß.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
Zu poſ. b: daß in dem Einwilligungs=Atteſt die Erklärung des Baters oder Vormundes, in der Lage zu ſein, den Frei=
willigen
während des einjährigen Dienſtes unterhalten zu können, nicht fehlen darf.
Zu poſ. d: daß die Schulzeugniſſe, mit Ausnahme der Reiſezeugniſſe für die Univerſität und die derſelben gleichgeſtellten
Hochſchulen und Reiſezeugniſſe für die Prima der Gymnaſien und Realſchulen l. Ord., ſämmtlich nach dem Schema 17 zur Er=
ſatz
=Ordnung (I. Theil der Wehr=Ordnung vom 28. Septbr. 1875 Reg =Bl. Nr. 55 von 1815) ausgeſtellt ſein müſſen.
Im Uebrigen wird auf die Beſtimmungen der 88 88, 89, 90, 93 und 94 der angeführten Erſatz=Ordn. verwieſen.
Darmſtadt, im December 1878.
Großherzogliche Prüfungs=Commiſſion für einjährig Freiwillige.
Der Vorſitzende:
Spamer.
B e k a n n t m a ch u n g.
das Meſſeſtandgeld betr.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 13. Februar d. J3. und mit Genehmigung Großherzoglichen
Miniſteriums des Innern vom 13. d. Mts. iſt das Standgeld für die in hieſiger Stadt halbjährlich ſtattfindenden Meſſen neu
regulirt worden. Es ſind nunwehr mit Wirkung von der diesjährigen Frühjahrsmeſſe einſchleßlich an zu entrichten:
a) für eine geſchloſſene Verkaufsbude:
per Längenmeter 3 M. - Pfg.
in einer Hauptreihe
in einer Zwiſchenreihe
50
b) füͤr eine offene Verkaufsbude, Schuhſtünde und dergl. bis zu 2 Quadratmeter 3

für jeden Quadratmeter mehr
50

per Quadratmeter 1 50
0) für eine Schau=, Schieß= oder Zuckerbude

162

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594

R 66

15 M. - Pfg.
c) für einen Waſſelwagen.
e) für einen Geſchirrplatz bis zu 2 Quadratmeier
50
50
für jeden Quadratmeter mehr
k) für arouſſelplätze iſt keine beſtimmte Taxe feſtgeſetzt. Dieſelben werden, ſofern die Stadtverordneten=Verſammlung
nicht eine Vergebung aus freier Hand eintreten läßt, etwa vier Wochen vor Beginn der Meſſe öffentlich verſteigert. Theile eines
Meters werden für einen vollen Meter gerechnet. Die Taxen verſtehen ſich für eine achttägige Meßperiode. Ein Unterſchied
zwiſchen Einheimiſchen und Fremden wird nicht gemacht. Garantie irgend einer Art wird von der Stadt nicht geleiſtet.
Man bringt dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß der Carouſſelplatz auf dem Ludwigsplatz, 10 Meter
im Durchmeſſer haltend, für die diesjährige Frühjahrsmeſſe Dienſtag den 8. April d. J, Vormittags 10 Uhr, auf unſerem
Büreau einer öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt wird und die Bedingungen jetzt ſchon daſelbſt eingeſehen werden können.
Für die Folge werden dieſe Verſteigerungen nur in der Darmſtädter Zeitung und im hieſigen Tagblatt veröffentlicht.
Darmſtadt, den 28. März 1875.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2690)
Ohly.

2770) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem über das Vermoͤgen des Dach
deckers Auguſt Aßmuß dahier der formelle
Concurs erkannt worden iſt, werden deſſen
ſämmtliche Gläubiger zur Aumeldung ihrer
Forderungen und Vorzugsrechte auf
Montag den 16. Juni 1879, Vor=
mittags
8 Uhr,
Zimmer Nr. 14, unter dem Rechtsnach=
theile
des ſtillſchweigend eintretenden Aus=
ſchluſſes
von der Conscursmaſſe vor unter=
zeichnetes
Gericht vorgeladen.
In dieſem Termin ſoll über Beſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes, eines Maſſe=
Curators, über Verſilberung der Maſſe,
Liquidität und Priorität der angemeldeten/
Forderungen ꝛc. berathen und beſchloſſen
werden. Von den weder perſönlich erſchei=
nenden
, noch durch gehörig Bevollmächtigte
handelnden Gläubigern wird unterſtellt,
daß ſie in obigen und allen ſonſtigen Be=
ziehungen
- auch hinſichtlich eines etwa
zu Stande kommenden Arrangements-
den
Beſchlüſſen der Mehrheit der erſchie=
nenen
Gläubiger ſtillſchweigend zuſtimmten.
Darmſtadt, den 24. März 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.R.:
Holzapfel,
Stadtgerichts=Aſſeſor.
Fruchtverſteigerung.
Freitag den 4. April, Vormittags
um 10 Uhr,
werden in Großherzoglicher Hofmeierei da=
hier
etwa:
400 Centner radenfreies Korn,
160 Waizen,
Hirſen,
40
40
Haidekorn,

parthieenweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. März 1879.
Großherzogliche Hofmeierei=Ver=
2579)
waltung.
Bekanntmachung.
Die auf den 21. April d. 3s., Nach.
mittags 5 Uhr, angeordnete Verſteigerung
der Immobilien der Georg Ludwig Geyer
Eheleute zu Beſſungen als Hofraithe und
Grabgarten Niedergaſſe - findet vorerſt
nicht ſtatt.
Beſſungen, den 31. März 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
2771)

Arbeits=Verſteigerung.
Samſtag den 5. d. Mts., Nachmit=
tags
um 2 Uhr,
werden nachſtehende Arbeiten an die We=
nigſtnehmenden
auf Ort und Stelle in
Akkord gegeben:
1) Das Ausbreiten des Grabenaushubs
auf der ſtädtiſchen Pallaswieſe,
2) die Planirung des alten Arheilger
Wegs,
3) die Planirung der auf das ſtädtiſche
Gelände hinter dem neuen Friedhof
gebrachten Erde.
Zuſammenkunft am Pallaswieſenhaus.
Darmſtadt, am 2. April 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
2772) Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Frau Carl
Seeger, Wittwe des Hofphotographen,
laͤßt dieſelbe das an der Hofraithe Karls=
ſtraße
Nr. 37 errichtete photographiſche
Atelier (den ganzeu Anbau)
Montag den 7. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
auf den Abbruch an Ort und Stelle
öffentlich meiſtbietend verſteigern.
Beſſungen, ſden 1. April 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
2773)
Weimar.

2774) Donnerſtag den 10. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr, ſoll auf gericht=
liche
Verfügung das zur Concursmaſſe des
Friedrich Stüber von Nieder=Beerbach
gehörige Vieh und die zur Maſſe gehörigen
Mobilien, als: 2 Pferde, 2 Kühe, 1 Kalb,
1 Mutterſchwein, 2 junge Schweine, 6
Hühner und 1 Hahn, ferner 1Wagen mit
Zugehör, 1 Pflug und 2 Eggen, Leitern
und ſonſtige Landwirthsgeräthe; ſodann Heu,
Stroh, Dickwurz, Kartoffeln, Wicken, Hafer,
Mehl ꝛc. gegen gleich baare Zahlung öffent=
lich
verſteigert werden.
Nieder=Beerbach, am 1. April 1579.
In Auftrag Großherzoglichen Landgerichts
Darmſtadt.
Großherzogliches Ortsgericht Nieder=
Beerbach.
Roß.
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eöffnen werden und bitten alle Interessenten uns mit ihrem
Besuche beehren zu wollen.
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den jetzigen Geschäftsverhältnissen entsprechend angekauftes
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Inſtituten die Einrichtung getroffen habe, daß größere Herrſchaftshäuſer, ſowie Reſtau
rateurs und Hotelbeſitzer unentgeltliche Placirung von Perſonal erhalten und con=
traktliche
Vereinbarungen darüber abgeſchloſſen werden.
Der An= und Verkauf von Geſchäfts= und Herrſchaftshäuſern wird zu ſoliden
Bedingungen vermittelt, desgleichen Wohnungs= und Penſionsgeſuche.
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16

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698
2788)

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Coßalgewerboerein Darmſtadt.
Freitag den 4. April, Abends 8 Uhr, im Gaſthaus zur Poſt dahier:
20. Verſammlung der Mitglieder.
Tagesordnung: Vortrag des Hrn. Profeſſor Dr. C. E. Thiel dahier über
die Juduſtrie der Nahrungs= und Genußmittel auf der Pariſer Weltaus=
ſtellung
1878. - 2) Verſchiedenes, insbeſondere auch Beſtimmung der Ausflüge
im Sommer und Herbſt l. J.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueren techniſchen Zeitſchriften werden
darin aufgelegt und der Fragekaſten wird am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 2. April 1879.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
RGREGtAOUAAGALONioan
Hr.
G 2789)
.
4
Lagerbier
14

4.3
wird Donnerſtag den 3. April in Zapf genommen.
Hi
8
RGSAAGGgAlgatGOueoriaaion

29

E
HSouS Hess. 6

4
Turner=Feuerwehr Beſſungen.
51.
t.
Hauptverſammlung
Samſtag den 5. April d. J. Abends 8½ Uhr
M
bei Gaſtwirth Fey.
Die Obmannschaft.

2676) Es wird ein anſtändiges Mäd=
chen
, welches häusliche Arbeiten verſteht,
zur Stütze der Hausfrau und zur Wartung
von Kindern geſucht. Näh. bei der Exped.
2729) Es wird alsbald nach Frankfurt
a. M. eine kräftige Amme geſucht, welche
noch die Pflege eines 2jährigen Kindes mit
übernehmen ſoll.
Näheres Hügelſtraße 63, 1 Stock.
2730) Berlo r e n.
Ein ſchwarz emaillirtes goldnes Me=
daillon
. Der redliche Finder wird gebeten,
daſſelbe gegen gute Belohnung in der Erp.
d. Bl. abzugeben.
2765) Ein älterer Herr ſucht eine ältere
Haushälterin für alle Arbeiten. 200 M.
Belohnung. Nur gute Zeugniſſe. Zu er=
fragen
bei der Expedition.
2769) Eine zweitſtillende geſunde
Schenkamme zum ſofortigen Eintritt ge=
ſucht
. Georgſtraße 12.
1793) Zwei Penſionäre finden freundl.
Aufnahme u. gute Penſion. Näh. i. d. Exp.
2434) Ein braber Junge kann in die
Lehre treten bei
J. Böttinger, Tapezier.
7 2791) Gr. Ochſengaſſe 24 wird täglich
Wäſche und Bügeln angenommen.

2792) Wegen Geſchäftsveränderung iſt ein
zFabrikbau
ganz oder getheilt zu vermiethen.
Offe ten an die Expedition d. Bl. unter
PB Nr. 2792.
2793) Ein Mädchen, im Kleidermachen
geübt, wünſcht in und außer dem Hauſe
Beſchäftigung. Geiſtberg 5.
2794) Ein anſtändiges Mädchen, welches
mehr auf gute Behandlung als hohen Lohn
ſieht, ſucht Stelle als Mädchen allein oder
als Hausmädchen. Nüh. Beſſ. Holzſtraße 2.
2795) Für einen mit guten Schulkennt=
niſſen
verſehenen Kuaben ſucht man auf
einem Büreau oder ähnlicher Stelle für die
Morgenſtunden Beſchäftigung.
Näheres
Lauteſchlägerſtraße 38.
2796) Eine einzelne Dame ſucht ein
möbl. Zimmer Promenade oder obere
Friedrichſtraße. Offerten unter L L. 2796
ſ an die Expedition.
2797) 1- 2 Arbeiter können Schlaf=
ſtelle
erhalten Schuſtergaſſe Nr. 17.
2764) Ein junger Kaufmann, der
ſeine Lehre in einem hieſ. Engrosgeſch. be=
ſtanden
, ſucht, geſt. a.9. Zeugn., anderweite,
Stelle Gefl. Anfr. beſ. d. Exped.

3 Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann, Niemanden
auf meinen Namen Etwas zu borgen ſoder
zu leihen, indem ich für Nichts hafte.
Chriſtian Ziſſel,
Garderobier im Gr. Hoftheater.
2
Dankſagung.
Für die vielen Zeichen der Verehrung
für unſere uns ſo unerwartet entriſſene
liebe Gattin, Mutter, Schweſter u. Schwä=
gerin
, wie für die ſo wohlthuende außer=
ordentliche
Theilnahme an dem uns betrof=
fenen
ſchweren unerſetzlichen Verluſt Allen
unſeren aufrichtigſten innigſten Dank.
Darmſtadt, den 2. April 1879.
Wilhelm Stern und Kinder.
Friedrich Krey und Familie.
Reallehrer.
Es wird für eine berechtigte
Lehranstalt nebst Pensionat ein unver-
heiratheter
Lehrer gesucht, welcher die
Realien und wenn möglich das Leichnen
in den mittleren Klassen zu lehren hätte.
Nähere Auskunft aut Anfragen unter
V6805 an Hanzenatein &
Vogler in Frankfurt a. M.

für ſämmtliche
8 Lunonoen exiſtirende
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
&am Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 3. April.
7. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Der Veilchenfreſſer.
Luſtſpiel in 4 Akten von G. von Moſer.
Perſonen:
von Rembach, Oberſt . . . Herr Wisthaler.
Valeska, deſſen Tochter
pr. Haſem.=Kläger
Sophie von Wildenheim, Wiw. yrReubke=Beilhae
Frau von Berndt,
Frau Steck.
Bictor von Berndt, deren Neffe Herr Fiala.
Reinhardt von Feldt, Refe=
rendarius

Herr Edward.
Frau von Belling Frau Eppert.
Herr von Golewski
Hr. Mendel.
Herr von Schlegel.
Herr Hartig.
Johann, Diener
Pb. Fr. v. Hr. Leib.
Minna, Kammerjungfer) BerndtFrl. Schütky.
Peter, Huſar, Victors Burſche Herr Franke.
Ein Unteroffizier
Hr. Schimmer.
Ein wachhabender Unteroffizier Hr. Dornewas.
Erſter ) Einjährig=Frei=
Herr Knispel.
Zweiter)
williger
Herr Lang.
Anfang halb . Uhr. Ende nach 9 Uhr.

Freitag 4. April.
Abonnement suspendu.
Benefiz des Hoftheater= und Hofmuſik=
Penſionsfonds.
Neu einſtudirt:
Iphigenia auf Tauris.
Tragiſche Oper in 4 Atten. Muſik von
Ritter Gluck.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Letzte Vorſtellung vor Oſtern

Jsraelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge).
Sanstag den 5April Zorabendgottesdienſt um 6 Uhr. Morgengottesdienſt um 84 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 8½ Uhr. - Gabbathausgang um 7 Uhr 20 M.

[ ][  ][ ]

599

Standesamtliche Nachrichten

R66

zu Beſſungen.
Geborene:
Am 26. Februar: Dem Maurer Peter Arnold ein S., Johann Jo=
ſeph
Valentin. Am 4. März: Dem Lohnkutſcher Franz Gölz ein S.
Am 5.: Dem Hautboiſten im 1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115 Louis Burk=
hardt
ein S., Georg. Am 7.: Dem Lakai Georg Schön ein S., Georg
Heinrich Ludwig. Am 4.: Dem Schmied iHeinrich Eichenauer eine T.,
Odrothea Friederike. Am 8.: Dem Hauswärter Philipp Heeb ein S.,
Ludwig. Am 9.: Dem Glaſer Simon Sieß eine T., Eliſabethe. Am 12..
Dem Landwirth Ludwig Maurer II. ein Sohn, Karl Heinrich.
Dem Kaufmann Karl Kreſſel ein S., Karl Ernſt Friedrich. Am 13.:
Ein unehel. S. Eine unehel. T., Margaretha. Am 19.: Dem Taglöhner
Friedrich Eckel eine T., Margaretha. Am 20.: Dem Bankbeamten Hein=
rich
Lippert eine T., Katharine Louiſe. Dem Trompeter im 2. Großh.
Dragoner=Reg. Nr. 24 Bartholomäus Schon ein S., Ludwig Wilhelm
Heinrich. Dem Diener Karl Friedrich Grenz eine T., Eliſabethe.
Am
21.: Dem Poſtunterbeamten Johann Jakob 2rth ein C., Ludwig. Am
23.: Ein unehel. S., Friedrich Heinrich. Am 24. Ein unehel. C., Ja=
kob
. Am 27.: Dem Maurer Wilhelm Berth I1. eine T., Anna Katha=
rina
. Am 29.: Dem Wachtmeiſter i. P. Nikolaus Scoralik eine T.,
Anna Chriſtina.

Eheſchließungen:
Am 6. März: Der Barbier Johann Georg Wolf, mit Katharina
Joſephine Schwalm dahier. Am 20.: Der Schreiner Adam Schneider
aus Nieder=Beerbach, mit Margaretha Bär von Darmſtadt. Am 30..:
Der Maurermeiſter Peter Meckel III., ein Wittwer dahier, mit Köchin
Johanna Caroline Walter, gebürtig aus Sechskiefern Provinz Schleſien.
Der Tapezier Friedrich Heinrich Ludwig Eigenbrodt, mit Johanna Maria
Katharina Wamboldt dahier.
Geſtorbene:
Am 1. März: Dem Schloſſer Karl Demmel ein S., Karl, 2 J.
5 M. alt. Am 2.: Dem Lehrer Ludwig Reichmann eine T. Charlotte,
1 J. 11 M. alt. Am 4.: Dem Schneider Cgydus Fehn ein S., Philipp,
5 M. alt. Am 5.: Dem Lohnkutſcher Franz Gölz ein S., 15 St. alt.
Am 7.: Dem Stabstrompeter i. P. Auguſt Finninger ein S., Jakob,
28 J. alt. Am 9.: Die Johannes Werner Wittwe geb. Winter, 71 J.
10 M. alt. Am 10.: Der Bildhauer Ferdinand Reinhardt, 69 J. 2 M.
alt. Am 15.: Ein unehel. S., 27 St. alt. Am 16.: Friedericke Röhrig
von Darmſtadt, 18 J. alt. Am 19.: Dem Buchdrucker Hermann Courths
ein S., Heinrich, 26 J. alt. Am 30.: Dem Hauptmann und Vorſtand
des Großh. Artillerie=Depots Rud=lph Stiefbold ein S., Eduard Alexander
Rudolf, 10 J. 11 M. alt.

8 129 der Gewerbeordnung.
Wegen der großen Bedeutung dieſes 8 erlauben wir uns, unſeren
Herrn Fachgenoſſen, welchen vielleicht die Sache noch nicht bekannt iſt,
das Nachſtehende zur Orientirung und Beherzigung mitzutheilen.
Nach Nr. 21 des XL. Jahrgangs der Baugewerks=Zeitung wurde auf
die Eingabe eines thüringiſchen Baugewerken=Vereins an ſeinen betreffenden
Magiſtrat, um Erlangung der Befugniß zur Ausfertigung von Lehr=
briefen
, von Letzterem nachſtehender Beſcheid gegeben:
Auf den gefälligen Antrag vom 20. d. Mts. betreffend Ausſtel=
lung
von Lehrbriefen, erwidern wir Euer Wohlgeboren ergebenſt, daß
unſeres Erachtens ein geſetzliches Hinderniß nicht entgegenſteht, wenn
der Vorſtand des hieſigen Baugewerken=Vereins gemäß 9 129 der Reichs=
Gewerbe=Ordnung vom 21. Juli 1869 - 17. Juli 1878 unter Anwen=
dung
des uns vorgelegten Formulars und unter Mitzeichnung des Lehr=
herrn
Lehrbriefe fur die von den Mitgliedern des Vereins
ausgebildeten und nach beendigter Lehrzeit als Geſellen entlaſſenen
Lehrlinge ausfertigt. Auch ſind wir auf Wunſch bereit, im Sinne des
8 129 a. a. O. dieſe Zeugniſſe koſten= und ſtempelfrei zu beglaubigen.
Wegen der vom Vorſtande auszuübenden Functionen der Ertheilung
von Lehrbriefen iſt es aber in Zukunft erforderlich, daß uns alljährlich
Anfangs Januar ein Verzeichniß der Vorſtandsmitglieder und der Mit=
glieder
des Vereins, ſowie eine Nachweiſung der ertheilten Lehrbriefe
eingereicht werden. Dieſe Befugniß des hieſigen Baugewerken=Vereins
ſchließt ſelbſtverſtändlich nicht aus, daß die dem Vereine nicht
angehörenden Lehrherrn des Zimmerer= und Maurer=Handwerks den von
ihnen unterwieſenen Lehrlingen auch ihrerſeits Zeugniſſe, gemäß 8 129
Abſ. 1 a. a. O. ausſtellen. Auch würden, wenn ſich hier Innungen der
Zimmer= und Maurermeiſter neben dem Baugewerken=Verein bilden
ſollten, dieſen das Recht der Lehrbriefausſtellung ebenfalls zuſtehen.
Wir geben deßhalb gefälliger Erwägung anheim, ob der Verein, um
letzterer Eventualität zu begegnen, ſich nicht unbeſchadet ſeiner Zugehö=
rigkeit
zum Centralverbande als hieſige Innung, gemäß 8 97 a. a. O.,
conſtituiren und ſich ſo die ihm gebührende Stellung ſichern will."
Die Auffaſſung des Magiſtrats, wie es allerdings nicht anders vor=
auszuſehen
war, da ſie nach dem Wortlaut des Geſetzes wohlbegründet, be=
ſtärkt
immer mehr unſere Bedenken, auf Grund der beſtehenden Ge=
werbeordnung
jetzt ſchon im Baugewerbe Innungen zu gründen.
Wir können uns deßhalb nicht verſagen, unſeren Herrn Collegen,
welche ſich jetzt ſchon für Gründung von Innungen intereſſiren, noch=
mals
warm zu empfehlen, mit ihrem Eifer und guten Willen haushäl=
teriſch
zu Werke zu gehen, um nicht an den vielen Mißhelligkeiten und
Unannehmlichkeiten, wie der vorliegende Fall zeigt, allzufrühe zu ſcheitern.
Die Zeit wird nicht mehr allzuferne ſein, welche die Verhältniſſe endlich
klären wird.
Jedenfalls wird die 7. Delegirtenverſammlung des Verbandes deut=
ſcher
Baugewerksmeiſter, welche am 20. bis 22. April er. in Kaſſel tagt
und mit vieler Mühe und Sorgfalt vorbereitet iſt, ein klares Licht über
die Wünſche und Bedürfniſſe des geſammten deutſchen Baugewerbeſtandes
werfen, und wir können feſt überzeugt ſein, auch an betreffender Stelle
wohlwollendes Gehör zu finden.
Der Staat will allerdings dem Gewerbe wohl, allein die richtigen
Anhaltspunkte fehlen ihm, dieſe müſſen erſt eingebracht werden, um be=
rückſichtigt
werden zu können und glauben wir, daß die Verkörperung
unſerer Geſammtwünſche nicht beſſer ausgedrückt werden kann, als ge=
rade
durch dieſe Delegirtenverſammlung. Soviel wir hören, werden als
Hauptgegenſtände zur Verhandlung kommen: Reorganiſirung von Bau=
gewerksſchulen
, Einführung der fakultativen Meiſterprüfung
unter ſtaatlicher Aufſicht, Ausſtellung von Prüfungszeugniſſen
für techniſche Hochſchulen, Erlangung von Corporationsrechten für die
Baugewerks=Vereine, Einwirkung auf die Baupolizei=Verordnung, Un=
terſuchung
über die Mängel im Submiſſionsweſen, und
viele andere wichtige Fragen, welche das Baugewerbe berühren.

Wir empfehlen deßhalb unſeren Fachgenoſſen, da die regſte Be=
theiligung
gewünſcht wird, die Verſammlung zu beſuchen und zu hören,
denn es iſt jedenfalls von großem Intereſſe, die Ideen anderer Collegen
auch kennen zu lernen, um bei Verſchmelzung derſelben ein für uns Alle
paſſendes Ganze zu Stande zu bringen.
Nach der uns zugegangenen Mittheilung ſind Gäſte herzlichſt will=
kommen
geheißen.
Die Beſchlüſſe dieſer Verſammlung werden gewiß nicht verfehlen, die
Herrn Mitglieder unſeres Reichstages zu der Anſicht zu bewegen, end=
lich
den Wunſchen des geſammten deutſchen Gewerbeſtandes volle Rech=
nung
tragen zu müſſen.
L-

Vermiſchte Mittheilungen.

Darmſtadt, 3. April.
Poſtperſonalveränderungen. 1) Angeſtellt iſt: der
Poſtpraktikant Schlegel in Worms als Poſtſekretär und der Poſtaſſi=
ſtent
Albrecht in Darmſtadt als Kanzliſt. 2) Verſetzt ſind: die Poſt=
ſekretäre
Wolffgramm von Mainz nach Stettin, Schrader von
Rheine nach Mainz und Zeisberg von Caſtel bei Mainz nach Darm=
ſtadt
. 3) In Ruheſtand getreten iſt: der Poſtverwalter Volk in Rei=
chelsheim
im Odenw. 4) Geſtorben iſt: der Poſtexpediteur i. P. Fendt
in Hungen.
Der Poſt= und Telegraphendienſt in Beſſungen iſt
nunmehr in das neben dem Großh. Herrngarten befindliche Gebäude
Nr. 69 der Karlsſtraße verlegt.
k Das geſtern im Saalbau abgehaltene 2. große Mozart= Con=
cert
mit Orcheſter fiel glänzend aus. - Herr de Haan ſtellte das
Programm aus Werken lebender Meiſter zuſammen, was eine
ſehr intereſſante Aufgabe war und erwähnen wir die Namen Mangold,
Brahms, Brambach, Bruch, de Lange, Guſtav Schmidt, Gernsheim und
Büchler. Von größeren Werken erfreuten ſich die Rhapſodie von Brahms
und Mangolds preisgekrönte Compoſition: Die Weisheit des Mirza
Schaffy eines durchſchlagenden Erfolges. Wenn es im vorjährigen großen
Concerte auch Leute gab, die in der Rinaldo=Compoſition von Brahms
eine etwas ſchwer verſtändliche Muſik finden wollten
ſo müſſen wir
doch heute conſtatiren, daß wir in der Rhapſodie ein Werk gehört haben,
das in ſeiner ganzen Ausführung ſo gefühlvoll und ſo großar=
tig
iſt, daß eine wahre Weihe uber der Compoſition zu ſchweben ſchien.
Mangolds Compoſition iſt ja längſt als gediegenes Werk bekannt
und die dem Componiſten eigenen, ſtets friſchen und anmuthigen Me=
lodien
kamen zur ſchönſten Geltung. Die Leiſtungen des Herrn Zaun
ſowie der Herren vom Mozart=Quartett waren recht gut. - Fritz Gerns=
heim
war durch ſeinen Siegesgeſang Germania gut vertreten; die
ſehr wirkungsvollen, aber wiees ſchien, ſchwierigen Chorein=
atze
und Recitativen kamen präcis zur Ausführung und hoben ſich
ſehr effectvoll aus dem Ganzen hervor. Die 2 Chöre von Büchler
bleiben ſtets Lieblingskinder des Mozartvereines, wie auch die 2 Volks=
lieder
von Schmidt recht ſtimmungsvolle Compoſitionen ſind. - Von
ganz coloſſaler Wirkung waren die 2 Chöre von Brambach; neben ſchö=
ner
Compoſition iſt hier die deutſche Kraft und Stärke klargeſtellt und
es war eine Luſt, wie dieſe geſunden Männerſtimmen ſo recht eingriffen.
Max Bruch fand eine würdige Vertretung in einem Theil aus Frit=
0f Ingeborg's Klage.
Als Pianiſt lernten wir Herrn Profeſſor
de Lange aus Cöln kennen, welcher ſeine eigene Compoſition vortrug,
es iſt unzweifelhaft, daß wir es hier mit einem bedeutenden Virtuoſen
zu thun haben, der ſich auch als Componiſt durch Originalität und guten
Geſchmack ſehr auszeichnet;
ſein Concert iſt auf breiter Baſis aufge=
baut
, bringt ſchöne Motive und wirkt durch die ſchön fugirten Sätze
ſehr gut. Die Sopranpartien befanden ſich in den bewährten Händen
der Frau Mayr=Olbrich, welche auch diesmal wieder durch glocken=

[ ][  ]

R
600
reine Stimme und gediegene Vortragsweiſe excellirte.
gewonnen und war dieſes Engagement als ein überaus glückliches zu be=

Bei bedeutendem Umfang der Stimme kamen die
zeichnen.
Theile der Rhapſodie ſowie 3 weitere Lieder von Brahms ſo wunderbar
ſchön zur Geltung, daß wir mit Herren Profeſſor Roquette völlig über=
einſtimmen
, wenn er nach Schluß des Concertes bei Gelegenheik eines
Toaſtes behauptete es ſei nicht recht, daß unſere Altiſtin den Namen
Hahn führe, denn ſie ſei eigentlich eine wahre Nachtigall.
Beide Damen ernteten reichen Beifall. Selten haben ſich in einem
Concertſaal gleichzeitig ſo viele bedeutende Männer zuſammen=
gefunden
als bei dieſer Aufführung; neben unſeren einheimiſchen Meiſtern
kamen Brahms, Stockhauſen, Dr. Krug, der talentvolle Stipendiat der
Mozart= und Beethovenſtiftung, Bodenſtedt, der Dichter von Mirza
Schaffy hierher. Der Dirigent des Mozartvereins hat mit Aufſtellung
und Durchführung ſeines Programmes einen Ehrenabend mehr zu ver=
zeichnen
. Neben dem Mozart=Chor gebührt der Liedertafel noch volles
Lob für deren tüchtige Unterſtützung der ſchönen Sache. Der Mozart=
verein
hat mit Einführung dieſer Concerte eine Bahn betreten die ihm
alle Ehre macht. Vielleicht bringt der geſtrige Abend auch weitere
active Herren!
Auf den am Freitag Abend im gewohnten Lokale ſtattfindenden
Vortrags=Abend des Lokalgewerbvereins machen wir als
den letzten in diesjähriger Winter=Saiſon, beſonders aufmerkſam.
Eingeſandt. Bei den gegenwärtigen ſo wohlthuenden Frühlings=
lüften
macht ſich die Ausdünſtung mehrerer in der Rheinſtraße befind=
lichen
Kanäle in doppelt unangenehmer Weiſe bemerkbar, ſo daß es in
ſanitärer Beziehung erwünſcht wäre, wenn durch baldige Reinigung
dieſem Mißſtande Abhülfe geſchaffen würde.
Wie uns mitgetheilt wird, iſt für die dringendſten Bedürfniſſe
der Nothleidenden im Speſſart bereits hinreichend geſorgt und werden
hie und da ſchon die in ähnlichen Füllen beobachtete Erfahrungen gemacht,
daß die Leute anfangen ſich auf die Unterſtützungen zu verlaſſen, wodurch
der edle Zweck der Geber ſich in ſein Gegentheil verkehrt.- Von weite=
ren
Gaben dürfte ſonach jetzt abzuſehen ſein.
Beſſungen. Der ältere Geſangverein hielt verfloſſenen
Samstag in der Reſtauratipn Markwort für dieſen Winter ſeine letzte
Abendunterhaltung. Dieſelbe fiel in jeder Beziehung auf das Be=
friedigendſte
aus. Die Chöre waͤren gut einſtudirt, und wurden präcis
vorgetragen. Ueberhaupt muß man dem Dirigenten Herrn Hofmuſikus
Planz das Verdienſt laſſen, daß der Chor unter ſeiner Leitung ſowohl
in nümeriſcher Hinſicht, als auch in Leiſtungsfähigkeit bedeutend gewon=
nen
hat. Möge Herr Planz ſo fortfahren, und nicht ermüden immer
Vollkommeneres zu leiſten. Die übrigen müſikaliſchen Vorträge erndeten
reichen Beifall, ganz beſonders ein Schüler des Herrn Planz, der 11jährige
Sohn des Herrn Buchhalter Glöckner, welcher mit ſeinem Vater eine
4händige Sonate von Diatelli mit Kraft und Gewandtheit vortrug.
Nach den muſikaliſchen Productionen, wurden die beiden Luſtſpiele:
Monſieur Herkules! von G. Belly, und Die Heirath durch einen Hut
von G. A. Goerner gegeben. Sämmtliche Mitwirkende befriedigten voll=
ſtändig
durch ihre Leiſtungen. Die Rollen waren gut einſtudirt, und
wurden mit Verſtändniß und Gewandtheit durchgeführt. Beſonderer
Dank gebührt den beiden Vorſtandsmitgliedern, den Herren J. D. und
W. B., welche das ganze Arrangement und die Einſtudirung beſorgte.
Wir hoffen, daß dieſe Herren noch recht oft dieſes mühevolle Amt über=
nehmen
, um den Mitgliedern gleiche frohe Stunden zu bereiten. Küche
und Keller der Reſtauration ließen nichts zu wünſchen übrig, ebenſo war
die Bedienung unter der ſicheren und Umſichtigen Leitung des Oberkellners
Karl, vortrefflich. Wir können bei dieſer Gelegenheit nicht umhin, den
Wunſch auszuſprechen, daß von Seiten des Publikums das ſchöne Eta=
bliſſement
, namentlich im Sommer, recht beſucht werde, beſonders da
Fräu Wittwe Markwort ſtets beſtrebt iſt, allen gerechten Anſprüchen und
Wünſchen ihrer Gäſte, freundlichſt und bereitwilligſt zu entſprechen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 1. April. Zum Erſtenmale: Zwiſchen den Schlach=
ten
. Schauſpiel in 1 Akt von Biörnſtierne Biörnſon. (In Scene ge=
ſetzt
von Herrn Oberregiſſeur Wünzer.)
Ein düſteres, auf dem Grunde einer wilden und ſchrecklichen Zeit
aufgetragenes Gemälde, aus welchem die Charaktertüchtigkeit eines durch
unſelige Mißverſtändniſſe entzweiten und durch gegenſeitige Erkennung
um ſo feſter aufs Neue verbundenen Ehepaares und der norwegiſche
König Cverre in tragiſcher Heldengröße hervorſtrahlen, um in die letzte,
heilbringende Entſcheidungsſchlacht hinüberzuleuchten. Das Stück erhält,
gleich einer Ballade im Stil der Nordländer, Angelſachſen und Schotten,
durch ſeine knappe Form den Zuhörer beſtändig im Athem bangen Er=
wartens
. Die Zuſammenhänge unter der einzelnen Fäden des Angedeu=
teten
und Geſchehenden werden durch einmalige Vorſtellung nicht durch=
aus
klar; man wünſcht das Schauſpiel noch einmal, vielleicht noch einige=
mal
zu hören, um es vollkommen zu ergreifen und in den Geiſt auf=
zunehmen
. Dieß mag als ein dramatiſcher Fehler gelten; aber die aus=
ſtellende
Kritik verſtummt, ſie neigt die Fahne vor einem Dichter.
Hier iſt alles kernhafte Wirklichkeit, und doch athmet in allen Zügen
der Darſtellung ein Hauch, der uns vom Drucke des wirklichen Lebens
Redaction und Verlag: L. C.

66.
befreit. Die Charaktere treten in feſten, kühnen Umriſſen vor uns hin;
Für die Altpartie war Fräulein Hahn, eine Schülerin von Stockhauſen ihre geizige, faſt epigrammatiſche und doch ſeelenvolle Sprache iſt der
primitive Ausdruck menſchlicher, von keiner falſchen Kultur angekränkel=
ter
Gedanken und Empfindungen. Die darſtellenden Künſtler, die Herren
Wünzer (König Sverre), Edward (Halvard Gjäla), Werner ( Thor=
kel
), Mendel (Eindride) u. ſ. w., und Fräul. Berl (Inga) waren
in ihrem Elemente und ſpielten mit ſichtbarer Liebe und beſtem Erfolge.
Eine prachtvolle Erſcheinung bot Herr Wünzer am Schluſſe, wo er als
der gefeierte Nationalkönig hervortrat. Fräul. Berl gab mit der vollen
Stärke ihres tragiſchen Talentes das nordiſche Weib in ſeinen urgewal=
tigen
Leidenſchaften und in der ehernen Feſtigkeit ſeiner Pietät und ſeines
Pflichtgefühles. Nur in der ſchweren Kunſt des oratoriſchen Athmens,
die im gegenwärtigen Falle durch den ſpringenden Dialog und die Haſt
der Empfindungen ungewöhnlich beanſprucht wurde, ließ die treffliche
Künſtlerin Manches zu wünſchen übrig.
Hierauf - neu einſtudirt: Der eingebildete Kranke. Luſt=
ſpiel
in 1 Aufzuge (3 Abtheilungen) von Molikre, bearbeitet von H.
Richter. (Regie: Herr Siebenhoff.
Eine Charakterkomödie, d. h. ein Luſtſpiel, deſſen Aufgabe nicht in
dem Gange der Handlung, ſondern in der Krankheit und Heilung des
von einer Thorheit ganz und gar befangenen Hauptcharakters liegt,. ſtetem Hinübergreifen in das Bereich der Poſſen. Den Argan ſpielte
Herr Werner mik künſtleriſcher Gründlichkeik und Feinheit, etwas zu
weich. Fräul. Berl traf in der Darſtellung Belindens den Ton ſehr
glücklich. Frau Haſemann=Kläger gab das Bild Angelique's mit
anziehendſter Liebenswürdigkeit wieder, ohne Spur von Manieriertheit, wo=
von
wir bei dieſer genialen Künſtlerin, ſo oft der Fall eintritt, immer be=
ſonders
freudig Notiz nehmen. Die kleine Krickſer ſpielte die Louiſon
allerliebſt; der ſtürmiſche Applaus der Zuhörer kann freilich pädagogiſche
Bedenken erregen. Mit unerſchöpflicher Laune und anziehender Lebendig=
keit
waltete Fräul. Schütky als eine Art von Puck in der Darſtellung
Toinettes. Möchte dieſem vorzüglichen Talente häufigere Gelegenheit
zur Erhebung über das allerdings in ausgezeichneter Weiſe von ihm
vertretene Fach der Soubretten gegeben werden. Die übrigen - beſchei=
denen
Aufgaben des Luſtſpiels wurden befriedigend gelöſt. G. 2.

Tages=Kalender.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß, geöffnet Sonntags
von 11-1 Uhr, Dienſtag, Mittwoch, Donnerſtag und Freitag von
11-12 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet täglich von 9-12 Uhr
Vormittags und (außer Samſtags) von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem Jägerthor ( Ma=
thildenhöhe
) iſt dem Publikum jeden Tag, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donnerſtag geöffnet.
Permanente Kunſt=Ausſtellung in der Saalbauſtraße 73, täglich von
10-1 Uhr.
Techniſche Muſterſammlung des Landesgewerbvereins. Täglich von
11-1 Uhr. Eintritt für Jedermann frei.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von 9-12 Uhr Vormittags,
Die Büchleill werden ſogleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage be=
trägt
1 Mark.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtreit=
ſachen
: Montag, Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags
von 10-11 Uhr. Schulangelegenheiten: Donnerſtag und Sams=
tags
von 11-12 Uhr. Octroiangelegenheiten: Täglich Vormit=
tags
von 11-12 Uhr.
Darmſtädter Volksbank (eingetragene Genoſſenſchaft) verbunden mit
Sparkaſſe. Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9--12 Uhr, Nach=
mittags
von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr Nachmittags. Sparkaſſe=
Büchelchen werden ſogleich bei der Einlage ausgefertigt.
Armenverein: Louiſenſtraße Nr. 26, geöffnet täglich von 2-6 Uhr
Nachmittags.
Leſelokal des Vollsbildungs=Vereins kl. Ochſengaſſe 12 iſt an den
Wochentagen von 12-2 Uhr Mittags ſowie von 70 Uhr Abends ge=
öffnet
. Sonntags von 11-6 Uhr.
Die Bücherausgabe der Volksbibliothek findet Samstags von 7 bis
9 Uhr ſtatt.
Lokal zum Feierabend, Obergaſſe in der Ludwigshalle, iſt geöffnet
an Werktageu von 710 Uhr Abends, Sonntags von 3 Uhr Nach=
mittags
bis 10 Uhr Abends.

Donnerstag 3. April: Vortrag im Kaufmänniſchen Verein.
Freitag 4. April: 20. Verſammlung der Mitglieder des Lokalgewerb=
Vereins Darmſtadt.
Samstag 5. April: Hauptverſammlung der Turner=Feuerwehr zu
Beſſungen.
Samstag 12. April bis Dienstag 15. April: 4. Vogel= und Geflügel=
Ausſtellung mit Verlooſung im Lokale der Turngemeinde ( Aooss=
platz
5) des Vereins für Vogel= und Geflügelzucht in Darmſtadt.
Montag H1., Dienstag 22. und Mittwoch 23. April: Darmſtädter Pferde=
und Fohlen=Markt mit Verlooſung und Prämirung auf dem Vieh=
marktplatz
nächſt den Bahnhöfen.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.