Darmstädter Tagblatt 1879


26. März 1879

[  ][ ]

Abonnementspreis
ſährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen entgegengenom=
nen
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
inck. Poſtauſichlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annoncen=Expe
ditionen.

142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.

Mittwoch den 26. März

1839

Gefunden: 1 Seil, 1 ſchwarzer Fächer (vor einiger Zeit im Saalbau gejunden), 1 k. Hohlſchlüſſel. 2 desgl. an einem Kethen,
1 kl. weiß=ſeidenes Tuch, 1 woll. Pulswärmer, 1 lat. Lehrbuch, 1 alter ſchwarzer Cylinderhut, 1 ſilberne Broſche
mit weiß und rothem Kreuz, 1 Geſangbuch, 1 ſchwarzer, noch guter Filzhut, 1 Treuring.
Zugeflogen: 1 Canarienvogel.
Verloren: 1 Droſchlenradkapſel, 1 rothledernes Portemonnaie, enth. 1 Zwanzigmarkſtuͤck und 1 Taſchenkalender, 1 ſchwarz=
ledernes
P. rtemonnaie mit 40 M. Inhalt und 1 kleinen Taſchenkalender.
Entlaufen: 1 kl. Fuchehündcheu, 1 graugelber Pinſcher, 1 großer Neuſoundländer Hund mit ſchwarzen langen Haaren, 1 II.
gelber Dachshund.
2is
Entflogen: 1 italieniſcher Hahn.
Darmſtadt, den 24. März 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Darmſtadt, den 11. März 1879.
Betreffend: Das Muſterungs=Geſchäſt pro 1879, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militärpflich=
tiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanutmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, nehme ich zugleich Beranlaſſung
Ihnen die deßfallſige Bekanntmachung vom 26. Februar 1877 (Tagblatt Nr. 45 von 1817) zur genaueſten Beachtung anzu=
empfehlen
.
v. Zangen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Muſternngsgeſchäft pro 187), insbeſ. Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militärpflichtiger von
Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder Militär=
pflichtige
ſelbſt, welche glauben die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen der 8 30, 2 d. E. O. in Anſpruch nehmen zu
können, ihre deßfallſigen Geſuche alsbald und ſpäteſtens bis zum Muſterungs=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbei ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß Geſuche
der rubr Art, welche nach dem Muſterungs=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei denn, daß die
Verhältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dem eingetreten ſind.
Darmſtadt, den 11. März 1879.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Zangeu.
ꝛc.
Abdruck.
ꝛc.
2. Es dürſen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbtreibenden, wenn dieſer Sohn
deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des Ge=
werbes
iſt;
c) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in Folge
derſelben erwerbsunfuhig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenen Soldaten, ſofern durch die Zurückſtellung
den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
4) Militärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermächtniß zufallen,
ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaft angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des Beſitzes oder der
Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
e) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind, ſofern der
Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaft oder Vermächtniß zuge=
fallen
und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht moͤglich iſt. Auf Inhaber von Handelshäuſern ent=
ſprechenden
Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung:

[ ][  ][ ]

N60
534
4) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder eines Ge=
werbes
begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Auslande haben.
ꝛc.
.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes igegen die gemeingefähr=
lichen
Beſtrebungen der Socialdemokratie d. d. 21. October 1878 das photographiſche Gruppenbild, auf welchem ſich die
Medaillen=Portraits von 9 ſocialdemotratiſchen Reichstags=Abgeordneten mit Beifügung ihrer Namen, in dem Mittelfelde die
Jahreszahl 1878 und die Unterſchrift: K. F. Reinders, Neudorfſtraße in Breslau befindet, durch Verfügung der Königlichen
Regierung, Abtheilung des Innern zu Breslau verboten worden iſt.
Darmſtadt, den 21. März 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Oeffentliche Aufforderung.
2487) Zur Erbſchaft der Suſanne Born=
gäſſer
aus Trebur, zuletzt dahier wohnhaft,
ſind deren Geſchwiſter und unter dieſen
Johannes Borngäſſer aus Trebur gerufen.
Wegen unbekannten Aufenthaltes wird
Letzterer hiermit aufgefordert, binnen 90
Tagen von Publikation dieſer Verfügung
an die Erbſchaft anzutreten, widrigenfalls
Verzicht, auf, ſein Erbrecht, unterſtellt
und ſein Erbtheil den Miterben über=
laſſen
wird.
Darmſtadt, 12. März 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. Gr. St.
Hallwachs,
Holzapfel,
Stadtger.=Aſſeſſor.
Stadtger.-Aſſeſſor.

Jagdverpachtung
in der Gemarkung Darmſtadt.
2488) Montag den 31. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr ſoll auf unſerem
Büreau die Jagd in nachſtehenden Jagd=
bezirken
hieſiger Gemarkung:
1) im Oberfeld ca. 232½ Hektare,
2) im Oberwald ca. 632
auf eine neunjährige Beſtandzeit nochmals
öffentlich verpachtet werden.
Die Jagd ad 2 umfaßt, außſchließlich 40
Hektare Feld, nur Wald, welcher ſich
von der Faſanerie bis zum ſog.
Einſiedel erſtreckt. Beide Bezirke ſtehen
in unmittelbarer Verbindung und werden
einzelu ſowie zuſammen ausgeboten.
Darmſtadt, den 25. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

Holz=Verſteigerung.
Freitag den 28. d. ſoll im Meſſeler
Gemeindewald in verſchiedenen Diſricten
öffentlich verſteigt werden:

Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr auf
dem von Meſſel nach Offenthal führenden
Weg an der Bickelwieſenſchneiſe.
Meſſel, den 23. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
2489)
Germann.

Tapeten=u. Rouleaur=Verſteigerung
Feeitag den 28. März d. Je., Vormittags 9 Uhr,
werden eine große Parthie Tapeten in Päcken von 7-20 Stück nebſt ent=
ſprecheuden
Bordüren, eine ſchöne Auswahl Roulleaux, ferner Laden= und
Comptoirgeräthe, Möbel und Hausrath im Ritſert'ſchen Saale in der Hügelſtraße,
gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 21. März 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
2314

Bekanntmachung.
Dienſtag den 1. April l.J., Vormittags
um 16 Uhr, ſollen die im Laufe des Jahres
1879 vorkommenden ſ.g. Procent=Arbeiten,
als: Maurer=, Steinhauer=, Zimmer=,
Schreiner=,Schloſſer=, Weißbinder=, Glaſer=,
Spengler=, Lakir= Seiler=, Wagner=,
Schmiede=, Pumpen=, Pflaſier=, Tapezier=
und Häfnerarbeiten, ſowie die Lieferung
der Eiſengußwaren öffentlich durch Soum=
miſſion
vergeben werden.
Preistarife und Bedingungen liegen von
Mittwoch den 26. März l. J. an auf dem
hieſigen Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Offerten ſind bis zu obigem Ter=
min
bei unterzeichneter Behörde einzureichen.
Darmſtadt den 24. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2490)
Ohly.

Brenn= und Stammholz=
Verſteigerung.
Montag den 31. März. Dienſtag den
1. April und Mittwoch den 2. April,
jedesmal Vormittags 9 Uhr,
ſollen im Roßdörſer Gemeindewald, Di=
ſtrikt
Mark:

Buchen. Eichen. Kiefern. Scheiter. Knüppel. Stöcke. Reißig Scheiter Rmtr. 15 2 Rm. Rm. Rm. Stück
Knüppel 13 376 Buche 210 152 Stöcke 5 61 Birke 11 Reiſig 100 Well. 114 271) 224, Eichen 254 75 83 1980 Stämme 14 für Wagner Nadel 54 16 6 360 geeignet. Erle 4 4.

Ferner 83 Eichenſtlämme und 11 Eichen=
Derbſtangen verſteigert werden.
Bemerkt wird, daß das Stamm= und
Stangenholz nur am dritten Tag zur Ver=
ſteigerung
kommt und ſich ſehr gut zu
Wagnerholz eignet.

Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubig
am Eingang des Waldes.
Roßdorf, am 20. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
220
2325b
Müller.-

7491 Bekanntmachung.
Freitag den 4. April 1879, Vor=
mittags
10 Uhr, werden auf dem Büreau
des unterzeichneten Proviant=Amtes größere
Quantitäten Roggenkleie, Fußmehl, Roggen=
und Haferfegekaff, Heu= und Strohabfülle
gegen gleich baare Bezahlung öffentlich ver=
ſteigert
.
Großherzogliches Proviant=Amt
Darmſtadt.

Feilgebotenetz.
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zellen
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brückerſtraße
auf mehrere Jahre zu ver=
pachten
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[ ][  ][ ]

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535

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[ ][  ][ ]

536

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eine Kaute Kuhdung zu verkaufen.

Vermiethungen.
5996) Soderſtraße 33 iſt die bel
Etage, 3 Zimmer mit allen ſonſtigen Be=
quemlichkeiten
, zu vermiethen.
4114) Bleichſtraße 11 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: zwei
große Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſene:
Vorylatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
7528) Riedeſelſtraße 68 parterre ein
oder zwei möblirte Zimmer.
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Puyuzug.
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58) Promenadeſtraße6 bel Etage
H4
4.
eine Wohnung von 5 Piecen mit allem
5 Zubehör an eine kleine Familie ſo= b.
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gleich zu vermiethen.
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L.AaxrLAAAAAhAAAkAAAAc.
79) Grafenſtraße 35 ſind im oberen
Stock 5 Zimmer nebſt allem Zubehör zu
vermiethen und ſofort beziehbar.
169) Obere Kiesſtraße 67 iſt der
untere Stock zu vermiethen und iſt ſofort
zu beziehen Näheres bei
H. Keller, Zimmermſtr., Erbacherſtr. 6.
170) Stiftſtraße 50 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, 2 Kam=
mern
, Küche, 2 Kellerräumen, Waſchküche,
Bleichplatz, ſofort zu vermiethen.
172) Louiſenſtraße14 ein möbl. Zim=
mer
zu vermiethen.
365) Die Werkſtätten und zuge
hörigen Näumlichkeiten unſerer in der
Frankfurterſtr. gelegenen alten Fabrik,
auf Wunſch mit der noch daſelbſt befindlichen
Dampfmaſchine, ſind ganz oder getheilt zu
Maſchinenfabrik
vermiethen.
u. Eiſengießerei Darmſtadt i. Lig.
459) Untere Waldſtraße 50 im
Hinterhauſe iſt eine Wohnung, beſt. aus 4
Zimmern mit Zubehör, an eine ruhige
Familie am 1. April zu vermiethen.
560) Liebigſtraße 6 bel Etage 5 Zim=
mer
, Balkon, Magd= und Bodenkammer
auf Wurſch Gartenantheil neiſt allen Be=
quemlichkeiten
, zu vermiethen, bis 15. April
zu beziehen.
645) Obere Heinrichſtraße 6 iſt die
bel Etage, beſtehend aus 4 Zimmern und
Zubehör, zu vermiethen.
647) Frankfurterſtraße 5 nächſt der
Münze ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.

R6 60
5 847) Kirchſtraße 10 gegenüber der
4 Stadtkirche ein ſchön möbl. Zimmer
z mit Koſt.

944) Soderſtraße 55 bel Etage 4 Zim,
mer, geräumiger Alkoven, abgeſchloſſener
Vorplatz nebſt allen Bequemlichkeiten per
März event. auch ſpäter zu beziehen.
Ebendaſelbſt parterre nach der Straße
2 ineinandergehende kleinere Zimmer möbl.
(Schlaf= u. Wohnſtube) ſofort zu beziehen
AzT
Ezu
1159) Nieder Namſtadterſtraße I-
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
1160) Hochſtraße 13 ein ſchön möbl.
Zimmer und Kabinet mit oder ohne Penſio=
zu
vermiethen.
1447, Marienplatz Sa ein Logis im
3. Stock, 3 Zimmer, Küche mit Glasab
abſchluß nebſt Zugehör, zu vermiethen.
Martin Hörr.
1248) Ernſt=Ludwigſtraße 5, 1. Etage
ein freundl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
1492) Eliſabethenſtraße 33 Seiten=
bau
2 ineinandergehende möbl. Zimmer.
1586) Wilhelminenſtraßes Parterre=
Wohnung von 7 Zimmern nebſt Mitgebrauck
von Bleichplatz und Trockenboden, ſowit
größere Remiſe und Keller, letztere als
Lagerraum verwendbar, per 1. Juni event
früher zu vermiethen.
1752) Eliſabethenſtraße 16, dem
Großh. Palaisgarten gegenüber, bel Etage,
ein ſehr ſchönes Zimmer möblirt zu ver
miethen und bis 1. April zu beziehen.
1757) Wendelſtadtſtraße 42 der 3. Stock
5 Zimmer mit Zugehör ſofort zu verm.
1867) Neue Kiesſtraße 59 iſt die
Bel=Etage, 5 Zimmer, Balkon, freie Aus=
ſicht
, Regenpumpe, Bleichplatz, mit aller
Bequemlichkeiten, alsbald zu beziehen.
1869) Ecke der Fabrik= und Bleich
ſtraße 1 iſt ein freundliches Manſarden=
zimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen
und bis 1. April zu beziehen.
1881) Alexanderſtraße 5 ſind 2 Lo=
gis
im Seitenbau nebſt einer großen Werk=
ſtätte
zu vermiethen und baldigſt zu bez
1882) Kleine Ochſengaſſe 6 iſt das
untere Logis zu vermiethen. Zu erfragen
Alexanderſtraße 5.
1979) Eck der Kies= und Nieder
Ramſtädterſtraße iſt in meinem neu er=
bauten
Hauſe der 2. u. 3. Stock zu verm.
Näheres bei H. Keller, Zimmermeiſter,
Erbacherſtraße 6.
pxxurn zgirgte
aAan AAAAanLTTLLTAXT
1978) Ecke der Carls. u. Wil= 5=
9
de helmsſtraße freundliche Manſarde, F=
He=
F.
zwei Zimmer mit Cabinet, ineinander=
gehend
, nebſt Küche, Keller u. Holz=
P6 raum vom 1 Juni an einzelne F.
4
F
Damen zu vermiethen. Näheres Wil
2 helmsſtraße 10, 3. Stock.

k. Ue N.
D
pTSup.
aAAlAnAAAAA AL-ui. 2.
1988) Marienplatz 9 iſt ein Stall für
2 Pferde nebſt Burſchenſtube zu verm.
2020) Pankratiusſtraße 17 drei Zim=
mer
, abgeſchloſſener Vorplatz und allen Be=
quemlichkeiten
zu vermiethen.

2018) Gegenüber der Stadtkirche
2 Logis zu vermiethen. Jean Kühn.
2110) Rheinſtraße 47 dritter Stock
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Preis 10 M. monatlich.
2113) Obere Hügelſtraße nächſt dem
Gymnaſium, Zimmer und Kabinet möblirt.
Nähere Auskunft ertheilt Herr B. L. Trier,
Ludwigsſtraße 10.
2220) In dem Hauſe des Hrn. Majors
la suite der Cavallerie, Ferdinand
Freiherr von Nordeck zur Rabenau,
Sandſtraße 16, iſt der mittlere und
obere Stock nebſt allem Zubehör zu
vermiethen. Näheres bei
Gerhardt, Grafenſtraße 25.
2223) Nieder=Ramſtädterſtraße 43
ein möbl. Zimmer mit od. ohne Koſt zu verm.
2225) Arheilgerſtraße 48 ein Logis
zu vermiethen, gleich beziehbar.
2226) Heinrichſtr. 47, 2 Tr. h., 1 möbl.
Zimmer nach der Straße zu mit beſond. Eing.
2227) Waldſtraße ein freundlich un=
möblirtes
Zimmer zu verm. Näh. in der Exp.
2297) Alexanderſtraße 21 iſt im Hin=
terbau
ein Logis, aus 3 Zimmern nebſt
Zubehör beſtehend, in Kürze beziehbar, zu
vermiethen. Näheres Alexanderſtraße 23
im mittleren Stock.
2298) Wienersſtraße 70 parterre ein
freundlich möblirtes Zimmer für 1 bis 2
Schüler zu vermiethen.
2361) Marktpaſſage 3 zwei Tr. hoch
iſt ein freundlich möol. Zimmer zu verm.
2371) Darmſtraße 14 iſt ein kleines
Logis an eine ruhige Familie zu vermiethen
und bis 1. Juni zu beziehen.
2372) Beſſunger Carlsſtraße 5
bel Etage 4 Zimmer, Kabinet und Küche,
zu vermiethen, ſofort beziehbar.
2373) Wienersſtraße 55 iſt der mitt=
lere
Stock zu verm. u. bis Ende Juni beziehb.
2370) Hügelſtraße 51 ein möblirtes
Zimmer gleich zu beziehen.
2392) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis
zu vermiethen und bis Ende April zu bez.
2396) Wienerſtraße 62 der mittlere
Stock, 4 Zimmer u. alle Bequemlichkeiten,
gleich beziehbar. Näheres Holzſtr. 4.
2399) Heidelbergerſtraße 7 zwei
möblirte Zimmer ſogleich zu beziehen.
2464) Heerdwegſtraße 43, Parterre=
Wohnung von 4 Zimmern m. allem Zubehör.
2465) Obere Niederramſtädterſtr.
Nr. 7 iſt der mittlere Stock von 3 Zim=
mern
nebſt einem heizbaren Manſardezim=
mer
, Küche, Souterrain, Keller und Bleich=
platz
für 175 fl. zu vermiethen.
2470) Steinſtraße 6, 1. Etage ein fein
möbl. Zimmer nebſt Cabinet zu vermiethen.
2500) Woogsplatz3, Haus, enthaltend
8 Zimmer mit Zubehör, iſt ganz ſowie ge=
theilt
zu vermiethen.
F. Flöring, Mühlſtraße 45.
2501) Obere Hügelſtraße 13 nahe
dem Gymnaſium ein ſchön möbl. Zimmer
für 1 auch 2 Herren mit Penſion.
2502) Landwehrſtraße 11 bel Etage
5 Zimmer und, alle Bequemlichkeiten zu
vermiethen. Franz Ihm, Schloſſermſtr.

[ ][  ][ ]

2503) Carlsſtraße 10 ein Logis, 3
Zimmer mit Zugehör, Ende April zu verm.
2504) Landwehrſtraße 25 iſt der 2.
und 3. Stock, je 4 Zimmer mit Glasab=
ſchluß
, 1 Manſarden=Logis von 2 Zimmern
zu verm. Adam Schäfer, Bäckermeiſter.
2505) Rheinſtraße 8 im Hinterbau
nach dem Garten eine kl. Wohnung zu verm.
2505) Mein Laden und Wohnung iſt
F. W. Rabenau.
zu vermiethen.
2507) Beſſ. Wittmannſtraße 18 der
2. Stock, 4-5 Zimmer mit allem Zube=
hör
, ſowie die Manſarde, 2 Zimmer, 3 Ka=
binette
ſofort ganz oder getrennt zu ver=
J. Berth.
miethen.
2508) Wendelſtadtſtraße 15 iſt die
Parterre oder bel Etage, aus 6 Zimmern,
Küche beſtehend, zu vermiethen und baldigſt
Georg Hinkel Wwe.
zu beziehen.

E 60

Vermiſchte Nachrichten.
4
[0.
chneider=Innung.
Einladung hierzu
Montag den 31. März Abends 8 Uhr
in der Winter'ſchen Brauerei
zur Berathung der Statuten.
Der Vorſtand.
2509)
Aeine VohnungLGeſchäfl
befindet ſich von heute an nicht mehr Wen=
delſtadtſtraße
15, ſondern in meinem Hauſe
Aliceſtraße 19.
1. Nagner,
Bau u nterin ehm er.
2414)
Miauaiauauananuuirza Airrzaaen

Looſe d. Ludwigshafenerz
Kirchenbau=Lotterie.
Geld=Prämiencollecte, genehmigt durch
allerhöchſten Erlaß vom 13. Aug. 1878.
Zahl der Looſe 160,000 Stück, mit
8080 Geld=Gewinnen im Betrage
von M. 15.406.
Haupttreffer M. 30,000.
Prois dos Looses Hark 2.
Zu beziehen durch das General=Debit
A. C. Voltz oder Jul. Goldschmidi,
178) in Ludwigshafen a. Rh.

WOfene Thrlingiſtelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
unter günſtigen Bedingungen bei
Georg Hof, Papierhandlung.

2000) Ein Junge kann die Feilen=
hauerei
erlernen bei Hch. Sonnthal.

2232) Ein Lehrling geſucht in die
Conditorei von Ih. Amend, Ludwigsplatz 3.

2243) Ein Herr oder Schüler kann an=
genehmes
Logis mit Penſion erhalten.
Nieder=Ramſtädterſtraße 26 oberſt. St.
1750) Frankfurterſtraße, Aliceſtr. 2.
2 elegant möblirte Zimmer Hochparterre
mit Balkon zuſammen od. getrennt zu verm.

2510) Ein reinl. Mädchen wünſcht Beſchäftig.
im Waſchen u. Putzen. Näh. Neugaſſe 5, 2. St.

Main-Jechar-Bahn.
Fahrplau=Aenderung.

Vom 1. April d. J3. ab tritt folgende Aenderung in dem Curſe der Züge ein

Lokalzug Nr. 2
Lokalzug Nr. 21
ſeither um 555 Morgens in Darmſtadtſ ſeither um 635 Abends in Frankfurt ab
abgehend),
gehend)

Darmſtadt ab 415 Morgens. Frankfurt ab 715 Abends. Arheilgen 45¾
Louiſa 725
Egelsbach 52
Iſenburg 735
Langen 510
Sprendlingen 742
Sprendlingen 518
Langen. 750
Iſenburg 526 Egelsbach 758
Louiſa 538
Arheilgen. 87
Frankfurt an 510
Darmſtadt. an 815

2274)

Darmſtadt, im März 1879.

Die Direckion.

G
1LoEGAALhSGG IA TAAStAdI.
Herr Profeſſor Dr. Pfleiderer von Berlin wird Donnerſtag den 27. März
Abends präcis halb 8 Uhr, im großen Saale des Darmſtädter Hofes da=
hier
einen Vortrag über das Thema:
Chriſtenthum und Naturwiſſenſchaft=
7
halten. Der Eintritt iſt für Herren und Damen frei.
2407)
Der Forstand.
Atouv At
O UutuGl uor),
Frankfurterſtroße 3,
empfiehlt ſich zur Anfertigung von Photographien aller Art in feinſter, künſtleriſcher
Ausführung. Aufnahmeſtunden täglich auch bei trübem Wetter von Morgens 9 Uhr
2403)
bis Mittags 5 Uhr.

geſellſchaft
Eintracht
Samstag den 29. März, Abends 8 Uhr:

III

I.

im

im Saale des Gaſthofs zur Traube.
Das Nühere beſagt das Programm.
2305)
Die Vergnügungs Commiſſion.
4
16
Heſangb. cenn MCrouanen
Samſtag den 29. März Abends präcis 8 Uhr
Abendönterhaltung wit Theater
im großen Ritſert'ſchen Faale
Eintrittskarten für Nichtmitglieder Perſon 1 Mark ſind bei Herrn Kürſchner
Dietſche, Ecke der Grafen= und Waldſtraße, zu haben.
2511)
Der Vorſtand.
GſaE kI VAIMGlAh
Mittwoch 26. Mürz

OOO
4
POK
DDO
A.Dey
verbunden mit Gubab-pe.

8fia
2

147

[ ][  ][ ]

E 60
538
Die Renten= u. Lebens=Verſicherungs=Anſtalt zu Darmſtadt
übernimmt:
216)
l. Verſicherung ſteigender Renten; die jährliche ledenslängliche Rente aus
einer urſorünglich 171 M. 13 Pg. petrageoden vollen Einlage kann bis zu
287 M. 11 Pfg. anwachſen und wird mit dieſem Betrage an die Mitglieder
der zwei älteſten Klaſſen von 1846 bereits ſeit 1874 ausbezahlt.
II. Verſicherung von Kapitalien auf den Todes= wie auf den
Erlebensfall (zur Betſorging von Hi terbliebenen, zu Ausſtattungen u. ſ. w.)
ſowie die Verſicherung von feſten Leibrenten.
III. Gelder zur ſtatutenmäßigen Verzinſung mit 3½% und alsbaldigen
Rückzahlung auf Verlangen.
IV. Aufbewahrung von Werthgegenſtänden, Urkunden u. ſ. w. geger
mäßige Gebühren.
Verſicherungs=Anträge werden entgegen genomwen, Rechenſchafteberichte, Statuten
und Proſpecte unentgeltlich verabfolgt, ſowie Aufſchlüſe bereitwillig ertheilt:
in dem Haupt=Bürcau zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 60.

Musthveretm

Die beiden nächſten Proben ſind auf
Donnerſtag den 27. März Abends 8 Uhr,
Dienſtag den 1. April
geſetzt, da Feitag und Montag das Lokal nicht zu unſerer Verfügung ſieht.
Darmſtadt, den 25. März 1879.
Der Vorſtand.
2514)
General=Verſammlung
des Darmſtädter Droſchken=Vereins
Freitag den 28. März 1879 Abends 8½ Uhr im Lindenhof.
Tagesordnung: Aufnahme eines neuen Mitgliedes.
Der Vorſtand.

Geſangverein Sumſer
Sonntag den 30. März 1879
A6end=Anlerhallung mul Can,

2515)

in der Reſtauration Markwort.
Anfang 8 Uhr präcis.
Der Vorſtand.

E.
gtamlier=Pensionat.
finden wieder j. Mädchen a. geb. Ständen
liebevolle Aufnahme. Bei praktiſcher An
leitung im Hausweſen u d. feineren Küche
gründlicher Unterricht d. üblichen Lehrgegen=
ſtände
, ſowie Muſik und Zeichnen. Franz=
u
. Engl. Umgangsſprache. Ausländerinnen
im Hauſe. Beſtens empfohlen durch Eltern
bisheriger Zöglinge. - Kränkliche j. Mädchen
finden als Kurantinnen mütterliche Pflege.
Mit oder ohne Unterricht. Ref. u. Pro=
ſpectus
durch die Vorſteherin J. Heßlöhl,
Heidelberg, Ziegelhäuſerſtraße 2.

2277) Zwei Schüler oder Schülerinnen
können Koſt und Logis erhalten.
Näheres Schulſtraße 12.

d.

Eäm Haus

mit großen Räumlichkeiten, einem großen
Seiten. und Hinterbau, einem großen und
einem kleineren Hof und einem großen/
Garten in guter Lage der Stadt zu ver=
kaufen
. Näheres in der Exped. d. Bl.

2143) Eine ſehr tüchtige Schneiderin
könnte noch zwei Kunden annehmen u. ſogleich
bedienen. Näheres Expedition.

2517) Beſſunger Ludwigſtraße 58 ſind
6 Stück junge gute Hofhunde zu verk.

G(Metragene Herren= u. Frauenkleider,

2 10) Uniformsſtücke, Schuhwerk, Möbel
D
und Bettzeug, ſowie im Haushalt Vacantes
kauft zu reellem Preis

griedrich Bauer,

Langegaſſe 49.
Beſtellungen erbitte per Poſt.

2519) Eine rentable Wirthſchaft mit
Inventar zu verm. In der Exp. zu erfr.

2520) Ein braves zuverläſiges Müd=
chen
täglich 1 bis 2 Stunden zu häus=
lichen
Arbeiten geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.

2521) Offene Lehrſtelle bei
Franz Ihm, Schloſſermeiſter.

2522) In oder nahe bei der Carlsſtraße
wird für ein älteres Nähmädchen, welches
anßer Haus arbeitet, ein unmöbl. Zimmer
geſucht. Offerten unter A O 2522 a. d. Exp.

H

Ein Haus

mit großem Hof oder Garten oder auch
ein Platz ohne Haus zu kaufen geſucht.
Offerten unter 1999 befördert die Exp.
d. Bl. und werden ſolche raſch erbeten.

2524) Eine kinderloſe Beamtenwittwe
mit guter Schulbildung, erfahrene Haus=
hälterin
und Köchin, wünſcht einen ihren
Fähigkeiten entſprechenden Wirkungskreis.
Gefl. Offerten nimmt die Expedition
unter A. B. entgegen.

2525) Langgaſſe 25, eine Stiege hoch,
wird Klavier=Unterricht ertheilt nur für
Herrn; wir bitten um geneigten Zuſpruch.

2526) Bei Thomas Spengler Wiwe.
bei Eberſtadt iſt eine Kaute Dung
zu verkaufen.

2483) Einleger oder Einlegerin
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
J. C. Herbert'ſche Hofbuchdruckerei.

2516) Ein junger Mann kann unter
günſtigen Bedingungen das Photogra=
phiſche
Geſchäft erlernen. Wo ſagt d. E.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 26. März.
3. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Ein Glas Waſſer.
Luſtſpiel in 5 Akten von Scribe.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Donnerstag 27. März.
4. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung=
Gaſtdarſtellung des Königlich Bayeriſchen
Kammerſängers Herrn Franz Nachbaur.
Der Tronbadour.
Manrico.
Herr Kammerjänger Nachbaur
als Gaſt.
Sonntagspreiſe.

Aus dem Gebiete der praktiſchen Mediein!
2527)
Wie Profeſſor Hardn vor einigen Monaten in einer ſeiner kliniſchen
Vorleſungen in der Pariſer Charits, der ich beiwohnte, betonte, werden
die eiſenhaltigen Medicamente in flüfſiger Form am beſten von dem
Magen vertragen. - Die concentrirten Eiſentropfen, (Eiſen=Bravais)
vereinigen hinſichtlich ihrer Anwendung, ſowohl für den praktiſchen Arzt,
wie für den Patienten alle wünſchenswerthen Eigenſchaften, weil ſie in
der üblichen Doſis von 15 - 20 Tropfen vor jeder Mahlzeit in Waſſer
oder Wein gen mmen, keinerlei Geruch oder Geſchmack abgeben. - Die
Wirkſankeit dieſes Eiſen Bravais iſt unbeſtritten und von den erſten
ärztlichen Autoritäten anerkant, wie ſolches Jedermann, der ſich dafür

intereſirt, in der Brochüre =Anämie (Blutarmuth und ihre Behand=
lungſ
, welche in den Apotheken gratis echältlich iſt, erſehen kann.-
Die Reſultate, welche mit den Eiſentropfen Bravais ſchon nach einiger
Zeit, bezüglich des allgemeinen Geſundheitszuſtandes erreicht werden,
ſind auffällig und können Blutarme, Bleichſuchtige u. ſ. w. dieſe ange=
nehme
Wirkung ohne erheblichen Koſtenaufwand leicht an ſich ſelbſt pro=
biren
. Wer leidet nicht mehr oder weniger an Blutarmuth?
Man erhält das Eiſen Bravais in den meiſten Apotheken des In= und
Auslandes.
(Aus dem Evenement=)
Dr. med. Paul Labartte.

[ ][  ][ ]

N6. 60

589

Geſundheitszuſtand und Sterblichkeit in Darmſtadt-Beſſungen
vom Monat Februar 1879.
Die in den beiden vorausgegangenen Monaten vorzugsweiſe in
Folge des epidemiſchen Auftretens von Scharlachfieber und Rachenbräune,
ſowie des frequenteren Vorkommens acuter Erkrankungen der Athem=
organe
minder günſtige Geſundheitszuſtand von Darmſtadt-Beſſungen,
erwies ſich im Monat gebruar als ein weſentlich beſſerer. Die genannten
eidemiſchen Krankheiten zeigten ſich in beträchtlich geringerer Verbreitung
und Intenſität, auch traten anderweitige Krankheiten anſteckender Art
in dieſem Monat nicht auf und die Erkrankungen der Athemorgane ka=
men
nicht ſo häufig und in ſolchen ſchweren Formen zur Beobachtung,
als in den Vormonaten; die Sterblichkeit des Vormonats war eine
mittlere.
Nach den Beobachtungen ſeit dem Jahr 1863 hat der Monat Februar
im Durchſchnitt eine etwas hohere Sterblichkeit als der Monat Januar:
während im letzteren Monate auf 10,000 Einwohnern im Mittel 19
Sterbefälle ſich berechnen, beträgt deren Zahl im Februar 20; es iſt
dieſe erhöhte Sterblichkeit vorzugsweiſe bedingt durch Vermehrung der
Sterbfälle an acuten Lungenkrankheiten, und ſolcher an organiſchen
Herzkrankheiten, an Altersſchwäche, Scropheln und engliſcher Krankheit,
ſowie an Gehirnentzündung; auch pflegen in dieſem Monate ferner
Todesfälle bei Kindern durch Diarrhöe und Abzehrung häufiger zu wer=
den
. Dagegen ſind die Todesfälle durch Lungenſchwindſucht im Februar
nicht häuſiger als im Januar und Selbſtmorde, auch Unglücksfälle
tödtlicher Art, ereignen ſich ſeltener als in den anderen Wintermonaten.
Von den epidemiſchen Krankheiten pflegen im Monat Februar Maſern
nicht ſelten zu ausgebreiteten Epidemien ſich zu erheben; in dem ge=
nannten
15jahrigen Zeitraum hatten die Jahre 1863, 1872 und 1877
im Februar herrſchende Epidemien dieſer Art und eine dadurch bedingte
höhere Sterblichkeit, Keuchhuſten hatte im Februar 1872, Blattern im
gleichen Monat 1871 eine hohe Sterblichkeit verurſacht; im Februar
1870 hatten Lungenentzündungen, die in ungewöhnlicher Frequenz auf=
traten
, viele Todesjälle zur Folge gehabt. Bleiben die durch ungewöhn=
liche
und ungünſtige Sterblichkeitsverhältniſſe ausgezeichneten Februar=
monate
dieſer Jahresreihe außer Beachtung, ſo berechnet ſich die obere
zu 20,0 bezeichnete Sterblichkeitsziffer des Monats (auf 10,000 Ein=
wohner
) nur zu 185. Von den epidemiefreien Februarmonaten der ge=
nannten
Jahresreihe hatte das Minimum der Mortalität 1866 mit
10,2, das Maximum derſelben 1875 mit 22,0. Im Februar des lau=
fenden
Jahres kamen ebenſo wie in den beiden vorausgegangenen Mo=
naten
von den epidemiſchen Krankheiten Scharlachfieber, Rachen=
bräune
und Keuchhuſten vor; esfehlen zwar Zahlenangaben, welche
die Verbreitung dieſer Krankheiten genau feſtzuſtellen vermöchten; nach
den auf Anregung des Aerztevereins von einer allerdings kleinen Zahl
von Aerzten regelmäßig bezüglich der beobachteten Erkrankungen an
Scharlach und Rachenbräune gemachten Mittheilungen iſt es indeſſen
zweifellos, daß dieſe beiden Krankheiten im Februar eine ſo beträchtliche
Abnahme erfuhren - nach ungefährer Schätzung belief ſich die Zahl ſo=
wohl
der an Scharlachfieber als auch der an bedenklicheren Formen der
Rachenbräune Erkrankten nicht auf 100, daß deren, wenn auch all=
mähliges
Erlöſchen erwartet werden darf. Was die Verbreitung des
Keuchhuſtens anlangt, ſo zeigte dieſelbe keine Zunahme. Von Maſern,
beziehungsweiſe Rötheln, kamen einge wenige allerdings zum Theil zwei=
felhafte
Fälle vor: die befürchtete Epidemie dieſer Krankheit ſcheint hier=
nach
allerdings nicht näher gerückt zu ſein, dürfte indeſſen um ſo mehr
in Ausſicht ſtehen als zur Zeit Maſern ſtark verbreitet in Frankfurt a=M.
auch in Hanau, Mannheim und Mainz herrſchen. Erkrankungen an Ab=
dominaltyphus
wurden nur einige wenige Falle bekannt, welche in ver=
ſchiedenen
Stadttheilen ſich ereigneten. Erkrankungen der Athemorgane,
Lungenkatarrh und Lungenentzündungen waren auch im Februar allge=
mein
vorwiegend, traten indeſſen gegen den Vormonat, beſonders was
die ſchwereren Formen anlangt, ſehr merklich zurück.
Die Zahl der Todesfalle belief ſich im Februar, mit Ausſchluß
von 7 Todtgeborenen, auf 84 - den Monat zu 31 Tagen erhöht auf 92;
- auf Darmſtadt entfallen von den Verſtorbenen 71 und auf Beſſungen
13; dem männlichen Geſchlechte gehörten an 36, dem weiblichen 48. Von
10,000 Perſonen ſtarben 193 und es blieb die Sterblichkeitsziffer hiernach
unter dem Mittel von 19,9. Unter 15 Jahren alt, Kinder, waren
von den Verſtorbenen 40, Erwachſene 44; von 10,000 Kinder ſtarben
340 und der gleichen Zahl Erwachſene 125 (gegen 385 bezw. 15,3 des
Vormonats.) Vor Vollendung des erſten Lebensjahres waren von den
Kindern verſtorben 27 (im Vormonat 17), im zweiten Lebensjahre 6 (11),
im 3. bis 5. Jahre 3 (17) und vom 5. bis 15. Lebensjahre 4 (5); eine
Zunahme erfuhren hiernach die Sterbfälle des erſten Lebensjahres, wäh=
rend
die der älteren Kinder- beſonders derjenigen des 3. bis 5. Lebens=
jahres
- ſich ſehr beträchtlich verminderten. An epidemiſchen Krankheiten
waren von den Kindern erlegen 10 (im Vormonat 19), nämlich an
Scharlachfieber 3(6), an Hals= und Rachenbräune 4(I0) und an Keuch=
huſten
3(4) Außerdem waren von den Kindern verſtorben an acuten
Lungenkrankheiten 418), an angeborner Lebensſchwäche 4 (2), an Skropheln
und engliſcher Krankheit zuſammen 2 (5), an Krämpfen 3(4), an
Darmkatarrh und Abzehrung 1163); einzelne Todesfälle hatten ſtatt durch
Gehirnentzündung, Schlagfluß, Nierenkrankheiten, ſowie durch Mord.
Unbekannt blieb die Todesurſache bei 2 Kindern, in mehreren Fälle
wurde dieſelbe erſt nach dem Lode feſtgeſtellt; wie die Erfahrung der

letzten Monate zeigt, mehrt ſich die Zahl der Sterbfälle bei Kindern, in
welchen ärztliche Hülfe überhaupt nicht geſucht worden war, in bedenk=
licher
Weiſe.
Von den in Summa 44Sterbefällen der Erwachſenen hatte im Alter
von 15- 30 Jahren ſtatt 3 (im Vormonat 10), in dem Alter von 30
bis 60 Jahren 23 (18); über 60 Jahre alt waren 18 (25), von dieſen
hatten ebenſo wie im Januar 3 das 80. Lebensjahr überſchritten. Von
epidemiſchen Krankheiten hatte bei Erwachſenen nur Abdominaltyphus
einen Sterbfall veranlaßt, an acuten Lungenkrankheiten waren von den=
ſelben
erlegen 5 (im Vormonat 10), an Lungenſchwindſucht 13 (10), an
Schlagfluß und chroniſchen Gehirnleiden 6 (7), an organiſchen Herz=
krankheiten
3 (3), an Krebskrankheiten 1 (2), an Eiterfieber 1(0), an
Altersſchwäche 5 (5), an Nierenkrankheiten 2 (2), an Leberkrankheiten
3 (2), an Kindbettfieber 111), durch Selbſtmord hatte 1(2) Todes=
fall
ſtatt.
In Krankenanſtalten verſtorben waren 13 Perſonen, darunter von
Auswarts eingebrachte Kranke 2. Auf die erſte Decade des Monats
entfallen 33, auf die zweite 36 und auf die dritte 15 beziehungsweiſe
20 Sterbfälle, die Mortalität, welche von Beginn des Jahres an eine
gleichmäßige und hohe geweſen, nahm hiernach in der letzten Decade des
P.
Februar ſehr betrachtlich ab.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 26. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Landrichter
Walther zu Furth in Anerkennung ſeiner 50jährigen Dienſte den
Charakter als Geheimer Juſtizrath verliehen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 6 vom 22. März 1879
enthält: 1) Verordnung die Organiſation der oberſten Staatsbehörde betr.
2) Bekanntmachung, die Vergroßerung des Familien=Fideicommiſſes der
fürſtlichen Familie Solms=Braunfels betr. Nach dem Inhalt der Ver=
ordnung
, die Organiſation der oberſten Staatsbehördebetr.,
ſteht an der Spitze der Verwaltung des Großherzogthums das Großh.
Staatsminiſterium, innerhalb deſſen das Miniſterium des Innern und
der Juſtiz und das Miniſterium der Finanzen beſtehen. Das Staats=
miniſterium
beſteht aus dem Staatsminiſter, welcher Präſident des
Staatsminiſteriums und zugleich Miniſter des Großh. Hauſes und des
Aeußern iſt, aus den verantwortlichen Vorſtänden der Miniſterien des
Innern und der Juſtiz und der Finanzen, aus den in dieſen Miniſterien
angeſtelltin Räthen und aus einem für das Staatsminiſterium beſonders
angeſtellten Rathe. Der Staatsminiſter kann zugleich Vorſtand eines
der Miniſterien des Innern und der Juſtiz und des Finanzminiſteriums
ſein. Jedem Miniſterial=Vorſtand ſteht es frei, einen vortragenden Rath
ſeines Reſſorts zur Erſtattung eines Vortrags und zum Beiwohnen bei
der Berathung des von ihm vorgetragenen Gegenſtandes in die Sitzung
des Staatsminiſteriums einzuführen. In beſonderen Fällen können auch
andere Beamte oder Sachverſtändige zu den Berathungen des Staats=
miniſteriums
mit Genehmigung des Staatsminiſters zugezogen werden.
Das Miniſterium des Innern und der Juſtiz zerfällt in 2 Sectionen,
die Section für innere Verwaltung und die Section für Juſtizverwal=
tung
. Bei erſterer bleiben die bisherigen Miniſterial=Abtheilungen für
Schulangelegenheiten und für öffentliche Geſundheitspflege beſtehen. Die=
ſelben
führen hinfort die Bezeichnung: Mimiſterium des Innern und der
Juſtiz=Abtheilung für Schulangelegenheiten und Miniſterium des Innern
und der Juſtz, Abtheilung für öffentliche Geſundheitspflege. Bei dem
Miniſterium der Finanzen bleibt die bisherige bautechniſche Abtheilung
mit der Bezeichnung: Miniſterium der Finanzen, Abtheilung für Bau=
weſen
beſtehen. Lie Ober=Forſt= und Domänen=Direktion und die Ober=
Steuerdirektion werden aufgehoben. Bei dem Miniſterium der Finanzen
wird eine Abtheilung für Forſt= und Cameralverwaltung
und eine Abtheilung für Steuerweſen errichtet, welche aus dem
betr. Referenten des Miniſteriums der Finanzen als Vorſitzenden und
aus der erforderlichen Zahl von Räthen beſteht. Die ſeitherigen Dienſtobliegen=
heiten
und Befugniſſe der Ober=Forſt=und Domänen=Direktion gehenlauf
die Miniſterialabth. für Forſt= und Cameralverwaltung, diejenigen der Ober=
Steuer=Direktion auf die Miniſterialabth. für Steuerweſen über, ſoweit
ſie richt auf die unteren Behörden übertragen werden. Der Geſchäfts=
gang
zwiſchen den Mi. iſterien und den Abtheilungen derſelben wird durch
das Staatsminiſterium im Näheren geregelt werden. Es ſoll dabe:
darauf Bedacht genommen werden, daß der mündliche Verkehr, ſoweit
irgend thunlich, an die Stelle des ſchriftlichen Verkehrs tritt. Die Ver=
ordnung
tritt mit dem 1. April d. J. in Kraft.
Die erſte Kammer, welche am Dienstag zuſammengetreten,
beſchäftigte ſich zunächſt mit dem Geſetzentwurf die Ausführung der
deutſchen Civilprozeß= und Concursordnung betr., wobei jedoch kein
volles Einverſtändniß mit der zweiten Kammer erzielt wurde, während
der Geſetzentwurf, das Verfahren in Forſt=und Feldrügeſachen betr. ohne De=
batte
Annahme fand, deßgleichen derjenige die Bildung und Zuſtändig=
keit
des oberſten Verwaltungsgerichts. Der Geſetzentwurf die Rechts=
verhältniſſe
der Richter betr. wurde mit verſchiedenen Abanderungen angenom=
men
, hierauf die proviſoriſche Anſtellung eines Landeskulturtech=
nikers
gutgeheißen, die definit i ve Gehaltserhöhung der Beamten und

[ ][  ]

540

Na 60

Bedienſteten der Main=Neckarbahn um ¼ genehmigt.
Ferner wurde
das Etatgeſetz, ſowie die Vorlagen wegen veränderter Einrichtung
und Befugniſſe der Ober Rechnungskammer angenommen, ebenſo die=
jenige
, wonach der Staat für diejenigen Beiträge zum Eiſenbahngelände=
erwerb
, der Gemeinden die nach der bekannten Entſcheidung des höchſten
Gerichtshofs beitragsfrei ſind, eintritt.
Montag 24. März: Vortrag im Kaufmänniſchen Ver=
ein
, gehalten von dem Herrn Ingenieur Becker aus Frankfurt über
die Gotthardsbahn. Redner ſkizzirte zuerſt die Geſchichte dieſes im
3. 1869 begonnenen internationalen Unternehmens, das die kürzeſte Ver=
bindung
der durch das Alpenmaſſiv getrennten Bahnnetze Deutſchlands
und Italiens bezweckt, gedachte ſodann der demſelben von der Natur,
beſonders durch Wildwaſſer und Lawinen entgegengeſetzten Schwierig=
keiten
, führte weiterhin das großartige noch lange nicht vollendete Werk
in ſeinem Umriſſe vor und ging endlich zu einer ausführlichen Schilde=
rung
und Entſtehungsgeſchichte einzelner Partien über, von welchen der
1872 dem Ingenieur Favre aus Genf übertragene große Tunnel zwiſchen
Göſchenen und Airolo und die vom gegenwartigenz Oberingenieur W.
Hellwag zur Erſteigung der Thalſtufen angewendeten 7 ſpiralförmigen
Tunnel's im techniſcher Hinſicht beſonderer Beachtung würdig ſind. Herr
Becker ſprach mit durchgehender Klarheit und gab ein ſehr reiches Ma=
terial
, das aber von den meiſten Zuhörern ſchwerlich im Zuſammenhang
erfaßt und noch weniger im Gedächtniſſez feſtgehalten werden konnte.
Man wird ſich doch endlich entſchließen, für Themata aus den exacten
Wiſſenſchaften den Docenten mehr als Einen Abend einzuräumen, damit
auch der Laie von Schritt zu Schritt folgen und den Hauptinhalt des
G. L.
Ueberlieferten aufbewahren kann.
Der evangeliſche Kirchengeſangverein wird Sonn=
tag
den 30. März Abends 7 Uhr in der Stadtkirche eine Paſſions=
Aufführung mit folgendem Programm veranſtalten: 1) Palestrina,
Adoramus. 2) Lotti, Alle die tiefen Qualen. 3) Choral: Chriſte, du
Lamm Gottes. 4) Lelenka, Et incarnatus est und Crucifizus. 5) Wenn
ich einmal ſoll ſcheiden, aus der Matthäuspaſſion von J. S. Bach.
6) Choral: Ein Lämmlein geht; geſungen von der Chorſchule. 7) In
meines Herzens Grunde, aus der Johannespaſſion von J. S. Bach.
8) Orgelvortrag. 9) Ehre ſei dir, Chriſte, aus der Paſſion von Georg
Schütz. 10) Choral: Jeſu, meine Freude. 11) Geiſtliches Volkslied:
Da Jeſus in den Garten ging. 12) J. M. Bach: Ich weiß, daß mein
Erlöſer lebt, geſungen von dem Verein und der Chorſchule. 13) Choral:
O, Haupt von Blut und Wunden. - Der Eintritt zu den unteren
Räumen der Kirche findet nur gegen Eintrittskarten ſtatt, welche von
Samstag den 29. März an bei Herrn Kanfmann J. Kühn, gegenüber
der Stadtkirche und bei Herrn Buchhändler J. Waitz (Ernſt= Ludwigs=
ſtraße
) unentgeltlich, jedoch nur an Erwachſene ausgegeben werden.
Der Eingang zu den unteren Räumen der Kirche findet durch die vordere
Hauptthure in der Kirchſtraße ſtatt. Kindern iſt der Eintritt nur in
Begleitung Erwachſener geſtattet. Die Emporbühne gegenüber der Orgel
iſt für die nichtaktiven Mitglieder des Vereins reſervirt. Die Kirche
wird um 6 Uhr geöffnet. Mit Beginn der Aufführung werden die
Thüren geſchloſſen. Freiwillige Beiträge für die Kirchenchor=
ſchule
bittet man in die, in der Kirche befindlichen Opferſtöcke
einzulegen.
4 Profeſſor Dr. Pfleiderer von Berlin, welcher am A. cr. im
großen Saale des Darmſtädter Hofes dahier einen Vortrag über
Chriſtenthum und Naturwiſſenſchaftr halten wird, iſt aus
jener bewährten Theologenſchule in Württemberg hervorgegangen, der
ein Heinrich Lang, D. F. Strauß, ein Zeller, Keim u. a. ihren Ruf ver=
danken
. Bekannt wurde er durch ein größeres religionsphiloſophiſches
Werk: Die Religion, ihr Weſen und ihre Geſchichte;, auf Grund deſſen
er zum ordentlichen Profeſſor der Theologie nach Jena berufen wurde.
Hier entfaltete er eine ſegensreiche Wirkſamkeit unter den jüngeren Theo=
logen
und hatte viele tüchtige liberale Geiſtliche herangebildet. Im Herbſt
1874 wurde er durch den Miniſter Falk als ordentlicher Profeſſor nach
Berlin berufen. Aufs Lebhafteſte betheiligte er ſich hier an den prak=
tiſch
=kirchlichen Beſtrebungen, und führte auf der bekannten Berliner=
Cöllniſchen Synode im Jahre 1877 einen ſiegreichen Kampf gegen die
Berliner Hoftheologie. Im vorigen Winter trat er in Folge der reactio=
nären
Beſtrebungen auf kirchlichem Gebiete offen dem deutſchen Pro=
teſtanten
=Verein bei, bei deſſen letzter General=Verſammlung in Hildes=
heim
er die Feſtpredigt hielt. Seine Vorträge, die demnachſt gedruckt
bei A. Haak in Berlin unter dem Titel Zur religiöſen Verſtändigung=
erſcheinen
werden, zeichnen ſich durch eben ſo große religiöſe Begeiſterung
wie wiſſenſchaftliche Klarheit aus.
Angeſichts des unermeßlichen Elendes, welches die Kalaſtrophe
von Szegedin im Gefolge hat, wird jede Gelegenheit willkommen ge=
heißen
werden, um zur Unterſtützung der Leidenden ein Scherflein beizu=
tragen
. Ein Anlaß hierzu bietet ſich in dem heute im Saalbau ſtatt=
findenden
Dilettanten=Concerte zum Beſten der Ueberſchwemmten.
Möge daſſelbe einen recht zahlreichen Beſuch finden und einen entſprechen=
den
Ertrag liefern!

Aus Veranlaſſung des Geburtstags Sr. Majeſtät des
deutſchen Kaiſers war das Feierabend=Lokal am Samstag
und Sonntag mit Fahnen und Guirlanden, inmitten das Portrait
des Kaiſers in ſchönem Abdruck neben denjenigen des deutſchen
Kronprinzen und unſers Großherzogs, feſtlich dekorirt und wur=
den
an die zahlreichen Beſucher des Lokals über 200 Exemplare nach=
ſtehend
abgedruckten, mit Beifall aufgenommenen Gedichtes, ver=
theilt
:
Zu Kaiſer Wilhelm's Geburtstag
am 22. März 1879.
Wie überall im deutſchen Vaterlande,
Allüberall wo deutſche Zunge klingt,
Am Bodenſee, wie an der Nordſee Strande,
Allwo man fröhlich deutſche Lieder ſingt,
Wo Treu und Glaube herrſchet noch im Lande,
Wo Jeder, wenn es gilt, ein Opfer bringt,
Wo All und Jedes, wie mit ſtarkem Bande,
Die Lieb zum deutſchen Vaterland umſchlingt,
Wie überall, ſei auch in dieſem Saale,
Der feſtlich iſt geſchmückt und reich beflaggt,
In Feierabends= traulichem Lokale
Des Heldenkaiſers Wilhelm' heut gedacht.
Dem Ehrenmanne, der die bittre Schale
Des größten Leides mit uns durchgemacht,
Der väterlich beſorgt iſt für uns Alle,
Ihm' ſei von Herzen unſer Dank gebracht.
Wie brave Söhne ihren Vater ehren,
Der nur ſein Glück in ſeinen Kindern findt
Und Alles thut um ſtets ihr Glück zu mehren,
Sein Leben lang auf ihre Wohlfahrt ſinnt:
So muß ein Jeder dieſen Mann verehren,
In Ehrfurcht, Lieb' und Treu zu Ihm geſinnt
Und Ihm vertraun, daß Er auch=ſucht zu mehren
Den Lohn, den Fleiß und Arbeit wohl verdient.
Gewißlich wird Er rückſichtsvoll beachten
Den Wunſch des Handels und der Induſtrie,
Wie Er von je in ſeinem Thun und Trachten
Sie unterſtützt und ihnen Schutz verlieh;
Und ſagen Denen, die nach Schutzzoll ſchmachten:
Ich wünſch, daß deutſcher Fleiß und deutſch Genie
Man auch im Ausland kennen ſoll und achten,
Drum überlegt und urtheilt nicht zu früh.
Auch dürft ihr Licht und Wärme nicht beſteuern,
Das braucht mein Volk, um klar und hell zu ſehn.
Wollt ihr durch Steuern noch etwas vertheuern,
Wählt Stoffe dann, die Reiche nur angehn."
Laßt uns deßhalb am heutgen Tag erneuern
Den Herzenswunſch, den Tauſende erflehn:
Daß unſer Kaiſer noch recht lang mög' ſteuern
Das Staatsſchiff zu des Volkes Wohlergehn.
In dieſem Sinn, mit dieſem Wunſch und Hoffen,
Durchdrungen ganz von deutſcher Lieb und Treu'
Zu unſerm Kaiſer, der ſtets frei und offen
Sich ehrlich ausſpricht ohne Ziererei,
Den noch kein Fürſt an Anſehn übertroffen,
Wie auch an Frömmigkeit ohn Heuchelet,
In dieſem Sinne wolln wir Alle hoffen:
Daß Er noch lang der Hort des Friedens= ſei.: C. H.

Tages=Kalender.
Mittwoch 26. März: Dilettanten=Concert zum Beſten der Szegediner im
Saalbau. - Großes Concert im Skating=Rink.
Donnerstag 27. März: Generalverſammlung im Kaufmänniſchen Verein.
Vortrag im Proteſtanten=Verein.
Freitag 28. März: Generalverſammlung des Darmſtädter Droſchken=
Vereins.
Samstag 29. März: Muſikaliſche Unterhaltung und Ball der Geſell=
Ball der Vereinigten Ge=
ſchaft
Eintracht im Saal zur Traube.
ſellſchaft. Abendunterhaltung mit Theater des Geſangvereins Me=
lomanen
.
Sonntag 30. März: Abendunterhaltung mit Tanz des Geſangsvereins
Sumſer.
Montag 31. März: Zweites Concert des Mozart=Vereins im Saalbau,
Montag 21., Dienstag 22. und Mittwoch 23. April: Darmſtädter Pferde=
und Fohlen=Markt mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Vieh=
marktplatz
nächſt den Bahnhöfen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofb uchdruckerei.