4
(Frag= und Anzeigeskatt.)
Abonnemenlspreis
Phrlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
ind. Poſlauſichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
142. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärtz
von allen ſoliden Annoncen=
Expo=
ditionen.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Lreigamts, ſowie des Großh. Polizelamts Darmſtadt.
1879
S.
Donne r s tag den 20. März
Betreffend: Taubſtummen=Statiſtik pro 1878.
Darmſtadt, am 15. März 1879.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die evang. Schulvorſtände des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit der in rubricrtem Betreff aufhabenden Berichterſtattung noch im Rückſtande ſind, werden
an deſſen baldige Einſendung hierdurch erinnert.
Küchler.
Bekanntmachung.
Zum Neubau des Poſt= und
Tele=
graphen=Gebäudes in Darmſtadt ſoll
die Lieferung von rund 25000 Kg.
ſchmie=
deeiſerne Tragbalken im Wege der
all=
gemeinen ſchriftlichen Anbietung verdungen/
werden.
Angebote ſind bis zum
27. Mürz d. J., Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und portofrei, mit der
Auf=
ſchrift: „Angebot auf Walzeiſen” an das
Baubüreau der Kaiſerlichen Ober=Poſt=
Direction zu Darmſtadt einzureichen,
wo=
ſelbſt auch die Bedingungen und das
Ver=
zeichniß der Lieferungen eingeſehen werden
können.
Frankfurt a. M., den 15. März 1879.
Der Kaiſerliche Poſt=Baurath.
Cuno.
2166)
Jagdverpachtung.
Montag den 24. Mürz d. Js., Vor.
mittags 10 Uhr,
ſoll auf unſerem Büreau die Jagd in
nachſtehenden Jagdbezirken der Gemarkung
Darmſtadt und zwar:
1) im Oberfeld, ca. 232¼ Hektare,
2) im Oberwald, ca. 592 Hektare Wald
und ca. 40 Hektare Feld,
3) im Hemnheimerfeld, ca. 265 Hektare
enthaltend,
auf die im Termin bekannt zu gebende
Beſtandzeit öffentlich verpachtet werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 15. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
2170)
Bekanntmachung
Freitag den 21. d. Mts.,
Nachmit=
tags 3 Uhr,
ſoll im ſtädtiſchen Faſſelſtall dahier,
Ar=
heilgerſtraße 43, ein Faſſelochſe ſehr gut
gehalten, jedoch zum ferneren Sprung
un=
tauglich, an den Meiſtbietenden öffentlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J V. d. B.:
2169) Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Freitag den 21. d. Mts.,
Vormit=
tags um 10 Uhr, ſoll die bei
verſchiede=
nen Herſtellungen im Hospital vorkommende
Maurerarbeit und Gußlieferung öffentlich
durch Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf,
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Offerten ſind bis zu obigem Termin
bei unterzeichneter Behörde einzureichen.
Darmſtadt, den 17. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2208)
Ohly.
Bekanntmachung.
Dienſtag den 25. März, Nachmit=/
tags 3 Uhr,
werden in der ſtädtiſchen Tanne
43 Haufen Kiefern Reisholz mit
Stangenholz vermiſcht,
öffentlich verſteigert. Zuſammenkunft am
Ende der Wixhäuſer Hausſchneiſe, zunächſt
der Pallaswieſe.
Darmſtadt, den 19. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
2246) Hickler, Beigeordneter.
Holz=Verſteigerung
Freitag den 21. und Samstag den
22. d. Mts. werden in dem Eberſtädter
Gemeindewald, Diſtrict Kirchtanne,
ver=
ſteigert:
416 kiefern Stämme von 18-50 Em.
Durchmeſſer und
1425 dergl. Stück Derb= u. Bohnenſtangen.
Die Zuſammenkunft iſt an jedem Tage
Vormittags 9 Uhr auf der Vicinalſtraße
gegen Seeheim, und kommen die Derb= u.
Bohnenſtangen den zweiten Tag zum
Aus=
gebot.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine wird
Zahlungsfriſt bis Ende September l. J.
geſtattet.
Eberſtadt, am 15. Mürz 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
2172)
Müller.
Bau=, Werk= und Brennholz=
Verſteigerung.
Montag den 24. März d. J.,
Vor=
mittags 9 Uhr anfangend, werden auf dem
hieſigen Rathhauſe aus dem Diſtrict
Mai=
tanne:
208 Rm. Scheit=, 49 Rm. Knüppel=,
46 Rm. Stockholz und 2220 Wellen;
ferner Nachmittags 2 Uhr an Ort und
Stelle: 90 kiefern Stämme von 60,33
Cbmtr. Inhalt verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft der Steigliebhaber
für das Stammholz iſt am Eingang des
Waldes auf dem Griesheimer Weg.
Forſtwart Vollhardt ertheilt auf
Ver=
langen nähere Auskunft.
Beſſungen, den 18. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
2247)
Nohl.
135
492
K6 56
Holz=Verſteigerung
in den
Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
La n g e n.
Es ſollen verſteigert werden Montag den 24. Mürz d. J3., von 9 Uhr
Vormittags an im Diſtrict Darmſtädter Koberſtadt:
Scheiter I. Kl. Scheiter II. Kl. Knüppel. Reiſig.
Stöcke.
Buche
Rmtr.
223
Dienſtag den 25. Mürz
Wolfsgarten:
Scheiter I. Kl.
Rmtr.
166
Buche
2
Birke, Eiche
Rmtr.
226
61
Rmtr.
31
11
Stücke Well.
3210
790
d. Js. von 9 Uhr Vormittags an
Knüppel.
Rmtr.
20
6
Reiſig.
Stück Wellen.
1540
Rmtr.
172
41½
im Diſtrict
Stöcke.
Rmtr.
72
Das in der Darmſtädter Koberſtadt in verſchiedenen Abtheilungen zerſtreut
ſitzende dürre und Windfall=Holz von Abz.=Nummern 18 bis 90 wird bei der
Ver=
ſteigerung nicht vorgezeigt. Steigliebhaber werden daher erſucht, daſſelbe vorher
ein=
zuſehen und ſich an den Großh. Forſtwart Koch zu Koberſtädter Fallthorhaus zu
wenden. Zuſammenkunft am Montag am Kreuz der Höll= und Knippelswieſenſchneiſe,
am Dienſtag am Jagdſchloß Wolfsgarten auf der Kalbsſchneiſe.
Langen, den 17. März 1579.
Großherzogliche Oberförſteret Langen.
2248)
Dr. Prätorius.
Bekanntmachung.
Montag den 24. d. Mts.,
Nachmit=
tags 3 Uhr.
kommen auf der Dreiſpitze vor dem
ſtädtiſchen Friedhof:
1 ſtarker Lindenſtamm,
45 Maulbeerſtämme,
7 Haufen do. Knüppel,
14 Haufen do. Reiſig (zu Erbſenreiſer
geeignet),
ſodann an der Soderwieſe, zunächſt dem
froßen Woog
16 Haufen Weiden=Reiſig
zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 19. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
2249) Hickler. Beigeordneter.
Verſteigerung eines
Faſſel=
ochſen zu Arheilgen.
Montag den 24. d. Mts., Vormittags
10 Uhr, ſoll in dem Gemeinde=Sprungſtall
dahier ein der Gemeinde gehöriger, gut
gehaltener Faſſelochs öffentlich verſteigt
werden.
Arheilgen, am 17. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Benz.
2250)
Feilgebotenes.
2186) Zu verkauſen: ein Stuhlwagen
mit 2 Sitzen. Eine Kaute Dung. Zu
erfragen bei der Expedition.
2187) Ein Kiuderwägelchen billig zu
verkaufen. Friedrichſtr. 11. Frau Becker.
WAui
Erſte Auszeichnungen
in Paris, Ulm, Wien &a Philadelphia.
Lölunds
ulxe
lä0hleKalzLuadte,
rakues caneentrirtes, gegen
4 Huſten,Heiſerkeit, Catarrhe
Athmungs=
beſchwerden, Keuchhuſten, überhaupt
Bruſt= und Halsleiden,
helt Eisen, für blutarme Perſonen,
alt Axiuin als Kräftigungsmittel
für Frauen u. Reconvalescenten,
hoit Kalk. für ſchwächliche, mil
Fengliſcher Krankheit, behaftete Kinde.
hſowie für Lungenleidende ärztl. empfohlen
Löflund's
Halzeriraotskeherthray
gleiche Theile Malzextract u. feinſten
Dorſch=Leberthran ſind hier zu einer
3 Emulſion verbunden, die, in Waſſer
oder Milch gelöſt, ſehr viel leichter zu
nehmen und zu ertragen iſt als der
Leberthran für ſich; das läſtige
Auf=
ſtoßen wird vermieden und beſonders
Kinder nehmen ohne Schwierigkeit
dieſes ausgezeichnete neue Mittel, das
von Dr. Wavis in Chicago
vor=
geſchlagen und von Löſlandl
ein=
g geführt wurde.
Löhusd's
Hladeruntrung,
hein Extract, welches durch einfaches Auf=9
Glöſen in Milch das als „Liebig'ſchez
Suppe: bekannte, vortreffliche Kinder=4
nährmittel bildet.
59593 Zu haben in allen Apotheken.
Diegrößke Auflage
aller deutſchen Zeitungen
hat das Verliner
Tage-
blalku erreicht und damit
be=
wieſen, daß es die
Anſprüche, welche an eine
große deutſche Zeitung
geſtellt werden können,
zu befriedigen weiß.
Die beſonderen
Vor=
züge dieſes
Blat=
tes, beſtehen
vornehmlich
in
Folgen=
dem:
14
Hunabhän=
gige, frei=
E,
innige.
poli=
litiſche Haltung
Zahlreiche
Spe=
zial = Telegramme
He Heigner Korreſponden=
98 Htn.
F Tägl. 2mal. Erſcheinen,
5 als Abend= und Morgenblatt.
P Reichhaltige Nachrichten aus der=
H Reſidenz und den Provinzen.
Aus=
führliche Kammerberichte ſeines eigenen
parlamentar. Bureaus. Erziehungs=
und Unterrichtsweſen. Vollſtändige
Handelszeitnng mit ſehr ausführlichem
Berliner Courszettel. Theater, Kunſt
und Wiſſenſchaft. Wöchentliche
Mit=
theilungen über Land= und
Haus=
wirthſchaft, Gartenbau. Bei der Fülle
des Gebotenen
ein enorm billiger Abonnemeutspreis
Im Laufe des II. Quartals
er=
ſcheint im täglichen Feuilleton:
Der verſorene Kamerad,
von
Hans Hopfen,
Die reizende Novelle wird mit ihrem
originellen und ſpannenden Inhalt dem
berühmten Schriftſteller viele neue
Verehrer zuführen. Hierauf folgt:
Ariadne Roman v. Heury Gréville,
deſſen kürzlich im „Berliner Tagblatt”
veröffentlichte Novelle „Doſia”
allge=
meinen Beifall gefunden hat.
Nk auf das „Berliner
Mlal aldlhll1 Tageblatt” nebſt
Ukk” und „Berliner Sonntagsblatt!
N0
zum Preiſe von nur f
M. c01I,
pro Quartal bei allen
Reichspoſtan=
ſtalten und wird im Intereſſe der
Abonnenten höfl. gebeten, das
Abon=
nement recht frühzeitig anzumelden,
damit die Zuſtellung des Blattes beim
Beginn des Quartals pünktlich
er=
folgen kann.
[2251
R56
493
2177)
Den Empfang ſämmtlicher Nouveamts's in
Hleidergtoſſen &a; Conlectong
beehre mich hiermit ergebenſt anzuzeigen.
Tbeodor Sehuab.
Unſere jahrelang bewährten
92252)
Fußboden=Glanzlacke,
die Ino Werner'ſchen patentirten Dampf=Bodenlacke, ſofort
trock=
nend in den ſchönſten Farben, von höchſtem Glanz und langer Dauer
empfehlen zu M. 1. 30 das Pfund. Ferner den ſo ſehr beliebten
Fußboden=Oellack, zwar langſamer trocknend, aber außerordentlich
haltbar, zu 60 Pfg. das Pfund. Gebrauchsanweiſung zum
Selbſt=
anſtrich. Proben, ſowie Arbeiter zum Anſtreichen ſtehen jederzeit zu
Dienſten.
Gebrüder
Vierheller.
Schnſtergaſſe 14.
WB. Die Werner'ſchen Bodenlacke haben die höchſten Auszeichnungen
auf allen großen Ausſtellungen erhalten.
Das beste und billigste Mittel zum Waschen und schnellen
Rei-
nigen von Weisszeug, Stoffen, Glas, ſleschirr, Harmor, Silherzeug,
Hän-
den; sowie zum Scheuern der Fusaböden und angestrichener
Gegen-
stände ete. ete. W- Carantirt frei von allen schädlichen
Substanzen. Elendend weisse Wüsche ohne Bleiche.M
Lu beziehen in Paqueten von 100, 250 und 500 Gramm, 15, 35 und
65 Ptg. durch alle Colonial- und Matarialwaaren Handlungen.
Maupt-Tiederlage für Frankfurt a. H. u. Hessen-Nassau.
Trapf & Hofer, Frankfurt a. M.
1. St.
WWohnhaus=Verkau, Man
ſarde, Hintergeb., großer Garten. Näh. Exp.
TuclOh
(feinſte Qualität per Pfund 42 pfg.
Crystallzucher gemahlen 45 „
Philipp Wober.
2253)
Carlsſtraße 24.
Die
2254)
Jamenhandtung s H. Honss
Marktpaſſage,
hält ſich auch dieſes Jahr mit
Gemüſe=
u. Blumenſamen ꝛc. bei reller u. billigſte:
Bedienung beſtens empfohlen Habe auf die
neuen verbeſſerten Arten, die erprobt als
unübertroffen daſtehen, beſonders Rückſicht
genommen. Preisverzeichniſſe gratis u. franco.
33 pCt. billiger
als andere Fabrikate iſt das
vorzüg=
liche, von den Arzten gut empfohlene,
in den größten Städten bereits
allge=
mein eingeführte
Eindermehl
Waron Liebig's Malto Leguminoſe
dargeſtellt unter Controle des Erfinders
durch
A. Weizenegger,
Kempten, Baiern.
Beſter blutbildender Nahrungsſtoff,
enthält 21 pCt. leichtlösliche
Eiweis=
ſtoffe. Billiger, nahrhafter u. leicht
verdaulicher als Fleiſch, iſt es ein
Kraftmehl für Säuglinge, Scrophulöſe,
Blutarme, Magenkranke,
Reconvales=
centen und Greiſe.
Preis 80 Pfg. per ¼ Kilo=Paqueth
Wiſſenſchaftliche Abhandlungen über
Liebig's Malto Leguminoſe
gratis und franco.
Niederlage in Darmſtadt bei
Gebr. Vierheller,
2255) Schuſtergaſſe 14.
Dickwurzſamen
achter verbeſſerter gelber Oberndürfer
empfiehlt die Samenhandlung von
H. Henß, Marktpaſſage.
26)
gtuser Pastilen.
aus den testen Bestandtheilen des
Emser Wassers unter Leitung der
Administration der Rönig
Wil-
helms Felsenquellen bereitet, von
bewährter Heilkraft gegen dei
Leiden der Respirations- u.
Ver-
dauungs-Organe, in plombirten
Schachteln mit Controllstreifen
vorräthig in Darmstadt bei
Apotheker E. Calmberg und bei
Dr. L. Tennor's Adler-Apotheke.
Engros=Versandt: Magazin der
Emser Felsenquellen in Cöln.
494
N6 66
Abonnement=Einladung
auf die
entung-
„Offenbacher
G
Am 1. kommenden Monats beginnt ein neues Abonnement auf unſer im
107. Jahre beſtehendes Blatt, zu welchem wir hiermit ergebenſt einzuladen uns
erlauben.
Wie ſeither wird auch fernerhin die Vertretung nationaler Jutereſſen und
För=
derung aller llberalen Beſtrebungen auf ſtaatlichem, kirchlichem und communalem
Ge=
biet, ſoweit es uns der Raum des Blattes geſtattet, unſer Beſtreben ſein, zu dieſem
Behuſe werden wir neben den täglich einlaufenden Depeſchen die wichtigſten Ereigniſſe
auf dem erwähnten Gebiete bringen und dieſelben, falls ſie von weitgehenderem
In=
tereſſe ſind, in freiſinnigen, jedoch ſich ſiets an die Sache haltenden Leitartikeln
be=
ſprechen.
Den Verhandlungen der beiden Kammern unſeres engeren Vaterlandes wenden
wir auch fortan unſere beſondere Aufmerkſamkeit zu und bringen, wenn auch kurz
ge=
faßte, aber doch erſchöpfende Berichte; in gleicher Weiſe ſchenken wir den
Verhand=
lungen des deutſchen Reichstags, des Bundesraths, des preußiſchen Landtags, ſowie den
Kammern der übrigen Bundesſtaaten und vorkommenden Synodal=Verhandlungen ſtets
ausreichende Beachtung und zuverläſſige auswärtige Correſpondenzen ſetzen uns in
den Stand, unſeren Leſern immer das Neueſte zu bringen.
Auch den lokalen Verhältniſſen der Stadt ſowie der übrigen Orte des Kreiſes
wird, ſoweit thunlich, Rechnung getragen, insbeſondere machen wir durch Bringung
der Protokolle der hieſigen Stadtverordnetenverſammlung, der Handelskammer und des
Kreisausſchuſſes unſere Leſer mit dem bekannt, was innerhalb dieſer Körperſchaften
vorgeht und allgemeines Intereſſe bietet.
Mit dem Hauptblatt zugleich erſcheint ſechsmal wöchentlich als beſondere
Bei=
lage das Feuilleton
Unterhaltungsblatt der Offenbacher Zeitung.
Der Abonnementspreis des Blattes beträgt, trotz ſeines reichen Inhalts
viertel=
jährlich für Offenbach nur 2 M. 10 Pf.; für außerhalb, durch die Poſt bezogen,
er=
höht ſich dieſer Betrag um den Poſtaufſchlag, und iſt daſſelbe ſomit die billigſte Zeitung
Offenbachs und der Umgegend.
Auch der Inſertionspreis derſelben iſt ein äußerſt niedriger, indem wir für die
einſpaltige Petitzeile nur 10 Pf., für die zweiſpaltige 20, für die dreiſpaltige 30, für
die vierſpaltige 40 Pf. berechnen und bei mehr als dreimaliger Aufuahme eines
In=
ſerats entſprechenden Nabatt verwilligen.
Unſere auswärtigen und die neu hinzutretenden Abonnenten erſuchen wir ihre
Beſtellungen bei der nächſten Poſtanſtalt baldigſt zu machen, damit Störungen in
der Lieferung vermieden werden.
Offenbach, im März 1879.
Die Expedition der Offenbacher Zeitung.
2257)
Reines Malzextrac,
vaullVIllao a vanu vallo-
und
von 80 Pfg. an das Pfd. und darüber.
Ceylon-Caffee
von feinſchmeckendem Geſchmack,
von M. 1.20 an das Pfd. und darüber.
Gebrannten Caſſee
von M. 115 an das Pfd. und darüber.
Feinsten Melis
per Pfund 42 Pfg.
Emanuet éulo.
Kirchſtraße I.
2203) Malzbruſthonig,
gegen Huſten und Heiſerkeit ꝛc.
Niederlagen bei den Herren W. Manck,
Ballonplatz 5; G. Philippi, Neckarſtr. 28:
3124
Fr. Pröſcher, Kirchſtraße. Vorzügl. Blumenerde
füͤr Topfgewächse fortwährend bei
2259)
C. Völker
Handelsgärtnerei, untere Hügelstrasse. 2258) Vier gebrauchte Fenſter und
zwei Stubenthüren ſind zu verkaufen.
Gr. Bachgaſſe 13. 2261) Joh. Hamm VI. von Wei=
terſtadt hat junge Ferkel zu
verkaufen.
Für die Wäſche
empfehlen:
Fettlaugenmehl,
Patent=Reinigungs=Cryſtall,
Stärkezuſatz (amerik. Glanzwaſche)
in Paqueten zu 60 u. 30 pfg.,
Reisſtürke aus den Fabriken:
Or=
lando Jones & Cie. (engl. Fabrikat),
F. Heumann & Cie. (belg. Fabrik.)
J. Blum & Cie. (belg. Fabrikat),
Schrammſtärke,
Waizenſtärke,
Guillaumeſtärke,
Kugelblau u. Paſtillen v. Büchner,
Wachs,
Borax, pulveriſirt,
Schmierſeife, transparent u. geruchfrei,
Waſchwurzel,
Panamaholz ꝛc. ꝛc.
Gobr. Vierheller,
2262)
Schuſtergaſſe.
ranz. G:
Welſch=Hahnen
Welſch=Hühner
Capaunen
Poularden
Hahnen
lügel, als:
von Mt. 10.
„ „ 7.
5.
„ „
„ „ 2.50.
1.60.
„
iſt in friſcheſter Sendung eingetroffen.
H. Röhrich,
2263)
Großh. Geflügelhof.
2264) Vollſtündige feine Pflanzung
für ein Hausgürtchen: Zwergobſt,
Bee=
renobſt, Roſen, Stauden, perennirende
Blu=
men, Küchenkräuter zuſammen billig
ab=
zugeben. Beſichtigung von Vormittags,
Kranichſteinerſtraße 43 erſter Stock.
S
5
5.
Hchnellwichſe.
Die ſo ſehr beliebte Schnellwichſe in
beſter Qualität iſt ſowohl bei mir als auch
in den meiſteu hieſigen Geſchäften, das
Glas zu 25 Pfg., vorräthig.
Weis,
W.
Nieder Ramſtädterſtraße 37.
Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
2266) 756 Klftr. Acker an der
Eſcholl=
brückerſtraße auf mehrere Jahre zu
ver=
pachten. Näheres Eliſabethenſtraße 31.
2267) Ein faſt neues amerk. Kinder=
Sitzwägelchen, weiß lackirt, iſt zu
ver=
kaufen. Näheres Wendelſtadtſtraße Nr. 32,
Morgens von 10-12 Uhr.
Vermiethungen.
9472) Soderſtraße 59 ein Logis, 4
Zimmer nebſt Zubehör gleich beziehbar. Zu
erfragen bei Volz, Metzger, Markt.
R. 56
495
469) Blumenſtraße 12 der untere
Stock, 5 Piecen enthaltend, nebſt allen
Be=
quemlichkelten an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
629) Ruthsſtraße 9 eine Manſarde=
Wohnung, 3 Zimmer, 1. Mai beziehbar.
708) Schirmgaſſe 12 ein Logis im
3.Stock zu vermiethen: 18. April 1879.
1050) Annaſtraße 38 die bel Etage,
beſtehend aus Salon, 6 Zimmern, 3
Man=
ſarden ꝛc., auf Wunſch auch Stallung, bis
Anfang Juni zu vermiethen.
1265) Hügelſtraße 65 im Hinterbau
ein Logis, 4 Piecen nebſt Zubehör
enthal=
tend, zu vermiethen. Näheres
Vorder=
haus Parterre.
651660) Rheinſtraße 47 ſehr freundl.
Wohnung von 4-5 Zimmern, Küche, Keller,
Holzſtall, Bodenkammern, Bleichplatz ꝛc. per
1. April.
1664) Rheinſtraße 47 Hochparterre
8 Zimmer nebſt allem Zubehör. Näheres
im 1. Stock.
1667) Rheinſtraße 47, Laden nebſt
Ladenzimmer ſogl. zu verm. Näh. 1. Stock.
1671) Rheinſtraße 47 ein großes
Magazin, ca. 100 ⬜ Mtr., zu vermiethen.
„e.
pAN.
E1
ArxAA. X-aAAAAtaurzzD.
1754) Saalvauſtraße 36 iſt eine ;
ſchöne Wohnung, 5 Zimmer mit 8
Glasabſchlußu. allen Bequemlichkeiten, „
V zu vermiethen und pr. Mitte Juni 8
7 zu beziehen. Zu erfragen bel Etage.
C
AxAxxxTAAAAXTTAAATIx.
1877) Hochſtraße 23 Manſarde gleich
beziehbar, zu vermiethen.
1886) Eliſabethenſtraße 8 iſt der
3. Stock, 5 Zimmer, Küche, abgeſchloſſener
Vorplatz ꝛc., an eine ruhige Familie per
1. Mai zu vermiethen.
1946) Kirchſtraße 8 im Vorderhauſe
ein großes Logis per 1. Juni zu vermiethen.
Ein desgl. im Mittelbau mit Magazin oder
Werkſtätte kann ſofort bezogen werden.
Wyzuuuuyuiag'oprie.
XTTAAAAAAAAtaAAXX7.
z 1948) Theaterplatz. In mei=
X.
ds nem Hauſe iſt der zweite Stock, be= de
d ſtehend aus 5 freundlichen Zimmern, d=
L.
nebſt Küche und allem Zubehör per 5
56
N Juni an eine ruhige Familie zu ver=
.
Emil Sander.
miethen.
p
½
TArxxxTAAazTTrATxx]
2021) Arheilgerſtraße 66 zwei
Zim=
mer, Küche ꝛc. Näheres Vorderhaus.
62022) In der Nähe der Bahnhöfe
ſind 2 freundliche Logis parterre und 2.
Stock, auf der Sommerſeite belegen, ganz
oder getrennt zu vermiethen u. bis 1. Juli
zu beziehen. Näh. zu erfr. in der Exp. d. Bl.
2096) Neckarſtraße 24 erſter Stock
6 Zimmer, Küche u. Zubehör per 15. April
d. J. zu vermiethen. — Ebendaſelbſt im
Hinterbau ein Logis, enthaltend 4
Zim=
mer, Küche nebſt all. Zubehör per 1. Juni d. J.
2098) Arheilgerſtraße 37 ein kl. Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
2192) Neckarſtraße 26 im Vorderhauſe
3 Zimmer, Küche, Glasabſchl. nebſt allen
ſonſt. Zubehör zu vermiethen. Näh. 1 Tr.
hoch daſelbſt.
2268) Carlsſtraße 41 eine Wohnung
im 1. Stock, 2 Zimmer mit Cabinet und
ſonſtigem Zubehör, iſt an eine ſtille Familie
zu vermiethen und bis 1. Juni zu beziehen.
2269) Ecke der Magdalenen= u.
Lau=
tenſchlägerſtr.¼ 1 hübſche Wohnung, 5.
Zim=
mer, Küche ꝛc. m. Glasabſchl. Näh. Eckladen.
Ob. Heinrichſtr. 49, eleg. möbl. Wohn.,
6-8 Zimmer mit nöth. Betten, einger. Küche
und Gartenantbeil. Ebendaſ eine Garten=
Wohnung mit Balkon, auf Wunſch möblirt.
2270) Beſſungen. Heidelbergerſtr.88
iſt die Manſarde zu vermiethen.
2271) Ein freundl. Zimmer mit
Ca=
binet in der Manſarde möblirt billig zu
vermiethen. Zu erfr. bei Hrn.
Dachdecker=
meiſter Wiegler, Waldſtraße 10.
Vermiſchte Nachrichten.
2272) Am 24. d. Mts. beginnt ein neuer
Curſus im Anmeſſen, Zuſchneiden u.
An=
fertigen von Damenkleidern nach bewährter
Methode.
Eliſe Anton,
Kranichſteinerſtraße 18.
1194)
Clavier=Unterricht
wird zu ſehr billigem Preiſe Anfängerinnen
ſertheilt. Nüheres bei der Ex. d. Bl.
1793) Zwei Penſionäre finden freundl
Aufnahme u. gute Penſion. Näh. i. d. Exp
2295) Eine geſunde Schenkamme
zum ſofortigen Eintritt gefucht.
Gorgſtraße Nr. 12.
2273)
Loſialgewerboerein Darmſtadl.
Freitag den 21. März, Abends 8 Uhr, im Gaſthaus zur Poſt:
18. Verſammlung der Mitglieder.
Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. Oberbergrath Pfannmüller über den
Unterſchied zwiſchen Quellen und gewöhnlichen Brunnen, ſowie über ſogenannte arteſiſche
Brunnen und Springquellen oder Sprudel unter beſonderer Bezugnahme auf die
Sprudel von Nauheim und Teplitz. 2 Verſchiedenes.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueren techniſchen Zeitſchriften werden
darin aufgelegt und der Fragekaſten wird am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 19. März 1879.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
Kriegerverein Darmſtad.
Samstag den 22. März, Abends 8 Uhr im Saalbau:
Lur Eeier
des 83 Gebartsfeſtes Jeiner Majeſtät des Kaiſers:
Avend-untetnaltung.
mik Tanz.
Karten für einzuführende Herren 1 Mark, ſolche für Damen 50 pfg.
werden abgegeben von Herrn Kaufmann Deutſchmann, Carlsſtraße 7, und
Stein=
kohlenhändler Adler, Rheinſtraße 47, ſowie bei den Vorſtandsmitgliedern Klier und
Näheres beſagen die Programme.
May.
2196)
Der Vorſtand.
Im Saale des Hstel zum Darmstädter Hof.
2129)
Freitag den 21. März 1879 Abends ½7 Uhr
4
4
CTI
von Eleonore d’EsterreReeling aus Dublin,
unter gütiger Mitwirkung der Herren Hofconcertmeiſter Ferd. Büchler,
M-
roslaw Weber, des Hofopernſängers Herrn J. Hoſmann und des
Hof=
muſikers Herrn Ad. Hugler.
für Sperrſitz 3 Mark, Saal 2 Mark, Stehplatz 1 Mark, ſind in
Billets
der Muſikalien=Handlung von Georg Thies zu haben.
H ä u ſ e k
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen
Alexander=
He Beustadt,
ſtraße,
136
Hahn-Hechar- Bahn.
Fahrplau=Aenderung.
Vom 1. April d. Js. ab tritt folgende Aenderung in dem Curſe der Züge ein
(ſeither
Lokalzug Nr. 2
um 555 Morgens in
abgehend),
Darmſtadt
erhalten nachſtehende Curszeiten:
Lokalzug Nr. 21
ſeither um 635 Abends in Frankfurt
ab=
gehend)
„ „ Iſenburg. 735
„ Langen „ 510 „ Sprendlingen 742
„ Sprendlingen „ 518 „ Langen. 50
„ Iſenburg H26
„ „ Egelsbach 758
„ Louiſa „ 533 „ Arheilgen „ 87 Frankfurt an 540 „ Darmſtadt: an 815 Darmſtadt, im März 1879. 2274) Die Direelion.
2275)
20 OThOft Vordeaux-
Montag den 24. März. Vormittags 10 Uhr.
werden im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes dahier 20 Orhoft Bordeaux
Wein öffentlich verſteigert. Dieſelben lagern im hieſigen Zollkeller und ſind direct aus
Frankreich bezogen. Proben werden am Faß Samstag den 22., ſowie am
Ver=
ſteigerungstage von Herrn H. Ritſert verabreicht.
Darmſtadt, den 19. März 1879.
Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Meine Conditorei befindet ſich von heute an in meinem Hauſe obere
Eliſa=
bethenſtraße Nr. 9 (früher Löwer'ſchen Hauſe).
2049)
W. Hiuyzmeh, Conditor.
41
Kaufmänuiſcher
erein.
Die auf Samstag den 22. März angezeigte Generalverſammlung findel
nunmehr Donnerstag den 27. März ſtatt.
2276)
Der Vorgtand.
2136) Ich ſuche ein junges Mädchen
aus anſtändiger Familie, die ſich als
Ver=
käuferin ausbilden will.
R. Anton
Magazin für Haus. &E Kücheneinrichtung.
2200) Bei Unterzeichnetem kann ein
tüchtiger Zeichner ſofort Engagement finden.
Akademiſch Gebildete haben den Vorzug.
Man bittet Zeugniſſe nebſt curiculum
vitae ſchriftlich einzureichen.
H. Mössinger, Architekt.
2201) Gute Schenkammen u.
Dienſt=
mädchen werden nachgewieſen bei Frau
Georg Haller in Eberſtadt, wohnhaft in
der Pfungſtädter Straße.
2236) Vollſtändiges Exemplar der
allgemeinen Ausſchreiben des Hofgerichts der
Provinz Starkenburg zu kaufen geſucht.
Offerten mit Preisangabe bittet man unter
G8 Nr. 2236 in der Exp. abzugeben
2199) Wegen Geſchäftsveränderung iſt ein
Fabrükbau
für jeden mittelgroßen Geſchäftsbetrieb
ge=
eignet, ſofort zu vermiethen.
Waſſer reichlich vorhanden.
Gefl. Offerten unter F B Nr. 2199 an
die Exp. d. Bl.
2277) Zwei Schüler oder Schülerinnen
können Koſt und Logis erhalten.
Näheres Schulſtraße 12.
Israelitiſcher Gottesdienſt
(Haupt=Synagoge).
Haustag den 22. März: Vorabendgottesdienſt um 55. Uhr. Morgengottesdienſt um 8½4 Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. - Gabhathausgang um 7 Uhr.
Musikahen Leib-Anstalt.
Zum Abonnement ladet ein die
Hofbuchhandlung von
2025)
A. Hlingelhoeſer.
PAchtelffater's Teihbibliothek
Schloßgraben 13a, 1 Stiege hoch.
Daſelbſt wird auch das Einrahmen von
Bildern, Brautkränzen ꝛc. beſtens beſorgt.
2206) Ein Müdchen, das im
Aus=
beſſern, Weißzeugnähen und auch im Bügeln
ſich beſchäftigt, wünſcht noch einige Tage in
der Woche beſetzt zu haben.
Nieder=Ramſtädter Straße 13.
2238) Diener geſucht
zur Bedienung u. Pflege eines älteren Herrn.
Bewerber mit guten Zeugniſſen wollen ſich
melden Wilhelmſtraße 30.
2278) Ein Mädchen, welches ia
Aus=
beſſern von Weißzeug, ſowie in Bethülfe am
Kleidermachen bewandert iſt, wünſcht noch
einige Tage in der Woche beſetzt zu haben
per Tag 70 pfg. Näheres Stiftſtraße 61.
2279) Ein=Wittwer mit 2 unerzogenen
Kindern ſucht alsbald 3. Führung ſeines
Haus=
halts eine ältere erfahr. Perſon. Arheilgerſtr.8.
3 Lehrling geſucht.
Wir ſuchen einen jungen Mann von
an=
ſtändiger Familie und mit guten
Schul=
zeuguiſſen verſehen, als Lehrling.
Geoks &a Jesper,
Teppich=Lager und Möbelſtoff=Handlung,
Frankfurta. M. 5 Steinweg.
2281) Eine Parthie ſchöne Goldfiſche
wird billig zu kaufen geſucht. Schriftliche
Offerten unter F N2281 an die Exped.
2282) Ein grau und weißes Kützchen
(Kater) iſt in der Nähe des Mathildenplatzes
abhanden gekommen. Der redl. Finder wolle
ſes gegen gute Belohnung Wilhelminenſtr. 3
im Heſſ. Haus parterre zurückerſtatten.
2283) G e ſ u cht
ein halber Fauteuilplatz.
Näheres Mühlſtraße 26 parterre.
Großherzogliches Holtheater.
Donnerstag 20. März.
15. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Aleſſandro Stradella.
Komiſche Oper in 3 Arten von Flotow.
Perſonen:
14
Aleſſandro Stradella, Sänger
Baſſi, ein reicher Venetianer Hr. Leib.
Leonore, ſeine Mündel
Malvoglio) Banditen . Hr. Ziehmann.
Barbarino)
44 Stradella.. Herr Concell, vom
Aetien=
theater in Zürich,
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
Frl. Czerwenka.
Hr. Berg.
Freitag 2. März.
1. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
D o c t o r Klau s.
Luſtſpiel in 5 Akten von PArronge.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
No. 56
497
Die Prüfung im Baugewerbe.
63 Jedem Fachgenoſſen iſt bekannt, daß dieſe wichtige Zeitfrage ſchon
ſtark discutirt wurde, ſallein immer ohne endgültige Einigung. Wir
er=
lauben uns deßhalb, da wir die Wichtigkeit der Sache mcht verkennen,
dieſelbe auch für unſere hieſigen Verhältniſſe einer näheren Betrachtung
zu unterziehen.
Zur Löſung dieſer Frage wurde ſtets hervorgehoben: 1) die
obliga=
toriſche Meiſter=Prüfung wieder einzuführen; 2) berückſichtigte man auch
die facultatwe Prüfung, und 3) glaubte man die Frage durch den
Volks=
ſchulunterricht in der Weiſe zu erledigen (Baugewerks=Zeitung Nr. 88
4. Jahrgang), daß durch ein umfaſſenderes Unterrichtsgeſetz der Bauherr
für die Zukunft fähiger gemacht würde, das Baugewerbe beſſer beurtheilen
zu können. — Was gerade dieſen letzteren Punkt anbelangt, ſo glauben
wir, daß dieſer der wichtigſte iſt und deßhalb keiner weiteren Betrachtung
bedarf.
Kommen wir daher auf die erſtgenannte Art zurück, die obligatoriſche
Prüfung, ſo wird uns von vielen Seiten ſofort der Widerſpruch entgegen
geſchleudert; „die Zünftler” wir ſollen wieder ins alte Zunftweſen
zurück mit ſeinen Fehlern und Gebrechen, und namentlich werden die von
den Prüfungs=Meiſtern den Prüfenden bereiteten Schwierigkeiten und
Vexationen, aus Geſchäftsintereſſe, als größter Vorwurf betont.
Uns ſcheint, daß diejenigen Leute, welche dieſe Vorkommniſſe behaupten,
nicht wiſſen, daß ſie vollſtandig falſch belehrt ſind, denn ſeit den 40r
Jahren hatten bei uns, unter dem Beſtand der Zünfte, die betreffenden
Kreisbauämter unter Beigabe eines Schaumeiſters die techniſche Leitung
der Meiſter=Prüfung. In Preußen, woſelbſt ſchon im Jahre 1822 die
Zünfte aufgehoben wurden, hat dennoch bis 1869 die obligatoriſche
Prüfung ſegensreich fortbeſtanden.
Betrachten wir Würtemberg, ſo beſteht daſelbſt heute noch die
rühm=
liche Einrichtung der Werkmeiſter=Prüſung, und nur zum Nutzen des
dortigen Baugewerbes.
Allerdings ſind wir durch die Gewerbefreiheit, die Academien und
polytechniſchen Schulen in ein freieres Stadium getreten, was nicht
ver=
kannt werden darf. Es hat ſich hierdurch neben dem Baugewerbe ein
neuer Stand gebildet: derjenige der Privat=Architecten, welche mit dem
Baugewerbe im engſten Zuſammenhang ſtehen und ſtets in einander
greifen. Mit einem großen Theil dieſer Körperſchaft, welche ſich dem
Baugewerbe widmen wollen, kommen wir allerdings mit der
obliga=
toriſchen Meiſter=Prüfung in ſtarken Conflikt, da derſelben die Befähigung
zum Betriebe des Baugewerbes gewiß nicht abgeſprochen werden durfte.
Es muß deßhalb auch dieſem Factor Rechnung getragen werden, da man
beſtimmt nicht verlangen kann, entweder die ſtaatliche Baumeiſter=Prüfung
zu beſtehen, was, weit entfernt von dem Willen des Einzelnen, unnöthiger
Zeitaufwand für überflüſſige Studien, vielleicht auch die Mittel nicht
zu=
geben, oder aus dieſem Grund überhaupt auf die academiſche Ausbildung
zu verzichten, die zur Hebung des Gewerbeſtandes nur beitragen kann.
Hiermit kommen wir aber auf einen ſehr wichtigen Punkt, der nur
unter folgenden zwei Bedingungen zu löſen wäre:
1) daß man für dieſe Techniker von einer Abgangs=Prüfung
ab=
ſehen und ſtatt derſelben ein Abgangs=Zeugniß der leitenden Behörden
ſubſtituiren wollte, das die Berechtigung und Qualificirung zum Betriebe
des Baugewerbes in ſeinem ganzen Umfang ausſpräche, oder
2) falls einer Prüfung (3. B. einem Facultätsexamen) dennoch der
Vorzug gegeben würde, dieſelbe der leitenden academiſchen Behörde zu
unterſtellen.
In beiden Fällen wäre ein mit Erfolg zurückgelegter praktiſcher
Curſus nachzuweiſen, welchem durch die Ferienzeit genügt werden kann,
ohne weiteren Zeitaufwand auf Koſten des Studiums.
Jedenfalls, und das iſt ſehr wichtig, würden unſere techniſchen
Hoch=
ſchulen von einer gewiſſen Klaſſe von Leuten befreit, welche gerade nicht
zum guten Rufe und Gedeihen derſelben beitragen, da jeder Schüler
als=
dann, um ſein Ziel zu erreichen, der Arbeit mit Luſt und Liebe ſich
hin=
geben müßte.
Hiermit wäre in einem gewiſſen Grade ein geſchloſſener Stand
ge=
ſchaffen und die Sache erſcheint, von dieſer Seite aus betrachtet, als
erledigt.
Wir haben aber Eingangs dieſes auch die facultative Meiſter=Prüfung
in Betracht gezogen und geſtatten uns nun, auch dieſe näher zu beleuchten,
da ſie als diejenige erſcheint, welche am leichteſten mit der
Gewerbefrei=
heit zu vereinbaren ware. Allein auch ſie bedarf in gewiſſem Sinne den
Schutz des Staates. Jedem ſtünde bei der facultativen Prüfung das
Recht zu, ſich prüfen oder nicht prüfen zu laſſen, und jeder würde ſich
dann die Frage vorlegen: „welche Vortheile haſt du von der Prüfung
Dieſe Logik ſcheint fürs
für die viele Zeit, Muhe und pecuniäre Opfer 2”
erſte allerdings Bedenken zu erregen, allein auch hier läßt ſich leicht ein
Ausweg finden, welchen wir in polgendem näher zu erläutern ſuchen.
Der Intereſſent iſt bei dieſer Art der Prüfung in gewiſſem Maße
berechtigt, einen Schutz zu verlangen, welcher darin beſtände, daß:
1) ſowohl der Staat als auch die Communen den Geprüften beim
Staats= wie Communal=Bauweſen die alleinige Concurrenzfähigkeit
zu=
erkennen wollten;
2) dieſelben allein nur berechtigt ſeien, den Titel, Meiſter” zu führen, und
3) denſelben auch allein nur das Recht zuſtände, Lehrlinge zu bilden
und das nach 5 129 der Gewerbeordnung beſtimmte Zeugniß auszuſtellen.
Für die academiſch gebildeten Techniker würde das bei der
obliga=
toriſchen Prüfung näher Ausgeführte auch hier in Anwendung kommen.
Die öffentlichen Vergebungen von Arbeiten ſind abſolut nicht zu
ver=
bannen, aber gewiß iſt es möglich und im Intereſſe aller Behörden, nur
geprüfte Techniker ſich betheiligen zu laſſen, um eine Garantie in der
Arbeit zu haben, die durch die ausführenden Baumeiſter allein nicht
ge=
boten werden kann. Es wäre eine große Anſpornung für Viele und wir
können alle feſt überzeugt ſein, dieſe Einrichtung würde ihre Früchte auch
auf das Privat=Bauweſen übertragen und jedem Meiſter diejenige
zu=
führen, welche gediegene Arbeit verlangen. Heute hat das Publikum
allerdings keinen Maßſtab für die Qualität der Handwerker, im
Gegen=
theil wird es durch die Behörden, manchmal auch mit den
Un=
fähigſten in Berührung gebracht, indem es annehmen muß, die Leute
müßten Vorzügliches leiſten, da ſie von den Behörden beſchäftigt werden.
Leider weiß aber das große Publikum nicht, daß die Behörden durch
ihre Vorſchriften gezwungen ſind, derartige Leute zu beſchäftigen, die aus
Mangel an Fähigkeiten und Unkenntniß die fürchterlichſten Abgebote zu
Stande bringen, welche gewöhnlich mit dem Ruin derſelben endigen.
Verartige Leute wird es aber zu allen Zeiten geben und hierdurch wird
gewiſſermaßen der ganze Gewerbeſtand degradirt und die tüchtigeren
Meiſter nicht richtig beſchäftigt, was im Allgemeinen nur erlahmend und
nicht heilbringend wirken kann.
Wir ſind feſt überzeugt, daß der Gewerbeſtand durch Einführung
irgend einer Art der genannten Prüfungen wieder zu Ehren kommen
wurde. Die Innungen würden in das Stadium treten, wo ſie ihre volle
Berechtigung hätten, da ſie, auf der Baſis der heutigen Gewerbeordnung
conſtituirt, den Keim der Auflöſung in ſich tragen.
Leider müſſen wir ſagen: „ſchafft erſt Meiſter” dann iſt es möglich,
Lehrlinge und Geſellen zu bilden und Innungen zu gründen.
Nach Vergleichung beider beſprochenen Prüfungsarten kommen wir
daher zu dem Schluß, daß die facultative Meiſter=Prüfung, unter
ſtaat=
licher Aufſicht, als diejenige zu betrachten iſt, welche ſich am beſten
empfiehlt, ſie ſchließt die größte Freiheit in ſich und wird deßhalb am
wenigſten Unzufriedenheit in dem Gewerbeſtand hervorrufen. Der
Ge=
werbeſtand wird ſich durch die freiere Bewegung geachteter fühlen, und
ein Stand der ſich wieder gehoben und geehrt ſieht, trägt gute Früchte.
Allerdings iſt es ſchön und erhaben, auszurufen: „die Selbſthülfe iſt die
ſicherſte und beſte;, allein das Baugewerbe muß hierin eine Ausnahme
machen, es bedarf den Schutz des Staates; verlangt doch derſelbe von
dem allergeringſten Amt eine gewiſſe Befähigung, warum ſollte man eine
ſolche nicht von dem Baugewerbe verlangen, welches dieſelbe zum Wohle
unſerer Mitmenſchen am meiſten bedarf?
Wie wir aus authentiſcher Quelle erfahren, hat die deutſch=
conſer=
vative Partei im Reichstage einen Antrag eingebracht, dahin lautend:
„der Reichstag wolle beſchließen, den Herrn Reichskanzler zu erſuchen,
einen Geſetz=Entwurf vorzulegen, durch welchen die Gewerbeordnung nach
verſchiedenen näher bezeichneten Richtungen hin abgeändert würde, worin,
unter allgemeinen Beſtimmungen Tit. L-III, unter Tit. IV ſpeciell der
Antrag näher beſtimmt: „Geſellen= und Meiſter=Prüfungen ſind wieder
einzuführen.
Mit Annahme dieſes Antrages würden alsdann 8 126 und 129 der
Gewerbeordnung die von dem Geſetzgeber beabſichtigte Wichtigkeit beſitzen.
Unſere Pflicht wird es nun ſein mit den betreffenden Herrn
Abge=
ordneten mit Außerachtlaſſung jeder politiſchen Färbung, zur Vertretung
unſerer Intereſſen in Benehmen zu treten.
Deßhalb Fachgenoſſen, legt Cure Hände nicht in den Schoß! Greift
ein! Es iſt die hochſte Zeit, laßt Euch durch den Vorwurf der Intereſſen=
Vertretung nicht abſchrecken! Nehmt Euch ein Beiſpiel an den
Tabak=
fabrikanten, Eiſenhütten, Freihändlern, Schutzzöllnern und anderen. Ihr
ſprecht für die Baukunſt, für Curen Stand, der ſo ſchwer gelitten.
M.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 20. März.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog haben heute
Vormit=
tag halb 11 Uhr den von Seiner Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer,
König von Preußen zum außerordentlichen Geſandten und
bevollmäch=
tigten Miniſter am hieſigen Hofe ernannten Kammerherrn und
Lega=
tionsrath von Alvensleben behufs Entgegennahme ſeines
Beglau=
bigungsſchreibens in beſonderer Audienz zu empfangen geruht.
- Das Großherzogl. Regierungsblatt, Beilage Nr. 7 vom
19. März enthält: 1) Bekanntmachung, die Erhebung von Umlagen
der Stadt Gießen für 1879 betr. - 2) Ueberſicht der für 1879 von
Großh. Miniſterium des Innern genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
von Communalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Gießen.- 3)
Ueberſicht der für 1879 von Großh. Miniſterium des Innern genehmigten
Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in den
Gemein=
den des Kreiſes Bensheim. - 4) Dienſtnachrichten. - 5)
Concurrenz=
eröffnungen.
10. Die Sitzung der zweiten Kammer vom 17. März wurde faſt
gänzlich von der weiteren Berathung über Beſoldungserhöhung
der Verwaltungs beamten ausgefüllt. Schröder befürchtet die
Conſequenzen einer ſolchen Erhöhung, man werde im Lande die
Vor=
lage als den Anfang jeiner allgemeinen Beſoldungserhöhung betrachten.
Königer beſtreitet dieſe Anſicht; es ſei nur noch die Finanzbrauche übrig,
bei der die Verhältniſſe anders lägen. Es werde kein höherer
Steuer=
ausſchlag erfolgen, die Genehmigung der (rhöhung ſei alſo ohne Einfluß
auf das Budget. Bodenheimer will die Verwaltungsbeamten, bei der großen
Wichtigkeit ihrer Stellung dem Publikum gegenüber, unabhängig geſtellt
haben. Schönberger halt es für eine Ehrenſache der Beamten und der
498
E 56.
Regierung jetzt nicht mit Gehaltserhöhungen zu kommen. Küchler glaubt,
daß bei einer ſchlechteren Stellung der Verwaltungsbeamten ſich alle
beſſeren Beamten dem ſo ſehr bevorzugten Juſtizfach zuwenden würden.
In den Händen der Kreisräthe ruhten ſehr wichtige Entſcheidungen.
Durch übel angebrachte Sparſamkeit werde man die Intereſſen des
Lan=
des ſchädigen. Muhl iſt für den Antrag des Ausſchuſſes, der die
Ver=
waltungsbeamten zwar gleichſtellen, den Kreisräthen aber keine
unentgelt=
liche Dienſtwohnung geben will. George hat als Bürgermeiſter die
ein=
greifende Thätigkeit der Kreisräthe kennen gelernt und iſt für die
Auf=
beſſerung. Maurer bemerkt, daß Gewerbtreibende und Landwirthe viel
eher ihren Unterhalt erwerben könnten als Beamte. Man ſolle kein
Be=
amtenproletariat ſchaffen, es entſpreche der Ehre des Beamten ganz wohl
Schritte zu unterſtützen um den Beamten eine des Amtes würdige
Stel=
lung zu geben. Kugler vertheidigt den Ausſchußantrag. Metz will größere
Verwaltungsbezirke mit Collegialbehörden und kann nur bei einer
Reor=
ganiſation des Verwaltungsweſens für höhere Beſoldungen ſtimmen.
Miniſterpräſident v. Starck will die Verwaltungsbeamten mit den
richter=
lichen in den Augen des Publikums gleichgeſtellt haben, er weiſt auf die
Vorzüge der richterlichen Laufbahn hin; der Zeitpunkt zur Einbringung
der Vorlage ſei der einzig mögliche, da bei Feſtſtellung der Richtergehalte
die Gleichſtellung der Verwaltungsbeamten unbedingt angeknüpft werden
muß. Er verwendet ſich für die freien Dienſtwohnungen der Kreisräthe,
weil dieſe durch ihre Stellung zu vielen außerordentlichen Ausgaben
ge=
nöthigt ſeien. Eine Vergrößerung der Verwaltungsbezirke, widerſpreche
den Intereſſen der Bevölkerung. Oſann ſpricht für gänzliche Ablehnung
der Vorlage, da es ſich gegenwärtig um eine Organiſation der Juſtiz
und nicht des Verwaltungsweſens handele. Er hält die Frage der
Be=
ſoldungszulagen für nicht abgeſchloſſen, wenn man ihr nicht bei erſter
letzt gebotener Gelegenheit entgegentrete. Ein Schaden werde dem Staate
dadurch nicht erwachſen. Bei der Abſtimmung wird die
Regierungsvor=
lage, die Kreisaſſeſſoren den drei unteren Klaſſen der Amtsrichter
gleich=
zuſtellen mit 20 gegen 20 Stimmen angenommen, bezüglich der Kreisräthe
wird dieſelbe abgelehnt. Der Ausſchußantrag, welcher die Kreisräthe mit
den oberen Klaſſen der Amtsrichter gleichſtellen, denſelben aber
Wohnungs=
miethe anrechnen will, findet ebenfalls 20 gegen 20 Stimmen und wird
in Folge deſſen nach einer lebhaften Debatte über die Geſchäftsordnung
als abgelehnt erklärt. Ein Geſetzesentwurf über den Gerichtsſtand des
Großherzogs und der Großherzoglichen Familie wird ohne Debatte
ge=
nehmigt.
— Der Curſus an der Ackerbauſchule zu Darmſtadt wird am
Samstag den 29. d. M. mit einer öffentlichen Prüfung geſchloſſen.
- An der deutſchen Molkerei=Ausſtellungin Berlin,
welche vom 20. bis 25. März dauert, haben ſich aus der Provinz
Starkenburg betheiligt; die Molkerei=Anſtalt des Herrn D. Schatz
dahier. Freiherr von Jungenfeld zu Lörzenbach, Gutsbeſitzer Range zu
Ueberau und einige Käſefabrikanten aus Groß=Gerau. Die Koſten fur
die zu einer Collectiv=Ausſtellung vereinigten Produkte dieſer Ausſteller
übernimmt der landw. Verein für die Provinz Starkenburg. Der zu
dem Geſammt=Comite berufene Herr Generalſecretär Dr. Weidenhammer
iſt nach Berlin abgereiſt. Der Landwirthſchafts=Miniſter, Herr Dr.
Friedenthal, hat an ſämmtliche Comite=Mitglieder ꝛc. Einladung zu einem
Diner ergehen laſſen.
1. G.A. Die organiſatoriſche Thätigkeit des Comites der
Lan=
des=Gewerbe=Ausſtellung in Offenbach geht nunmehr ihrem
Ende entgegen und wird demnächſt mit der Vergebung der Bauarbeiten
der erſte Schritt gethan werden, dem Projekte eine definitive Geſtalt und
ſachgemäße Ausführung zu geben. Es freut uns, conſtatiren zu können,
daß die definitiven Anmeldungen ſich derartig zahlreich vermehrt haben,
daß ſowohl quantitativ wie qualitativ die Ausſtellung als eine complette
und gelungene bezeichnet werden kann, wenn die Eröffnung ſtattfindet.
Es gereicht dem Comite ſowohl, wie den Induſtriellen des Landes zu
einer beſonderen Ehre, daß Seine Königliche Hoheit der Großherzog
Allergnädigſt geruhten, das Protektorat über die Landes=Gewerbe=
Aus=
ſtellung zu übernehmen und zugleich den Herrn Präſidenten,
Commerzien=
rath Wecker, ermächtigt haben, dieſen Entſchluß dem Comits der Landes=
Gewerbe=Ausſtellung zur offiziellen Kenntniß zu bringen. Eine weitere
erfreuliche Mittheilung können wir noch machen, die ebenfalls nicht
ohne Einfluß auf die Entwickelung der Landes=Gewerbe=Ausſtellung
bleiben wird und zwar, daß das verehrliche Commando der Großh.
Heſſ (25.) Diviſion in größter Bereitwilligkeit und unter ausdrücklicher
Anerkennung der patriotiſchen und gemeinnützigen Beſtrebung genehmigt
hat, daß die Muſik des Großh. Heſſ. 4. Infanterieregiments Nr. 118
während der Dauer der Ausſtellung hierſelbſt in Offenbach a. M.
con=
certiren darf. — Auch die Direktion der Heſſ. Ludwigs=Eiſenbahn hat
in freundlichſter Weiſe einem deßfallſigen Geſuche entſprochen und für
die etwa unverkauft bleibenden Ausſtellungsgüter den freien
Rücktrans=
port geſtattet. - So wären denn drei der wichtigſten Punkte in einem
kaum gehofften Umfange genehmigt.- Wenn wir auch nicht in der Lage
ſind, Allen denen, die zu einer ſolch glücklichen Wendung der Dinge
bei=
getragen haben, perſönlich zu danken, ſo wollen wir wenigſtens nicht
verſäumen, es an dieſem Platze öffentlich zu thun, in der Hoffnung,
daß die Induſtriellen des Großherzogthums hierdurch Veranlaſſung
neh=
men, ihrerſeits zu dem Gelingen und einer würdigen Durchführung der
Landes=Gewerbe=Ausſtellung, nach beſten Kräften beizutragen und daß
auch das Publikum derſelben dasjenige Intereſſe entgegen bringt, welches
eine ſo gemeinnützige Sache in hohem Maße verdient.
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 2. bis
8. März verſtarben in Mainz mit Caſtel 37, in Darmſtadt mit
Beſ=
ſungen 26, in Offenbach 17, in Worms 8 und in Gießen 9
Per=
ſonen. Hiervon verſtarben an Diphteritis 6 (je 2 in Mainz,
Darm=
ſtadt und Worms), an Keuchhuſten 2 (in Mainz), an
Unterleibs=
typhus 1 (in Darmſtadt), an Diarrhöe und Brechdurchfall 2 (1 in
Darmſtadt, 1 Offenbach), an Lungenſchwindſucht 11 (2 in Mainz, 4
in Darmſtadt, 3 in Offenbach, 2 in Gießen), an entzündl. Krankheiten
der Athmungsorgane 20 (8 in Mainz, 6 in Darmſtadt, 1 in
Offen=
bach, 3 in Worms, 2 in Gießen), an Schlagfluß 3 (2 in Offenbach,
1 in Gießen), durch gewaltſamen Tod 4 (2 in Darmſtadt, 2 in
Offenbach).
Wie die „Frkftr. Blätteru melden, brach dort am 18. März
Abends während der Vorſtellung des „Nathan der Weiſe” unter dem
mit Zink bedeckten Dach des an das Theater ſtoßenden Couliſſenhauſes
an drei Stellen zu gleicher Zeit Feuer aus. Dank der ruhigen Haltung
der Künſtler und des Publikums wurde Unglück verhindert, und obwohl
namentlich einige Hundert Kinder im Theater ſich befanden, hat doch
kein Menſch Schaden genommen. Die Hydrauten des Hauſes thaten
ihre Schuldigkeit; nur einige Balken ſind verkohlt und Couliſſenſtücke
verbrannt.
Inhalt der „Neuen Illuſtrirten. Zeitungl, Nr. 24.
Illuſtrationen: Dr. Conſtantin von Wurzbach. - Im Atelier. Gemälde
von Julius Pollak.
- Stambuler Volkstypen: Ein wandernder Bettel=
Derwiſch. Türkiſch=aſiatiſcher Volksmuſiker.
Im Caſtellgraben von
Banjaluka. - Aus dem Wiener Nachtleben. Nach der Natur gezeichnet
von Th. Breidwieſer: Im Cafe Nikola. 2. Der Markt am Hof.
Spaniſche Landleute. Gemälde von R. Balaca.-
Pferde, durch die
— Kalmücken=
Wolga ſchwimmend.—- Dorf an der Wolga im Winter.
lager bei Aſtrachan. - Fiſcher an der Wolga. - Texte: Die Freiheit
unter dem Schnee, oder: Das grüne Buch. Roman von Moriz Jokai.
(Fortſetzung.) - Dr. Conſtantin v. Wurzbach. — Stambuler
Volks=
typen. - Aus dem Wiener Nachtleben. —- Türkiſche Typen. Von
Spiri=
dion Gopcevic: 1. Der Paſcha. - Im Maler=Atelier.
Das Gebiel
der unteren Wolga. Von S. L. — Im Caſtellgraben von Banjaluka.
Spaniſche Landleute. — Vor der Carriere. Novelle von Egon Harris.
(Fortſetzung.) — ꝛc.
Großherzogliches Hoftheater.
Roſſin's reizendſte Oper: Der Barbier von Sevilla, wurde
Mittwoch den 18. März zum erſten Male in dieſer Saiſon bei ziemlich
beſetztem Hauſe gegeben. Herr Concelli vom Aktientheater in Zürich
gaſtirte als Almaviva. Dieſe Rolle erfordert vor Allem eine große
Kolo=
raturfertigkeit und gewandtes Spiel. Herr Concelli war den techniſchen
Schwierigkeiten ſeiner Partie vollkommen gewachſen, zeigte ſich als
wohl=
geſchulter Sänger und genügte auch als Darſteller mäßigen Anſprüchen.
Was ſeine Stimme betrifft, ſo iſt ſie von angenehmem Klange, ſcheint
aber nicht die nöthige Kraft zu beſitzen, ſich auch im Enſemble geltend
zu machen; den Enſembles ſelbſt ſchenkte der Künſtler überhaupt zu
we=
nig Aufmerkſamkeit; ja er ließ manche Sätze ganz aus. In ſeiner
näch=
ſten Gaſtrolle „Stradella” hat er mehr Gelegenheit, in getragenen Tönen
ſeine Stimme zu zeigen, und wollen wir uns ein Urtheil über ſeine
Mit=
tel bis nach derſelben vorbehalten.
In Frau Mayr=Olbrich beſitzt bekanntlich unſer Kunſtinſtitut
eine ganz vorzügliche Vertreterin kolorirter Geſangspartien. Ihre
Ein=
lagen ſang ſie mit großer Bravour und riß das Publikum zu lebhafter
Anerkennung hin. Die Wahl der Arie aus dem ſchwarzen Domino
be=
fremdete uns. Dieſe Arie enthält hauptſächlich die Erzählung der
Er=
lebniſſe Angela's und paßt daher in keine andere Oper. Sie war denn
auch ſo ſehr zuſammengeſtrichen, daß wir gewünſcht hätten, die beliebte
Künſtlerin hätte uns irgend eine andere Piece dafür gegeben.
Herr Kraze, der ſich bisher nur in ernſten dramatiſchen Partien dem
Publikum gezeigt, war geſtern ein Figaro, wie man ihn nicht beſſer
wünſchen kann. Spiel und Geſang war voll Feuer und Uebermuth,
und ſeine tollen Einfälle führte er mit großer Liebenswürdigkeit aus;
wir freuen uns ſehr, den vielſeitigen Künſtler hier engagirt zu wiſſen.
Die Herren Ziehmann (Bartolo) und Hofmann (Baſilio)
über=
boten ſich gegenſeitig an Komik und gingen darin ſehr weit - eine Oper
muß der Poſſe doch auch noch etwas übrig laſſen.
Tages=Kalender.
Donnerstag 20. März. Verſammlung des Bürgervereins Darmſtadt.
Freitag 21. März: Concert der Pianiſtin Fraulein Eleonore OEsterre=
Kneeling aus Dublin im Darmſtädter Hof. - 18. Verſammlung der
Mitglieder des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 22. März: Abendunterhaltung mit Tanz des Kriegervereins
Darmſtadt.
Donnerstag 27. März: Generalverſammlung im Kaufmänniſchen Verein.
Montag 21., Dienstag 22. und Mittwoch 23. April: Darmſtädter Pferde=
und Fohlen=Markt mit Verlooſung und Prämiirung auf dem
Vieh=
marktplatz nächſt den Bahnhöfen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.