Darmſtaͤdter Taablalk.
(Frag= und Anzeigeskatt.)
Abonnementspreis
ährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
142. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 28,
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auzwärts
von allan ſolden Annoneen=
Eppe=
ditienen.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreißamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1879
Mittwoch den 19. März.
A5.
Gefunden: ein Kinderjäckchen, ein Maaßſtab, ein Portemonnaie mit etwas Inhalt, ein ſchwarzer Glacehandſchuh, ein grüner ditto,
ein weißer Kinderhandſchuh, ein Kinderſtrohhut, ein grauer Kinderfilzhut.
Zugelaufen: ein kleiner, weißer, langhaariger Hund.
Berloren: ein dunkelbrauner ſeidner Regenſchirm, eine lleine lederne Taſche, enth. 8 Bücher über Bierempfänge, ein rothledernes
Portemonnaie mit gelbem Bügel, enth. M. 1.50, ein ſchwarzledernes Portemonnaie, enth. M. 1.14 und ein
Hof=
muſik=Concertbillet.
Darmſtadt, den 18. Mürz 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Pekanntmachung.
Nächſten Donnerſtag den 20. März 1879, Vormittags 9 Uhr,
werden Erbacherſtraße Nr. 69, nachfolgende gut erhaltene Mobilien und Wirthſchafts=
Gegenſtände gegen Baarzahlung an den Meiſtbietenden verſteigert.
1 Schreibtiſch mit Glasſchränkchen, 1 Weißzeugſchrank, 1 Schreibſekretär, 1 Sopha mit
6 Stühlen, 1 Glasſchrank und ſonſtiges Hausgeräthe, ſodann Wirthſchafts=Inventar: 1
Bierpreſſion mit Gläſerblech, Gläſergeſtelle, 1 Parthie Bier= und Weingläſer; ferner
16 ovale Wirthstiſche, 1 Parthie Stroh= und Rohrſtühle, auch eine Anzahl Gartenſtühle
und verſchiedene andere zum Wirthſchaftsbetrieb gehörige Gegenſtände.
Darmſtadt, den 14. März 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
2063)
Berntheiſel.
2207) Oeffentliche Aufforderung.
Einwendungen gegen das von Kaufmann
Heinrich Bretz dahier am 5. Februar l.
3s. mit ſeinen Gläubigern abgeſchloſſene
Arrangement, deſſen Beſtimmungen hier
eingeſehen werden können, ſind binnen 14
Tagen vorzubringen und zu begründen,
widrigenfalls daſſelbe gerichtlich beſtätigt
wird.
Darmſtadt, den 14. März 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St. R.:
Holzapfel
Hallwachs,
Stadtgerichtsaſſeſſor. Stadtgerichtsaſſeſſor.
Bekanntmachung.
Freitag den 21. d. Mts., Vormit=
tags um 10 Uhr, ſoll die bei
verſchiede=
nen Herſtellungen im Hospital vorkommende
Maurerarbeit und Gußlieferung öffentlich,
durch Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Offerten ſind bis zu obigem Termin
bei unterzeichneter Behörde einzureichen.
Darmſtadt, den 17. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
2208)
Bekanntmachung.
2209) Donnerstag den 20. d. M.,
Vormtttags 10 Uhr, wird im Hofe der
Artillerie=Caſerne zu Beſſungen ein dienſt=
untaugliches Dienſtpferd, gegen
Baar=
zahlung öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 17. März 1879.
Commando der 1. Abtheilung
Großherzog=
lichen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25.
Die Brenn= und Nutzholz=
Verſteigerung.
vom 13., 14. und 15. d. Mts. iſt
ge=
nehmigt.
Erſter Zahl= und Abfuhrtag: Freitag
den 21. d. Mts.
Darmſtadt, den 17. März 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
2210)
Muhl.
133
484
R 56
Veröffentlichu n g.
Gefunden. Es wurden am 12. d. Mts. durch einen hieſigen Einwohner
nach=
verzeichnete Sattlerwerkzeug=Gegenſtände im Walde vorgefunden und an uns abgeliefert:
2 Hämmer, 1 Stahl, 1 Bindahl, 1 Falzzange, 1 Reifelholz, 3 Ahle, 1
Halb=
mond, 2 Handmeſſer, 1 Tiſchmeſſer.
Dieſe Gegenſtände ſind auf hieſigem Rathhauſe einzuſehen und allenfallſige
Aus=
kunft und Anſprüche hieran zu ertheilen, eventuell zu begründen.
Beſſungen, den 17. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
2211)
Nohl.
Cravatten,
in allen Façons
von
MM. 0.50. - M. 5.
Hrayon A llanoletton.
Hanchetten.
und
Hemdenknöpte.
Hosenträger
von
m. 1.50. - M. 5.
41)
J. E. kaher,
E;
Cöhne.
Stets das Neueſte
preiswürdigen Qualitäten.
Feſte Preiſe.
5 pCt. Sconto bei
Baarzahlung.
Unterkleider
von
Schwelzer Gesund
heits-Grép
und
Filet Jacken
von
Metz in Freiburg.
Unterhosen
nach Maaß.
Englische
Cammaschen.
D4-
41
H1
E
R
erhielt auf der Pariser
Weltausstellung 1878
Elnzlok
geiner
GOTTEUE REDAILLETteoie.
Cusammen 23 husstellungs-MEDAILLEI
Dieses dellkate Finder., Kuchen- und Pudding.-Mehl, aus einer welssen
amerla-
uischen Malsgattung erzeugt, empſiehlt sich wegen seiner Reinhett und
Lelchtver-
daulichkeit sowie selnes angenehien Geschmacks zur Ernährung von Eindern,
Schwa-
chen, Magenleidenden und Tranken. Belm Feinschmecker sowie beim ochononien ſaur
Bereitung von köstlichen Mehlspeisen, Puddings u. S. w.) edenfals unentbehrlich.
Von einer grossen Anzahl Spital- Aerzte Deutschlands, Oesterreichs, este unter
anderen im Frankſurter und im Brünner Einderspital, im Petrusspital zu Brüssel und
in der Gebäranstali Wiens, wird Malzena täglich verwendet und schriſtueh empfohlen.
Auch vom könlglichen Pharmaceut. verein Belgiens, in dessen Bercht ueber de
preisgekrönten Nahrungsmittel der nyeienlschen Ausstellung zu Brüssel 1876
beson-
ders Rervorgehoben. Jede Hausfrau kann die Maizena-Bäckereten Mehlspelsen, Kuchen
u. S. w. mit Leichtigkeit zubereiten. Dieselben sind am Kalserlichen hot Miene sowie
in der kammer und im Senat zu versallles selt einiger Lelt eingeführt.
1st sehr
MAlTEhA ergievie und
höou8T Gkonohs0h.
zu ſaben in Packeten bei auen bedeutenden Dellhatezsenhändlern u. Proqusten
sowie Apothehern Buropa's. Aan sehe den überall gratts verthenten Pröspectus.)
9558) Neue einthürige Kleider= und
Küchenſchränke, Bettladen, fein lackirte
ſtehen, im Heerdweg 39 billig zu verkaufen.
2039) Ein neuer Landauer Wagen
ſteht billig zu verkaufen.
Zu erfragen bei der Exp. d. Bl.
Mein Haus in der Nieder=
Ramſtädterſtraße nebſt Garten
ganz oder in einzelnen
Par=
zellen) iſt zu verkaufen.
Sdustav LaubitzUwe.
Prima Holl. Häringe
Russ. Sardinen
ſoffen und in Füßchen billigſt.
H. Böumer.
2070)
Promenadeſtraße 15.
Liebigs und Buschenthals
Fleisch-Extract,
Hestle's Kindermehl,
Löflund's Halz-Extract,
Condensirte Hilch von Cham
ſempfiehlt
Carl Watzinger,
2016)
Louiſenplatz 4.
Die Hof=Buchhanhlung von
August Elingelhöffer
5
empfiehlt garantirt reinen, direkt
impor=
tirten chinesischen Thee, Ernte
1878, zu Mk. 5-, 4.50, 3.50, 2.70,
250 u. 2.20 pr. Pfund. Wiederverkäufer
erhalten bei Beſtellung von Originalkiſten
zu 100, 50 und 20 Pfd. 15 pCt. Rabatt.
Theespitzen ; Pid. 1 M.
; Dur Aufertigung von
Grabdenk=
c a) mälern in Sandſtein u. Marmor.
nach geſchmackvollen Zeichnungen empfiehlt ſich
A. Foeliz, Bildhauer,
Nieder=Ramſtädterſtraße 59.
„
29
73
cVorzügl. Wieſenerde
S.
für Blumenbeete, Raſen u. dgl. per 2ſpänn.
Wagen an's Haus geliefert M. 4.30.
Martins=Mühle, Frankfſtr. 51. Fr. Klein.
Ausverkauf
von neuen gut gearbeiteten
Caſſaſchräuken
bei äußerſt billigen Preiſen.
C. Sehuabel,
438)
Artillerieſtraße 2.
180
Ruhrrohlen.
Das Kohlengeſchäft von W.
Hoſſ-
anm liefert:
Stückreiches Fettſchrot, beſte Qualität.
Bei Beſtellungen von 10 und mehr Ctr.
95 Pfg.
Bei Beſtellungen von weniger ½ M. I.
Preis excl. Octroi.
Grafenſtraße 18. Alexanderſtraße I5.
Nä 55
485
habe zur Hälfte der bisherigen Preiſe zum Ausverkaufe geſtellt.
Darunter befinden ſich Goldtapeten von 60 pfg. pr. Rolle
Schützenſtraße
an und höher.
A. Stüdzer,
5.
1855)
1930)
Capelen.
Zurückgeſetzte Parthien u. Reſte
Naturel=Tapeten von 25 Pfg. per
Rolle an. Satin, Matt= u. Gold=
Tapeten. Hochfeine Dekorationen
in der größten Auswahl zu den
mög=
lichſt billigſten Preiſen. Vollſtändige
Ausführungen nach Voranſchlägen
em=
pfiehlt die
Capetenſabriß
Gutes Kornwirrſtroh
per Ctr. 1 Mrk., geliefert ohne Wieggeld
1 Mrk. 15 pfg.
1584) Heinrich Müller in Eberſtadt.
Gartenpfähle
in rein geſchnitzter, trockener Waare, mit
und ohne Theeranſtrich, von 125 bis
2 Meter Länge, ſowie Blumenſtäbe von
050 bis 125 Meter Länge, empfiehlt zu
billigſten Preiſen die Kunſt= und
Handels=
gürtnerei von
Balth. Gehbauer.
4.Röhler Nachfolger
G. Röhnue,
Schulſtraße 16,
2074)
empfiehlt zu billigſten Preiſen:
Alle Sorten Farben,
trocken und in Oel abgerieben, zum
An=
ſtrich fertig,
helnöl, Relnölürniss & Terpenllnöl,
Leim, Schellack, Spiritus,
Goldocker,
Fussbodenlack,
in verſchiedenen Farben, ſofort hochglänzend
trocknend
Bernsteinlack für Fußböden,
Copal- & Damarlack,
Ofenlack,
Pariser und Petersburger Höbellack,
Bohnpachs.
2078)
Prima
Emmenthaler Küſe
in bekannter ſaftiger Waare,
Foinsto Rahm- & Iimburger Häse
friſch eingetroffen, empfiehlt beſtens
H. Röunek,
Promenadeſtraße I.
S ü ß e
2212)
Hoylkendamer Büchioge
zum Braten.
G. P. Potl, Beichſtraße.
HOhl.
Waizenmehl Nr. 0 per ¼ Kilo 18 pfo.
desgl.
„ 00 „ „ „ 23 „
28 „
Feinſten Kaiſerauszug
„
Bei Abnahme von 5 Pfund billiger.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24.
2213)
Cafkee, reinſchmeckend,
88,. 100, 115, 120, 130, 140, 150,
160 und 165 pfg.
Cafee, gebrannt,
115. 140, 160, 170 und 180 pfg. per
⁵⁄₄ Kilo empfiehlt
Jrliats Koehler
2214) 11 Ernſt=Ludwigſtraße 11.
1
2
zu Pessach!
„
Sümmtliche Spezerei=Waaren
empfiehlt
M. Schöller,
10 Lauteſchlägerſtraße 10.
2216) Wein= u. Bierfäſſer, Bütten,
Züber, Eimer, Spülbrenken ꝛc. in allen
Größen ſind billigſt zu verkaufen. Zugleich
ſempfehle ich mich im Weinabfüllen und in
allen Küſerarbeiten. Reparaturbeſtellungen
werden billigſt und ſchnell befördert.
P. Fink Wtwe., Küfermeiſter,
Schloßgaſſe 32.
Cafos
vor den billigſten bis zu den feinſten
Sor=
ten; dieſelben ſtets
friach gebrannt,
in den bekannten guten Qualitäten.
H. Bäumer,
2085)
Promenadeſtraße 15.
Friſche ital. Cier
per Stück 5½ pfg.
N. Hersel,
Ernſt=Ludwigſtraße 23.
2217)
8
„
Cabliau
5.
im ganzen Fiſch, ſowie im Anſchnitt.
G. D. Poll,
Bleichſtraße.
Häschearkikoh.
Alle Sorten
Haushaltungsſeifen,
Soda, erhſtall. und calein.
Engl. Pat. Reinigungs-Erystall.
Waschpulver.
1½
D. Linlol'é FEltlallgonmohl.
Javelle-Laugo Gleichflüſſigkeith.
Chlorkalk.
Reis-AVaizen-Stärke
in kleinen und großen Packungen u. offen
von Heumann, Hoffmann & Orlando
Jones.
Guilleaume &ép; Schramm.
Stärheglamz.
von Johnſon ≈ H. Mayer.
Baſchblau
Kugeln beſter Qualilät.
Böchuer's Paatillen.
Pulver-Bläue in Beutelchen 10pf.,
empfiehlt zu billigſten Preiſen.
Lkohler Nachſolger,
G. Böhme,
Schulſtraße 16.
2219)
Vermiethungen.
5996) Soderſtraße 33 iſt die bel
Etage, 3 Zimmer mit allen ſonſtigen
Be=
quemlichkeiten, zu vermiethen.
7528) Riedeſelſtraße 68 parterre ein
oder zwei möblirte Zimmer.
486
M. 55
4714) Bleichſtraße 11 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen. zwei
große Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
9902) Wendelſtadtſtraße 15 iſt die
Parterrewohnung von 6 Zimmern, Küche,
mit oder ohne Stallung zu vermiethen, bis
April zu beziehen. Georg Hinkel Wwe.
p.
XTTXTTTTTTTTTTLTATX
58) Promenadeſraße6 bel Etage
4 eine Wohnung von 5 Piecen mit allem )
N6 Zubehör an eine kleine Familie ſo= d
„
gleich zu vermiethen.
ſ
Cxy.
C
AAxxTTT.TarzxrxzzL
78) Graſenſtraße 3o ſind im oberen
Stock 5 Zimmer nebſt allem Zubehör zu
vermiethen und ſofort beziehbar.
169) Obere Kiesſtraße 67 iſt der
untere Stock zu vermiethen und iſt ſofort
zu beziehen. Näheres bei
H. Keller, Zimmermſtr., Erbacherſtr. 6.
170) Stiftſtraße 50 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, 2
Kam=
mern, Küche, 2 Kellerräumen, Waſchküche
Bleichplatz, ſofort zu vermiethen.
172) Louiſenſtraße 14 ein möbl.
Zim=
mer zu vermiethen.
365) Die Werkſtätten und zuge
hörigen Räumlichkeiten unſerer in der
Frankfurterſtr. gelegenen alten Fahrik,
auf Wunſch mit der noch daſelbſt befindlichen
Dampfmaſchine, ſind ganz oder getheilt zu
Maſchinenfabrik
vermiethen.
u. Eiſengießerei Darmſtadt i. Lig.
459) Untere Waldſtraße 50 im
Hinterhauſe iſt eine Wohnung, beſt. aus 4
Zimmern mit Zubehör, an eine ruhig=
Familie am 1. April zu vermiethen.
560) Liebigſtraße 6 bel Etage 5
Zim=
mer, Balkon, Magd= und
Bodenkammer=
auf Wurſch Gartenantheil nebſt allen
Be=
quemlichkeiten, zu vermiethen, bis 15. April
zu beziehen.
645) Obere Heinrichſtraße 6 iſt die
bel Etage, beſtehend aus 4 Zimmern und
Zubehör, zu vermiethen.
647) Frankfurterſtraße 5 nächſt der
Münze ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
847) Kirchſtraße10 gegenüber der
Stadtkirche ein ſchön möbl. Zimmer
A mit Koſt.
94) Coderſtraße 55 bel Ctage 2
Im=
mer, geräumiger Alkoven, abgeſchloſſener
Vorplatz nebſt allen Bequemlichkeiten per
Mürz event. auch ſpäter zu beziehen.
Ebendaſelbſt parterre nach der Straß=
2 ineinandergehende kleinere Zimmer möbl.
(Schlaf= u. Wohnſtube) ſofort zu beziehen.
19 NederNamſtädterſraße 15
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
1160) Hochſtraße 13 ein ſchön möbl.
Zimmer und Kabinet mit oder ohne Penſion
zu vermiethen.
1247) Marienplatz Sa ein Logis im
3. Stock, 3 Zimmer, Küche mit
Glasab=
abſchluß nebſt Zugehör, zu vermiethen.
Martin Hörr.
1248) Ernſt=Ludwigſtraße 5, 1. Etage
ein freundl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
1386) Kapellplatz 56 iſt 1 Manſarden=
Wohnung zu vermiethen. Näheres parterre.
1492) Eliſabethenſtraße 33
Seiten=
bau 2 ineinandergehende möbl. Zimmer.
1586) Wilhelminenſtraße3 Parterre=
Wohnung von 7 Zimmern nebſt Mitgebrauch
von Bleichplatz und Trockenboden, ſowie
größere Remiſe und Keller, letztere als
Lagerraum verwendbar, per 1. Juni event.
früher zu vermiethen.
1672) Waldſtraße Nr. 49 iſt ein
Pferdeſtall nebſt Burſchenzimmer
zu vermiethen.
1751) Friedrichſtraße17 iſt das
Hoch=
parterre, 5 Zimmer ꝛc., am 1. Juni beziehb.,
für 650 M. zu verm. Näheres im 1. Stock.
1752) Eliſabethenſtraße 16, dem
Großh. Palaisgarten gegenüber, bel Etage,
ein ſehr ſchönes Zimmer möblirt zu
ver=
miethen und bis 1. April zu beziehen.
2.
14 Saalvauſtraße 6 iſt eine
4 ſchöne Wohnung, 5 Zimmer mit
2
4 Glasabſchlußu. allen Bequemlichkeiten,
8
zu vermiethen und pr. Mitte Juni 8
N zu beziehen. Zu erfragen bel Etage. F.
xTTTTTTTTzxxxxxrX!
1757) Wendelſtadtſtraße 42 der 3. Stod
5 Zimmer mit Zugehör ſofort zu verm.
1867) Neue Kiesſtraße 59 iſt die
Bel=Etage, 5 Zimmer, Balkon, freie
Aus=
ſicht, Regenpumpe, Bleichplatz, mit allen
Bequemlichkeiten, alsbald zu beziehen.
1869) Ecke der: Fabrik= und Bleich
ſtraße 1 iſt ein freundliches
Manſarden=
zimmer mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
und bis 1. April zu beziehen.
1881) Alexanderſtraße 5 ſind 2 Lo
gis im Seltenbau nebſt einer großen Werk
ſtätte zu vermiethen und baldigſt zu be;
1882) Kleine Ochſengaſſe 6 iſt das
untere Logis zu vermiethen. Zu erfragen
Alexanderſtraße 5.
CxxxxzrzzrTLrXXJ.
1978) Ecke der Carls. u. Wil= )
H=
helmsſtraße freundliche Manſarde, d=
„
4 zwei Zimmer mit Cabinet,
ineinander=
gehend, nebſt Küche, Keller u. Holz=
5.
raum, vom 1 Juni an einzelne ;
H.
4 Damen zu vermiethen. Näheres Wil= F
de helmsſtraße 10, 3. Stock.
4xxTTxrzzzxzzrxzrz1,
1979) Eck der Kies= und Nieder=
Ramſtädterſtraße iſt in meinem neu
er=
bauten Hauſe der 2. u. 3. Stock zu verm.
Näheres bei H. Keller, Zimmermeiſter,
Erbacherſtraße 6.
1985) Grafenſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer für einen ſoliden Arbeiter.
1988) Marienplatz 9 iſt ein Stall für
2 Pferde nebſt Burſchenſtube zu verm.
1989) Beſſunger Holzſtraße 25 ifl
der untere Stock ſofort zu vermiethen.
2018) Gegenüber der Stadtkirche
2 Logis zu vermiethen. Jean Kühn.
2019) Schießhaus. 3 ineinandergehende
Zimmer zu vermiethen. A. Gärtner.
2020) Pankratiusſtraße 17 drei
Zim=
mer, abgeſchloſſener Vorplatz und allen
Be=
quemlichkeiten zu vermiethen.
2105) Woogsplatz 3 ſind zwei Logis
von je 5 Zimmern mit Zubehör zu
ver=
miethen.
F. Flöring, Mühlſtr. 45.
2110) Rheinſtraße 47 dritter Stock
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Preis 10 M. monatlich.
2113) Obere Hügelſtraße nächſt dem
Gymnaſium, Zimmer und Kabinet möblirt.
Nähere Auskunft ertheilt Herr B. L. Trier,
Ludwigsſtraße 10.
2220) In dem Hauſe des Hrn. Majors
la suite der Cavallerie, Ferdinand
Freiherr von Nordeck zur Rabenau,
Sandſtraße 16, iſt der mittlere und
obere Stock nebſt allem Zubehör zu
vermiethen. Näheres bei
Gerhardt, Grafenſtraße 25.
2221) Eck d. Martin= u.
Heerdweg=
ſtraße 57 iſt die Parterre=Wohnung von
6 Zimmern mit Zubehör zu vermiethen.
ce
2242)
Beſſunger Carlsſtraße 5
bel Etage 4 Zimmer, Kabinet und Küche,
2 Zimmer und Küche in der Manſarde zu
vermiethen. 2möbl. Zimmer daſelbſt.
2223) Nieder=Ramſtädterſtraße 43
ein möbl. Zimmer mit od. ohne Koſt zu verm.
2224) Ein Laden zu vermiethen.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
2225) Arheilgerſtraße 48 ein Logis
zu vermiethen, gleich beziehbar.
2226) Heinrichſtr. 47, 2 Tr. h., 1 möbl.
Zimmer nach der Straße zu mit beſond. Eing.
2227) Waldſtraße ein freundlich
un=
möblirtes Zimmer zu verm. Näh. in der Exp.
Vermiſchte Nachrichten.
2126) Aus Veranlaſſung der in
jüng=
ſter Zeit vielfach an den Unterzeichneten
gerichteten Aufforderungen zur Reinigung
von Feuerungen außer den
vorge=
chriebenen Fegeperioden, erlaubt
ſich derſelbe darauf aufmerkſam zu machen,
daß nach 8 6 des Regulativs wegen
Rei=
nigung der Schornſteine (Nr. 7 des Reg.=
Bl. v. 1875) dieſe Reinigung in der Regel
alle drei Monate (einſchließlich des
Aus=
brennens) alſo viermal im Jahre zu
ge=
ſchehen hat und daß eine öftere Reinigune
nach den 887 u. 8 des erwähnten
Regula=
tivs nur von der Polizeibehörde
anzuord=
nen iſt. Hiernach wollen alle Diejenigen,
welche eine öftere, als die vorgeſchriebene
periodenmäßige Reinigung ihrer
Feuerungs=
anlagen wünſchen, an die genannte Behörde
ſich wenden. Ohne Weiſung dieſer
Be=
hörde müſſen alle direct geſtellte Anträge
auf beſondere Reinigung, weil ſehr
ge=
ſchäftsſtörend und zeitraubend,
unbe=
rückſichtigt bleiben.
App.
2295) Eine geſunde Schenkamme
zum ſofortigen Eintritt gefucht.
Gorgſtraße Nr. 12.
46 55
487
Darmſtädter Actien=Geſellſchafl
ür Casbelenchlung
Bei der vertragsmäßig ſtattgehabten 23. Auslooſung von Obligationen unſeres
Anlehens vom 11. Juli 1855, welche in dieſem Jahre zur Abtragung gelangen, tral
das Loos die nachſtehenden
4 Stück Lit. A. Nr. 27. 48, 94. 95 M. 857. 14 pf. - M. 3428. 56 pf.
4 „ B. Nr. 8, 27,. 42, 67 M. 428. 57 pf. - M. 1714. 28 pf.
3 „ C. Nr. 30, 79, 93 M. 171. 43 pf. - M. 514. 29 pf.
Im Ganzen M. 5657. 13 pi
Die Rückzahlung erfolgt an unſerer Kaſſe am 1 Oktober d. Js. gegen
Rück=
gabe der Stücke nebſt den nicht fälligen Coupons.
Für fehlende Coupons muß der Betrag deponirt bleiben und hört die
Ver=
zinſung an obigem Tage auf.
Im Hinblick auf das Verjährungsgeſetz wird den Beſitzern nachſtehend
verzeich=
neter Coupons mitgetheilt, daß deren Auszahlung durch Generalverſammlungsbeſchluß
vorerſt bis zu anderweitigem Beſchluß noch zugeſtanden iſt und werden dieſelben zur
Erhebung der Beträge hiermit aufgefordert.
Coupon Lit. B. Nr. 34 fällig am 31. März 1867 mit M. 10. 71 Pf.
„ B. Nr. 37 „ „ 31. März 1867 mit M. 10. 71 Pf.
D. Nr. 96 „ 31. März 1867 mit M. 4. 29 Pf.
„
D. Nr. 116 „ 30. Septbr. 1867 mit M. L. 29 Pf.
„
D. Nr. 113 „ „ 31. März 1869 mit M. 4. 29 Pf.
„
„
F. Nr. 49 „ 31. Mürz 1866 mit M. 19. 29 Pf.
„
„
„ F. Nr. 39
31. März 1872 mit M. 19. 29 Pf.
Darmſtadt, den 10. März 1879.
2228)
Der Verwalungerath.
Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Meine Conditorei befindet ſich von heute an in meinem Hauſe obere
Eliſa=
bethenſtraße Nr. 9 (früher Löwer'ſchen Hauſe).
2049)
W. Kiuumet, Conditor.
H ä u ſ e kr
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen
Alexander=
H. Neustadt,
ſtraße.
Looſe d. Ludwigshafenen
Kirchenbau=Lotterie.
Geld=Prämiencollecte, genehmigt durch
allerhöchſten Erlaß vom 13. Aug. 1878.
Zahl der Looſe 160,000 Stück, mit
8086 Geld=Gewinnen im Betrage
von M. 115,406.
Haupttreffer M. 30,000.
Preis des Looses Hark 2
Zu beziehen durch das General=Debit
L. C. Voltz oder Jul. Goldschmidt,
178) in Ludwigshafen a. Rh.
1377) Offene Lehrlingsſtelle
für einen jungen Mann mit guten
Schul=
kenntniſſen unter günſtigen Bedingungen beil
Beorg Hof. Papierhandlung.
2000) Ein Junge kann die
Feilen=
hauerei erlernen bei Hch. Sonnthal.
2002) Ein kräftiger Junge kann di
Schloſſerei gründlich erlernen.
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204)
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28
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mit Balkon zuſammen od. getrennt zu verm.
2045) Ein braver Junge wird in die
Lehre genommen bei Beſt, Hofwagner.
2143) Eine ſehr tüchtige Schneiderin
könnte noch zwei Kunden annehmen u. ſogleich
bedienen. Näheres Expedition.
2144) Für ein feines hieſiges
Putzge=
ſchäft werden Lehrmädchen geſucht.
Näheres in der Exp.
2026) Ich beehre mich ergebenſt
anzu=
zeigen, daß ich meine Wohnung
Schirm=
gaſſe 4 verlaſſen und nun Rheinſtraße 6
(Manſarde) wohne, und empfehle mich im
Kleidermachenu. Weißnähen in u. außer
dem Hauſe. Indem ich für das ſeither
ge=
ſchenkte Vertrauen beſtens danke, bitte ich
auch ferner mich mit gütigen Auftragen
beehren zu wollen. Achtungsvoll
Minna Stein Wtwe., geb. Schmehl.
„
2
Strohhüte
zum Waſchen, Färben und Aendern werden
angenommen.
Carl Fahn,
am Markt.
2145) Eine Frau ſucht eine Stelle für
Waſchen und Putzen. Marktſtraße 13.
2147) Einige junge Schüler finden in
einer anſtändigen Familie bei guter Penſion
liebevolle Aufnahme. Steinſtr. 6, 1. Etg.
2151) Wohnung von 3-
Iim-
mern in der Neustadt gesueh t.
Offerten an H. Pfeiffer, Landwehrstr.
2206) Ein Müdchen, das im
Aus=
beſſern, Weißzeugnähen und auch im Bügeln
ſich beſchäftigt, wünſcht noch einige Tage in
der Woche beſetzt zu haben.
Nieder=Ramſtädter Straße 13.
14
Agemtem
oder Provisions-Reisende mit
guten Referenzen engagirt die be-
Eannte Cigarrenfabril
Herm. Otto Vendt, Bremen.
2230) Zwei brave Lehrburſchen werden
in meinem Weißbindergeſchäft angenommen.
Philipp Schaub, Weißbindermeiſter.
2231) Ein hiel. Polytechniker ſucht ein
möbl. Zimmer mit vollſtänd. Penſion.
Gefl. Offerten mit Preisangabe unter
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2232) Ein Lehrling geſucht in die
Conditorei von Th. Amend, Ludwigsplatz 3.
2233) Ein braver Junge kann in die
Lehre treten bei
G. Hiſſerich, Hof=Spenglermeiſter.
2234) Geſucht wird ein Müdchen,
wel=
ches kochen kann und ſich auch der
Haus=
arbeit unterzieht. Rheinſtr. 14 mittl. Stock.
2236) Regenſchirm verwechſelt.
Sonntag den 2. März hat Jemand, der
den Gottesdienſt im Eliſabethen=Stift
vor Feier des hl. Abendmahls verließ, einen
falſchen Regenſchirm mitgenommen. Die
Stiele ſind bei beiden gleich klare Horngriffe.
Der Ueberzug des mitgenommenen iſt ſchwarze
ſchwere, faſt neue Seide, der Ueberzug
des ſtehen gebliebenen Schirms iſt alt, in
Mitten der Felder abgenutzt. Es wird
dringend gebeten, den fälſchlich
mitgenomme=
nen Schirm im Diakoniſſenhauſe abzuliefern
und den eigenen in Empfang zu nehmen.
134
488
R55.
Cölnische Feuer-Versichorungs-ſesollschaſt
Colomia.
Cölnische Lebens-Vorsicherungs-Gesollschaft
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Grundkapital
M. 30,000,000.
M. 9,000,000.
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Geſammtreſerven.
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J. G. Hahlert a Söhne, Ludwigsplatz.
Darmſtadt.
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Mittwoch 19. März.
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2236) Vollſtündiges Exemplar der/
allgemeinen Ausſchreiben des Hofgerichts der
Provinz Starkenburg zu kaufen geſucht.
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C5 Nr. 2236 in der Exp. abzugeben
2237) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Langegaſſe Nr. 8 eine Stiege hoch.
2238) Diener geſucht
zur Bedienung u. Pflege eines älteren Herrn.
Bewerber mit guten Zeugniſſen wollen ſich
melden Wilhelmſtraße 30.
2239) Ein Junge (Waiſel, welcher an
Oſtern confirmirt wird, ſucht als Schreiber,
Beſchäftigung auf einem Büreau.
Nähere Auskunft durch Herrn Oberlehrer
Werner, Landwehrſtraße 17.
2240) Auf Oſtern wird in eine kleine
Haushaltung ein reinliches ordentliches
Mädchen mit guten Zeugniſſen geſucht.
Näheres in der Expedition.
2241) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen und Putzen oder auch Laufdienſt.
Erbacherſtraße Nr. 10 Hinterhaus.
2242)
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, beſonders
dem Geſangverein Liederzweig u. Condukt,
welche unſerervielgeliebten Schweſter Louiſe
Sitzler, geb. Fey, die letzte Ehre erwieſen
haben, ſagen wir hiermit unſeren innigſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
8
ſReyenhurg s Co. Hamburg.
Wieschvaarsn-Sebinken Speck
Butter., sohmalz eto. eto.
2243) Ein Herr oder Schüler kann
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genehmes Logis mit Penſion erhalten.
Nieder=Ramſtädterſtraße 26 oberſt. St.
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günſtigſten Bedingungen die Central=
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der deutſchen Kaiſerſtadt.
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Hamburg.
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lands gehörend.
Pächter des Inſeratentheils:
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Hamburg.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 19. März.
4. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Die Anna=Liſe.
Schauſpiel in 5 Akten von Hermann Herſch.
Perſonen:
Leopold, Fürſt zu Anhalt=
„
Deſſau
Die Fürſtin Henriette, ſeine
Mutter
Frau Steck.
Gottlieb Föhſe, Apotheier : Herr Mendel.
Anna=Liſe, ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Marquis de Chaliſac
Herr Knispel.
v. Salberg, Hofmarſchall
Herr Werner.
Georg, Apothekergehülfe
Herr Franke.
Ein Kammerdiener der Fürſtin Hr. Leibr
5 1 Leopold . Herr Beppler, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
4. 55
489
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 19. März.
10. In der Sitzung der 2. Kammer vom 15. März wurde die
Berathung des Juſtizetats fortgeſetzt, zunächſt über die Landgerichte.
Miniſterialrath Finger bittet, den Ausſchußantrag, für die 3 erſten
Staatsanwälte nur Durchſchnittsbeträge zu verwilligen, abzulehnen und
die Forderung von 18,000 M. zu verwilligen. Er empfiehlt den Antrag
Schröders betr. Gehaltszulagen für die Unterſuchungsrichter. Muhl
er=
kundigt ſich, wie die Gehalte der Staatsanwälte vergeben werden ſollen
und erhält befriedigende Auskunft. Schröder rechtfertigt ſeinen Antrag
bezüglich der Zulagen für Unterſuchungsrichter. Oſann vertheidigt
da=
gegen den Ausſchußantrag und wird nach verſchiedenen Bemerkungen der
Abg. Dittmar, Maurer und Jöckel die Summe von 314,000 M. jährlich
ür Landgerichte und 25,000 M. für Kanzleikoſten bewilligt, womt die
höhere Forderung für die Staatsanwälte abgelehnt iſt. Der Antrag
Dittmars bezüglich des Vorrückens der Richter und derjenige Schröders
betr. Gehaltszulagen für die Unterſuchungsrichter werden abgelehnt. Bei
der Anforderung für die Amtsgerichte beantragt Jöckel den Gehalt
der Hülfsgerichtsſchreiber von 1200 M. auf 1200 bis 1800 M.
feſtzu=
ſetzen. Hierfür ſprechen auch Muhl und Waſſerburg, welcher letzterer
mit „ſchaudernder Bewunderung” erfüllt iſt, daß Jemand, ohne zu
ſch=
len, überhaupt mit 1200 M. leben könne, worauf ihm Heidenreich
er=
widert, daß noch viele Leute in Land und Stadt mit weniger ehrlich
be=
ſtänden. Miniſterialrath Finger führt die Gründe an, aus denen die
Re=
gierung mit dem Gehalt auszukommen gedenke, hielt aber den Antrag
vockels für gerechtfertigt. Oſann bemerkt, daß man gegenwärtig nur
verſuchsweiſe vorgehe und Erfahrungen abzuwarten ſeien. Der von einem
Theil des Ausſchuſſes vorgeſchlagene Strich der Landgerichte Laubach,
Lich und Nauheim wird von Sturmfels, Frank, Heidenreich, Muhl, Oſann,
Schröder, Weith, Conradi und Betz aus verſchiedenen Gründen bekämpft,
während Miniſterialrath Finger bittet, da man im übrigen Land nichts
geändert, es auch in Oberheſſen beim guten Alten zu laſſen. Ellenberger
und Kugler vertreten dagegen den Standpunkt, den der vorige Landtag
in dieſer Frage eingenommen hat und beantragen Abſetzung des für dieſe
Gerichte vorgeſehenen Betrags. Kugler und Genoſſen bringen einen
An=
trag über die Höhe der Miethen für Dienſtwohnungen der Amtsrichter
ein, der jedoch nach einer kurzen Debatte wieder zurückgezogen wird.
Nachdem Oſann ſich für eine anderweitige Regelung der Bureaukoſten
der Amtsrichter erklärt hat, wird bei der Abſtimmung der ganze von der
Regierung beantragte Betrag für die Amtsgerichte mit allen gegen
5 Stimmen angenommen und iſt damit der Antrag auf Strich der oben
genannten drei Amtsgerichte gefallen. Der Antrag Jöckels betr.
Gehalts=
erhöhung der Hülfsgerichtsſchreiber wird abgelehnt. Die bei der
Bud=
getberathung ausgeſetzten Koſten für bauliche Herſtellungen an den
drei genannten Gerichten werden dann in der vom Ausſchuß beantragten
Höhe bewilligt. Die folgenden Artikel betr. Bureaukoſten zur Verfügung
des Miniſteriums, Reiſekoſter, Diäten u. ſ. w. finden ohne Debatte
An=
nahme. — Der folgende Gegenſtand der Berathung iſt die Vorlage auf
Gehaltserhöhung der Verwaltungsbeamten.
Miniſter=
präſident v. Starck führt aus, daß letztere dieſelbe Fachbildung zu
er=
werben und dieſelben Prüfungen wie die richterlichen Beamten zu machen
hätten, eine finanzielle Gleichſtellung alſo ein Gebot der Gerechtigkeit ſei
Er widerlegt im Einzelnen die Ausführungen des Theils des Ausſchuſſes,
der auf Ablehnung der Vorlage anträgt. Der richterliche Stand ſei durch
die neue Dienſtpragmatik ſo bevorzugt, daß ſich ihm alle beſſeren Kräfte
zuwenden würden, wenn man die Verwaltungsbeamten auch noch
peku=
niär ſchlechter ſtelle. Die Stellung der Kreisräthe ſei mit großer
Ver=
antwortlichkeit verbunden; ſie ſeien zu außerordentlichen Ausgaben veranlaßt,
- deßhalb könne ihnen auch keine Miethe für Dienſtwohnung angerechnet
werden. Daß das Avancement der Verwaltungsbeamten raſcher ſei, treffe
auch nicht zu. Werde die Vorlage abgelehnt, ſo werde ſie ganz ſicher
wiederkehren, da die Anforderung auf einer Nothwendigkeit beruhe. Wegen
vorgerückter Zeit wird darauf die Verhandlung abgebrochen.
9 Auch die evangeliſche Landeskirche gedenkt ihr Etatsjahr
mit dem 1. April beginnen zu laſſen und wird der Synode eine entſprechende
Vorlage zugehen.
- Die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten, welche
Donners=
tag den 20. März Nachmittags präcis 3 Uhr ſtattfindet, hat folgende
Tagesordnung: 1) Voranſchlag für die Zeit vom 1. Januar 1879
bis Ende März 1880 in Folge der beabſichtigten Verlegung des
Ctats=
jahrs 2) Verpachtung der ſtädtiſchen Jagd. 3) Geheime Sitzung:
Perſönliche Angelegenheiten.
- Poſtweſen. Die vom 1. April ab im Weltpoſtverein
zur Erhebung kommenden Poſttaxen ſind bereits veröffentlicht. Wir
machen indeß noch beſonders darauf aufmerkſam, daß für
Waaren=
proben im innern Verkehr Deutſchlands, wie im Weltpoſtverein, bis zum
Gewicht von 100 Gramm eine einheitliche Taxe von 10 Pf. in
An=
wendung kommt. Für Waarenproben über 100 bis 250 Gramm beträgt
das Porto im innern Verkehr Deutſchlands gleichfalls 10 Pf., im
Weltpoſtverein dagegen 5 Pf. für je 50 Gramm. Die Vereinigung
von Druckſachen und Waarenproben zu einer Sendung iſt zuläſſig
gegen Entrichtung der Taxe für Waarenproben (mindeſtens 10 Pf.)
Die vor einiger Zeit verſuchsweiſe und unter Vorbehalt des Widerrufs
getroffene Beſtimmung, wonach für die unter Band verſandten Kataloge,
Preisliſten und ſonſtigen Druckſachen, wenn denſelben Stoffproben oder
Zeugmuſter beigefügt waren, die Druckſachen=Taxe zu berechnen
war, iſt durch die Feſtſetzungen des Weltpoſtvertrages aufgehoben.
Seit dem 16. dſs. ſind neue Telegraphenſtellen mit
be=
ſchränktem Tagesdienſt in Arheilgen, Bickenbach, König i. O. und in
Sprendlingen bei Langen eröffnet worden.
Die neue Realſchule iſt von der ſeither ſie umgebenden
Bretterwand befreit und läßt ſich nun erſt der Bau in ſeiner ganzen
Schönheit erkennen.
Die Ausſtellung von Schülerarbeiten der
Landes=
baugewerkſchule Darmſtadt,
Hinterbau Neckarſtraße 3 dahier
wird auch noch Donnerstag den 20. bis einſchließlich Sonntag
den 23. d. Mts. täglich von 11-1 Uhr für Jedermann frei
zugäng=
lich geöffnet ſein.
Wie das B. Tgbl. berichtet, hat die hieſige Bank für Handel
und Induſtrie der Redaktion des „Peſter Loyd= den Betrag von
2500 M. für Szegedin eingeſandt.
— Kaufmänniſcher Verein. Montag den 17. März trug
Herr Hoſſchauſpieler Junkermann aus Stuttgart im Kaufmänniſchen
Verein eine Auswahl aus den Werken „Fritz Reuter's” vor. Es gelang
ihm die zahlreiche Verſammlung, die ihm wiederholt ihren entſchiedenen
Beifall ausdrückte, durch ſeine lebendige Phantaſie und ſeine dramatiſche
Vielgeſtaltigkeit in die humoriſtiſche Welt des Dichters zu entrücken. Die
friſche Plaſtik, womit er die Charaktere vergegenwärtigte, und der ſchnelle
Wechſel, in dem er die ſcharf unterſchiedenen Stimmen hervortreten ließ,
verdienen beſondere Anerkennung. Indem der Künſtler mit ſolchen
Stücken begann, in denen das Hochdeutſche mehr zur Geltung kommt,
und ſodann die vorwaltend plattdeutſchen dem Hochdeutſchen geſchickt
an=
bequemte, wußte er das Verſtändniß auch denen zu erleichtern, die mit
dem Idiome Reuter's weniger vertraut ſind. Die fortdauernde
Heiter=
keit des Publikums unterbrach er durch den tiefergreifenden Vortrag des
letzten, in ſchwermüthigem Balladentone gehaltenen Gedichtes, das wir
G. L.
von Reuter beſitzen.
r. Die am Samſtag den 16. März im Saale „zur Traube”
ſtattgehabte Abendunterhaltung, verbunden mit Tanz, des Geſangvereins
„Liedertafel” verlief, wie man es nicht anders gewohnt iſt, in der
ſchönſten Weiſe. Die einzelnen Piecen des reichhaltigen Programms
wurden unter der Leitung des Herrn Kammermuſikus Wahl vor ſehr
zahlreich erſchienenen Mitgliedern und Freunden des Vereins vorgetragen
und müſſen wir die fleißige Einſtudirung der Chöre rühmlichſt
er=
wähnen. Ein Solo für Pianoforte; „Polacca brillante, welches von
einer Schülerin des Herrn Kapellmeiſters de Haan, Fräulein Kröh,
vorgetragen wurde, erntete reichſten Beifall. Auch hatten wir
Gelegen=
heit einen neuen Concertſänger, Herrn Feder zu hören, welcher die
Arie aus „Dom Sebaſtian” mit großer Sicherheit executirte und gefiel
auch ein von demſelben geſungenes Lied, „Seh ich die weite grüne Au,
derart, daß Herr Feder unter einem nicht Ende nehmen wollenden
Da=
caporufen Veranlaſſung nehmen mußte, noch ein weiteres Lied zu ſingen.
Beſondere Erwähnung verdient ein von Herrn Wahl componirtes
Quar=
tett, welches die Herren Mohr, Müller, Vogler und Feldhaus mit großer
Präciſion vortrugen. Der zweite Theil war nur dem Tanz gewidmet,
und fand damit dieſes Feſt, welches den Schluß der diesjährigen
Winter=
vergnügungen bildete, einen würdigen Abſchluß.
Die Suppenanſtalt wird vorausſichtlich kommenden
Sams=
tag geſchloſſen werden.
Wir machen an dieſer Stelle nochmals darauf aufmerkſam, daß
das Concert von Miß DEsterre Keeling auf k. Freitag verſchoben
worden iſt.
Eingeſandt. Ein Eingeſandt in Ihrem Blatte vom 22.
Ja=
nuar l. J. rügt mit Recht die Mängel und Nachtheile des hieſigen
Ver=
fahrens bei der Entleerung der Abtrittsgruben. In den öffentlichen
Bekanntmachungen der ſtatiſtiſchen Nachweiſungen des kaiſerlichen
Geſund=
heitsamtes erſcheint Darmſtadt nicht ſelten unter denjenigen Städten
Deutſchlands, worin eine größere Sterblichkeit herrſcht, (dieſe wöchentlichen
Nachweiſungen ſind in keiner Weiſe maßgebend, da nur die
Durchſchnitts=
zahlen des ganzen Jahres entſcheiden. D. R.) und dieſe erhöhte
Sterblich=
keit dürfte zum großen Theile gerade der ſchlechten Einrichtung vieler
Abtrittsgruben, der allzu ſeltenen Ausleerung und dem mangelhaften
Verfahren hierbei zuzuſchreiben ſein. Denn es iſt nicht nur, wie die
an=
geſtellten chemiſchen Unterſuchungen ergeben haben, das Waſſer der
meiſten gegrabenen Brunnen in der Stadt durch eingedrungenen Pfuhl
verdorben, ſondern in ſehr vielen Hofraithen, beſonders der älteren
Stadt=
theile, dringt auch der Inhalt der Abtrittsgruben fortwährend in die
Keller und wirkt um ſo ſchädlicher, je länger er ſtehen bleibt und je
mehr er daher in Fäulniß übergeht. Typhus und andere lebensgeführ=
E3 iſt
liche Krankheiten ſind die naturlichen Folgen dieſer Zuſtände.
zwar ſchon vor mehreren Jahren eine Commiſſion von Polizei= und
Ge=
meindebeamten und Aerzten ernannt worden, um geeignete Maßregeln
zur Beſeitigung der berührten Mißſtände vorzuſchlagen; allein von einem
Ergebniß einer Thätigkeit dieſer Commiſſion hat man bisher nichts
er=
ahren, ſowie auch von dem in jenem =Eingeſandt” gerühmten, aner=
490
E55
kennenswerthen Beſtreben der Polizeibehörde in dieſer Richtung bis jetzt
ein Erfolg ſich nicht gezeigt hat. Und doch wäre es endlich an der Zeit,
hier Abhülfe und Ordnung zu ſchaffen. Als vor mehreren Jahren das
ſogenannte geruchloſe Ausleeren der Gruben vermittelſt Saugpumpen
auf=
gekommen war, hatten ein oder mehrere Maſchinenfabrikanten ſolche
Pumpen zum Zweck deren Vermiethung gefertigt. Die Landwirthe der
Umgegend machten davon Gebrauch; ſie entleerten mit gemietheten
Pumpen in kurzer Zeit am Tage die Gruben, und das zeitraubende,
ge=
undheitsſchädliche Ausſchöpfen bei Nacht hörte allmählig auf. Dieſer
Zuſtand wurde unterbrochen durch eine wohl gut gemeinte, polizeiliche
Verordnung,, welche das Ausleeren der Abtrittsgruben bei Tage nur
mittelſt Pumpen und mit eiſernen Fäſſern erlaubte, das Entleeren
durch Ausſchöpfen und Wegfahren in hölzernen Fäſſern aber in die
Nachtzeit verwies. Die Landwirthe verſtanden ſich nicht zur
Anſchaf=
ſung eiſerner Fäſſer, theils der Koſten wegen, theils auch, weil die
Schwere ſolcher Fäſſer die Abfuhr unmittelbar auf die Aecker vielfach
erhinderte.
So wurde die Abfuhr des Pfuhls bei Tage vermittelſt
Saugpumpen zu dem Monopol eines Unternehmers, welcher allein
in der hieſigen Gegend eiſerne Pfuhlfäſſer in Beſitz hatte und welcher
nun dies Monopol benutzte, um für die Abfuhr bei Tage hohe Bezahlung
zu beziehen. In Folge hiervon laſſen viele Hausbeſitzer die
Abtritts=
gruben wieder, wie früher, bei Nacht durch Bauern der Umgegend
aus=
ſchöpfen, indem letztere nicht nur keine Vergütung verlangen, ſondern im
Gegentheil etwas für den ihnen werthvollen Pfuhl bezahlen.
Wenn auch die Hofmeiereiverwaltung ſeit Anfang 1878 mit Pumpe
und eiſernem Faß Gruben unentgeldlich entleert, ſo gewährt dies wenig
Aushülfe, weil jene Verwaltung nur ein eiſernes zaß beſitzt und mit
Entleerung der Gruben der herrſchaftlichen Gebäude und der ſtädtiſchen
Schulhäuſer ſoviel zu thun hat, daß ihr für Privatgruben nur ſelten und
wenig Zeit übrig bleibt. Am ſchnellſten, einfachſten und mit den
ge=
ringſten Koſten würden die gerügten Mißſtände dadurch zu beſeitigen ſein,
daß der Stadtvorſtand mehrere Pumpen und Fäſſer nebſt Schläuchen,
Ofen und ſonſtigem Zubehör anſchaffte, die Gruben regelmäßig, bezw. ſo
oft nöthig oder räthlich durch ſtadtiſche Arbeiter entleeren und den Pfuhl
entweder an Landwirthe verkaufen oder theilweiſe auch auf ſtädtiſche
Wieſen fahren ließe. Die Hofmeiereiverwaltung ſoll in 1878 durch
Düngung ihrer Felder und Wieſen mit Abtrittsſtoffen eine beiſpiellos
reiche Ernte erzielt haben und die Landwirthe hieſiger Gemarkung und
der Umgegend würden den Pfuhl ebenſo gewiß der Stadt abkaufen, als
ſie denſelben bisher dem Karlshofpächter oder den Hausbeſitzern abgekauft
haben. Der Ertrag und Erlös aus den Latrinenſtoffen wird die Koſten
der Anſchaffung und Unterhaltung von Pumpen, Fäſſer und ſonſtigem
Zubehör nebſt den Löhnen der Bedienungsmannſchaft decken, und ſelbſt
wenn dies nicht vollſtändig eintreten ſollte, würde die Stadt in Erſparung
an Armenunterſtützungen und Hoſpitalkoſten genügenden Erſatz finden.
Denn das längere Stehen und Faulen der Stoffe in undichten Gruben,
das Eindringen des Pfuhls in den Boden, in Keller und Brunnen
er=
zeugt Krankheiten, welche dann wieder Arbeitsunfähigkeit,
Erwerbloſig=
keit und Verarmung zur Folge haben. Auch braucht die Stadt, will ſie
etwa die Selbſtverwerthung der Abtrittsſtoffe vermeiden, nur einige
Pumpen mit Zubehör anzuſchaffen, um ſolche mit einem Aufſeher den
Landwirthen gegen eine billige Vergütung miethweiſe zum Zweck der
Grubenentleerung zur Verfügung zu ſtellen. Wird zugleich das Abfahren
des Pfuhls in wohl verſchloſſenen, äußerlich rein gehaltenen
hölzer=
nen Fäſſern bei Tage geſtattet und hierdurch den Hausbeſitzern ein
koſtenfreies Entleeren der Gruben ermöglicht, ſo kann das Ausſchöpfen
bei Nacht, welches genügend nicht zu überwachen iſt und ſtundenlang
die Umgegend und die Straßen verpeſtet, ganzlich unterſagt
werden. Will die Stadt, trotz dem Allen, auf eigene Anſchaffung von
Pumpen ꝛc. nicht eingehen, ſo ſollte die Polizeibehörde wenigſtens das
Verbot der Abfuhr in hölzernen Fäſſern bei Tage zurücknehmen. Dies
Verbot iſt nutz= und zwecklos, weil hölzerne Fäſſer ebenſo dicht gefertigt
werden können und bei gehörigem äußeren Reinhalten nicht mehr Geruch
verbreiten, wie eiſerne, und weil umgekehrt letztere bei Mangel äußeren
Reinhaltens keineswegs geruchlos bleiben; jenes Verbot dient nur zur
Begünſtigung des verderblichen Entleerens und Abfahrens zur Nachtzeit.
Nach Rücknahme des Verbots werden ſich wieder Maſchinenfabrikanten
finden, welche Pumpen zum Zwecke des Vermiethens fertigen, ſowie
Land=
wirthe, welche die Abfuhr mit Pumpen und am Tage vorziehen und
wird auf dieſe Art die geſundheitsſchädliche Entleerung bei Nacht mittelſt
Ausſchöpfens allmählig wieder abkommen.
Selbſtverſtändlich iſt auch
die genügende Ueberwachung der Benutzung nur dichter und äußerlich
reiner Fäſſer am Tage leicht, bei Nacht dagegen kaum möglich, mindeſtens
ſehr ſchwierig.
Beſſungen. Sitzung des Gemeinderaths vom 13. März.
Der Verkauf eines Faſſelochſen wird beſchloſſen, ebenſo der Ankauf eines
ſolchen von ächter Berner Art. Dem kranken Faſſelwärter wird eine
Unterſtützung bewilligt. — Nach ſtattgehabter Neuwahl beſteht der
Vor=
ſtand der Spar= und Leihkaſſe aus den Gemeinderathsmitgliedern H.
Schulz, J. Meyer und Fr. Geyer, ſowie den Herren Steuerrath Walz,
J. Berth und Rentner Eberhard. In der Einſchätzungs=Commiſſion für
Weinſteuer verbleiben die vorjährigen Mitglieder H. Berth, J. Meyer
und J. Heil. - Für die Abfuhr von Stroh, welches für die
Einwin=
terung der Brunnen gedient hatte, waren 11 Fuhren verrechnet und
11 Mark angefordert worden; bei dem Umſtande, daß ſeiner Zeit die
Anfuhr deſſelben Strohs (26 Centner) nur eine Wagenladung erforderte,
wurde dieſe übertriebene Forderung abgewieſen und auf 5 Mark
redu=
cirt. — Die Bedingungen für Lieferung eines Waſſerzubringers (zum
raſchen Füllen der Waſſerfäſſer bei Branden) werden zum Zwecke des
Soumiſſionsverfahrens genehmigt. Einer Aufforderung Großh.
Kreis=
amts entſprechend, entſcheidet ſich der Gemeinderath für Anſchluß an eine
von allen Gemeinden einzuhaltende wechſelſeitige Frankirung der
dienſt=
lichen Correſpondenz.- Das Geſuch eines Hausbeſitzers der
Heidelberger=
ſtraße um Abgabe eines Waſſerabſtichs wird nach dem betreffenden
Sta=
tut Erledigung finden. - Es hat ſich ergeben, daß von der Verſetzung
eines Schulverwalters, der bereits abgezogen iſt, ſowie von der
Anſtel=
lung einer Schulverwalterin, welche ihren Dienſt am 1. März angetreten,
nur der Schulvorſtand Kenntniß erhalten hat, dem Gemeindevorſtande
eine Benachrichtigung jedoch nicht zugegangen iſt.
— Ueber die unter einer Abtheilung des Fußartillerie=Regiments
Nr. 3 vorgekommenen Erkrankungen theilt der „Mainzer Anzeigeru mit,
daß dieſelbe nach dem Genuſſe des Mittagseſſens, Sauerkraut, Erbſen
und Schweinefleiſch, erfolgte. Bei 43 Mannz ſtellten ſich Leibſchmerzen
und Kopfweh ein und einer davon iſt bereits geſtorben. Die Section
deſſelben ſoll zu keinem beſtimmten Reſultate geführt haben und wurden
die Eingeweide Zwecks weiterer Unterſuchung an das Sanitäts=Collegium
nach Wiesbaden geſandt. Die übrige Mannſchaft befindet ſich in der
Beſſerung. Der Keſſel in welchem die Speiſen gekocht wurden, iſt
von Eiſen.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, den 16. März. Als „Raoul” in den Hugenotten
be=
endigte Herr Bär vom Stadttheater in Leipzig ſein hieſiges, auf
Enga=
gement abzielendes Gaſtſpiel. Der begabte Künſtler hatte auch in dieſer
Rolle einen durchſchlagenden Erfolg und bewies, daß ſein weiches, ſchönes
Organ auch heroiſchen Partien vollkommen gewachſen iſt. Er bringt die
Intentionen des jeweiligen Componiſten auf künſtleriſche Weiſe zur beſten
Geltung und Ton und Vortrag bleiben dabei ſtets edel und maßvoll.
Wie wir vernehmen hat die Direction des Großh. Hoftheaters Herrn
Bär bereits engagirt. Fräulein Czerwenka ſang zum erſten Mal die
„Valentine.: Die Künſtlerin gab in der Löſung dieſer großen, ſchwierigen
Aufgabe einen glänzenden Beweis ihrer Befähigung zu hochdramatiſchen
Partien. Sie bewältigte die Geſangsaufgabe vollſtändig, und hätten
wir nur manches Mal etwas weniger Ton und mehr Nuancirung
ge=
wünſcht; auch möchten wir die junge Künſtlerin warnen, ihr reiches
Stimmmaterial nicht übermäßig und unnöthig anzuſtrengen, ihr Ton iſt
kräftig genug und verliert durch Anſtrengung nur an Schonheit. Auch
in dramatiſcher Beziehung wurde ſie ihrer Rolle völlig gerecht und können
wir zu der neu betretenen Bahn ihr nur aufrichtig Gluck wünſchen.-
Die „Königin” iſt eine anerkannt vortreffliche Geſangsleiſtung der Frau
Mayr=Olbrich, und auch dießmal entzückte ihre glockenreine Stimme
und ihr correcter Vortrag das Publikum; aber - „Margarethe von
Valois” war eine der koketteſten Frauen ihrer Zeit - davon wußte die
Darſtellung der Frau Mayr=Olbrich nichts. Frl. Schüttky ſang und
ſpielte den Pagen „Urbain” elegant und ſicher; ihre Arie fand lebhafte
Anerkennung. Lobenswerth war Herr Hofmann als,Marcelz- er
theilte mit Frl. Czerwenka den ehrenvollen Hervorruf nach dem großen
Duett im 3. Akt. Herr Bögel als „St. Bris, Herr Mann als
„ Nevers” und Herr Berg als„Boisroſe' ſangen ihre Partien ſehr
be=
friedigend. — Die Chöre waren wie immer mit Sorgfalt einſtudirt;
nur machte ſich eine unzureichende Beſetzung der Frauenſtimmen
empfind=
lich fühlbar. Das Orcheſter ſpielte gut.
Polizei=Bericht.
Verhaftet wurden 10 Perſonen, worunter 1 Obdachloſer und 1
Landſtreicher. — Wegen Unterſchlagung von leihweiſe überlaſſenem
Hand=
werkszeug zog man einen Weißbinder in Unterſuchung. — Gelegentlich
eines Einkaufs auf dem Wochenmarkte iſt eine Tiſchdecke abhanden
ge=
kommen. - Ein Spezereihändler eignete ſich bei ſeinem Auszug
verſchiede=
nes dem Hauseigenthümer gehöriges Mobiliar rechtswidrig zu.
Tages=Kalender.
Mittwoch 19. März. Concert im Skating=Rink.
Donnerstag 20. März: Verſammlung des Bürgervereins Darmſtadt.
Freitag 21. März: Concert der Pianiſtin Fräulein Eleonore OEsterre=
Keeling aus Dublin im Darmſtadter Hof.
Samstag 22. März: Generalverſammlung im Kaufmänniſchen Verein.
- Abendunterhaltung mit Tanz des Kriegervereins Darmſtadt.
Montag 21., Dienstag 22. und Mittwoch 23. April: Darmſtädter Pferde=
und Fohlen=Markt mit Verlooſung und Prämiirung auf dem
Vieh=
marktplatz nächſt den Bahnhöfen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.