Darmstädter Tagblatt 1879


18. März 1879

[  ][ ]

(Frag= und Anzeigeslatt.)

Abonnementpreis
ährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incl Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

Jnſerate
wrden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
m Beſſungen von Friedr. Blßer.
Holzſtraße Nr. 18. lowie auzwärtz
vn ellen ſollden UnnoncenEppr
ditlone.

142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreizamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1879
Dienstag den 18. März.
s4.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die diesjährigen öffentlichen Prüfungen in unſeren Mittelſchulen werden wie folgt ſtattfinden:
1) In der Knabenmittelſchule im Turnſaal des Schulhauſes in der Friedrichsſtraße:
Mittwoch den 19. d. Mts. Vormittags von 8-12 Uhr, für die Klaſſen Ma, VIb, VIIa, VIb, VIl a, vimb
Nachmittags von 3-5 Uhr Turnſchau.
Donnerstag den 20. d. Mts., Vormittags von 8-12 Uhr, für die Klaſſen WVa, IVb, Va, Vb. Nachmittags von
4 Uhr für Klaſſe II.;
2½
Freitag den 21. d. Mts., Vormittags von 8-11 Uhr, für die Klaſſen 1 und 1; von 11-12 Uhr Schlußfeier.
2) In der Mittelſchule für Mädchen, in den Schulhäuſern hinter der Stadtkirche und in der Karlsſtraße:
Myntag den 24. d. Mts., Vormittags von 8-12 Uhr, für die Klaſſen ¼, 1 und Nachmittags von 2- 4 Uhr
für die=Kläſſen.Vulé ünd VIIIb.-
Dienstaß den 25. d. Mis., Vormittags von 8-12 Uhr, für die Klaſſen I, 1Va und 1V b. Nachmittags 2 Uhr:
Turnen im Turnſaal der höheren Mädchenſchule.
Mittwoch den 26. d. Mts. Vormittags von 8-12 Uhr, für die Klaſſen Va, Vb, VILa und VIlb.
Die Eltern der Schüler und Schülerinnen, ſowie alle Diejengen, welche für die Sache Intereſſe haben, werden zu den
Prüfungen freundlichſt eingeladen. In Betreff der Prülungen in den eigentlichen Bollsſchulen wird weitere Bekanntmachung erfolgen.
Darmſtadt, den 15. März 1879.
Der Schulvorſtand für die Mittelſchulen.
2164)
Ohly.

1310) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über den Nachlaß
des verlebten Georg Gilbert vom Dip=
pelshof
bei Traiſa den förmlichen Concurs er=
lannt
hat, werden deſſen ſämmtliche Gläubiger
zur Anmeldung und Begründung ihrer
Forderungen, ſowie zur Geltendmachung
etwaiger Vorzugsrechte auf
Donnerstag deu 24. April l. J.,
Nachmittags 2 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheile des ſillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der Concurs=
maſſe
geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann über
Maſſeverwaltung, definitive Beſtellung eines
Güterßflegers ſowie über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes, die Verſilberung der
Maſſe, ſowie alle weiteren Punkte verhandelt
werden, was unter dem Anfügen bekannt ge=
macht
wird, daß in Auſehung der weder in
Selbſtperſon erſcheinenden, noch durch gehörig
bevollmüchtigte Mandatarien vertretenen
Gläubiger der ſtillſchweigende Beitritt zu
den von der Mehrheit der Erſchienenen/
auch bezüglich eines etwa zu Stande kom=

menden Arrangements gefaßt werdenden
Beſchlüſſen unterſtellt werden wird.
Darmſtadt, den 3. Februar 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Bauer,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
2165) Oeffentliche Aufforderung.
Philipp Bayer von Nieder=Ramſtadt
hat mit ſeinen gerichtsbekannten Gläubigern
ein Arrangement abgeſchloſſen, das auf der
Regiſtratur des unterzeichneten Gerichts
eingeſehen werden kann. Einwendungen/
dagegen Seiteus unbekannter Creditoren
ſind binnen 14 Tagen umſogewiſſer gel=
tend
zu machen, als ſonſt das Abkommen
in Vollzug geſetzt würde.
Darmſtadt, den 6. März 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
J. V. d. L.R.:
Bauer, Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Zum Neubau des Poſt= und Tele=
graphen
=Gebäudes in Darmſtadt ſoll
die Lieferung von rund 25000 Kg. ſchmie=
deeiſerne
Tragballen im Wege der all=

gemeinen ſchriftlichen Anbietung verdungen
werden.
Angebote ſind bis zum
27. März d. J., Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und portofrei, mit der Auf=
ſchrift
: Angebot auf Walzeiſen' an das
Baubüreau der Kaiſerlichen Ober=Poſt=
Direction zu Darmſtadt einzureichen, wo=
ſelbſt
auch die Bedingungen und das Ver=
zeichniß
der Lieferungen eingeſehen werden
können.
Frankfurt a. M., den 15. März 1879.
Der Kaiſerliche Poſt=Baurath.
2166)
Cuno.

Bekanntmachung.
Dienstag den 20. März. Vormittags
11 Uhr, ſoll ein der hieſigen Gemeinde ge=
höriger
, zur ferneren Zucht untauglich ge=
wordener
, noch junger Faſſelochſe auf dem
Rathhaus dahier öffentlich an den Meiſt=
bietenden
verſteigt werden.
Ober=Ramſtadt, am 15. Mürz 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=
Ramſtadt.
2167)
Breitwieſer.
131

[ ][  ][ ]

476
2058 Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung ſoll
die Beſchaffung von:
30 Ifd. Meter Riechel von Holz mit
eiſernen Haken,
2 Sophas mit Lederbezug,
25 Waſchtiſchchen und
55 Kopf= reſp. für eiſerne Bett=
ſtellen

55 Fußbretter
in öffentlicher Submiſſion verg=ben werden.
Qualificirte Unternehmer werden erſucht,
Offerten bis zu dem auf
Freitag den 21. d. M., Vormittags
11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem Artillerie=
Schießplatz - Reſtaurationsgebäude - an=
geſetzten
Termin, woſelbſt auch die Beding=
ungen
ausliegen, einzureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, den
14. März 1579.
Großherzogliche Garniſonverwaltung.
2168)
Verkauf
der während der Schießübungen 1579
ſich ergebenden Materialien aus
verfeuerten Artillerie=Geſchoſſen.
Am Freitag den 4. April er., Mor=
gens
10 Uhr, ſollen im Büreau der Ver=
waltungs
=Commiſſion des Schießplatzes bei
Darmſtadt, Liebigſtraße 9, 2 Treppen, die
auf dem Schießplatze bei Darmſtadt lagern=
den
, bis Ende September er. ſich ergebenden
Materialien aus Artill=rie=Geſchoſſen, als:
ca. 55000 Kilo Gußeiſen, mit anhaften=
den
Bleireſten,
55000 Gußeiſen, ohne anhaf=
tende
Bleireſte,
100 Eiſenblech,
8506 irruguläres Blei,
150 Meſſing, aus Zündern
her= ührend.
80 Weißmetall, aus Zün=

dern herrührend,
durch Submiſſion öffentlich verkauſt werden.
Die Bedingungen können täglich, Vor=
mittags
von 9-11 Uhr und Nachmittags
von 2- 4 Uhr, in oben erwähntem Büreau
eingeſehen und auch, gegen Erſtattung der
Copialien, bezogen werden.
Die Offerten ſind verſiegelt und mit der
Aufſchrift: Submiſſion auf Materialien
aus Artillerie=Geſchoſſen verſehen, bis zu
genanntem Termine im Büreau der Schieß=
platz
=Verwaltungs=Commiſſion abzugeben.
Verwaltungs=Commiſſion des Attillerie=
WSchießplatzes bei Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Freitag den 21. d. Mts., Nachmit=
tags
3 Uhr,
ſoll im ſtädtiſchen Faſſelſtall dahier, Ar=
heilgerſtraße
43, ein Faſſelochſe ſehr gut
gehalten, jedoch zum ferneren Sprung un=
tauglich
, an den Meiſtbietenden öffeutlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J V. d. B.:
2169) Riedlinger, Beigeordneter.

R54.
Jagdverpachtung.
Montag den 24. März d. Js., Vor=
mittags
10 Uhr,
ſoll auf unſerem Büreau die Jagd in
nachſtehenden Jagdbezirken der Gemarkung
Darmſtadt und zwar:
1) im Oberfeld, ca. 232¼ Hektare,
2) im Oberwald, ca. 592 Hektare Wald
und ca. 40 Hektare Feld,
3) im Heinheimerfeld, ca. 265 Hektare
enthaltend,
auf die im Termin bekannt zu gebende
Beſtandzeit öffentlich verpachtet werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 15. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2170)
Ohly.
Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 24. März. Vormittags
9 Uhr, werden im Roßdörfer Gemeinde=
Wald, Diſtrict Mark:
Scheiter. Knüppel. Stöcke. Reiſig.
Rmtr. Rmtr. Rmtr. Stück.
Buchen
120
4
4 3670
Eichen 259 248
Nadel
2650.
öffentlich verſteigert.
Bemerkt wird, daß 20 Meter Eichen
Scheiter Werkholz dabei ſind.
Die Zuſammenſunft iſt auf der Kubig
am Eingang des Waldes.
Bei ungünſtiger Witterung wird die
Verſteigerung auf hieſigem Rathhauſe ab=
gehalten
werden.
Roßdorf, am 14. März 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
2171)
Holz=Verſteigerung
Freitag den 21. und Samstag den
22. d. Mts. werden in dem Eberſtädter
Gemeindewald, Diſtrict Kirchtanne, ver=
teigert
:
416 kiefern Stämme von 18-50 Em.
Durchmeſſer und
1425 dergl. Stück Derb=u. Bohnenſtangen.
Die Zuſammenkunft iſt an jedem Tage
Vormittags 9 Uhr auf der Vicinalſtraße
gegen Seeheim, und kommen die Derb= u.
Bohnenſtangen den zweiten Tag zum Aus=
gebot
.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine wird
Zahlungsfriſt bis Ende September l. J.
geſtattet.
Eberſtadt, am 15. Mürz 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
2172)
Müller.

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9335) Heinheimerſtraße 50 ein Logis
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11079) Kranichſteinerſtraße 46 der
mittlere Stock mit Zugehör an eine ruhige
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Beziehbar per 1. April.
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Zimmer mit Waſſerleitung in der Küche,
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Schulſtraße I.
629) Ruthsſtraße 9 eine Manſarde=
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708) Schirmgaſſe 12 ein Logis im
3. Stock zu vermiethen: 18. April 1879.
1650) Annaſtraße 38 die bel Etage,
beſtehend aus Salon, 6 Zimmern, 3 Man=
ſarden
ꝛc., auf Wunſch auch Stallung, bis
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haus
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1329) Mauerſtraße 15 Ende Mai
reſp. 15. April bel Etage, 5 Zimmer nebſt
Zubehör.
1660) Rheinſtraße 47 ſehr freundl.
Wohnung von 4-5 Zimmern, Küche, Keller,
Holzſtall, Bodenkammern, Bleichplatz ꝛc. per
1. April.
1664) Rheinſtraße 47 Hochparterre
8 Zimmer nebſt allem Zubehör. Näheres
im 1. Stock.
1667) Rheinſtraße 47, Laden nebſt
Ladenzimmer ſogl. zu verm. Näh. 1. Stock.
1671) Rheinſtraße 47 ein großes
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1722) Friedrichſtraße 26 2 Tr. hoch
Stube und Kabinet möblirt, nicht ſehr groß,
Ausſicht nach der Straße, ſogl. zu verm.

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3. Stock, 5 Zimmer, Küche, abgeſchloſſener
Vorplatz ꝛc., an eine ruhige Familie per
1. Mai zu. permiethen.

[ ][  ][ ]

479

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1946) Kirchſtraße 8 im Vorderhauſe
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Ein desgl. im Mittelbau mit Magazin oder
Werkſtätte kann ſofort bezogen werden.

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2096) Neckarſtraße 24 erſter Stock
6 Zimmer, Küche u. Zubehör per 15. April
d. J. zu vermiethen. Ebendaſelbſt im
Hinterbau ein Logis, enthaltend 4 Zim=
mer
, Küche nebſt all. Zubehör per 1. Juni d. J.
2098) Arheilgerſtraße 37 ein kl. Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
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2 Kabinets, Küche und Keller.
2116) Ecke der Soder= und Teich=
hausſtraße
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Stock zu vermiethen und gleich zu beziehen.
2191) Verl. Kiesſtraße 93 ein Logis,
enth. 2 Zimmer, ſofort zu bez. Preis 80 M.
2192) Neckarſtraße26 im Vorderhauſe
3 Zimmer, Küche, Glasabſchl. nebſt allen
ſonſt. Zubehör zu vermiethen. Näh. 1 Tr.
hoch daſelbſt.

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Landesbaugewerkſchule Darmſtadt.

2136) Ich ſuche ein junges Mädchen
aus anſtändiger Familie, die ſich als Ver=
käuferin
ausbilden will.
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Magazin für Haus= &am; Kücheneinrichtung.

Die Ausſtellung von Schülerarbeiten des dritten Unterrichts=Curſus der
Landesbaugewerkſchule, welcher von 59 Schülern aus verſchiedenen Theilen des Groß=
herzogthums
beſucht worden iſt, findet ſtatt von Sonntag den 16. bis Mittwoch
den 19. März, in dem Schullokal - Hinterbau, Neckarſtraße 3 - und iſt von
Morgens 10-12 Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhr für Jedermann unentgeltlich
geöffnet. Zu recht zahlreichem Beſuche beehren wir uns hiermit ergebenſt einzuladen.
Darmſtadt, den 11. März 1879.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
Buſch.
Fink.

2023)

Hausfrauen=Verein.

Rückzahlungen. Alle dem Verein Ende 1878 angehörenden Mitglieder werden
erſucht, die von der letzten Generalverſammlung beſtimmten Rückzahlungen von M. 1.75
gegen Vorzeigung - reſp. Abſtempelung der Mitgliederkarten
Dienstag 18.,
Mittwoch 19. und Donnerstag 20. März in den Vormittagsſtunden von 9 bis
12 Uhr in dem Vereinslokale in Empfang zu nehmen.
Spütere Auszahlungen ſind mit Umſtänden verbunden.
Darmſtadt, den 12. Mürz 1879.
Der Vorſtand.

Darmstidter

am 21., 22. und 23 April 1879,
mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Viehmarktplatz
nächſt den Bahnhöfen,
zu welchem das Comite die geehrten Herrn Züchter, Verkäufer und Küufer
freundlichſt einladet. Muſterung und Prämiirung von Pferden und Fohlen am
21. April, Vormittags 9 Uhr, Prämienvertheilung Nachmittags 3 Uhr, wozu
namhafte Ehrenpreiſe, Geldpreiſe und Diplome vorgeſehen ſind.
von Pferden, Fohlen, Pferdegeſchirren, Fahr=
Verlooſung und Reitrequiſiten ꝛc. im Geſammtwerthe von
1k 23. April, Nasmittags 1 Uhr. Gewinne: 30
26000 Mart auf dem Marit angekauſte Pferde und Fohlen im Ge=
ſammtwerthe
von 19500 Mark. 470 andere Gewinne von 10-250 Mark Einzel=
und Geſammtwerthe von 6500 Mark.
Den Looſevertrieb hat Generalagent Carl Gaulé, Darmſtadt.
Pferdemarkt-Comité.
2194)
Haas.

Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Meine Conditorei befindet ſich von heute an in meinem Hauſe obere Eliſa=
bethenſtraße
Nr. 9 (früher Löwer'ſchen Hauſe).
2049)
W. Hümmeh, Couditor.
Im Saale des Eétel zum Darmstädter Hof.
Freitag den 21 März 1879 Abends ½7 Uhr
2129)
4)
C TRI
von Eleonore d’Esterre Keeling aus Dublin,
unter gütiger Mitwirkung der Herren Hoſconcertmeiſter Ferd. Büchler, Mi-
roslaw
Weber, des Hofopernſängers Herrn J. Hofmann und des Hof=
muſikers
Herrn Ad. Mugler.
für Sperrſitz 3 Mark, Saal 2 Mark, Stehplatz 1 Mark, ſind in
Billets
der Muſikalien=Handlung von Georg Thies zu haben.
2052) Einem ſoliden gut empfohlenen 2156) Ein Müdchen, welches ſelbſt=
Kutſcher kann eine dauernde Stellungſſtändig gut kochen, waſchen und bügeln
nachgewieſen werden. Näheres Kapellplatz 10f kann, wird gegen hohen Lohn auf Oſtern
ebener Erde zwiſchen 1 u. 2 Uhr Mittags. zu miethen geſucht. Gute Zeugniſſe erfor=

2005) Eine gewandte tüchtige Köchin
wird gegen entſprechenden Lohn geſucht
Gute Zeugniſſe werden verlangt. Näheres
in der Erp. d. Bl.

derlich. Zu erfragen in der Exp.

2195) Man ſucht leine Köchin für die
Kleinkinderſchule. Eintritt zu Oſtern.
Näheres Mauerſtraße 5.
132

[ ][  ][ ]

480

R654

Kriegerverein Darmſtadt

Samstag den 22. Mürz, Abends 8 Uhr im Saalbau:
Lur Feier
des 83. Gebartsſeſtes Zeiner Majeſtät des Kaiſers:
Abend-Unterhaltung mit Tanz.
fr. ar.
Karten für einzuführende Herren 1 Mark, ſolche für Damen z 50 pfg.
werden abgegeben von Herrn Kaufmann Deutſchmann, Carlsſtraße 7, und Stein=
kohlenhändler
Adler, Rheinſtraße 47, ſowie bei den Vorſtandsmitgliedern Klier und
May. Näheres beſagen die Programme.
2196)
Der Vorſtand.
2197
Wiesbadener Tagblatt.
Gegründet 1852.
Das Wiesbadener Tagblatt erſcheint täglich mit Ausnahme des Montags.
Das Wiesbadener Tagblatt iſt das älteſte und eingebürgertſte aller
in Wiesbaden erſcheinenden Lokalblätter; es bringt außer den Veröffentlichungen der
hieſigen Bürgermeiſterei, alle ſonſtigen amtlichen Bekanntmachungen, Marktberichte, Ver=
looſungen
, die tägliche Fremdenliſte, Theaterzettel ꝛc
Der redactionelle Theil des Wiesbadener Tagblattee enthält ſtets
die neueſten Berichte über lokale Tages=Ereigniſſe, Referate über öffentliche Regierungs=
und Gerichtsverhandlungen, Gemeinderathsſitzungen, Vereinsweſen ꝛc, eingehende Be=
ſprechungen
auf kunſtwiſſenſchaftlichem und literariſchem Gebiete und ſchließlich eine
kurze Ueberſicht über die wiſſenswertheſten Vorgänge innerhalb des deutſchen Reiches.
In ſeinem Feuilleton bietet das Wiesbadener Tagblattés ſeinem
Leſerkreiſe ſtets eine anſprechende Novelle, wiſſenſchaftliche und gemeinnützige Aufſätze
und Miscellen.
Der Abonnements=Preis des Wiesbadener Tagblatt= beträgt:
für 3 Monate
M. 1. 30.
2
I.

70.
1

Der Inſertionspreis beträgt für die einmal geſpaltene Garmondzeile 15 Pfg.,
bei mehrmaliger Wiederholung derſelben Anzeige tritt Preisermäßigung ein.
Beilage=Gebühr M. 10 pro Beilage.
Zur Veröffentlichung von
Anzeigen aller Art
iſt daher das Wiesbadener Tagblatt von allen in Wiesbaden und Umgegend
erſcheinenden Lokalblättern das geeignetſte und billigſte und ſichert durch ſeine ſtarke
Verbreitung in allen Schichten der Bevölkerung den beſten Erfolg.

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Famllien-Pensionat.
finden wieder j. Mädchen a. geb. Ständen
liebevolle Aufnahme. Bei praktiſcher An=
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im Hausweſen u. d. feineren Küche
gründlicher Unterricht d. üblichen Lehrgegen=
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finden als Kurantinnen mütterliche Pflege.
Mit oder ohne Unterricht. Ref. u. Pro=
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Fabrikbau
für jeden mittelgroßen Geſchäftsbetrieb ge=
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tüchtiger Zeichner ſofort Engagement finden.
Akademiſch Gebildete haben den Vorzug.
Man bittet Zeugniſſe nebſt euriculum
vitae ſchriftlich einzureichen.
H. Hössinger, Architekt.
2201) Gute Schenkammen u. Dienſt=
mädchen
werden nachgewieſen bei Frau
Georg Haller in Eberſtadt, wohnhaft in
der Pjungſtädter Straße.
2
Todes=Anzeige.
Meinen Freunden ſtatt directer Anzeige
hiermit die traurige Mittheilung, daß meine
gute Frau Thekla geb. Gran heute nach
kurzer Krankheit geſtorben iſt, nachdem mir
dieſelbe während 45 Jahren in Freud und
Leid treu zur Seite geſtanden.
Für mich und im Namen der nächſten
Hinterbliebenen bitte um ſtille Theilnahme.
Darmſtadt, den 17. März 1879.
Klingelhöffer, Oberſt z. D.

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relativ rein
von 80 Pfg. an das Pfd. und darüber.
Ceylon Cafiee
von feinſchmeckendem Geſchmack,
von M. 1.20 an das Pfd. und darüber.
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Feinsten Melis
per Pfund 42 Pfg.
Emanuel -Fuld,
Kirchſtraße I.
2203)
2204) Ein halber Fauteuilplatz iſt
abzugeben. Wo? ſagt die Exped.
2295) Eine geſunde Schenkamme
zum ſofortigen Eintritt gefucht.
Gorgſtraße Nr. 12.
2206) Ein Müdchen, das im Aus=
beſſern
, Weißzeugnähen und auch im Bügeln
ſich beſchäftigt, wünſcht noch einige Tage in
der Woche beſetzt zu haben.
Nieder=Ramſtädter Straße 13.
2133) Beſſ. Weinbergſtr. 5 werden Gummi=
ſchuhe
reparirt u. können dieſelben für Darm=
ſtadt
Holzſtr. 7 im Laden abgegeben werden.
Ludwig Noldt, Schuhmacher.

für ſämmtliche
S Lanonoen, eriſtirende
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
&Em Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 18. März.
13. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Der Barbier von Sevilla.
Komiſche Oper in 3 Akten. Nach dem Italieni=
ſchen
von Kollmann. Muſik von Roſſini.
Perſonen:
4
Graf Almaviva
Doctor Bartolo
Hr. Ziehmann.
Roſine, ſeine Mündel
Fr. Mayr=Obrich.
Baſilio, Muſikmeiſter
Hr. J. Hofmann.
Marzeline, Haushälterin
Frl. Limbach.
4.x k:
Figaro, Barbier
Fiorillo, des Grafen Diener Hr. Reichhardt.
Cin Offizier
Herr Mendel.
Em Notar
Herr Bormuth.
Ambroſio, Bartolos Diener Hr. Leib.
x 1 Almaviva .. Herr Concelli, vom Actien=
theater
in Zürich,
2 1 x Figaro
Herr Kraze, vom Stadt=
theater
in Leipzig,
als Gäſte.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 8 Uhr.

Mittwoch 19. März.
14. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Die Anna=Liſe.
Schauſpiel in 5 Akten von Herman Herſch.
44 Leopold . Herr Peppler, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.

[ ][  ][ ]

Annoneen-Expedition
AAuuouuUu AulGuza
von
in der
für ſämmtliche Zeitungen Deutſchlands und des Aus=
landes
zu gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=Expeditionen
Rudolk Hoss0,

ſelbſt ohne Porto und Speſen. Bei größeren Aufträgen
1735)
entſprechende Rabattgewährung.

General=Agent J. Cg. Schröder, DARhsTaVI,
Ecke d. Schützen= u. Hügelſtraze.

Wiederbelebung der Innungen.
In der am 14. März abgehaltenen 17. Verſammlung des Lokal=
gewerbevereins
wurden die von dem Präſidenten, Herrn Baurath
Buſch gemäß den Beſchlüſſen der vorigen Verſammlung aufgeſtellten
Theſen über die Wiederbelebung der Innungen vorgetragen und in mehr
als dreiſtündigem, ſehr lebhaftem Gedankenaustauſche durchgeſprochen.
Die Verſammlung einigte ſich bis auf kleine redactionelle Aenderungen
über die Annahme der Theſen, die nun ſo lauten:
1) Die Neubildung von Innungen, d. h. die Vereinigungen der
einzelnen Geſchäftsbranchen nach Maßgabe der 88 97-104 der Gewerbe=
ordnung
erſcheint als eine dringende Nothwendigkeit.
2) Der Zweck und das Ziel der heutigen Innungen ſoll darin be=
ſtehen
: a) Jedem Gewerbetreibenden Gelegenheit zu geben, einer Ver=
einigung
von Gewerbegenoſſen anzugehören, welche dazu berufen ſein
oll, die gemeinſamen Intereſſen des betr. Gewerbes zu pflegen und zu
fördern. Aufgabe der Innung iſt es insbeſondere; den Gemeingeiſt, die
Liebe zum eigenen Fach und das Streben zur Ausbildung darin unter
den Meiſtern zu erwecken, zu ſteigern und zu pflegen, ſowie das Be=
wußtſein
der Standesehre, der Rechte und Pflichten ſelbſtändiger Meiſter
gegenüber den Lehrlingen und Geſellen, den Mitmeiſtern und dem Publi=
kum
zu erregen und lebendig zu erhalten: b) ein gutes Verhältniß
zwiſchen Meiſter und Lehrlingen, Meiſter und Geſellen und zwiſchen
Lehrlingen und Geſellen durch geeignete Maßregeln zu fördern und zu
erhalten; e) durch Aufſtellung und Beobachtung gleichmäßiger Grund=
ſätze
auf eine tüchtige allgemeine und fachliche Ausbildung der Lehrlinge
und Geſellen, ſowie auf deren gute und moraliſche Führung hinzuwirken;
d) ſo weit es mittels gemeinſamer Veranſtaltung möglichſt iſt, durch
geeignete Maßregeln den gewerblichen Betrieb der Mitglieder direkt zu
unterſtützen, den betreffenden die Nutzbarmachung techniſcher Fortſchritte
zu ermöglichen und auch Einrichtungen zur gegenſeitigen Unterſtützung
in Krankheits= und Todesfällen zu begründen und durchzuführen.
3) Nach den vorliegenden Erſahrungen iſt es nicht angezeigt, die
Begründung von Innungen beſonders durch Einwirkung von Behörden,
Vereinen u. ſ. w. anzuregen. Die Innungen werden ſich nur dann le=
bensfähig
erweiſen, wenn deren Bildung aus den Kreiſen der Gewerbe=
treibenden
ſelbſt angeſtrebt und durchgeführt wird. Anregung ſeitens
der Lokalgewerbevereine iſt hierbei erwünſcht.
4) Die anderwärts, namentlich von dem Verein ſelbſtſtändiger Hand=
werker
und Fabrikanten erſtrebte Einführung von ſog. Gewerbekam=
mern
welche, mit amtlicher Autorität ausgeſtattet, die Gewerbetreiben=
den
mit ihren gerechten Beſchwerden hören, ſolche der Regierung über=
mitteln
und ins gewerbliche Leben überall fördernd und ermuthigend
eingreifen ſollen, iſt für das Großherzogthum Heſſen ſchon ſeit nahezu
50 Jahren durch Begründung des Landesgewerbevereins mit ſeiner aus=
gedehnten
Gliederung in die verſchiedenen Lokalgewerbevereine u. ſ. w.
und der dieſelben leitenden Großherzoglichen Centralſtelle für die Ge=
werbe
und den Landesgewerbeverein bewirkt worden.
5) Ganz ähnlich verhält es ſich mit dem in neueſter Zeit ausge=
prochenen
Wunſche des Vereins ſelbſtſtändiger Handwerker und Fabri=
kanten
, daß man den ſog. Ortsvereinen: dieſes Hauptvereins die den
Innungen geſetzmäßig zuſtehenden Befugniſſe einräumen wolle; derſelbe
ſt für das Großherzogthum Heſſen gegenſtandslos. Jeder Lokalge=
werbeverein
kann Corporationsrechte erlangen, beſitzt oder kann er=
reichen
das was den Innungen geſetzmäßig zugedacht wurde, und können
daher dieſe Lokalgewerbevereine jederzeit die vereinigten Innungen
für die betr. Städte bilden.
6) Den einzelnen Innungen ſoll überlaſſen werden, ob ſie es je=
weilig
für angezeigt oder räthlich erachten, den betreffenden Innungs=
Verbanden für Deutſchland ſich anzuſchließen oder nicht.

Bermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 18. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
S. G. H. den Prinzen Heinrich, welcher ſich zur Uebernahme der
Großh. (25.) Diviſion meldete.
Geſtern wurde dem Diviſionscommandeur Sr. Großh. Hoheit
Prinzen Heinrich das Officiercorps der hieſigen Garniſon in den
verſchiedenen Kaſernen vorgeſtellt.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Generallieute=
nant
von Wichmann, Commandeur der 16. Diviſion, das Groß=
kreuz
des Ordens Philipps des Großmüthigen verliehen.
Militär=Dienſtnachrichten. Praſt, bisher; Studirender
einer militärärztlichen Bildungsanſtalt, wurde zum Unterarzt beim
2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116 ernannt. Rittmeiſter Ramdohr, Com=
mandeur
der Großh. Traincompagnie, wurde unter Beförderung zum
Major als Commandeur des Trainbataillons Nr. 15 nach Straßburg
verſetzt.
In der Sitzung der zweiten Kammer vom 14. März er=
tattete
der Abg. Kugler mündlichen Bericht über die abweichenden Be=
ſchlüſſe
der erſten Kammer bezüglich des Budgets. Die zweite Kam=
mer
hält das von der erſten Kammer abgelehnte Anſuchen auf Vorlage
eines Geſetzes betr. Aufhebung der Steuerfreiheit der Pfarr= und Schul=
güter
, aufrecht, ebenſo die der Regierung anheimgegebene Erwägung auf
Aufhebung des Finanzminiſteriums. Die Beſchränkung, daß der Ge=
halt
der Rentamtsdiener nur für die dermaligen Inhaber verwilligt wird,
bleibt mit der Modification beſtehen, daß denz Rentamtmännern zur Be=
ſtreitung
der erforderlichen Dienſtleiſtung eine Erhöhung der Bureau=
koſten
bis zu 150 M. gegeben werden kann. Verſchiedene Abſtriche im
Bauweſen, ebenſo die für das Hofbauweſen verwilligte Pauſchſumme von
55,000 M. werden nach den früheren Beſchlüſſen abenmals genehmigt,
der Umbau des ſog. Ziegelbergs bei Grünberg und einer Straßenecke bei
Weſthofen werden wie früher abgelehnt das Erſuchen bezüglich der
Mainkorrektion zwiſchen Offenbach und Kuhl aufrecht erhalten. Den
Beſchlüſſen der erſten Kammer wird dagegen beigepflichtet bezüglich des
dritten Polizeicommiſſärs in Darmſtadt, und eines dritten Rathes in der
Baudirektion, deren Gehalte früher auf die dermaligen Inhaber beſchränkt
wurden, welche Bedingung jetzt fallen gelaſſen wurde. Die Regierungs=
vorlage
, den Forſtmeiſtern eine Gehaltserhöhung von je 300 M. - zu=
ſammen
2700 M. - zu verwilligen, wurde angenommen, dagegen blieb
die Kammer auf der früher beſchloſſenen Höhe der Diätenſätze. Die für
den Umbau des Hofſtalles in Darmſtadt geforderte Cumme wird aber=
mals
geſtrichen, worauf Miniſterialrath Fink erklärt, die Regierung werde
darüber eine beſondere Vorlage einbringen. Eine lebhafte Debatte ent=
ſteht
bei der Bewilligung für die evangeliſche Kirche. Dieſe war
unter dem Vorbehalt gemacht worden, daß ſie für die beiden letzten Jahre
der Finanzperiode nur unter der Bedingung gemacht ſei, daß den Land=
ſtänden
Kenntniß von dem Budget der Landesſynode gegeben werde.
Miniſterialrath Knorr bittet dieſe Beſchränkung fallen zu laſſen, da damit
in die inneren Verhältniſſe der Kirche eingegriffen und viele praktiſche
Schwierigkeiten geſchaffen würden. Schröder glaubt, daß die Stände
verlangen könnten, daß ein Bedürfniß nachgewieſen werde, Betz iſt im In=
tereſſe
des religiöſen Friedens für die Vorlage, Jöckel ebenfalls, obwohl
er glaubt, daß durch Zuſammenlegung von Pfarrſtellen viel geſpart wer=
den
könne. Maurer und Ellenberger ſind gegen die Beſchränkung; letzterer
glaubt nicht, daß die Pfarrſtellen vermindert werden können; die Synode
könne nach einer Erklärung der Regierung einen höheren Steueraus=
ſchlag
nicht machen. Waſſerburg will Selbſtſtändigkeit der evangel. wie
proteſtant. Kirche. Racke glaubt es ſeien nicht blos finanzielle Gründe
vorhanden, wan wolle auch auf kirchliche Fragen einwirken, Kugler will
das Recht des Landtags auf eine Einwirkung bei dem Budget der Synode
gewahrt wiſſen. Bei der Abſtimmung wurde der Ausſchußantrag mit
25 gegen 17 Stimmen abgelehnt und die Regierungsvorlage angenommen.
Bei der Dotation hatte die zweite Kammer für den Biſchof die erforder=
liche
Summe nur bis 1881 verwilligt, für den Fall bis dahin der
Biſchofsſitz nicht wieder beſetzt ſei, ebenſo war eine Beſchränkung bei dem
Staatszuſchuß für Pfarrſtellen beſcheoſſen worden, wenn ſolche nicht mehr
beſetzt ſeien, welchen Beſchlüſſen die erſte Kammer nicht beigetreten war.
Die Abg. Frank, Racke, Wolz machen der Regierung heftige Vorwürfe,
daß ſie die katholiſche Kirche mit principieller Ungunſt behandelt.
Miniſterialrath Weber betont, daß ſich der Renitenz des Domkapitels
gegenüber die Regierung mit dem Ausſchuß in principieller Ueberein=
ſtimmung
befinde; die tatholiſche Kirche halte dem Staate gegenüber eine
andere Stellung ein, als die evangeliſche, er werde ſich freuen, wenn ſich
das ändere. Schröder bemerkt, die Reden der Herren ſeien zum Fenſter
hinausgehalten; es liege in der Beſchränkung, die der Ausſchuß beantrage,
durchaus kein Angriff auf die katholiſche Kirche. Die Ausſchußanträge
werden darauf mit allen gegen 8 Stimmen angenommen. Abg. Grüne=
wald
fragt, wie es mit der Ueberführung der Beamten der Oberheſſiſchen
Eiſenbahn in den Staatsdienſt ſtehe, worauf Miniſterialrath Fink ant=

[ ][  ]

482
R 54
wortet, es werde eine Vorlage gemacht werden, man wolle die Beamten
erſt beſſer kennen lernen; eine Gleichſtellung derſelben mit den Beamten
der Main=Neckarbahn ſei der bedeutenden Mehrkoſten halber nicht beab=
ſichtigt
. Abg. Allmann hat ſein Mandat niedergelegt.
0 Die zweite Kammer nahm in ihrer am Montag ſtattgehab=
ten
Sitzung nach ſehr eingehender Verhandlung die Vorlage wegen Gleich=
ſtellung
der Gehalte der Kreisräthe und Kreisaſſeſſoren mit den ent=
ſprechenden
richterlichen Stufen, nur bezüglich der Kreisaſſeſſoren an,
welcher Beſchluß übrigens nur mit Stimmengleichheit, 20 gegen 20 Stim=
men
, gefaßt wurde, ertheilte ſodann dem Geſetzentwurf, den Gerichtsſtand
und das gerichtliche Verfahren in Anſehung des Landesherrn und der
Mitglieder des Großh. Hauſes betr., ihre Zuſtimmung. In der Nach=
mittagsſitzung
wurde der Antrag des Abg. Heidenreich, anſtatt der vor=
geſehenen
36,000 M. den doppelten Betrag fur Unterſtützung armer Ge=
meinden
behufs Schulhausbauten einzuſtellen, für erledigt erklärt, da
die Regierung bereit iſt, eventuell eine Vorlage zu machen. Ueber den
Antrag des Abg. Reinhardt, die Regierung zu erſuchen, ihre Vertreter
im Bundesrath und der Zolltarifcommiſſion dahin zu inſtrurren, daß an
dem ſeitherigen Syſtem der Handelsverträge feſtgehalten werde und daß
unter keinen Umſtanden Eingangszölle auf Rohprodukte, welche ſeither
nicht beſteuert waren und die wir in Deutſchland in nicht genügender
Menge produciren, erhoben werden, ging man, da die Kammer wenig
Luſt hatte ſich als Zollparlament zu conſtituiren, umſomehr zur Tages=
ordnung
über, als die Regierung dieſem Antrag gegenüber eine entgegen=
kommende
Haltung eingenommen. Das Finanzgeſetz für die Etatsjahre
1879-1882 wurde nach längerer Debatte dahin erledigt, daß auf die
Mark; inkommen= und Gewerbeſteuerkapitalien 19, auf das Grundſteuer=
kapital
175 Pf., der ſeitherige Satz, ausgeſchlagen werden ſollen, wonach
die Kammer ſich vorläufig vertagte.
Mathildenſtiftung. Am Mathildentage, 14. März, Nach=
mittags
4 Uhr, wurde im Rathhauſe die Hauptverſammlung der Ma=
thildenſtiftung
eröffnet. Der Präſident, Herr Geheimer Oberſtudienrath
Wagner, leitete den Verwaltungsbericht über das verfloſſene Jahr
(den die Darmſtädter Zeitung veröffentlichen wird) mit einigen tiefer=
greifenden
Worten über die Höchſtſelige Großherzogin Mathilde ein. Wir
betrachten es mit dem Herrn Präſidenten und der Verſammlung, die
ihm zuſtimmte, als eine Pietätspflicht, den Namen dieſer allgemein ver=
ehrten
, wahrhaft religiöſen, mildthätigen, um die Kinderwelt hochver=
dienten
, für alles Schöne und Erhabene in Kunſt und Wiſſenſchaft be=
geiſterten
Fürſtin, die 28 Jahre lang den heſſiſchen Thron geziert hat,
im Andenken unſeres Volkes lebendig zu erhalten. Die Verſammlung
beſchloß, die Verwendung der ihr anvertrauten Mittel in der bisherigen
Weiſe fortzuführen, und trennte ſich nach vollzogener Neuwahl des Ver=
waltungsrathes
.
Octroierheber Stein von der Roßdörferſtraße tritt in Penſions=
ſtand
; an deſſen Stelle kommt Erheber Strauch von der Dieburger=
ſtraße
und ſoll dieſe Stelle durch den hieſigen Bürger W. Weber be=
ſetzt
werden.
Die Ausſtellung von Schülerarbeiten der Landesbau=
gewerkſchule
findet nur noch bis Mittwoch den 19. März im Schullokale,
Neckarſtraße 3 im Hinterbau, ſtatt. Dieſelbe iſt unentgeltlich und zahl=
reicher
Beſuch zu wünſchen.
Das Concert des 1. öſterreichiſchen Damen=Quartetts
(am v. Samstag) war gut beſucht und fanden die Damen. welche einen
vortrefflichen Sopran aufzuweiſen haben, für ihre Vorträge volle Aner=
kennung
; namentlich war der Zuſammenklang der Stimmen im Piano
von reizender Wirkung. Daſſelbe kam durch die vortreffliche Akuſtik des
großen Saals des Darmſtädter Hofs zur vollſten Geltung.
- Bis zum 16. März wurden in der hieſigen Suppenanſtalt
93279 Portionen abgegeben.
Die in Nr. 53 dieſes Blattes gebrachte Notiz, in Betreff einer
einfachen Ventilations=Einrichtung, berichtigen wir dahin, daß ſich nicht
im Lokale der Turngeſellſchaft, ſondern im oberen Verſammlungsſaale
der Turngemeinde am Woogsplatze die von Stadtbaumeiſter Hechler
ausgeführte Ventilations=Einrichtung befindet.
E.
4 Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 11. bis
15. März: Kartoffeln 200 Pfund weißgelbe 5 M. 10 Pf., Seeländer
6 M., beſſere Sorten 8 M. 50 Pf., im Kumpf weißgelbe 38- 40 Pf.,
Seeländer 45 Pf., beſſere Sorten 60 bis 65 Pf., Weißkraut b-7 Pf.,
Rothkraut 14-24 Pf. Blumenkohl 18 bis 45 Pf., Aepfel Reinetten per
Kumpf 1 M. 40 Pf., andere Sorten 90 Pf. bis 1 M., Birnen per
Kumpf 90 Pf. bis 1 M. 8 Pf., Butter per Pfund 85 bis 90 Pf.,
in Parthien billiger, Handkäſe per Stück 4 bis 8 Pf., in größeren
Parthien billiger, Eier 1 St. 5 bis 6 Pf., in größeren Parthien billiger,
Weißfiſche per Pfund15 bis 18 Pf., Cabliau per Pfund 46-50 Pf.,
Bräſſen per Pfund 25 bis 30 Pf., Karpfen per Pfund 80 bis 90 Pf.,
Hechte per Pfund 70 bis 80 Pf., Rehziemer 10 bis 15 M., Rehkeule
6 bis 10 M., Bug 1 M. 50 Pf. bis 2 M. 50 Pf., Lapins per Stück
60 bis 70 Pf., Welſche Hahnen per Stück 14 bis 15 M., Welſche
Hühner per Stück 7 bis 9. M., Poulard 1 M. 80 Pf. bis 3 M. 80 Pf.,
Hahnen per Stück 1 M. 20 Pf. bis 2 M. 50 Pf., Tauben junge 40
bis 70 Pf., alte Hühner 1 M. bis 2 M. 30 Pf., Maronen per Pfund
15 bis 18. Pf., gedörrte Zwetſchen per Pfund18 bis 20 Pf., Latwerge
per Schoppen 33 bis 35 Pf.

6 Beſſungen, 16. März. In einer geſtern Abend im Schul=
lokale
dahier abgehaltenen zahlreich beſuchten Verſammlung erfolgte die
definitive Conſtituirung des evangeliſchenKirchengeſangvereins
für Beſſungen und die Wahl des Vereinsausſchuſſes.
Beſſungen. Gefunden wurde in dem Diſtrikt Peltz ( Heidelberger=
ſtraße
) eine Parthie Sattlerwerkzeug und verſchiedene alte Kleidungs=
ſtücke
. Geſtohlen wurde in der Wilhelmsſtraße ein Anzug.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 14. März. Uriel Acoſta. Trauerſpiel in 5 Alten von
Karl Gutzkow. Mit der zu dieſer Dichtung componirten Ouvertüre
von L. Schindelmeißer.
Die Titelrolle gab Herr Fiala mit eingehendem Verſtändniſſe, mit
lebendig nachgeſtaltender Phantaſie, mit reichem und glücklichem Wechſel
der Empfindung. Den Ausdruck inniger und feuriger Liebe zur Judith
und rührender Pietät für Mutter und Brüder möchten wir in ſeinem
Spiele bevorzugen. Für die Sprache der entfeſſelten Empörung und
Verzweiflung in der Gutzow dem Darſteller viel zumuthet, erwies Herrn
Fiala's Organ ſich nicht ganz ausreichend. Am Schluſſe des 4. Aktes
bewunderten wir zwar die Energie des künſtleriſchen Geiſtes und Willens,
aber die Kraft der Stimme hielt nicht an. Die wahrhaft tragiſche,
d. h. die Seele auch im zerreißendſten Schmerz befreiende, erhebende
tröſtende Macht des Vortrages wollte und durfte Herr Fiala der Cprache
des Uriel Acoſta nicht leihen, da ſie dem Werke des Dichters fehlt. Vor
allem vermiſſen wir an Uriel, der doch Philoſoph ſein will, die Freude
an der Forſchung, die tiefe Sehnſucht nach der Wahrheit, die Zuverſicht,
daß auf dem Wege des Strebens nach ihr etwas herauskommen werde
Die Begeiſterung für große Gedanken, ſein ganzes Weſen iſt von vorn=
herein
nicht dazu angelegt, ein Martyrium bei ihm wahrſcheinlich,
ja nur möglich zu finden. Der ſchreckliche Conflikt, in den er durch ſeine
Schwäche und durch die Verhältniſſe geräth, die ſchwere Schuld der Lüge,
die völlige Enttäuſchung über den Erfolg, den er ſich von ihr verſprochen
hat und die äußerſte Verzweiflung, die ihn bis zum Selbſtmorde hinreißt,
erwecken zwar unſer menſchliches Erbarmen, aber kein tragiſches Mitlerd,
das nur im Bunde mit der Achtung vor der Größe, wenigſtens vor der
Kraft eines verirrten Charakters entſtehen kann. Gutzkow ſchrieb freilich
keine Tragödie, ſondern ein Trauerſpiel; aber dieß iſt überhaupt
eine Gattung von zweifelhaftem Werthe oder doch von ungemeiner
äſthetiſcher Schwierigkeit; insbeſondere macht ſie auf uns einen unkünſt=
leriſch
=verdüſternden Eindruck, wenn es ſich um die bedeutungsvollſten
Kämpfe der Geſchichte handelte.
Die Darſtellung Judiths durch Frau Reubke=Beilhac war
ſehr gelungen, in einzelnen Stellen tiefergreifend, ihre Betonung hielt ſich
nicht ganz frei von ſtörendem Tremuliren. Die blinde Eſther gab Frau
Steck mit ſchöner Naturwahrheit. Ueberhaupt wurde die Scene des
3. Aktes, worin ſie auftritt,
nach unſerem Gefühle die Krone der
ganzen Dichtung - vortrefflich ausgefuhrt. Der vornehm=blaſirte,
moraliſch=hohle Manaſſe Vanderſtraaten iſt für den Darſteller keine an=
ziehende
Aufgabe. Herr Wünzer traf in der Haltung deſſelben den
nicht leicht zu findenden richtigen Ton, durfte aber die in's Ganze ver=
hängnißvoll
eingreifende Perſönlichkeit mit ſtärkeren Farben auftragen.
Den weiſen und edeln, obgleich in die allgemeine Schuld mitverwickelten
De Silva gab Herr Werner vorzüglich, mit dem Fleiße und zugleich
mit der Eingebung des echten Künſtlers; nur fiel er einigemal nicht an
geeigneter Stelle in den rührenden Ton, den man freilich in den Gutz=
kow'ſchen
Dramen leicht anzuſchlagen verſucht wird. Herr Edward
mußte in der widerlichen Rolle Ben Jochai's unter ſeinem Lalente dienen.
Er löſte aber dieſe undankbare Aufgabe mit rühmlicher Geſchicklichkeit.
Den uralten Rabbi ben Akiba ſpielte Herr Butterweck ſehr gut, nur
ſtörte uns die anfängliche Verborgenheit des Künſtlers, durch die uns
auch manche Worte ſeines mit Recht leiſe gehaltenen Vortrages verloren
gingen. Zu den wohlthuendſten Epiſoden des Stückes gehört das Auf=
treten
des Knaben Baruch Spinoza in deſſen Rolle Frau Haſemann=
Kläger durchaus den richtigen Ton traf. Als gelungen heben wir
noch die Darſtellungt des Rabbi De Santos durch Herrn Mendel
G. L.
hervor.

Polizei=Bericht.
Verhaftet wurden 16 Perſonen, worunter 1 Landſtreicher und 1 Ob=
dachloſer
. Auf dem Wochenmarkte wurde ein Portemonnaie mit Inhalt
geſtohlen. Einem Kaufmann in der Rheinſtraße wurde von einem Un=
bekannten
ein Album entwendet. Bei einem Bäcker in der Soderſtraße
wurde der Verſuch gemacht ein falſches Zweimarkſtück auszugeben. Auf
Grund des 8 175 des Str.=G.=B. mußte ein Individuum verhaftet wer=
den
. Chemiſch unterſucht wurden 18 Milchproben, deren Reſultat ergab,
daß 4 gut, 8 ziemlich gut, 2 theilweiſe abgerahmt, 2 abgerahmt, 1 ſtark
abgerahmt, 1 abgerahmt mit Waſſerzuſatz befunden wurden.
Tages=Kalender.
Donnerstag 20. März: Verſammlung des Bürgervereins Darmſtadt.
Freitag 21. März. Concert der Pianiſtin Fräulein Eleonore OEsterre=
Keeling aus Dublin im Darmſtädter Hof.
Samstag 22. März: Generalverſammlung im Kaufmänniſchen Verein.
- Abendunterhaltung mit Tanz des Kriegervereins Darmſtadt.
Montag 21., Dienstag 22. und Mittwoch 23. April: Darmſtädter Pferde=
und Fohlen=Markt mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Vieh=
marktplatz
nächſt den Bahnhöfen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.