Darmſtaͤdter Taablatt.
Abonnementspreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
aͤmtern Beſiellungen
enſgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incl. Paſiauſſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 18. lowie auswärtz
von allem ſoliden Annoncen=
Expe=
ditionen.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamtz, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
„T4.
Dienstag der 1. März.
1839
Darmſtadt, den 27. Februar 1879.
Beteſſend: Jahresbericht der Großherzoglichen Handelslammer zu Darmſtadt für 1878.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Binnen 8 Tagen ſehen wir Ihrer berichtlichen Anzeige eutgegen, ob und welche wichtigere induſtrielle Unternehmungen im
vergangenen Jahre in Ihren Gemeinden eutſtanden, ſowie ob Sparkaſſen oder ſonſtige genoſſenſchaftliche Vereinigungen neu
ge=
gröndet worden ſind oder ſich aufgelöſt haben.
J. Verh. d. Kr.:
Spamer, Regierungsrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878
gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die nicht periodiſches Druckichrift:
„Das Chriſtenthum, die freie Religion und deren Verhältniß zum Staate. Im Selbſtverlage des Verfaſſers Richard
Bachmann. Crimmitſchau 1871. Druck der Genoſſenſchaftsdruckerei von Stolle, Schlegel und Compagnie,
durch Verfügnng der Koöniglich Sächſiſchen Kreishauptmannſchaſt Zwickau vom 24. d. Mts.verboten worden iſt.
Darmſtadt, den 28. Februar 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den G. März d. Js, Vormittags 9 Uhr,
ſollen im „Ritſert'ſchen Saalen in der Hügelſtraße, die zum Nachlaß der
Frau d’Acoſta de St. Laurent gehörigen Mobilien, als:
2 Pelüſchegarnitueen, 1 Ruhebett, 1 Büfſet, 1 Ausziehtiſch, 1
Glasſchrank, 1 Schrank mit Steinſammlung, Schränke, obale
Tiſche, Klapptiſche, Kommoden, Waſchtiſche, Nachttiſche, Rohr= und
Strohſtühle, Spiegel, Bettſtellen, mit ohne Sprungfedermatratzen,
5 eiſerne Bettſtellen, Haar=, Seegras= und Strohmatratzen,
Bett=
werk, Uhren, Porzellan, Glas, Küchengeräthe aller Art und
ſon=
ſtiger Hausrath
gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. Februar 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
1639)
Berntheiſel,
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 5. März 1879, Vormittags 9 Uhr,
werden im Gartenſaale des „Hotel Köhler” nachbenannte gut erhaltene Möbel, als:
1 Kanapee mit 6 Stühlen, 1 runder Tiſch, 6 Rohrſtühle, 1 Küchenſchrank
mit Glasaufſatz, 1 Chiffoniere, 1 Herrenſchreibtiſch, 1 Goldſpiegel, 2
Kleiderſchränke, Tiſche, 1 Waſchkommode, Nachttiſche, Bettſtellen mit Matratzen,
1 Doppelflinte, 1 Decimalküchenwaage, Seſſel, Herren=, Frauenhemden und
Kleider, verſchiedenes Weißzeug und ſonſtige Gegenſtände
gegen Baarzahlung verſteigt.
1636
S. Adler W., Landgerichts=Tarator.
1680) Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung ſoll
die Ausführung von Weißbinder=Arbeiten,
veranſchlagt zu 1290 Mark 58 Pfg., in
öffentlicher Submiſſion vergeben werden.
Qualificirte Unternehmer werden erſucht,
ihre Offerten bis zu dem auf:
Montag den 10. März er.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Büreau auf dem Artillerie=
Schießplatze bei Darmſtadt —
Reſtaura=
tionsgebäude - angeſetzten Termin,
wo=
ſelbſt auch die Bedingungen ꝛc. von 8 Uhr
Morgens bis 4 Uhr Nachmittags ansliegen
und vor dem Termin einzuſehen ſind,
ein=
zureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 24. Februar 1879.
Broßherzagl. Garniſon=Verwaltung.
Eenkauz.
ABIO:
Eine große Parthie
feinſchmeckenden Caſe
offerire ſo lange Vorrath M. 1.20, bei
10 Pfd. M. 1.15.
G. P. Foth,
1711
Ecke der Cafino=
106
u. Bleichſtr.
[ ← ][ ][ → ]380
R44.
16
1 1
GOI b
zum Façouiren, Waſchen und Färben werden angenommen.
41O1E UN LRP8beN0.
Ernſt=Ludwigsſtraße 13.
Vom 1. März ab koſten
2¼ Kilo Brod 1. Sorte 60 Pfg.
ditto
30
1¼
Melur. Losk, Holzſtr. Gg Koch, 2½009ſtr. 2.
P. Kuſnagel, Carlsftr.
Ciur.Hoo
19)
Ankehride.
R
We
Gnarr’scher Ainderwvein pr. Fl. M.l. 25-.
15 Tropfen täglich gegeben, genügen zur Kräftigung der ſchwächlichſten Kinder.
Zu haben in Amend's Conditorel, Ludwigsplatz 3.
In Langen bei Apotheker 0. Münch.
19)
4
ſcrabdenrmater
Ruhrkohlen
prima Qualität zu den billigſten Preiſen.
G. Stammler.
Waldſtraße 17.
in Marmor, Syenit, Granit und Sandſtein, von den einfachſten bis zu
den reichſten, in großer Auswahl ſtets vorräthig. Transport der Denkmäler
nach jeder Gegend und Verſetzen (Aufſtellen) derſelben auf den Friedhöfen.
Marmor= u. Steinmetzen=
F. Hofuester,
Geſchäft,
Frankfurt a. M. 165 Eckenheimer Landſtraße dem Friedhofe egenüber. H.
705) Runde und beſchlagene
Ban-
hölzer, ſowie nordiſche und bayriſche
2 Ruhr=Kohlen.
Hobelbretter empfiehlt billigſt die Holz=
Ich empfehle beſtes Ruhrer Fettſchrot, handlung S. Matzengtein,
vorzüglichen Ofen= und Heerdbrand.
Gießen.
Bei Baarzahlung
pr. Ctr. 85 Pfg.
Man vrlange gam:
Bei 2 Mon. Zuhlungsziel „ 90 „
181
Hofepotheker
ohne Octroi frei au's Haus.
Einzelne Sack=Centner mit Octroi bei, Volhongor's
ſertig
ſofortiger Lieferung zu 1 M. gegen baar.
8geſtrichen be
C⁄₈
T ſeitigt ſicher und
Carl G. Faber,
ſchnell Schmorz und
4
Fhneraugs. pro Ctui sopi
E
Holz u. Kohlenhandl., Promenadeſtr.14.. Juhaben indenmeiſt. Apotheken. C0I59
14
44TTTTTTxATTAziAXN
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LausVerkauk.
j⁄₈e
Mein in beſter Geſchäftslage ge= dſ im Ausſchnitt per Pfund 85 pfg. empfiehlt;
34
H legenes Haus iſt wegen Wegzug von
C. Faniann,
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O0
da verkaufen.
Caſinoſtraße 23.
F. W. Rabenau.
6 1653) Wetterauer ſpäte Roſen=
G.-rvrrge.
Pro.
pL
LrPeer.
L4 L. A A. A 4XXXTTAALATT Caatkartoffeln empfiehlt
1317) Schöner Gartenkies wird billigſt
Louis Krichbaum, Obergaſſe 9.
ins Haus geliefert. Wienersſtraße Nr. 50.
vorned -861
im Ausſchnitt per
pfiehlt ſtets friſch
Kilo 80 pf. em
Beſſungen. Aug. Harburg
1658) Aechte Frankfurter
WürstchOra
per Stück 17 pf. empfiehlt
Beſſungen. Aug. Marburg.
ppur.
Pexe.
owLo]
L. A. L.
LA44N
4r1-
A vonfriſcher Ab=
14
„ETTEELE julung uneuer z
44 Sendung ächt rheiniſchen
„0rauven=Brmgontz,
5. in Flaſchen 1, 1½ u. 3 Marl
4 nebſt Gebrauchs=Anweiſung
14
di=
G. Liebig Sohr,
1 14
86
C9
44 Louiſenſtraße 10 in Darmſtadt.
rxrxzxizzzrarxaxaz
Schwämme.
Prima Herren=, Damen=, Kinder=,
Bad=, Pferd=, Chaiſen=, Fenſter= und
Tafel=Schwämme.
Putzleder für Chaiſen und Fenſter
empfiehlt billigſt
fl. P. Polh,
1714) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
1715) Schöne Kropftauben mit
Feder=
füßen zu verkaufen. Waldſtraße 34.
Echtes Klettenwurzel Bel
1716) von Carl Jahn,
⁄ Hoflieferant und Friſeur in Gotha,
welches das Ausfallen und frühzeitige
Er=
grauen der Haare verhindert, das
Wachs=
thum derſelben aber dermaßen befördert,
daß in kürzeſter Zeit das ſchönſte und
kräf=
tigſte Haar zu ſehen iſt. Es belebt die
bereits erſterbenden Haare von Neuem und
iſt das beſte Toiletteuöl, vorzüglich auch
für Kinder. Jedes Glas iſt mit obiger
Firma verſehen und verſiegelt mit
Ge=
brauchs=Anweiſung zu 75 pfg. und 50 pf.
in Darmſtadt allein ücht zu haben bei
Herrn C. H. Hriegk, Rheinſtr.
1717) Canutschone-
Stiefel-
schmiere, Degras, Patentſett,
Eiddlederschwürze empfiehlt
Georg Liebig Sohn.
1718) Ein ülteres Kohlengeſchäft mit
guter Kundſchaft iſt mit Uebernahme des
Inventars zu verkaufen. Briefl. Anfragen
unter Ehiffre ½ 1718 beſorgt die Exp
K44
Zur gefälligen Beachtung!
Von heute an backe ich das ſeit Jahren ſo beliebt gewordene Schwarzbrod:
2¼ Kilo zu
2
„
1½ „ „
50 Pfg.
40 „
25 „
Ferdinand Brückner
Roßdörferſtraße 10.
Gebrannl. JavaJafſee
kräftig u. reinſchmeckend, per Pfd M. 1.40
täglich friſch empfiehlt
1720) Georg Liebig Sohn.
1721) Beſſungen. Wingertsſtraße 12 iſt
eine Kaute Kuhdung zu verkaufen.
Vermiethungen.
9117) Karlsſtraße 12 eine, ſchöne
Wohnung im 1. Stock von 7 Zimmern iſt
ganz, auch getheilt zu vermiethen. Näheres
bei L. Bertrand daſelbſt.
9335) Heinheimerſtraße 50 ein Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
11079) Krauichſteinerſtraße 46 der
mittlere Stock mit Zugehör an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
Beziehbar per 1. April.
67) Hochſtraße 23 Manſarde zu verm.
282) Liebigſtraße 3, bel Etage, 5
Zimmer mit Waſſerleitung in der Küche,
an eine ſtille Familie zu vermiethen.
Nä=
heres Schulſtraße I.
477) Stiftſtraße 46 ein ſchönes
Zim=
mer mit Kabinet, mit oder ohne Möbel
zu verm. u. baldigſt zu beziehen.
629) Ruthsſtraße 9 eine Manſarde=
Wohnung, 3 Zimmer, 1. Mai beziehbar.
707) Frankfurterſtraße, Eck
Alice=
ſtraße Nr. 2, ſofort beziehbar ein
elegan=
tes möblirtes Parterrezimmer mit ſeparatem
Eingang.
708) Schirmgaſſe 12 ein Logis im
3. Stock zu vermiethen: 18. April 1879.
911) Eck der Kaſerne= u.
Bleich=
ſtraße 53 im 2. Stock, in ſchönſter Lage,
ein großes Zimmer mit oder ohne Möbel
zu vermiethen.
1050) Annaſtraße 38 die bel Etage,
beſtehend aus Salon, 6 Zimmern, 3
Man=
ſarden ꝛc., auf Wunſch auch Stallung, bis
Anfang Juni zu vermiethen.
1125) Eck der Soder= und
Teich=
hausſtraße 2 iſt der 1. Stock bis 3. März
und der 2. Stock gleich zu beziehen.
1265) Hügelſtraße 65 im Hinterbau
ein Logis, 4 Piecen nebſt Zubehör
enthal=
tend, zu vermiethen. Näheres
Vorder=
haus Parterre.
1329) Mauerſtraße 15 Ende Mai
reſp. 15. April bel Etage, 5 Zimmer nebſt
Zubehör.
1330) Nieder=Ramſtädterſtraße 43
ein kleines Logis für eine einzelne Dame.
1559) Heinrichſtraße 10 iſt die
Man=
ſarde, 4 Piecen, Küche ꝛc. enthaltend, zu
vermiethen und Ende Mai zu beziehen.
1722) Friedrichſtraße 26 2 Tr. hoch
Stube und Kabinet möblirt, nicht ſehr groß,
Ausſicht nach der Straße, ſogl. zu verm.
1723) Große Bachgaſſe 31 ein kleines
Logis zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Specialerzt Dr. med. Hoyor,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[534
381
2Achtelſtätters Leihbibliothe.
Schloßgraben 13a, 1 Stiege hoch.
Daſelbſt wird auch das Einrahmen von
Bildern, Brautkränzen ꝛc. beſtens beſorgt.
1429) Offene Lehrſtelle.
Ein braver, junger Mann mit guten
Schulkenntniſſen kann unter ſehr günſtigen
Bedingungen in ein Colonial= und
Dellka=
teſſen=Geſchäft eintreten. Näh. bei der Exp.
1520) Es wird in Darmſtadt eine
Colonialwaarenhandlung zu übernehmen
oder zum Betrieb einer ſolchen werden
paſſende Lokalitäten nebſt Wohnung zu
miethen geſucht. Gefl. Offerten beliebe man
nnter Chiffre Ch. J. 10 poſtlagernd
Wiesbaden bis 6. März einſenden zu wollen.
1695) Ein braves ruhiges Mädchen
für Küche und Haus auf Oſtern geſucht.
Lohn nach Leiſtungen. Wo? ſagt die Exp.
1697) Eine freundliche Wohnung von
7 bis 8 Zimmern wird möglich bald zu
miethen geſucht.
Calmberg.
Geſchäfts=Verlegung.
Mein Geſchäfts=Lokal befindet ſich von Heute an
24 Waldſtraße Nr. 24.
Joseph Künch.
)
Fabrik in Lederwaaren u. Reiſeartikeln.
Mittwoch den 5. März 1879,
Abends 7 Uhr:
Ibub, Auzu=
1l.
von
Studirenden der lechnischen Hochschule
zum Beſten
armer Lehrerwittwen des Großherzogthums
im
grossen Saale des Saalbaus.
I.
PROSRAHM.
Coneert des Akademischen Muslkvereins.
muſiker W. Petr.
1) Sinſonle in Ddur Nr. 2
2) Arie für Tenor aus der Oper „Die Zauberflöten
3) a. Wiegenlied
b. Balletmusik aus dem Drama „Roſamunde:
4) Ouverture zu „Peter Schmoll”
I. Der Wirrwar. Luſtſpiel
Hofſchauſpieler Fiala.
Dirigent: Herr Hof=
Haydn.
Mozart.
W. Petr.
Fr. Schubert.
C. M. v. Weber.
in 5 Aufzügen von Kohzebue. Regie: Herr
1339)
zu Mark 2. 50 ſind von Donnerſtag den 20. Febr.
ſEintrittskarten ab in den Buchhandlungen von A. Bergſträßer,
ſo=
wie Abends an der Kaſſe zu M. 3 zu haben.
Das Comité.
389
Jé 44
1724)
Von heute ab in allen Bäckereien:
2¼ Kilo gemiſchtes Brod 60 Pfa.
50 „
2½ „ Schwarzbrod
Sämmtliche Bäcker.
Gonoralvorsammlung des Darmstädter Oeconomenvoreins
1725)
Sonntag 9. März, Nachmittags 4 Uhr, im Anker.
a) Rechnungsablegung pro 1878.
b) Neuwahl von ¼ des Vorſtandes.
NB. Auszuſcheiden haben die Herren H. Wagner, F. Petri, C. Seibel
und P. Stumpf; dieſelben ſind wieder wählbar.
Beſondere Anträge müſſen ſpäteſtens am 7. ds. ſchriftlich beim Vorſtand einge=
Mein Local befindet ſich vom 5. Marz
ab nebenan im Hauſe des Hrn. W. Pfeil.
Eliſabethenſtraße Nr. 5.
1738)
Veremigte Gesellochaf.
Samstag den 8. März 1879, Abends 8 Uhr:
GAI
Karten zum Beſuch des Balls für fremde Herren, ſowie Karten auf die Gallerien,
welche jedoch nur für die Perſon gültig ſind, auf deren Mamen ſie lauten, werden nur
auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der zur Einführung berechtigten
Mit=
glieder (88 10, 13 und 16 der Statuten) an demſelben Tage, Nachmittags von 3.bis
5 Uhr, in dem Geſellſchaftslokale ausgegeben.
Das obere Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 3. März 1879.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.
87
189
GetGtutuuugd.uOioagaarot
Comcert-Amzaigt.,
Hi
4
2 Das vierte Coucert zum Beſten des Wittwen-
4
2⁄
und Waiſenfonds der Großherzoglichen
E.
4½
Hofmuſik
E
G findet Montag den 10. Mürz im Saalbau ſtatt. Anfang 7 Uhr.
4
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer
Gund Klingelhöffer, ſowie bei Hrn. Muſikalienhändler Thies zu haben.
Der Ausſchuß.
Darmſtadt, im März 1879.
P4U
Geuraa rarhöeomooo,
4½* a
EstAntatAAtalixurAt-tihuri,
Geſucht.
1727) Eine Wittwe, welche längere 1728)
Zeit in einem Hauſe als Köchin gedienthat, 2 möbl. Zimmer in d. Umgebung d.
Cav=
ſucht eine ähnliche Stelle in einem ruhigen u. Art.=Caſerne für einen Herrn. Off. mit
Preisangabe abzug. i. d. Exp. unter J L. 1728.
Haushalt. Wo? ſagt die Expedition.
empfiehlt CylinderUberzuye u. Plombon. ſowie alle jonſtigen
Bodartoartikel für Mühlen u Jemiſche Fabriken.
An=
fragen wegen Preis, Nos ꝛc. um welche ich bitte.
werden mit Wendung der Poſt beantweriel u. iſt mit
beim kleinſten Verſuch, ſaſls weiterer=Vedarſ.
Nach=
lieferung im Voraus geſichert, worüber ich verehrlichen
Reſlektanten gerne den Beweis licjere.
1214) Ein noch junger Mann, Vater
von 3 Kindern, der ſ. Z. die Berechtigung
zum Einjährigen erworben hat und der ſich
in ſehr bedrängten Verhältniſſen befindet,
ſucht Arbeit irgend welcher Art, um ſeine
Familie erhalten zu können. Näh. in d. Exp.
1616) Ein junger Mann ſucht Stelle
als Volontär. Eintritt ſofort. Offerten
unter F. D. Nr. 1616 an die Expedition
dieſes Blattes.
1699) Ein beſſeres
Mädchen
Bonne) zu erwachſenen Kindern nach
Mannheim geſucht. Gute Bezahlung
und angenehme Stellung. Nur Solche,
welche ſchon eine ähnliche Stelle bekleidet
haben und gute Zengniſſe beſitzen, wollen ſich
melden. — Offerten unter Chiffre M. 14
an Hausenstein & Vogler in
Mannheim.
1729) Eine Weinhandl. u. Mouſſeux=
Fabrik ſucht 3. Verkaufe beſond. eines ital.
Mouſſeux ſehr anſt.
H0)
O4 1ARetes.
Offerten zub H 7762 an Rudolf
Hosse, Franhsurl a. H.
1730) Eine geübte Einlegerin wünſcht
Beſchäftigung. Zu erfragen Löffelgaſſe
Nr. 16 Hinterbau.
1731) Ein Mädchen, welches gut kochen
kann und einige Hausarbeit übernimmt,
kann ſich für Oſtern melden.
Näheres Heidelbergerſtraße 19 parterre.
1732) In Beſſungen Karlsſtraße,
Schulſtraße oder ſonſt. frequenter Straße
ſucht eine aus 4 Perſonen beſtehende
Fa=
milie per 1. Mai auf längere Zeit eine
Wohnung von 3-4 Zimmern nebſt
Zu=
behör möglichſt parterre mit einem Theil
Garten. Fr. Offerten bitte, da ich am 4.
März nach dorten reiſe, unter 4 R 100
an die Exp. d. Bl. oder poste restante
Darmſtadt oder Beſſungen abzugeben.
1733) ½ Fauteuilplatz geſucht.
Näheres in der Expedition.
Unſeren Verwandten und Bekannten
theilen wir die traurige Nachricht mit,
daß unſere liebe Gattin und Mutter,
G Frau H. Bergk, Hebamme, nach
ſchwerem Leiden am 2. d. M. Abends
10¼ Uhr verſchieden iſt
Die trauernden Hinterbliebenen.
NiilviAtixiin
R 44
58=
Annoneen-Lzpedition
für ſämmtliche Zeitungen Deutſchlands und des
Aus=
landes zu gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=Expeditionen
ſelbſt ohne Porto und Speſen. Bei größeren Aufträgen
entſprechende Rabattgewährung.
J. Gg. Schröder) Ecke d. Schützen=u
D a r m ſt ad t.
1736) Ber l o r e n.
Ein Siegelring mit rothem Stein
(Wappen) iſt verloren worden. Dem
Wieder=
bringer eine ſehr gute Belohn ing.
Adreſſe in der Exp. d. Bl.
6
3 Magazin=Geſuc.
Ein größeres Magazin, verbunden mit
einem Logis, wird zu miethen geſucht.
Schriftl. =Offerten bitten bei der Exp.
d. Bl. niederzulegen unter P J 1737.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 4. Marz.
3. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Götz von Berlichingen
mit der eiſernen Hand.
Schauſpiel in 6 Aufzügen von Goethe.
Muſik von Karl Wagner.
Anfang 6 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Mittwoch 5. März.
4. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
B a d e k u r e n.
Luſtſpiel in 1. Akt von G. zu Puttlitz.
2 ½ Reinhold . . Herr Peppler als Gaſt.
1513) Ausſtattungen werden ¾. Nähen
übernommen u. Namen ſchön und billig
ge=
ſtickt. Eliſabethenſtraße 48 eine St. hoch.
Hierauf:
Spielt nicht mit dem Fener=
Luſtſpiel in 8 Aufzügen von G. zu Puttlitz.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Dramatiſche Aufführung von Studirenden der
techniſchen Hochſchule, zum Beſten armer
Lehrer=
wittwen des Großherzogthums, im großen Saale
des Saalbaus.
Mittwoch 5. März Abends 7 Uhr:
Der Wirrwar.
Poſſe in 5 Akten von Kotzebue.
Perſonen:
Herr von Langſalm,
Land=
edelmann
Herr Köhler.
Frau von Langſalm, ſeine
Gemahlin
Herr Geiger.
Doris, ihre Tochter
Herr Schwartz.
Fritz Hurlebuſch, ihr Neffe
Herr L. Noack.
Major von Langſalm,
Herr E. Fiſcher.
Babette, ſeine Tochter
Herr W. Völſing.
Selicour.
Herr A. Fölſing.
Frau Krick, Haushälterin
Herr Lehrfeld.
Der Nachtwachter
Herr Wolff.
Standesamtliche Nachrichten
zu Beſſungen.
Geborene:
Am 27. Januar: Dem Handarbeiter Georg Heiſt ein S., Heinrich.
Am 28.: Dem Vice=Feldwebel bei Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25 Heinrich
Ludwig Pfeiffer eine T., Emilie. Eine unehel. T. Katharina. Am 29.:
Dem Handarbeiter Johann Peter Lenz ein S., Johann Georg. Am 30.:
Dem Kunſtreiter Wilhelm Althoff eine T., Eliſabethe. Dem Schreiner
Theodor Oskar Schulze ein S., Valentin Ludwig. Am 1. Februar: Dem
Bahnhofarbeiter Louis Weltle ein S., Johann Wilhelm. Am 3.: Dem
Schreiner Heinrich Kiefer II. ein S., Georg Heinrich. Am 4.: Dem
Schreiner Wilhelm Müller 1. eine T., Margaretha. Dem Gärtner Adam
Friedrich Karl Glock eine T., Margarethe Karoline Emilie. Am 5.: Dem
Großh. Landgerichts=Aſſeſſor Chriſtoph Arnold ein S., Adolph. Am 8.:
Dem Schloſſer Georg Seelbach ein S., Johann Otto. Am 9. Dem
Barbier Valentin Dörſam ein S., Guſtav Adolph Valentin. Am 10.:
Ein unehel. S., Friedrich. Am 11.: Dem Wirth Adam Rettig eine T.,
Margarethe Eliſabethe. Am 15.: Dem Handarbeiter Chriſtoph Spieß
ein G. Am 16. Dem Cigarrenarbeiter Sebaſtian Neudecker eine T.
Eleonore. Dem Zimmermann Johann Adam Lehr eine T., Eliſabethe.
Am 22.: Dem Hauptmann im Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25 Ludwig
Schede ein S., Hermann Howard Friedrich Karl. Am 23.: Dem
Schrift=
ſetzer Valentin Sachs eine c., Marie Emilie. Am 25.: Dem Weißbinder
Ludwig Chriſtoph Wolf eine T., Katharina Franziska.
Eheſchließungen:
Am 2. Febr.: Der Taglöhner Joh. Wilhem Wagner, ein Wittwer hier,
mit Anna Katharine Völker aus Michelſtadt. Am 3.: Der
Inſtituts=
lehrer Karl Ludwig Ernſt Waldecker hier, mit Auguſte Doris Flora
Sophie Karolina Brede aus Hamburg. Am 5.: Der Wirth Wilhelm
Schön IV. aus Büdingen, mit Karoline Louiſe Langheinz hier.
Geſtorbene:
Am 30. Januar: Auguſte geb. Gensheimer, Wittwe des
Kammer=
dieners Georg Hoppe 75 J. 8 M. alt. Am 31.: Dem Hutmacher
Friedrich Jakobi 111. ein S. Georg, 7 M. alt. Am 2. Februar:
Helen=
geb. Henkel, Ehefrau des Schneiders Chriſtian Schwinn, 53 J. 11 M.
alt. Antoinette geb. Brill, Wittwe des Rechnungsraths Ludwig
Coul=
mann 80 J. 8 M. alt. Am 8.: Dem Schloſſer Georg Franz Lotter eine
T., Emma Louiſe, 3 M. 29 T. alt. Katharine Noack 58 J. 2 M. alt.
Am 11.: Juliane geb. Ochs, Wittwe des Feuerwerkers Georg Engel,
52 J. 3 M. alt. Am 12. Der Oberſt und Commandeur des 1. Großh.
Heſſ. Infanterie (Leib=Garde) Regiments Nr. 115 Arthur von Necker.
Am 14.: Louiſe geb. Kaiſer, Wittwe des Maſchinenmeiſters Chriſtopl
Saum, 62 J. 7 M. alt. Der Dienſtmagd Margaretha Glaſer eine T.
Eliſe, 9 M. alt. Am 13.: Der Weißbinder Konrad Scheerer 48 J. 3 M.
alt. Am 15.: Maria geb. Creter, Wittwe des Wagnermeiſters Wilhelm
Schneider, 58 J. 1 M. alt. Am 16.: Dem Dienſtmann Friedrich Dieter
ein todtgeb. S. Am 19.: Maria geb. Göbel, Ehefrau des Dienſtmanns
Friedrich Dieter, 36 J. 11 M. alt. Dem Oberhoflakai Ludwig Beck ein
S., Heinrich, 7 M. 2 T. alt. Am 22.. Dem Schloſſer Johann Adam
Nau eine T., Sophie, 5 M. 2 T. alt.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 4. März.
Die 1. Kammer der Stände wird vorausſichtlich gegen
Mitte März zuſammentreten.
— Der ärztlicheKreisverein Darmſtadt=Groß=Gerau
hat ſich nach wiederholter eingehender Berathung mit überaus großer
Mehrheit gegen die Zulaſſung der Realſchul=Abiturienten zum Studium
der Mediein ausgeſprochen. In demſelben Sinn haben ſich dem
Ver=
nehmen nach ausnahmslos alle diejenigen ärztlichen Kreisvereine des
Landes geäußert, welche bis jetzt, der Aufforderung der Großh. Regierung
entſprechend, ein Gutachten über den neuen Entwurf einer ärztlichen
Prüfungsordnung abgegeben haben.
n. Donnerstag 6. März hält Herr Profeſſor Dr. G.
Zimmer=
mann im „Volksbildungs=Verein' einen Vortrag über die deutſche
Hel=
denſage.
Wohl ſelten hat in unſerer Stadt ein Trauerfall größere
wohl=
verdiente Theilnahme hervorgerufen als das am verfloſſenen
Samſtag=
nach kurzem Lungenleiden, eingetretene Ableben des Großh.
Kammer=
ſängers Hrn. Karl Becker. Nahezu ein Vierteljahrhundert hat der
treff=
liche Künſtler Darmſtadts Bewohner durch ſein Talent entzückt und iſt
in ihm unſerer Hofbühne eine ihrer beſten Zierden geraubt worden.
Wie als Künſtler ſo genoß derl Verſtorbene auch als Menſch durch
ſeine=
liebenswürdigen Charaktereigenſchaften die allgemeinſte Anerkennung.
Dem Vernehmen nach wird die Beerdigung zu Frankfurt a. M. erfolgen.
Sein Andenken wird hier, an der Stätte ſeiner langjährigen Wirkſamkeit,
ein dauerndes ſein. — Ein zweites verdientes Mitglied unſerer Bühne,
Herr Hofſchauſpieler Ludwig Hofmann, iſt vorgeſtern vom Tode ereilt
worden. Herr Hofmann gehörte ſeit dem Jahre 1863 zu dem Verbande
unſeres Hoftheaters und fanden ſeine fleißigen und verſtändnißvollen
Leiſtungen die ſtete Anerkennung des Publikums, welches ſeinen Abgang
als eine empfindliche Lücke zu empfinden haben wird.
- Stand der Darmſtädter Volksbank am 31.
Ja=
nuar 1879:
Activa. Kaſſebeſtand 39049 M. 85 Pf., Mobilien 2830 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto ꝛc. 1127,172 M. 49 Pf., Wechſel=Conto
191677 M. 84 Pf., Effekten=Conto 61,137 M. 50 Pf., Verwaltungs
koſten 1403 M. 86 Pf., Haus=und Immobilien=Conto 99,051 M. 46 Pf.
Zinſen=Conto 5056 M. 92 Pf.
Paſſiva. Dividenden=Conto 30428 M. 86 P.
Reſervefon.
43,020 M., Gewinn= Reſerve= und Delcredere=Conto 17,760 M. 51 Pf.
Verwaltungskoſten 4830 M. 56 Pf., Stammantheile 468,369 M. 33 Pf.
Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 1,062,970 M. 66 Pf.,
Um=
ſchlag im Januar 902,991 M.
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Na. 44
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 16. bis 22.
Feb=
ruar verſtarben in Mainz mit Caſtel 30, in Darmſtadt mit
Beſ=
ſungen 21, in Offenbach 9, in Worms 10 und in Gießen 5
Per=
ſonen. Hiervon verſtarben an Maſern -, an Scharlach 2 (1 in
Darm=
ſtadt, 1 in Offenbach,) an Diphteritis 5 (4 in Mainz, 1 in Gießen),
an Keuchhuſten 1 (in Worms), an Unterleibstyphus -, an Diarrhoe
und Brechdurchfall 4 (3 in Darmſtadt, 1 in Worms), an
Wochen=
bettkrankheiten 1 (in Darmſtadt), an Lungenſchwindſucht 9 (3 in
Darm=
ſtadt, 1 in Offenbach, 3 in Worms, 2 in Gießen), an entzündl.
Krank=
heiten der Athmungsorgane 11 (6 in Mainz, 2 in Darmſtadt, 1 in
Offen=
bach, 2 in Worms), an Schlagfluß 3 (2 in Mainz, 1 in Gießen),
durch gewaltſamen Lod 1 (in Mainz).
4 Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 2.
Feb=
ruar bis 1. März: Kartoffeln 200 Pfund weißgelbe 5 M. 30 Pf. bis
5 M. 35 Pf., Seeländer 5 M. 90 Pf. bis 6 M. 5 Pf., beſſere Sorten
8 M. 00 Pf., Aepfel per Kumpf 75 bis 90 Pf., femnere Sorten 1 M.
15 Pf. bis 1 M. 25 Pf., Birnen per Kumpf 95 Pf. bis 1 M. 5 Pf.
Butter per Pfund 90 Pf. bis 1 M., in Parthien billiger, Eier 1 St.
5 bis 7 Pf., in größeren Parthien viel billiger, Handkäſe per Stück 6
bis 9 Pf., 25 Stück 1 M., Welſche Hahnen per Stück 7, bis 9 M.,
Italieniſche Hahnen per Stück 2 M. 40 Pf., Hahnen per Stück 2 M.
25 Pf. bis - M. 30 Pf., Reh per Keule 5 M. 80 Pf. bis7 M. 80 Pf.,
Rehziemer 8 M. 50 Pf. bis 13 M. 30 Pf., Hechte per Pfund 80 bis
85 Pf., Weißfiſche per Pfund 16 bis 20 Pf., Weißkraut 1 Stück 4 bis
7 Pf Blumenkohl 1 Stück 20 bis 43 Pf., Rothkraut per Stück 15 bis
25 Pf., Latwerge per Schoppen 35 Pf., gedörrte Zwetſchen per Pfund
18 bis 20 Pf., Maronen per Pfund 16 bis 20 Pf.
— Der mehrerwähnte Weih hat unter dem Hühnerſtand des Herrn
Wieſencommiſſär Erb im Hopfengarten trotz aller Vorſicht und
Schießverſuche ſchon bedeutend aufgeräumt, indem er ſich dieſer Tage
das 20. Huhn holte.
— Die Frau eines hieſigen Handwerkers ertränkte ſich vorgeſtern
im Herrngartenteich.
Beſſungen. Sitzung des Gemeinderaths vom 27. Febr.
Ein Geſuch um Freilaſſung eines Reihenbegräbnißplatzes wurde auf
Grund früherer und ähnlicher Verwilligungen bedingungsweiſe
ge=
nehmigt; für die Folge ſollen aber derartige Geſuche nicht mehr
berück=
ſichtigt werden. — Die Auszahlung des „Streugelds”, welches auf den
Kopf der Berechtigten nur eimge Pfennige betragt, ſoll auf 1880
ver=
ſchoben werden. — Neuwahlen zum Vorſtande der Sparkaſſenverwaltung
werden in Ausſicht genommen. — Eine Abrundung der Gehalte für
Feld= und Waldſchutz von je 685 auf je 700 M. wurde gutgeheißen; die
Frage einer Gehaltserhöhung oder Kleidungsvergütung ſoll aber erſt für
1880 in Erwägung gezogen werden. — Der Voranſchlag für 1879 iſt
offen gelegt. Die Urſache dieſer Verſpätung iſt durch die mit dem
Bürgermeiſterwechſel verbunden geweſenen Verhältniſſe herbeigeführt
worden; für die Zukunft iſt eine rechtzeitige Aufſtellung geſichert. Nach
dem Vorgang von Darmſtadt wird es ſich empfehlen, den Beginn des
Rechnungsjahres auf den 1. April zu verlegen. Dies könnte jetzt ſchon
veranlaſſen, den Voranſchlag bis zum 1. April 1880 durch Nachtrag
auszudehnen.
Beſſungen, 3. März. Der erſt vor einigen Wochen in den Beſit
des Herrn Althoff gelangte Elephant, der bei ſeiner Ausladung am
Bahnhof ſeinem Wärter entſprungen war und die Bahnhofsanlagen
be=
ſchädigte, wurde heute früh krankheitshalber erſchoſſen und dem
Waſen=
meiſter übergeben.
Beſſungen, 3. März. Am Samſtag Abend wurde im Fey'ſchen
Saale eine recht gelungene Faſchingskneipe vom hieſigen Turnverein
abgehalten. Beſonderen Beifall fand die „Beerdigung Mohameds” und ein
„Wachsfiguren=Cabinet.” Die komiſchen Vortrage der Turner J. Hering
und Friedr. Baumbach ernteten reichlichen Applaus. Eine von Turnern
gebildete proviſoriſche Kapelle leiſtete ebenfalls Vorzügliches und die
gymnaſtiſchen Freiülbungen der Turner Wald und Eberhardt waren
voll=
endete Leiſtungen.
Es ſteht bedeutendes Hochwaſſer zu befürchten, da in den
Ge=
birgsgegenden allenthalben ungeheure Schneemaſſen liegen und bei der
vorgerückten Jahreszeit ein raſches Abgehen des Schnees zu erwarten iſt.
Zudem iſt der Erdboden bereits mit Feuchtigkeit ſo angefüllt, daß er
nur noch wenig aufzunehmen vermag.
innerhalb 8 Tagen anderweitig darüber zu verfügen, da wir einerſeits,
wie ſchon öfter mitgetheilt, anonyme Einſendungen nicht berückſichtigen,
andererſeits aber auch keine „lokale Mittheilungen” gegen Bezahlung
bringen. Iſt über fragl. Betrag innerhalb 8 Tagen nicht verfügt, ſo
werden wir denſelben einem milden Zwecke zuweiſen.
Die Red. d. T.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 28. Februar: Maria und Magdalena. Schauſpiel in
4 Akten von Paul Lindau.
Den hervorragendſten männlichen Charakter des Stückes, den
Pro=
feſſor Laurentius, gab Herr Fiala. Er entwickelte eine anſprechende,
natürlich=elegante Beweglichkeit in Wort und Erſcheinung, ſowie die
ſchöne Gabe, von einer Stimmung leicht in die andere überzugehen. Sein
ganzes Spiel war ein Organismus, der aus dem Keime der
Grundan=
ſchauung ſich mühelos entſaltete. Die Krone dieſes Gebildes war die
Durchdringung weltmänniſcher Freiheit mit der urwüchſigen Tüchtigkeit
und Bravheit einer geſunden männlichen Seele, die auch im gewaltigen
Hervorbrechen edeln Zornes die Grenzlinien der Schönheit nirgends
über=
ſchreitet. Herr Edward repräſentirte den Fürſten Bernd zu
Rothen=
thurm in durchgehend würdiger Haltung und Sprache. Herr
Butter=
weck führte den Geheimen Commerzienrath Werren mit jener ſpielenden
Leichtigkeit aus, die den Meiſter zu erkennen gibt, ohne Uebertreibung,
völlig obiectiv, in der Art, daß er den von Eitelkeit heimgeſuchten Mann
ſich von ſelber karikiren ließ. Nie trug Herr Butterweck die Farben zu
ſtark auf, und ſtets behielt er im Auge, daß der Geheime
Commerzien=
rath, bei allen Verirrungen der Eitelkeit, eine unverdorbene, kindliche,
edle Seele hegt, die ſich in jedem ernſten, wichtigen Falle des Lebens,
wenn auch hier nicht frei von Irrthum bewährt. Die wahrhaft poetiſche
Komik iſt ohne Gemüthstiefe und ideale Grundrichtung des Künſtlers
nicht denkbar. Daß Herr Butterweck dieſer Vorbedingung entſpreche, hat
er oft genug in der Ausführung rührender und tragiſcher Partten
be=
wieſen, und ſo machte er auch dießmal an geeigneten Stellen, namentlich
in der Scene des letzten Aktes, wo er die verkannte und verſtoßene
Toch=
ter in die Arme ſchließt, durch die wahre und innige Empfindung ſeines
Spieles, bei großer Einfachheit und Natürlichkeit, einen mächtigen Eindruck.
Frau Reubke=Beilhac ſpielte die Maria Verrina mit echt=weiblicher
Zartheit und Innigkeit, in allen Abwechslungen und Nüancen ihrer
Em=
pfindungen glucklich. Im 2. Akte trug ſie das Göthe'ſche Lied an den
Mond warm und anmuthig vor und wurde dafür durch lebhaften Beifall
des Publikums, ſowie durch Spendung eines Lorbeerkranzes ausgezeichnet.
In die Rolle der Magdalena Werren von Hohenſtraßen legte Fräulein
Berl jene tragiſche Kraft und Hoheit, die wir freudig anerkennen, die
aber nur in der Tragödie hohen Stiles ihre ganz entſprechende
Ver=
werthung finden kann. In den Enthüllungen, welche ſie im 3. Akte
ihrer Jugendfreundin machte, ging uns manches Wort verloren, auch
ſchien ſie uns an dieſer Stelle dem begründeten Anſpruche auf dramatiſche
Mannichfaltigkeit der Betonung nicht durchaus zu genügen. Elly wurde
anmuthig, liebenswürdig, mit zarter Empfindung in Sprache und
Hal=
tung von Fräulein Ethel gegeben. Frau Eppert (Frau von
Zingel=
burg), Herr Wisthaler (Graf Egg), und namentlich Herr Werner
(Theateragent Schelmana) ſpielten beifallswürdig. — Der Souffleur
wurde einigemal ſtark in Anſpruch genommen.
G. L.
Polizei=Bericht.
Verhaftet wurden 16 Perſonen. In der Infanterie=Kaſerne wurde
einem Soldaten eine Cylinderuhr entwendet. Ein Handwerksburſche,
der ſeinem Schlafcollegen in einer hieſigen Herberge 1 M. 10 Pfg. und
ein Hemd entwendete, wurde verhaftet. Einem Kaufmann in der
Lieb=
frauenſtraße wurde verſchiedenes Weißzeug entwendet. In der
Kirch=
ſtraße wurden 2 Brauburſchen verſchiedene Kleidungsſtücke geſtohlen.
Am 2. er. wurde die Leiche der Ehefrau des Schneiders
Ferdi=
nand Nautaſcher in dem Herrngartenteich geländet; es liegt Selbſtmord
vor. Auf chemiſchem Weg wurden unterſucht 3 Milchproben, wovon
1 Probe als ziemlich gut, 1 als gut und 1 als abgerahmt befunden
worden iſt.
Mainz. Fleiſchpreiſe vom 1. bis 7. März: Ochſenfleiſch das
Pfund 72-64 Pf., Kalbfleiſch 70 Pf., Hammelfleiſch 60 Pf., Schweinefleiſch
60 Pf. - Victualien= und Fouragepreiſe: Eßbutter per
Pfund 85 bis 90 Pf., in Partien 75-80 Pf., Eier per 25 Stück 1 M.
15 Pf. bis 1 M. 30 Pf., Kartoffeln per 100 Kil. 7 M. bis 7 M.
50 Pf., Kornſtroh pr. 50 Kilgr. 1 M. 30 Pf. bis 1 M. 50 Pf., Heu
per 50 Kilogr. 2 M. 20 Pf. bis 2 M. 40 Pf.
Fruchtpreiſe am
28 Februar: per Sack 100 Kilo.: Weizen 19 M. 20 Pf., Korn 16 M.
25 Pf., Gerſte 16 M. 70 Pf., Hafer 14 M. 10 Pf.
WWir erſuchen den anonymen Einſender des Auszugs aus
der Frankfurter Zeitung, hieſige Theaterverhältniſſe betr., den in
Brief=
marken beigelegten Betrag wieder bei uns in Empfang zu nehmen oder
Tages=Kalender.
Mittwoch 5. März: Dramatiſch=muſikaliſche Aufführung von
Studieren=
den der techniſchen Hochſchule.
Samstag 8. März: Generalverſammlung der Darmſtädter Aktien=
Ge=
ſellſchaft für Gasbeleuchtung. - Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Sonntag 9. März: Generalverſammlung der Mitglieder des Darmſtädter
Oeconomenvereins.
Montag 10. März: General=Verſammlung des Hausfrauen=Vereins.
Viertes Concert zum Beſten der Wittwen jund Waiſen der Großh.
Hofmuſik.
Samstag 15. März: Dienerball im Saale des Herrn Markwort.
Donnerstag 20. März: Verſammlung des Bürgervereins Darmſtadt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.