10
104
EELLoAI
Abonnemenkspreis
ährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Veſtellungen
entgegengenem=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
inck Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inferate
werden angenemmen uDermſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. xr. 2.
m Beſſungen von Frier. Puße.
Holzſtraße Nr. 12 ſwwie auwvin
vu allen bilde flunyea Ee.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamtz, ſowie des Großh. Pothzelamts Darmſtadt.
s4.
Dienstag den 18. Februat,
Zu publiciren iſt aus dem Regierungsblatt Nr. 4:
1) Bekanntmachung, die Aufhebung der zwiſchen Heſſen und Preußen getroffenen Vereinbarungen wegen Verhltung
und Beſtrafung der Forſt=, Jagd=, Feld=, Fiſcherei=Frevel betr.;
2 Bekanntmachung, die Geſuche um Erlaubniß zur Theilung von Grundſtücken, welche mit Tilgungsrenten belaſtet
ſind, beir.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den hieſigen Fabrilkbeſitzern, welche in ihren Etabliſſements jugendliche Arbeiter beſchäftigen, geben wir hierdurch bekannt
daß das Formular zu den von ihnen zu führenden „Verzeichniſſen der jugendlichen Arbeiter', ſowie der in den Fabriklokalitäten
auszuhängende „Auszug aus den Beſtimmungen der Gewerbeordnung über die Beſchäftigung jugendlicher Arbeiteru in der
Bekker'ſchen Hofbuchdruckerei dahier erhältlich iſt. Zugleich richten wir an die mit der nach 8 138 der Gewerbeordnung zu
erſtattenden ſchriftlichen Anzeige im Rückſtande befindlichen Fabrikbeſitzer eine letztmalige Aufforderung, die letztere binnen acht Tagen
um ſo gewiſſer einſenden zu wollen, als ſonſt ihre gerichtliche Beſtrafung nach 8 149 des citirten Geſetzes zu gewürtigen ſteht.
Bezüglich der Form und des Inhaltes der fraglichen Anzeige wird ſchließlich auf die dieſſeitigen Veröffentlichungen vom 23.
De=
zember vorigen und 1. Januar laufenden Jahres verwieſen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der diesjährige Frühjahrs=Faſſelmarkt ſoll, wie im Kalender angegeben, Dienstag den 11. Mürz d. J. zu Reinheim
abgehalten werden. Sämmtliche vorgeführte 1¼ bis 2 jährige Zuchtſliere werden durch eine von der Generalverſammlung des
landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg gewählte Commiſſion gemuſtert. Die Beſitzer der als preiswürdigſt erkannten Thiere
erhalten kunſivoll gearbeitete Diplome (Prämienſcheine) und zugleich kleinere Geldprämien, wofür die Summe von 70 Mark
ver=
wendet werden ſoll. Bullen, welche von dem Odenwälder Viehſchlag nicht verwandten Racen abſtammen, ſowie ſolche, welche für
Gemeinden noch Dienſte thun, ſind von der Concurrenz ausgeſchloſſen.
Dieburg, den 9. Februar 1879.
Der Direktor des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg.
J. V. d. I. D.:
Horn.
1310) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über den Nachlaß
des verlebten Georg Gilbert vom
Dip=
pelshof bei Traiſa den förmlichen
Concurster=
kannt hat, werden deſſen ſämmtliche Gläubiger
zur Anmeldung und Begründung ihrer
Forderungen, ſowie zur Geltendmachung
etwaiger Vorzugsrechte auf
Donnerstag deu 24. April l. J.,
Nachmittags 2 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheile des ſtillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der
Concurs=
maſſe geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann über
Maſſeverwaltung, definitive Beſtellung eines
Güterpflegers, ſowie über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes, die Verſilberung der Mittwoch den 26. d., Vormittags
Maſſe, ſowie alle weiteren Punkte verhandelt 10 Uhr, wird der in der früheren=
Lan=
werden, was unter dem Anfügen bekannt ge==denheimer'ſchen, jetzt Großherzoglichen
Hof=
macht wird, daß in Anſehung der weder in
Selbſtperſon erſcheinenden, noch durch gehörig
den von der Mehrheit der Erſchienenen
auch bezüglich eines etwa zu Stande kom= gert und, bei annehmbarem Gebot,
als=
menden Arrangements gefaßt werdenden/
Beſchlüſſen unterſtellt werden wird.
Darmſtadt, den 3. Februar 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Bauer,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Verſteigerungs=Anzeige.
raithe in Beſſungen, Karlsſtraße 69, ſtehende
Saal nebſt ehemaliger Scheuer, unter den
bevollmächtigte Mandatarien vertretenen vorher bekannt gemächt werdenden: Be=
Gläubiger der ſtillſchweigende Beitritt zu dingungen, an Ort und Stelle öffentlich an
den Meiſtbietenden auf den Abbruch
verſtei=
bald zugeſchlagen werden.
Die vorherige Einſichtnahme vermittelt
Verwalter Heuß.
Darmſtadt, den 15 Februar 1879.
Großherzogliches Hofmurſchall=Amt.
J. A.:
1311) Nau, Hofſecretär.
75
286
R34
Bekanntmachung.
Samstag den 22. d. Mts.,
Nach=
mittags 4 Uhr, ſollen auf hieſigem
Rath=
hauſe verſchiedene Schreinerarbeiten, als:
Subſellien, Reale, Tiſche ꝛc. ꝛc. öffentlich
verſteigert werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bis
dahin auf hieſigem Rathhauſe offen.
Beſſungen, den 15. Februar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
1312)
Nohl.
Brenn= und Nutzholz
Ver=
ſteigerung
(Waldungen des Großherzoglichen Hauſes)
Diſtrict Herrgottsberg, Kirchſchlag und
Pfarrwinkelfleck.
Donnerſtag den 27. d. Mts., von
Vormittags präcis 9 Uhr, an,
im Gemeindehauſe zu Beſſungen in
nach=
ſtehender Folge:
Kirchſchlag: 4 Lärchenſtämme mit 1.71 Chm.
Herrgottsberg: 2 Fichten „ „ 058 „
19 Kiefern „ „ 10.47 „
Pfarrwinkelfleck: 53 Buchen Wagenſtangen/
mit 2.94 Cbm.
Scheiter. Knüppel Reiſer. Stöcke.
Der Großherzogliche Forſtwart Fritz zu
Böllenfallthor zeigt auf Verlangen das
Holz vor.
Das Meiſte lagert in dem, an die
Nie=
der=Ramſtädterſtraße Victnalſtraße ſtoßenden
eine viertel Stunde von Beſſungen
entfern=
ten Diſtrict Herrgottsberg.
Darmſtadt, den 16. Februar 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1313)
Muhl.
Feilgebotenes.
Ruhrkohlen
prima Qualität zu den billigſten Preiſen.
G. Stammiler.
Waldſtraße 17.
705) Runde und beſchlagene
Bau=
hölzer, ſowie nordiſche und bayriſche
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S. Hatzen stein,
andlung
Gießen.
Man verlange
Hokapotheker
Borhergors
Hſchnell Schmorz und
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(Doggenrace) wegen Abreiſe billig
abzu=
geben. Näheres in der Expedition.
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putz abzutrennen, von Regen= oder anderen Flecken, Druckſtellen ꝛc. zu befreien und
ſehe geſchätzten Aufträgen gerne entgegen.
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1319) Ecke der Stift= u. Roßdörferſtr. 14.
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ßeres Quantum Abtrittsröhren von 0, 20 m
und 0,16 m lichter Weite in verſchiedenen
Längen und mit den zugehörenden
Façon=
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Frankſurt a. M.
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in Worms, wozu ergebenſt einladet
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1322) Ein ſehr feines Porzellan=
Tafel Service, faſt neu, iſt wegen
Mangel an Raum preiswerth zu ver=
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Augsburger
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Cavallerie, Kammerherrn ꝛc.
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Handſtraße 16,
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im mittleren Vtock 7 Piecen,
im oberen Etock 6 Piecen und Küche,
iſt mit allem Zubehör, mit Kutſcherſtube, Etallung für 5
Pferde, Remiſe, ſowie einem Hausgarten vom 1. Juni d. J. an,
ganz oder getheilt, zu vermiethen. Näheres zwiſchen 12
u. 2 Uhr Nachm. bei
Gerhardt.
Großh. Ober=Conſiſtorial=Protokolliſt u. Calculator,
Grafenſtraße 25.
1196)
von H. P. Leyſchlag iſt vorräthig bei Hrn.
W. Schäfer, Wilhelminenſtraße 21.
1324) Beſſungen. Wingertſtraße 12 iſt
eine Kaute Kuhdung zu verkaufen.
1325) Verſchiedene ſchöne Blattpflanzen,
Palmen, Tracena ꝛc. wegen Abreiſe billig
abzugeben. Näheres in der Expedition.
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½. Dzd. 50 pf., per Dtzd. 70 pf.
Kinder=Milchflaſchen, breite, 3 Stück
45 pf., runde 3 Stück 40 pf.
Milchglas=Schirme, Prima, per Stück,
je nach Größe 20, 25, 30, 35, 40 u.
50 pf.
Waſſerflaſchen, fein geſchliffen, pr. Stück
60 pf., dazu die paſſenden Frinkgläſer
mit und ohne Henke 15 pf.
Weingläſer, Kelchform, weiß Glas, l
Dtzd. 90 pf.
Vierſeidel, fein gepreßt, ¼ Liter Stück
30 pf., ¼ Liter 20 pf.
Bierſeidel, fein gepreßt, ¼ Liter, mit
mit Deckel, ſehr billig.
Schnapsflaſchen, Stück. 10 pf.
Porzellan=Waaren:
Große Nachttöpfe, mittelfeine Qualität,
50 pf.
Waſchſchüſſel, runde, Stück 60 pf. Teller,
Taſſen, Kannen, Schüſſeln, Vogeltröge
und Vogelbäder, alles vom ordinärſten
bis zum feinſten zu ganz erſtaunlich
bil=
ligem Preis.
Irdengeſchier, ſehr gut gebrannt u. feine
Glaſur. Bunzlauer, Marburger und
Oeſterreicher Kochgeſchirr.
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töpfe, ſchöne Façons und feſt gebrannt.
Alles große Auswahl und billige Preiſe.
Wiederverkäufer erhalten von ſämmtlichen
Artikeln einen bedeutenden Rabatt.
F. Castam,
Glaſermeiſter,
1326) Ecke der Stift= u. Roßdörferſtr 14.
9117) Karlsſtraße 12 eine ſchöne
Wohnung im 1. Stock von 7 Zimmern iſt
ganz. auch getheilt zu vermiethen. Näheres
bei L. Bertrand daſelbſt.
9335) Heinheimerſtraße 50 ein Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
11079) Kranichſteinerſtraße 46 der
mittlere Stock mit Zugehör an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
Beziehbar per 1. April.
67) Hochſtraße 23 Manſarde zu verm.
282) Liebigſtraße 3, bel Etage, 5
Zimmer mit Waſſerleitung in der Küche,
an eine ſtille Familie zu vermiethen.
Nä=
heres Schulſtraße 1.
477) Stiftſtraße 46 ein ſchönes
Zim=
mer mit Kabinet, mit oder ohne Möbel
zu verm. u. baldigſt zu beziehen.
532) Beſſ. Wittmannsſtraße 18
der mittlere Stock, 4 Zimmer, Küche nebſt
Zubehör, ſowie die Manſarde, 2 Zimmer,
mit 3 Kabinetten und allen
Bequemlich=
keiten iſt ganz oder getrennt zu vermiethen.
629) Ruthsſtraße 9 eine Manſarde=
Wohnung, 3 Zimmer, 1. Mai beziehbar.
706) Hölgesſtraße 13 nahe der kath.
Kirche (Sommerſeite) iſt die bel Etage,
5-6 Zimmer mit Glasabſchluß, mit allen
dazu gehörigen Bequemlichkeiten zu verm.
707) Frankfurterſtraße, Eck
Alice=
ſtraße Nr. 2, ſofort beziehbar ein
elegan=
tes möblirtes Parterrezimmer mit ſeparatem
Eingang.
708) Schirmgaſſe 12 ein Logis im
3. Stock zu vermiethen: 18. April 1879.
911) Eck der Kaſerne= u.
Bleich=
ſtraße 53 im 2. Stock, in ſchönſter Lage,
ein großes Zimmer mit oder ohne Möbel
zu vermiethen.
1050) Annaſtraße 38 die bel Etage,
beſtehend aus Salon, 6 Zimmern, 3
Man=
ſarden ꝛc., auf Wunſch auch Stallung, bis
Anfang Juni zu vermiethen.
1125) Eck der Soder= und
Teich=
hausſtraße 2 iſt der 1. Stock bis 3. März
und der 2. Stock gleich zu beziehen.
1208) Louiſenſtraße 30 parterre ein
möbl. Zimwer ſofort beziehbar.
1186) Mehrere ſchöu möbl. Zimmer
zu vermiethen. Näh. bei C. A. Kammler,
Carlsſtraße 3 gegenüber der Realſchule.
1249) Caſinoſtraße eine 2. Etage mit
5 Zimmern und allem Zubehör, Garten=
Antheil ꝛc. per 7. Mai zu vermiethen.-
Näh. bei J. Glückert, Hofmöbelfabrik,
Bleichſtraße 32.
1259) Nieder=Ramſtädterſtraße 45
ein kleines Logis, 2 Zimmer nebſt Küche
Parterre bis 1. April beziehbar.
1271) Wilhelminenſtraße Nr. 9 iſt
eine größere Wohnung im 2. Stock mit
Zubehör zu vermieth. u. alsbald beziehbar.
1327) Magdalenenſtraße 21, 2 große
und ein kleines Logis zu vermiethen.
1328) Landwehrſtraße 27 ein Logis,
4 Zimmer, Glasabſchluß mit ſonſtigen
Be=
quemlichkeiten; ſodann ein Manſardenlogis,
2 Zimmer, Küche und Keller.
1329) Mauerſtraße 15 Ende Mai
reſp. 15. April bel Etage, 5 Zimmer nebſt
Zubehör.
1330) Nieder=Ramſtädterftraße 43
ein kleines Logis für eine einzelne Dame.
Verwiſchte Nachrichten.
8 Achtelſtätter's Leihbibliothe.
Schloßgraben 13a, 1 Stiege hoch.
Daſelbſt wird auch das Einrahmen von
Bildern, Brautkränzen ꝛc. beſtens beſorgt.
Spoelalarzt Dr. med. Keyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſiets ſchnell mit beſtem
(534
Erfolge.
Wachshündin
2
reinſter Race, entweder ſchwarz mit braun,
od. ganz hellgelb ſohne weiße Flecken) zu kaufen
geſucht. 20 Weſtendſtraße Frankfurt a. M=
536) Jedes loos ein Treffer!
Zur letzten Ziehung
5Her
Staats-Loose!
welche unbedingt alle
am L. Mürz 1850
mit Treffer gezogen werden müſſen,
ver=
kaufen wir mit deutſchem Stempel:
1Fünftel Orig.-Looskm. 330.
4 Halbes Fünftel „ 200.
1 Viertel dto.
„ 105.
1 Behntel dto.
44.
„
REwanzigstel dto. „ 22.
Haupttreſſer 315,000 Il.
630,000 Rm.
jedes Loos muß einen Treffer machen
ſund gelangen auch die kleinſten Treffer,
ſohne jeden Abzug zur Auszahlung.
Unſer Wiener Haus, deſſen
Augen=
merk jetzt allein auf den Umſatz dieſer
Original=Looſe auch für Bankiers billigſtz
berechnen zu können.
HTITRII &am Co., Bankhaus,
Wien und Budapest,
h. H. priv. Oesterreſeblsche Gtaats-Msenbahn-Gegellochaſt.
Die am 1. März er. fülligen Zinscoupons der 3proc. Staats=Eiſenbahn=Obligationen von
Vres. L. 50.
ſowie die verlooſten Obligationen werden zu dem bei Verfall feſtzuſtellenden Courſe an unſerer Kaſſe eingelöſt.
Darmſtadt, den 14. Februar 1879.
Bank Fiir Handel & Lrdustrie.
Me=
A
1.
Herrenloſe Gegenſtände. -
Im Laufe des Jahres 1878 wurden im Bereiche,
Hunſerer Bahn eine Anzahl herrenloſer Gegenſtünde
auf=
der k. l. Hk öſterr.
Wgefunden, deren Verzeichniß bei unſern Stations=Vor=A
ſtehern, zu Frankfurt, Darmſtadt und Heidelberg zur Einſichtnahme aufliegt. Etwaige
Eigenthumsanſprüche hieran wollen binnen 3 Monaten vorgebracht werden, indem nach
Ablauf dieſer Friſt die nicht reklamirten Gegenſtände zu Gunſten des Unterſtützungs=
Fonds der Bahn verwerthet werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1879.
Direction der MainNeckar=Bahn.
1213)
Verein zum Feierabend.
Eänladung
zur
öffentkichen Haupt-Verſammlung.” Rieten ePiſtren bei dieſen Loſen nicht
Mittwoch den 19. Februar 1879. Abends 8 Uhr,
lm Eleinen Saale des Saalbaues.
Tagesordnung:
1) Berichterſtatung über die vom Comite geſchehenen Vorarbeiten zur Eröff.
nund des Feierabend=Lokals.
„.) 2) Vortrag des Herrn Fabrikanten C. Hochſtütter über die Nothwendigkeit lLooſe gerichtet iſt, befindet ſich dadurch
allgemeiner Vereinigungen im Anſchluß an den Hauptverein Concordia zur Förderung lin der günſtigen Lage, Ganze u. Fünftel
des Wohls der Arbeiter und zur Beſeitigung ſocialer Uebelſtände.
3) Wahl des Vorſtandes zur Leitung der Vereinsgeſchäfte.
Um zahlreichen Beſuch der Vereinsmitglieder und aller unſerer Mithürger,
ins=
beſondere der Arbeitgeber und Vertreter des Arbeiterſtandes wird gebeten.
Zur Wahl des Vorſtandes, welche am Schluſſe der Verhandlungen ſtaltfindet, Karnterſtraße. Waihnergaſſe.
ſind nur diejenigen berechtigt, welche den Aufruf oder die Liſten unterzeichnet haben
E
W
oder noch unterzeichnen werden.
1308)
Das provisorishe Comitts.
1209) Ein junger Mann wünſcht ſeine
freie Zeit durch Vorleſen bei einem älteren
Herrn auszufüllen. lZu erfr. in der Exped.
Saalbau-Maskenball.
1169) Ein junger Mann, welcher
der doppelten Buchführung völlig mächtig
iſt und flott correſpondirt, wird per Mitte
Samſtag den 22. Februar 1879.
März geſucht. Offerten an die Expedition
findet im
ds. Blattes unter 4.
Saalbau ein Maskenball ſtatt.
1170) Ein junger Mann, der die
Eintrittskarten ſind: für Acionäre zu 2 M. 50 pfg,
Verechtigung zum Einjährigen beſitzt, kann
für Nichtactionäre zu 3 M. 25 pfg.
bei mir als Lehrling eintreten.
bei den Herren P. Berbenich (Ludwigsſtraße). D. Faip & Söhne (Ernſt=Ludwigs=
J. A. Loeppritz.
plah), G. Ph. Nieder (heinſtraße). W. Pfeil (Eliſabethenſtraße), L. W. Rühl
(Alexanderſtraße) und bei dem Inſpektor im Saalbau zu haben.- Am Ballabend,908)
In guter Lage
werden nur Karten 4 Mark abgegeben.
ein Laden mit Wohnung u. Geſchäfts=
Saalbffung 7 Uhr. - Beginn des Maskenſeſtes 8 Uhr.
räumen nach Belieben zu vermiethen.
Näheres beſagen die Plakate.
Wo? ſagt die Expedition.
1190)
434
289
Verein der Heſſiſchen Fortſchrittspartei
für Darmſtadt und Beſſungen.
Oeffentliche Verſammlung
im Ritsertschen Saale Dienstag den 18. Februar Abends 8 Uhr.
Vortrag des Hofgerichts=Advokaten Dr. Seibert über die Reichsjuſtizgeſetze.
Wir laden unſere Mitbürger freundlichſt ein.
Für den Vorſtand:
Darmſtadt, den 15. Februar 1879.
Dr. Osann.
1332)
Kaufmänniſcher Verein.
Mittwoch 19. Februar, Aends 8 Uhr, im großen Saale des Darmſtädter Hofs:
Portrag
des Hrn. Director Dr. Nulckon hier über:
Göthe's Bühnenleitung in Weimar.
Schluß der Saalthüre präcis 8¼ Uhr.
Für Nichtmitglieder ſind Eintrittskarten M. 1.50 in der Buchhandlung des Herrn
A. Bergſträßer, bei Herrn G. Ph. Nieder im Darmſtädter Hof, ſowie
Abends an dem Saaleingang zu haben.
Eine Mitgliedkarte berechtigt nur einen Herrn zum Beſuche der Vorleſung und
zur Einführung von zwei Damen.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitgliede, reip. Abonnements= oder
Tageskarte geſtattet.
(481
O666 Mütl Clbhuunh.
Wer den Urheber oder böswilligen Verbreiter
des Gerüchtes, daß die unterzeichnete Firma ihre Zahlungen
eingeſtellt haße, derart namhaft machen kann, daß wir den
oder die Betreffenden zur gerichtlichen Verantwortung
ziehen können, erhält eine Belohnung von ſ=æ-500
Mark. 2D
Pfungſtadt, 14. Februar 1879.
1333)
J. Hildebrand’sche Brauerei.
Saal zur Traube.
Mittwoch den 19. Februar, Abends 7 Uhr:
des
Pianien Ghalls EgGlas)
unter gütiger Mitwirkung der Großh. Hofſängeriu Fräulein
Cxerwenka und des Violiniſten Herrn Marcel Herwegh
aus Stuttgart.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 Mark, nichtnummerirter Platz 2 Mark, Gallerie
1 Mark, ſind in der Buchhandlung des Herrn Klingelhöffer, ſowie bei Herrn
E. Ruppel, Waldſtraße 18, zu haben.
W. Näheres beſagen Progromme u. Plakate. GM
11000
d. Ludwigshafener Kirchenbau=Lotterie
2 M. ſind in der Exped. d. Bl.
zu haben.
Bhut-Oraugem
CSangninett)
vollſaftig und ſehr ſüß, per Stück 10, 12
15 pfg., bei 25 Stück billiger.
G. P. Poth,
1335
Bleichſtraße
9972) Als die zarteſte und
reinſte aller Seifen, welche die Haut
geſchmeidig und weiß macht, empfehle:
Lohse's Liliermileh-Seiſe.
Gustav Lohse, Berlin,
K. K. Hofparfumeur.
Verkauf in Darmſtadt bei: Wilh.
Schäfer, Wilhelminenſtr; L. Nach
tigall, Wilhelminenſtraße; Aug.
Schmidt, im Darmſtädter Hof,
ſo=
wie bei allen guten Coiffeurs und
Parfumeurs des Continents ꝛc.
M)N1.
empfiehlt Cylinderüber2ſyo u. Hlomben. ſowie alle ſonſtigen
Bodarisartikel für Mühlen un hemiſche Fabriken.
An=
fragen wegen Preis, Noz ꝛc. um welche ich bitte.
werden mit Wendung der Poſi beantwortet u. iſt mit
beim kleinſten Verſuch, ſaſls weiterer Bedarſ.
Nach=
lieferung im Voraus geſichert, worüber ich verehrlichen
Reſlektanten gerne den Beweis liejere.
990) As Huſten Donbons ſind
Löhund's
Halz-Exlraol-
Lonbons
Evor allen ähnlichen Bonbons zu em=/
Fpfehlen. Sie enthalten 25 ⁄₈ Extracth
herzeugen keine Säure, ſind außerordent=
Klich ſchleimlöſend und von vortrefflichemh
AGeſchmack. - Ju Packeten zu 20 undh
440 Pfg. in allen Apotheken zu habenb
ä
L
1336) Ein Kaufmann geſetzten Alters,
hier feſt und dauernd anſäſſig, erbietet ſich,
da er täglich einige Stunden frei hat, zum
Nachtragen und Führen von Büchern,
gleichviel ob in einfacher oder doppelter
Buchführung. ſowie zum Abſchließen
der=
ſelben, Führung von Correſpondenzen ꝛc. ꝛc.
Adreſſen Exped. d. Blattes W. G. 14.
1337) Ein tüchtiger, zuverläſſiger
Fahr=
knecht, der wo möglich Caution ſtellen
kann, geſucht. Zu erfragen in der Exped.
1338) Eine Frau ſucht Laufdienſt od.
Wa=
ſchen und Putzen. Gr. Ochſengaſſe 31.
80
Mittwoch den 5. März 1879,
Abends 7 Uhr:
von
Studirenden der lechnischen Hochschule
zum Beſten
armer Lehrerwittwen des Großherzogthums
im
grossen Saale des Saalbaus.
PROSRAHM.
L. Coneert des Akademischen Musikvereins.
muſiker W. Petr.
1) Ginfonie in Ddur Nr. 2
2) Arie für Tenor aus der Oper „Die Zauberflöte”
3) a. Wiegenliod
b. Balletmusile aus dem Drama, Roſamunde”
4) Ouverture zu „Peter Schmoll”
Dirigent: Herr Hof=
Haydn.
Mozart.
W. Petr.
Fr. Schubert.
C. M. v. Weber.
II. Der Wirrwar. Luſtſpiel
Hofſchauſpieler Fiala.
in 5 Aufzügen von Kohebue. Regie: Herr
zu Mark 2. 50 ſind von Donnerſtag den 20. Febr.
ſEintrittskarten ab in den Buchandlungen von A. Bergſträßer,
ſo=
wie Abends an der Kaſſe zu M. 3 zu haben.
1339)
Das Comité.
hallt HlEö WäIMStddl.
Mittwoch den 10. Februar.
Grosses
H
14ON
45
AAAAA
E=
14
(Streich-Mugkki)
ausgeführt
von der ganzen Kapelle des zweiten Dragoner=Amgts.
unter perſönlicher Leitung ihres Dirigenten.
Von Mittags 3-6 Uhr: Winder-Maskenſest.
Abends 6-7 Uhr: Pauſe.
Von 7 Uhr ab:
Lelzter carnevalist. Abend mil Maskenſesl.
Der Zutritt zur Rollbahn iſt nur in Masken oder Masken=
1
zeichen geſtattet and dürfen ſolche während des Aufenthalts daſelbſt nicht
abgelegt werden.
Von 3-6 Uhr ſind uur Kinder (auch ohne Rollſchuhe) berechtigt, ſich auf der
Rollbahn zu bewegen.
Von 7 Uhr ab darf die Bahn von Kindern nicht mehr betreten werden.
Dieuſtag den 25. (Faſtnachth:
allgemeiner Masken=Ball.
ohne Rollſchuhlaufen.
1304)
Entree 1 M. 50 pfg.
Anfang 8 Uhr.
1341) Ein reinliches Müdchen ſucht
Beſchäftigung im Waſchen, Putzen und
Laufdienſt. Neugaſſe 8.
1342) Ein junges gebildetes Mädchen
ſucht Stelle zur Stütze der Hausſrau oder
bei älteren Leuten. Zu erfr. bei der Exp.
Letzte Anfforderung.
1343) Meine ſämmtlichen Ausſtände
müſſen bis 1. März eingegangen ſein.
Von dieſem Zeitpunkt an haben ſich
meine Schuldner die Folgen ſelbſt
zu=
zuſchreiden. Herr Hofgerichts=Advokat
Dr. Gervinus wird ſofort'
kla=
gend gegen Alle vorgehen.
Frau Lahnarz: Schmidt.
1344) Ein alleinſtehender Mann
ſucht zur Führung ſeiner bürgerlichen
Haus=
haltung eine reinl. u. zuverläſſ. Wittwe ohne
Kinder in den mittl. Jahren oder eine led.
Frauensperſon, welche ſich auch der
Garten=
arbeit unterzieht. Reflect. woll. ihre Adreſſen
unter Chiffre E Ml344 ind. Exp. niederlegen
2
Dankſagung.
Für die allſeitigen Beweiſe herzlicher
Theilnahme bei dem Leichenbegängniſſe
unſe=
rer unvergeßlichen Muͤtter, Schwiegermutter
und Großmutter
Louiſe Saum,
ſagen wir hiermit unſeren aufrichtigſten
Dank.
Beſſungen, den 17. Februar 1879.
Die trauernden Hinterbliebenen.
1346)
Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche an dem uns
betroffenen unerſetzlichen Verluſt unſerer
lieben Tochter ſo herzlicheu Antheil
genom=
men und ſie zu ihrer letzten Ruheſtätte
ge=
leiteten, ſagen wir hiermit unſeren
aufrich=
tigen tiefgefühlteſten Dank.
EDie trauernde Familie:
Weidner, Pedell.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 18. Februar.
8. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung
Fidelio.
Große Oper in 2 Akten von L. van Beethoven.
Perſonen:
Don Fernando, Mmniſter.
Hr. Bögel.
Don Pizarro, Gouverneur
Herr Mann.
Floreſtan
Hr. Scheidweiler.
eonore (Fidelio)
Rocco, Kerkermeiſter
Hr. J. Hofmann.
Marzeline, ſeine Tochter
r. Mayr=Obrich.
Jaquino, Pförtner.
Hr. Reichhardt.
Erſter ) Gefangener
Zweiter!
Herr Lang.
Hr. Leib.
4 Leonore
Frau Johanna Garſo=Dely,
vom Aktientheater in Zürich, als Gaſt
Im Zwiſchenakt wird die von Beethoven zur Oper
„Leonore' componirte Ouvertüre ausgeführt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Mittwoch 19. Februar.
9. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Die Verſucherin.
Luſtſpiel in 1 Aufzuge von G. v. Moſer.
Hierauf:
Spielt nicht mit dem Feuer.
Luſtſpiel in 3 Aufzügen von G. zu Putlitz.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Dienstag 25. Februar, Vormittags 11 Uhr:
Eine Extravorſtellung für Kinder
Rübezahl, der. Geiſt der Berge.
Zu den gewöhnlichen Wochentagspreiſen.
R34
Frachtbrieſe der Main=Neckar=Bahn.
an hieſigem Platze auch für die Heſſ. Ludwigsbahn verwendbar, auf Wunſch mit
Eindruck der Firma, M. 7 per Tauſend, Eilgut M. 7.50.
C. C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.
1347)
Dievep-Ratt.
Samſtag den 15. März
im Caale des Herrn Munk Woré,
wozu freundlichſt einladet.
Das Comite.
291
1348) Von zwei sehr rubigen
Mie-
thern, einem älteren Herrn Gensionär)
nebst Tochter, wird per Mai oder Juni
eine hergerichtete Wohnung von 4
bis 5 Piecen im Preise von 400 bis
ungefähr 500 M. je nach
Bescuaffen-
heit, gesucht. Offerten unter bestimmter
billigster Preisangabe werden erbeten
gub. W. F. 35 in der Exped.
1290) Eine Wittwe nimmt Wäſche
zum Waſchen und Bügeln an Marktſtraße
Nr. 7 bei Kaufmann Stein.
Geſundheitszuſtand und Sterblichkeit in Darmſtadt-Beſſungen
vom Januar 1879.
Der Geſundheitszuſtand in Darmſtadt-Beſſungen, im Vorjahre
im Allgemeinen ein ungewöhnlich günſtiger, hatte bereits im December
in Folge des häufigeren Auftretens des Scharlachfiebers und zahlreicher
und zugleich ſchwer verlaufender Erkrankungen von Rachenbräune ſich
als ein minder günſtiger geſtaltet; die in den Monaten Oktober und
November mit 65 bezw. 62 Todesfällen höchſt geringe Sterblichkeit, hatte
im letzten Jahresmonate, in welchem die Zahl der Verſtorbenen ſich auf
89 belief, eine beträchtliche Steigerung erfahren, auf welche neben den
genannten Infections=Krankheiten, die insbeſondere gegen den Schluß des
Jahres höhere Zahl von Todesfällen durch Erkrankungen der Athemorgane,
vorzugsweiſe acuter Art, influirte.
Im Monat Januar pflegt die Sterblichkeit in Darmſtadt-Beſſungen
langjährigen genauen Aufzeichnungen zufolge, eine mäßige zu ſein; mit
der durchſchnittlichen Sterbeziffer von 182 nimmt der Januar unter allen
Monaten des Jahres die vierte Stelle geringſter Mortalität ein und nur
November, Oktober und December weiſen eine geringere durchſchnittliche
Sterblichkeit auf. Die im Januar gewöhnlich vorherrſchenden
Krank=
heiten ſind die acuten Erkrankungen der Athemorgane, Luftröhren=
Katarrhe und Lungenentzündungen, beide vorzugsweiſe den Kindern und
den Perſonen höheren Alters und hier insbeſondere ſolchen gefährlich,
bei welchen chroniſche Störungen dieſer Organe bereits beſtehen, auch
pflegen eine Reihe von acuten Infektions=Krankheiten, wie Maſern,
Schar=
lach, Keuchhuſten, minder auffällig auch Rachenbräune, vorzugsweiſe in
den Wintermonaten in Epidemien aufzutteten, wenn dieſelben auch wie
die Erfahrung lehrt, gewöhnlich nicht das Maximum ihrer Verbreitung
im Monat Januar erreichen. Maſern herrſchen allerdings zur Zeit nicht:
die vom November 1876 bis gegen Ende 1877 mit dem Maximum ihrer
Verbreitung und Intenſität im gebruar und März des letzteren Jahres
andauernde heftige Maſernepidemie hatte zu Anfang 1878 noch einige
wenige vereinzelte Erkrankungen nach ſich gezogen, erloſch indeſſen von da ab
gänzlich. Da nun die Erfahrung zeigt, daß ſich in hieſiger Stadt in
höchſt regelmäßiger Weiſe jedes zweite, längſtens dritte Jahr Maſern=
Epidemien einſtellen, ſo dürfte ſpäteſtens bis zu Ende des laufenden
Jahres eine ſolche abermals zu erwarten ſein; bis jetzt ſind bei einer
be=
reits von Auswärts ſtattgehabten Einſchleppung dieſer Krankheit die
Erkrankungen auf einen kleinen Heerd beſchrankt geblieben. Keuchhuſten,
welcher ſeit dem Jahre 1874 continuirlich in der Stadt herrſcht, erfuhr
im Januar keine bemerkenswerthe Zunahme; dagegen ließ das häufige
Auftreten des Scharlachfiebers in den letzten Monaten des Vorjahres
eine Steigerung dieſer Krankheit zur Epidemie und zwar um ſo mehr
erwarten, als dieſelbe ſeit nahezu 10 Jahren in der Stadt nicht
ge=
herrſcht hatte; nach der letzten bedeutenden Epidemie vom Winter 1869-70
waren nur in den Jahren 1871 und 1876 zeitweilige häufigere
Erkran=
kungen beobachtet worden. Die gleichzeitig mit Scharlach beſtehende
Ver=
breitung der Rachenbräune und die ſtets vorwiegende Complication
bei=
der Krankheiten mußte die Befürchtung nahe legen, daß der Charakter
dieſer Epidemien ſich zu einem höchſt bedenklichen geſtalten würde, es
er=
wies ſich indeſſen dieſe Befürchtung bisher als eine in dieſem Maße
we=
nigſtens nicht begründete, denn wenn auch beide Krankheiten unverkennbar
zu Epidemien ſich ſteigerten, ſo waren die Scharlacherkrankungen doch
vorwiegend nicht ſchwerer Art, zum Theil ſogar milden Verlaufs, ſelbſt
in denjenigen Fällen, in welchen Diphtherie der Scharlacherkrankung ſich
zugeſellte, und Diphtherie ſelbſt erſchien nicht verbreiteter als im
Vor=
monat, allerdings ebenfalls wie in dieſem mit zum Theil ſchweren
Fäl=
len, von welchen mehrere, auch bei Erwachſenen, einen tödtlichen Ausgang
nahmen.
Verſtorben ſind im Monat Januar in Darmſtadt-Beſſungen, nach
Ausſchluß von 8 todtgeborenen Kindern, 105 Perſonen, (59 M. und
46 W.) von dieſen entfallen auf Beſſungen 9, auf Darmſtadt 96. Die
Sterblichkeitsziffer des Monats mit 22,1 pro Mille hatte den
mehr=
jährigen Durchſchnitt mit 182 nicht unbeträchtlich überſchritten. Unter
15 Jahre alt (Kinder) waren von den Verſtorbenen 50, Erwachſene 55½
die Sterblichkeit der erſteren berechnet ſich zu 385 pro Mille, die der
letzteren zu 15.3 pro Mille. (Unter der Geſammtbevölkerung beider Orte,
dieſe zu 47500 geſchätzt, befanden ſich Kinder 13,000, Erwachſene 34,500.)
Die vor Vollendung des erſten Lebensjahres verſtorbenen Kinder hatten
mit 17 einen verhältnißmäßig geringen Antheil an den Sterbfällen,
da=
gegen waren in dem Alter vom 2. bis 15. Lebensjahre die hohe Zahl
von 33 Kindern verſtorben und zwar von dieſen im 2. Lebensjahre 11,
im 3. bis 5. Jahre 17 und im Alter von 5 bis 15 Jahren 5.
Epi=
demiſchen Krankheiten waren von den Kindern erlegen 19, nämlich an
Hals= und Rachenbräune 8. an Scharlach 7 (wovon 6 Mädchen), an
Keuchhuſten 4; ferner waren verſtorben an acuten Lungenkrankheiten 8
Kinder, an Scrophelſucht und engliſcher Krankheit (Rhachitie)
zuſam=
men 5, an Diarrhoe und Abzehrung 3, an Krämpfen 4, an angeborener
Lebensſchwäche 2, an Gehirnentzündung 2 u. ſ. w. Von den
verſtor=
benen Erwachſenen, an Zahl 55, ſtanden im Alter von 15- 30 Jahren
10, in dem von 30-60 Jahren 20, über 60 Jahre alt waren 25; von
letzteren hatten 3 das 80. Lebensjahr überſchritten. An epidemiſchen
Krankheiten erlegen waren von den Erwachſenen nur 5, und zwar an
Rachenbräune 2, an Nervenfieber 2, unter letzteren eine im
Landkranken=
hauſe verſtorbene von Auswärts eingebrachte Kranke, an Roſe I. Die
Todesfälle Erwachſener durch Erkrankungen der Athemorgane beliefen ſich
mit 10 nicht höher als im Vormonat, dieſelbe Zahl erreichten die
Sterb=
fälle durch Lungenſchwindſucht, gegen 13 des December; an Schlagfluß
und chroniſchen Gehirnleiden ſtarben 7 erwachſene Perſonen, an
orga=
niſchen Herzleiden 3, an Krebskrankheiten 2, an Nierenkrankheiten 2, an
Krankheiten der Harnblaſe, an Karbunkel, eingeklemmtem Bruch,
Waſſer=
ſucht, Herzentzündung, ſowie an perniciöſer Blutarmuth je 1.
Alters=
ſchwäche war 5 Mal Todesurſache, im Wochenbett hatte 1 Todesfall
ſtatt, durch Selbſtmord 2. Nicht ermittelt wurde die Todesurſache bei
3 Sterbfällen (Kindern)
In Krankenanſtalten verſtorben waren 25 Perſonen, ¼4 der
Ge=
ſammtzahl, darunter von Auswärts eingebrachte Kranke 10. — Von den
Sterbfällen ereigneten ſich in der Zeit vom 1. bis 10. Januar 32, vom
11. bis 20. 34 und vom 21. bis 31. deren 39; die Sterblichkeit war
ſo=
nach in den einzelnen Decaden des Monats eine ſehr gleichmäßige.
Der Monat Januar des Jahres 1879 zeichnete ſich, wenn wir die
wichtigſten Ergebniſſe der Statiſtik zuſammenfaſſen, aus durch eine im
Ganzen hohe Sterblichkeit; letztere war lediglich durch eine Vermehrung
der Kinderſterbfälle im Alter vom 2. bis zum 5. Lebensjahre, in
be=
trächtlich minderem Maße durch ſolche im erſten Lebensjahre bedingt,
und hatten hierauf weſentlich das epidemiſch herrſchende Scharlachfieber
und nicht minder die gleichfalls ſehr verbreitete Rachenbräune ſich von
ſEinfluß erwieſen; auch an Scropheln und engliſcher Krankheit waren,
wie übrigens gewöhnlich zu dieſer Zeit, eine größere Zahl von Kindern
erlegen. Die acuten und chroniſchen Erkrankungen der Athemorgane
hatten die Sterblichkeit weder bei den Kindern noch bei den Erwachſenen
in außergewöhnlichem Maße erhöht und auch die Mortalität durch
an=
dere für die Beurtheilung des Geſundheitszuſtandes wichtige Krankheiten
oder Todesurſachen hatte beim Vergleich derſelben Verhältniſſe in
frü=
heren Jahren bemerkenswerthe Differenzen nicht erkennen laſſen. P.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 18. Februar.g
S. Königl. Hoheit der Großherzog haben vom 1. April d. J.
ab dem Rentamtmann Dr. G. Siebert zu Homberg des Rentamt
Lampertheim übertragen.
(Militärdienſtnachrichten.) Frhr. v. Rotsmann, Port.=
Fähnr. v. 1. Inf.=Regt. Nr. 115. Frhr. v. Starck, Port.=Fähnr. vom 2.
Drag.=Regt. Nr. 24, zu Secondelieutenants, Ziemßen, Unteroffizier vom
4. Inf.=Regt. Nr. 118, zum Port.=Fähnr., Medicus, Vicefeldw. vom 2.
Bat. (Worms) 4. Gr. Landw.=Regts. Nr. 118, zum Secondelieutenant
der Reſerve des 3. Gr. Inf.=Regts. Nr. 117, Schmidt, Vicewachtmeiſter
von demſ. Bataillon, zum Secondelieutenant der Reſerve des 1. Gr.
Drag.=Regts. Nr. 23 - befördert; Hoffmann, Hauptmann la guite
der Armee und Vorſtand der Intendantur der 16. Diviſion, mit der
Uniform des 2. Gr. Inf.=Regts. Nr. 116, aus der Stellung als Offizier
des Friedensſtandes ausgeſchieden; Gerlach, Oberſt und Commandeur des
3. Heſſ. Inf.=Rgts. Nr. 83, in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches mit
Penſion und der Regiments=Uniform zur Dispoſition geſtellt.
292
Fö
Die zweite Kammer lehnte in ihrer am Samſtag
ſtattge=
habten Sitzung die Anforderung von 451,700 M. für Erweiterung des
Bahnhofs der oberheſſiſchen Bahnen in Gießen einſtimmig ab und
er=
ledigte ſodann das Einnahme=Budget, wobei über die Frage der
Auf=
hebung reſp. Ermäßigung der Weinſteuer lebhaft debattirt wurde. Das
Ergebniß der Verhandlung war, daß ſich die Kammer für
Aufrechter=
haltung des jetzt beſtehenden Zuſtandes entſchied, obwohl eine ſtarke
Minderheit die Anſicht vertrat, daß man wenigſtens den Weinhandel von
der Steuer freigeben ſolle. - Für das Landes=Kriegerdenkmal wurde
ein Staatsbeitrag von 9000 M. bewilligt, worauf ſich nachdem Görz
und Königer für die ganze Dauer des Landtags zu Präſidenten erwählt
wurden, die Kammer auf vorausſichtlich 3-4 Wochen vertagte.
Das Reichsbank=Direktorium macht bekannt, daß die in den
öffent=
lichen Blättern verbreitete Nachricht vom Vorkommen falſcher
Fünf=
hundertmarknoten der Preußiſchen Bank jeder Begründung
entbehrt.
- Vom 24. März dſs. Jahres ab finden die Examen im hieſigen
Lehrerinnen=Seminar ſtatt.
- Die Noth der Zeit macht erfinderiſch und führt zu allerhand
Induſtriezweigen. Wir ſind gewohnt den Hauſirhandel mit Kienholz und
Wichſe, ab und zu auch Petroleum, Hülſenfrüchten und dergleichen. Neu
iſt aber, daß nun auch Wagen mit fertigen Schuhwaaren in der
Stadt herumfahren, deren Eigenthümer mit Schuhwerk aller Gattungen
beladen die Häuſer von unten bis ins letzte Dachſtübchen abhauſiren.
Ueber dieſe Concurrenz werden unſere Stadtſchuhmacher ſchwerlich
er=
baut ſein.
- Seit die durchreiſenden Handwerksburſchen mit einem
kleinen Viatikum auf der Polizei bedacht werden (ſeither 50 Pf. - nun
30 Pf.) mehrt ſich der Zuſpruch anſehnlich. Manche Tage ſollen mitunter
ſchon mehr als 40 Nachſuchende ſich eingefunden haben.
— Dieſer Tage wurden in der oberen Karlsſtraße ſpielende Kinder
von einer großen maulkorbloſen Dogge überfallen und ein Knabe im
Geſicht nicht unerheblich verletzt. Der Eigenthümer des Thieres kam
zwar alsbald freiwillig, um ſich in nicht blos liebenswürdiger, ſondern auch
liberaler Weiſe mit den Eltern des Kindes zu verſtändigen, doch dürfte
es immerhin nöthig ſein, dem Lokal=Maulkorbgeſetz mehr Beachtung zu
ſchenken. Wie leicht hätte hier großes Unglück geſchehen können.
- Herrn Hefenfabrikanten Appfel an der Waiſenpumpe dürfte
die Ehre einzuräumen ſein, daß er bei ſeinem Hühnerſtand den
größ=
ten Hahn in Darmſtadt hat. Herr Appfel hat denſelben von der
Pariſer Weltausſtellung mit hierher gebracht. Es iſt eine Luſt, das
Thier zu ſehen, wie es mit einer wahren Grandezza auf dem Hof
herum=
ſpaziert. Die Muskulatur der mächtigen Schenkel tritt ſo ſtark hervor,
daß man zumal bei der abnormen Höhe des Thieres und wenn man
kein lebendes Geſchöpf vor ſich ſähe glauben könnte, daſſelbe ſei aus
verſchiedenen abgerundeten. Stücken zuſammen geſetzt.
- Im Monat Januar d. J3. hatte im ſtädtiſchen Hoſpital dahier
die Verpflegung von 295 Kranken, 48 Pfründnern und 20 Perſonen des
Hausperſonals, zuſammen 372 Köpfe mit 6270 Verpflegstagen ſtatt.
- Geſtern Morgen wurde die W. Reuter'ſche Hofraithe in der
Waldſtraße zum dritten und letzte Mal verſteigert. Gegen das Taxatum
von 54000 M. wurden nur 45,000 Mark erlöſt.
Der Taucher am großen Woog hat dem Vernehmen nach ſchlechte
Geſchäfte gemacht. Der Zahlenwollenden waren wenig, des Janhagels
aber genug. Deſto beſſer war aber der carnevaliſtiſche Jahrmarkt in
der Turnhalle beſucht, der mit vorzüglichem Programm wirklich
Ausge=
zeichnetes bot. Ein Kabinetsſtück eigener Art war der wohlgelungene
Herr Kapellmeiſter mit ſeinem ſpitzen Frack, der mit dem Schwingen
ſeines mächtigen Taktirſtocks Curopa im Gleichgewicht zu halten ſchien.
44 Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 11. bis
15. Februar: Kartoffeln 200 Pfund weißgelbe 5 M. 30 Pf., Seeländer
5 M. 80 Pf. bis 6 M., beſſere Sorten 8 M. 70 Pf., im Kumpf 37,
45 bis 65 Pf., Aepfel per Kumpf 70 bis 80 Pf., feinere Corten 1 M.
bis 1 M. 5 Pf., Birnen per Kumpf 75 bis 85 Pf., Butter per Pfund
80, 85 bis 90 Pf., in größeren Parthien billiger, Eier 20 Stück 1 M.
35 Pf., 1 Stück 7 bis 8 Pf., in größeren Parthien viel billiger,
Handkäſe per Stück 6 bis 7 Pf., 50 Stück 2 M. 30 Pf., Fette Gäuſe
per Stück 4 M. 40 Pf. bis 5 M., Enten per Stück 2 M. 50 Pf.
bis 3 M. 25 Pf., Welſche Hahnen per Stück 7 M., Hühner 2 Stück
4 M. 50 Pf., Lapins per Stuck 60 bis 70 Pf., Reh per Keule 5 M.
bis 7 M. 60 Pf., Rehziemer 8 M. 60 Pf. bis 11 M. 50 Pf.,
Weiß=
fiſche per Pfund 16 bis 20 Pf., Hechte per Pfund 70 bis 80 Pf.,
Ma=
ronen per Pfund 20 bis 24 Pf., Kaſtanien per Pfund 14 bis 18 Pf.
Mainz. Fleiſchpreiſe vom 15. bis 21. Februar: Ochſenfleiſch
das Pfund 76 Pf., Kalbfleiſch 70 Pf., Hammelfleiſch 60 Pf.,
Schweine=
fleiſch 60 Pf. - Victualien= und Fouragepreiſe: Eßbutter
per Pfund 85 bis 90 Pf., in Partien 70-75 Pf., Cier per 25 Stück
1 M. 20 Pf. bis 1 M. 40 Pf., Kartoffeln per 100 Kil. 7 M. bis
7. M. 50 Pf., Kornſtroh pr. 50 Kilgr. 1 M. 30 Pf. bis 1 M. 50 Pf.,
Heu per 50 Kilogr. 2 M. 20 Pf. bis 2 M. 40 Pf.
Worms, 15. Februar. Heute Nacht verſchied nach längerem,
ſchweren Leiden der Großh. Medicinalrath Dr. Karl Raiſer sen. im
78. Lebensjahre.
34
Großherzogliches Hoftheater
Freitag 14. Februar: Ein Sommernachtstraum
phantaſti=
ſches Luſtſpiel von Shakeſpeare, Muſik von Mendelsſohn=
Bartholdy.
Chakeſpeare vereinigt in dieſer Dichtung allen der Märchenphantaſie
zu Gebote ſtehenden Zauber in dem reizendſten Traumbilde, das er jedoch
von Zeit zu Zeit durch die Tageshelle des Bewußtſeins unterbricht und
am Schluſſe darauf zurückführt. Unter die holden Elfenkinder, die uns
auf Schritt und Tritt verfolgen, unter die vorüberziehenden
Menſchenge=
ſtalten, unter den Reichthum ſinniger Einfälle und köſtlicher
Sprach=
bilder (Metaphern), die als Leuchtkäfer durch die Johannisnacht fliegen,
miſcht ſich die ernſte, tiefe Weltanſchauung des Dichters, und im Rauſche
der Begeiſterung verliert er die Lebenswirklichkeit nicht aus den Augen.
Mit Vorliebe ſtellt er ſeinen goldenen Märchenbildern eine Gruppe von
derb=realiſtiſchen Karrikaturen gegenüber. Zugleich empfängt dieſe
Schöpfung der kühnſten Phantaſie durch ſehr feine allegoriſche
Be=
ziehungen, ohne die geringſte Vermiſchung ihres Colorites, die Bedeutung
eines Gelegenheitsgedichtes.
Das Zuſammenwirken aller Künſte verwandelt dieſes Drama, zum
Vortheile der ſeeniſchen Ausführung, in eine Oper. Den für die Bühne
allzu ſchnellen Flug der phantaſtiſchen Dichtungkergreift die Muſik, ſetzt
die von jener angetönten Stimmungen fort und begleitet dieſelben in die
unergründlichen Liefen des Gemüthes. Und wenn die
Vergegenwärti=
gung auf der Bühne den Luftgebilden der Träume das beengende
Ge=
wand der Körperlichkeit aufnöthigt, bedarf es nur einer Berührung durch
den Stab der Muſik um dieſe Leiber zu verklären. Mendelsſohn s
Ton=
dichtung hat ſich mit ebenbürtigem Geiſte in das Dichterwerk verſenkt
und es ergänzt. Von dem Herrn Hofkapellmeiſter Schmidt vortrefflich
geleitet, verband ſich unſer bewährtes Orcheſter und die ſchöne
Aus=
führung des Chors und Einzelgeſanges mit den Künſtlern und
Künſt=
lerinnen des Schauſpieles zu der hohen und wohlgelungenen Aufgabe,
die gemeinſchaftlichen Ldeen zweier Genien auszudrucken. Dazu kam die
vollendete Kunſt des Lanzes, die der Muſik wie ein Schatten folgte.
Endlich wurden Geſang, Inſtrumentirung, Wort und Tanz von den
an=
ſprechendſten Decorationen begleitet, durch die ſich der künſtleriſche Geiſt
des Herrn Brand um die Hervorbringung eines erfreulichen
Geſammtein=
druckes nicht wenig verdient machte.
Was die Leiſtungen der Schauſpielkunſt betrifft, hätte die Wahl des
Fräul. Schütky zur Elfenkönigmn Titania nicht glücklicher ſein können;
Geſtalt, Bewegungen, Blicke und Mienen, all dies war an ihr
lieblich=
naiv und ausdrucksvoll, ihre Sprache durchaus correkt, klar und
voll=
tönend und dabei von hinreißender Innigkeit. Fräul. Berl prägte als
Amazonenkönigin Hippolyta, wenn auch mit der durch den Marchen=
Charakter des Drama's gebotenen Farbenmilderung, jene majeſtätiſche
Haltung aus, die wir an ihren tragiſchen Rollen bewundern. Fraul.
Ethel gab die Hermia mit der ihr eigenen Grazie im Ausdrucke des
bewegten Herzens. Frau Reubke=Beilhac vergegenwärtigte mit
zarter Weiblichkeit das Bild Helenens. Frau Haſemann=Kläger
war mit der unendlichen Beweglichkeit ihrer Geſtalt und ihrer Phantaſie
und mit der Unverwüſtlichkeit ihrer muthwilligen Laune die rechte
Ver=
körperung Pucks, ein Schmetterling, der mit vielfarbigen Schwingen
durch die „mondbeglänzte Zaubernacht: des Johannistraumes ohne Ruh
und Raſt hin und herflog und Feen= und Menſchenwerk in Verwirrung
ſetzte. Herr Wünzer gab den Herzog Theſeus mit der ihm eigenen
Hoheit, die er jedoch im Sinne der Dichtung, mit leiſen Strichen
auf=
trug. Herr Knispel ſpielte mit eingehendem Verſtändniſſe und
war=
mer poetiſcher Nachempfindung den Elfenkönig Oberon. Sein
wohl=
durchdachter, lebendiger und würdiger Vortrag ließ nur Manches in
Be=
zug auf die Reinheit und Zartheit der Stimme zu wünſchen übrig,
ſo=
wie in Haltung und Bewegung die Kunſt bei ihm noch nicht jene volle
Reife erlangt hat, die es ihr geſtattet, ſich nach der bekannten Forderung
Leſſing's in die Natur zurückzuverwandeln. Wir bemerken übrigens mit
Freuden in dieſem Künſtler ein Prinzip des Fortſchrittes. Die neben
der Märchenpoeſie hergehende, zum Theil ſich mit ihr verflechtende, höchſt
primitive Komödie der Handwerker gelang ſehr gut und namentlich
timmte Herr Butterweck als „3ettel der Weber= das Publikum zu
G. 2.
großer Heiterkeit.
Polizei=Bericht.
Verhaftet 20 Obdachloſe und 9 Bettler. — Unterſucht wurden 3
Milchproben, von welchen eine gut, eine ziemlich gut und eine als völlig
abgerahmt befunden wurde.
Tages=Kalender.
Dienstag 18. Februar: Oeffentliche Verſammlung der heſiſchen
Fort=
chrittspartei.
Mittwoch 19. Februar: Oeffentliche Hauptverſammlung des Vereins zum
Feierabend. - Concert des Pianiſten Ludwig Dingeldey. — Vortrag
im Kaufmänniſchen Verein.
Großes extra Concert im
Ska=
ting=Rink.
Donnerstag 20. Februar: Vortrag im Proteſtanten=Verein.
Samstag 22. Februar: Ball des Geſangvereins Liederzweig. -
Mas=
ken=Ball im Saalbau.
Montag 24. Februar: Maskenball der Vereinigten Geſellſchaft.
Mittwoch 5. März: Dramatiſch=muſikaliſche Aufführung von
Studieren=
den der techniſchen Hochſchule.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.