2
Jarmſtaͤdter Laablatt.
(Frag= und Anzeigeb(att.)
Abonnementspreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beiſellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
incl. Poſaufſchlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
143. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auſwärts
von allen ſollden Annoncen=
Expe=
diionen.
Amkliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Pollzeiamts Darmſtadt.
1879
B 32
Freitas den u. Februar.
Bekanntmachung.
Der Bedarf von:
1 Entr. 30 Pfd. Stearinkerzen,
10 dto. „ weißer Kernſeife,
58 dto.
„ erhſtalliſirte Soda,
für die Zeit vom 1. April 1879 bis
da=
hin 1880 ſoll im Wege der öffentlichen
Submiſſion vergeben werden.
Geeignete Unternehmer werden erſucht,
verſiegelte portofreie Offerten bis zu dem
auf Donnerſtag den 20. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Büreau auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt — Reſtaura
tionsgebäude - angeſetzten Termin,
wo=
ſelbſt auch die Bedingungen von Morgens
8 bis Nachmittags 4 Uhr, ausliegen und
vor dem Termin zu unterzeichnen ſind,
einreichen
Arlillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 8. Februar 1879.
19) Großh. Garniſon=Verwaltung.
Pappel=Stammholz=
Verſteigerung.
(Goddelau.) Dienstag den 18. d. M.
Vormittags 11 Uhr, werden in den
Ge=
meinde=Anlagen an der Sandbach: 24
Pap=
pel=Bau= und Werkholzſtämme von 10-18
M. Länge und 40-57 Em. Durchmeſſer,
5167 Cbm. enth., an Ort und Stelle
meiſtbietend verſteigt.
Goddelau, am 11 Februar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Goddelau.
1198)
Heil.
Feilgebotenet.
Engl. Bisquiſs
von Huntley E Palmers, als:
dem, Hienae, Albert Mxed,
Ha-
poleon, Cracknell & Igyer,
direkt von der Fabrik in Reading bezogen,
empfiehlt in fortwährend friſcher Waare
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
1119)
Aechtes Prol. Justus V. Liebig's Baokmehl
zum Kreppelbacken beſonders geeignet.
1199)
Schulſtraße.
G. P. Poth, Bleichſtraße.
Jul. Röhler, Ernſt=Ludwigſtraße.
Fuddingpulver
in jeder Zuſammenſetzung empfehlen
A. Möhler Nachf. G. Böhme, Fr. Pröscher, Kirchſtraße.
H. Bäumer, Promenade.
Angust Harburg, Beſſuugen.
Prima getr.
Campignons.
friſch eingetroffen.
Carl
Watzinger,
Louiſenplatz 4. Wiener Presshefe,
Pumpernickel.
Frische ital. Eier
ſempfiehlt
Im. Hensel,
1201)
Ernſt=Ludw gſtraße 23. 8
„ Veilchenſträußchen
ſchon von 10 Pfg. an, Bouquets in allen
Formen billigſt empfiehlt
Kr Neuss,
Handelsgärtner, Marktpaſſage.
Englsone E8l8.
Pale Ale von Bass & Co.,
Porter, Extra Stoud ſondon
von Barelay & Co.
ſempfiehlt
Wilb. Sebadle,
Eliſabethenſtraße 25.
1124) Hehl.
Poinstonhaiserauszug Nr. 00
von unübertrefflich feinſter Backart
per ½ Kilo 28 pf.
Würtomborger Nr. 0
per ½ Kilo 23 pf.
I. Schwoineschmah.
von garantirt reiner u. beſter Qual.
per ¼ Kilo 48 pf.
In Quantitäten billiger
ſempfiehlt
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24.
1202 GGlOuU- Abutb
erlaſſe von heute ab zu herabgeſetztem
Preis in bekannter Waare:
Hellerlinſen, per¼ Kilo 18 pf.
Victorigerbſeu „
20 „
Ungar. Perlbobnen,
18 „
Grüne franz. Erbſen 28,
mpfiehlt
Philipp Neber,
Carlsſtraße 24.
1200)
73
[ ← ][ ][ → ]1116) Da die von mir hier eingeführten
englischen Eilberschmuatgegenslände
50 grossen Beikall gefunden haben, theile ich hierdurch ergebenst mit, dass ich
Hochachtungsvoll
dieselben nun in grosser Auswahl auf Lager halte.
Ph-Woldra, HofJuwelier,
Ludwigstrasso 16.
MitrailleBrenner
große, per Stück M. 5. 50 empfiehlt beſtens
Or. NVombold. zr.
1205) Spenglermeiſter, Beſſungen.
Galatöl
ff. kaltgeſchlagenes Mohnöl garantirt rein
empfiehlt
Am Henſel,
Ernſt=Ludwigſtraße 23.
Franz. Welſch=Hahnen und
Hühner, Capaunen,
Poular=
den u. Hahnen in ſchönſter Waare
billigſt
bei H. Röhrich,
Geflügelhof.
1207)
Die berühmte franzöfiſche
Wichſe,
von A. Jaquot &E Co. in Paris
em=
pfiehlt in Blechbüchſen 4, 8, 12, 15
und 20 Pfg.
Carl WVatzinger,
Louiſenplatz 4.
830)
1208) Louiſenſtraße 30 parterre ein
möbl. Zimmer ſofort beziehbar.
Vermiſchte Nachrichten.
Spocialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
6534
Erfolge.
1161) Ein junges, alleinſtehendes
Frauenzimmer, welches ſich allen häusl.
Arbeiten unterzieht, ſucht Beſchäftigung.
Näheres Feldbergſtraße Nr. 28.
1172) ½ Antheil an einem
ſchö=
nen Fauteuil=Platz bis Ende der
Sai=
ſon abzugeben.
Landwehrſtraße 11, 2. Stock.
1209) Ein junger Mann wünſcht ſeine
f1. ie Zeit durch Vorleſen bei einem älteren
Herrn auszufüllen. Zu erfr. in der Exped.
1210)
Vereinigte Gesellschaft.
Montag den 24. F e b r u a r 1879,
Abends 8 Uhr:
BOII.
Die Maskenzeichen, welche die maskirten Mitglieder zum Eintritt berechtigen
und ſichtbar zu tragen ſind, werden nur auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern
der Mitglieder Samstag den 22. Februar, Nachmittags von 2-5 Uhr, in dem
Geſellſchaftshauſe ausgegeben.
Die Karten mit Maskenzeichen zum Beſuch des Balls für fremde Herren,
ſo=
wie die Karten auf die Gallerien, welche jedoch nur für die Perſon gültig ſind, auf
deren Namen ſie lauten, werden nur auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern
der zur Einführung berechtigten Mitglieder (88 10, 13 und 16 der Statuten)
Mon=
tag den 24. Februar, Nachmittags von 3-5 Uhr (Gallerie=Karten in beſchränkter
Zahl), in dem Geſellſchaftslokale ausgegeben. Das obere Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 14. Februar 1879.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.
11o0S0
d. Ludwigshafener Kirchenbau=Lotterie
2 M. ſind in der Exped. d. VI.
zu haben.
1211) Ein Dampfkeſſel Heizer geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
2
Dachshündin
reinſter Race, entweder ſchwarz mit braun,
od. ganz hellgelb (ohne weiße Flecken) zu kaufen
geſucht. 20 Weſtendſtraße Frankfurt a. M.
½
Laden geſucht
„
in frequenter Lage der Stadt. Offerten
mit Angabe des Miethpreiſes unter HH 1175
an die Exp. d. Bl. erbeten.
Geſchäftskauf.
Ein gangbares kl. Kurz=,
Specerei=
oder Cigarren=Geſchäft zu kaufen
ge=
ſucht. Offerten unter Chiffte 15 an die
Exped. d. Bl.
Formſtecher.
Einige tüchtige Meſſingarbeiter finden
dauernde gutbezahlte Arbeit.
Bergedorf bei Hamburg.
D. Hayn.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 14. Februar.
6. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Ein Sommernachtstraum.
Phantaſtiſches Luſtſpiel in 4 Abtheilungen von
Shakespeare. Muſik von Mendelsſohn=Barholdy.
Perſonen:
Herr Wünzer.
Theſeus, Fürſt zu Athen.
Egens, Vater der Hermia . Hr. Ziehmann.
Lyſander V Liebhaber der, Herr Wisthaler.
Demetrius:
Hermia
Herr Edward.
Philoſtrat, Aufſeher der
Luſt=
barkeiten am Hofe des
Theſeus.
Hr. Schimmer.
Squenz, der Zimmermann . Herr Werner.
Schnock, der Schreiner
ettel, der Weber
1.
Flaut, der Bälgenflicker
Schnauz, der Keſſelflicker.
Schlucker, der Schneider
Hippolyta, Königin der
Ama=
zonen, mit Theſeus verlobt Frl. Berl.
Hermia, Tochter des Egeus,
in Lyſander verliebt.
Helene, in Demetrius verliebt FrReubke=Beilhae
Oberon, König der Elfen
Titania, Königin der Elfen . Frl. Schütty.
Puck, oder Robin Gutgeſell,
ein Elfe.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag 16. Februar.
7. Vorſtellung in der 6. AbonnementsAbthelung.
Der Freiſchütz.
Romantiſche Oper in 3 Aufzügen von C. M. v.
Weber.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Sonntagspreiſe.
Hr. Leib.
Hr. Butterweck.
Herr Franke.
Herr Nötel.
Herr Mendel.
Frl. Ethel.
Herr Knispel.
Fr. Haſem=Kläger
R. 32
265
M
Frire
Herrenloſe Gegenſtände. ½
Im Laufe des Jahres 1878 wurden im Bereiche „4
zunſerer Bahn eine Anzahl herrenloſer Gegenſtände auf=P
4
Me
Esgefunden, deren Verzeichniß bei unſern Stations=Vor=
EAz-
ſtehern zu Frankfurt, Darmſtadt und Heidelberg zur Einſichtvahme aufliegt. Etwaige
Eigenthumsanſprüche hieran wollen binnen 3 Monaten vorgebracht werden, indem nach
Ablauf dieſer Friſt die nicht reklamirten Gegenſtände zu Gunſten des Unterſtützungs=
Fonds der Bahn verwerthet werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1879.
1213)
Direction der Main=Neckar=Vahn.
1214) Ein noch junger Mann, Vater
von 3 Kindern, der ſ. B. die Berechtigung
zum Einjährigen erworben hat und der ſich
in ſehr bedrängten Verhältniſſen befindet,
ſucht Arbeit irgend welcher Art, um ſeine
Familie erhalten zu können. Nüh in d. Exp.
5
Samstag
epelſuppe Sonntag
und
den
15. u. 16. Februar, wobei ein
ausgezeich=
neter Mettenheimer per Schoppen 30 pfg.
verzapft wird.
Hermann Wilke.
2 Todes=Anzeige.
S)
Freunden, Verwandten und Bekannten
widmen wir ſtatt beſonderer Anzeige die
Trauernachricht von dem Ableben unſerer
unvergeßlichen Tochter Eliſe in noch nicht
vollendetem 14. Lebensjahre, mit der Bitte
um ſtille Theilnahme.
Die trauernde Familie:
Joh. Chr. Weidner u. Frau,
Pedell an der Realſchule.
Die Beerdigung findet Samstag
Nach=
mittag 3 Uhr ſtatt.
1194) Clavier=Unterricht
wird zu ſehr billigem Preiſe Anfängerinnen
ſertheilt. Näheres bei der Exp. d. Bl.
Aufruf
zur Gründung einer Alice=Stiftung zur Unterſtützung
der ſämmtlichen von Ihrer Königlichen Hoheit der
höchſtſeligen Großherzogin Alice von Heſſen gegründeten
gemeinnützigen Anſtalten und Vereine.
Ein unermeßlicher Verluſt hat unſer Land betroffen: Die
Großher=
zogin Alice, faſt zwei Jahrzehnte lang die unermüdliche, thatkräftige und
hingebende Freundin aller Beſtrebungen zur Linderung der Armuth und
Noth, zur Hülfe in Krankheit und Krankheitsgefahr, zur Hebung der
Er=
werbsfähigkeit und des Wohlſtandes der Bevölkerung iſt nicht mehr,
Jeder der Nachrufe, die dem Gedächtniß der Hohen Vollendeten galten.
ſchloß mit einem Gelübde, daß Ihre Werke unter uns fortleben ſollen,
ſa daß es eine heilige Verpflichtung des Landes ſei, welches Sie die Seine
nennen durfte, für die Erhaltung der ſämmtlichen von Ihr gegründeten
gemeinnützigen Stiftungen und Vereine einzutreten. Kein würdigeres
Denkmal, keins, das mehr im Sinn und Geiſt der Verklärten gedacht
wäre, können wir Ihr errichten, als mit der Fürſorge für die Fortdauer
und Fortentwicklung der Anſtalten, die Ihr ſchöpferiſcher Geiſt unſerem
Lande geſchenkt hat. Wird es auch niemals gelingen, die unberechenbar
große Forderung zu erſetzen, welche in der perſönlichen Theilnahme der
Hohen Frau an den Berathungen und Entſchließungen Ihrer Vereine
lag, ſo ſteht es doch in unſerer Macht, die ſo lebensfähigen Inſtitute
wenigſtens finanziell zu ſichern und der von der Hohen Verſtorbenen
be=
abſichtigten Entwicklung zuzuſühren. Wir nennen hierunter den Alice=
Frauen=Verein für Krankenpflege mit der Heilanſtalt in der Mauerſtraße
zu Darmſtadt, dabei eine Abtheilung für Waiſenpflege, den Alice=Verein
für Frauenbilbdung und Erwerb mit der Bildungs=Anſtalt für
Handar=
beitslehrerinnen in Heſſen undlder Induſtrieſchule für erwachſene Mädchen
aus allen Ständen, die Alice=Anſtalt für Jdioten u. a. Alle dieſe
An=
ſtalten dienen dem Wohle des ganzen Landes und wurden von der
ver=
ewigten Fürſtin mit gleicher Liebe gepflegt und gefördert. Mögen ſich
darum Alle, denen an einem wurdigen Gedächtniß der Höchſtſeligen
Großherzogin Alice im Heſſenlande gelegen iſt, die Hände
rei=
chen zur Begründung einer Alice=Stiftung, welche die Aufgabe
haben wird: ſämmtliche von der Höchſtſeligen Großherzogin in's Leben
gerufenen und geleiteten gemeinnützigen Anſtalten nach Kräften und nach
Maßgabe ihres Bedürfniſſes pekuniär zu unterſtützen. Bereits iſt in
engliſchen Blättern ein Aufruf erſchienen, der die engliſche Nation zu
Beiſteuern zum gleichen Zwecke auffordert, und wir durfen bei unſeren
Landsleuten ſicherlich auf einen ähnlich günſtigen Erfolg hoffen, wie er
dort außer Zweifel iſt. Auch an anderen Orten Deutſchlands, wo man
das hochherzige Walten der Vollendeten gekannt, rechnen wir auf ein
dankbar willkommen geheißenes Gehör für unſere Bitte. Demnach
for=
dern wir alle Landsleute, insbeſondere auch die Herren Bürgermeiſter,
Orts= und Gemeinde=Vorſtände, Geiſtlichen, Leiter und Mitglieder
ge=
meinnüthziger Vereine, nicht zum Geringſten die Frauenwelt dazu auf,
ſich den Sammlungen für die Alice=Stiftung zu unterziehen, und
zu dieſem Zwecke im ganzen Lande Comites zu bilden, die mit dem
pro=
viſoriſchen Comite in Verbindung treten, und demnächſt durch ihre
Dele=
girten an der Feſtſetzung der Statuten und definitiven Begründung der
Stiftung ſich betheiligen. Im Augenblick handelt es ſich um ſofortige
Jnangriffnahme der Sammiung an einmaligen (Kapital=) oder
jährli=
chen Beiträgen. Alle Beiträge fließen in den Geſammtfonds der Alice=
Stiftung, doch ſteht es den Gebern frei, bei der Zeichnung ihren Beitrag
einer einzelnen der Alice=Anſtalten zuzuwenden. Auch die kleinſte Gabe
wird dankbar willkommen geheißen. Die paſſendſte Weiſe, um die
Samm=
lungen in's Werk zu ſetzen, muß je nach den Ortsverhältniſſen gefunden
werden, und hoffen wir von der preigebigkeit Aller, denen das
Gedächt=
niß der Höchſtſeligen Großherzogin am Herzen liegt, einen reichen
Er=
folg. Comites, die ſich zu dieſem Zwecke bilden, wollen ſich gütigſt mit
dem unterzeichneten Vorſitzenden des proviſoriſchen Comites in's Benehmen
ſetzen, um ſo die definitive Organiſation vorzubereiten.
Darmſtadt im Januar 1879.
Dr. Goldmann, Oberconſiſtorial=Präſident.
Kreis Darmſtadt. Darmſtadt: G. Bäſſel, Weißbindermeiſter. Becker,
Geheimer Kabinetsrath. Becker, Oberſchulrath. A. Becker,
Schuhmacher=
meiſter. Bender, Hofprediger. P. Berbenich. Bergſträßer. Berntheiſel.
Blumenthal, Commercienrath.
H. Bodenheimer. Buſch, Baurath.
Diefenbach=Römer. Carl Diehl, Bierbrauer. Fr. Eichberg. Dr.
Eiſen=
huth, Rector. D. Ewald. Fink, Miniſterialrath. Finger,
Miniſterial=
rath.
Dr. J. Fölſing. C. Frank, Hofpfläſterer. Ganß, Rentner.
C. Gaule, Generalagent. Gehbauer. Gerſchlauer. Greim, Oberſchul=
Habicht,
rath. Grünewald, Oberdomänenrath. Haas, Polizeirath.
Superintendent für Oberheſſen. Hallwachs, Miniſterialrath. Harres.
Hauſer, Domänenrath. Heinzerling, Hofgerichtsrath. F. Heißner. Heß,
Oberrechnungsrath. Guſtav Hickler. G. W. Hüter. Dr. Jäger,
Me=
dicinalrath.
Jäger, Oberſteuerreviſor. Dr. Jaup, Mintſterialrath.
Carl Kahlert, Kaufmann. Dr. med. Kaufmann. Knorr,
Miniſterial=
rath. Krug II., Hofgerichtsadvokat. Küchler, Provinzial=Director. Dr.
Küchler, Steuerrath. Dr. Landsberger, Landesrabbiner. W. Langenbach.
R. Lautz. H. Lehr. Lindeck, Finanzrath. Dr. Linß, Superintendent für
Starkenburg. Lorey, Realſchuldirector. Dr. Marr, Rabbiner. W. Merck.
Ohly. Oberbürgermeiſter. Pfnorr, Diaconus und Oberlehrer. Carl
Pretſch. E. v. Ricou, Hofgerichtsrath. Riedlinger. Dr. Max Rieger.
Roſenheim. Ruths, Hofzimmermeiſter. Ferd. Sander. Schäffer,
Pro=
feſſor an der techniſchen Hochſchule. G. Schuchmann, Hofmetzger. Dr.
Sell, Pfarrer. B. L. Trier, Hofmöbelhändler. Th. Voltz, Oberlehrer.
Wagner, Profeſſor an der techniſchen Hochſchule. Waitz. von Wedekind.
Welcker, Geh. Oberſteuerrath. Werner, Oberlehrer. Wernher, Major.
v. Weſterweller, Hofmarſchall. F. Wittich. O. Wolfskehl. Dr. Wulckow,
Director. - Beſſungen: Nohl, Bürgermeiſter. Keller, Commerzienrath.
Eberſtadt: Joſeph,
Ludwig Kolbe, Fabrikant. Krätzinger, Pfarrer.
Oberförſter. - Pfungſtadt: Schiemer, Bürgermeiſter. Büchner,
Reichs=
tagsabgeordneter. Müller, Dekan. Ulrich, Bierbrauereibeſitzer. Folgen
290 Unterſchriften aus den übrigen Kreiſen des Landes.
Vermiſchte Mitthellungen.
Darmſtadt, 14. Februar.
Die zweite Kammer genehmigte geſtern den Geſetzentwurf, das
Verfahren in Forſt= und Feldrügeſachen. Hervorzuheben dürfte
der Grundſatz ſein, daß „eine Erzwingung der Verbüßung der Strafe
durch Arbeit” nicht mehr ſtattfindet. Erſcheint der Verurtheilte auf die
zweite Aufforderung zur Vornahme ohne genügende Entſchuldigung nicht,
ſo iſt die Strafe, unbeſchadet des Rechts des Verurtheilten, die Strafe
durch Zahlung ganz oder theilweiſe zu erledigen, als Freiheitsſtrafe zu
vollziehen und zwar mit je ein Tag Haft für je eine Mark
verwirkte Strafe. — Sodann trat man in die Berathung des
Budgets im Reſſort des Finanzminiſteriums ein und handelte es ſich
zunächſt um eine ganze Reihe baulicher Herſtellungen. Der Neuanſtrich
des ehemaligen Bankgebäudes, jetzt Hauptſtaatskaſſe und der Münze
wurde abgelehnt; für Verputz der Weſtſeite des Collegiengebäudes nur
der Betrag von 1500 anſtatt 3800 Mk. verwilligt; dagegen 55000 Mk.
für laufende Unterhaltung unds größere Herſtellungen für das
Hofbau=
weſen als Pauſchſumme ausgeworfen und der Regierung überlaſſen,
hiermit die herantretenden Bedurfniſſe zu befriedigen.
Beſetzung des Reichsgerichts. Nach dem Antrag des
Juſtizausſchuſſes des Bundesrathes ſoll daſſelbe aus dem Präſidenten,
3 Senatspräſdenten, dem Ober=Reichsanwalt, 3 Reichsanwälten und
60 Räthen beſtehen und ſollen von letzteren 2 auf das Großherzogthum
Heſſen entfallen.
Das geſtern — Donnerstag - publicirte Erkenntniß des
Hof=
gerichts in der Anklageſache gegen Fabrikant R. De Bary von
Offen=
bach wegen Betrugs lautete bei Freiſprechung von verſchiedenen
Anklage=
punkten auf 2 Jahr 1 Monat Gefängniß unter Aufrechnung von 4
Mo=
naten Unterſuchungshaft, während das Bezirksſtrafgericht auf 3 Jahre
10 Monate Gefängniß und 1000 Mark Geldſtrafe erkannt hatte. Weiter
wurde verfügt, daß De Bary gegen Beſtellung einer Kaution von
10,000 Mark einſtweilen in Freiheit geſetzt werden kann.
266
N6
Stadtverordnetenverſammlung vom 13. Februar.
Der Oberbürgermeiſter eröffnete, daß S. K. H. der Großherzog die
Wahl des Herrn Riedlinger zum Beigeordneten beſtätigt und ſchritt
ſo=
dann zur Beeidigung und Einweiſung dieſes Herrn, wies zunächſt auf
die hohe Bedeutung und Wichtigkeit des ihm übertragenen bürgerlichen
Ehrenamts ſowie darauf hin, daß Herr Riedlinger ſich ſchon lange durch
treue und gewiſſenhafte Hingebung für die Angelegenheiten der Stadt
ausgezeichnet, weßhalb ihm die ganze Bürgermeiſterei und die ſtädtiſche
Verwaltung mit unbeſchränktem Vertrauen entgegen komme. Er werde
fin=
den, daß ſein neues Amt kein auf Roſen gebettetes ſei u. man ſelbſt bei der
peinlichſten Gewiſſenhaftigkeit vielfachen ungerechtfertigten Anſchuldigungen
begegne, wodurch ſich aber der rechtſchaffene Mann nicht beirren laſſen
könne. — Nach ſtattgehabter Eidesleiſtung dankte Herr Riedlinger für
das ihm bewieſe ne Vertrauen. und bat die Verſammlung um Unter
ſtützung in ſeinem neuen Amt. — Der Oberbürgermeiſter zeigte alsdann
den Budgetentwurf an und betonte die ſchweren Opfer, welche das
Ge=
ſetz über den Unterſtützungswohnſitz der Stadt auferlege und wie ſchwer
es gefallen das Gleichgewicht ohne Steuererhöhung herzuſtellen. -
Ber=
benich interpellirte über den Stand der Waſſerangelegenheit, worauf der
Oberbürgermeiſter eingehend mittheilt, daß Herr Thieme von München
vor der Waſſercommiſſion ſeine Anſicht dahin entwickelt, daß die jetzige
Brunnenanlage weit ungünſtiger, wie im Eichwäldchen ſei, daß die
Brun=
nenanlage auf einem falſchen Princip beruhe, da die Waſſerergiebigkeit
nicht von der Größe der Grundfläche des Brunnens abhänge, daß
ſich die Anlage einer größeren Anzahl kleinerer Brunnen empfohlen haben
wurde. Darüber, wie jetzt zu helfen ſei, habe ſich Hr. Thieme nicht
aus=
geſprochen, wohl aber von der Anlage von Sammelkanälen entſchieden
abgerathen, ebenſo Baurath Höhner in Gotha, der ſich gewundert, daß
man eine ſo erprobte Stelle wie die im Eichwäldchen verlaſſen. An der
jetzigen Anlage könne man nur mittels ſchwerer Koſten, durch
Anlage von 7 Brunnen eine hinreichende Waſſermenge gewinnen.
Angeſichts dieſer Sachlage könne er, der Oberbürgermeiſter, an den
Er=
folg weiterer Experimente mit Sammelkanälen nicht glauben und habe
bereits an den Rückzug denken müſſen und den Blick dahin gerichtet,
wo man im Herbſt 1877 geſtanden. Er ſei nämlich mit der Firma Aird
u. Comp. in Berlin in Verhandlung getreten und hoffe demnächſt eine
Propoſition dieſer Firma vorlegen zu können, wonach zu dem
Eichwäld=
chen zurückgekehrt und dort mit den bereits bewilligten Mitteln ein
Waſſerwerk errichtet werde. - Berbenich conſtatirte noch, daß das
Fun=
dament einer Waſſerverſorgung, eine topographiſche Karte über die
Strö=
mung des Grundwaſſers der Umgegend, mangele. Dr. Eigenbrodt
ver=
trat die Anſicht, daß genügende Vorarbeiten vorliegen und erklärte, daß
die Waſſercommiſſion bis jetzt das Verlaſſen des gegenwärtigen Platzes
nicht beſchloſſen. Ritſert frug, warum in der Nähe des Griesheimer
Brunnens noch gebohrt würde, was keinen Erfolg haben könne und
em=
pfahl Bohrungen im Arheilger Feld. Hauſer war der Anſicht, daß die
Stadtverordneten keine Schuld treffe, worauf der Oberbürgermeiſter
ausführte, daß man im Herbſt 1877 während ſeiner ſchweren Krankheit
die Sache übereilt und ſo in die jetzigen Bahnen gelenkl. Dr.
Eigen=
brodt beſtritt, daß die Sache damals übereilt worden, Herrn Lueger ſei
eben ein Unglück paſſirt, was anderen Technikern ſchon vorgekommen
und warnte wiederholt, das Kind mit dem Bad auszuſchütten.
Dem=
gegenüber behauptete Ritſert, daß allerdings eine Ueberrumpelung
ſtatt=
gefunden. — Nach längerer Debatte, in der man mehrfach die Anſicht
ausſprach, daß alle Betheiligten gefehlt, nahm man den Antrag des
Bei=
geordneten Riedlinger, nunmehr im Arheilger Feld Bohrungen
vorzu=
nehmen, faſt einſtimmig an. - In den Schulvorſtand der Mittelſchule
wurde Hr. Diehl 1. als Mitglied entſendet, auf Antrag der
Finanzcom=
miſſion die Miethe für Schau=, Schieß= und Zuckerwaarenbuden um
5 pCt., alſo auf 1 Mark 50 Pfg. erhöht, bezüglich der Plätze für
Car=
rouſſele deren öffentliche Verſteigerung reſp. Vergebung aus freier Hand
beſchloſſen. — Die Petition von 49 Hausfrauen um gnädige Erlaubniß
zum Wäſchetrocknen auf den Speicherräumen der Stadtkirche, die mit
dem Mangel an Trockenplätzen motivirt wird, war von günſtigem
Er=
folg gekrönt, zumal nach der beſtehenden Einrichtung ein Nachtheil für
das Gebäude nicht zu befürchten ſteht. Der Beſchluß ging dahin,
betref=
fende Räume dem Stadtthürmer für fraglichen Zweck wieder zu
über=
laſſen.
Eine Vorſtellung des Herrn Maurermeiſters F. Mahr und
Genoſſen in der Heinheimerſtraße ausnahmsweiſe von der Anlegung
von Vorgärtchen abſehen zu wollen, reſp. eine deßfallſige
Abän=
derung des Stadtbauplans zu befürworten, wurde nach längerer
Verhandlung mit vierzehn gegen zwölf Stimmen abgelehnt. — Das
im ſtädtiſchen Armenhaus ſitzende Holz ſoll bei dem „deutſchen
Phönir=
gegen eine Prämie von 1½ pro Mille verſichert werden.
Da die
Brunnenſtube auf der Seiterswieſe eingeſtürzt iſt, wurde für deren
Her=
ſtellung ein Kredit von 1500 M. ausgeworfen.-Die Holzverſteigerungen
der letzten Tage blieben um etwa 10 pCt. unter dem Tarif, wurden
je=
doch genehmigt.
Hiſtoriſcher Verein. Mittwoch den 12. Februar. Monats=
Verſammlung der Darmſtädter Mitglieder. Profeſſor Dr. Georg
Zim=
mermann ſprach über Sophie de la Roche, jene einſt beruhmte
Schriftſtellerin, die mit Wieland, Friedrich Heinrich Jacobi, Göthe, Merck
und anderen Häuptern unſerer claſſiſchen Literaturperiode in
freund=
ſchaftlichen Beziehungen ſtand, nach vielen Seiten anregend, bildend und
veredelnd wirkte, ſich als „die gute Mutter von Deutſchlands Töchtern”
wie man ſie zu nennen pflegte, um die Erziehung der weiblichen Jugend
bedeutende Verdienſte erwarb und durch ihren Ajährigen Aufenthalt in
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
32
Offenbach unſer ſpezielles Intereſſe beanſprucht. Sophie de la Roche,
geboren 1731 in der kleinen ſchwäbiſchen Reichsſtadt Kaufbeuren, war
die Tochter des ausgezeichneten Arztes und Gelehrten Georg Friedrich
Gutermann, Edeln von Gutershofen, der ſpäter nach Augsburg
über=
ſiedelte. Ihr frühzeitiges Verlöbniß mit dem Arzt und Humaniſten
Lo=
dovico Bianconi nahm einen tragiſchen Ausgang. Ihrem zweiten
Bräu=
tigam, Chriſtoph Martin Wieland, dem in der Folge berühmt
gewor=
denen Dichter, entſagte ſie unter dem Drucke feindlicher
Lebensverhält=
niſſe und reichte im Jahr 1753 dem kurmainziſchen Hofrathe Georg
Michael Frank von La Roche die Hand zum ehelichen Bunde. Sie zog
mit ihm nach Mainz, hierauf nach Warthauſen, wo ſie mit dem in
Biberach angeſtellten Jugendfreunde Wieland den lebhafteſten geiſtigen
Verkehr unterhielt, ſpäter nach Bönigheim, wo ſie ihr erſtes und
be=
rühmteſtes Werk, den Roman: „Geſchichte des Fräuleins von Sternheim!
verfaßte. 1771 trat La Roche als wirklicher Geheimerath in kurtrier'ſche
Dienſte und ſiedelte mit ſeiner Familie nach Thal Ehrenbreitſtein bei
Coblenz über. Im Frühlinge 1772 machte Sophie in Frankfurt die
per=
ſönliche Bekanntſchaſt Göthe's und Mercks. Dieſer begleitete ſie nach
Darmſtadt, wo ſie mit Herders Braut, Karoline Flachsland, der
Schwä=
gerin des Geheimeraths Heſſe, zuſammentraf. Im September deſſelben
Jahres beſuchten Göthe und Merck den Congreß von Schöngeiſtern, den
Sophie in Ehrenbreitſtein um ſich verſammelte, und von dem Göthe in
„Wahrheit und Dichtungs eine ſo anziehende Schilderung entworfen hat.
Im Herbſte 1780 erhielt La Roche, in Folge einer gegen ihn geſponnenen
Intrigue des Ultramontanismus, in Ungnade ſeinen Abſchied. Er zog
mit den Seinigen nach Speier und Mannheim, 1786 verlegte er den
häuslichen Heerd nach Offenbach, wo er nach 2 Jahren ſtarb. Sophie
bewahrte für unſeren berühmten Darmſtädter Landsmann Johann
Hein=
rich Merck ein Gefühl treuer, unauslöſchlicher Freundſchaft und war
Gegenſtand ſeiner wärmſten Verehrung. Noch 3 Monate vor ſeinem
tragiſchen Ausgange warf eine Zuſammenkunft mit der edeln,
liebens=
würdigen Frau einen milden Lichtſtrahl in ſein von düſteren Wolken
umzogenes Gemüth. Das Großherzogliche Archiv bewahrt eine Petition
Sophiens an den Landgrafen Ludwig 1X. um die Anſtellung eines ihrer
Söhne in heſſiſchen Dienſten und den darauf erfolgten gnädigen Beſcheid.
Sophie ſtand in lebhaftem Verkehre mit Homburg, wo der
Regierungs=
direktor Buri mit der Begeiſterung eines Petrarca die bejahrte, aber immer
noch ſchöne Frau beſang. Der Homburger Stadtbibliothek ſchenkte ſie
einige von ihren Werken, die in den Beſitz der hieſigen Großherzoglichen
Kabinetsbibliothek übergegangen ſind. In Offenbach ſtarb Sophie am
18. Februar 1807; ihre Gebeine ruhen auf dem Friedhofe des
benach=
barten Dorfes Bürgeln.
Landgerichts=Aſſeſſor Amendt, der ſich ſeither in der Landes=
Irrenanſtalt zu Heppenheim zur Beobachtung ſeines geiſtigen Zuſtandes
befand, iſt wieder nach Langen zurückgekehrt. Dem ärztlichen Gutachten
wird, bei dem Aufſehen das der traurige Fall in den weiteſten Kreiſen
erregte, mit Spannung entgegen geſehen.
Worms, 12. Februar. In heutiger außerordentlicher
Polizeige=
gerichtsſitzung wurden in Sachen der Großh. Oberſteuerdirection zu
Darmſtadt gegen die Heſſ. Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft
acht Urtheile verkündigt, wonach in acht Fällen die Bahn als
Trans=
portant beſtraft wurde, weil ſie Branntwein, beziehungsweiſe Alkohol,
der von Ludwigshafen in heſſiſches Gebiet eingeführt worden war, weiter
beförderte, ohne dieſe ſteuerpflichtigen Flüſſigkeiten zur Beſteuerung hier
anzumelden. Die Ludwigsbahn wurde an Strafen, verfallene Steuern,
Werthserſatz ꝛc. in einen Geſammtbetrag von 7170 M. 67 Pf.
verur=
theilt. Die Defraudationen datiren bis zu drei Jahren zurück. Es ſind
beziehungsweiſe werden noch eine Reihe von gleichen Fällen hier
an=
hängig, für welche die heutigen Entſcheidungen wohl daſſelbe Reſultat
ergeben werden. Ob die Ludwigsbahn ſich bei dem heutigen Spruch
be=
gnügen wird oder ob gar das Reichsgericht das letzte Wort in dieſer
Defraudationsgeſchichte ſprechen wird, bleibt dahingeſtellt.
(W. B.)
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 2. bis 8.
Feb=
ruar verſtarben in Mainz mit Caſtel 36, in Darmſtadt mit
Beſ=
ungen 21, in Offenbach 12, in Worms 78 und in Gießen 10
Per=
ſonen. Hiervon verſtarben an Scharlach 2 (1 in Darmſtadt, 1 in
Gießen), an Diphteritis 8 (4 in Mainz), 3 in Darmſtadt, 1 in
Offen=
bach), an Keuchhuſten 1 (in Darmſtadt), an Unterleibstyphus 1 (in
Mainz), an Ruhr 1 (in Gießen), an Diarrhöe und Brechdurchfall 6
(3 in Mainz, 2 in Darmſtadt, 1 in Offenbach), an
Wochenbettkrank=
heiten 1 (in Mainz), an Lungenſchwindſucht 19 (7 in Mainz, 3 in
Darm=
ſtadt, 3 in Offenbach, 2 in Worms, 4 in Gießen), an entzündl.
Krank=
heiten der Athmungsorgane 10 (2 in Mainz, 1 in Darmſtadt, 4 in
Offen=
bach, 2 in Worms, 1 in Gießen), an Schlagfluß 3 (1 in Mainz, 2 in
Darmſtadt), durch gewaltſamen Tod 2 (in Mainz).
Berichtigung. In dem geſtrigen Theaterreferate über die
Vorſtellung von „Auf eignen Füßen” iſt am Schluſſe Zeile 5 von unten
zu leſen Urbehaglichkeit ſtatt Unbehaglichkeit.
Polizei=Vericht.
Verhaftet 15 Perſonen, worunter ein Frauenzimmer. Aus einer
Werkſtätte in der Mühlſtraße wurde ein Ueberzieher von rehbraunem
Tuch entwendet. Einem Schloſſer in der Grafenſtraße wurde verſchiedenes
Handwerkszeug geſtohlen.