Darmstädter Tagblatt 1879


06. Februar 1879

[  ][ ]

SLIvUhVoI
(Frag= und Anzeigeßkatt.)

Abonnementspreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incdl. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerate
werden angenommem inDaemſtadt
von der Expedition, Rheinftr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annoneen= Expe=
ditionen
.

142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
4619
Donuerstag den s. Februar.
78 26.

Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 2.
Verordnung, betr. Beſchränkungen der Einfuhr aus Rußland.

960) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an den Nachlaß der verlebten Johannes
Gimbel Eheleute von Arheilgen ſind binnen
14 Tagen bei Vermeidung der Nichtberück=
ſichtigung
bei Regulirung der Nachlaßver=
hältniſſe
bei unterzeichnetem Gerichte anzu=
melden
.
Darmſtadt, den 31. Januar 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bauer,
Gutfleiſch,
Landgerichts=Aſſeſſor.
Landrichter.
961)
Bekanntmachung.
Dienſtag den 11. Februar l. J.,
Vormittags 10 Uhr, werden in der Sache/
Vermögensrequlirung zwiſchen Jacob Wie=
mer
1 Wittwe von Arheilgen und ihren
Kindern circa 14000 M. Ackerkaufſchillinge
bei dem unterzeichneten Gerichte verſteigert
werden.
Darmſtadt, 29. Januar 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Arnold,
Landrichter.
Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Ein ausgemuſterter, ſehr leichter vier=
ſitziger
Perſonenpoſtwagen wird Mon=
tag
den 17. d. M. Vormittags 11½ Uhr
in dem hieſigen Poſthofe an den Meiſt=
bietenden
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1879.
Kaiſerliches Poſtamt I.
969)
Pfaltz.
Bekanntmachung.
Die geſtern abgehaltenen Holzverſteigerunger
ſind genehmigt und werden die Steigerer
erſucht, die Abfuhrſcheine binnen 8 Tagen/
in Empfang zu nehmen. Erſter Fahrtag:
Freitag den 7. Februar.
Darmſtadt, den 4. Februar 1879.
Der Rechner der Großherzoglichen Landes=
Waiſen=Anſtalt.
928)
Wagner.

Bekanntmachung.
In der Turnhalle der Turngemeinde,
Woogsplatz Nr. 5, kommen am 10., 11.
und 12. Februar l. J., Vormittags
9 Uhr, nachfolgende Holzſortimente aus
dem ſtädt. Oberwald zur Verſteigerung:
Montag den 10.:
1225 Rmtr. Buchen=Scheitholz.
Dienſtag den 11.:
8 Rmtr. Birken=Scheitholz,

102 Eichen= 15 Linden=
508 Buchen=Knüppel, 39 Eichen= 4 Linden= 306 Buchen=Stockholz, 77 Eichen= 15 Nadel=

Mittwoch den 12.:

11940 Stück Buchen=Wellen,
440 Eichen=
620 Nadel=
140 Weichlaub=Wellen.
Ferner:
Donnerſtag den 13. Vormittags
19 Uhr,
im ſtädtiſchen Oberwald an Ort und Stelle.
Zuſammenkunft an der Stadtförſter=
wohnung
:
95 St. Eichen=Stamme von 81,87 Chm.,
87 Fichten=
3943
4 Eichen=Derbſtangen v. 040
103 Fichten=
2057
Sämmtliches Holz iſt von vorzüglicher
Qualität, lagert an der Dieburger=Straße,
zunächſt den Hirſchköpfen.
Unter den Eichſtämmen ſind mehrere
von 4 bis 10 Cbm. Inhalt.
Darmſtadt, den 5. Februar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler,
Beigeordneter.
963)

Bekanntmachung.
Mittwoch den 12. d. Mts., des Vor=
mittags
10 Uhr, werden in der Grafen=
ſtraße
Nr. 1 ein Pferd, ein Wagen gegen
baare Zahlung öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 3. Februar 1879.
900)
Nanmann.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 12. Februar l. J.,
Vormittags 11 Uhr, ſoll auf dem hieſigen
Nathhauſe ein zur ferneren Zucht untaug=
lich
gewordener, ſchwerer, gut gehaltener
Faſſelochſe öffentlich meiſtbietend verſteigt
werden.
Ober=Ramſtadt, am 4. Februar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=
Ramſtadt.
964)
Breitwieſer.

Feilgebotenes.
Türkische Lmetschen,
Bordeauz-Pflaumen,
Ausgesteinte zwetschen,
Span. Brünellen,
Nal. dto.
Hirabellen & Eirschen,
Lepfelschnitzen,
Franz. Aepiel &
Zuckerbirnchén
ſempfiehlt in vorzüglicher Waare
Carl Watzinger,
382)
Louiſenplatz 4.
Ruhrkohlen
prima Qualität zu den billigſten Preiſen.
G. Stammler,
Waldſtraße 17.
59

l-

[ ][  ][ ]

Ausverhauf wegen Geſchäfls=Aufgabe.
Wegen Wegzug von hier verkaufe ich mein Manuſactur-Waaren-Jager vollſtändig aus. Das=
ſelbe
bietet bei reicher Auswahl und guten Qualitäten Gelegenheit zu den vortheilhafteſten Ein=
käufen
und ſehe ich recht zahlreichem Beſuche entgegen.

905)

F. W. Rabeuau.

Gravalten,

in allen Façons
von
M. o50. - M. 5.
Hragon A Mlandhetto.
Hanchelten-
und
Hemdenknöpſe.

Hosenträger
von
M. 1. 50. - M. 5.

41)

816)

J. G. Kauert
&E;
Söhnd.

Stets das Neueſte
preiswürdigen Qualitäten
Feſte Preiſe=

5 pCt. Sconto bei
Baarzahlung.

Unterkleider
von
Schmelzer ſesund.
heitsCrép
und
Fllet=Jacken
von
Metz in Freiburg.
Unterhosen
nach Maaß.

Feinster Berger,
Hedieival-Lebertran
loos vorgewogen
ſowie in ½ und ½⁄ Flaſchen empfiehlt
G. P. Potk,
Bleichſtraße.
46)
Hasken=Costume.
Neue ſowie gebrauchte, für
Damen und Herren, leihweiſe bei
C. Bedrioh,
965)
Stiftſtraße 40.

Ah GGOIDN

in den geſchmackvollſten beſten Façons ſind
iu allen Nummern u. reicher Auswahl einge=
troffen
. Hichberg's Nachfolger
Großherzoglicher Hof=Lieferant.

1)

Mens Mueki.

Die Neuheiten in den waſchächten, bedruckten Stoffen für
Bettüberzüge, Vorhänge u. ſ. w.
ſind in großer Auswahl eingetroffen.
E- Bei Baarzahlung
P. Verbenich,
5 pCt. Sconto.
Ludwigſtraße 17.

1. Qual.

60 Pfg. per ½ Kilo.
Neuſtädter,
8 kl. Ochſengaſſe 8.
783a)

4umm
Gchreibpult,
zum Sitzen und Stehendſchreiben, ſowie
mehrere Kleiderſchränke zu verkaufen.
Eliſabethenſtraße 64.

Erſte Auszeichnungen
in Paris, Ulm, Wien &E Philadelphia.
Löfuuds
Vp).
ohle Halz h waale,
reimes concentrirtes, gegen
Huſten, Heiſerkeit, Catarrhe, Athmungs=
beſchwerden
, Keuchhuſten, überhaupt
Bruſt= und Halsleiden,
mit Eisen, für blutarme Perſonen,
mit Chinin als Kräftigungsmittel,
für Frauen u. Reconvalescenten,
mit Walk. für ſchwüchliche, mith
lengliſcher Krankheit behaftete Kinderk
Jowie für Lungenleidende ärztl. empfohlen
Löflund's
Maluertractskeberthran
gleiche Theile Malzextract u. feinſten
Dorſch=Leberthran ſind hier zu einer
Emulſion verbunden, die, in Waſſer
oder Milch gelöſt, ſehr viel leichter zu
nehmen und zu ertragen iſt als der
Leberthran für ſich; das läſtige Auf=
ſtoßen
wird vermieden und beſonders
Kinder nehmen ohne Schwierigkeit
dieſes ausgezeichnete neue Mittel, das
von Dr. Davis in Chicago vor=
geſchlagen
und von Löllumd ein=
geführt
wurde.
Löqunde
Ainderuahrung,
lein Extract, welches durch einfaches Auf=
Aöſen in Milch das als Liebig'ſches
Suppe, bekannte, vortreffliche Kinder=
nährmittel
bildet.
9593) Zu haben in allen Apotheken.

[ ][  ][ ]

R6 26

31 heraogeſeyzten prensn.
Den Reſtbeſtand vorjähriger Hommer=
ſtoffe
verkaufe, um damit vollſtändig zu
räumen, zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
Ludwigſtr. 17. P Berbenich.

7175

in
Coxkes
MT
B. Wsraschinem é4
von einer
Leiſtungsfähigleit bis zu 2000 Pfund pro Stunde.
oolnz
Batent-Mineraſwaſſer=Apyarate jumzi
Eflaé
empfiehlt die Maſchinenfabril von
Korsel.
Oskar Kropſk in Nordhausen a. Harz.
7.
Prämiirt in allen größeren Ausſtellungen.
Wxia Prelsliſten gratis. Era

Ruſſ. Sardinen in Picles,
Engl. Speckbückinge/ zum
Lachsforellen
Roheſſen,
Holl. Vollhäringe, ſortirt, prima,
desgl. martuirt,
Rollmöpſe,
Monikendamer Sardellen
empfiehlt billigſt
Wühelm Hanck
575)
Ballonplatz H.

Aechten MNordhäuſer Kornbranntwein
per Liter 60pfg. in ¼ u. ¹ Krügen,
Emmenthaler Käſe friſch im Anſchnitt,
Rahm=

Limburger=

Hand=

O
p
AEmset Pasiihen.
aus den testen Bestandtheilen des
Emser Wassers unter Leitung der
Admiristration der König Wil-
helms
Felsenquellen bereitet, von
bewährter Heilkraft gegen dei
Leiden der Respiratiovs- u. Ver.
dauungs-Organe, in plombirten
Schachteln mit Controllstreiten
vorräthig in Darmstadt bei
Apotheker E. Calmberg und bei
Dr. A. Tennar'’s Adler-Apotheke.
Engros=Versandt: Magazin der
Emser Felsenquellen in Cöln.

Friſche Schellfiſche.
Prima Labberdan.
G. P. Poth,
967)
Bleichſtraße.

Beſſ. Carl
4. Nemmant, ſtraße 8.

969) Kaſſeſchränke beſter Conſtruction
mit Patentſchloß habe zu verkaufen.
J. Schreiner, Soderſtraße 48.

Friſche Schellfiſche.
Philipp Wober.

Carlsſtraße 24.

Vermiethungen.
9472) Soderſtraße 59 ein Logis, 4
Zimmer nebſt Zubehör gleich beziehbar. Zu
erfragen bei Volz, Metzger, Markt.
174) Ein möblirtes Zimmer.
Volz, Metzger, Markt.
8
= Hügelſtraße 61
1. Stock zwei ineinandergehende möblirte
Zimmer ſind ſofort zu vermiethen.
469) Blumenſtraße 12 der untere
Stock, 5 Piecen enthaltend, nebſt allen, Be=
quemlichkeiten
an eine ruhige Familie
zu vermiethen.

269) Arheilgerſtraße 37 ein kl. Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
477) Stiftſtraße 46 ein ſchönes Zim=
mer
mit Kabinet, mit oder ohne Möbel
zu verm. u. baldigſt zu beziehen.
629) Ruthsſtraße 9 eine Manſarde=
Wohnung, 3 Zimmer, 1. März beziehbar.
180 Mark.
707) Frankfurterſtraße, Eck Alice=
ſtraße
Nr. 2, ſofort beziehbar ein elegan=
tes
möblirtes Parterrezimmer mit ſeparatem
Eingang.
708) Schirmgaſſe 12 ein Logis im
3. Stock zu vermiethen: 18. April 1879.
4764) Schützenſtraße 18 ein gut möbl.
Parterrezimmer billig zu vermiethen.
867) Blumenthalſtraße 63 ( Schneid=
mühle
) ein Logis per 1. April zu vermie=
then
. Näheres Kirchſtraße 6.
971) Heinrichſtraße 8 ein Logis von
4 auch 5 Zimmern ꝛc. am 1. Mai bezieh=
bar
. Näh. Nieder=Ramſtädterſtraße 71.
972) Langegaſſe 3 ein Logis, 2 Zim=
mer
und Küche, bis März zu beziehen.

Vermiſchte Nachrichten.

W
E-Dte Trunkſucht, m
der Glücksſtörer unzähliger Familien, iſt
durch eine mit und auch ohne Wiſſen
des Leidenden leicht ausführbare Kur dau
rnd zu beſeitigen. Tauſende ſchon ge=
heilt
. Vertrauensvoll wende man ſich an
Reinhold Petzlaff,
577) Fabrikbeſitzer in Dresden.

886) Eine Wohnung von 4 Zimmern,
Küche ꝛc. wird für eine Haushaltung von
zwei Perſonen geſucht.
Offerten unter A. V. nimmt die Expe=
dition
d Bl. entgegen.

912) Eine junge reinliche Frau wünſcht
Laufdienſt. Große Kaplaneigaſſe Nr. 10.

Geſucht

914) Ein j. Kaufmann empf. ſich 3.
Nachtragen v. Geſchäſtsbüchern, ſowie z. An=
fertig
. all. ſonſt. ſchriftl. Compt.-=Arbeiten.
Näh. in der Exp. d. Bl.

915) In der Maſchinenfabrik u. Eiſen=
gießerei
Darmſtadt in Liquidation findet
ein Techniker Beſchäftigung, welcher im
Copiren von Maſchinen= und Bau=Plänen
für Ueberdruck=Blätter geübt iſt.

918) Ein junges Mädchen von an=
genehmem
Aeußern und aus guter: Familie
wird in eine größere Conditorei Frank=
furt's
geſucht. Offerten an
E. Lameoznik,
Paulsplatz 19, Frankfurt a. M.

wird für die zwei folgenden Abonnements
oder ¹ Theaterplatz, womöglich Galerio,
Roble, vordere Reihe, oder auch Fau-
teuil
. Näheres in der Expedition.

[ ][  ][ ]

216
972a

N 26

Loßalgewerboerein Darmſtadt.
Freitag den 7. Februar l. J., Abends 8 Uhr, im Gaſthof zur Poſt dahier:
Zwölfte Verſammlung der Mitglieder.
7r= Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Münzmeiſters Kraus dahier über
Goldwährung und Münzweſen. 2) Verſchiedenes, insbeſondere auch betr. die
Landesgewerbeausſtellung in Offenbach 1879.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöfnet, die neueren techniſchen Zeitſchriften ſind
darin aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 5. Februar 1879.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.

E i n l a d u n g.
3
Die Mitglieder des landw. Conſumvereins Darmſtadt leingetragene Ge=
noſſenſchaft
) werden zur ordentlichen General=Verſammlung auf Samstag den
8. Februar d. J. Abends 8 Uhr im goldnen Anker eingeladen.
T a g e s o r d n u n g:
1. Rechenſchaftsbericht des Vorſtandes.
2. Mittheilung des Reſultats der Rechnungsprüfung.
3. Beſtimmung des Gehalts des Rechners.
4. Wahl der Delegirten für die nächſte Delegirtenverſammlung und Feſtſetzung
deren Reiſekoſten.
5. Aufnahme neuer Mitglieder.
6. Geſchäftliche Mittheilungen.
7. Neue Anträge, die vor der Verſammlung beim Vorſitzenden einzureichen ſind.
Der Vorſitzende des Verwaltungsraths:
Albert Cullmanm.

H.
Me Skaling Rink Darmstadt
Samſtag deu 8. Februar 1879.
Erſter großer augemeiner==
GGAUuUau-
Anfang 8 Uhr mit Rollſchuhen, von 10 Uhr an
Ball
4
unter Leitung des Herrn Hoftanzlehrers Hainfeld.
Alle Beſucher müſſen mit Masken oder Abzeichen verſehen ſein, welch letztere auch
an der Kaſſe zu haben ſind.
Karten ſind zu haben 1 Mark bei Herrn D. Faiz und Herrn H. Elbert,
Ernſt=Ludwigſtraße.

Gaal zur Traube.
975)
Samſtag den 8. Februar, Abends halb 8 Uhr:
ConGön von Annelte Essipof.
Programm:

1. Sonalo, op. 53 - Beethopen.
2. a) Loccata - Bach. Jauſig.
b) Sarabando & Bourrée-
Bach.
C) Sonato - Scarſatti.
3) 2) Andanto & Scherzo - Aendeſs=
ſohn
.
b) lmpronptu - Hcuberk.

c) Tranmeshirren - Hcumann.
1) Elude
Eiszk.
6) ſlavotte - Rafſ.
4. a) Berceuse
b) Imprompiu
C) Etude
d) Nazurka
Preiſe der Plätze:
Billets, Sperrſitz 3 M., Saal 2 M., Gallerie 1 M., ſind in der Hofbuchhandlung
von A. Klingelhöffer und bei Herrn Ed. Ruppel, Waldſtraße 18, zu haben.
Der Concertflügel iſt von Bechſtein.

Chopin.

536) ledes Loos ein Treffer!
Zur letzten Ziehung

der k. k.

öſterr.

1830er
Staats-Loose
welche unbedingt alle
am L. Mürz 1850
lmit Treffer gezogen werden müſſen, ver=
ſkaufen
wir mit deutſchem Stempel:
Eünftel Orig.-LoosUm. 330.
4 Halbes Fünftel 200.
H Vertel dto.
105.
Eehntel dto.
44.
2D.
1 Ewanzigstel dto.
Haupttreſſer 315,000 I.
= 630,000 Rm.
Nieten exiſtiren bei dieſen Looſen nicht
liedes Loos muß einen Treffer machen,
ſund gelangen auch die kleinſten Treffer,
lohne jeden Abzug zur Auszahlung.
Unſer Wiener Haus, deſſen Augen
ſmerk jetzt allein auf den Umſatz dieſer
Looſe gerichtet iſt, befindet ſich dadurch
in der günſtigen Lage, Ganze u. Fünftel
Original=Looſe auch für Bankiers billigſt
lberechnen zu können.
WVITRII&amCo, Bankhalls,
Wien und Budapest,
Kurnterſtraße. Waitznergaſſe.

976) Zur prompten Vollziehung
ſolider Geſchäftsaufträge u. zur Er=
theilung
gewiſſenhafter Auskünfte em=
pfiehlt
ſich das
Agentur= u. Commiſſions-Bürean von
H. Starm,
R. 3. 12, Mannheim.

Geſucht!

Von einem durchaus ſoliden und
ſolventen Geſchäftsmanne wird ein
gangbares und nachweislich ren=
tables
Geſchäft zu kaufen event. zu
pachten geſucht. Gefl. Offerten be=
liebe
man mit näherer Angabe der
Branche und ſonſtige darauf Bezug
habende Verhältniſſe, ſowie Bedin=
gungen
unter Chiffre G. H. an
die Orped. d. Bl. gelangen zu laſſen.
Strenge Discreton bei nicht accep=
tablen
Offerten oder bei ſolchen wo
die Unterhandlungen ſcheitern ſollten,
beiderſeitige Ehrenſache.

zum Flicken abzugeben.
Hück,
Mauerſtraße 14.

893) Ein reinl. braves Mädchen ſucht
oder 2 Laufdienſt. Beſſ. Weinbergſtr. 18.

[ ][  ][ ]

R 26

21

600
Weſangverenn -CIOAnen
Jahres.-Wall
Samstag den 8. Februar, Abends 8 Uhr, im großen Ritſert'ſchen Saale.
Eintrittskarten für Nichtmitglieder ſind gegen vorherige Anmeldung bei Herrn
Kürſchnermeiſter Dietſche, Ecke der Grafen= und Waldſtraße, zu haben.
Der Vorſtand.
874)

Prima
977)
Hordsalz-Labberdan
friſch gewäſſert
per Pfund 35 pfg.
L. Brüchweh
Hof=Lieferant.
Ernſt=Ludwigſtraße 17.

S.

Ein Theilhaver

mit Kapital wird von dem Beſitzer einer
gut eingerichteten Kunſtmühle zum energ.
Betriebe derſelben geſucht. Es i. h. Je=
mand
Gelegenheit geboten, ſein Geld ſicher
und ſehr gut rentirend anzulegen. Offerten
beſorgt die Exp. d. Bl. unter F I978.

979) Ein anſtändiges Mädchen, welches
kochen kann und die Hausarbeit verſteht,
ſucht ſofort eine Stelle. Zu erfragen bei
Herrn Balles, Soderſtraße 34.

2.
46
GEAAOOM
von Paläſtina ohne Kern per Stück 25,
30 und 35 pfg.,
von Meſſina per Stück 18 u. 20 pfg.
empfiehlt in reifen ſüßen Früchten
L. Brüchweh,
Ernſt=Ludwigſtraße 17.
Hof=Lieferant.

8

13S0

Emmenthaler,
Alpenkräuter,
Edamer,
Altenburger=Rahm,
Cheſter,
Brie,
Neuſchateler,
Cemenbert,
Montdor,
Roquefort,
Handkäſe,
Parmeſankäſe
empfiehlt
L. Brüchweh,
Ernſt=Ludwigſtraße 17.
Hof=Lieferant.

8
Danksagung.
Allen Verwandten, zprennden und Be=
kannten
, welche unſerer lieben unvergeßlichen
Frau und Mutter die letzte Ehre erwieſen
und ſie zur Ruheſtätte begleiteten, ſagen
wir hiermit unſeren herzlichſten Dank.
nebſt
J. M. wol gindern

Jsraelitiſcher Gottesdienſt
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 8.Februar: Vorabendgottesdienſt um 4½1 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr:;
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabhathausgang um 5 Uhr 50 M.

Tageß=Kalender

Freitag 7. Februar: Zwölfte Verſammlung des
Lokalgewerb=Vereins Darmſtadt.
Samstag 8. Februar: Jahres=Ball des Geſang=
vereins
Melomanen. - Großer carnevaliſti=
ſcher
Abend im Kaufmänniſchen Verein.
Großer erſter Maskenball im Skating=Rink.
Generalverſammlung des landw. Conſum=
Vereins Darmſtadt. Concert von Annette
Eſſipoff im Saal zur Traube.
Montag 10=Februar: Drittes Concert der Großh.
Hof=Muſik. - Rsunion der Vereinigten Ge=
ellſchaft
.
Mittwoch 12. Februar: Generalverſammlung
des Verſchönerungs=Verein für Darmſtadt=
Beſſungen.
Samstag 15. Februar: Feſt=Ball des Geſang=
vereins
Liedertafel.
Sonntag 16. Februar: Generalverſammlung des
Darmſtädter Krankenkaſſe=Vereins.
Montag 24. Februar: Maskenball der Verei=
nigten
Geſellſchaft.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 6. Februar.
15. Vorſtellung in der b. Abonnements=Abtheilung.
Die Entführung aus dem Serail.
Oper in 3 Akten von W. A. Mozart.
Perſonen:

Selim Paſcha
Conſtanze, Geliebte des Bel=
monte

Blonde, deren Zofe
Belmonte da Loſtados
Pedrillo, deſſen Diener
Osmin, Palaſt=Aufſeher
Ein Anführer der Wache
Klaas, ein Schiffer
Ein ſtummer Regerſclave
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.

Herr Edward.

Fr Mayr=Olbrich.
Frl. Czerwenka.
Hr. Kietzmann.
Hr. Reichhardt.
Hr. J. Hofmann.
Herr Lang.
Hr. Leib.
Hr. Dornewas.

Freitag 7. Februar.
1. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung
Der Störenfried.
Luſiſpiel in 4 Akten von Roderich Benedir.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Wochen=Repertoire=Entwurf.
Sonntag 9. Februar: Die ſicilianiſch=
Vesper mit dem Ballet Die vier Jahres
zeiten.
Dienstag 11. Februar: Zum Erſtenmale
Auf eigenen Füßen, Geſangspoſſe in 3 Akter
und 6 Bildern.
Mittwoch 12. Februar: Die Fourchambault
Schauſpiel.
Donnerstag 13. Februar: Der Waffeuſchmiel
von Lortzing.
Freitag 14. Februar:
Ein Sommernacht
traum von Shakespeare.

983)
Der Bau des menſchlichen Körpers,
iſt ein ſo feiner und complicirter, daß ſchon geringe Störungen, beſon=
ders
in dem Kreislauf des Blutes und in der Thätigkeit des Herzens
ein lebenslanges Siegthum herheiführen. Die gewöhnlichſte Störung der
Herzensthätigkeit rührt vom Rheumatismus her, indem ſich durch denſel=
ben
das Blut verdickt und ſich als Schwarten und Schwelen an den
Herzklappen anſetzt, die Klappen undicht macht und ſo ſehr oft bei nicht
rechtzeitiger Anwendung der entſprechenden Mittel eine unheilbare Krank=
heit
erzeugt.
Die Mittel und Maßregeln, welche man zur Bekämpfung gerade von
Gicht und Rheumatismus anwandte ſind ſeit vielen Jahren dieſelber
geblieben und lag dies hauptſächlich in dem Dunkel, welches den eigent=
lichen
Urſprung dieſer Leiden umgab. Wohl ſind äußerliche Einreibungen
mit Chloroform, Petroleum, Senfſpiritus, Bäder in manchen Fällen und
hauptſächlich, wo es ſich nicht um periodiſch wiederkehrende Erkrankungen
handelt, von Erfolg, doch bei den Letzteren leiſtet keines der bekannten
Mittel etwas außergewöhnliches.
Ueberhaupt treten Gicht und Rheumatismusleiden in ſehr ver=
ſchiedener
Form auf und verlangen ein ernſtes und dauerndes Studium,
um richtig erkannt und behandelt zu werden. Neuerdings haben
ſich mehrere Aerzte, auch einige Specialiſten in der Behandlung

ſolcher Leiden einen Namen erworben, unter welch letzteren Her
G. L. Moeſſinger in Frankfurt a. M. beſonders lobende Erwähnun
verdient.-
Die Moeſſinger'ſche Heilmethode, der jedenfalls ein ernſtes Studiun
vielſeitige und langjährige Erfahrungen, und unbeſtreitbar
glänzendſten Erfolge zur Seite ſtehen, verdient ſicher die allgemeine Bi=
achtung
.
Es kann daher allen Patienten dieſer ſo ungemein verbreiteten Kranl
heiten nur empfohlen werden, ſich vertrauensvoll an Herrn G. L. Moe
ſinger in Frankfurt a. M. zu wenden und ſich nicht van einem Voru
theil leiten zu laſſen, welches nicht ſchlagender, als durch die in 1000fäl
tiger Zahl in Broſchürenform vorliegenden Atteſtationen überraſchende
Erfolge widerlegt werden kann.
Für die gewiſſenhafte Behandlung eines jeden einzelnen Falles ſprich
ſchon die Einrichtung, daß Herr L. G. Moeſſinger auf Wunſch Frag=
bogen
verſendet, anf welchen alle nothwendigen Fragen dem Patier
vorgelegt werden, um alsdann eine genaue Diagnoſe daraus ſtellen ;
können. Die Beantwortung dieſer Fragebogen iſt eine durchaus leicht
bequeme und Jedermann faßliche. Patienten in nachweislich armen Ve=
hältniſſen
genießen unentgeltliche Behandlung.

60

[ ][  ]

218

N 26

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 6. Februar.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 3 vom 6. Februar ent=
hält
: 1) Bekanntmachung, den Erlaß eines neuen Familienſtatuts für
das Gräfliche Haus Stolberg=Wernigerode. - 2) Berichtigung.
(Poſtperſonalnachricht). Poſtſekretär Hiemenz wurde von
Worms nach Darmſtadt verſetzt.
9 Bei der geſtern fortgeſetzten Budgetberathung in der zwei=
ten
Kammer wurde der Gehalt von 2800 M. für einen zweiten Kreis=
Aſſeſſor in dem hieſigen Kreisamt nach eingehender Debatte bewilligt.-
Bezüglich der Stelle des zweiten Polizei=Commiſſärs bei dem hieſigen
Polizeiamt beantragte der Ausſchuß den Gehalt nur für den gegenwär=
tigen
Inhaber der Stelle zu bewilligen, welcher Antrag trotz des Ein=
ſpruchs
der Regierung nach ſehr eingehender Verhandlung Annahme fand.
Die für den Biſchof von Mainz perſönlich ſtipulirten Beträge wurden
nur für den Fall der Wiederbeſetzung des biſchöflichen Stuhls und die
Staatsgehalte nur für definitiv angeſtellte Pfarrer oder ordnungsmäßig
durch Vicare beſetzte Pfarreien bewilligt.
O Die erheblichen Ausgaben für Unterhaltung des Landesge=
ſtüts
hatten im Finanzausſchuß zweiter Kammer die Frage angeregt,
ob nicht eine Erhöhung der Sprungtaxe gerechtfertigt erſcheine, allein
man hat im Intereſſe der Pferdezucht geglaubt, davon Abſtand nehmen
zu ſollen.
- In der geſtrigen Kammerſitzung brachte der Abgeordnete Wolfs=
kehl
den Umſtand zur Sprache, daß ſich die hieſigen öffentlichen Plätze=
deren
Reinhaltung dem Fiskus als Inhaber obliegt, oft i ſehr verwahr=
loſtem
Zuſtand befinden. Der Vertreter der Regierung gab Dies zu und
ſtellte thunlichſte Abhülfe in Ausſicht.
Die Main=Weſer=Bahn hat vom nächſten Monat ab eine
nicht unerheblche Steigerung der Einnahmen aus dem Perſonenverkehre
zu erwarten, indem im Mitteldeutſchen und Mitteldeutſch=Schweizeriſchen
Verbande die direkte Perſonenbeförderung zwiſchen Berlin, Potsdam und
Magdeburg einerſeits und allen ſüdlich und weſtlich von Frankfurt a.
M. gelegenen Stationen (Mainz allein ausgenommen) andererſeits vom
1. Februar reſp. 1. März d. J. ab nicht mehr über die Linie Göttingen=
Bebra, ſondern über die zwar längere, aber in Frankfurt a. M. weit
beſſere Anſchlüſſe gewährende Route Kaſſel=Gießen geleitet werden wird.
G. A.)
na1 Die Eröffnung der Volksbibliothek verbunden mit
Leſezimmer (Kleine Ochſengaſſe Nr. 12) fand letzten Samstag Abend
7 Uhr in einfacher, würdiger Weiſe ſtatt. Der Vorſitzende des Vereins
für Verbreitung von Volksbildung, Herr Hofgerichts=Advokat Heu=
mann
, gab in ſeiner Anſprache dem Wunſche Ausdruck, daß wie ehedem
hier ein Gotteshaus, ſo von jetzt ab die in ihrem Anfange beſcheidene
Volksbibliothek und das jetzt ſchon ziemlich befriedigend ausgeſtattete
Leſezimmer das Licht der Humanität weit hinaus über die benachbarten
etwas dunklen Gaſſen Darmſtadts verbreiten möge, und erklärte am
Schluſſe die Bibliothek wie Leſezimmer für eröffnet. Sämmtliche Tiſche
waren alsbald beſetzt, theils von Lehrlingen, theils von älteren Leuten,
ſo daß das. gemeinnützige Unternehmen, Dank der vielſeitigen Unter=
ſtützung
des Stadt=Vorſtandes, unſerer Mitbürger und insbeſondere des
Herrn Ober=Bürgermeiſters, einer ſchönen Zukunft entgegengehen dürfte.
Der am letzten Camstag im Saalbau abgehaltene Masken=
ball
des Bürger=Vereins verlief, wie alle von dieſer Geſellſchaft
ausgehenden Vergnügungen in der heiterſten Weiſe. - Im Saale herrſchte
reges Treiben und es waren mitunter ſehr ſchöne Masken vertreten, von
welchen wir nur der originellen Hobelſpähn=Coſtümes, ſowie der hübſchen
Harlekins gedenken. Die Arangements waren ſehr gut getroffen, der
Cotillon, ſowie die großartige Verlooſung fanden ungetheilten Beifall,
weßhalb es kein Wunder war, daß man ſich erſt bei Tagesgrauen aus
den liebgewonnenen Räumen trennte.
Beſſungen. Tagesordnung der Gemeinderathsſitzung am
6. Februar Nachmittags 4 Uhr: 1) Baugeſuche. 2) Waſſerleitung am
Steinbruch. 3) Einrichtungen der Floßrinnen und Bankette. 4) Dienſt=
ordnung
für den Wegbauaufſeher. Geheime Sitzung: 5) Verſchiedene
Angelegenheiten. 6) Geſuche.
Eberſtadt, 2. Febr. In unſerem ſonſt ſo ruhigen Orte iſt ſeit
einigen Tagen die Polizei ſehr in Anſpruch genommen. Es wurden
nämlich bei einem Trödler Hausſuchungen nach in der Trainkaſerne zu
Darmſtadt geſtohlenen Gegenſtänden gehalten, die ſo viel Gravirendes
zu Tage förderten, daß deſſen Verhaftung ſofort erfolgte. Sodann,
wurde heute Nacht der Ladenkaſſe eines hieſigen Kaufmanns von Lang=
fingern
ein Beſuch zugedacht, die in ihrem Metier ſehr bewandert ſein
müſſen; denn ſie ſtemmten ganz kunſtgerecht die Füllungen aus der La=
denthüre
und verſchafften ſich auf dieſe Weiſe einen ganz bequemen Ein=
gang
. Aber ihrer Liebe Müh war umſonſt - die Kaſſe leer. Als

Entſchädigung dafür annectirten ſie Kaffee, Schweizerkäs, Sardinen und
Cigarren, den Kaſten, worin die letzteren waren, fand man ſpäter am
nördlichen Ende des Ortes auf einem Acker liegen. Von den Dieben bis
(E. Anzgr.)
jetzt keine Spur.
Ein junger Mann war vor einigen Tagen zu einem Wildpret=
Händler in Mainz eingeladen und ließ ſich den Braten trefflich ſchmecken.
Lags darauf wurde ihm bemerkt, daß er gar kein Wildpret, ſondern
Pferdefleiſch, nach Wildpretart hergerichtet, gegeſſen habe, was denn
auch in der That richtig war, da ſich der Veranſtalter der Mahlzeit die=
ſen
Scherz erlaubt hatte. Aber die Sache hatte ſchlimme Folgen, denn
der Freund wurde, als er von Pferdefleiſch hörte, krank und liegt
(M. A.)
jetzt bedenklich am Fieber darnieder.
Der Kölner Dom in Gefahr. In der Vierteljahrsſchrift
der naturforſchenden Geſellſchaft in Zürichs findet ſich eine Mittheilung
des Profeſſor Heim, nach welcher in Folge der langſam aber unaufhalt=
bar
fortſchreitenden Verwitterung des Baumaterials, eines der herrlichſten
Werke gothiſcher Architektur -der Kölner Dom - völliger Ferbröcklung
entgegengeht und noch vor Ablauf von tauſend Jahren einſturzen dürfte.
Nachdem das Rieſenwerk im Jahre 1248 begonnen wurde, die befürchtete
Kataſtrophe aber vor dem Ende des 29. Jahrhunderts eintreten müßte,
ſo wäre ihm nur ein Daſein von etwas über 1600 Jahren beſchieden:
den ehrwurdigen Baudenkmälern indiſcher und egyptiſcher Vorzeit gegenüber
ſchier ein jugendliches Alter. .. Der größte Theil des Domes beſteht
aus Trachyt, welchen die Steinbrüche des Siebengebirges bei Bonn,
namentlich ein ſolcher am Abhange des allen Rhein=Reiſenden wohlbe=
kannten
Drachenfels lieferten. Von einer wiſſenſchaftlichen Unterſu=
chung
der Verwitterungs=Erſcheinungen war um die Mitte des 13. Jahr=
hunderts
natürlich noch keine Rede und den wackeren Bauherren jener
Zeit fiel es nicht auf, daß ſie bei Gewinnung dieſes Materials erſt ziem=
lich
tief graben mußten, um friſche und brauchbare Steine zu finden; die
ganze Oberfläche des Drachenfels iſt aus einer total verwitterten Kruſte
gebildet, was gewiß ſchon vor Beginn der hiſtoriſchen Zeit: der Fall
war. So ſchön und ſolid auch die machtigen Quadern ausſehen mögen-
es
iſt pure Täuſchung! Die Kohlenſäure der Luft und die Feuchtigkeit
zerſetzen die Feldſpathmaſſe derart, daß das Geſtein ſchließlich ganz erdig
wird und zerfällt. An den älteſten Theilen des Domes wurden u. a. die
Geſimſe ſchon ſo ſehr zerſtört, daß ſie ſtellenweiſe kaum mehr wahrnehm=
bar
ſind. Bei lebensgroßen Statuen iſt der Kopf zu einem höckerigen
Knollen zuſammengeſchwunden; die größten Quaderſteine zerfallen nach
einigen Schlägen mit einem gewöhnlichen Hammer in kleine Brocken. Da
die geradezu erſchreckende Verwitterung hauptſächlich durch die Kohlen=
ſäure
bewirkt wird, welche auch der unterirdiſchen Atmoſphare nicht fehlt,
erſcheint der Beſtand der Fundamente ebenfalls gefährdet, namentlich
jener, welche die koloſſale Laſt der Thürme, deren Gewicht durch den
ortſchreitenden Ausbau im ſteten Zunehmen begriffen iſt, zu tragen
haben.
M. A. ½

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag den 2. Februar wurde Webers Curyanthe vor einem
ziemlich beſetzten Hauſe wiederholt. Die Ausführung der großen, ſchwie=
rigen
Titelrolle durch Fräulein Czerwenka war in jeder Hinſicht ge=
lungen
; die talentvolle Künſtlerin gab in Spiel und Geſang den ſchönſten
Beweis der von ihr auf unſerer Bühne gemachten Fortſchritte. Fräulein
Schrötter löſte als Eglantine den dramatiſchen Theil ihrer Aufgabe
vortrefflich, war aber ſtimmlich nicht ganz disponirt. Herr Hofmann
indiwvidualiſirte die Rolle des Lyſiart aufs beſte und geſtaltete ſie ebenſo
einheitlich als wirkungsvoll. Den Herren Scheidweiler als Ado=
lar
und Bögel als König drücken wir unſere entſchiedene Anerkennung
aus.
Ein fühlbarer Mangel der Vorſtellung war das in einzelnen
Nummern beobachtete allzu ſchleppende Tempo.- Chor und Orcheſter
leiſteten, wie immer, Beifallswürdiges.

Polizei=Vericht.
Verhaftet wurde ein Landſtreicher und 14 Bettler.
Ein Hand=
werksburſche
bot ein Stück geſalzenes Schweinefleiſch in der großen
Ochſengaſſe zum Verkaufe an, welches er auf dem Lande von Bauern
geſtohlen haben will. Derſelbe wurde in der Herberge zur Heimath, als
er noch im Beſitze des Fleiſches war, feſtgenommen.- Die Prüfung von
6 Milchproben ergab, daß vier Proben theils ziemlich, eine gut und eine
ſehr gut war. Einem Metzger in der Bleichſtraße wurde aus dem
Laden 1 geſalzener Bruſtkern von 9 bis 10 Pfd. entwendet. - In der
Bleichſtraße wurden ein Paar noch gute Schaftenſtiefel aus der Küche
geſtohlen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.