Abonnementspreis
ähnlch 6 Matk incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
inc. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeb(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
ditionen.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
21.
Donn erstag den 30. Januar
19
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 31. December v. J., beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=
Corps vom 14. d. Mts. iſt der aus Nieder=Hilbersheim, Kreis Bingen, gebürtige Garde=Dragoner Nikolaus Beſt der 2. Eskadron
1. Großh. Heſſ. Dragoner= (Garde=Dragoner) Regiments Nr. 23- unter Aufhebung des unterm 21. März 1873 ergangenen
und unterm 16. December 1873 beſtätigten kriegsgerichtlichen Erkenntniſſes, durch welches derſelbe in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und zu einer Geldbuße von 50 Thlr. verurtheilt wurde - wegen zweier ſchwerer und eines einfachen Diebſtahls,
ſowie wegen Fahnenflucht zu Zuchthaus von vier Jahren, zur Entfernung aus dem Heer und zum Verluſt der bürgerlichen
Ehren=
rechte auf die Dauer von 5 Jahren verurtheilt, auch die Zuläſſigkeit der Stellung deſſelben unter Polizeiaufſicht ausgeſprochen
worden, was hiermit in Gemäßheit des 8 193 der Militär=Straf=Gerichts=Ordnung bekannt gemacht wird.
Darmſtadt, den 17. Januar 1879.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Beteffend: Den Concurs über das
Ver=
mögen des Kaufmanns und
Spezerei=Händlers Chriſtian
Kottler hier.
Oeffentliche Aufforderung.
Der Gemeinſchuldner hat am 18.
De=
cember v. Js. mit der Mehrheit ſeiner
unbevorzugten Gläubiger ein Arrangement/
abgeſchloſſen, deſſen Einſicht in der
Re=
giſtratur des unterzeichnet n Gerichts
ge=
ſtattet iſt. Einwendungen gegen daſſelbe
ſind von den dem Gerichte etwa unbekannt
gebliebenen Gläubigern binnen 14 Tagen/
um ſo gewiſſer vorzubringen und näher zu
begründen, als dieſe ſonſt damit
ausge=
ſchloſſen und das Arrangement beſtätigt
werden würde.
Darmſtadt, den 15. Januar 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.:
Holzapfel:
692)
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
749) Bekanntmachung.
Behufs anderweiten Einrichtung der
Krippenbefeſtigung in den Ställen auf dem
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt ſollen
die nachſtehend angeführten Arbeiten, und
zwar:
Maurerarbeiten incl. Materialienlieferung,
veranſchlagt zu
M. 4809. 63.
Schloſſerarbeiten desgl.,
veranſchlagt zu
„ 7358.
im Wege der öffentlichen Submiſſion
ver=
geben werden.
Geeignete cautionsfähige Unternehmer
werden erſucht, ihre Offerten bis zu dem auf
Dienstag den 11. Februar er.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Büreau auf dem gedachten
Schießplatze — Reſtaurationsgebäude
angeſetzten Termin, woſelbſt auch die
Be=
dingungen, Koſtenanſchläge ꝛc. von 8 Uhr
Morgens bis 4 Uhr Nachmittags ausliegen
und vor dem Termin einzuſehen und zu
unterzeichnen ſind, einreichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 28. Januar 1879.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
Bekanntmachung.
Die Aulieferung von Strohſtühlen für
das neue Realſchulgebäude ſoll auf dem
Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind
bis zum
Samstag den 1. Februar l. J.,
Vormittags um 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
Voranſchlag, Bedingungen und Muſter
können auf dem Stadtbauamt eingeſehen
werden.
Darmſtadt, 27. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
750)
Ohly.
Holz=Verſteigerung.
Aus dem Walde der Großherzoglichen
Landes=Waiſenanſtalt, Diſtrict
Waiſenhaus=
tanne, werden verſteigert:
Montag den 3. Februar d. J3.,
Vormittags 9 Uhr,
in der Turnhalle der Turngemeinde am
Woogsplatz:
203 R.=Mtr. Kiefern=Scheiter,
„ Knüppel,
33 „
66
„ Stöcke und
„
21,20 Hundert „ Wellen.
An demſelben Tage, Nachmittags 2 Uhr
an Ort und Stelle.
79 Kiefernſtämme 78.58 Feſtmtr. haltend.
Darmſtadt, den 27. Januar 1879.
Der Rechner der Großherzoglichen Landes=
Waiſen=Anſtalt.
Wagner.
393)
Stammholz=Verſteigerung.
Montag den 3. Febr. l. J.,
Nach=
mittags 1 Uhr, werden am Rimhorner Weg:
40 Stück Schneid=Klötze von Weißpappeln
mit 5 Meter Lünge, 30-45 Emtr.
Durchm., 20,81 Feſimtr. Inhalt,
öffentlich verſteigert.
Neuſtadt, am 26. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Neuſtadt.
Maurer.
694)
47
168
M. 21
Brennholz=Verſteigerung
(Waldungen des Großherzoglichen Hauſes.)
Freitag den 7. Februar,
Vor=
mittags 9 Uhr,
im Gemeindehauſe zu Beſſungen aus den
Diſtricten Lenzenhütte, Glasberg,
Wenzen=
wieſenſchlag, Haſenruhe, Kellerwieſenſchlag ꝛc.
und vom Damm am großen Woog:
Scheiter. Knüppel, Stöcke. Reiſer.
11 11 4 3 Birke 15 Eiche, Akazie 1 41 5 9 Nadelholz 4 35. 2 19 Weichlaubh. 13 26 9
Darmſtadt, den 25. Januar 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
151)
Muhl.
380) Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Adam Schwarz zu Beſſungen
zu=
ſtehenden Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
II 254 276 Hofraithe im Herdweg,
II 255 267 Grabgarten daſelbſt,
Donnerstag den 27. Februar d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbietend
verſteigt.
Beſſungen, den 14. Januar 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
Holzverſteigerung
Montag den 3. Februar d. J3.,
Vormittags 9½ Uhr,
anfangend, ſollen auf dem hieſigen
Rath=
hauſe aus den Gemeindewaldungen Diſtrikt
Pfarrwinkelfleck und Hintererlen folgende
Holzſortimente, als:
117 Rm. Buchenſcheiter, 9 Rm.
Eichen=
ſcheiter, 3 Rm. Aspe, 266 Rm. Buchen=
Knüppel, 36 Rm. Eichenknüppel, 2090
buchene Wellen, 760 kiefern Wellen, 31
Rur. Buchenſtöcke;
ſodann Nachmittags 2 Uhr anfangend an
Ort und Stelle: 2 Eichenſtämme 0,76.
Cubikmtr. Inhalt, 50 buchene Stangen/
5-6 Met. Lünge, 10-12 Cmtr.
Durch=
meſſer, 185 Stück Fichten= und
Lärchen=
ſtangen von 4-5 Met. Lünge, 5-6
Emtr. Durchmeſſer verſteigt werden.
Beſſungen, den 28. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d B.:
Berth, Beigeordneter.
752)
Verſteigerung von
Pappel=
ſtämmen zu Arheilgen.
Donnerstag den 6. Februar,
Vor=
mittags 10 Uhr anfangend, ſollen in der
Gemarkung Arheilgen am Weiterſtädterweg
und Viehtrieb:
89 Stück Pappelſtämme, 1673 F.=Mtr.
enthaltend,
7 Rmtr. Scheidholz,
392 „ Knüppelholz,
11,40 Stück Wellen,
88 Stöcke
verſteigt werden.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem
Weiter=
ſtädterweg zunächſt der Main=Neckar=
Eiſen=
bahn.
Arheilgen, am 28. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
153)
Benz.
Feilgebotenes.
Ruhrkohlen
prima Qualität zu den billigſten Preiſen.
G. Stammler,
Waldſtraße 17.
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Dick=
wurz zu verkaufen. Zu erfahren
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Hemdenknöpte.
Hosenträger
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941)
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Baarzahlung.
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nach Maaß.
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4
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Einer der vorzüglichſten Liqueure iſt Wolſſ's ostindischer Ingber-
Magen-Wein-Liqueur, derſelbe befördert die Verdauung. wirkt angeneum auf
den Geiſt und iſt als Magenregulator jedem ſchwachen ungeſunden Magen beſonders
zu empfehlen.
Dr. med. Groyen.
Alleinverkauf für Darmſtadt bei Herrn
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Eliſabethenſtraße 14.
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699)
Ludwigſtraße 8.
8 Friſche
isr
4.
per Pfund
tockſiſche 20Pfa.
Große Kaplaneigaſſe 5.
733) Zwei Einlegſchweine zu
ver=
kaufen. Große Bachgaſſe 13.
R6 121
169
Maſchinenfabrik
zu verkaufen.
In Folge der Liquidation unſerer Geſellſchaft kommen demnächſt zum Verkauf:
1) Das ſeither als Maſchinenfabrik mit Keſſelſchmiede und Gießerei betriebene, nächſt den Bahnhöfen der Heſſiſchen Ludwigs=
und Main=Neckar=Bahn gelegene, gegen die Stadtheile durch die Blumenthalſtraße begrenzte und mit den Bahnen durch
ein Schienengeleiſe in Verbindung ſtehende Fabrik=Etabliſſement.
Die Fabrik hat einen Flächeninhalt von 25,000 (Meter und wurden deren Werkſtätten, in welchen ſeither die
Fabri=
kation von Locomotiven, Locomobilen, Dampfmaſchinen aller Art, Werkzeug= und andere Maſchinen, ſowie Keſſelfabrikation
und Gießerei für fremden und eigenen Bedarf betrieben wurde, in den letzten Jahren durch Neubauten weſentlich
ver=
größert und im Innern mit neuen Einrichtungen verſehen.
Die Lage der Fabril, in welcher 5 bis 600 Arbeiter beſchäftigt werden lönnen, iſt durch die ſich hier von 6
Rich=
tungen her kreuzenden Eiſenbahnlinien der Main=Neckar= und Heſſiſchen Ludwigs=Bahn eine ſehr günſtige.
Wenn auch einem Verkauf des ganzen Etabliſſements en bloc mit allem feſten und loſen Inventar an Maſchinen
und Geräthen nebſt den werthvollen Modellvorräthen, der Vorzug gegeben, und zu dieſem Zweck die Fabrik in allen ihren Theilen
bis auf Weiteres im Betrieb erhalten wird, iſt doch eine Theilung nach den Haupt=Fabrikationsbranchen nicht
ausge=
ſchloſſen und um ſo leichter ausführbar, als Maſchinenfabrik, Keſſelſchmiede und Gießerei nicht unter einander
zuſammen=
hängen und jede einzelne nach der Trennung mit beſonderer Einfahrt und Antheil an den beiden Schienengeleiſen verſehen
werden kann.
2) Die an der Staatsſtraße nach Frankfurt a. M. gelegene, durch Ueberſiedelung ſämmtlicher Werkſtätten in das vorbenannte
neue Etabliſſement ſtille gelegte ältere Fabrik mit zweiſtöckigem geräumigem Wohnhaus, ſowie mit der noch an Ort und
Stelle befindlichen Dampfmaſchinenanlage und Transmiſſion und einem Drehlrahn von 400 Ctr. Tragkraft in dem
Montirſaal.
Das Terrain enthält 11,300 fMeter Flächeninhalt, wovon nur circa ein Drittel für die Werkſtätten, in welchen 150
bis 160 Arbeiter beſchäftigt wurden, in Anſpruch genommen ſind, während der Reſt des ein abgeſchloſſenes Ganze bildende,
von allen vier Seiten von Straßen umgebenen Terrains, entweder zu Erweiterungen der Werkſtätten verwendet, oder beſſer
durch Parzellirung als Baugelände verwerthet werden kann.
3) Unſer reichhaltiges Lager von ſchmalſpurigen Tenderlocomotiven, Locomobilen, Centrifugalpumpen, Dampfwerkzeug= u. a.
Maſchinen nebſt Dampfkeſſeln, ſowie eine große Auswahl von Transmiſſionstheilen.
Nähere Auskunft ertheilt die
Maſchinenfabrik und Eiſengießerei Darmſtadt
156)
in Liquidation.
ERu AukerrD
Die Neuheiten in den waſchächten, bedruckten Stoffen für
Bettüberzüge, Vorhänge u. ſ. w.
ſind in großer Auswahl eingetroffen.
Bei Baarzahlung
P. Berbemich,
5 pCt. Sconto.
Ludwigſtraße 17.
PaBlSeß wEtrAdssréLtbne 1878.
G
23 1)
84h.
xr.
vs RAA.RalW,
erhielt auf der Pariser
Weltausstellung 1878
EINLI6k
seiner
GOLDERE REDAILLEegoie.
Cusammen 23 husstelungs-MEOAILLEI.)
Dieses delikate Finder., Ruchen- und Pudding.-Mehl, aus einer welssen
amerika-
nischen Maisgattung erzeugt, empfichit sich wegen seiner Reinheit und
Lelchtver-
daulichkeit söwieseines angenchihen Geschmacks zur Ernährung von Findern,
Schwa-
chen, Mageneidenden und Franken. Beim Veinschmecker sowie beim oekononen ſzur
Bereitung von köstlichen Mehispeisen, Puddings u. 8. w.) ebenfalls Uuentbehruch.
von einer grossen Anzahl spital-Aerzte Deutschiands, Oesterreichs, ete unter
anderen im Frankfurter und im Brünner Kinderspital, im petrusspitar zu Brüsset und
in der Gebüranstalt wiens. wird Malzena täglich vérwendet und schriſtlich empfohlen.
Auch vom königlichen Pharmaceut. vofein Belgiens in dessen Bericht usber dis
preisgekrönten Jährungsmittel der uyeienischen Ausstellung zu Brüssel 1876
beson-
ders hervorgehoben. Jede Hausfrau kanf die Maizena-Bäckereien Mehlspelsen, Kuchen
u. S. w. mit Leichtigkeit zubereiten. Dieselben gind am Kaisorſichen nor wiens somie
in der kammer und im Sonat zu vörsailles selt einiger Zeit elngeführt.
ist sehr
MAlTEſd ergeve us höOb8T GkohOhGII.
zu ſaben in Packeten bei auen dedeutenden Delthatessenhändiern u. Droquisten
gowie Apotnehern Buropais. Mian sehe den uderau braͤrnd vertfien ten Prdoverkus.).
ſ.
EEmser kasiien.
aus den festen Bestandtheilen des
Emser Wassers unter Leitung der
Admivistration der Lönig
Wil-
helms Felsenquellen bereitet, von
bewährter Heilkraft gegen dei
Leiden der Respirations- u.
Ver-
dauungs-Organe, in plombirten
Schachteln mit Controllstreiten
vorräthig in Darmstadt bei
Apotheker E. Calmberg und bei
Dr. L. Tenner'’s Adler-Apotheke.
Onr Bitterwaſſer
Hunyadi Janos), pro Flaſche 50 Pfg.,
aus der Fabrik künſtlicher Mineralwaſſer
von Rud, Schuefer,
Martinſtraße 14.
3117)
Niederlagen in den Apotheken der Herren
Merck, Scriba u. Lauer, ſowie bei den
Herren Friedr. Schaefer, Fr. Ebert,
Fuhrmannsſtraße.
Schellfiſche,
Turbots,
Stockfiſche,
Seezungen,
Hechte.
Cabliau,
Gobr. Nösinger.
Fluß= u. Seefiſch=Handlung.
758)
M. 21
170
622)
Ausverhauf.
Der Vorſtand der Privat=Müdchen=Arbeits=Anſtalt wird vom 1. Februar
an, um mit ſeinem Lager zu räumen, einen Ausverkauf ſeines großen Vorraths an
Aa
wollenen und baumwollenen Etrickwaaren
verſchiedenſter Art vornehmen. Indem er dem Publikum dieſen Ausverkauf als eine
Gelegenheit zu billigem Bezug von Waaren empfiehlt, bittet er zugleich alle Freunde,
der ſo wohlthätigen Anſtalt im Intereſſe der Sache, ſie durch Ankäufe zu unterſtützen.
Nur durch Verkauf des nach und nach angeſammelten Lagers iſt der weitere Betrieb
und damit die Erhaltung einer Anſtalt möglich, in der etwa 80 Mädchen von 8-14
Jahren Beſchäftigung und etwas Verdienſt finden, und für welche die Bitten um
Auf=
nahme Seitens der Eltern täglich wachſen.
Gern ſind die unterzeichneten Damen bereit, nähere Auskunft zu ertheilen und
Beſtellungen anzunehmen; ebenſo geſchieht dieß im Lokal ſelbſt, Karlsſtraße 20.
D e r Da m e n= Vor ſt an d:
Frln. Eleonore Dannenberger, Saalbauftr. 72, Frau Luiſe Jaup, Hügelftr. 39,
Frln. Marie Buchner, Riedeſelſtr. 43, Frl. L. v. Zabern, Heinrichſtr. 47,
Frln. Mathilde Fehr, Blumenthalſtr.1, Frln. Fanny Stockhauſen, Promenadeſtr. 29.
Darmſtadt, den 18. Januar 1879.
Ruſſ. Sardinen in Picles,
Engl. Speckbückinge, zum
Roheſſen,
Lachsforellen
Holl. Vollhäringe, ſortirt, prima,
desgl. marinrt,
Rollmöpſe,
Monikendamer Sardellen
empfiehlt billigſt
Wihelm Hanck,
Ballonplatz 5.
575)
685)
Friſche Sendung
S.
FtalieniſcherCier
von vorzügl. Güte und billigſten Preiſen
iſt eingetroffen bei
Louis Bettonhäusser,
Kirchſtr. 9 neben der Stadtkirche, i. Hofer.
Vermiethungen.
4007) Roßdörferſtr. 9 iſt eine ſchöne
Manſarde von 4 Piecen ſofort zu vermiethen.
8343) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein möbl.
Zimmer in der Manſarde zu 9 M.
9472) Soderſtraße 59 ein Logis, 4
Zimmer nebſt Zubehör gleich beziehbar. Zu
erfragen bei Volz, Metzger, Markt.
174) Ein möblirtes Zimmer.
Volz, Metzger, Markt.
8 Hügelſtraße 61
1. Stock zwei ineinandergehende möblirte
Zimmer ſind ſofort zu vermiethen.
269) Arheilgerſtraße 37 ein kl. Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
227) 1 Laden mit kleiner Wohnung,
1Kellerräumlichkeit zu einer
Verkaufs=
ſtelle geeignet, zu verm. Soderſtraßel 4.
469) Blumenſtraße 12 der untere
Stock, 5 Piecen enthaltend, nebſt allen
Be=
quemlichkeiten an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
477) Stiftſtraße 46 ein ſchönes
Zim=
mer mit Kabinet, mit oder ohne Möbel
zu verm. u. baldigſt zu beziehen.
576) Grafenſtraße (nächſt der Poſt)
2 möbl. Zimmer parterre anderweitig zu
ver=
miethen. Näheres bei der Exp. d. Bl.
629) Ruthsſtraße 9 eine Manſarde:
Wohnung, 3 Zimmer, 1. März beziehbar
180 Mark.
4707) Frankfurterſtraße, Eck
Alice=
ſtraße Nr. 2, ſofort beziehbar ein
elegan=
tes möblirtes Parterrezimmer mit ſeparatem
Eingang.
708) Schirmgaſſe 12 ein Logis im
3. Stock zu vermiethen: 15. April 1879.
759) Ernſt=Ludwigſtraße7 ein möbl.
Zimmer monatl. 12 Mark. Carl Will
760) Caſtnoſtraße 15 iſt der 3. Stock,
beſtehend aus 3 großen Zimmern, Küche,
2 Manſardeſtuben und ſonſtigen
Bequem=
lichkeiten, bis 1. April zu vermiethen, auf
Wunſch kann die Wohnung früher bezogen
Karl Bernet.
werden.
761) Landwehrſtraße 11 ein Manſarden=
Logis ſowie ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
762) Rheinſtraße 47. 2. Stock elegante
Wohnung, 9 Zimmer, 2 Küchen u. allem
Zubehör, oder getheilt 4 und 5 Zimmer.
Näheres im 1. Stock oder bei Herrn
Trier, Ludwigſtraße.
763) Landwehrſtraße 15, Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer mit Zubehör,
bezieh=
bar 1. April, zu vermiethen. Auskunft im
mittleren Stock daſelbſt.
764) Schützenſtraße 18 ein gut möbl.
Parterrezimmer billig zu vermiethen.
765) Landwehrſtraße 25 ein Logis,
4 Zimmer, Glasabſchluß u. ſonſt.
Bequem=
lichkeiten, desgl. 1 Manſardenlogis, 2
Zim=
mer u. Küche, zu verm. bei Adam Schäfer.
Vermiſchte Nachrichten.
766) Die Penſionen für den Monat
Februar d. J. werden an die in Darmſtadt
und Beſſungen wohnenden Invaliden
Sams=
tag den 1. Februar von Vormittags
8-12 Uhr in dem Büreau der
unterzeich=
neten Behörde ausbezahlt.
Nachmittags iſt das Büreau
ge=
ſchloſſen.
Darmſtadt, den 28. Januar 1879.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
EDie Trunkſucht, T
W
der Glücksſtörer unzähliger Familien, iſt
durch eine mit und auch ohne Wiſſen
des Leidenden leicht ausführbare Kur dau
ernd zu beſeitigen. Tauſende ſchon
ge=
heilt. Vertrauensvoll wende man ſich an
Reinhold Petzlafk,
577) Fabrikbeſitzer in Dresden.
2 (Finige noch in gutem Zuſtand befind=
E liche Miſtbeetfenſter werden zu
kaufen geſucht. Näheres bei der Expedition.
722) Ein braves Müdchen, mit guten
Zeugniſſen verſehen, welches in allen
häus=
lichen Arbeiten erfahren iſt, wird auf Oſtern
zu miethen geſucht. Näh. Dieburgerſtr. 69.
711) Der Unterzeichnete hat ſich heute in hieſiger Stadt als
Augenarzt
niedergelaſſen und wohnt Schulſtraße 4.
Sprechſtunden: Täglich von 10-12 Uhr Vorm. Mittwoch von 2- 4 Uhr
Nachm. unentgeltlich für Unbemittelte.
27. Januar 1879.
Dr. med. C. Röder,
bisher 1. Aiſiſtenzarzt an der Göttinger Univerſitäts=Augenklinik.
767)
Verehigte Gesellschaſ.
Vorläuſige Anzeige.
Der diesjährige HASRUN-RAIA,
indet Montag den 24. Februar ſtatt.
Darmſtadt, den 20. Januar 1879.
Der Ausſchuß der Bereinigten Geſellſchaft.
M 21
151
Gimladumg.
zu der
Lamstag den 1. Februar, Abends 7 Uhr, im Leſe-
Jokale des Volksbildungs-Vereines
Cl. Ochſengaſſe Nr. 12) ſtattfindenden
Eröffnung einer Volks=Bibliothek,
verbunden mit Leſezimmer.
Darch vielſeitige Unterſtützungen an Büchern, Zeitſchriften, Geldbeiträgen,
Ge=
währung eines Lokalszu. ſ. w., ſieht der Verein für Verbreitung von
Bolksbil=
dung zu Darmſtadt ſich in den Stand geſetzt, nunmehr eine aus ſeinen
Erſpar=
niſſen früherer Jahre gegründete
Volksbibliothek verbunden mil Lesezimmer
der öffentlichen Benutzung zu übergeben.
Indem der Verein ſeinen Dank hiermit allen Denen öffentlich ausſpricht, welche
ſein gemeinnütziges Unternehmen in freigebiger und werkthätiger Weiſe bis daher
ge=
fordert haben, insbeſondere des wie jeder Zeit, ſo auch im vorliegenden Falle von
ver=
ehrlichem Stadtvorſtande bewieſenen warmen Intereſſes für Hebang der Volksbildung
anerkennend gedenkt, bitten wir zugleich um das zum weiteren Gedeihen des begonnenen
Werkes nöthige fernere Wohlwollen.
Der Vereinsvorſtand gibt ſich daher die Ehre, die Mitglieder ſowohl als auch
alle Freunde des Vereins und ſeiner Beſtrebungen, zu der Samſtag den 1. Februar
Abends ſtattfindenden Eröffnung der Volksbibliothek mit Leſezimmer
erge=
benſt einzuladen.
Von dieſem Tage ab wird für Jedermann die Bibliothek zur leihweiſen
Bücherentnahme an jedem Samstag Abend von 6-8 Uhr freiſtehen, und das
Leſelokal Werktags von 12-2 Uhr Mittags, Abends von 7-10 Uhr,
Sonntags von 10 Uhr Vormittags an, geöffnet ſein.
Darmſtadt, den 25. Januar 1879.
Der Vorstana des Veroins für Verbreitung von Volhsbildung
768)
zul Darmstadt.
536) ledes Loos oin Treffer!-
Zur letzten Ziehung
der k. r. 4 öſterr.
4
1830er
Staats-Loose!
welche unbedingt alle
am L. Mürz 1850
mit Treffer gezogen werden müſſen,
ver=
kaufen wir:
lganzes Orig.-Loos Au. 1550.
Fünftel-Loos
„ 330.
1 Halbes v. Fünſtel „ 200.
1 Viertel „ „
„ 105.
1 ELehntel „
44.
„
„
Ewanzigstel „
22
Haupttreſſer 315,000 fl.
- 630,000 Rm.
Nieten exiſtiren bei dieſen Looſen nicht/
ljedes Loos muß einen Treffer machen,
und gelangen auch die kleinſten Trefferk
lohne jeden Abzug zur Auszahlung.
Unſer Wiener Haus, deſſen Augen=/
lmerk jetzt allein auf den Umſatz dieſer
Looſe gerichtet iſt, befindet ſich dadurch
in der günſtigen Lage, Original=Looſe,
auch für Bankiers billigſt berechnen
zu=
kkönnen.
WTIIRII &amCo.,
Bankhaus,
Wien und Budapest,
Kürnterſtraße. Waitznergaſſe.
ſcJpiritrt.
14
3 Aufführung zum Beſten der Waiſen.
Mit Rückſicht auf die ſtattfindenden Sammlungen für dus „Aliceſtift” ſoll, auf
Allerhöchſten Wunſch, eine weitere Unternehmung zu Gunſten eines beſonderen Zweigs
der Vereinsthätigkeit vorerſt nicht ſtatthaben und ſomit auch die projektirte Aufführung
zum Beſten der Waiſen unterbleiben.
Die verehrlichen Abnehmer von Billets werden daher gebeten, dieſelben in den
Tagen vom 1. bis 15. Februar in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer
wieder abzugeben und dagegen den gezahlten Betrag in Empfang zu nehmen.
Was nach Ablauf dieſer Zeit nicht zurückempfangen worden iſt, wird als gütiges
Geſchenk für die Zwecke der Waiſenpflege, insbeſondere zur Beſtreitung der für die
Weihnachtsbeſcheerung erwachſeren Koſten betrachtet und im Sinn der Geber dankbar
verwendet werden.
Darmſtadt, den 30. Januar 1879.
Das Comite für Waiſenpflege.
7175
Ae-
4
Muidk 2 4. . Jink
T
EaD.
4
Hl Wömaschimen s
W1 ulkh
von eine,
„
Leiſtungsſühigkeit bis zu 2010 Pfund pro Stunde.
2⁄
L44
Batent-Mſineraſwaſſer-Zpparake
Eesd9
empſiel lt die Maſchnenfabrik von
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Oskar Kropſt in Barlhunsen a. liarz.
Prämiirt in allen gröfcren Ausſtellangen.
Eit Prelsiiſten gratis. Ctrnztas
gfener Bitterwasser
Glunyadi Janos Bitterquellehs
deſſen Wirkſamkeit nach Analyſe des Herrn
Profeſſor Juſtus von Liebig alle anderen
Bitterwaſſer übertrifft, iſt in friſcher Füllung
direct von der Quelle eingetroffen.
Emanuel Fud,
Kirchſtraße.
4662)
719) Gewandte Verkäuferin für ein
hieſiges Kurzwaarengeſchäft gegen guten
Ge=
halt geſucht. Offerten, Zeugniſſe und kurze
Angabe der ſeitherigen Beſchäftigung an
die Expedition.
770) Maſchinenſtrickerin und
Lehr=
mädchen geſucht. Louiſenſtr. 42, 2. Stock.
771) Kleine Mädchen werden zum
Stricken= u. Häkelnlernen angenommen.
Rundethurmſtraße Nr. 11 Parterre.
772) Für die mechaniſche Werkſtätte
Lehrlinge
werden
gegen Lohn angenommen.
Carl Schröder.
773) Beſſunger Kirchſtraße 25 ein
geräumiges Logis gleich zu beziehen.
Daſelbſt auch eine gut erhaltene Laden=
Einrichtung billig zu verkaufen.
48
172
R 21
774
Loßalgewerboerein Darmſtadt:
Freitag den 31. Januar, Abends 8 Uhr, im Gaſthof zur Poſt dahier:
Elfte Verſammlung der Mitglieder.
Tagesordnung: 1 Vortrag des Herrn Franz Wirth aus Frankfurt a. M.
über die Mittel zur Verhütung der Keſſelſteinbildung, insbeſondere die
Bohlig=
ſche Waſſerreinigung. 2) Fortſetzung der am vorigen Freitag ausgeſetzten
Dis=
cuſſion über das Thema: Unſere wirthſchaftlichen Verhältniſſe.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueren techniſchen Zeitſchriften ſind
darin aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 29. Januar 1879.
Der Vorſtand des Lokalg= werbvereins Darmſtadt.
Buſch.
Oeffentliche Verſammlung des Vereins
der heſſiſchen Fortſchrittspartei
in Darmſtadt=Beſſungen
Freitag den 31. Jonuar Abends 8 Uhr im großen Saale des Schützenhofes.
Vortrag des Herrn Hofgerichts=Advokaten Metz über die Reichsjuſtizgeſetze.
Wir laden unſere Mitbürger freundlichſt ein.
Für den Vorſtand:
Darmſtadt, den 29. Januar 1879.
775)
Dr. Osann, Hofgerichts=Advokat.
1) Für DorAttnds u. Angegend iſt die
Geueral=Agentue
meiner Annoncen=Expedition ſofort anderweitig zu beſetzen. Mit
beſten Referenzen verſehene Bewerber, deren Lokalitäten
gleich=
zeitig in guter Geſchäftslage, wollen ihre Offerten an mich
ge=
fälligſt einreichen. Bedingungen günſtig
RudOkk HOS
Annoncen=Expedition,
Prazhfurt. D. M.
53
Turngemeinde Beſſungen.
Samstag den 1. Februar
Fortſetzung der ordentl. Generalverſammlung.
Der Vorſtand.
3467) Bei meinem großen Vorrath in Sürgen halte auch jetzt beſter Art
in Eichen gekehlt, (beſonders für auswärtige Transporte der Leichen geeignet) bei
Sterbefällen empfohlen. Auch für wenig Bemittelte empfehle ich eine Sorte, welche
anſtändig und zu ſehr billigem Preiſe erlaſſe, und verſehe auf Verlangen alle hierzu
nöthigen Beſorgungen aufs Pünktlichſte.
Promenadeſtraße
Darmſtadt.
Carl Federlin,
Nr. 14.
H ä u ſ zs
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen
Alexander
H. Heustadt,, ſtraße.
2
Werkholz.
Eine größere Anzahl
Maulbeerſtämm=
chen ſind in der Jdiotenanſtalt „Aliceſtift;
abzugeben.
Gerſchlauer.
Tanes=Kalender
Donnerstag 30. Januar: Vortrag im
Kauf=
männiſchen Verein.
Freitag 31. Januar: Oeffentliche Verſammlung
des Vereins der heſſiſchen Fortſchrittspartei
in Darmſtadt=Beſſungen.-
Elfte
Verſamm=
lung des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 1. Februar: Großer Maskenball des
Bürger=Vereins im Saalbau.- Ball der
Ver=
einigten Geſellſchaft.
Montag 3. Februar: Drittes Concert des
Mu=
ſikvereins im Saalbau.
Mittwoch 5. Februar: Concert des Mainzer
Dom=Chors zum Beſten der barmherzigen
Schweſtern dahier im Saalbau.
Montag 24. Februar: Maskenball der
Verei=
nigten Geſellſchaft.
Großherzogliches Hoftheater.
473TT3) Donnerstag 30. Januar.
10. Vorſtellung in der 5.Abonnements=Abtheilung.
MariaStuart.
Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller.
Perſonen:
Eliſabeth, Königin von
Eng=
land
Frl. Verl.
Maria Stuart, Königin von
Schottland, Gefangene in
5 *
England
Robert Dudley, Graf von
Leiceſter
Herr Fiala.
Georg Talbot, Graf von
Shrewsbury
Herr Wünzer.
Wilhelm Cecil, Baron von
Burleigh, Großſchahmeiſter Herr Werner.
Graf von Kent
Hr. Leib.
Wilhelm Daviſohn,
Staats=
ekretä.
Herr Wisthaler.
Amias Paulet, Ritter, Hüter
der Maria.
Hr. Siebenhoff=
Mortimer, ſein Reffe
Herr Edward.
Graf Aubeſpine, franzöſiſcher
Geſandter
Herr Mendel.
Graf Bellievre,
außerordent=
licher Botſchafter von
Frankreich
Hr. Schimmer.
Oelly, Mortimers Freund
Herr Knispel.
Melvil, Haushofmeiſter
Hr. Butterweck.
Burgoyn, Arzt
Herr Franke.
Hanna Kenedy, Amme
pprau Eppert.
Marg. Kurl, Kammerfrau F Frl. Bernhard.
Offizier der Leibwache
Herr Nötel.
Ein Page
Frau Kilian.
4 Maria Stuart
Fraulein Franziska
Weigel, vom Stadttheater in Königsberg,
als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Freitag 31. Januar.
11. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Bürgerlich und Romantiſch.
Luſtſpiel in 4 Akten von Bauernfeld.
4 * Katharine .. Fräulein Franziska Weigel
vom Stadttheater in Königsberg, als letzte
Gaſtrolle.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Wochen=Repertoire.
Sonntag 2. Februar: Curhanthe von C.
M. von Weber. Anfang 6 Uhr.
Dienstag 4. Februar: Martha von Flotow.
Mittwoch 5. Februar: Haſemanns Töchter.
Donnerstag 6. Februar: Die Entführung
aus dem Serail von Mozart.
M 2
173
Eiſenbahnfrachtbriefe,
per 100 Stück 1 M. (im Tauſend entſprechende Ermäßigung) ſind ſtets vorräthig in
der Expedition dieſes Blattes.
Das Sargmagazin v. Chriſtoph Schmidt.
Schreinermeiſter, Lautenſchlägerſtraße Nr. 18,
6279)
empfiehlt bei vorkommenden Sterbefällen ſeinen Vorrath von Särgen in allen Gattunge.
zu feſten billigen Preiſen. Auch verſehe ich hierbei alle nöthigen Beſorgungen.
Kügel, Pianinos, Caſelklaviere,
Harmoniums
von Blüthner, G. Schwechten, Zeiler
und Winkelmann, Lipp, Schiedmah=r,
Traiſer u. Cie. u. ſ. w. empfehle in
reichſter Auswahl zu Fabrikpreiſen.
Mehrjährige Garantie. Geſpielte
Inſtru=
mente werden eingetauſcht. — Pianos zu
vermiethen.
O
Promenade=
LG. Ruuusl, ſtraße 46.
g
Lager von
ächt chines. & ostind.
RGzO8
in verſchiedenen Qualitüten.
Carl Watzinger,
Thee= &Kmp Droguenhandlung,
93513
Louiſenplatz Nr. 4.
Esamstag den 1. Februar
Metzelſuppe
mit einem guten Glas Nierſteiner Wein
ſehr billig, wozu freundlichſt einladet
778)
CC. Behlbrech.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
HHaupt=Synagoge).
Camstag den 1. Februar. Vorabendgottsdienſt um 4½. Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr:
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. - Gahbathausgang um 5 Uhr 40 M
779) Ein gangbares Geſchäft zu
kaufen oder zu miethen geſucht:
Offerten unter 4 8 300 an die Exp.
erbeten.
Cooſe d. Ludwigshafenen
Kirchenbau=Lotterie.
Geld=Prämiencollecte, genehmigt durch
allerhöchſten Erlaß vom 13. Aug. 1878.
Zahl der Looſe 160,000 Stück, mit
8086 Geld=Gewinnen im Betrage
von M.15.400.
Haupttreffer M. 30,000.
Preis des Looses Hark 2
Zu beziehen durch das General=Debit
A. C. Voltz oder Jul. Goldschmidt.
178) in Ludwigshafen a. Rh.
10187) Eine Lehrlingsſtelle für einen
jungen Mann aus guter Familie offen bei
J. G. Keller,
Material= und Farbwaarenhandlung
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 30. Januar.
Dem Vernehmen nach finden die dießjährigen
Herbſt=
übungen der Großh. (2.) Diviſion in Rheinheſſen und zwar in der
Gegend von Alzey, Wörrſtadt und Wöllſtein ſtatt.
Unter den Stiftungen und Vermächtniſſen des lezten
Quartals befinden ſich u. A. die Vermächtniſſe des Commercienrath Karl
Gräff zu Bingen: an das Schullehrer=Seminar zu Bensheim zur
Unterſtützung unbemittelter braver Schüler im Betrag von 3000 M.;
an die Gemeinde Dietersheim zur Erbauung eines neuen Schulhauſes im
Betrag von 500 M., an den Peſtalozziverein zu Bingen im Betrag von
3000 M., an die Gemeinde Kempten zu Schulbauzwecken im Betrag von
500 M., an die Gemeinde Büdesheim zu Schulbauzwecken im Betrag
von 1000 M., die Schenkung der Erben des Commerzienrathes Carl
Gräff zu Bingen an die daſige Freimaurerloge zum Tempel der
Freund=
ſchaft zur Bildung eines Baufonds, im Betrage von 8900 M., das
Ver=
mächtniß des Rentners Schlottner zu Darmſtadt an die Anſtalt der
barmherzigen Schweſtern zu Darmſtadt, im Betrage von 1000 M., das
Vermachtniß des Ernſt Sues zu Stuttgart an die Gemeinde
Lichten=
berg zu Gunſten der Ortsarmen, im Betrage von ca. 3000 M.
Zu dem ſ. Z. vom Abg. Wolz in der 2. Kammer geſtellten
An=
trag: „Die Kammer wolle die Großh. Regierung dringend erſuchen, im
Bundesrath dahin zu wirken, daß in thunlichſter Bälde folgende
Maß=
regeln ergriffen werden: 1) ein Geſetz, welches allen nicht in die
Han=
delsregiſter als Kaufleute eingetragenen Perſonen die Wechſelfähigkeit
entzieht; 2) ein Geſetz, welches die Höhe des Zinsfußes feſtſetzt; 3) ein
Geſetz, welches den Wucher wieder unter Strafe ſtellt und welches alle
wucheriſchen Wechſelgeſchäfte für unverbindlich erklärt” hat Abg.
Schrö=
der den nachſtehenden Abänderungsantrag eingebracht: „Die in das
Detail der wichtigen und ſchwierigen Frage eingehenden Anträge des
Ab=
geordneten Wolz kann ich aus verſchiedenen Gründen nicht für zuläſſig
und ebenſo wenig für zweckmäßig erachten und beantrage: Die Kammer
wolle den Antrag des Abgeordneten Wolz, Maßregeln gegen den Wucher
betreffend, ablehnen, dagegen beſchließen, Großh. Regierung zu erſuchen,
dahin zu wirken, daß ohne Verzug 1) auf dem Wege der Landes=,
be=
ziehungsweiſe Reichsgeſetzgebung, ſowie 2) durch Unterſtützung der auf
Hebung des Kredits, insbeſondere des landwirthſchaftlichen Kredits
gerich=
teten Beſtrebungen alle die Maßregeln ergriffen werden, welche
nothwen=
dig erſcheinen zur Beſeitigung der wucheriſchen Benachtheiligungen des
Publikums.7
- Abg. Reinhardt hat in der 2. Kammer folgenden Antrag
eingebracht: die Kammer wolle beſchließen, Großh. Regierung zu erſuchen,
ihre Vertreter bei dem Bundesrathe und der Zolltarifcommiſſion dahin
zu inſtruiren, daß an dem ſeitherigen Syſtem der Handelsverträge
feſt=
gehalten werde und daß unter keinen Umſtänden Eingangszölle auf
Roh=
produkte, welche ſeither nicht beſteuert waren und die wir in Deutſchland
in nicht genügender Menge produziren, erhoben werden.
ODen 10 dienſtälteſten Reviſoren waren ſeither
Gehalts=
zulagen von je 500 M. bewilligt, jedoch mit der auf dem letzten
Land=
tag beliebten Beſchränkung, daß dieſe Summe nur für die
gegenwär=
tigen Inhaber der betreffenden Stellen zu verwenden ſei. Die
Regie=
rung hat an die Stände indeß das Erſuchen gerichtet, jene Beſchränkung
wieder fallen zu laſſen, da es ſich hier darum handele, die
unverhältniß-
mäßig niederen Gehalte der in Rede ſtehenden Reviſionsbeamten, den
Gehältern anderer Beamtenkategorien dauernd gleich zu ſtellen.
Der Großh. Landrichter i. P. L. Schäfer, früherer
Landtags=
abgeordneter, iſt igeſtern geſtorben und wird in Gernsheim beerdigt
werden.
0 (Prozeß De Bary.) Geſtern war die Zeugenvernehmung noch
nicht zum Abſchluß gebracht und erſchienen die Angaben des Anklägers
J. M. Boch, den ſeine Betheiligung an der Firma De Bary u. Co.
min=
deſtens die Summe von 90,000 M. koſten wird, die in allen weſentlichen
Punkten, vielfach unterſtützt durch das Zeugniß ſeines Vaters, die
An=
klage beſtätigten und die Grundlage des ganzen Prozeſſes bilden, für
den ſich übrigens ſehr gewandt vertheidigenden Beſchuldigten ungemein
belaſtend. Der Umſtand, daß De Bary den Verſuch gemacht, dem
Wunſche Bochs entſprechend, das Geſellſchaftsverhältniß zu löſen, was
ſchließlich freilich ſcheiterte, wie es auch nicht gelang, ein angebahntes
Arrangement zu Stande zu bringen, wird von der Vertheidigung
nach=
drücklichſt zu ihren Gunſten auszubeuten verſucht, während
anderer=
ſeits die Staatsbehörde conſtatiren ließ, daß die bedeutenden
Wechſeldis=
contirungen des Angeklagten, durch welche verſchiedene Firmen in
em=
pfindlichen Nachtheil gerathen ſind, nur unter der Vorausſetzung erfolgen,
daß die Betreffenden annahmen, die Wechſel beruhten auf reeller
Grund=
lage, ſeien gute Waarenwechſel, während ſie ſich ſchließlich beim
Zuſam=
menſturz als werthloſe Reitwechſel erwieſen.
Im deutſchen Reich ſind dermalen nicht ganz 22000 Hektare
Bodenfläche der Tabakeultur gewidmet, wovon, was wohl zu beachten
ſein dürfte, etwa 70 pCt. auf die ſüdlich des Mains gelegenen
Gegenden entfallen.
174
R6. 21
Der hieſige evangeliſcheKirchengeſang=Verein hat an
ſämmtliche evangeliſche Geiſtliche und Lehrer des Großherzogthums die
Aufforderung zur Gründung von evang. Kirchengeſangvereinen oder
Kirchen=
chorſchulen in den betr. Gemeinden gerichtet, welche alsdann in einen
evangeliſchen Kirchengeſangverein für Heſſen
zuſammen=
gefaßt werden ſollen. Die erfreulichen Erfolge des hieſigen Vereins in
der kurzen Zeit ſeines Beſtehens laſſen es wünſchenswerth erſcheinen, daß
die Förderung des kirchlichen Chorgeſanges und die damit verbundene
Hebung des kirchlichen Lebens in den weiteſten Kreiſen gefördert werde.
O Im Handelsverein hielt Herr Reichstagsabgeordneter
Büch=
ner von Pfungſtadt vor einem ſehr zahlreichen Publikum einen nahezu
zweiſtündigen Vortrag über die brennende Tagesfrage, „ob
Freihan=
del oder Schutzzoll, die, obwohl die politiſchen Fraktionen im
Reichs=
tag in handelspolitiſchen Angelegenheiten nicht geſchloſſen ſtimmen,
ſon=
dern in ihren Anſichten weit auseinander gehen, doch eine politiſche
Be=
deutung hat, weil der Reichskanzler beabſichtigt, um das Reich finanziell auf
eigene Fuße zu ſtellen, die Matrikularbeitrage durch neue
Einnahmequel=
len, insbeſondere die Tabaksſteuer, zu erſetzen. Daß es möglich ſein
werde, ſolche Einnahmen zu erzielen, welche hinreichten, nicht allein die
ſämmtlichen Ausgaben des Reichs zu beſtreiten, ſondern auch noch
Ueber=
ſchüſſe zu erzielen, durch welche die Einzelſtaaten und Gemeinden
ent=
laſtet werden könnten, hielt der Vortragende für einen gewaltigen
Irr=
thum, in dem ſich der Reichskanzler befinde. Die Getreidezolle
be=
zeichnete Redner als einen für den Bauernſtand berechneten „Lockvogel”
um ſchließlich das Tabaksmonopol durchzuſetzen, welches auf die Dauer
keinen Beſtand haben könne und werde die landliche Bevölkerung
ſchließ=
lich erfahren, daß ſie der „geleimte Theil” ſei. Auf die politiſche Seite
der Frage übergehend, führte Herr Büchner aus, daß es den Anſchein
gewinne, als ſer eine gelinde Reaction im Anzug und ſolle die Stellung
des Reichstags einigermaßen erſchüttert werden, vielleicht um von der
Erforſchung der wahren Urſachen der Kriſis, nämlich Kriege und die
Milliardenepoche abzuhalten, während er in ſocialer Beziehung die
An=
ſicht vertrat, daß man bei der arbeitenden Klaſſe den Schein erwecken
wolle, als ſei eine Erleichterung derſelben bezweckt, und man in
Wirk=
lichkeit beabſichtige, die Induſtrie mehr auf das einheimiſche Bedürfniß
zu beſchränken, damit die arbeitende Klaſſe wieder mehr dem Landbau
in die Arme geführt werde. — Sehr anerkennend ſprach ſich der Redner
über die vom Zollverein ſeiner Zeit befolgte Handelspolitik aus, welche
den Intereſſen der Induſtrie und der Conſumenten Rechnung getragen
und in Deutſchland eine Induſtrie groß gezogen, die Niemanden aus
dem Weg zu gehen brauche und mahnte dringend den ſeither betretenen
richtigen Weg nicht plötzlich zu verlaſſen. Deutſchland ſei
verhältniß=
mäßig arm, bedürfe von dem Auslande der Einfuhr von Getreide, Fleiſch,
Baumwolle u. ſ. w., die es nur durch Fabrikate, die Produkte ſeines
Fleißes, bezahlen könne. Vertheuere man durch Zölle die Rohſtoffe, durch
Getreidezölle die Arbeitslöhne, ſo verliere unſere Induſtrie ihre
Export=
fähigkeit und wir damit den Markt im Ausland. Redner, der ſich als
Anhanger des gemäßigten Freihandels bekannte, empfahl den Abſchluß
von Handelsverträgen in dieſem Sinne und drückte ſeine Anſichten
ſchließ=
lich in folgenden Sätzen aus: 1) daß die volkswirthſchaftliche Kriſis,
in welcher wir uns befinden, nicht der bisherigen Zollpolitik zuzuſchreiben
iſt, daß die Kriſis vielmehr eine allgemeine Kalamität ſei, von welcher
alle Nationen betroffen werden, wahrſcheinlich in Folge der letzten Kriege
und Militärbereitſchaft; 2) daß die volkswirthſchaftliche Kriſis von Seiten
der Schutzzöllner und Seitens des Reichskanzlers dazu benutzt werde,
andere wirthſchaftliche wie finanzielle Maßregeln für das Reich
durchzu=
führen; daß es im Intereſſe Deutſchlands liege, an der bisherigen
Zollpolitik feſthaltende Handelsverträge abzuſchließen und dabei dem
Princip des gemäßigten Freihandels mit ſtetigem Fortſchreiten auf dem
betretenen Wege auch ferner zu huldigen und die etwa nöthig
erſchei=
nende Vermehrung der Einnahmen des Reichs unter vorläufiger
Beibe=
haltung der Matrikularbeiträge in einer nicht übermäßig hohen
Be=
ſteuerung des Tabaks zu finden ſein möchte. — Nach längerer Debatte
nahm man hierauf folgende von Herrn Kaufmann Langenbach
einge=
brachte Reſolution an: Die vom Handelsverein für Darmſtadt und
Beſ=
ſungen anberaumte allgemeine Verſammlung von Gewerb= und
Handel=
treibenden dankt dem Herrn Reichstagsabgeordneten Büchner für die in
ſeinem Vortrage kundgegebenen wirthſchaftlichen Anſichten und findet
allein in der Feſthaltung der bewährten Grundſätze der
Zollvereins=
politik und in der Ablehnung jeder einſeitigen Intereſſenvertretung das
Heil Deutſchlands.
Im Kaufmänniſchen Verein (großer Saal des
Darm=
ſtädter Hofs) wird heute Abend einer der bedeutendſten
Gelegenheits=
dichter der Neuzeit, Herr Emil Rittershaus aus Barmen, einen
Vortrag über: „Anaſtaſius Grün und Nikolaus Lenau” halten, auf
welchen wir umſomehr aufmerkſam machen, als jedem Intereſſenten
die=
ſer Vortrag gegen ein Entree von 1 M. 50 Pf. zugänglich iſt.
Beſſungen. Tagesordnung der Gemeinderathsſitzung
vom 30. Januar Nachmittags 4 Uhr: 1) Herſtellungen in der Kirche.
2) Bericht der Armen=Commiſſion. 3) Antrag derſelben Commiſſion.
4) Schulgeld. 5) Baugeſuch. 6) Friedhofsangelegenheiten. 7) Geheime
Sitzung: Forderung des früheren Standesbeamten. 8) Verſchiedene
An=
gelegenheiten und Geſuche.
2 Vorgeſtern Abend verſuchte ein etwa 17jähriges Mädchen ſich im
großen Woog zu ertränken. Es wird momentane Geiſtesſtörung
ver=
muthet.
O Unlängſt kam hier der Beſitzer eines feuerfeſten Kaſſenſchranks
dadurch in arge Verlegenheit, daß er den Schlüſſel zu demſelben verlor.
Er hatte zwar noch einen zweiten Schlüſſel, allein dieſer lag der
Sicher=
heit wegen in dem Schrank, zu deſſen Oeffnung der Schloſſer faſt einen
halben Lag brauchte.
Literariſches
- Inhalt der „Neuen Illuſtrirten Zeitung: Nr. 16.
Illuſtrationen: Bianca Bianchi. — Joſef Joachim.
Der Alchymiſt.
Gemälde von Jan Mateiko. Photographie=Verlag von V. Angerer in
Wien.-
Ein Feuer in Japan. — Der Brunnen im Wiener Rathhauſe.
Nach der Natur gezeichnet.- Humoriſtiſches: Faß, Zuckerhut und
Land=
karte. Ein Drama in neun Bildern von F. Schulz. — Texte: Die
Frei=
heit unter dem Schnee, oder: Das grüne Buch. Roman von Moritz
Jokai. (Fortſetzung.) — Bianca Bianchi. — Joſef Joachim.- Der
Hof=
muſikus. Gedicht von Emil Ruetland. - Ein Beſuch bei Bayard Taylor.
Von Henry Perl. —- Eine überſeeiſche Majeſtät: Orellie Antoine der Erſte.
Von Gotthold Neuda. — Der Alchymiſt.— Eine Feuersbrunſt in Japan.
Vor der Carriere. Novelle von Egon Harris. (Fortſetzung.) - Der
Brunnen im Wiener Rathhauſe.
Kleine Chronik. - Schach. -
Röſſelſprung. — Silbenräthſel.
Räthſel.
Magiſche Buchſtaben=
Quadrate. - Kryptographiſche Zeichnung. — Wochenkalender.
Inhalt der „Neuen Illuſtrirten Zeitunge Nr. 17.
Illuſtrationen: Karl Freiherr v. Haſenauer. - Bosniſche Typen. Nach
Photographien gezeichnet von J. R. Wehle: Bosniſche Franziskaner. Ein
Geflügel=Verkäufer. Ein Zwiebel=Verkäufer.- Bauern=Familie. (Nach
Oſtade.) — Dorf=Jahrmarkt. (Nach Oſtade.) - In der Thurmſtube.
Original=Zeichnung von A. Greil. — Jagd=Skizzen. — Partie aus dem
braſilianiſchen Urwald. Nach einer Skizze von Piereck.
Texte: Die
Freiheit unter dem Schnee, oder: Das grüne Buch. Roman von Moriz
Jokai. (Fortſetzung.) — Carl Freiherr v. Haſenauer.- Eine
nordameri=
kaniſche Skizze: Unter Mördern - die Molly-Maguires. Von P. F. K.
Bosniſche Typen. - Zwei Bilder von Greil. — Partie aus dem
bra=
ſilianiſchen Urwald.
Vor der Carriere. Novelle von Egon Harris.
(Fortſetzung.) - „Die graphiſchen Künſte.” — Kleine Chronik.-Schach.
Röſſelſprung. - Buchſtaben=Quadrate. - Silbenräthſel. —
Wochen=
kalender.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 28. Januar: Romeo und Julia, Trauerſpiel in 5
Ak=
ten von Shakeſpeare. Die Vorſtellung war gelungen, zum Theil
ausge=
zeichnet. Fräulein Franziska Weigel gab die Heldin des Stückes
mit ebenſo feinem Verſtändniſſe als beweglicher Phantaſie und inniger
Empfindung. In den zarteren von ihr mit vieler Anmuth vorgetragenen
Partien fehlte manchmal die Deutlichkeit und ließ hier und dort die ſo
ſchwere Kunſt des richtigen Athemholens etwas zu wunſchen übrig.
Da=
gegen trat die volle Energie der Sprache im Ausdrucke der Sehnſucht,
der ſeligen Erwartung, des Cntzückens, der bangen Furcht und des
herz=
zerreißenden Jammers hervor. In der ganzen Darſtellung der
Künſtle=
rin athmete und blühte jener ſelige Liebesfruhling, den Shakeſpeare auf
dem vulkaniſchen Boden wildbewegter Staats= und Familienzuſtände mit
ſo unwiderſtehlicher Lieblichkeit hervorzaubert und noch im Untergange
mit einer herzerhebenden Verklärung umgibt. Herr Edward löſte
ſeine wohldurchdachte und mit wahrer künſtleriſcher Begeiſterung
er=
griffene Aufgabe bald mit zarter Innigkeit der ſich hingebenden,
anbeten=
den, ruhig=ſeligen Liebe, bald mit der wilden Flammengluth der
Leiden=
ſchaft, die, von dem Lichte ihres Gegenſtandes verblendet, die Welt um
ſich her vergißt und dadurch den Untergang der Geliebten und den
eige=
nen Untergang herbeiführt. Zur lebendigen Poeſie des Vortrages und
Spieles geſellte ſich bei dieſem trefflichen Darſteller die
bewunderungs=
würdige Nachhaltigkeit ſeiner volltönenden und kräftigen Stimme. In
der Wiedergabe Mercutio's vereinigte Herr Fiala den wilden Humor,
die überſtrömende Geiſtesfülle, die unverwüſtliche Lebenskraft und den
Seelenadel dieſes Helden zu einem höchſt anziehenden Bilde. Shakeſpeare
hat das Füllhorn jener genialen Ausgelaſſenheit, die in den Tagen
Alt=
englands herrſchte, über die komiſchen Auftritte ſeiner Liebestragödie
ausgeſchüttet, ſo auch über das Bild der Wärterin, die von Frau Eppert,
unübertrefflich gegeben wurde. Von demſelben Lichte des wilden Humors
iſt auch das Bild des jähzornigen, polternden, gutmüthigen, innerlich
verkohlten Lebemannes Capulet angeſtrahlt, das Herr Wünzer
durch=
aus glücklich wiedergab. Noch haben wir beſonders die Leiſtungen
der Herren Werner (Lorenzo) und Mendel (Tybalt) hervorzuheben.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.