*
LIyELLovvi SlhoLobi
Abonnementspreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
inc. Poſlaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeige6katt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
142. Jahrgang.
Inſerade
werden angenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28,.
in Beſſungen von Friedr. Bößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
düionen.
Amtliches Grgan für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Pollzeiamts Darmſtadt.
N20.
Mittwoch den 2. Januar.
W79
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß, vom 1. Januar l. J.
an, alle Rechnungen für Lieferungen ꝛc. an uns oder die uns unterſtehenden
Ver=
waitungen und Gärtnereien auf das eingeführte Formular - welches bei Kaufmann
Kleber dahier vorräthig iſt - zu ſchreiben, ſowie in doppelter Ausfertigung einzu=
Darmſtadt, den 27. Januar 1879.
reichen ſind.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
725)
Nau, Hofſecretär.
Bekanntmachung.
Auf ſtadtgerichtliche Verfügung ſollen die zum Schuldenweſen des
Georg Mersheimer und des Jacob Wilhelm Mersheimer dahier
gehörigen Immobilien:
Flur II. Nr. 868. MMet. 1448 Grabgarten Soderſtraße,
„ II. „ 869. „ 423 Hofraithe daſelbſt,
II. „ 870.
434 Hofraithe daſelbſt,
Montag den 3. Februar d. Js., Vormittags 10 Uhr,
zum letzten Male und mit unbedingtem Zuſchlag
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. Januar 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
416)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen des jetzigen Eigenthümers ſollen die früher W.
Herbſr=
ſchen Immobilien:
Flur II. Nr. 789¾⁄₁₀. ⬜Meter 192 Hofraithe Eck der Heinrich= und
Hochſtraße,
394 Grabgarten daſelbſt,
II. 789¾.
Montag den 3. Februar d. J., Vormittags 10 Uhr,
verſteigert und bei annehmbarem Gebot der Zuſchlag ertheilt werden.
Nähere Auskunſt bei Heinrich Störger in der Eliſabethenſtraße Nr. 41.
Darmſtadt, den 23. Januar 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
606)
Berntheiſel.
726)
Bekanntmachung.
In Gemäßheit heute in dem hieſigen
Firmenregiſter erfolgter Eintragung wird
hiermit Nachſtehendes zur öffentlichen
Kennt=
niß gebracht:
Die von Kaufmann Johann Finger
da=
hier unter der Firma Johann Finger
betriebene Handlung mit Specerei= und
Colonialwaaren iſt ſeit deſſen am 25. Juni
1878 erfolgten Tode mit Activen und
Paſſiven auf ſeine Wittwe Chriſtiane, geb.
Keller, übergegangen, welche es von da an
unter der nämlichen Firma unverändert/
fortbetreibt.
Darmſtadt, den 24. Januar 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.:
Holzapfel,
Joſt,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 6. Februar 1879,
Vormittags 10 Uhr, werden auf dem Büreau
des unterzeichneten Proviant=Amts größere
Quantitäten Roggenkleie, Fußmehl,
Hafer=
fegekaff, Heu= und Strohabfälle gegen gleich
baare Bezahlung öffentlich verſteigert.
Großherzogliches Proviant=Amt,
727)
Darmſtadt.
Jagd=Verpachtung.
Freitag den 7. Februar d. J.,
Vormittags 11 Uhr, wird die hieſige Wald=
und Feldjagd, ca. 34525 Hectare
ent=
haltend, in 4 Abtheilungen auf dem
Rath=
haus dahier in einen ſechsjährigen
Zeit=
beſtand unter den im Termin bekannt gemacht
werdenden Bedingungen öffentlich meiſtbietend
verpachtet.
Pfungſtadt, den 18. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schiemer.
728)
45
Gefunden: 1 ſchwarzer Fächer, 1 Boa, 1 desgl., 1 weißes Taſchentuch gez., 1 desgl. ohne Zeichen, 1 Pulswärmer, 1 ſchwarzer
Glaceehandſchuh, 1 gewebter Handſchuh, 1 weißer baumw. Strumpf, 1 Hufeiſen, 1 gehäkeltes ſchwarzes Halstuch,
Portemonnaie mit Inhalt.
Verloren: 1 goldner Ring mit Granaten, 1 goldnes Uhrgehäuge, woran ein Medaillon, Eryſtall in Gold eingefaßt, 1 goldner
Uhrſchlüſſel und goldnes Kettchen, 1 grüne Teppichbordüre, 1 Corallenkette, 1 ſilberner Pfeifendeckel, 1 Sparkaſſebuch
der Volksbank über eine Einlage von 200 Mark, 1 dreireihige Corallenkette mit goldnem Schloß, 1 goldner großer
Uhrſchlüſſel mit 2 Steinen, 1 Schirmkettchen.
Darmſtadt, den 28. Januar 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
162
Holz=Verſteigerung.
Die am 20. d. Mts. im Ziegelbuſch
abgehaltene Holz=Verſteigerung iſt nicht
genehmigt und werden ſnunmehr die 26
gefällten Eichſtämme aus freier Hand,
abgegeben. Näheres auf unſerem Büreau
Kranichſteinerſtraße 7I.
729) Darmſtädter Actien=Ziegelei.
Feilgebotenes.
Die Hof=Buchhandlung von
5 Lugust Elingelhöffer
empfiehlt garantirt reinen, direkt
impor=
tirten chinesischen Theo, Ernte
1878, zu Ml. 5- 4.50, 3.50, 2.70,
250 u. 2.20 pr. Pfund. Wiederverkäufer
erhalten bei Beſtellung von Originalkiſten
zu 100, 50 und 20 Pfd. 15 pCt. Rabatt.
Vorzügl. Bett=Unterlagen,
5 Vorhänge, Gallerien,
Bodenwachstuch
billigſt bei W. Schmidt, Schulſtraße I.
Ruhrkohlen.
Das Kohlengeſchäft von W.
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Stückreiches Fettſchrot, beſte Qualität.
Bei Beſtellungen von 10 und mehr Ctr.
95 Pfg.
Bei Beſtellungen von weniger M. I.
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Grafenſtraße 18. Alexanderſtraße 15.
10257) Klein geſchnittenes
Buchen=u. Tannenholz
1. Qual. in Rmtr. und Ctr. billigſt
be=
rechnet liefert die Dampfholzſchneiderei von
Martinſtraße
R. Schaefer,
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5 Haus=Verkauf.
Ein ſchönes Haus, zweiſtöckig mit
Man=
ſarde, Hof, Garten und allem ſonſtigen
Zubehör, iſt preiswürdig zu verkaufen.
Daſſelbe befindet ſich in ſchöner freier Lage,
iſt ſehr ſolid gebant und würde ſich auch
zu einem Geſchäftshauſe gut eignen.
Nüheres in der Exp. d. Bl.
730)
Aechte
Geibwrr gudlyen
empfiehlt
WiIh. Weber,
Eliſabethenſtraße 14.
ZurBeobachtung.
731) Wegen Aufgabe eines Geſchäftes
iſt eine Parthie gut erhaltener Aetheriſche
Oele u. Eſſenzen billig abzugeben. Näh.
durch Rudolz Mosse CCarl
Reh) in Dieburg.
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Eliſabethenſtraße 10.
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empfiehlt in großer Auswahl Silber= und Gold=Franzen, Spitzen, Sendel,
Litzen, Gimben, Sterne, Knöpfe, Flitter, Kordel, Quaſten, Larven ꝛc.
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Michael Schmidt,
Louiſenplatz 4.
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Bieidenstrasse 1D.
Frankſurt a. M.
Im grossen Kaffechaus.
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aus dem beſten Material und Appret.
Nur gegen Baar.
Schluß des Verkaufs 15. Februar.
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wurz zu verkaufen. Zu erfahren Diebur= Küchenſchränke, Bettladen, fein lackirte
gerſtraße 41.
Friedrich Petri. Iſtehen im Heerdweg 39 billig zu verkaufen.
Geſchäfts-Eröffnung
WASAURStUho-
Neue ſowie gebrauchte, für Damen und Herren,
leihweiſe bei
C. Hedrtch,
680)
Stiftſtraße 49.
und Empfehlung.
Einem verehrlichen Publikum beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich Eck
der Hoch= und Nieder=Ramſtädterſtraße Köhler'ſchen Hauſe) eine
D
Gweinemetzgerei
eröffnet habe.
Durch gute Waare, reelle und prompte Bedienung werde ich beſtrebt ſein, allen
Anforderungen zu entſprechen, zumal ich mehrere Jahre in den erſten Geſchäften thätig
war.
Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, zeichne Hochachtungsvoll
732)
Vogt.
Tourad
1)
Ausverkauf
von neuen gut gearbeiteten
Caſſafchränken
bei äußerſt billigen Preiſen.
C. Hrhadtet, nelenaiten geue den Deweis leter.
438)
Artillerieſtraße 2.
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kaufen. Große Bachgaſſe 13.
eingetroffen.
Aonsn danAEeh
Wölb. Weber,
im Anſchnitt, empfiehlt
Eliſabethenſtraße 14.
737)
219. Ookk,
734)
Eliſabethenſtraße 14.
Vermiethungsn.
15
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haltbare, reine gemahlene Kaſſee's 4183) Untere Eliſabethenſtraße 66
mit erhöhter Ausgiebigkeit, in Packeten zu der obere Stock, beſtehend aus 7 Zimmern,
½.. und 1 Pfd. zu M. 1.60 bis M. 2. Küche, Keller, Holzſtall ꝛc., zu vermiethen
bei G. L. Kriegk, Gg. Darmſtädter, und ſogleich zu beziehen.
4923) Waldſtraße 54 der mittlere
F. Pröſcher.
IB. Es empfiehlt ſich, die Packete unten Stock, 3 Zimmer, Küche mit allem
Zube=
hör, alsbald zu beziehen.
zu öffnen und deren Inhalt nicht zu) 4714) Bleichſtraße 11 im mittleren
entleeren.
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
5 Hausverkauf.
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
In dem ſüdlichen oder weſtlichen Theile Holzſtall, ſogleich beziehbar.
5996) Soderſtraße 33 iſt die bel
der Stadt, in fchöner Lage wird ein zwei=
Etage, 3 Zimmer mit allen ſonſtigen
Be=
ſtöckiges Haus zu kaufen geſucht.
Offerten erbittet man mit der Nummer ſ quemlichkeiten, zu vermiethen.
dieſer Anzeige und den Buchſtaben B. T. 6474) Marktplatz 12 zwei große
Zim=
bei der Expedition ds. Blattes abzugeben. mer elegant möblirt zu vermiethen.
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4
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5ö,D.AlAtis.irn
1nduſeshaken a Ih.
empfiehlt Cylndoruborzugo u. Hiomben, ſowie alle ſonſtigen
Sedarſsartikel für Mühlen u-ſ hemiſche Fabriken.
Au=
fragen wegen Preis, Nos. ꝛc., um welche ich bitte.
werden mit Wendung der Poſt beantwortet u. iſt mit
beim kleinſten Verſuch, ſalls weiterer Bedarf,
Nach=
lieferung im Voraus geſichert, worüber ich verehrlichen
feinſte Frucht,
163
7067) Eliſabethenftr. 33 1-2 möbl.
Zimmer. Zu erfragen 1. Stock.
7448) Wilhelmfnenſtraße Nr. 31
möblirtes Zimmer mit Penſion.
7528) Riedeſelſtraße 68 parterre ein
oder zwei möblirte Zimmer.
7980) Neckarſtraße 15 bel Etage 4 bis
55 Zimmer, Kämmerchen, Küche, Bleichplatzꝛc.
Näheres oben.
8203) Wendelſtadtſtraße 1, 2 möbl.
Manſardenzimmer zu vermiethen.
8342) Eck der Hügel= und
Saal=
bauſtraße 41 ein Logis, beſtehend aus
4 Zimmern, Küche, Glasabſchluß und
ſon=
ſtigen Bequemlichkeiten an eine ruhige
Fa=
milie billigſt zu vermiethen u. gleich zu bez.
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144
6 8355) Möblirte Wohnung. Zu
H erfragen bei Herrn Trier,
Wilhel=
minenſtraße oder Eichbergſtraße 24.
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9032) Beſſungen. Carlsſtraße 5
bel Etage ein möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang zu vermiethen. Daſelbſt im
Gar=
tenbau eine Wohnung, enth. 5 Zimmer mit
Zugehör, alsbald beziehbar.
9156) Waldſtraße 24 ein großes
heiz=
bares Magazin, ooer auch als große
Werkſtätte verwendbar, nebſt Comptoir
zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt eine Parterre=Wohnung
von 5-6 Zimmern, Küche, Magdkammer
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
9475) Friedrichſtraße 16 iſt die
Par=
terre=Wohnung, Februar beziehbar, an eine
ruhige Familie f. 500 M. zu verm. Emil Reis.
9902) Wendelſtadtſtraße 15 iſt die
Parterrewohnung von 6 Zimmern, Küche,
mit oder ohne Stallung zu vermiethen, bis
April zu beziehen. Georg Hinkel Wwe.
10232) Saalbauſtraße 12 iſt der 3.
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und
ſo=
gleich zu beziehen.
10905) Rheinſtraße 47, 1. Stock, ein
großes Magazin nebſt Comptoir event. auch
Wohnung per. 1. April.
10916) Dieburgerſtraße 20 iſt ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
7) Soderſtraße 55 bel Etage 4
Zim=
mer, geräumiger Alkoven, abgeſchloſſener
Vorplatz nebſt allen Bequemlichkeiten-
Anfangs März beziehbar.
8) Blumenthalſtraße, nahe den
Bahn=
höfen, ſind einige Logis annehmbar zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen. Näheres
in Nr. 43 daſelbſt parterre.
55) Rheinſtraße 49, elegante Wohnung,
Hochparterre, 7 oder 10 Zimmer, Küche,
Keller, Waſchküche, Bodenkammer per 1. April.
Näheres Nr. 47 erſter Stock.
-o
pViiermoen.
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AAn AAAAAnnn AAAAArrrir.
58) Pramenadeſtraße6 bel Etage
eine Wohnung von 5 Piecen mit allem
Zubehör an eine kleine Familie ſo=
4 gleich zu vermiethen.
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61) Rheinſtraße 74 bel Etage 5ſchön
große Zimmer, Küche, Keller, Bleichplatz
und allem Zubehör per 1. April.
164
78) Grafenſtraße 35 ſind im oberen
Stock 5 Zimmer nebſt allem Zubehör zu
vermiethen und ſofort beziehbar.
86) Rückertſtraße 8 eine Parterre=
Wohnung nebſt Zubehör bis den 1. April
zu vermiethen.
169) Obere Kiesſtraße 67 iſz der
untere Stock zu vermiethen und bis zum
1. Februar zu beziehen. Näheres bei
H. Keller Zimmermſtr., Erbacherſtr. 6.
170) Stiftſtraße 50 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, 2
Kam=
mern, Küche, 2 Kellerräumen, Waſchküche,
Bleichplatz, Anfangs Februar zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
171) Nieder=Ramſtädterſtraße 26
obſt. Stock ein möbl. Zimmer mit oder
ohne Kabinet, ſowie kl. moͤbl. Zimmer für 8 M.
172) Louiſenſtraße 14 ein möbl.
Zim=
mer zu vermiethen.
288) Wendelſtadtſtraße 42 iſt der
3. Stock ſofort zu beziehen.
289) Der alte Saal des
Chauſſee=
hauſes nebſt ſchöner Wohnung und
ſon=
ſtigen großen Räumlichkeiten iſt bis 1. April
anderweit zu vermiethen.
H. Röth, Promenadeſtraße.
363) Ecke der Fabrik= u. Bleichſtr. 1
ein kleines möblirtes Parterrezimmer gleich
beziehbar.
365) Die Werkſtätten und
zuge=
hörigen Näumlichkeiten unſerer in der
Frankfurterſtr. gelegenen alten Fabrik,
auf Wunſch mit der noch daſelbſt befindlichen
Dampfmaſchine, ſind ganz oder getheilt zu
vermiethen.
Maſchinenfabrik
u. Eiſengießerei Darmſtadt i. Lig
457) Mathildenplatz 10 ein ſchönes
Logis 2 Treppen hoch, beſtehend aus 5
Zimmern, Kabinet, Magdkammer und ſonſt
allem Zubehör, zu vermiethen und bis zum
1. April zu beziehen.
459) Untere Waldſtraße 50 im
Hinterhauſe iſt eine Wohnung, beſt. aus 4
Zimmern mit Zubehör, an eine ruhige
Familie am 1. April zu vermiethen.
470) Heidelbergerſtraße 5 die
Man=
ſarde, beſtehend aus 1 Zimmer und
Ka=
binet, Küche ꝛc. bis 15. April zu beziehen.
P. Geuter.
473) Schuſtergaſſe 13 ein Laden/
zu vermiethen.
560) Liebigſtraße 6 bel Etage 5
Zim=
mer, Balkon, Magd= und Bodenkammer,
auf Wunſch Gartenantheil nebſt allen
Be=
quemlichkeiten, zu vermiethen, bis 15. Aprik
zu beziehen.
562) Dieburgerſtraße 8 nahe der
In=
fanterie=Kaſerne, Südſeite, 5-7 Piecen
mit vollſtändigem Zubehör zu vermiethen.
Näheres bel Etage.
563) Beſſ. Carlsſtraße Nr. 16 ein
kleines Logis zu verm. u. gleich zu beziehen.
636) Darmſt. Carlsſtr. 49 die
Man=
ſarde nebſt allen Bequemlichk. an leinz. Perſ.
638) Dieburgerſtraße 22 per 10. Febr.
zu beziehen: Stallung für 4 Pferde,
Remiſe für 2 Wagen, Heuboden,
Stroh=
behälter, — Kutſcherſtube.
Na 20
582) Arheilgerſtraße 25 ein freundl
Logis, 2 größere Zimmer, Küche nebſt allem
Zubehör, gleich beziehbar.
643) In unſerem Hauſe, Schühenftr.).
iſt der von Herrn Bürſtenmacher Hartter
bewohnte Laden nebſt Logis von 4
Zim=
ern, Küche, Keller ꝛc., zu vermiethen u. bis
17. Mai zu bez. J. G. Kahlert u. Söhne.
645) Obere Heinrichſtraße 6 iſt die:
bel Etage, beſtehend aus 4 Zimmern und
Zubehör, per April zu vermiethen.
647) Frankfurterſtraße 5 nächſt der
Münze ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
677) Kirchſtraße 8 ein vollſt. Logis
nebſt Magazin oder Werkſtätte ſof. beziehb.
686) Hochſtraße 26 eine kleine
Woh=
nung zu vermiethen und kann ſofort
be=
zogen werden.
738) Ecke der Magdalenen= u.
Lau=
tenſchlägerſtraße Nr. * eine hübſche
Wohnung, 3 Zimmer, Küche ꝛc. mitz
Glas=
ſabſchluß. Näheres im Eckladen.
739) Caſinoſtraße 18 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
740) Karlsſtraße 40 zum
Roſen=
garten 2 freundliche neu hergerichtete Logis,
je 3 Zimmer, Glasabſchluß mit allem
Zu=
behör gleich beziehbar.
741) Nieder=Ramſtädterſtraße 61 der
mittlere Stock, enth. 5 3. mit all.
Bequem=
lichkeiten und daſelbſt die Manſarde, beide
per April zu verm. Näheres mittl. Stock.
742) Ob. Heinrichſtraße 49 elegant.
möbl. Wohnung, 6-8 Zimmer mit
nöthigen Betten, eing. Küche und Garten=
Antheil ſofort zu beziehen.
743) Langegaſſe 3 ein Logis, 2
Zim=
mer und Küche, bis März beziehbar.
744) Magdalenenſtraße 12 iſt im
mittleren Stock ein Zimmer zum
Aufbe=
wahren von Möbeln zu vermiethen.s
Vermiſchte Nachrichten.
1 (inige noch in gutem Zuſtand befind=
3 U liche Miſtbeetfenſter werden zu
kaufen geſucht. Näheres bei der Expedition.
10187) Eine Lehrlingsſtelle für einen
jungen Mann aus guter Familie offen bei
J. G. Keller,
Material= und Farbwaarenhandlung.
Eooſe d. Jadwigshaeneh
Kirchenbau=Lotterie.
Geld=Prämiencollecte, genehmigt durch
allerhöchſten Erlaß vom 13. Aug. 1878.
Zahl der Looſe 160,000 Stück, mit
8080 Geld=Gewinnen im Betrage
von M. 115,406.
Haupttreffer M. 30,000.
Preis des Looses Hark 2.
Zu beziehen durch das General=Debit
A. C. Voltz oder Jul. Goldschmidt,
178) in Ludwigshafen a. Rh.
*
5
Schreiner
welche auf Reißſchienen, Winkel ꝛc. ꝛc.
eingearbeitet ſind, finden dauernde Arbeit bei
Maßſtab=
Beok & Hestler, Fabrik,
H61432)
Lahr i. Baden.
8
Wohnung.
In dem ſüdweſtlichen Stadttheile wird
für eine ſtille Haushaltung ein Logis, 6
bis 7 Piecen, ebener Erde oder im erſten
Stock zu miethen und im Laufe des
Som=
mers zu beziehen geſucht.
Offerten erbittet man mit der
Numme=
dieſer Anzeige und den Buchſtaben B. T.
bei der Expedition ds. Blattes abzugeben
Ghating Bind
Darmstadt.
Mittwoch den 20. Januar 1879.
747)
Entree 30 Pfg.
Anfang 6 Uhr.
Zweiter
Carnevaltſtiſcher Clubabend (mtt
O.
neuem Programm), verbunden mit
Masten=
feft, italieniſcher Nacht
und
(Gtreich-Mushki).
Letzteres ausgeführt von dem Muſik=Corps des zweiten Dragoner=Regiments
unter Leitung des Hrn. Kapellmeiſters Gambatz.
EDer Zutritt zur Nollbahn iſt nur in Masken oder Maskenzeichen geſtattet und
ſind letztere an der Kaſſe zu haben, woſelbſt auch Billets für die Balkon=Loge
. 1 Mark ausgegeben werden.
E: Der Clubabend beginnt auch heute mit Eröffnung um 6 Uhr.
E Von dem Bekanntgeben eines ſpeciellen Programms wird der
Ueber=
raſchung wegen abgeſehen.
Na 20
Verein.
Kaufmänniſcher
Donnerſtag 30. Jan. Abends 8 Uhr, im großen Saale des Darmſtädter Hofes
Portrag
des Herrn Emil Rittershaus aus Barmen über:
Anaſtaſins Grün u. Nicolaus Lenau.
Schluß der Saalthüre präcis 8¼ Uhr.
Für Nichtmitglieder ſind Eintrittskarten M. 1.50 in der Buchhandlung des Herrn
A. Bergſträßer, bei Herrn G. Ph. Nieder im Darmſtädter Hof, ſowie
Abends an dem Saaleingang zu haben.
Eine Mitgliedkarte berechtigt nur einen Herrn zum Beſuche der Vorleſung und
zur Einführung von zwei Damen.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitglied=, reſp. Abonnements= oder
[481
Tageskarte geſtattet.
S
149) Fur Darasstadé u. Umgegend iſt die
General=Agentur
meiner Annoncen=Expedition ſofort anderweitig zu beſetzen. Mit
beſten Referenzen verſehene Bewerber, deren Lokalitäten
gleich=
zeitig in guter Geſchäftslage, wollen ihre Offerten an mich
ge=
fälligſt einreichen. Bedingungen günſtig.
mdOkk HOssO,
Annoncen=Expedition,
Wreankakurt D. H.
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welche bei großer Erſparniß an Zeil und
Arbeit das Kochen der Waſche entbehrlich
macht, empfiehlt billigſt
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wird jederzeit geſchroten) Kranichſteinerſtraße
Nr. 3, gegenüber dem Landkrankenhaus, kann
abgeholt oder in's Haus gebracht werden.
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direkt importirt, von vorzüglichem Geſchmack,
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Hügelſtraße I.
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Spirſaosen.
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Nordhüuser, ſowie alle anderen
Li-
queure und Essenzen empfiehlt in
beſter Qualität
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Für die Wittwe des Briefträgers
Formhals in Beſſungen ſind weiter bei
den Unterzeichneten eingegangen: Von Vergolder
Sonnthal 50 Pf. Kaufmann Kleinbühl (
Frank=
furt afM.) 50 Pf. Färber Köhler 30 Pf.
Kauf=
mann H. Geider 50 Pf. Frau B. Armbruſt
50 Pf. Frau M. Anſpach 50 Pf. Frau Säckler
Creter 50 Pf. Frau Dr. Schäfer 50 Pf.
Schuh=
macher Hermann 1 M. Hauptmann Kehrer 2 M.
Frau Dr. Rieger 3 M. Fräulein von Zabern
1 M. Reviſor Müller 50 Pf.
Hofſchloſſer=
meiſter M. 2 M. Karl Merk 10 M. Kaſerne=
Inſpektor Scharmann 2 M. Banquier Otto
Wolfskehl 5 M. Frau Johanna Wolfskehl 5 M.
Oberbaucalculator Kröll 1 M. Kaufmann
Jo=
ſeph Trier 5 M. Frau L. von Schenk 10 M.
Fraulein G. 1 M. Oberdomänenrath
Grüne=
wald 3 M. Frau Rentner Faix 1 M.
Kauf=
mann Strohmeyer 1 M. Wittwe Reinhardt2 M.
Kaufmann E. Falkenſtein 1 M. Auditeur Dr.
Verdier 2 M. Frau Banquier Nathan 1 M.
Ch. Böhler 2 M. Fräulein Hugo 1 M. 50 Pf.
E. J. 1 M. Ungenannt 2 Paar Strümpfe.
Summa 67 M. 80 Pf.
Allen Gebern nochmals herzlich Dank ſagend,
wird hierdurch die Sammlung geſchloſſen.
Geyer. Bichmann.
Lages-Rairnder
Mittwoch 29. Januar: 4. Concert von Martin
Wallenſtein im Saal zur Traube. - Großes
Concert im Skating=Kink.
Donnerstag 30. Januar: Vortrag im
Kauf=
männiſchen Verein.
Samstag 1. Februar: Großer Maskenball des
Bürger=Vereins im Saalbau.- Ball der
Ver=
einigten Geſellſchaft.
Montag 3. Februar: Drittes Concert des
Mu=
ikvereins im Saalbau.
Mittwoch 5. Februar: Concert des Mainzer
Dom=Chors zum Beſten der barmherzigen
Schweſtern dahier im Saalbau.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 29. Januar.
9. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Catharina Cornaro.
Große tragiſche Oper in 4 Akten von
Franz Lachner.
Perſonen:
Jakob von Luſignan, König
von Cypern
Hr. Scheidweiler.
Andrea Cornaro, Edler von
Venedi=
Herr Becker.
Ouofrio, Mitglied des Rathes
der Zehn
Hr. J. Hofmann.
Catharina Cornaro, Andreas
Nichte
Frl. Schrötter.
Marco Vernero, Edler
Hr. Berg.
Hr. Bögel.
Spiridio) Banditen:
Angelo
Hr. Leib.
Ein Page
Frau Kilian.
Ein Officier
Herr Mendel.
Anfang haltz ½ Uhr.-Ende halb 10 Uhr.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 29. Januar.
- J. K. H. Frau Prinzeſſin Carl und S. G. H. Prinz Wilhelm
ſind geſtern nach Trier abgereiſt um der Taufe des Söhnchens Sr. G.
5. des Prinzen Heinrich beizuwohnen. Die Rückehr erfolgt heute
Abend.
Militärdienſtnachricht. Sec=Lieutenant Lang,
Bezirks=
adjutant vom 2. Großh. Inf.=Reg. Nr. 116 wurde als Premierlieutenant
zum 83. Inf.=Reg. nach Kaſſel verſetzt.
- Ordensverleihungen. Aus Anlaß des Krönungs= und
Ordensfeſtes, welches am 26. dſs. in Berlin gefeiert wurde, erhielten den
Rothen Adler=Orden 4. Klaſſe: Poſtdirektor Seitz zu Lauterbach; den
K. Kronen=Orden 4. Klaſſe: Zahlmeiſter Knöpfel vom 4. Gr. Inf.=
Reg. Nr. 118 und Stabs=Vetermärarzt Dr. Müller vom Großh. Feld=
Artillerie=Reg. Nr. 25; das Allg. Ehrenzeichen: Bezirksfeldwebel
Kauf=
hold vom 1. Bat. (Darmſtadt 11) 3. Großh. Landw.=Reg. Nr. 117 und
Vieefeldwebel Krug vom 4. Großh. Inf.=Reg. Nr. 118.
Die Beerdigung des am Montag verſchiedenen Kammerherrn Frhrn.
von F r ie dr i ch wird heute Nachmittag in Griesheim erfolgen.
O Domanialpfandmeiſter Keßler iſt von hier in die Oberein
nehmerei Oppenheim verſetzt worden.
0 Der De Bary'ſche Prozeß ſchreitet, wie ſolches in den
Ver=
hältniſſen begründet iſt, auch vor dem Appellhof nur langſam voran
und war geſtern nur bis zur Vernehmung des Beſchuldigten gediehen.
Derſelbe beſtreitet nach wie vor, daß ihn bei allen ſeinen Handlungen
eine betrügeriſche Abſicht geleitet und räumt nur ein, daß er in
ſeiner Buchhaltung etwas nachläſig geweſen ſei. Da die Staatsbehörde
eine Reihe neuer Beweismomente ausfindig gemacht, die Vertheidigung
andererſeits aber auch einen neuen Experten beſtellt hat, ſo läßt ſich noch
gar nicht ermeſſen, wann die Verhandlungen, über welche wir, wenn
nöthig, eingehender berichten werden, zu Ende gehen.
Die Suppenanſtalt in Darmſtadt hat ſchon ſeit einigen
Wochen einen täglichen Verkauf von gegen 1300 Portionen, und erfreut
ſich bezüglich der Güte und des Wohlgeſchmackes ihrer Speiſen, der
herrſchenden Ordnung und Reinlichkeit und des ganzen verſtändigen
Be=
triebs, nicht nur ſeitens ihrer Abnehmer, ſondern ebenſo ſeitens
ſachver=
ſtändiger hieſiger und auswärtiger Beſucher ungetheilten Beifalls. Um
11 Uhr Vormittags beginnt der Verkauf der Speiſe, von welcher über
100 Portionen im Local ſelbſt verzehrt werden, und bald nach 12 Uhr
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ſind alle Abnehmer im Beſitze ihres warmen Mittageſſens zu 5 Pfg. die
Portion, welche ſie ſich, von gleicher Güte für den doppelten Preis zu
Hauſe nicht kochen könnten. Die Anſtalt verdankt dieſe ſchönen und in
dieſem Winter ſo überaus wichtigen Erfolge der freiwilligen hingebenden
Arbeit einer großen Zahl von Frauen und Männern aus allen Kreiſen
der hieſigen Einwohnerſchaft, welche ſich in die verſchiedenen Wochentage
theilen. Die Hauptlaſten ruhen auf den beiden Präſidentinnen, welche
fuͤr die Führung des Haushaltes ſorgen, und auf dem geſchäftsführenden
Präſidenten, in deſſen Hand die Leitung des Ganzen liegt und neben
welchem der Kaſſier täglich im Dienſt iſt. Auch die Führung der
Haupt=
kaſſe und Rechnung geſchieht unentgeldlich. Am letzten Sonnabend
be=
ſuchten J. D. Prinzeſſin Battenberg und J. D. Gräfin Erbach=Schönberg.
die Anſtalt, verweilten dort während der ganzen Verkaufszeit, und es
darf wohl als Zeichen der beſonderen Befriedigung der hohen Beſucherinnen
gelten, daß Gräfin Erbach=Schönberg ſich wöchentlich an einem Tage
perſönlich an den Arbeiten betheiligen will.
1 Die diesjährige ordentliche Hauptverſammlung der=
Turnge=
meſindie am Woogsplatze, bei welcher die Vorſtände der einzelnen
Cor=
porationen ſowie die übrigen Functionäre des Vereins ihren Jahres=
Be=
richt zu erſtatten hatten, ergab ein durchaus günſtiges Reſultat. Das
Turnen fand lebhafte Betheiligung, ebenſo die Turner=Feuerwehr. Die
Finanzen der Turngemeinde ſtehen-Dank der tüchtigen Geſchäftsführung
des Sackelwarts, Stadtverordneter Heinrich Lehr - recht günſtig. Die
Samstag Abends regelmäßig ſtattfindenden Wochenverſammlungen, bei
welchen nicht nur die internen Angelegenheiten des Vereins, ſondern auch
Tagesfragen und Gegenſtände von allgemeinem Intereſſe zur
Verhand=
lung kommen, waren einigermaßen beeinträchtigt durch den Mangel einer
ausreichenden Ventilation des ſonſt ſehr Ffreundlichen und geraumigen
Verſammlungslokales. Doch iſt durch die von Hrn. Stadtbaumeiſter
Hechler ausgeführte und bewährte neue Ventilations=Einrichtung jetzt
Abhilfe geſchaffen und ſo darf eine der wichtigſten und erfolgreichſten
ſEinrichtungen des Vereins einer zahlreichen Benutzung entgegenſehen.
Manchem unſerer jungen Mitbürger iſt es gelungen ſich durch
Betheili=
gung an den öffentlichen Beſprechungen des Vereins diejenigen
parlamen=
tariſchen Formen anzueignen, welche ihn befähigen ſich am öffentlichen
Leben im Intereſſe der Allgemeinheit zu betheiligen. Aber einer noch viel
größeren Anzahl hat es mehr behagt, auf der Bierbank im Klatſch über
gleichgültige Tagesereigniſſe des gewöhnlichen Lebens die koſtbare Zeit
zu vergeuden. Allen jungen Männern Darmſtadts, denen es darum zu
thun iſt, ihre körperliche oder Geiſteskraft in männlichem Thun zu üben,
kann nicht genug der Eintritt in die Turngemeinde empfohlen werden.
Die zahlloſen irrigen Meinungen. welche über die Art der Betheiligung
an dieſem Vereine in unſerer Vaterſtadt beſtehen, zerſtreuen ſich bei
nähe=
rem Betrachten völlig. Kein Mitglied iſt zum Eintritt in eine der
Corporationen verpflichtet. Lediglich der eigenen Wahl iſt es
anheim=
gegeben ob überhaupt und welcher Vereinsthätigkeit man ſich anſchließen
will. Der Verein bietet Jedem Etwas und Denjenigen, die es weiſe zu
benutzen verſtehen, Vieles. Neben dem eigentlichen Turnen beſteht die
Feuerwehr, der Sängerchor, die Fecht=Uebungen, geleitet von einem
be=
währten Fechtmeiſter aus militäriſcher Schule. Es beſtehen die von dem
1. Redewart gut geleiteten parlamentariſchen Uebungen, es beſteht eine
Männerabtheilung, welche an 2 beſonderen Wochenabenden ihre
turne=
riſchen Uebungen betreibt, — alles Dinge, deren Benutzung jungen
Männern wohl anſteht und deren Uebung in den meiſten Fällen au
Beförderung des perſönlichen Wohlbefindens der Theilnehmer dauernden
Einfluß übt. Daß ſich übrigens eine beſſere Einſicht Bahn bricht,
be=
weiſen zahlreiche neuesEintritte, die ſich aus allen Berufskreiſen rekrutiren
welche die verſchiedenen Vereinsbeſtrebungen im eigenen
wohlverſtande=
nen Intereſſe um ſo lieber benutzen, als der Verein ſeit vielen Jahren
ſchon politiſchen Beſtrebungen gänzlich ferne ſteht. Die Vereinsleitung
iſt dieſelbe geblieben wie im Vorjahr; an ihrer Spitze ſteht Herr
Pro=
feſſor Dr. med. Louis Büchner.
- h. Wenn Darmſtadt bis jetzt niemals der richtige Platz größeren
carnevaliſtiſcher Arrangements geweſen, wie uns ſolche aus den
rhei=
niſchen Städten Mainz, Cöln ꝛc. bekannt, ſo ſcheint doch die vorgeſtern
Abend im Saalbau abgehaltene erſte Carnevalſitzung, welche von
circa 400 Herren aus allen Ständen beſucht war, den Grund und Boden
für den auch unter ſchlechten Zeiten zum menſchlichen Leben nothwendigen
Humor und Scherz gelegt, und hiermit die weitere Entwickelung
der=
ſelben auch in unſerer ſonſt ſo ruhigen Reſidenz wieder Wurzel geſchlagen
zu haben. Wenn auch der urwüchſige Humor und die Satyre keine den
Darmſtädtern angeborene Eigenſchaften ſind, ſo läßt ſich doch nicht
ver=
kennen, daß zur heiteren geſellſchaftlichen Unterhaltung ſich hier immer
Elemente zuſammenfinden, welche ſelbſt dem größten Philiſter die
Lach=
muskeln in Bewegung ſetzen können. So darf denn auch die erſte
Car=
nevalſitzung, welche Witz und Scherz in verſchiedenen, zum Theil äußerſt
gelungenen Declamationen und Vorträgen zum Ausdruck brachte, als
würdiger Anfang der Narrheit bezeichnet werden. Leider mußten zwei
Vortrage, wovon der eine ganz beſonderes Intereſſe verdiente, indem er
unter Anderem verſchiedene ſtädtiſche Angelegenheiten humoriſtiſch
be=
handelte, auf Antrag einiger an unheilbarer Langeweile leidenden Herren
abgebrochen werden. Im Uebrigen verlief der Abend ohne jeden weiteren
Zwiſchenfall in ungebundener Luſt und Freude und trugen namentlich
die Kapelle Engel, ſowie die uniſono vorgetragenen Carnevallieder da=
zu bei, die närriſche Stimmung zu erhöhen und die Theilnehmer bis zur
ſpäten Stunde vergnügt beiſammen zu halten. Erwähnt ſei noch, daß
eine Collekte für diejenigen, denen es nicht vergönnt iſt, ſich an derartigen
Vergnügungen zu betheiligen, eröffnet wurde und deren Ertrag demnächſt
zur entſprechenden Verwendung gelangen wird.
4 Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 2. bis
25. Januar: Kartoffeln per Kumpf 38 bis 45 Pf., beſſere Sorten
60 Pf., Salatkartoffeln per Kumpf 70 bis 75 Pf., Kraut 1 Stück 9 bis
15 Pf., Weißkraut 1 Stück 5 bis 9 Pf., Rothkraut 1 St. 10, 12 bis
25 Pf., Blumenkohl 1 Stück 15, 25 bis 45 Pf., Aepfel per Kumpf 65
bis 70 Pf., beſſere Sorten 95 Pf. bis 1 M. 5 Pf., Birnen per Kumpf
75 Pf., Butter per Pfund 80 bis 85 Pf. in Parthien billiger, Fette
Gäuſe per Stück 3 M. 95 Pf. bis 5 M. 30 Pf., Enten per St.
2 M. 25 Pf. bis 2 M. 40 Pf., Feldhaſen per Stück 2 M. 50 Pf.
bis 3 M. 30 Pf., Feldhühner per Stück 1 M. 25 Pf. bis 1 M. 35 Pf.,
Lapins per Stück 55 bis 60 Pf., Reh per Rücken 7 M. 60 Pf. bis 11 M.
60 Pf., Keule 5 M. 30 Pf. bis 8 M. 10 Pf. Bug 1 M. 60 Pf. bis 1 M.
90 Pf., Hechte per Pfund 70 bis 75 Pf., Weißfiſche per Pfund 15 bis
20 Pf., Haſelnüſſe per Pfund 45 bis 50 Pf., Eier 25 Stück 1 M.
37 Pf., Handkäſe 50 Stück 2 M. 30 Pf.
Profeſſor Dr. Oertel in München veröffentlichte in der Augsb.
Allg. Zeitung einen längeren ſehr intereſſanten Bericht über die
Er=
krankungen in der Großherzoglichen Familie, dem jwir
nachſtehende Details entnehmen: „Unzweifelhaft ergibt ſich als Urſache der
merkwürdigen Erkrankungen die direkte Anſteckung und Uebertragung des
diphtheritiſchen Contagiums. Wenn man die Vortrefflichkeit der Lage
des neuen Palais, ſeiner Bauart und ſeiner Ventilation, die Anlage der
Waſſercloſets und ſeine Kanaliſation in Erwägung zieht, ſo muß der
Ge=
danke an die autochthone Entſtehung eines Infectionsherdes auf das
Ent=
ſchiedenſte zurückgewieſen werden. Aber auch eine Vermehrung und
Ver=
breitung des eingeſchleppten Contagiums durch die Luft in den
Wohn=
räumen, durch das Waſſer, durch die Abtritte, durch eine abfällige
man=
gelhafte Kanaliſation und die ſecundäre Entſtehung eines
Infections=
herdes, wie es ſo häufig vorkommt, muß ſpeziell für dieſe Erkrankungen
eben ſo beſtimmt negirt werden. Prinzeſſin Victoria wurde entweder von
einer mit ihr in Verkehr ſtehenden Perſon inficirt, und dieſe Annahme
ſcheint nicht ganz unbegründet zu ſein, oder hat die Krankheit in der
Stadt acquirirt, in welcher die Diphtherie verbreitet iſt. Nun iſt
nach=
gewieſen, daß die ſechs zuerſt Erkrankten, wie es in Familien vorkommt,
kurz bevor bei Prinzeſſin Victoria die Diphtherie conſtatirt wurde, ſich
gegenſeitig geküßt und dadurch nothwendigerweiſe ſich mit dem Contagium
mficirt haben. Die Kranken wurden zwar, ſobald die Diphtherie erkannt
war, ſofort ſtreng iſolirt und alle moglichen Vorſichtsmaßregeln
ange=
ordnet, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern, allein
die Infektion hatte bereits ſtattgefunden und nach einem 5½ bis 8
tä=
gigen Incubationsſtadium erkrankten der Reihe nach die fünf anderen,
je nach der Individualität und Receptivität ihres Organismus für das
diphtheriſche Contagium. Wäre der Anſteckungsſtoff in irgend welcher
Weiſe in dem Gebaude ſelbſt verbreitet und dort irgend wie aquirirbar
geweſen, wären die. Luft, das Waſſer, die Wohnräume damit imprägnirt
worden, hätte eine mangelhafte Kanaliſation, auf die man zu leicht immer
wieder zurückkommt, die Urſache einer Vermehrung und Verbreitung des
eingeſchleppten Contagiums abgegeben, ſo müßte, wie das bei den von
Typhus und Cholera inficirten Häuſern der Fall iſt, die Verbreitung der
Krankheit eine ganz andere geweſen ſein, und unbekümmert um die
Fa=
milie und ihren gegenſeitigen Verkehr hätte ſie unter Hoch und Niedrig,
hier und dort im Haus ihre Opfer ſich herausgeholt. Es ſteht aber feſt,
daß es in dem Palais nicht zur Bildung eines Infectionsherdes
gekom=
men iſt. Denn auch die ſpäter folgende Erkrankung der Großherzogin
Alice hat wieder den Infectionsherd direct in der Familie und zwar am
Krankenbette des Erbgroßherzogs zu ſuchen, um deſſen Leben die Mutter
in peinigender Angſt die Nächte durchwachte, und den ſie. als er ihr
wiedergeſchenkt war, trotz aller ärztlichen Warnungen zu früh in die Arme
ſchloß. „Das diphtheriſche Contagium, deſſen paraſitäre Natur mir zur
Ueberzeugung geworden," ſo ſchließt der beachtenswerthe Bericht, „iſt
we=
nig flüchtig, iſt vorwiegend in den diphtheriſchen Membranen und in der
Mundflüſſigkeit verbreitet, und die Anſteckung erfolgt in den meiſten
Fällen durch directe Uebertragung deſſelben entweder durch die
atmo=
ſphäriſche Luft oder durch Berührung von Gegenſtänden, an welchen
das=
ſelbe haftet, namentlich ſolcher, die wieder mit der Schleimhaut der
Mundhöhle ꝛc. ꝛc. in Contact kommen, wie Löffel, Trinkgefäße, auch
Ta=
ſchentücher u. ſ. w. Die Möglichkeiten der Uebertragung ſind ſo zahlreich
und mannichfach, daß ſie ſelbſt bei einer ſorgfältigen Nachforſchung nicht
immer direkt nachgewieſen werden können. Dagegen iſt die Verbreitung
des diphtheriſchen Contagiums durch die Luft eine weitaus ſeltenere, und
wir werden dieſe Art der Uebertragung nur dann annehmen dürfen, wenn
wir wirklich im Stande ſind, alle anderen Möglichkeiten vollſtändig
aus=
zuſchließen, und ſelbſt bei der Bildung von Infektionsherden, deren
Ent=
ſtehung ja vollkommen zugegeben werden muß, werden wir immer noch
die Uevertragung des Contagiums durch Gegenſtände, welche mit
dem=
ſelben in Berührung kommen, und an denen es haften bleibt, gar wohl
im Auge zu behalten haben. Die Möglichkeit einer ſolchen Infektion iſt
immer noch eine weitaus größere als die durch die Luft.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.