Abonnementspreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beilellungen
entgegengenom=
uen zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
inc. Poſlaufichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeßkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſovade
werden angenommem inDarmſtad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2
in Beſſungen von Fnedr. Blöße
Holzſtraße Nr. 18. ſowle auswär,
von allen foliden AnnonenEy
Misonen.
142. Jahrgang.
Amkliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Graßh. Pokhzekamts Parmſtadt.
14⁄
ienstag den zl. Januaz.
579
Betreffend: Trichinen in aus Amerika importirtem Schweinefleiſch.
Darmſtadt, am 17. Januar 1879.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Darmſtadt.
Nachdem an verſchiedenen Orten und in neueſter Zeit auch im Großherzogthum in aus Amerika importirtem Schinken un
ein gepöckeltem Schweinefleiſch Trichinen conſtatirt worden ſind, beauftragen wir Sie, Ihre Gemeindeangehörigen auf die mit der
Genuß ſolcher Fleiſchwaaren verbundenen Gefahren aufmerkſam zu machen, die Verkäufer derſelben aber insbeſondere auf den 8361 Nr.
des Strafgeſetzbuchs hinzuweiſen. Gleichzeitig weiſen wir Sie an, uns anzuzeigen, ob und von welchen Gewerbtreibenden au
Amerika importirtes Schweinefleiſch etwa in Ihren Gemeinden verkauft wird.
In Verh. d. Kr.:
v. Zangen, Kreisaſſeſſor.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes gegen die gemeingefähr
lichen Beſtrebungen der Socialdemokratie d. d. vom 21. October 1878 die in der Buchdruckerei von K. Korb in Groß=Steinhein
erſchienene Sammlung von „5 Volksgeſängen! von einem Braunſchweiger Arbeiter, J. Audorf jun., Guſtav Kießling, Geor=
Herwegh und J. Audorf aus Hamburg lt. Publikation im Reichsanzeiger von Großherzoglichem Kreisamt Offenbach
verbote=
worden iſt.
Darmſtadt, den 15. Januar 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Oeffentliche Gläubiger=Aufforderung.
510) Der Nachlaß der Wittwe des
Conrad Münkler II. von Roßdorf,
Mar=
garetha, geb. Barth, iſt von den Erben nur
unter der Rechtswohlthat des Inventars
angetreten worden. Forderungen und
An=
ſprüche jeder Art an das Nachlaßvermögen
ſind binnen 14 Tagen bei Vermeidung der
Nichtberückſichtigung bei Regulirung des
Nachlaſſes dahier anzumelden.
Darmſtadt, den 9. Januar 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bauer,
Gutfleiſch,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Die Reinigung des Parade= und
Ma=
rienplatzes für vie Zeit vom 1. April 1879
bis 31. März 18e0 ſoll an den
Mindeſt=
fordernden verdungen werden, wozu ein
Licitationstermin au
Samſtag den 25. d. Mts,
früh 10 Uhr,
im Büreau der unterzeichneten Verwaltung
Riedeſelſtraße Nr. 60, anberaumt iſt, zu
welchem Unternehmungsluſtige hierdurch
eingeladen werden.
Darmſtadt, den 15. Januar 1879.
511) Großh. Garniſon=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Behufs Vergebung des im Laufe des
Jahres 1879 in dem hieſigen Kaſernen=
Haushalt zur Ausſchüttung kommenden alten
Lagerſtrohs, an den Meiſtbietenden iſt auf
Dienſtag den 28. Januar er.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
im Geſchäfts=Lokal der unterzeichneten
Ver=
waltung Riedeſelſtraße Nr. 60, ein
Lici=
tations=Termin anberaumt, wozu
Kauflieb=
haber hierdurch eingeladen werden.
Darmſtadt, den 18. Januar 1879.
512) Großh. Garniſon=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Die am 13. und 14. Januar d. Js.,
abgehaltene Holz=Verſteigerung aus den
Diſtricten Saufang und Eichbaumeck iſt
genehmigt und können die Abfuhrſcheine auf
dem hieſigen Rathhauſe gegen die
vorgeſchrie=
benen Bedingungen
Donnerſtag den 24. d. Mts.
in Empfang genommen werden. Erſter
Zahl= und Fahrtag den 24. d. Mts.
Beſſungen, den 20. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.:
513) Berth, Beigeordneter.
Bau=, Werk= und Nutzholz=
Verſteigerung.
Montag den 27. d. Mts.,
Vormit=
tags 9½ Uhr,
ſollen aus dem Gelſeindewald, Diſtrict
Maitanne, auf dem hieſigen Rathhauſe
fol=
gende Holzſortimente verſteigt werden: 749
Rm. Kiefernſcheiter, 59 Rm. Kiefern=
Knüp=
pel, 7620 Stück Kiefern=Wellen, 121 Rm.
Kiefern=Stöcke.
Dienſtag den 28. d. Mts.,
Vormit=
tags 9 Uhr,
ſanfangend an Ort und Stelle 327 Stück
Kiefern=Stämme von 30-48 Emtr.
Durch=
meſſer, 8-16 Meter Länge, zuſammen
334.93 Cubmtr. Inhalt, Schuittklötzer
da=
bei von 2-3 Cubmtr. Inhalt.
Die Zuſammenkunft der Steigliebhaber
für das Stammholz iſt an der Forſtſchneiſe
und Eſchollbrückerſtraße. Zur näheren
Aus=
kunfts=Ertheilung iſt Forſtwart Vollhardt
beauftragt.
Beſſungen, den 20. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.:
514) Berth, Beigeordneter.
31
112
R14
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Gemeinde Beſſungen beabſichtigt eine Copie der Parzellenbrouillons anfertigen
zu laſſen. Es werden deßhalb die in dergleichen Arbeiten bewanderten Geometer ꝛc.
aufgefordert, ihre deßfallſigen Offerten binnen 14 Tagen bei der unterzeichneten
Bür=
germeiſterei, woſelbſt die näheren Bedingungen offen liegen, einzureichen, und findet die
Eröffnung der Submiſſion Samstag den 1. Febr. l. J. Vormittags 11 Uhr ſtatt.
Beſſungen, am 17. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
515)
Nohl.
Brennholz=Verſteigerung.
Donnerstag den 23. Januar, Vormittags 10 Uhr,
werden Kahlertſtraße lgegenüber der alten Eiſenſchmelz) 100 Met. Brennholz 40 Met.
klein gemachtes öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
S
G.
K. Strauß, Taxator.
5
Verſteigerung von Bau, Nutz= u. Brennhol;
in den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Ernſthofen.
Es ſollen verſteigert werden:
Montag den 27. und Dienstag den 28. d. Mts. in den Domanialwald=Diſtricten
Neuer Schlag und Heegdittel:
Stämme. Derbſtangen. Reisſtangen. Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Stück. Kbm. Stück. Kbm. Stück. Kbm. Ru.
Rm. 100 Stück. Rm.
19
50
54
Fichten 167 11196 66 239 35 031 23
4
37½
Buchen
Die Stämme haben einen mittl. Durchm. von 13 bis 32 Centim. u. eine Lünge
von 6 bis 21 Meter und eignen ſich vorzüglich zu Streck= und Schnittholz.
Die Zuſammenkunft an beiden Tagen iſt des Morgens um 9 Uhr am
Pflanz=
garten im Diſtrict Neuer Schlag und wird am erſten Tage nur Stamm= und
Stangenholz verkauft.
Saͤmmtliches Holz lagert etwa 5—6 Kilometer von der Bahn=Station Ober=
Ramſtadt und Reinheim und iſt nach beiden Richtungen hin gut abfahren.
Ernſthofen, den 16. Januar 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
Preuſchen.
517)
ſollen Samstag den 25. d. Mts.,
Holzanfuhr=Verſteigerung.
Nachmittags 4 Uhr,
Freitag den 24. d. Mts.,
Vormit=
verſteigert werden.
tags 11 Uhr, wird im Holzhofe die
Tariſe für die betreffenden Arbeiten
Anfuhr von 300 Rmtr. Buchen=Scheitern
aus der Oberförſterei Kranichſtein und ca. liegen bis dahin auf Großherzogl. Bürger=
100 Rmtr. Buchen=Scheitern aus der Ober=ſmeiſterei offen.
Beſſungen, den 17. Januar 1879.
örſterei Nieder=Ramſtadt an die Wenigſt= Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen
fordernden in Alkord gegeben.
427)
Nohl.
Darmſtadt, 17. Januar 1879.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Muhl.
518)
Feilgebotenes.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 22. Januar,
Vormit=
tags 11 Uhr,
ſoll die Uebernahme des Verbringens des
Düngerhaufens durch Fuhrleute auf die
Gemeindewieſen, ſawie das Fahren des
Pfuhls aus der Grube in der Knabenſchule
ebenfalls auf die Wieſen, an den
Wenigſt=
nehmenden verſteigert werden.
Beſſungen, den 17. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
426)
Bekanntmachung.
Die in dem l. Js. vorkommenden
zu=
fülligen Bauarbeiten (Procentarbeiten) in
hieſiger Gemeinde,
Ruhrkohlen
prima Qualität zu den billigſten Preiſen.
G. Stammler,
Waldſtraße 17.
44) Mehrere Hundert Centner
Dick=
wurz zu verkaufen. Zu erfahren
Diebur=
gerſtraße. 41.
Friedrich Petri.
„
Hammelfleiſch
50 Pfg.
Kirchſtraße
M. Ha
8.
Neue Türkische und Bamberger
Lwetschen, Amer. Apfelschnitze,
fst. franz. Birnen u. Pflaumen,
deutsche und spanische
Brü-
nellen, Schweizer Kirschen,
Mi-
rabellen, Reineclauden,
getrock-
nete Kastanien, Heidelbeeren,
Hagebutten ete.
Neue Smyrnaer Tafelfeigen,
Pafel-
rosinen, Tafelmanteln, Röm.
Haselnüsse, Rosinen, Corinthen,
Sultaninen, Mandeln ete.
Aecht ital. und franz. Maccaroni
und Gemüsenudeln.
Liebigs Backmehl und
Pudding-
pulver, Maizena, Stärkepuder,
Kartoffelmehl eto.
ERAIAorTU-
S
Kirchſtraße 1.
Friſche Schellfiſche.
Frima Labbordan
oeben eingetroffen.
G. P. Poth,
519:
Bleichſtraße.
Zahl= und Caſſe=Control=
520)
Büchelchen
mit fortlaufenden Nummern
4 M. 4.50 und M. S. per 100 Stück
empfiehlt Georg Hok, Eliſabethenſtraße.
14
- u.
PzxxxTrxituxäa-rxXr.
521) Von heute an verkaufe
Verſte Qualität Fleiſch
2
5 das ¼ Kilo zu 66 Pfg.
R. Kahn,
Beſſungen, Carlshraße 48½]
7=
p=
or.rrrr.rirrrrr cre.
TAA.d. A A A An A A DA. A Lt. A. T)
Gobr. Nösinger.
403) Eine größere und eine kleinere
eichene Bütte ſind zu verkaufen. Näheres
Caſinoſtraße 15 im Laden.
Grunkorn=Ertract
Tapiocca, Sago, Riz=Julienne,
Ta=
piocca=Grscy, Buchwaizen=, ſErbſen=,
Linſen=, Bohnen= u. Reismehl,
Kai=
ſerſuppengries, Julienne Grüne
Erbſen, Buchwaizen u. Hafergrütze,
Schottiſches Hafermehl, Buchwaizen=
Mehl, Kraftgraupen, Eiergraupen ꝛc.
empfiehlt
Emanuel Fuld,
523)
Kirchſtraße I.
mit Mitrailleuſenbrenner, ſowie Brenner allein empfiehlt
J. C. Rolss,
am weißen Thurm.
NB. In meinem Erker brennt eine Hängelampe mit Mitraillebrenner.
D. Obige.
524)
GeſchäflsVerlegung und Empfehlung.
Allen meinen Freunden und Gönnern ſowie meiner werthen Kundſchaft hiermit
die ergebene Anzeige, daß ich mein Geſchäftslokal Schirmgaſſe 16 verlaſſen und nach
der Carlsſtraße 14 verlegt habe. — Gleichzeitig empfehle meine ſelbſtgezogenen reine
Weißweine, ſowie ausgezeichneten garantirt reinen franz. Rothwein zu billigen Preiſen.
Ferner erlaube ich mir ein verehrliches Publikum auf mein großes Lager feiner
ab=
gelagerter Cigarren aufmerkſam zu machen, welches jedem Raucher angelegentlichſt
em=
pfehlen kann. Indem ich es mir zur großten Aufgabe machen werde, meine Kunden
gut und reell zu bedienen, ſehe ich einem zahlreichen Beſuche freundlichſt entgegen und
Hochachtungsvoll
zeichne
ercob Has,
525)
hubb''s
amer Fleiſcheonſerven
in Büchſen, friſche Sendung.
nuel Fuld,
4
490)
Kirchſtraße I.
10216) Beſſunger Schulſtraße 23 ſteht
1ſchwerer Steinfuhrwagen zu verkaufen.
526) Feine ſelbſtgezogene Kanarienvögel
für Kenner, v. 20-36M.,hat nochlabzugeb.
Lindenau b. Leipzig, Haineſtr. 14.
Hust.
5
DrangOm
aus Jeruſalem, große Frucht, kernlos
und ſaftig, empfiehlt
G. W. Prassel
Vermiethungen.
3217) Eck d. Heinrich= u. Hochſtraße
iſt das Parterre=Logis, 4 Zimmer, Küche
u. alle Bequemlichkeiten, ſofort zu vermiethen;
auf Verlangen auch 2 Zimmer in der
Man=
arde. Näheres daſelbſt.
8343) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein möbl.
gimmer in der Manſarde zu 9 M.
9117) Karlsſtraße 12 eine, ſchöne
Wohnung im 1. Stock von 7 Zimmern iſt
ganz, auch getheilt zu vermiethen. Näheres
bei L. Bertrand daſelbſt.
9335) Heinheimerſtraße 50 ein Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
11079) Kranichſteinerſtraße 46 der
mittlere Stock mit Zugehör an eine ruhig=
Familie zu vermiethen.
Beziehbar per 1. April.
11082) Beſſ. Carlftr. 4 ein möblirtes
Zimmer mit Penſion zu vermiethen.
Carlsſtraße 14.
65) Wienersſtraße 56 der 2. Stock.
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt Zugehör
und Gartenantheil alsbald zu beziehen.
Auskunft Schulſtraße 11 im Laden.
67) Hochſtraße 23 Manſarde zu verm.
68) Mauerſtraße 8 gleicher Erde ein
großes Logis zu vermiethen.
79) Dieburgerſtraße 74 iſt ein
ſchö=
nes Logis, beſtehend aus fünf Zimmern
nebſt allem Zubehör, alsbald zu vermiethen.
71) Blumenthalſtraße 14 iſt ein
Logissmit 5 Zimmern, Glasabſchluß und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Näheres bei Gg. Bauer im rothen Löwen.
74) Landwehrſtraße 43 zwei
Woh=
nungen, Stube, Kammer, Küche und Keller
enthaltend, können alsbald bezogen werden.
76) Annaſtraße 40 die Manſarde
zu vermiethen für 1. April 1879.
79) Roßdörferſtraße 19 ein Logis
5 Piecen, Küche, Glasabſchluß ꝛc.
Näheres Jacob Moeſer, Carlſtr. 30.
81) Ludwigsſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer.
143) Nieder=Ramſtädterſtraße 6! die
Manſarde per 1. April und daſelbſt im
mittl. Stock 2 unmöblirte ineinandergehende
Zimmer mit Bedg. ſofort zu verm.
174) Ein möblirtes Zimmer.
Volz, Metzger, Markt.
2
3 Hügelſtraße 61
1. Stock zwei ineinandergehende möblirte
Zimmer ſind ſofort zu vermiethen.
269) Arheilgerſtraße 37 ein kl. Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
282) Liebigſtraße 3, bel Etage, 5
Zimmer mit Waſſerleitung in der Küche,
an eine ſtille Familie zu vermiethen.
Nä=
heres Schulſtraße I.
477) Stiftſtraße 46 ein ſchönes
Zim=
mer mit Kabinet, mit oder ohne Möbel
zu verm. u. baldigſt zu beziehen.
113
528) Heerdweg 97 iſt der erſte Stock
beſtehend in 6 Zimmern, Küche, Kammern,
Keller, Waſchküche und Bleiche, auf den
1. Mai zu vermiethen.
4529) Die von Hrn. TapezierzErlanger
innehabenden Lokalitäten ſind anderweit zu
vermiethen. Auch kann eine Küche hierzu
gegeben werden. E. Fuld, Kirchſtraße.
530) Georgſtraße 13 eine neu
herge=
richtete Wohnung von 6 Zimmern nebſt
Zubehör event. mit Garten alsbald zu verm.
531) Rheinſtraße 47, 2. Stock elegante
Wohnung, 9 Zimmer nebſt allem Zubehör.
Näheres im 1. Stock oder bei Herrn
Trier, Ludwigſtraße.
532) Beſſ. Wittmannsſtraße 18
der mittlere Stock, 4 Zimmer, Küche nebſt
Zubehör, ſowie die Manſarde, 2 Zimmer,
mit 3 Kabinetten und allen
Bequemlich=
keiten iſt ganz oder getrennt zu vermiethen.
Verwiſchte Nachrichten.
Wäſche=Gegenſtände
als: Herrenkragen, Damenkragen,
Man=
ſchetten und Hemden werden wie neu
ge=
waſchen und gebügelt.
Gg. Uhrig.
Achtungsvoll
Ernſt=Ludwigſtraße 7.
9980)
Weſchäfts=Verlegung.
Den geehrten Einwohnern Darmſtadt's
und Umgegend theilen wir mit, daß wir
unſer Nähmaſchinen=Lager Rheinſtraße 47
nach der Karlsſtraße 14 verlegt haben.
W. ≈ L. Opel,
Nähmaſchineu=Lager,
389)
14 Karlsſtraße 14.
390) Unterzeichnete empfiehlt ſich im
Waſchen von däniſchen und Glacee=
Handſchuhen iin weiß und allen Farben,
Spitzen, Blonden, Pelz, ſeidenen und
wollenen Tüchern ꝛc. unter Zuſicherung
billigſter und ſorgfältigſter Bedienung.
Mathilde Günther, geb. Haußmann,
Obergaſſe 2.
pVr.
TLtArAA AnA TTrxxn.
513) Ein ſolides und gewandtes
84 Müdchen, welches gute Zeugniſſe )=
A aufweiſen kann, wird gegen hohen Lohn;=
H
d6 ſofort in Dienſt geſucht. Sandſtraße
4
Nr. 28 erſter Stock.
p.
„.
cpuuuuiu.
AAAAAAAALAAAAAA
Spoclalarzt Dr. Rod. Koyor,
Berlm, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
hrieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
(534
Erfolge.
av.
p.vvr.
TTAAAAAAAAaaads
535) Für ein 16 jähr. Mädchen,
24
8 das von Oſtern ab die Alice=Schule de
b) beſuchen ſoll, wird in einer braven
„ Familie Penſion geſucht. Offerten
mit Preisangabe sub 025 befördert
H die Exp. d. Bl.
Pazzrzrrrrzrzxzurz
14
R614
n die Beyohner von Darmsladl u. vossungen.
Der Verein für Verbreitung von Volksbildung zu Darmſtadt, welcher bekanntlich durch ſeine früheren Beſtrebungen
ezüglich zeitgemäßer Organiſation des Volksſchulweſeus und Einführung der obligatoriſchen Fortbildungsſchule u. dgl. ſegensreich
gewirkt hat, beabſichtigt nunmehr eine
Volksbibliothek verbunden mit Leſezimmer,
in einem vom Stadtvorſtande in dankenswertheſter Weiſe überlaſſenen paſſenden Lokale (Saal in dem der Stadt Darmſtadt
ge=
zörigen Hauſe, kleine Ochſengaſſe Nr. 12) zu eröffnen.
Nach den auch an anderen Orten gemachten Erfahrungen werden derartige Vollsbiblotheken beſonders von weniger Be
nittelten fleißig und erfolgreich benutzt; es empfiehlt ſich mithin das Vorhaben des Vereins von ſelbſt, und zwar um ſo mehr,
als gerade in jetziger, in ſchweren Irrthümern befangener Zeit, mehr als je Vollsbildungsvereine berufen ſind, neben Verbreitung
yn Fachkenntniſſen, beſonders die Beredelung des Geiſtes= und Gemüthslebens zu pflegen.
Seit Jahren ſchon wird theils mit Erſparniſſen aus den ſchwachen Vereinsmitteln, theils mit freiwilligen Gaben an der
eſchaffung des nöthigen Büchervorrathes, der bis jetzt ungeführ 400 Bünde zählt, gearbeitet. Iſt auch hierdurch eine
erfreu=
che Grundlage geſchaffen, ſo bedarf immer noch das Werk zu ſeiner Vollendung der kräftigſten allſeitigen Unterſtützung, zumal
tuich die dermaligen Vereinsmittel zu den nicht unbedeutenden Anforderungen, welche die Unterhaltung der Bibliothek und
Aus=
ttung des Leſezimmers ſtellen, in keinem Verhältniſſe ſtehen.
Wir richten daher an alle Bewohner Darmſtadts und Beſſungens, welche ein Herz für unſere Volksbildungsbeſtrebungen
aben, vertrauensvoll die Bitte, durch Geldbeiträge oder Zuweiſungen von Büchern, Kunſtwerken, Zeitſchriften u. dgl. ein
gemein=
itziges Unternehmen nach Kräften freundlichſt unterſtützen zu wollen.
Gaben nimmt dankend entgegen der unterzeichnete Vorſtand, auch iſt derſelbe auf Erfordern zu deren Abholen bereit.
Darmſtadt, den 10. Januar 1879.
Der Vorſtand des Vereins für Verbreitung von Volksbildung:
J. Heumanz, Vorſitzender,
C. Anton Schriftführer,
Fabrikſtraße Nr. 21.
Wienerſtraße Nr. 61.
üick
4 Unterricht im Italieniſchen
Damen und Herren ertheilt.
s bei der Exp. d. Bl.
E des loos ein Trefkor!
Zur letzten Ziehung
der k.l. 4e öſterr.
44)
1s5er
Staats-Loose!
welche unbedingt alle
am 1. Mürz 1852
it Treffer gezogen werden müſſen, ber=H
kaufen wir:
ganzes Orig. Loos Um. 1550.
Fünftel-Loos
„ 330.4
Halbes v. Fünſtel „ 200.
„ 105
Viertel „ „
Behntel
„ 44.
„
22
Awanzigstel
Haupttreſſer 315,000 fl. H
630,000 Rm.
Nieten exiſtiren bei dieſen Looſen nicht,
des Loos muß einen Treffer machen
d gelangen auch die kleinſten Treffersch
ne jeden Abzug zur Auszahlung.
Unſer Wiener Haus, deſſen AugenH
erk jetzt allein auf den Umſatz dieſerh
voſe gerichtet iſt, befindet ſich dadurchEc
der günſtigen Lage, Original=Looſe;h.
ich für Bankiers billigſt berechnen zuzc
nnen.,
WIIRII&amCo.,
Bunhhaus,
Wien und Budapest,
Waitznergaſſe.
Kürnterſtraße.
4ar
tininind
Wöth
Gnndtnzad
10
Geſangverein „Melomanen.
General=Verſammlung
Sonntag den 26. Jauuar 1879. Nachmittags halb 4 Uhr, im kleinen
Ritſert'ſchen Bierſaal.
Tagesordnung: Rechnungsablage pro 1878.
Neuwahlen zum Vorſtand.
538) Können die hieſigen
Schornſtein=
fegermeiſter ihre Geſellen, welche
verpflich=
tet auf das Regulativ v. Jahr 1875 (
wo=
rin 8 26 das Fordern von
Neujahrsgel=
dern verbietet), und verwarnt durch
Be=
kanntmachung Großherzoglichen Polizeiamts,
ſich dennoch des Forderns von
Neujahrs=
geldern befleißigen, noch länger hier in
Arbeit behalten? Auf vorſtehende Anfrage,
welche bereits ſeit 14 Tagen an den
Straßenecken zu leſen iſt, erkläre ich, den
bei mir in Arbeit geſtandenen
Schorn=
ſteinfegergeſellen, welcher am 2. Januar,
Morgens, die Arbeit im Stiche ließ, um
bis zum Abend in der frechſten Weiſe die
Neujahrsbettelei zu betreiben, ſofort
ent=
laſſen zu haben.
App.
413)
Mündelgelder.
10.000 Mark gegen doppelt gerichtliche
Sicherheit auf erſte Hypothek ſofort
aus=
zuleihen. Näheres große Bachgaſſe 16.
539) Zu miethen geſucht auf 1. April
für einen kleinen Haushalt in geſunder
Lage der Neuſtadt eine Wohnung von 4
Zimmern mit Zubehör, Parterre oder eine
Treppe hoch. Schriftliche Offerten mit
Preisangabe unter A. F. beſorgt die
Expedition d. Bl.
9972) Als die zarteſte und
reinſte aller Seifen, welche die Haut
geſchmeidig und weiß macht, empfehle:
Lohse's Lillienmileh Selfe.
Gustav Lohse, Berlin,
K. K. Hofparfumeur.
Verkauf in Darmſtadt bei: Wilh.
Schäfer, Wilhelminenſtr; L.
Nach=
tigall, Wilhelminenſtraße; Aug.
Schmidt, im Darmſtädter Hof,
ſo=
wie bei allen guten Coiffeurs und
Parfumeurs des Continents ꝛc.
5 Ruhr=Kohlen.
Ich ewpfehle beſtes Ruhrer Fetſchrot,
vorzüglichen Ofen= und Heerdbrand.
Bei Baarzahlung, per Ctr. 85 Pfg=
Bei 2 Mon. Zahlungsziel „ 90 „
ohne Octroi frei ans Haus.
Einzelne Sack=Centner mit Octroi bei
ſofortiger Lieferung zu 1 M. gegen baar.
Carl G. Faber,
Holzu. Kohlenhandl., Fromenadeſtr. 14.
Beiträge zur
R14
5H
riftung.
1) Bei dem Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb eingegangen: Ihre
Königliche Hoheit die Hochſelige Großherzogin 300 Mark, Se. Königl. Hoheit der
Großherzog 150 M. Frau Hofgerichtsr. v. Heſſe 10 M., Fräul. S. Orth 3 M.,
Prof. Fr. Zimmermann 3 M., Dr. Krauß 5 M., Geh. Oberſteuerrath Welcker und
Frau 10 M., Hauptmann v. Heſſert 3 M., Frau Geh. Staatsrath Franck 3 M.,
Frau Major Riedel 3 M., Geheimrath Röder 10 M. Ch. Sonne 3 M., S. Rahden
5 M. Dr. E. Becker 10 M., Frau Hofgerichtsr. Knorr 3 M., Hauptmann Beck
2 M., Frl. Weidenbuſch 2 M. Geheimräthin W. Hallwachs 10 M. E. Jochheim
2 M., Dr. Oſann 3 M., Frau S. Beck 2 M., Frau Fanny Eichberg 5 M., Frau
Adele Petſch 3 M., Frau Chorlotte v. Plönnies 2 M., Frl. E. Schenk 6 M., Frau
Generalin Bickel 2 M., Hr. Wilh. Schwab sen. 10 M., Frl. H. Reuling 3 M., M. Bauer
2 M. Mrs. Bird 3 M., Hr. F. Wittich 10 M., Leuthner 5 M. Geheimerath
Schleiermacher, Exc. 10 M., H. Bodenheimer 5 M., H. Neuſtadt 5 M., Finanzrath
Lindeck 2 M., Baurath Buſch 5 M. G. Scharff 4 M. Dr. Hüffell 3 M., Frau
L. Siegfrieden 6 M., Oberpoſt=Commiſſär Welcker 3 M., Frl. Wider 3 M., J. A.
Zöppritz 5 M. Dekan Ewald 2 M., R. Eigenbrodt 3 M., Fräul. Thereſe Schultz
3 M., L. Felſing Wwe. 3 M. Ph. Wondra 5 M. v. Herff 3 M., Dr. v.
Wede=
kind 10 M., Frau Pauline Wenck 5 M., Frau Pauline Förmes 2 M., Frl. Geuter
2 M. C. A. Mangold 2 M., Frl. A. Jonghaus 2 M., Hauptmann v. Bechtold
3 M., Frau Charlotte Schreger 10 M, Frl. K. Kaſt 2 M., Frau Dr. Bennighof
2 M., Generallieatenant Gräcmann Wwe. 2 M., Freiin v. d. Capellen 2 M., Frau
Miniſterialrath Knorr 3 M., N. Reuling 3 M., Frey 3 M, E. Küchler 3 M.,
Frl. Millet 2 M., Dr. Wilh. Franck 3 M, Frl. F. Lichthammer 5 M., Frau
Mini=
ſterialrath Finger ½ M., Frl. Siebert 5 M., Geh. Oberbaurath Lichthammer 2 M.,
Miniſterialrath Fink 3 M., Dr. Fertſch 2 M., Frl. L. Huth 6 M., Frau Th.
Heumann 5 M., Freifrau M. v. Starck 20 M., Frl. A. Grein 10 M, Frl. S.
Kekule 5 M., Frl. Emilie von Hombergk 3 M., Prof. S. Felſing 3 M., Frau
Hauptmann v. Schenk 2 M., Frau Carl Flinſch 10 M., Frau Marie Merck 10 M.,
Frau Anna Merck 10 M. v. Dalwigk 5 M., Frau Dr. Karl Küchler 5 M., Frl.
S. v. Carlſen 3 M. Major v. Rotsmann 3 M. G. A. Wiener 5 M. Dr. Stüber
3 M., Frau E. Schleuning, geb. Schreger 10 M., Frl. Sophie v. Follenius 10 M.,
Frau E. Klemm Wwe. 5 M. v. Schenck 5 M., Frau v. Hombergk 10 M., Frau
Hofgerichtsr.=Adv. Lindt 19 M.
2) Bei Herrn Buchhändler Bergſträßer eingegangen: Frau Reg=Rath Strecker
10 M., Frl. M. Fehr 2 M., Frl. Liſette Götz 5 M., B. Roſenheim 5 M.,
Reichs=
tags=Abgeordneter Büchner und Frau aus Pfungſtadt 299 M., Dr. Ernſt Büchner
aus Pfungſtadt 25 M., Frl. Amalie Stoltz, Pjungſtadt 19 M., Prof. Dr. Ludwig
Büchner 50 M., Dr Alexander Büchner in Caen 50 M., Frl. Mathilde Büchner
gen. 20 M. M. Kohnſtamm, Pfungſtadt 25 M. Zuſammen 1412 M.
541) Ein gut empfohlenes Mädchen,
welches ſelbſtändig kochen kann und
Haus=
arbeit verſteht, wird geſucht. Näheres auf
der Exp. d. Bl.
542) Beſſungen. Eck der Kirch= und
Hügelſtraße 29 iſt der zweite Stock mit
allen Bequemlichkeiten an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen u. baldigſt zu beziehen.
115
543) Eine reinliche Frau Mädchen),
welche auch waſchen kann, wird zum
Mo=
natdienſt geſucht. Wienersſtraße 65.
Allen Freunden und Bekannten
un=
ſerer lieben
Margarethe Reininger,
melche 33 Jahre mit unermüdlicher
Treue und Sorgfalt in unſerem Hauſe
waltete, widmen wir die traurige
Nachricht von deren am 19. d. Mts.
ſanft erfolgten Hinſcheiden.
M. Neuſtadt und Frau.
Die Beerdigung findet Mittwoch den
23. Nachmittags 3 Uhr vom ſtädtiſchen
Hospitale aus ſtatt.
Tagek-Kaendar.
Mittwoch 22. Januar: Vortrag im
Kaufmännii=
ſchen Verein. - 3. Abonnement=Concert der
Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag 25. Januar:: Darmſtädter
Oekonomen=
ball im Schützenhof. - Feſt=Concert des
Mo=
zart=Vereins im Saalbau. —
Generalver=
ſammlung der Beſſunger Turnerfeuerwehr.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 21. Januar.
8. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
D i e F o u r ch a m b a u l t.
Schauſpiel in 5 Aufzügen von (Emilie Augier
Perſonen:
Fourchambault, Banquier . Herr Werner.
Frau Fourchambault
Leopold) ihre Kinder
Blanche)
Marie Letellier
Frau Bernard
Bernard, ihr Sohn
Baron Raſtiboulios, Präfekt Hr. Butterweck.
Germain, Bedienter
Ein alter Diener
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Frau Steck.
Herr Edward.
Fr. Haſem.=Kläger
FrReubke=Beilhac
Frl. Berl.
Herr Fiala.
Herr Hartig.
Hr. Leib.
Mittwoch 22. Januar.
4. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Zu Leſſings 100jährigem Geburtstag:
EmiliaGalotti.
Tranerſpiel in 5 Akten von G. G. Leſſing.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 21. Januar.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog und die Großherzoglichen
Kinder ſind Montag früh gegen 8 Uhr in Begleitung der Herren
Hof=
marſchall v. Weſterweller und Major Wernher nach England
ab=
gereiſt; der Prinz von Wales wird dieſelben mit der Köngl. Pacht
„Victoria und Albert' von Vließingen aus nach Osborne überführen.
Der Aufenthalt in England wird vorausſichtlich bis in die zweite
Hälfte des Februar dauern. In Berliner Hofkreiſen verlautet, daß die
Königin von England im Laufe des Sommers nach Darmſtadt zu
gehen beabſichtigt, um das Grab ihrer Tochter, der Großherzogin Alice
zu beſuchen. Die Königin Victoria empfing vorigen Mittwoch Fräul.
Helmsdörfſer, Vorſteherin der Krankenpflegerinnen des hieſigen Alice=
Vereins.
— Militärdienſtnachricht. Generalmajor und Commandeur
der 43. Infanterie=Brigade von Sannow wurde in gleicher Eigenſchaft
an Stelle des zum Commandeur der 6. Diviſion ernannten Generallts.
von Förſter zur 1. Großh. (49.) Infanterie=Brigade verſetzt.
- Generalmajor Seederer beging am 12. Januar das 50jährige
Jubiläum als Mitglied der „Vereinigten Geſellſchaft”. Der Präſiden.
der Geſellſchaft beglückwünſchte den Jubilar durch ein Schreiben und
wurde ihm von dem Stammtiſch ein Pokal gewidmet.
Der Vorlage des Großh. Geſammtminiſteriums an die
Ständ=
in Betreff der Uebertragung des Eigenthums an der im Großherzoglichen
Gebiete belegenen Strecke der Main=Weſer=Bahn an den preußiſchen
Staat iſt der 17 Artikel umfaſſende Veräußerungsvertrag nebſt
Schluß=
protokoll zur Ertheilung der verfaſſungsmäßigen Zuſtimmung beigefügt.
Nach den zu der Vorlage gemachten Bemerkungen der Regierung war
man dieſſeits beſtrebt, die wirthſchaftlichen und Verkehrsintereſſen jdes
Großherzogthums nach Thunlichkeit zu wahren. Bezüglich des
Kaufprei=
ſes ging man davon aus, daß nicht nur der volle Betrag des
Baukapi=
tals zu erſetzen ſei, nach welchem ſeither die Berechnung des dieſſeitigen
Antheils der Reinerträge der Main=Weſer=Bahn erfolgte und welches
gegenwärtig 16,457305 M. 65 Pf. beträgt, ſondern daß auch billiger
Erſatz für die während der letzten Jahre aus Betriebsfonds erfolgten
Aufwendungen für die Vermehrung des Betriebsmaterials zu leiſten ſei.
Hiernach wurde der Kaufpreis zu 17,250,000 Mark vereinbart. Wird
der vorliegende Vertrag ratificirt und zur Ausführung gebracht, ſo wird
dieſer Kaufpreis nicht nur die vollſtändige Tilgung der gegenwärtig noch
ca. 9544,000 M. betragenden älteren Eiſenbahnſchuld ermöglichen, ſondern
weiter noch die Tilgung von circa 7700,000 M. Obligationen der
Ober=
heſſiſchen Eiſenbahnſchuld geſtatten. Alsbald wird der geſammte
Reiner=
trag der Main=Neckar=Bahn, welcher auf das dieſſeitige Baukapital
ent=
fällt und in dem Hauptvoranſchlag der Staats=Einnahmen und
Aus=
gaben pro 187982 zu jährlich 512537 Mark veranſchlagt iſt,
in die Hauptſtaatskaſſe fließen und an der Verzinſung der
Oberheſ=
ſiſchen Eiſenbahnſchuld werden ca. 308,240 M. geſpart. Dieſen
Einnah=
men, reſp. Minderausgaben von zuſammen 820777 M. ſtehen indeſſen
wegen des Ausfalls der Einnahmen aus der Main=Weſer=Bahn und der
ſeither aus dem Reinertrag der Main=Neckar=Bahn in die Staatskaſſe
ge=
floſſenen Beträge 407,017 M. Mindereinnahmen gegenüber, ſo daß
jähr=
lich noch ca. 416,760 M. verbleiben, welche mehr als ſeither der
Haupt=
ſtaatskaſſe zu Gute kommen und das Staatsbudget erleichtern werden!
— Eine beſondere Vorlage der Regierung enthält das Anſinnen an die
Stände, ihre Zuſtimmung zu erklären, daß nach Eingang des für den
Großherzoglichen Antheil an der Main=Weſer=Bahn ſtipulirten Kaufprei=
116
E.
ſes derſelbe zur vollſtändigen Abtragung der älteren Eiſenbahnſchuld
und, ſoweit er hierzu nicht erforderlich ſein wird, zum Rückkauf von
Ob=
ligationen des für die Erbauung der Oberheſſiſchen Bahnen ausgegebenen
Anlehens verwandt werde.
O(Schwurgericht.) Am Samstag wurden zwei Anklageſachen
von groͤßerem Intereſſe verhandelt. Die erſte war die gegen Georg
Schneider, Kaufmann von Mainz, beſchuldigt der Urkundenfälſchung.
Der Angeklagte, der ſich in der Geſchäftswelt des beſten Rufs zu erfreuen
hat, lieferte einem Offenbacher Conditor Zucker, konnte aber trotz der
feierlichſten Verſprechungen - die Accepte kamen mit Proteſt
zurück-
keine Zahlung erhalten. Als der ſäumige Schuldner nun wiederum
ſeinem ſtets ſehr nachſichtigen Gläubiger ein auf 108 M. lautendes, jedoch
nur in Ziffern ausgefülltes Wechſelaccept gab, änderte dieſer den Betrag
in 808 M., welche er faktiſch zu fordern hatte um, ſchrieb jene Summe
auch in Worten ein und ſandte den ſo veränderten Wechſel, um den
Verſuch zu machen, endlich einmal ſeine gar nicht beſtrittene Forderung
zu erhalten, einem Geſchäftsfreund zum Inkaſſo reſp. Proteſterhebung ein.
Bei dieſer Sachlage ließen die Geſchworenen Freiſprechung eintreten, weil
ſie annahmen, daß bei dem Beſchuldigten keine rechtswidrige Abſicht
ob=
gewaltet. — Der zweite zur Verhandlung gelangte Fall, die Anklage
gegen den Handelsmann Meier Oberndorf von Heppenheim, beſchuldigt
der urkundenfälſchung und Betrugs, dauerte mit geringen Unterbrechungen
bis nach Mitternacht. Zu dem Beſchuldigten käm ein Wirth aus dem
Odenwald, um eine Hypothek von 1200 M. aufzunehmen, die bei
pünkt=
licher Zinszahlung, jährlich 6 pCt. nebſt 5 pCt. „Proviſion;, alſo
zu=
ſammen 11 pCt., 6 Jahre lang nicht gekündigt werden ſollte. Auch
machte ſich der Mann verbindlich für den Fall, daß er das Kapital
er=
halte, von dem Angeklagten ſeinen Wein und Branntwein zu beziehen,
ein Abkommen, worüber ein Vertrag aufgenommen, der nach ſtattgehabter
Verleſung auch von dem gutmüthigen Bäuerlein im beſten Glauben
unterzeichnet wurde. Oberndorf beſtürmte hierauf ſein Opfer weiter,
ihnt noch 2 Blancoaccepte zu behändigen und ſtellte dafür den
nichts=
ſagenden „Revers= aus, daß er nicht mehr beanſpruchen werde, als ihm
der Mann wirklich ſchuldig ſei, benutzte in Wirklichkeit aber dieſe Accepte dazu,
Um Wechſel von 890 und 2150 M. zu conſtruiren und verlangte, als
endlich auf das Darlehen gedrängt wurde, Beſtellung einer Hypothek
von 2200 M., um für etwaige ſpätere Forderungen auch geſichert zu
ſein. Da riß dem Mann die Geduld, er forderte ſeine Papiere zurück,
erhielt ſie aber nicht, da der Angeklagte vorſchützte, dieſelben hätten gar
keinen Werth mehr, trohdem aber wurde der Wechſel von 890 M. gegen den
Acceptanten eingeklagt. Im Verlaufe des Rechtsſtreits producirte
nun der Beſchuldigte, welcher von dem zweiten Wechſel gegen den
Be=
zogenen keinen Gebrauch gemacht, ihn vielmehr als Gefälligkeitsaccept
gelten ließ, jenen Vertrag, der indeß, wie es ſich herausſtellte, wichtige
Zuſätze enthält, welche der Angeklagte beim Verleſen abſichtlich verſchwiegen.
So ſollte der Geldſuchende z. B. die Proviſion von 5pCt. nicht jährlich,
ſondern halbjährlich entrichten, alſo das Kapital mit 16 pCt. verzinſen;
ſolches auch nach erfolgter ½ jährlicher Kündigung jederzeit ruͤckzahlbar
ſein und ſelbſt für den Fall, daß ſich das Geſchäft zerſchlage, unter allen
Umſtänden eine Proviſion von 350 M. entrichten, auch gehalten ſein,
bei Meidung einer bedeutenden Conventionalſtrafe jährlich 5 Ohm Wein
und 3 Ohm Branntwein zu ſehr reſpektablen Preiſen von dem
Beſchuldigten zu beziehen. Nach einer ſehr eingehenden Beweisaufnahme
wurde der hartnäckig leugnende Beſchuldigte des Betrugs und einer
Wechſelfälſchung - die von 890 M. - für ſchuldig erkannt und
dar=
auf hin zu einer Gefängnißſtraße von 3 Jahren und 600 M.
Geld=
ſtrafe verurtheilt.
- Wie die „N. Heſſ. Volksbl. erfahren, hat Frau Reubke=
Beilhac der Großh. Hoftheater=Direction den Vertrag gekündigt und
wird Ende dieſer Saiſon aus dem Verbande der Hofbühne ausſcheiden;
der im Ablaufen begriffene ſeitherige Vertrag mit Frl. Czerwenka iſt
erneuert worden.
— Dem Herrn Hofſchauſpieler Hugo Gdward hat die unter dem
Protectorate Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von Aoſta ſtehende
Königl. italieniſche Kunſtgenoſſenſchaft Regio Circolo Frentano” die am
Bande zu tragende goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft
ver=
liehen.
n. Herr Dr. Menſch wird Donnerstag den 23. d. M. im
Volks=
bildungs=Verein einen Vortrag halten über die geſchichtliche
Ent=
wickelung des deutſchen Kaiſerthums.
Anlage am Friedhof. Vielfachen Anfragen wegen der
Be=
nelbungspläne zu begegnen wird mitgetheilt, daß dieſelben ſpäteſtens bis
Mittwoch den 5. Februar Vormitags 10 Uhr mit Koſtenvoranſchlag und
Pflanzenbenennung verſiegelt und mit einem Motto verſehen, an den
Vor=
ſtaͤnd des Gartenbauvereins, Rheinſtraße 29, einzureichen ſind. In be=
Jonderem Umſchlage iſt der Name des Bewerbers, gleichfalls verſiegelt
7⁄₈ mit gleichem Motto überſchrieben, beizugeben. Die preisgekrönten
4i ſne werden damit Eigenthum des Gartenbauvereins.
ee In der Nacht vom Camstag auf Sonntag entſpann ſich in einer Lied des Meiſters Uhland: „Sie war ein Kind vor wenig Tagen, Sie
zth Verwendung kamen. Der Scandal dauerte längere Zeit.
44 Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 14. bis
18. Januar: Kartoffeln per Kumpf 36 bis 42 Pf., beſſere Sorten 60 kenden Künſtler löſten ihre Aufgaben beifallswürdig.
14
bis 65 Pf. Weißkraut 1 Stück 8 bis 15 Pf., Rothkraut 1 St. 9 bis
18 Pf., Wirſinz 1 Stück 6 bis 10 Pf., Aepfel per Kumpf 65 bis
70 Pf., Reinetten per Kumpf 85 Pf. bis 1 M. 5 Pf., Birnen per
Kumpf 60 bis 70 Pf., Butter per Pfund 90 bis 95 Pf. in größeren
Parthien billiger, Eier 20 Stück 1 M., Handkäſe 1 Stück 6 bis 8 Pf.
in größeren Parthien viel billiger, Fette Gäuſe per Stück 4 M. bis
5 M. 20 Pf., Enten per Stück 2 M. 10 Pf. bis 2 M. 25 Pf.,
Faſanen per Stück 5, 7 bis 9 M., Feldhühner per Stück 1 M. 20 Pf.
bis 1 M. 80 Pf., Feldhaſen per Stück 2 M. 10 Pf. bis 3 M. 40 Pf.,
Lapins per Stück 60 bis 65 Pf., Reh per Rücken 7 M. 80 Pf. bis11 M.
50 Pf., Keule 5 M. 90 Pf. bis 8 M., Bug 1 M. 55 Pf. bis 2 M., Hechte
per Pfund 65 bis 70 Pf., Weißfiſche per Pfund 16 bis 20 Pf.,
Maro=
nen per Pfund 20 bis 25 Pf., Kaſtanien per Pfund 15 bis 18 Pf.,
gedörrte Zwetſchen per Pfund 20 bis 24 Pf.
Mainzer Victualienpreiſe: Eßbutter per Pfund 80
bis 90 Pf., in Partien 65-70 Pf. Gier per 25 Stück 1 M. 40 Pf.
bis 1 M. 6o Pf., Kartoffeln per 100 Kil. 6 M. 50 Pf. bis 7 M.,
Kornſtroh pr. 50 Kilgr. 1 M. 40 Pf. bis 1 M. 70 Pf., Heu per
50 Kilogr. 2 M. 40 Pfbis 2 M. 70 Pf. Fleiſchpreiſe vom 18.
bis 24. Januar: Ochſenfleiſch das Pfund 76 Pf., Kalbfleiſch 70 Pf.,
Hammelfleiſch 60 Pf., Schweinefleiſch 60 Pf.
— Nach den vom Ausſtellungs=Comite der Landesgewerbe=
Ausſtellung zu Offenbach aͤnher gelangten Nachrichten betr. der
bis jetzt erfolgten Anmeldungen ſcheint es unzweifelhaft, daß beſagte
Aus=
ſtellung nicht nur zu Stande kommt, ſondern ſich auch eines
bedeuten=
den Erfolges zu erfreuen haben wird. Bis zum 15. d. M. waren
be=
reits gegen 500 Anmeldungen von Ausſtellern eingelangt, darunter 150
von Offenbach, 93 aus Mäinz (wobei 15 für vollſtändige
Zimmerein=
richtungen), 45 aus Darmſtadt ꝛc. Auffallend iſt wohl, daß die Induſtrie
und die Gewerbe von Darmſtadt hiebei oͤffenbar verhältnitzmäßig in viel zu
geringer Zahl vertreten ſind. Wie ſo Mancher wird da ſpaͤter wieder
ſagen: Aber ich ärgere mich doch ſehr, daß ich mich nicht an dieſer
Lan=
desgewerbe=Ausſtellung betheiligt habe ſs, wenn er gewahr wird, daß gerade
bei dieſer Ausſtellung die Bedingungen erfüllt ſein werden, durch welche
ein außerordentlich zählreicher Beſuch veranlaßt werden muß, daß gerade
hier Gelegenheit geboten ſein wird, wirklich gute Arbeiten, neue
Specia=
litäten ꝛc. ꝛc. zur Geltung und zur allgemeinen Kenntniß zu bringen
und dadurch die Anknüpfung neuer Handelsbeziehungen und dergl. zu
ermöglichen. Glaube man ja nicht, daß man ſich beliebig ſpäter unter
denſelben Bedingungen wie jetzt anmelden könne. Nach der Zahl der
gegenwärtig vorliegenden Anmeldungen wird alsbald das
Raumbedürf=
niß beſtimmt und es werden darnach die Dispoſitionen für die Neubauten
getroffen und die Platzauswahl demnächſt in erſter Linie gerichtet
wer=
den. Wir glauben daher 'ſchon jetzt verſichern zu können, daß jede
An=
meldung, welche ſpäter als Mitte dieſer Woche nach Offenbach
(Adreſſe Herrn Commerzienrath Wecker daſelbſt) gelangt, in den eben
erwähnten Beziehungen gegen die früher eingelangten entſchieden im
Nachtheil ſein wird. - Anmeldeformulare ſind äuch jetzt noch vom
Vor=
ſtand des hieſigen Lokalgewerbvereins - Gewerbevereins=Bureau,
Neckar=
ſtraße 3 - auf ſchriftliches oder mündliches Verlangen zu beziehen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 17. Januar: Zum Erſtenmale wiederholt: Chemie fürs
Heirathen, Original=Schwank in 3 Aufzügen von Rudolf Kneiſel.
Fuſammengewürfelte Geſchichten, die das Publikum über zwei Stunden
lang in eine heitere Stimmung verſetzten. An einen Schwank oder eine
Poſſe wird man im Allgemeinen keinen ſtrengeren Maßſtab der
Beur=
theilung anlegen. Doch vergißt man bei dieſem Stücke nicht leicht, daß
andere ſeiner Art eine größere Kernhaftigkeit der Einfälle und der Sprache
beſitzen, daß auch oberflächliche Schnurren von einem Glanze des Humors
beſtrahlt werden können, und daß es den Blumen der Poeſie nicht
ver=
wehrt iſt, den knorrigen Stamm der Burleske zu umflechten.
Von dieſen Elementen der Kunſt zeigt die „Chemie fürs Heirathen” nur
hie und da einen Anſatz. Es iſt nichts dagegen einzuwenden, daß man
ſich in ein paar Abendſtunden einfach amüſirt, und das Lachen gehört
zu den Heilmitteln der Seele. Aber im Tempel der Kunſt verlangt man
doch für dieſes Hinwegſcherzen der Lebenswiderſprüche als den
Ausgangs=
punkt und das Ziel, einen tieferen Gehalt; man verlangt das
Hinein=
leuchten von Ideen auch in die karikkirende Darſtellung der
gewoͤhnlich=
ſten Wirklichkeit. Mit Einem Worte: auf das Theater gehört Poeſie
und nur Pöeſie, und dieſes„Mädchen aus der Fremde= hat nur wenige
Spuren in dem Kneiſel'ſchen Schwanke zurückgelaſſen. Dazu gehört die
Rolle Bina's, die Frau Haſemann=Klägermit unerſchöpflicher
an=
muthigſter Lebendigkeit und mit dem reizendſten Wechſel der Stimmungen
wiedergab. Durch den Uebergang des harmlos und übermüthig
ſpielen=
den Kindes in die liebende Jungfrau erinnerte ſie uns an das bezaubernde
2 hhſchaft in der Gardiſtenſtraße eine Schlägerei, wobei auch Meſſer iſt es nicht mehr, währlich neint” Nächſtdem ſind die dantbarſten Rollen
des Stückes der Chemiker und der Lieutenant, die von den Herren Fiala
und Edward vortrefflich gegeben wurden. Auch die übrigen mitwir=
G. L.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.