Darmstädter Tagblatt 1878


27. November 1878

[  ][ ]

(Frag= und Anzeigebſatt.)

Uonnemenſpeen
Wtlid 6 Mart indl. Oringerlon
Auswurtz werden von allen Voſi=
Umtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
mel. Voſtaufſchlag und Beſtellgebühe.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Auſerete
veden angenommen nDarmkad
on der Expedition, Rheinſtr. R. 2.
WBeſſungen von Friedr. Bllßer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie anzwürz
du ellen ſollden Uunonem Ene
Nhun.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
232.
Mittwoch den 27. November,
1878

Gefunden: 1 Sporn, 1 Stück Einfaßband, 1 II. Hohlſchlüſſel, 1 Schlüſſel, 1 dito klein, 1Portemonnaie mit Inhalt, 1 Drücker,
3 Stück Schweißblätter, 1 Paar Winterhandſchuhe, 1 Kragen, 1 Schraubenzwinger.
Zugelaufen: 1 junger Jagdhund.
Zugeflogen: 1 zahmer Vogel mit dunkelblauem Kopf und gelber Bruſt.
Verloren. 1 Brille mit Futteral. - Entlaufen: 1 großer gelber Hund.
Darmſtadt, den 26. November 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. October d. Jgegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie
wurden laut Publikation im Reichsanzeiger ferner folgende nicht periodiſche Druckſchriften verboten:
a) Vom Königlichen Polizeipränidium Berlin:
Das Ziel der Arbeilerbewewegung. Rede des Abgeordueten Dr. Johann Jacoby vor ſeinen Verliner Wählern am 20.
Januar 1870. Berlin 1870. Adolf Cohn. Verlag und Antiquariat."
b) Von der Königlichen Regierung zu Arnsberg:
Die als ſelbſtſtändige Druckſchriſt daſelbſt verbreitete Rummer 73 des im Druck und Verlag von Alois Pfyl in Einſiedel
erſcheinenden Blattes Schweizeriſcher Erzähler.
Dies wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Darmſtadt, den 22. November 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Publikation im Reichsanzeiger wurde auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. Oltober 1878 gegen die ge=
meingefährlichen
Beſtrebungen der Socialdemokratie der im Verlag von C. Grillenberger in Rürnberg erſchienene Stahlſtich, auf
welchem ſich die Portraits der 12 Reichstagsabgeordneten aus der Wahl 1877 und unter denſelben die Worte befinden:
Friede und Arbeit. Tod der Noth. Krieg dem Müßiggang. Brod und Gerechtigkeit. Die Reichstagsabgeord=
neten
des arbeitenden Volks Deutſchlands. Legislaturperiode 1877-1880,
von der Königlichen Regierung von Mittlfranken zu Ansbech verboten.
Dies wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Darmſtadt, den 23. November 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

2

Auf freiwilliges Anſtehen des jetzigen Eigenthümers ſollen die früher W. Herbſt=
ſchen
Immobilien:
Flur II. Nr. 789éh₁o, Meter 192 Hofraithe Eck der Heinrich= und
Hochſtraße,
394 Grabgarten daſelbſt,
II. 789¾⁄
Montag den 2. December d. J, Vorm. 10 Uhr,
verſeigert werden.
Rähere Auskunſt bei Heinrich Störger in der Eliſabethenſtraße Nr. 41.
Darmſtadt, den 21. November 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Verntheiſel.
9843)

Mehl=Verſteigerung.
Freitag den 29. Novbr., Nachmit=
tags
3 Uhr, follen im ſtädtiſchen La=
gerhaus
dahier auf Anſtehen des Hofge=
richts
Advokaten Dr. Seibert 47½ Sücke
Kernmehl wiederholt öffentlich an den
Meiſtbietenden gegen Baarzahlung verſtei=
gert
werden.
Darmſtadt, den 25. November 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9993)
Berntheiſel.

586

[ ][  ][ ]

2160

A 232
Mobilien=Verſteigerung.
Dienstag den 3. December d. J., Vormittags 9 Uhr,
werden in der Knaben=Arbeits=Anſtalt, Stiftſtraße 16: Kanapee, Stühle,
Schrank, Betten, Herrenkleider und ſonſtiger Hausrath gegen gleich baare
Zahlung verſteigt.
9994)
M. Neuſtadt.

WooiIidiou zu1 Ulb zu1
3 Kragen
und
GLUhuiior.

Hanschetten.

Hosenträger.
Hemden &
Mlauschettenhnöpſe
Kahlert & Sahne.
J. G.
Elascheu-Gior.
Lagerbier.
Exportbier von J. Hildebrand, Pſungſtadt;
L.agerbier
von H. Henninger K Söhne, Frankfurt a. M.
Wiener Exportbier,
Exlanger Export;
Pilsener der Bürgerlichen Brauerei in Pilſen;
Pale Ale von Bass & Co.
London;
Porter, Extru Stout, von Barclay ≈ Co.
empfehle ich in ganz beſonders feinen, flaſchenreifen und glanzhellen Qualitäten.
Genauere Preisliſten ſtehen gerne zu Dienſten.
Eliſabethenſtraße
Wlhelm Sahulz,
Nr. 25.
vu REGaGAION
bringe ich mein Geſchäſt mit den ſo vielen zu Geſchenken ſich eignenden
Artikeln in freundliche Erinnerung.
Rudolk Femdt Wwo.

1IICO.

v995)

B. HarsbaOf

Bekanntmachung.
Mittwoch den 4. December 1878,
Vormittags 10 Uhr,
werden auf dem Büreau des unterzeiche
neten Proviant=Amtes arößere Quantitäten
Noggenkleie, Fußmehl, Roggen= und Hafer=
fegekaff
, Heu= und Strohabfälle gegen gleich
baare Bezahlung öffentlich verſteigert.
Großherzogliches Proviant=Amt
9996)
Darmſtadt.

tal. Haronen
lgroße Kaſtanien:
G. P. Poth,
3389) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
Vorzügl. Bett=Unterlagen,
8 Vorhänge, Gallerien,
Bodenwachstuch
billigſt bei W. Schmidt, Schulſtraße I.
Ruhrkohlen.
Das Kohlengeſchäft von W. Hoſr-
mnum
liefert:
Stückreiches Fettſchrot, beſte Oualität.
Bei Beſtellungen von 10 und mehr Ctr
95 Pfg.
Bei Beſtellungen von weniger M. I.
Preis excl. Octroi.
Grafenſtraße 18. Alexanderſtraße I5.
9014) Gebrochene Aepfel ſind zu
verkaufen. Promenadeſtraße 52.
9558) Neue einthürige Kleider= und
Küchenſchränke, Bettladen, fein lackirte,
ſtehn im Heerdweg 39, billig zu verkaufen.

Frankf. Eſſia=Eſſenz
in Fl. 1 Liter M. 2.40.

Hiermtt die ergebene Anzeige, daß ichl Fräulein Bella Hasbach in
Darmſtadt, Rheinſtraße 2. mit dem Alleinverkauf meiner Thee's für dortige Stadt
und Umgegend betraut habe und indem hochverehrten Conſumenten dies Depot gütigem
Hochachtungsvoll
Wohlwollen empfehle zeichne
Stephan von Hoers.

Thee Handlung: Viederlage Chinesischer uud japa-
nesischer
Waaren u. Kunsl-Gegenslände, Pranl-
furk
a. M. Götheplalz 6.
Unter Bezugnahme auf obige Mitheilung empfehle mein wohlaſſorlirtes
Lager in: Congo-, Souchon- & Fecco-Thee, in Packetchen von ½
½ und ¼⁄ Pſd. von 3 Mark his 5.70 Mark pr. Pfund zur geneigten Abnahme.

1 Liter Eſſenz genügt zur Bereitung
von 20 Liter feinſten Eſſigs, empfiehlt
9560) Georg Liebig Sohn.
9774) Das beſte und billigſte Mittel,
um Luftzug, ſelbſt den feinſten, zu ver=
hüten
, an Fenſier und Thüren mit Leich=
tigkeit
ſelbſt anzubringen, empfiehlt
W. Schmidt, Schulſtraße
Tapetengeſchäft.
Hal. Haronen
in größter, geſunder und haltbarer Frucht,
friſch eingetroffen.
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
Amſterd. Schellfiſche
ſoeben eingetroffen.
G. F. Podh,
10028) Bleichſtraße.

[ ][  ][ ]

2151

9855)

Na. 232

Ausverhamf
von Kleiderſtoffen der letzten Saiſon zu ſehr ermäßigten Preiſen.
Einzelne Kleider von M. 3. an,
Leinendecken und Tuche zum Sticken.
J. A. Loepprite.

Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein

4 Rheinſtraße
J,

Fabrile L Suſlallationsoelchi
nach der
999.
Aheenstrasse 5,
ehemals Röder'ſchen Heerdfabrik,
verlegt und daſelbſt in bedeutend vergrößertem Maßſtabe eingerichtet habe.
Durch Erbauung einer entſprechenden lliesserei für Feineiſen, Meſſing, Zink und
Rothguß und an der Hand der neueſten und beſten maſchinellen Einrichtungen, bin ich
in der Lage allen an mich geſtellten Anforderungen jederzeit prompt gerecht werden zu
können und mich bezüglich meiner Leiſtungen und Preiſen an die Seite meiner erſten
Concurrenz zu ſtellen.
Außer den von mir bisher geführten und fabricirten Cas,Masser-u. Dampf. Appa-
raten
, Lampen und Kronleuchter für Gas und Petroleum, Pumpen, Glosets,
Bäder, Biervressionen und Telegraphen-Apparate, empfehle ich mich zur Anfer=
tigung
von Maschinen Lager aus Gelb=, Roth= und Weichguß, nach eigenen und ge=
gebenen
Modellen, roh und bearbeitet, Fenster- und Thürgarnituren in Eiſen und
Bronze, ſowie Modellen aller Art unter billigſter Berechnung.
Hochachtungsvoll
Fabrik, diesserei &am; Iustal-
Detall-Lager
lationsdesohätt
P. Grol
Rheinſtraße 3.
Alicenſtraße 5.

Selbſt verfertigte Honig=Lebkuchen
ſowie
Anis- und Buttergebaokenes
alles in vorzüglicher Güte bei
M. Hechler, Hof=Bücker,
986)
Schloßgraben Nr. II.

I.

von Suchard,
friche Sendung.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße I.
999)

deue fürkische Lwetschen,
do.
dentsche
französ. Birnen,
Brünellen eto.
empfiehlt
Fuld
Emanuel
9998)
Kirchſtraße I.

9893) In L. W. Rühl's Buch=
handlung
in Darmſtadt iſt vorräthig:
Die Fein=Bäckerei
von Charlotte Böttcher.
Pralt. Anleitung, Torten, Kuchen, Puffer,
größeres und lleineres Backwerk auf beſtem
und billigſtem Wege herzuſtellen.
Preis 1 Mk.
9921) Meine Mehlſorten von den
feinſten bis zu den geringſten, ſowie Sup=
penartikel
aller Art, bringe ich hiermit in
ſempfehlende Eeinnerung.
G. L. Jüger, Weinheim a. B.

Gebrannter Kaffee
Wiener Miſchung, hochfein im Geſchmack,
täglich friſch bei
9999
Georg Läebig Sohn.

[ ][  ][ ]

R232
16.
UnſereWeihnachts=Ausſtellung
Ipielwaaren ≈ Puppon,
ſowie in
Galanterne- a; Forloſouillevaaron
ſt vollendet und erlauben wir uns zu deren Beſuch ergebenſt einzuladen.
Wir bitten gefl. Einkäufe recht frühzeitig machen zu wollen, da unſer Lager
in den letzten Tagen vor Weihnachten unmöglich noch ſo ſortirt ſein kann wie
jetzt, und es uns bei dem alsdann ſtattfindenden E=- ſtarken Andrang 29
nicht möglich iſt, unſere geehrten Kunden mit der von uns gewünſchteu Aufmerkſam=
keit
zu bedienen.
Gekaufte Gegenſtände können bis Weihnachten bei uus ſtehen bleiben.
Waarenverzeichniſſe gratis.
wIITGUau-

empfehlen wir Puppenzimmer=Tapeten mit kleinen Goldmuſtern,
Holztapeten zum Abwaſchen, einfarbige Ton= u. Velourspapiere,
ſowie Wollſtaub in allen Farben, ebenſo breite und ſchmale
Goldleiſten.

C. WGöustattG C 1.
4O.

10001)

zu Vorlagen
empiehle die ſehr beliebteu Reh= und Hirſchfelle in großer Auswahl zu billigſten
Kirchſtraße
Georg Jacob Heß,
5.
10002) GrausOm
Hirsch (Ragoul)
in ſchöner vollaſliger Frucht eingetroffen.

Preiſen.

Wilh. Weber
Eliſabethenſtraße 14.

per Pfund 50 Pfg. bei
G. Röhrich,
10003)
Geflügel=Hof.

Salioylsäure Hundwasser
& ThymolHundwasser
beſtes Schutzmittel gegen Diphterie, empfiehlt
0004) Georg Liebig Cohn.
Ueberrheiner Wein
1878r per ¼ Liter 30 Pfg. bei
E. Mehlbrech,
10005)
Friedrichſtraße 26.

[ ][  ][ ]

Süße Monikendam. Brathückinge,
Hieler Sprotten,
ieler Bückinge,
Seeforellen,
Engl. Speckbüchinge, zum
Roheſſen,
Russ. Sardinen ete.,
friſch eingetroffen.

10006)

ERAnIe FUd,

Kirchſtraße I.

Vermiethungen.
1883) Grafenſtraße 35 iſt der obere
Stock, 7 Zimmer, 2 Küchen und allen
übrigen Bequemlichkeiten zuſammen, auch
getheilt, zu vermiethen.
2588) Aliceſtraße 30 iſt der 3. Stock
meines Hauſes, beſtehend aus 5 großen
Zimmern mit allem Zubehör, zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
Ph. Hahn, Schreinermeiſter.
4795) Die beiden Etagen des dermalen
als ſtädtiſches Schullokal benutzten, am
Eck der Frankfurter= und Kahlert=
Straße gelegenen Wohnhauſes Nr. 50
jede Etage aus 7 Zimmern und Küche be=
tehend
mit geräumigen Kellern u. Speicher=
räumen
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten
nebſt großem Vorgarten, ſind vom 1. Sept.
d. J. ab anderweit zu vermiethen.
Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei Darmſtadt.
4183) Untere Eliſabethenſtraße 66
der obere Stock, beſtehend aus 7 Zimmern,
Küche, Keller, Holzſtall ꝛc., zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
4714) Bleichſtraße 11 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
4923) Waldſtraße 54 der mittlere
Stock, 3 Zimmer, Küche mit allem Zube=
hör
, alsbald zu beziehen.
5996) Soderſtraße 33 iſt die bel
Etage, 3 Zimmer mit allen ſonſtigen Be=
quemlicheiten
, zu vermiethen.
6004) Grafenſtraße 20 iſt ein Laden
ſogleich zu beziehen.
6474) Marktplatz 12 zwei große Zim=
mer
elegant möblirt zu vermiethen.
6562) Soderſtraße 55 ein kleines
reundl. Manſardenlogis an eine anſtändige
inderloſe Familie zu verm u. ſofort zu bez.
pwxy.
.
½
XTTATATIATTAATAAtATx.
6669) Wilhelmsſtraße 10 Hoch=
parterre
ſofort zu beziehen.

6
TTTATTTTATTTTATTitx]
7057) Eliſabethenſtraße 21 iſt die
Manſarde, beſtehend aus 4 Piecen mit allem
Zubehör, anderweit zu vermiethen.
- 2 möbl
7067) Eliſabethenſtr. 331
Zimmer. Zu erfragen 1. Stock.
p9=
Dr

TTTTTTAAATlTTTTTAa.
7156) Rheinſtraße 30 1. Stock z6
N möbl. Zimmer u. Cabinet, ſep Eingang. :"
Crzrzrzrrzxrzrzzrz.

N 232
7068) Eliſabethenſtraße 12 in dem
Hauſe der Geſellſchaft Eintrachtu iſt das
größere Logis im 3. Stock, beſtehend aus
5 Zimmern nebſt Küche und Zubehör, per
ſofort zu vermiethen.-
Nähere Aus=
kunft
wird von dem Hausmeiſter ertheilt.
7263) Schulſtraße 4 iſt ein ſchönes
Logis von 3 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Näheres im Laden daſelbſt.
7274) Löffelgaſſe 19 ein Logis zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
7448) Wilhelmnenſtraße Nr. 31
möblirtes Zimmer mit Penſion.
7528) Riedeſelſtraße 68 parterre ein
oder zwei möblirte Zimmer.
7554) Eliſabethenſtraße 28 ein möbl.
Zimmer im Hinterbau ſofort zu verm.
7847) Kirchſtraße 25 iſt ein Logis,
beſtehend aus 3 Zimmern, Kabinet, Küche
und ſonſtigen Bequemlichkeiten, zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen.
Paul Störger Sohn.
7980) Neckarſtraße 15 bel Etage 4 bis
5 Zimmer, Kämmerchen, Küche, Bleichplatz ꝛc.
Näheres oben.
7981) ⁄⁄ Soderſtraße 21 in der Nähe
der Realſchule iſt der mittlere Stock, beſtehend
aus 2 Zimmern mit Kabinet, zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
8089) Brandgaſſe 4 ein kleines Logis.
3094) 47 Wienersſtraße 47
Eine Parterre=Wohnung, beſtehend aus
4 oder 5 Zimmern mit allem Zubehör, zu
verm. und ſofort zu beziehen. 4 Zimmer
200 fl, 5 Zimmer 250 fl. Ad. Abreſch.
8203) Wendelſtadtſtraße 11, 2 möbl.
Manſardenzimmer zu vermiethen.
8206) Liebigſtraße 6 eine Wohnung
im 3. Stock, 5 Piecen mit allem Zubehör,
auch Garten, ſogleich zu vermiethen.

8209) Neckarſtraße 24 (bel
Etage) vollſtändig neu hergerichtet, ent=
haltend
6 Zimmer nebſt allem Zube=
hör
ſofort zu vermiethen.

8599) Nieder=Namſtadterſtraße 54
der 2. Stock, 5 Zimmer mit allem Zube=
hör
, mit oder ohne Gartenantheil.
8342) Eck der Hügel= und Saal=
bauſtraße
41 ein Logis, beſtehend aus
4 Zimmern, Küche, Glasabſchluß und ſon=
ſtigen
Bequemlichkeiten an eine ruhige Fa=
milie
billigſt zu vermiethen u. gleich zu bez.

8716) Kiesſtraße 30 möbl. Zim=
mer
mit u. ohne Penſion billigſt zu verm.

2
Parterrewohnung.

4 mit Veranda, 5 Zimmern ꝛc., zu verm.
Bictoriaſtr. 46. A. Buſchbaum.
4.
8823) Schützenſtraße 10, 2 fein möbl.
Zimmer bel Etage zu vermiethen.
8829) Beſſunger Carlsſtraße 16
ein Logis von 3 Zimmern gleich beziehbar.

2153
8737) Karlsſtraße 14 eine große Werk=
ſtätte
mit oder ohne Logis zu vermiethen.
Näheres bei L. Bertrand.

PuPN
V
RTTTAAAaTAaATAzixN.
7 8835) Caſerneſtraße 50 iſt die
24 Parterre=Wohnung, 5 Zimmer, die 2
1
Manſarde 5 Zimmer nebſt allem H
Zubehör zu vermiethen, ſogleich be=
H.
ziehbar. Zu erfragen bei Adlec, H
Georgſtraße 11.
wxy-
po

daanarxrxxrzrTxz
8845) Martinſtraße 19 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
m mit Logis zu verm.
Ein Ladtn Carlsſtraße 4o,
2.
gleich beziehbar.
9029) Mühlſtraße 37 die neu herge=
richtete
Parterre=Wohnung, 5 geräumige
Zimmer nebſt allem Zubehör in der Nähe
der Stadtkapelle ſofort billigſt zu verm.
Näheres daſelbſt 39.
9032) Beſſungen. Carlsſtraße 5
bel Etage ein möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang zu vermiethen. Daſelbſt im Gar=
tenbau
eine Wohnung, enth. 5 Zimmer mit
Zugehör, alsbald beziehbar.
9149) Bleichſtr. 28,2 möbl. Zimm. zu v.
9156) Waldſtraße 24 ein großes heiz=
bares
Magazin, oder auch als große
Werkſtätte verwendbar, nebſt Comptoir
zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt eine Parterre=Wohnung
von 5-6 Zimmern, Küche, Magdkammer
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
9157) Nieder=Ramſtädterſtraße 13
ein möblirtes Zimmer mit oder ohne Penſion
für einen Realſchüler zu vermiethen.
9276) 6Steinſtraße 36 zwei Zimmer
mit oder ohne Möbel und Penſion an eine
Dame zu vermiethen. Näh. daſelbſt Nachm.
G. Kayſer.
zwiſchen 2-3 Uhr.
9336) Lindenhofſtraße 3 iſt der mitt=
ere
Stock in meinem Hauſe anderweit zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
F. Beſt II., Hofweißbinder.
9359) Alexanderſtraße 6 eine Stiege
hoch iſt ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
u. vom 1. Dezbr. an zu beziehen.
9475) Friedrichſtraße 16 iſt die Par=
terre
=Wohnung, Februar beziehbar, an eine
ruhige Familie f. 500 M. zu verm. Emil Reis.
9479) Heinrichſtraße 110
Stallung für drei Pferde, Heuboden und
Burſchenſtube.
9790) Ein ſchön möbl. Zimmer in
Mitte der Stadt mit oder ohne Penſion an
einen anſtändigen Herren bis 1. Dezbr. zu
vermiethen. Näheres in der Expedition.
9902) Wendelſtadtſtraße 15 iſt die
Parterrewohnung von 6 Zimmern, Küche,
mit oder ohne Stallung zu vermiethen, bis
April zu beziehen. Georg Hinkel Wwe.
5909) Ein ſchön möbl. Zimmer in
angenehmer Lage mit oder ohne Penſion zu
vermiethen. Näheres in der Expedition.
9913) Große Caplaneigaſſe 5 ein
Logis zu vermiethen.
10007) Gardiſtenſtraße 31 ein kleines
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
587

[ ][  ][ ]

2154
10008) Liebigſtraße 3 dritter Stock
eine gemüthliche Wohnung billig zu verm.
Näheres bei W. Schmidt, Schulſtraße I.
10009) Woogsplatz 3, Paus zum
Minſarde und Zubehör, iſt zu vermiethen
und Frühjahr 1879 zu beziehen. Näheres
ſagt F. Flöring, Mühlſtraße 45.
10610) Eliſabethenſtraße 1 ein Logis
nebſt Werkſtattsräumen zu vermiethen.
10011) Nieder=Ramſtädterſtraße 1
ein
dem Polytechnikum gegenüber
freundl. Zimmer möblirt um ſehr annehm=
baren
Preis zu vermiethen.
10012) 2 möblirte Zimmer parterre
nächſt der Poſt und Telegraphen=Amt per
ſofort, auch ſpäter, zu verm. Näh. b. d. Exp.
10013) Arheilgerſtraße 23 ein Logis,
zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
10014) Forderungen an den Nachlaß
des Verwalters der Knaben=Arbeits=Anſtalt
Jean Philippi ſind ſofort bei mir geltend
zu machen, wenn ſolche Berückſichtigung
finden ſollen.
Georg Philippi, Neckarſtraße 28.
10015) Damen-Conſection.
Kleider werden elegant und billig ange=
fertigt
. Promenadeſtraße Nr. 42.
Kth. Keller.
9911) Für die Abendſtunden von 6 Uhr
und Sonntags von 4 Uhr ab findet ein
junger Mann als Kellner Beſchäftigung.
Brauerei zur Goldenen Kette.
9954) 15. März 1870.
Ein ſchöner eleganter Eckladen, drei
Erker Front mit 2 Entree's, ſchönſte und
beſte Lage, Mitten in der Stadt, zu ver=
miethen
.
Michael Schmidt, Louiſenplatz 4.
Zu vermiethen.
9955)
Ein elegant möblirtes Zimmer mit
ſeparatem Eingang, Hochparterre, gegen=
über
dem Herrngarten. Frankfurterſtraße,
Eck der Aliceſtraße 2.
9956) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt und empfiehlt ſich im Waſchen
und Putzen. Hinkelsgaſſe 13.
10016) Ein reinliches Laufmüdchen
wird geſucht. Louiſenſtraße 42, 1. St.
10017) Ein feineres Mädchen, welches
gut nähen u. bügeln kann u. die Hausarbeit
verſteht, wünſcht auf Weihnachten paſſende
Stelle. Näheres in der Expedition.
G
Golide thätige Agonton:
auch Provisionsreisende, sucht
für den Verkaut von bedruckten Brief-
Couverts, Hemoranden, Rechnungen,
Facturen ete. gegen hoheFrovision.
Fried-Sohwemmer's Buchdruckerei
10018) Nürnberg.
10019, Ein Kindermädchen mit guten
Zeugniſſen wird geſucht.
Neckarſtraße Nr. 16.

M 232
10020)
Städtiſche Sparkaſſe.
Wegen Richtigſtellung der Jahreszinſen werden (gemäß den Statuten) in der
Alleinbewohnen, enthaltend 8 Zimmer, zweiten Hälfte des Monats Dezember keine Rückzahlungen geleiſtet.
Darmſtadt, den 26. November 1878.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
Boßler=
Htiftung.
Zum Andenken an den verſtorbenen Großh. Gymnaſialdirector Dr. Boßler
beabſichtigen Freunde und Schüler deſſelben eine Marmorbüſte des Verſtorbenen für
die Aula des hieſigen Gymnaſiums, ſowie ein Stipendium für Abiturienten dieſer An=
ſtalt
zu ſtiften und zur Aufbringung der hierzu erforderlichen Geldmittel eine Samm=
lung
freiwilliger Beiträge zu veranſtalten.
Der Entwurf eines deßfallſigen öffentlichen Aufrufs iſt in der Buchhandlung des
Herrn Bergſträßer, Rheinſtraße 6, offengelegt und laden wir hiermit zu einer
gefälligen recht zahlreichen Unterzeichnung des Aufrufs ergebenſt ein.
Darmſtadt, den 9. November 1878.
Das Comite zur Stiſtung eines Boßler=Denkmals und
Boßler=Stipendiums.
Miniſterialrath Hallwachs, Vorſitzender. Buchhändler Bergſtrüßer, Rechner.
Miniſterialſecretär Rautenbuſch, Schriftführer. Dr. med. Jäger. Dr. M. Rieger.
Profeſſor Dr. Uhrig. Dr. Frhr. v. Wedekind. Gymnaſialdirector Dr. Weidner.
Landtagsabgeordneteer O. Wolfskehl.
Vogelmarkt
des Vereins für Vogel= und Geflügelzucht in Darmstadt, im Hotel zur alten
Poſt; am 1. und 2. December, verbunden mit Verloosung.
Eintritt frei.
Looſe 20 Pfg. bei Herrn Kaufmann Elbert, Ernſt=Ludwigsſtraße, und
im Martlokale.

Ghallug binh.
Mittwoch den 27. November.
40
4
AATRATUuCuud',

10021)
ftalenische Nacht,
der ganzen Kapelle des 2. Dragoner=Regmts. unter Leitung
ihres Dirigenten Stabstrompeter ſanbatz.
Erſte Abtheilung.
Anfang 5 Uhr. Zweite Abtheilung. Anfang 6½ Uhr.
1) Vombardon=Marſch von Saro.
1) Introduction und Chor aus
2) Feſt=Ouverture von
Tannhäuſer! von
Richter.
Wagner.
3) Melodien aus Rienzi
Wagner. 2) Nicht für Jedel, Polka von Mentzel.
4) Paraphraſe über das Lied
3) Poſtillon=Quadrille von
Kegel.
Wie ſchön biſt dur von Reswadba.14) In Freundes Kreiſen Walzer v. Fauſt.
5) Der kleine Poſtillion
5) Der kleine Rekrut.

Die beiden Nummer 5 werden nur von Kindern auf Rollſchuhen gelaufen.
Die falſche Pepitat Cachucha, getanzt auf Rollſchuhe von derſelben.

Dritte Abtheilung. Anfang 8 Uhr).
Strauss Walzer-, verbunden mit Clubabend.

62
1) Mamſell Angot, Quadrille
2) Du und Du
8
6
3) Tauſend und eine Nacht
4) An der ſchönen blauen Donau. H.
Hierzu ladet ganz ergebenſt ein
Die Reſtaurationsräume ſind geheizt.

62

5) Wiener Blut, Walzer
6) Künſtlerleben
7) Geſchichten aus dem Wald
8) Geflügelte Worte
5.
Fr. Mranich, Unternehmer.
B. Collin, Reſtaurateur.

10022)
235
4000 gark
werden als Darlehen für längere Zeit gegen
gute Zinſen und ſicheres Pfandobjekt/
zu leihen geſucht. Gefl Offerten nnter 6 D
Nr. 10022 in der Exp. d. Bl. niederzu=
legen
. Unterhändler verbeten.

10023) Ein Laufburſche, welcher in
Gartenarbeit einige Erfahrung hat, wird
geſucht. Auf dem Redactions=Büreau zu
fahren wo?
10024) Ein wachſames Hündchen,
Rattenfänger=Race, zu kaufen geſucht. Auf
dem Redactions=Büreau zu. erfahren wo?

[ ][  ][ ]

R232

216

9794
Durch Preisermäßigung vieler einzelner Kleider und
einer großen Anzahl Reſte der verſchiedenartigſten Kleiderſtoffe
biete auch dieſes Jahr Helegenheit zu ſehr vortheilhaftem Einkauf.
1
Tbeodor Sehurab.

Geſangverein Melomanen
Abend-Unterhattuug
Samstag den 30. November 1878 im großen Ritſert'ſchen Taale.
Anfang Abends präcis 8 Uhr.
Karten für Nichtmitglieder ſind zu haben bei Herrn Kürſchnermeiſter Dietſche,
Ecke der Grafen= und Waldſtraße.
10025
Der Vorsland.

Tages=Ralender.
Mittwoch 27. November: Generalverſammlung
des Vereins zur Unterſtützung von Invaliden
und von Hinterbliebenen gefallener Heſſiſcher
Soldaten vom Feldzug des Jahres 1866.
Zweites Concert von Martin Wallenſtein im

Saal zur Traube. - Großes extra Concert
im Skating=Rink.
Samstag 30. November: Generalverſammlung
der Mitglieder der Geſellſchaft zur Unterſtützung
der Knäben=Arbeitsanſtalt. Abendunterhal=
tung
des Geſangvereins Liedertafel. Abend=
unterhaltung
des Geſangvereins Melomanen.

10026) Ein braves Mädchen geſetzten
Alters ſucht für Weihnachten Stelle zu einem
Kinde oder in einer kleinen Haushaltung.
Auskunft Heinrichſtraße 106.
10027
Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche an dem uns
betroffenen ſchmerzlichen Verluſte unſeres
innigſt geliebten Vaters, Schwiegervaters,
Bruders und Onkels
Heinrich Storck, Schuhmachermeiſter,
ſo herzlichen Antheil nahmen und ihn zur
letzten Ruheſtätte geleiteten, ſagen wir hier=
mit
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen

Die Gehalte der Lehrer und Lehrerinnen an den hieſigen
ſtädtiſchen Schulen.
Auf Grund des die Gehalte der Volksſchullehrer betreffenden Ge=
ſetzes
vom 26. November 187. wurden in hieſiger Stadt bei der
Feſtſtellung des Budgets für das Jahr 1873 mit höchſter Geneh=
migung
folgende Beſtimmungen getroffen:
1. Die definitiv angeſtellten ſeminariſtiſch gebildeten Lehier der Volks=
ſchulen
ſtehen: a) in der 1. Klaſſe vom 1. bis 3. Dienſtjahre mit dem
Gehalte von 800 fl. (1371 M. 43 Pf. ), b) in der 2. Klaſſe vom 4. bis
7. Dienſtjahre mit dem Gehalte von 800 fl. (1542 M. 85 Pf.), c) in
der 3. Klaſſe vom 8. bis 11. Dienſtjahre mit dem Gehalte von 1006 fl.
[1714 M. 28 Pf.) a) in der 4. Klaſſe vom 12. bis 15. Dienſtjahre mit
dem Gehalte von 1100 fl. (1885 M. 72 Pf.) e) in der 5. Klaſſe vom
16. Dienſtjahre an mit dem Gehalte von 1200 fl. (2057 M. 14 Pf.)
2. Die akademiſch gebildeten Lehrer der Volksſchulen ſtehen: a) in
der 1. Klaſſe vom 1. bis 3. Dienſtjahre mit dem Gehalte von 906 fl.
(1542 M. 85 Pf. ). b) in der 2. Klaſſe vom 4. bis 7. Dienſtjahre mit
dem Gehalte von 1000 fl. (1714 M. 28 Pf.), c) in der 3. Klaſſe vom
8. bis 11. Dienſtjahre mit dem Gehalte von 1100 fl. (1885 M. 71 Pf.),
a) in der 4. Klaſſe vom 16. DDienſtjahre an mit dem Gehalte von
228 M. 57 Pf.)
1300 fl. (5
3. Die akademiſch gebildeten Lehrer der höheren Mädchenſchule ſte=
hen
: a) in der 1. Klaſſe vom 1. bis 3. Dienſtjahre mit dem Gehalte
von 1000 fl. (1714 M. 28 Pf.). ".
in der 2. Klaſſe vom 4. bis 7.
Dienſtjahre mit dem Gehalte von 1100 fl. (1885 M. 71 Pf.), e) in der
3. Klaſſe vom 8. bis 1. Dienſtjahre mit dem Gehalte von 1200 fl.
(2057 M. 14 Pf. ), a) in der 4. Klaſſe vom 16. Dienſtjahre an mit dem
Außerdem wurde die Miethentſchädi=
Gehalte von 1406 fl. (2400 M.)
gung für verheirathete Lehrer auf 200 fl. (342 M. 85 Pf.). für ledige
auf 100 fl. (171 M. 42½ Pf.) feſtgeſetzt.
4. Die Schulverwalter empfingen 600 fl. (1028 M. 57 Pf.) Gehalt
ohne Miethentſchädigung.!
5) Ebenſo die Schulverwalterinnen an der höheren Mädchenſchule,
die einzigen öffentlichen Lehrerinnen, die es im J. 1873 hierorts gab.
Dieſe Einrichtungen wurden ſeit dem J. 1854 folgendermaßen modi=
ſicirt
und erweitert:
1. Der Direktor und die akademiſch gebildeten Lehrer der höheren
Mädchenſchule traten in die Reihe der Civilſtaatsdiener ein und wurden in
ihren fortwährend ſtädtiſchen Gehalten, den Lehrern an den Realſchulen
zweiter Ordnung gleichgeſtellt. Auch die Gehalte der im Examen für
das höhere Lehrfach beſtandenen Lehrerinnen an der höheren Mädchen=
ſchule
wurden beſonders regulirt.
2. Jeder Mittelſchule und jeder Stadtſchule wurde ein Oberlehrer
mit Gehaltserhöhung (bei akademiſcher Bildung 515 M., bei ſeminariſti=
ſcher
Bildung 430 M.) vorgeſehen.

1 Hier berichtigen wir einen Druckſehler, der ſich in den Vortrag
der Großh. Bürgermeiſterei eingeſchlichen hat.

3. Der Oberlehrer der Stadtknabenſchule erhielt nunmehr für die
Leitung der Fortbildungsſchule eine Vergütung vön 300 M. Der Unter=
richt
an dieſer Schule wurde mit 2 M. für die Stunde vergütet.
4. Die Gehalte der Lehrerinnen, die man nunmehr definitw an unſeren
ſtädtiſchen Mädchenſchulen anſtellte, wurden folgendermaßen regulirt:
) in der 1. Klaſſe vom 1. bis 3. Dienſtjahre 1115 M., b) in der 2.
Klaſſe vom 4. bis 7. Dienſtjahre 1200 M., 2) in der 3. Klaͤſſe vom 8.
bis 11. Dienſtjahre 1250 M., 4) in der 4. Klaſſe vom 13. bis 15. Dienſt=
jahre
1300 M., e) in der 5. Klaſſe vom 16. Dienſtjahre an 1400 M.
Dazu auf jeder Stufe eine Wohnungsvergütung von 172 M.
5) Die Induſtrielehrerinnen an den Mädchenſchulen erhalten für
2 wöchentliche Stunden in einer Klaſſe 171 M. 48 Pf., nach 15 Jahren
214 M. 32 Pf. und eine Induſtrielehrerin bezieht als Vorſteherin und
einzige Lehrerin der Fortbildungsſchule für confirmirte Töchter armer
Eltern eine Averſionalbeſoldung von 515 M. An der letzten Schule
unterrichtet außerdem ein Lehrer, dem die Stunde mit 2 M. ver=
gütet
wird.
Mit dem 1. Januar 1879 ſoll nun ein die Gehalte der Lehrer und
Lehrerinnen an den Volksſchulen unſeres Großherzogthums neu reguliren=
des
Geſetz vom 9. März 1878 in Wirkſamkeit treten. Von Großh. Kreis=
amte
aufgefordert, über die Ausführung dieſes Geſetzes in Därmſtadt
Vorſchläge zu machen, hat der Großh. Oberbürgermeiſter Herr Ohly
unter dem 10. November ſolche der Stadtverordneten=Verſammlung
unterbreitet.
Er ſchlägt mit einleuchtenden Gründen vor, bei künftigen Anſtel=
lungen
an unſeren Stadtknäben= und Stadtmädchenſchulen zwiſchen aka=
demiſch
und ſeminariſtiſch gebildeten Lehrern und Oberlehrern in der
Beſoldung nicht mehr zu unterſcheiden, äuch dieſen Unterſchied an den
Mittelſchulen nicht unbedingt feſtzuhalten.
Sodann beantragt er die Aufhebung des Beſoldungs=Unterſchieds
zwiſchen den lediglich für die Volksſchule und den auch für das höhere
Lehrfach geprüften Lehrerinnen an den eigentlichen Volksſchulen und den
Mittelſchulen. DieGehaltsvorſchläge, die er mit Rückſicht auf die Klaſſi=
ſikation
des Dienſtalters macht, ſind folgende:
A. Für die definitiven Lehrer: (die an der höheren Mädchenſchule
angeſtellten akademiſch gebildeten Lehrer ſind hiervon ausgeſchloſſen, ſ.
oben die ſeit dem J. 1874 eingetretenen Veränderungen.) 1) vom 1. bis
3. Dienſtjahre 1300 M. 2) vom 4. bis 7. Dienſtjahre 1500 M., 3) vom
8. bis 11. Dienſtjahre 1700 M., 4) vom 12. bis 15. Dienſtiahre 1800 M.
5) vom 16. bis 20. Dienſtjahre 21 M. 6) vom 21. Dienſtjahr an
2400 M., nebſt Miethvergütung in allen 6 Klaſſen von 550 M. für den
Oberlehrer, 500 M. für den verheiratheten Lehrer, 250 M. für den un=
verheiratheten
Lehrer. (Für den Fall, daß die Miethvergütung von 500 M.
herabgeſetzt werden ſollte, würde Herr Ohly ſich gegen jede Modification
der Gehalte ausſprechen und nur eine Abrundung derſelben vor=
ſchlagen
.
B. Für die definitiven Lehrerinnen: 1) vom 1. bis 3. Dienſtjahre
1200 M., 2) vom 4. bis 7. Dienſtjahre 1250 M., 3) vom 8. bis 11.

[ ][  ]

2156

Dienſtjahre 1300 M., 4) vom 12. bis 15. Dienſtjahre 1350 M., 5) vom
16. Dienſtjahre an 1400 M., nebſt 250 M. Miethentſchädigung in allen
Klaſſen.
Den Schulverwaltern und Schulverwalterinnen denkt Herr Ohly
neben der Miethentſchädigung von 150 M. (die bei verheiratheten Schul=
verwaltern
auf 350 M. zu erhöhen wären) für die Zeit vor beſtandener
Schulprüfung 800 M., für die Zeit nach beſtandener Schulprüfung
900 M., vom 3. Jahre nach der Schulprüfung an 1050 M. Gehalt, den
Induſtrielehrerinnen eine Abrundung des Gehaltes auf 180 M. reſp.
26 M. per Jahr für den wöchentlichen zweiſtündigen Unterricht in jeder
Klaſſe zu.
Ueber den Zuſtand, der ſich aus den in unſerer Stadt bereits vor=
handenen
Einrichtungen, aus den Geſtimmungen des Geſetzes vom
9. März 1878 und aus der Annahme ſeiner obigen Vorſchläge heraus=
bilden
würde, ſagt Herr Ohly: Die Beſoldungen, welche ſeit dem
Jahre 1873 in den 5 Gehaltsklaſſen bei uns bezahlt worden, ſind, abge=
ſehen
von der oberſten Gehaltsklaſſe, für welche nunmehr 2200 M. ſtatt
wie ſeither bei uns 2057 M. 14 Pf. vorgeſchrieben ſind, in einzelnen Klaſſen
bereits höher, als die Beträge, welche das neue Geſetz für Gemeinden über
10,000 Seelen vorſchreibt.Sodann tritt für alle Lehrer und Lehrer=
innen
eine weſentliche Verbeſſerung ſchon durch die obligatoriſch erhöhten
Wohnungsentſchädigungen ein, während bei den definitiven Lehrerinnen
die Minimalgehalte auf 1200 M. erhöht werden müſſen. Ein Theil
unſerer Lehrer erzielt auch einen nicht unerheblichen Zuſchuß durch den
Unterricht an der Fortbildungsſchule. Endlich verbeſſert ſich die Lage
einer Anzahl der älteren Lehrer, welche in den letzten Jahren aus anderen
Gemeinden hierher verſetzt worden ſind und bereits eine längere definitive
Dienſtzeit hinter ſich haben, durch die Anwendung der oben angeführten
Beſtimmung in Art. 7. Abſ. 3 des Geſetzes vom 9. März 1878.Werden
definitiv angeſtellte Lehrer aus anderen Gemeinden in ſolche Gemeinden
( in welchen ſtufenweiſes Aufſteigen nach Dienſtjahren ſtattfindet) verſetzt,
ſo muß bei Beſtimmung der Dienſtaltersklaſſe, in welche dieſe Lehrer ein=
zureihen
ſind, die in anderen Gemieinden nach definitiver Anſtellung ver=
brachte
Dienſtzeit ſoweit in Anrechnung geblacht werden, als die betr.
Lehrer nicht in einen höheren Gehalt einrücken, als der nach den Beſtim=
mungen
der Art. 4, 5 und 6 für die betr. Gemeinde ſich ergebende Durch=
ſchnittsgehalt
(1700 M.) beträgt. Eine weitergehende Anrechnung der
in auswärtigen Gemeinden verbrachten Dienſtzeik kann nur mit Züſtim=
mung
des betr. Gemeindevorſtandes erfolgen. Einzelne Lehrer werden
dadurch und durch die erhöhte Wohnungsvergütung um 400-500 M.
in die Höhe kommen, was denſelben als ältere Lehrer von Herzen zu
gönnen iſt.
Wir dürfen fährt Herr Ohly fort, unſerem ſtädtiſchen Lehrer=
ſtand
überhaupt jede Verbeſſerung ſeiner materiellen Lage gönnen, nach=
dem
die letzten Schulviſitationen ein Reſultat geliefert haben, welches für
die Tüchtigkeit und Pflichttreue unſerer Lehrer und Lehrerinnen ein ehren=
des
Zeugniß abgibt
Der Herr Oberbürgermeiſter, der ſeine raſtloſe Thätigkeit mit beſon=
derer
Vorliebe den ſtädtiſchen Schulen widmet, ſucht dem Verlangen des
Lehrerſtandes nach beſten Kräften entgegenzukommen und wünſchen wir
nur, daß in der Stadtverordneten=Verſammlung die von ihm gemachten
Vorſchläge keine Herabſtimmung erfahren möchten. Er ſelbſt hätte gewiß
von Herzen gewünſcht, im Intereſſe des Lehrerſtandes weiter noch gehen zu
können; aber das Unerreichbare wollte er nicht anſtreben. Die Lehrer
der hieſigen Stadtſchulen, die doch in weit überwiegender Mehrzahl ihre
Bildung auf Seminarien empfangen haben, mögen bei Vergleichung ihrer
Gehalte mit höheren Gehalten anderer Beamten nicht überſehen, daß eine
ſeminariſtiſche Bildung weit geringere Opſer an Zeit und pecuniären
Mitteln erfordert, als die gymnaſiale und akademiſche Bildung der an
den höheren Schulen wirkenden Lehrer, der Geiſtlichen, der jüriſtiſchen
und cameraliſtiſchen Staatsdiener, daß der Volksſchullehrer in der Regel
früher als jeder andere Aſpirant des Civildienſtes zu einer Anſtellung
kommt, daß die Arbeitslaſt eines Gymnaſial= oder Reallehrers mit dem
Aufſteigen in die oberen Klaſſen in einem Grade wächſt, den die Volks=
ſchule
nicht kennt, - durch die nicht ſelten mühſame Vorbereitung auf
den Unterricht und durch eine erdrückende Maſſe von Correcturen, die
zum Theil ein angeſtrengtes Nachdenken erfordern. Es begreift ſich, daß
ein Gymnaſial= oder Realſchullehrer, für den es doch Ehrenſache iſt, nicht
immer auf den unteren und mittleren Stufen des Unterrichts zu ver=
harren
, ſein akademiſches Studium neben der amtlichen Thätigkeit immer
fortſetzen und die Ergebuiſſe der neueren Forſchungen kennen lernen muß.
Will er dieſen Anforderungen entſprechen, ſo hat er keine oder nur eine
ſehr beſchränkte Zeit für den Erwerb durch Privatunterricht oder andere
Beſchäftigungen übrig, und ſein geiſtig höchſt angeſtrengtes Leben erfor=
dert
, wenn das irgend eines Beamten, eine Vergütung, die ihn von
materiellen Sorgen möglichſt befreit. Unzweifelhaft bleibt dem Volks=
ſchullehrer
eine ungleich größere Zeit für Rebenverdienſte.
Die Vorſchläge des Herrn Oberbürgermeiſters ſcheinen uns das
Aeußerſte zu enthalten, was vorerſt für ünſere ſtädtiſchen Lehrer zu er=
reichen
iſt.
O.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 27. November.
Das Befinden der Hohen Paltienten iſt der Art, daß geſtern
kein ärztliches Bulletin ausgegeben wurde.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Herrn Profeſſor
Dr. Oertel das Conthurkreuz II. Klaſſe vom Philippsorden verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben geſtern zum zweiten
Male auf einige Stunden das Bett verlaſſen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog widmen ſich bereits wie=
der
mit voller Hingabe den Regierungsgeſchäften und haben ſchon in
einer Reihe von Angelegenheiten, die einen ſpeziellen perſönlichen
Vortrag nicht nothwendig erſcheinen ließen, Allerhöchſte, Unterſchriften
vollzogen.
Ihre Großherzogliche Hoheit die Prinzeiſin Victoria unter=
nahmen
am Montag wieder die erſte Ausfahrt.
Herr Profeſſor Dr. Oertel iſt von hier abgereiſt.
- In der 2. Kammer des (23.) heſiſchen Landtags wurde von
dem Abg. Schroeder der Antrag eingebracht: Die Kammer wolle Großh.
Staatsregierung erſuchen, den Ständen ſofort Vorlage auf Verwilligung
der entſprechenden Gelder zur Anſtellung von einem oder mehreren
Fabrik=Inſpectoren zu machen, um Nöthiges noch in dem vorzu=
legenden
Staatsbudget vorſehen zu können.
Nach der von der Großh. Regierung dem Abgeordnetenhauſe vor=
gelegten
Denkſchrift, betreffend die Errichtung eines Centralbahnhofs
in Frankfurt a. M. werden ſich die Ausgaben für Terrain=Erwerb
und Bahnhofsbauten auf 28,500,000 Mark allein für die Staatsbahnen
belaufen, während die Einnahmen aus den Bahnhofs=Terrains und Ge=
bänden
mit 19500,000 M. veranſchlagt ſind. Der Koſtenaufwand der
Heſſiſchen Ludwigsbahn, welche bekaantlich keinen Bahnhof im Weſtend
zu veräußern hat, wurde ſich, da drei Linien auf demſelben zu münden
haben (Frankfurt=Mainz, Frankfurt=Mannheim, Frankfurt=Höchſt=Limburg)
gewiß ebenſo hoch ſtellen, wie jener für die Frankfurt=Bebrlaer und die
Naſſauiſche Eiſenbahn zuſammen, nämlich auf 11,500,000 M. (W. 3.)
- Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Ok=
tober
1878:
Activa. Kaſſebeſtand 16434 M. 46 Pf., Mobilien 3115 M.
20 Pf., Vorſchuß= und Debitoren=Conto ꝛc. 1205,525 M. 69 Pf Wechſel=
Conto 91.346 M. 51 Pf., Effekten=Conto 106,335 M. 94 Pf., Ver=
waltungskoſten
12203 M. 16 Pf., Haus= und Immobilien=Conto
100754 M. 60 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 39.445 M. 56 Pf., Dividenden=Conto
1618 M. 77 Pf., Reſervefonds=Conto 37.930 M., Gewinn= Reſerve= und
Deleredere=Conto 12,946 M. 45 Pf., Stammantheile 445,093 M. 61 Pf.,
Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 998681 M. 17 Pf., Umſchlag
im Oktober 1878 525,740 M. Zahl der Mitglieder 818.
O Die ſehr bedeutenden Veruntreuungen, welche ſich der Güterexpe=
ditor
Sch. dahier zum Nachtheil der Heſſ. Ludwigsbahn zu Schulden,
kommen ließ, werden darauf zurückgeführt, daß der nunmehr Verhaftete
eine verhältnißmäßig enorme Summe Wechſelverbindlichkeiten,
deren Anfänge aus früherer Zeit ſtammten, contrahirt hatte und fort=
während
zu den bekaunten ,wohlfeilen: Bedingungen prolongirte.
Die Sitzung des Gemeinderaths in Beſſungen, welche Donners=
tag
den 28. November Nachmittags 4 Uhr ſtattfindet, hat folgende Tages=
ordnung
: 1) Anlagen von Wieſengeländen. 2) Herſtellung des Heu=
wegs
. 3) Herſtellung von Straßen. 4) Anpflaͤnzung von Obſtbaum=
Alleen. 5) Parcellenkarten Brouillons. 6) Waſſerabſtiche. 7) Verbeſſe=
rungen
von Fußwegen. 8) Beſchäftigung von Arbeitsloſen. 9) Beleuch=
tungsweſen
. 10) Geſuche.
5 In Anbetracht des Umfangs, welchen die werthvollen naturhiſtori=
ſchen
Sammlungen des hieſigen Muſeums allmälig gewonnen haben
und der Nothwendigkeit einer ausgiebigen Nutzbarmachung ſoll ein be=
ſonderer
Inſpektor für das mineralogiſche Kabiner angeſtellk werden.
= Bei der am Montag ſtattgehabten Verſteigerung des=Frankfurter
Hofs wurde derſelbe an Hrn. Weinhändler Walz dahier um den Preis
von 37600 M. definitiv zugeſchladen.
8 Die Zahl der jährlich im Großherzogthum vorzunehmenden
Impfungen beträgt rund 52,000, nämlich 27,000 Erſt= und 25,000
Wiederimpfungen.
Der berühmte norwegiſche Pianiſt und Componiſt, Herr Edmund
Neupert, erſter Klavierlehrer des Coniervatoriums zu Kopenhagen,
beabſichtigt in den Monaten Januar und Februar eine Concertreiſe durch
Deutſchland zu unternehmen, wobei derſelbe vorausſichtlich auch in
Darmſtadt auftreten wird.

Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten von J. C. König u. Ebhardt in Hannover, betr. patentirte Notiz=Kalender mit Unterſatzn.

Redaction umd Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei