Adonnemntpren
Uhrlich 6 Mark incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Marl 90 Pf. pro Quartal
mek Poſtaufichlag und Beſtellgebühr
(Frag= und Anzeigeß(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
EenagenomnerhDernſen
un der Expedition. Rhenſt. R. R.
RBeſſungen von Friedr Blher
Hobſtratze Nr. 18, ſowie auzvirz
dn dla ſellden funouean Ewe
duuz.
141. Jahrgang.
Amtliches Graan für die Bekanntmachnnaen des Großh. Areisamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
[229
Freitag dez 22. November
1878
B e k a n n t m a ch u n g.
Heinrich Raab, geboren am 2. Dezember 1858 zu Eſchollbrücken, welcher bis jetzt ſeiner Militärpflicht nicht genügt und
ſich angeblich nach Amerika begeben hat, wird hierdurch unter Bezugnahme auf 8 48 pos. 6 der Erſatz=Ordnung vom 23. Sept.
1875 aufgefordert, ſpäteſtens bis zum 1. April 1879 hierher zurückzukehren und ſich vor eiuer Erſatz=Commiſſion des
deut=
ſchen Reichs zu ſtellen, andernfalls das gerichlich: Verjahren gegen denſelben eingeleitet werden wird.
Darmſtadt, den 14. November 1818.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Zangen.
9739) Auktion.
Montag den 25. d. Mts. von
Vormittags 9 Uhr ab, ſollen im
Zeug=
haushofe verſchiedene, für den diesſeltigen
Gebrauch nicht mehr geeignete Gegenſtände,
darunter 1 kupferner Keſſel, mehrere Tane,
altes Eiſen, Kupfer, Meſſing, Stahl, Zink ꝛc.
öffentlich an den Meiſtbietenden gegen baare
Zahlung verkauft werden.
Darmſtadt, den 18. November 1878.
Artillerie=Depot.
Steinkohlen=Lieferung.
Zur Beheizung des neuen
Großherzog=
lichen Hof=Theaters während der
Winter=
monate 1878ſ79 ſoll die Lieferung von
Steinkohlen mittelſt Submiſſion vergeben
werden und iſt hierzn Termin auf
Montaſ den 25. ds., Vormittags
10 Uhr,
ſeſtgeſetzt. Die Lieferungs=Bedingungen
liegen auf dem Baubüreau (Theaterplatz
Nr. 2) zur Einſicht offen, woſelbſt auch
die bezüglichen Offerten abzugehen ſind.
Darmſtadt, den 18. Noobr. 1878.
Der Großherzogliche Baurath.
Horſt.
9766)
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von gußeiſernen
Sink=
läſten ꝛc. für die Kanaliſirung des Platzes
und der Straßen um das neue
Realſchul=
gebäude ſoll auf dem Submiſſionsweg
ver=
geben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
zum Montag den 25. l. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr, bei uns einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 21. November 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9817)
Ohly.
N5)
Feinen holländischen Tabak der Firma
Loll wud olhonnott 1. Dvoll C Uo,
te Austerdum
empfehlenliln. Weher gowiedacob Schleuving,
Bleichstr.25, alleinige Depots für Darmstadt.
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ſoeben eingetroffen.
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vormals Chriſt. Höhn, Mathildenplatz I.
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in größter, geſunder und haltbarer Frucht,
friſch eingetroffen.
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Louiſenplatz 4.
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Die Kohlenhandlung von L. Debus in
Gernsheim erhielt dieſer Tage eine friſche
Schiffsladung ausgezeichneter uhrkohlen.
Beſtellungen, bis Ente dieſes Mlonats
gemacht, werden zu dem ſeitherigen billigen
Preiſe ausgeführt.
Beſtellungen übernimmt
Kaufmann V. Lebermenl.
9821) Magdalenenſtraße Nr. 20 iſt ſehr
ſchönes Pferdefleiſch zu verkaufen per
Pfund 25 Pfg.
575
2108
b 229
Auf denſbar ſchnellſtem Wege
die auswärtigen deutſchen Zeitungsleſer über alle Vorgänge der Tagesgeſchichte zu unterrichten, iſt nach langwierigen
Bemühungen und unter Aufwendung der erheblichſten Geldopfer ꝛc durch einen ganz neuen Organismus der in
Berlin erſcheinenden „Tribüners gelungen.
Bereits ſeit dem 15. November wird den auswärtigen Abonnenten der „Tribüner zum überwiegend größten Theil
zu derſelben Zeit als ſie die inhaltlich ſehr beſchränkte Abend=Ausgabe einer Berliner Zeitung empfangen, die
vollständige inicht getheilte) tügliche Nummer der „Tribünen zugeſtellt. Die ſelbſt in einer Entfernung
von 80 Meilen von der Hauptſtadt wohnenden Abonnenteu der „Tribünen ſind über die Tagesvorgänge, ſpeziell 3. B.
alſo auch über die in den geſetzgebenden Körperſchaften, ſchon in den Morgen= und Vormittagsſtunden am
nächsten Tage unterrichtet. Da die „Tribünen in Folge ihres neuen und eigenthümlichen Organismus
erſt mehrere Stunden ſpäter als ein Abendblatt ihre Redaction zu ſchließen braucht, ſo ſteht an
Schnelligkeit und Ueberſichtlichkeit des Tagesmaterials
e TEEIUD
allen übrigen Berliner Zeitungen weit voran.
Die Trlbünet mit der illuſtrirten humoriſtiſchen Gralisbeilage: Verliner Weſpen= loſiet pro Quartal
5.30 Mark und nehmen zu dieſem Preiſe für beide Blätter Beſtellungen entgegen:
ſämmtliche Poſtanſtalten des deutſchen Reichs.
NB. Für den Monat December apart loſten beide Blätter bei allen Poſtanſtalten nur 1.77 Mk. und iſt daher
für dieſen billigen Preis eine ſehr geeignete Gelegenheit zum
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19822
auf die =Tribüner gegebul.
9823) Die geräusch- und gefahrlose Gaskraſtmaschine
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Patent der Gasmotorenfabrik Deutz.
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Medaillen.
Darmſtadt.
Beſſunger Carlsſtr. 29.
Prämiirt
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höchſten
Ehrenpreiſen.
Chr. Friedr. Vau
Maſchinen=Ingenieur.
Mainz, 21. März 1878.
Herrn Chr. Friedr. Nau, Darmſtadt. Zu meiner beſonderen Genugthuung kann ich Ihnen
die Mittheilung machen daß der mir von Ihnen gelieferte 2pferdekräftige Motor (Syſtem Otto), der
ſeit Anfang a. c. im Betriebe iſt zu meiner vollen Zufriedenheit arbeitet, da er ſich durch ruhigen
Gang, bedeutende Leiſtungsfähigkeit, leichte Bedienung und geringen Gasverbrauch auszeichnet.
Ich kann nicht umhin, Ihnen nochmals meine Anerkennung darüber auszudrücken und zeichne
Hochachtungsvoll
Anton Wenglein, Buch= und Steindruckerei.
Darmſtadt, 2. Februar 1878.
Der durch die Vermittelung ldes Herrn Nau dahier bezogene Gasmotor von 2 Pferdekraft
neuſter Conſtruction, (Otto's Motor), welcher ſeit 4 Monaten ſich in Thätigkeit befindet überſteigt
in ſeiner Leiſtungsfähigkeit meine Erwartungen.— VDerſelbe beſorgt bei ruhigem und zuverläiſigem
Arbeiten Maiſchen, Malzſchroten, Pumpen ꝛc. gleichzeitig ohne Anwendung ſeiner vollen
Betriebs=
fähigkeit. Der Gasverbrauch ſtellt ſich für ein Gebräu auf 36 Cubikmeter und halte ich dieſen
Motor ffür eine Brauerei mittlerer Größe ſowohl für die billigſte als auch bequemſte Maſchine
und kann ich Otto's Motor der Wahrheit gemäß beſtens empfehlen.
Achtungsvoll
Auguſt Erker.
Neue Maronen
lital. Kaſtanien)
in geſander ſchöner Frucht empfiehlt billigſt
Carl Sattes,
vormals Christ. Höhn,
Mathildenplatz 1.
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Von heute ab verkaufen wir
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60
Hammelfleiſch „
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Aubei noch eine Sorte im Laden abgeholt
50 Pfg.
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Louis Hein, Eck der Schuſtergaſſe,
der Krone gegenüber.
Vermiethungen.
7720) Karlsſtraße 14 iſt die Parterre
Wohnung nebſt Laden zu vermiethen,
be=
ziehbar Mitte Dezember, auf Wunſch auch
früher. Näheres zu erfahren ebendaſelbſt
im erſten Stock.
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nit oder ohne Möbel und Penſion an eine
Dame zu vermiethen. Näh. daſelbſt Nachm.
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ſwiſchen 2-3 Uhr.
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mitt=
lere Stock in meinem Hauſe anderweit zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
F. Beſt II., Hofweißbinder.
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iſt eine Manſarde und eine Hinterbau=
Wohnung von je 4 Piecen mit Zubehör,
baldigſt zu vermiethen.
9748) Eliſabethenſtraße 10 iſt ein
freundl. möbl. Zimmer ſofort zu beziehen.
2109
R. 229
Hatharinen-laoose
(Ziehung am 10. Dezember 1878)
3 Mark. wobei jedes Loos gewinnt, ſind noch vorräthig in der Expedition d. Bl.
Metzelſuppe u. Ueberrheiner Federweißen
Samstag den 23. November.
Reſtauration FeeV.
9827)
Eck der Karls. und Kiesſtraße.
Turngemeinde Darmſtadt.
Die Abendunterhaltung der Turnergingmannschaft findet
nunmehr
Samstag den 23. November 1878 ſtatt,
und haben die für Samstag den 16. Novbr. ausgegebenen Karten hierzu Gültigkeit.
Die Einſührung von Nichtmitgliedern iſt unterſagt.,
9829)
Die Obmannſchaft.
H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen
Alexander=
H. Neustadt,
ſraße.
3537) Getragene Herren= und Frauenkleider, Uniformen, Schuhwerk,
ſowie alle im Haushalt vacant gewordene Artikel kauft zu reellem Preis
Beſtellungen per Poſt
Langegaſſe
Friedrich Qauer, Nr. 49.
werden ſchnell ausgeführt.
Frauenverein „Caritas=:
9829) Der nächſte Arbeitsabend iſt
auf Samstag den 23. d. Mts. verlegt.
Speolalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
Amſterd. Schellfiſche
ſoeben eingetroffen.
G. P. Pethu
9831)
Bleichſtraße.
De
Aunahmestelle
von
AAOuvin”
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
befindet ſich bei
RIGO aO88
Frankfurt a. A.
gegenüber
gegenüber
der Hauptpoſt. 181 49 der Hauptpoſt.
W Gleiche Preie wie bei den
Zeitungsexpeditionen ſelbſt. - Bei größeren
Aufträgen hiervon noch entſp; ende Rabatt
bewilligung. Vertreter in Tarmſtadt:
Herr W. A. Gärrer.
TAa
Gefunden.
9830)
Von einem Dienſtmädchen ein Pelz.
Zu erfragen Annaſtraße 36.
00
Metzelſuppe
Nächſten Samstag und Sonntag den
23. und 24. d. Mts. bei
J. Jacol,
Bierbrauerei und Weinwirthſchaft,
Eberſtadt.
5726) Zwei junge Kaufleute ſuchen
zur Fortſetzung ihrer Studien einen franz.
und einen engl. Lehrer. Gefl. Offerten
u. Angabe des Honorars a. d. Exp. d. Bl.
gub A. L. 12.
9833) Nachhülfe wird im Lateln. und
Griech. gegen billiges Honorar gründlich
ertheilt. Näheres in der Exp. d. Bl.
9834) Zwei anſtändige Arbeiter können
Logis erhalten. Neugaſſe 5 parterre.
9835) Eine Frau, die im Waſchen und
Putzen bewandert iſt, ſucht Beſchäftigung.
Neugaſſe 5 parterre.
9836) Ein Rattenpinſcher, für deſſen
Fertigkeit im Raitenfangen garantirt
wer=
den muß, wird zu kaufen geſucht. Offerten
mit Preisangabe befördert die Exp. d Bl.
9837) Gefunden.
Eine Shawluadel in der Ernſt=
Ludwig=
ſtraße, kann gegen Einrückungsgebühr in
Em=
pfang genommen werden. Wendelſtadtſtr.32.
Möbel-Labrik
und
WbelFaport
von
LmdwlgAhter,
Hof Papozier.
M
D.
⁵⁄
Darmstadt,
37 Saalbaustrasse 37.
Auszüge in der Btadt, ſowie auswärlige
Transporte zu jeder Beit pünktlich.
Hhhmm
waaren=Geſchäft wird ein Lehrling geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl.
9838) Verloren am 20. Abends ein
ſchwarzer Skuugs=Voa. Man bittet
den=
ſelben gegen eine gute Belohnung in der
Exp. d. Bl. abzugeben.
Waiſen=Nachrichten.
Im Monat Oktober 1878 ſind eingegangen:
l. Legate des Heinrich Eckhardt I. von
Harres=
hauſen 8 M. 57 Pf.
II. In dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe
26 M. 55 Pf. theilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften:
1) Für die armen Waiſen 1 M. Fiſcher.
2) Den armen Waiſen wegen meiner Verſetzung
50 Pf. - 3) O, zürne nicht, vergib, denn Reue
erfüllt mein ganzes Herz; o, zürne nicht, ich bitt
aufs Neue, o heile meinen Schmerz 17 Pf.
4) Den armen Waiſen 1 M., weil ich meine
Berechtigung zum Einjährigen bekommen habe;
mögen ſie auch ferner für mich bitten, daß es
mir gut gehe. - 5) O Herr, laß es gelingen!
Laß es wohl gelingen 50 Pf.
- 6) Danket mit
mir Gott, daß er mich erhöret hat und bittet,
daß er es auch ferner thue. K. 1 M. - 7) Dem
lieben Gott tauſend Dank für das, was er uns
Gutes thut, behalte uns alle nah und ferne
auch fernerhin in deinem treuen Schutze 2 M.
d. a. W. 28,10. 78. - 8) Der liebe Gott hat
geholfen, er wird meinen Kindern auch ferner
beiſtehen 2 M. - 9) Das Verſprochene 36 Pf.
H
- 10) 1 M. vor einem Probir=Sextett.
11) Ihr lieben Waiſen bittet für mich, daß Gott
uns Glück, Segen und Geſundheit beſcheere nach
ſo langer Noth. K. S. 20 Pf. - 12) Ihr lieben
Waiſen bittet mit mir zum lieben Gott, daß ich
in die Quarta komme. W. E. 50 Pf. - 13) Für
die Waiſen 50 Pf. den 20. Oktober. - 14) Aus
Dankbarkeit bo Pf. für die Waiſen Ch. B. W.
15) Von der erſten Einnahme 50 Pf. von G.
16) Lieber Gott hilf, daß
am 27510. 78.
mein Wunſch in Erfüllung gehe, Amen. 10 Pf.
17) Ihr lieben Waiſen bittet Gott, daß er unſe=
18) Glück
ren Wunſch erfülle 20 Pf. K. F.
ſchlag ein l 1111. 78. 20 Pf. - 19) 10 M. für
die armen Waiſen.
20) Lieber Gott ſchenke
uns Arbeit und Friede, erfülle meinen Wunſch.
F. M. G. 30 Pf. - 21) Ihr lieben Waiſen betet
und bittet für mich, daß mein Geſuch willfahrt
werde und uns kein weiteres Unglück mehr
heim=
ſuche E. 3 Pf.
Darmſtadt den 12. November 1878.
Wagner.
Tanek=Kalender
Freitag 22. November: Dritte Verſammlung der
Mitgl eder des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 23. November: General=
Verſamm=
lung der Mitglieder des Bauvereins für
Ar=
beiterwohnungen in Darmſtadt.
Abend=
unterhaltung der Turnerſingmannſchaft.
Montag 2. November: Zweites Concert des
Muſik=Vereins im Saalbau.
2110
m. 229
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 22. November.
Die geſtern (21.) ausgegebenen Bulletins lauten: vom 20.
Abends 7 Uhr: Seine Königliche Hoheit der Großherzog befinden
ſich in fortſchreitender Beſſerung.
Bei Seiner Königl. Hoheit dem Erbgroßherzog hat ſich eine
kurz andauernde Fiebererſcheinung eingeſtellt. Die Heiſerkeit hat ſich
vermehrt; Huſten und Athmungsbeſchwerden ſind nicht vorhanden.
Bei J. G. H. der Prinzeſſin Jrene ſind noch einige diphteritiſche
Häute vorhanden. Das allgemeine Befinden iſt wie bisher ein gutes.
Vom 21. Morgens halb 9 Uhr: Das Befinden Seiner Königlichen
Die Heilung
Hoheit des Großherzogs iſt heute recht befriedigend.
der ſchweren örtlichen Erkrankung ſchreitetſo raſch wie möglich vorwärts.
Die Heiſerkeit, welche ſeit vorgeſtern bei Sr. Kgl. Hoheit dem
Erb=
großherzog eingetreten iſt, hat ſich heute vermindert und der hohe
Kranke blieb wie bisher von Huſten und Athmungsſtörungen frei. Die
Mund= und Rachenhöhle reinigt ſich fortwährend mehr und die
Fieber=
erſcheinungen von geſtern Abend haben ſich nicht wiederholt. Das
Allge=
meinbefinden iſt ein günſtiges.
Das Befinden J. G. H. der Prinzeſſin Jrene iſt auch heute ein
befriedigendes.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Hofgerichts=
rath Geh. Juſtizrath A. Bötticher zum Oberappellations= und
Caſſa=
tionsgerichtsrath ernannt.
5 Die zweite Kammer hat ſich geſtern unter dem Vorſitze
Matty's, der als Alterspräſident fungirte, conſtituirt und ſchritt zur
Wahl des Präſidenten. Als erſter ging der Präſident der vorigen
Kam=
mer, Ober=Gerichtsrath Görz zu Mainz mit 37 Stimmen hervor,
wäh=
rend Königer mit 36 Stimmen zum zweiten Präſidenten gewählt
wurde. Zu Secretären wurden die Abgg. Heinzerling und
Con=
radi mit 37 reſp. 38 Stimmen gewählt.
Die erſte Kammer, zu deren Präſidenten S. K. H. der
Groß=
herzog wiederum den Grafen Görz ernannt, wählte zu ihrem zweiten
Präſidenten den Fürſten Bruno von Iſenburg=Büdingen, der
lange Zeit Secretär des Hauſes war. Die Wahl der zwei Secretäre fiel
auf den Grafen von Erbach=Schönberg ſowie Geh. Rath v.
Wil=
lich. - Freitag Vormittag 11 Uhr wird der neue - 23. — Landtag
durch den Miniſterpräſidenten Freiherrn v. Starck im Sitzungsſaal zweiter
Kammer feierlich eröffnet werden. - Wie wir hören, ſind bereits
zahl=
reiche Anträge und Interpellationen bei dem Präſidenten zweiter
Kam=
mer, die heute Nachmittag ihre Ausſchüſſe wählen wird,
einge=
laufen.
— (Militärdienſtnachrichten.) Amelung, Wehrmann,
Port.=Fähndrichs vom 3. Großh. Inf.=Reg. Nr. 117, Kolb, Port.=Jähnr.
vom 4. Großh. Inf.=Reg. Nr. 118, wurden zu Secondelieutenants; Stahl,
Seconde=Lieutenant vom Heſſ. Füſilier=Reg. Nr. 80, commandirt als
Ad=
jutant bei der 44. Inf.=Brigade, früher Regimentsadjutant im 3. Großh.
Inf.=Reg. Nr. 117. zum Premierlieutenant - befördert; Mejer,
Haupt=
mann vom 8. Pomm. Inf.=Reg. Nr. 61, unter Entbindung von dem
Commando als Adjutant der 49. Inf.=Brigade (1. Großh. Heſſiſche
zum Compagnie=Chef ernannt; von Pannwitz, Secondelieutenant vom
1. Hannov. Inf.=Reg. Nr. 74, als Adjutant zur 49. Inf.=Brigade
com=
mandirt; v. Lariſch, Secondelieutenant vom Kaiſer Alexander Garde=
Grenadier=Reg. Nr. 1, unter Beförderung zum Premierlieutenant in das
1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115 verſetzt; Cleinow, Hauptmann und Batterie=
Chef vom Schleſ. Feld=Art.=Reg. Nr. 6, in gleicher Eigenſchaft in das
Großh. Feld=Art.=Aeg. Nr. 25, Gericke, Hauptmann und Batterie=Chef
vom Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25 in gleicher Eigenſchaft in das
Schle=
ſiſche Feld=Art.=Reg. Nr. 6 - verſetzt; Wendland, Vicefeldwebel vom
1. Bat. (Wetzlar) 2. Naſſ. Landw.=Reg. Nr. 88 zum Secondelieutenant
der Reſerve des 2. Großh. Inf.=Reg. Nr. 116, v. Ritgen,
Secondelieute=
nant Hvon der Reſerve des 1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115, Raſor, Sec.=
Lt. von der Reſerve deſſ. Regiments, Cellaruus I., Sec.=Lt. von der
Landwehr Infanterie des 1. Bats. (Darmſtadt 1) 1. Großh. Landwehr=
Reg. Nr. 115, zu Premierlieutenants befördert; Soldan,
Premierlieute=
nant vom 1. Großh. Inf.=Reg. Nr. 115, als Halbinvalide mit Penſion
nebſt Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt ausgeſchieden und zu den
beurlaubten Offizieren der Landwehr=Infanterie übergetreten; Frhr. v.
Malapert Neufville, Sek.=Lt. la guite deſſelben Regiments,
ausge=
ſchieden und zu den Reſerve=Offizieren des Regiments übergetreten.
O (Stadtverordnetenverſammlung vom 21. November.
Vor Eintritt in die Tagesordnung ergriff der Oberbürgermeiſter das
Wort, um in beredter Weiſe die Gefühle der innigſten Theilnahme, der
Trauer und des Schmerzes über das Mißgeſchick, welches die
Großher=
zogliche Familie betroffen und theilweiſe noch auf ihr haftet, an
dieſer Stelle öffentlich und feierlich zum Ausdruck zu bringen, dabei J.
K. H. der Großherzogin zu gedenken, welche in dieſen ſchweren Tager
dem ganzen Lande gegenüber als ein leuchtendes Vorbild daſteht und der
Hoffnung Raum zu geben, daß die Gnade Gottes ſämmtlichen hohen
Patienten baldigſt die volle Geſundheit ſchenken und die ganze Fülle
ſei=
nes Segens über ſie ausſchütten möge. Die Verſammlung erhob ſich
zum Zeichen dafür, daß dieſe Worte ihren Gefühlen entſprachen, von
ihren Sitzen. - Hierauf nahm man Kenntniß davon, daß der Vorſitzende
des Centralcomites für das Landesdenkmal der Stadt für den
be=
willigten Beitrag von 3000 M. ſeinen Dank ausgeſprochen, daß ferner
demnächſt eine Vorlage wegen Ausführung des Geſetzes vom 9. März
1878, die Gehalte der Volksſchullehrer betr., erfolge, auch der
Verwal=
tungsbericht pro 1877 in den nächſten Tagen im Druck erſcheinen werde.
- Zur defintiven Anſtellung wurden die Schulverwalter Bamberger,
Dickel und Stöppler, ſowie die Schulverwalterinnen Glock und
Pabſt empfohlen, der Antrag der Commiſſion angenommen, wonach die
Stadt die Zuleitung und Ringleitung zu dem Großh. Hoftheater, ſowie
die Aufſtellung von 6 Hydranten außerhalb des Gebäudes, veranſchlagt
zu 10,000 M., übernimmt, für etwaiges Löſchwaſſer nichts berechnet,
da=
gegen für den Tagesverbrauch eine demnächſtige Vereinbarung
vorbehal=
ten bleiben ſoll. Bei dieſer Gelegenheit wurde conſtatirt, daß der
Gries=
heimer Brunnen ohne weitere Abſenkung des
Waſſer=
ſpiegels dermalen täglich 1500 Kubikmeter gutes, helles Waſſer liefert
und daß die Pumpverſuche noch längere Zeit fortgeſetzt werden ſollen.
Dem Geſuch des Hoftaxators Neuſtadt, ihn von der ihm obliegenden
Haftbarkeit für Mindererlöſe bei Pfändern zu entbinden, die nach ſeiner
Amtsniederlegung, reſp. ſeinem Tode veräußert werden, wurde nicht
ſtatt=
gegeben, da ſich fragliche Haftbarkeit nur auf die Dauer eines Jahres
erſtreckt und nach der ganzen Einrichtung ein Verluſt für ihn reſp. ſeine
Familie nicht zu erwarten ſei. Stadtverordneter Lehr bezweifelte die
Nothwendigkeit eines beſonderen Taxators, glaubte aber bei dieſer
Ge=
legenheit eine Reform des dortigen Verſteigerungsweſens,
insbe=
ſondere ſtrengere Sonderung der Gegenſtände beim Ausgebot empfehlen
zu ſollen, während Möſer die Anſicht vertrat, daß ſich die ſeitherige
ſEinrichtung bewährt, eine Auffaſſung der auch Gerſchlauer u. A.
beipflichteten. Auf Antrag Gaule's wurde, um allen hier in Betracht
kommenden Rückſichten Rechnung zu tragen, der Gegenſtand indeß
noch=
mals an die Comm ſſion zurückverwieſen, zumal auch die Verlegung
des Pfandhauſes etwa in das jetzige Zollamt wieder in Auregung
ge=
bracht wurde. — Einem Geſuch des Stadtthürmers Kröh, zu
ge=
ſtatten, daß er gegen Entgelt auf dem Speicher der Kirche Wäſche trocknen
laſſen dürfe, wogegen insbeſondere Bleichgärtner L. Gehbauer Beſchwerde
erhoben hat, wurde nicht ſtattgegeben, da man hierdurch eine Schädigung
des Gebäudes befürchtet und beſchloſſen, daß Solches auf keinem ſtädtiſchen
Gebäude ſtattfinden ſoll. - Um der großen Arbeitsloſigkeit die
täg=
lich wächſt, zu ſteuern, wurde auf Antrag des Ober=Bürgermeiſters eine
Commiſſion, beſtehend aus den Herren Hickler, Riedlinger, Möſer,
Lehr und Lautz niedergeſetzt, welche zu prüfen hat, ob es ſich nicht
empfehle, die Arbeitsſuchenden zu einer gründlichen Herſtellung der
Feld=
wege in unſerer Gemarkung zu verwenden. Diehl 1. erinnerte an
ſein früheres Project wegen Vergrößerung der Pallaswieſe.
Nachdrücklichſt wurde betont, daß das Uebel hauptſächlich in der Leichtigkeit
der Niederlaſſung und Verehelichung wurzele.
Beſſungen. In der außerordentlichen Sitzung des
Gemeinderaths vom 12. November war Herr Provinzialdirektor
Küchler, begleitet von Herr Reg.=Acceſſiſt Freiherrn v. Gemmingen
erſchienen, um, veranlaßt durch einen, die Reorganiſation unſeres
Polizei=
weſens betr. Beſchluß des Gemeinderaths, in mündlicher Verhandlung
dieſe Frage in kürzeſter Weiſe zu Ende zu führen. Herr Küchler führte
einfach und vollſte Klarheit gebend in die Sache ein, indem er hervorhob,
daß, bei der früheren Behandlung dieſer Frage, die Verhältniſſe
weſent=
lich anders wie heute gelegen hätten. Damals habe es ſich darum
ge=
handelt, die Gemeinde dazu zu beſtimmen, das Inſtitut der
Schutzmann=
ſchaft einzuführen, während dies jetzt von dem Gemeinderath ſelbſt, in
Erkenntniß der Unhaltbarkeit des ſeitherigen nicht mehr zeitgemäßen
Po=
lizeiweſens, beantragt worden ſei. Die Großh. Regierung habe dieſen
Antrag des Gemeinderaths in vollem Umfang genehmigt, ſo daß alſo
das Schutzrevier von Beſſungen, was Organiſation und deren Aus=
und Fortführung anlange, vollſtändig der Gemeinde verbliebe, daß aber
die Großh. Regierung, mit Allerhöchſter Genehmigung S. K. H. des
Großherzogs, von dem ihr nach dem Geſetze zuſtehenden Rechte
Ge=
brauch gemacht, urd die Handhabung der Lokalpolizei einem Großh.
Be=
amten übertragen habe, genau ebenſo, wie dies in Darmſtadt der Fall
ſei, d. h. dem Großh. Polizeirath am Polizeiamt Darmſtadt. Der Herr
Provinzial=Direktor betonte mehrmals, daß dieſe Beſtimmungen
unab=
anderlich feſtſtehen, alſo einer weiteren Beſchlußfaſſung durch den
Ge=
meinderath nicht weiter unterzogen werden könnten und hob hervor, daß
es ſich lediglich noch darum handle, die Mittel zur Beſtreitung der
ſach=
lichen Koſten, welche etwa 4 bis 500 Mark betragen könnten, zu
ge=
nehmigen. Auf die von verſchiedenen Seiten erhobenen Befürchtungen,
daß ein zu ſcharfes Vorgehen bei Handhabung des Polizeiweſens
beſon=
ders dem ländlichen Theile des Orts läſtig und nachtheilig werden könne,
erfolgten vollſtändig beruhigende Aufklärungen. Der Herr Provinzial=
Direktor nahm die Erklärung des Beigeordneten, daß früher unſere
Po=
lizei beſſer geweſen ſei, als jetzt, dies zugebend, auf und erinnerte daran,
daß dieſer beſſere Zuſtand der Polizei in diejenige Zeit falle, in welcher
ſie dem Polizeiamte Darmſtadt ebenfalls untergeordnet geweſen ſei, mit
ihr aber auch der Bürgermeiſter als oberer Polizeichef, was jetzt
glück=
lich vermieden wäre; erſt vor 4 Jahren ſei die Polizei vom Polizeiamte
Darmſtadt abgetrennt worden und in dieſer Zeit müßten ſich die vom
Beigeordneten ſelbſt erkannten Mißſtände herangebildet haben. Es war
nicht zu verkennen, daß der Gemeinderath den Ausführungen des Herrn
Provinzial=Direktors das vollſte Vertrauen entgegen brachte; auch war
die unermüdliche Geduld anzuerkennen, mit welcher derſelbe einer
mehr=
mals kund gegebenen unrichtigen Auffaſſung, wiederholt aufklärend
ent=
gegenkam. Dem allſeitig erhobenen Wunſche, dieſe Sache erſt nach der
Bürgermeiſterwahl zu erledigen, wurde am Schluſſe durch einſtimmigen
Beſchluß Folge gegeben.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.