Darmstädter Tagblatt 1878

1

(Frag= und Anzeiges(att)

Abonnemenhprei=
ährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men zu 1 Mark 3o Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufſchlag und Beſtellgebllhe.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Arſerate
verden angenommer nDarnſtad
omn de Epedition. Rheſt. Rr. D.
mBeſſungen von Frler Eha.
Hohzſtraße N. 18. ſewie anvieu
dn allem ſolldm AnnoneaEy=
na

Amtliches Graau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
46 218.
187S
Donnerstag den 7. November,

9371)
Veröffentlichung.
In dem Firmen=Regiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurde heute folgender Eintrag
vollzogen:
Herr Georg Neidlinger in Ham=
burg, Alleininhaber des dort unter der
Firma G. Neidlinger beſtehenden Näh=
maſchinengeſchäfts, hat auf hieſigem Platze
ſeit 26. Juli 1878 eine Zweigniederlaſſung
dieſes erwähnten Geſchäftes gegrüncet und
betreibt ſolche unter der Firma des Haupt=
geſchäfts.
Darmſtadt, den 29. October 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

9372)
Veröffentlichung.
In dem Firmenregiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurde heute folgender Ein=
trag vollzogen:
Arnold Hitz in Offenbach a. M, Allein=
inhaber der dort unter der Firma Leon=
hard Hitz beſtehenden Sonnen= und Regen=
ſchirmhandlung, hat ſeit dem 10. Decem=
ber 1877 unter der nämlichen Firma eine
Zweigniederlaſſung des gedachten zu Offen=
bach beſtehenden Hauptgeſchäfts auf hieſigem
Platze errichtet.
Darmſtadt, den 31. Oktbr. 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Joſt,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Oeffentliche Glüubiger=Aufforderung.
Der Nachlaß des am 13. Oktbr. l. J.
verlebten Adam Ehrhardt IV. von Ober=
Ramſtadt iſt vorausſichtlich überſchuldet;
und blos unter der Rechtswohlthat des
Inventars angetreten worden. Forderungen
und Anſprüche jeder Art an den fraglichen
Nachlaß ſind, - da zwei Ehen beſtanden
mit genauer Zeitangabe der Entſtehung
der reſp. Forderungen binnen 14 Tagen/
um ſo gewiſſer bei dem unterzeichneten Ge=
richt anzumelden, als ſie ſonſt bei Regu=
lirung des Nachlaſſes, unberückſichtigt
bleiben.
Darmſtadt, 28. October 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
SGutfleiſch,
Bauer
2 Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.

Oeffentliche Gläubiger=Aufforderung.
Der überſchuldete Nachlaß des ohne
Hinterlaſſung einer letztwilligen Verfügung
verlebten Adam Ackermann V. von Ober=
Ramſtadt, iſt von den geſetzlichen Erben
nur unter der Rechtswohlthat des Inben=
tars angetreten worden.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an den Nachlaß ſind binnen 14 Tagen da=
hier anzumelden, wenn ſie bei Regulirung
deſſelben berückſichtigt werden ſollen.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bauer,
S Gutfleiſch,
2 Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
9375) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
der Friedrich Wilhelm Leißler's Eheleute
von hier formellen Concurs erkannt hat,
werden deren Gläubiger zur Anmeldung
ihrer Forderungen und Vorzugsrechte bei
Meidung Ausſchluſſes von der Maſſe auf
Samstag den 18. Januar 1879,
Vormittags 9 Uhr.
Amtszimmer Nr. 11,
geladen.
In dem Termin ſoll über Liquidität und
Priorität der Forderung, Verſilberung der
Maſſe, Beſtellung eines Maſſecurators, ein
Arrangement und über alle ſonſt ſich erge=
benden Punkte berathen und beſchloſſen
werden, Von den nicht perſönlich erſchei=
nenden oder durch gehörig Bevollmächtigte
vertretenen Gläubigern wird Beitritt zu
allen von der Mehrheit der erſchienenen
Gläubiger gefaßt werdenden Beſchlüſſen
unterſtellt werden. Die Meldung der
Forderung im Schuldenweſen hat keine
Wirkung für den Concurs.
Darmſtadt, den 22. October 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Dr. Riedel,
Königer,
Landgerichtsaſſeſſor.
Stadtrichter.

9376) Die auf den 8. d. Mts. Alice=
ſtraße 30 anberaumte Verſteigerung findet
nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 6. Nobbr. 1878.
Keßler, Pfandmeiſter.

9377) Pferde=Verſteigerung.
Samstag den 9. Novbr., Nachm.
3 Uhr, findet in der Artillerie=Kaſerne zu
Beſſungen die Verſteigerung eines Rappen
(Wallach) ſtatt, gut im Zug und im
Reiten.
Bekanntmachung.
Freitag den 8. d. Mts., Vormit=
tags 9 Uhr, ſoll das Laub auf den
Schneiſen und Wegen in den Beſſunger
Gemeindewaldungen öffentlich an die Meiſt=
bietenden auf hieſigem Rathhauſe verſteigt
werden.
Beſſungen, den 4. November 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. E. d. B.:
9353) Berth, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
den Georg Geyer IV. Eheleuten zu
Beſſungen zuſtehenden Immobilien u. zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
1 412 ⁄₁₀ 156 Grabgarten, Holz=
wegsgärten,
1 412¾. 138 Grabgarten daſelbſt,
1 412¾⁄₁₀ 89 Grabgarten daſelbſt,
1 412¾⁄ 91 Grabgarten daſelbſt,
1 412¾⁄ 93 Grabgarten daſelbſt,
1 412¾ 96 Grabgarten daſelbſt,
1 412
138 Grabgarten daſelbſt,
mit darauf erbauter Hofraithe),
ſowie
VII 293¼h₀ 869 Acker in der Lands=
kron
Montag den 11. November d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Beſſungen, den 5. November 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
9378)

Feilgebotenes.
Die Sendung Wetterauer
8
Eier. ſind angekommen.
Roßdorferſtraße 26.
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Manſarde von 4 Piecen ſofort zu vermiethen.
5837) Eliſabethenſtraße 21 oberſter
Stock ein möblirtes Zimmer für 9 Mark.
6779) Bleichſtraße 25 ein Logis im
1. Stock: 2 Zimmer, Kabinet, Küche ꝛc.,
an Damen oder eine ruhige Familie zu verm.
7371) Hochſtraße 23 ein kleines Lo=
gis, gleich beziehbar, zu vermiethen.
7629) Rhoinstrasse 33 unmöblirtes
Zimmer nobst Kahinet u. abgeschlose-
nem Vorplatz parterre.
7928) Marienplatz 10 ein Logis im
Hinterbau, beſtehend aus 2 Zimmern, Küche
und allem Zubehör, Ende October bezieh=
bar, zu vermiethen.
Ph. Schütz.

2002
8015) Gartenſtraße 7 iſt der unterel
Stock, 5 Zimmer, Küche, Magdkammer,
2 Kellerräume, Waſchküche, Bleichplatz, zu
vermiethen und kann bald bezogen werden.
8166) Wilhelminenſtraße 43 ſind zu
vermiethen: 2 möbl. Zimmer mit Kabinet,
Stallung für 3 Pferde mit den nöthigen
Räumlichkeiten, ſowie Burſchenzimmer.
8339) Hügelſtraße zwei freundliche
Zimmer. Zu erfr. Waldſtr. 20, Seitenb.
8343) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein möbl.
Zimmer in der Manſarde zu 9 M.
8461) Schulſtraße Nr. 12 Parterre
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8495) Alexanderſtraße 15 iſt ein
ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8582) Steinſtraße 9 ſind 1-2 möbl.
Zimmer zu verm., auf Wunſch mit Penſion.
8585) Schulſtraße 3 ſind 2 möblirte
Zimmer, jedes einzeln, zu vermiethen und
ſogleich zu beziehen.
8716) Kiesſtraße 30, möbl. Zim=
mer mit u. ohne Penſion billigſt zu verm.
8736) Große Ochſengaſſe 29 iſt ein
Zimmer zu vermiethen.
H. Frey.
8918) Obergaſſe 5 zwei St. hoch ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
00
5
Hügelſtraße 61
1. Stock 2 ineinandergehende nicht ſehr große
möblirte Zimmer ſind ſofort zu vermiethen.
9164) Stube und Küche im Hinter=
bau iſt an eine Perſon geſetzten Alters ſo=
gleich zu verm. Näheres auf der Exped.
9273) Promenadeſtraße Nr. 18 ein
kleines Logis.
9276) Steinſtraße 36 zwei Zimmer
mit oder ohne Möbel und Penſion an eine
Dame zu vermiethen. Näh. daſelbſt Nachm.
G. Kayſer.
zwiſchen 2-3 Uhr.
9285) Neugaſſe 2 ein ſchönes Manſarden=
logis zu vermiethen und bald zu beziehen.
9336) Lindenhofſtraße 3 iſt der mitt=
lere Stock in meinem Hauſe anderweit zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
F. Beſt II., Hofweißbinder.
9390) Mathildenplatz 6 iſt im mitt=
leren Stock ein hübſches Logis (4 Zimmer,
abgeſchl. Vorplatz, Boden u. Kellerraum)
an eineſtille Familie zuverm. Preis 506 M.

Vermiſchte Nachrichten.
9340) Vom 4. November ab befindet
ſich meine Wohnung Saalbauſtraße 12
(neben der Winter'ſchen Brauerei).
Melz, Hofgerichts=Advokat.

K 28.
Die verehrlichen Hitglieder der biesigen
Schilier-Stiftumg,
werden hiermit geziemend zu der allgemeinen Versammlung eingeladen, welche
Samstag den 9. November, Nachmittags 4 Uhr, in dem Gymnasialgebäude
dahier stattfinden soll, und in welcher der Vorstand über den dermaligen Stand
der Stittung Mittheilung machen und zur Besprechung bringen wird.
Darmstadt, den 7. November 1878.
9391)
Der Vorstand.

9392)

Loßalgewerboerein Darmſtadt.

Freitag den 8. November, Abends 8 Uhr, im Gaſthof zur Poſt dahier
Erſte Verſammlung der Mitglieder.
Tagesordnung: 1) Mittheilung des Vorſitzenden. - 2) Vortrag des Herrn
Reichstags=Abgeordneten Fabrikanten W. Büchner über das Geſetz vom 17. Juli 1878,
betr. die Abänderung der Gewerbeordnung und die gewerbliche Geſetzgebung überhaupt
im deutſchen Reichstage.
Darmſtadt, den 5. November 1878.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.

9290)

Bürger-Verein.

Samstag den 9. November 1878, Abends 8 Uhr
in den
Räumen des Saalbaus.

ausgeführt
von der Kapelle des 1. Großh. Heſſiſchen
Infanterie=(Leibgarde=Reg.) Nr. 115,
unter perſönlicher Leitung des Hrn. Muſikdirector Adam.
Hierauf
eine theatralische Aufkührung
von Damen und Herren des Vereins.
Zum Schluß:
7
A PL.
Frogramme werden unſern verehrl. Mitgliedern zugeſtellt.
Die Verguigungs-Commiesion.
3537) Getragene Herren= und Frauenkleider, Uniformen, Schuhwerh,
ſowie alle im Haushalt vacant gewordene Artikel kauft zu reellem Preis
Langegaſſe
Beſtellungen per Poſt
14½
Friedri
Bauer,
Nr. 49.
werden ſchnell ausgeführt.

8961) Frau Rühl empfiehlt ſich zum
K ra u teinſchneiden.
Schulſtraße 22 Beſſungen.

Wohnungsveränderung.
Brig's
Waſch= und Bügel=Anſtalt
befindet ſich Ernſt=Ludwigſtraße 7 im
Hinterhauſe. 7.
9190) Eine geübte Weißzeugnäherin
wünſcht in und außer dem Hauſe Be=
ſchäftigung. Beſſ. Carlsſtraße 5 parterre.

C
4 ³⁄₈ ⁄O N
1
RRlAz SAr”
O
8
14⁄)

ſallaucht) und allo Norvonkrauk-

9121) Eine Frau, welche längere Jahre
als Köchin bei Herrſchaften in Darmſtadt
gedient und die beſten Zeugniſſe aufzuweiſen
hat, ſucht Tagesdienſt für Küche u. Haus.
Dieſelbe iſt auch im Bügeln und Nähen
geübt. Zu erfr. bei der Exp. d. Bl.
9193) Ballonplatz 2 iſt ein Logis
nebſt Werkſtätte u. Sargmagazin zu verm.
9216) Einige Herren können guten bür=
gerlichen Mittagstiſch billigſt erhalten.
Näheres Eliſabethenſtr. 62 Seitenbau.

9394) Kraut ſchneidet ein
Ferd. Lautermann,
große Kaplaneigaſſe Nr. 26.
9395) Eine tüchtige geübte Maſchinen=
näherin, welche ſeither ſelbſtändig Aus=
ſtattungen anfertigte, wünſcht, auf gute
Zeugniſſe geſtützt, hier in einem womöglich
derartigen Geſchäft einzutreten.
Poſtlagernd Mannheim C½ Nr. 8.

2003

d6 28

Photographie.

Ol
4

Ich zeige hiermit ergebenſt an, daß ich mein photographiſches, ſeither an Fräul. Hainbach
verpachtetes Geſchäft ſeit 1. November wieder ſelbſt übernommen habe und daſſelbe unter meiner
perſönlichen Leitung fortführen werde.
Für das mir ſtets ſo vielſeitig geſchenkte Vertrauen dankend, bitte ich mir daſſelbe auch
ferner gütigſt bewahren zu wollen. Für prompte und feinſte Ausführung geehrter Aufträge
werde ich ſtets beſorgt ſein.
Darmſtadt, den 1. November 1878.
Hooil
HarLuvort.,
9294)
Photograph.
9405) 3- 4000 Mark gegen hypothek.
HAtharimenilaoose
Sicherheit für 6pCt. zu leihen geſucht. Gefl.
Ziehung am 10. Dezember 1878.
Offerten unter H 26 an die Exped.
3 Marl, wobei jedes Loos gewinnt, ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

CATEShON.
Züßer Traubenmoſt.
Jeden Mittwoch und Samstag
friſchen Käſekuchen.
„
Friſche
Amſterd. Schellfiſche.
Emanuel Fuld,

9397)

Kirchſtraße 1.

4.

.
24₈

æ Oſſſene teuen:
S.
Tüchtige gewandte Leute, Rei=
ſende, Agenten und Colporteure
ſucht bei hohem Berdienſt zum
Vertrieb neuer Lieferungswerke
Süddentſche Verlagsbuchhandlung
Stuttaart.

Samstag den 9. November
Metzelſuppe
bei
E. Mehlbrech,
9400)
Friedrichſtraße 26.

9401) Samstag Abend
Metzelſuppe,
wozu höflichſt einladet
Peter Peter.

0

9398) Ein gewandter u. zuverläſſ. Einw.
hieſiger Stadt wünſcht in ſeinen freien Abend=
ſtunden die Buchführung in einem Geſchäfte zu
übernehmen. Gute Referenzen ſtehen zur Seite.
Offerten erbeten unter C C an die Exp.
9399) Fauteuilplatz Nr. 39 iſt zur
Hälfte abzugeben.

2u
Hl6
3 xeeiret=Grſchaft.
Ein gangbares Specereigeſchäft wird zu
übernehmen geſucht.
Gefl. Adreſſen werden unter P. 10 poste
restante Darmſtadt erbeten.
Arasraverrari i ut. retehe-rrre.
4 A. J. A.h. L. i A AJ. A.l. A. J. Kis Achl
9403) Ein junger Mann mit guten
4 Vorkenntniſſen in die kaufmünni= L
44 ſche Lehre, ſowie ein braver kräftiger )
2 Junge als Hutmacher=Lehrling *
3 geſucht von Gobr. Colſius.
di
prrugrurcr. xuexiur wugauee,
1XA A L A A AA Ac AAxkAzArz)
9464
Stelle=Geſuch.
Ein j. Mann, welcher im Rechnen und
Schreiben bewandert, auch Caution ſtellen
kann, ſucht eine Stelle als Auslaufer, am
liebſten in einem Bankgeſchäft.
Näheres in der Exp. d. Bl.

Für die Brandbeſchädigten in Lengsfeld gingen weiter ein: Hr. Guſtav Scharff 5 M.
Frau Dr. A. Merck 50 M. Schülerinnen der 4. Klaſſe der höheren Maͤdchenſchule 1 M. 50 Pf.
Von der 1. Seminarklaſſe 12 M. Hr. R. 1 Packet Kleidungsſtücke. v. Röder 1 desgl.
Jordan 1 deßgl.
Bei der Exp. d. Bl. gingen weiter ein von: Hrn. Oberſt von Bubna 5 M. Hofgerichts=
Advokat Weidenbüſch 2 M. L. K. 1 M. Kürſchner K. Höhn 2 M. Geh. Hofrath Hamm 6 M.
Kammerſänger Becker 3 M. Fr. D. F. 2 M. Leop. Hffm. 1 M. General Weitzel 3 M. Un=
genannt 1 M. F. P. Pitthan 3 M.
Um weitere Gaben wird gebeten.
Die Exp. d. Bl.

Vsraelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge).
Samsſag den 9. Rovember. Mersbendgottsdienſt un 4½ Uhr. Margenaotesdienſt um 85 Uhr.
Schrifterklsrung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. - Zohbalhugsgung um 5 Uhr 20 M.

Tages=Kalender.
Freitag 8. Rovember: Erſte Verſammlung des
Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 9. November: Großes Concert des
Bürger=Vereins im Saalbau. - Verſammlung
der Schillerſtiftung.
Samstag 16. Rovember: Ball der Vereinigten
Geſellſchaft.
Großherzogliches Hoſtheater.
Donnerstag 7. November.
6. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Rigoletto.
Oper in 4 Akten von Verdi.
Perſonen:

Herzog von Mantua
Rigoletto, ſein Hofnarr
Gilda, deſſen Tochter
Graf von Monterone.
Graf von Ceprano
Die Gräfin, ſeine Gemahlin
Marullo, Cavalier..
Borſa, Höfling
Sparafuͤcile, ein Bravo
Maddalena, ſeine Schweſter

Hr. Scheidweiler
Herr Mann.
Fr. Mayr=Olbrich.
Herr Ziehmann.
Hr. Bögel.
Frl. Schütky.
Hr. Mendel.
Hr. Reichhardt
Hr. J. Hofmann.
Frau Reger.

Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Freitag 8. November.
6. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Zur Feier von Schiller's Geburtstag.
Wallenſtein=Trilogie.
Erſter Abend.
Prolog von Schiller,
gedichtet zur Wiedereröffnung der Schaubühne
in Weimar im Oktober 1798
geſprochen von Fräulein Verl.
Wallenſtein.
Symphoniſches Tongemälde für Orcheſter von
Joſeph Rheinberger.
a) Vorſpiel. b) Thekla. c) Wällenſteins Lager;
Kaphzinerpredigt. d) Wallenſtein's Tod.
Wallenſteiu's Lager.
Dramatiſches Gedicht in 1 Art von Schiller.
Erſter Theil der Trilogie.)
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
Wochen=Repertoire.
Samstag 9. November: Die Piccolomini.
Sonntag 10. November: Wallenſteins Tod.
(Anfang 6 Uhr.)
Dienstag 12. November: Figaro's Hochzeit
von Mozart.
Donnerstag 14. November: Die Jüdin von
Halevy.

546

2004
R. 218.
Der Winterfahrplan der
Eiſenbahven,
Dampfſchiffe und Poſten
im Großherzogthum Heſſen nebſt deren Anſchlüſſen iſt in amtlicher Ausgabe er=
ſchienen und 20 Pfg. bei allen Poſtanſtalten des Großherzogthums, ſowie bei den
Unterzeichneten zu haben.
Desgl. ſind vorräthig Fahrpläne Wandtafeln) ſämmtl. hieſiger Eiſenbahn=
züge 10 Pfg., ſowie Taſchenuhrfahrpläne 5 Pfg.
L. C. Ltttich'ſche Hofbuchdruckerei.

9406)
Friſche
Amsterd. Schelfische
empfiehlt
L. Brüchweh,
Hof=Lieferant.
9308) Ein junges Mädchen empfiehlt ſich
im Putzen und Kleidermachen in und außer
dem Hauſe. Roßdörferſtraße Nr. 12.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 7. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Miniſterialrath
von Werner zum landesherrlichen Commiſſaͤr für die 1. Kammer und
die Miniſterialräthe Knorr und Weber zu Mitgliedern der landes=
herrlichen Einweiſungs=Commiſſion für die 2. Kammer ernannt.
Auf den vom 28. Oktober bis 2. November in verſchiedenen
Oberförſtereien in Hofjagdbezirk Romrod abgehaltenen Jagden
wurden 18 Rehböcke, 10 Rehe, 68 Haſen, 2 Schnepfen und 39 Fuchſe
erlegt.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Oktober l. J. 81 Kranke mit 1794 Pflegetagen; ärztlich behandelt
und verpflegt.
Am Dienstag kamen die für die Kavallerie und Artillerie be=
ſtimmten Rekruten aus Elſaß=Lothringen hier an und geſtern diejenigen
aus den Rekrutirungsbezirken der 49. und 50. Infanterie=Brigaden für
alle 3 Waffengattungen. Die Infanterie hat dießmal keine Rekruten aus
den Reichslanden erhalten.
In Offenbach iſt nach dem Vorgange Darmſtadts nunmehr
ebenfalls die Gründung eines Vereins gegen Verarmung und Bettelei
beſchloſſen worden.

den Andern zu übertrumpfen! Wir halten auch daran feſt, daß die Wan
derkaufleutel meiſtens ein unreell es Gewerbe führen, daß ſie das ſeß=
hafte Gewerbe im höchſten Grade ſchädigen; man kann ſie unter Controle
ſtellen, ſie zwingen, unter wirklichem Namen, nicht unter fingirten Fir=
men zu verkaufen, - ja, ich halte es für gerecht, daß von Polizeiwegen
jede lügneriſche Annonce dieſer Händler mit Haftſtrafe geahndet wird und
das Publikum öffentlich von der Obrigkeit vor dem Kauf gewarnt wird
daß man ſie zur höchſten, nur irgendwie zuläſſigen Beſteuerung heran=
zieht, nicht allein zur Gewerbeſteuer, ſondern auch zur Communalſteuer;
- aber man kann ſie nicht verbieten, noch den mit Strafe bedrohen,
der bei ihnen kauft. Meiſtens iſt er durch den Kauf ſchon genug
geſtraft.
- Zur Wucherfrage iſt ein erfreuliches Urtheil eines Berliner
Gerichts zu erwähnen. Ir einem Eheſcheidungsprozeſſe wurde von der
auf Scheidung klagenden grau als Scheidungsgrund angeführt, daß der
Ehemann ein ehrloſes Gewerbe” nämlich Wucher treibe. Der Anwalt
des Ehemannes entgegnete natürlich, daß das Geſetz den Wucher erlaube,
der gewerbsmäßige Wucher alſo ein Scheidungsgrund nicht ſein könne.
Trotz dieſes Einwandes wurde von der letzten Inſtanz auf Eheſcheidun
erkannt; die betreffende Ausführung ging dahin, daß das Geſetz zwar
die Strafbarkeit, nicht aber die Ehrloſigkeit jenes Gewerbes habe aufheben
können. Die durch den Betrieb deſſelben bekundete ehrloſe Geſinnung aber
ſei ein Scheidungsgrund.

- Ueber einen großartigen Betrug zum Nachtheile der Frank=
furter Bank wird das Nachfolgende berichtet: Der Inhaber eines Frank=
furter Börſengeſchäfts kaufte von dem Makler der Firma Roth=
ſchild für circa 200,000 M. Württemb. Effecten. Dieſelben wurden auf
die Frankfurter Bank geliefert, welche ſolche, behufs Bezahlung des Kauf=
preiſes, durch ihren Diener in dem von Rothſchild'ſchen Couverte präſen=
tiren ließ. Derſelbe wurde auf 11 Uhr wieder beſtellt und ließ, wie
dies in ſolchen Fällen bei ſolventen Häuſern Sitte iſt, das Packet zurück.
Als er ſpäter wieder erſchien, händigte man ihm ſolches mit dem Be=
merken ein, man werde es abholen. Nach dem Gebrauch blieb es einen
Tag liegen. Als es nicht abgeholt wurde, ſchickte es die Bank an die
Firma v. Rothſchild zurück, die jedoch die Annahme verweigerte, weil die
Papiere nicht in früherer Verpackung waren. Darob große Senſation
und Nachforſchung. Als man zu dem Beſteller und Empfänger kam,
hatte er ſich erhängt. Derſelbe ſoll das Couvert geöffnet, die Papiere
herausgenommen, durch werthloſe erſetzt und die guten bei verſchie=
denen Banquiers deponirt und darauf Geld erhalten haben, mit dem er
die Börſendifferenzen bei ſeinen Freunden deckte. Auch ein Kaſſirer der
Frankfurter Bank, welcher bei der Sache betheiligt war, hat ſich im Main
ertränkt. Der entwendete Betrag ſoll übrigens bis auf M. 5000 wieder
herbeigeſchafft worden ſein.

Zu dem Unweſen der Wanderlager und Wander=
auktionen bringt der in Hildesheim erſcheinende ½ Manufacturiſt”
folgende „Randgloſſen', die gegenwärtig, da auch hier dieſe brennende
Frage auf der Lagesordnung der öffentlichen Beſprechung ſteht, Beach=
tung finden dürften: „Wenngleich ich nicht direct perſönlich betheiligt
bin, ſo ärgern mich die Schwindeleien der Wanderlager und Wander=
auktionen doch. Es iſt in den meiſten Fällen auf die Leichtgläubigkeit
des Publikums abgeſehen. Das Neue, das Fremde reizt; in ellenlangen
Annoncen ſucht man den Dummen zu überzeugen, daß er mit dem
Gelde in der Taſche keine beſſere Kapitalanlage machen kann, als wenn
er bei ihnen Einkäufe macht. Ob dieſe Einkäufe ein Bedürfniß für den
Kaufenden ſind, darüber kann doch keine polizeiliche Controle ſtattfinden;
wenn der Käufer wirklich betrogen wird, kann er ſeinen Strafantrag
ſtellen. Wir wiſſen ſehr wohl, daß häufig Herrengarderobiers aus den
großen Städten verſchwinden, natürlich mit Hinterlaſſung zahlreicher
Schulden, und unter wechſelndem Namen in die Provinzen auf die
Wanderſchaft gehen mit den betrügeriſch zuſammengeborgten Waaren,
tont prix verkaufend. Dann heißt es: Der Rheiniſch=Weſtfäliſche Con=
ſum=Verein verkauft den Zeitverhältniſſen entſprechend halb umſonſt, u. ſ. w.,
oder der (außer=) Ger=Verwalter (welches man fälſchlich als „ gericht=
liche Verwalter” lieſt) verkauft die Concursmaſſe von B. und M. in
Berlin, — wer kann all dieſen Schwindel behalten?1 — Einer ſucht

(Eingeſandt.)
Ein kleines Mädchen, leuchtenden Geſichts
Sah jüngſt ich zu dem Nachbar Krämer eilen;
Im Arm trug ſie ihr Puppenkind voll Stolz,
Ihr größter Schatz wohl wars und blinkend neu
Und voller Liebe drückt ſies an das Herzchen.
Dort bei dem alten Freunde klopft ſie an
Und ſehr willkommen ſchien ſie, ſammt der Puppe,
Denn freundlich bot er alle ſeine Schätze:
Rothwang'ge Aepfel, Butterbrod und Nüſſe
Und bat die Kleine nicht damit zu ſparen.
Doch Lieschen ſchien weit Wicht gers vor zu haben;
Ihr Puppenkind gibt ſie mit ernſten Mienen
Dem Freund, und ſieht ihn heitern Blickes an;
Und als erſtaunt er fragt ob wohl Gevatter
Er bei des Kindes Liebling ſtehen ſoll,
Da ſpricht ſie „Nein, mein Püppchen ſollſt Du jetzt
Den armen Kindern ſchicken, deren Bettchen
Und warmes Kleid und Bilderbuch und Puppe
Das böſe Feuer ihnen hat verbrannt,
Und auch die Aepfel, Butterbrod und Nüſſe.
Ich kann ja wohl auch ohne Puppe ſpielen
Und Chriſtkindlein wird mirne neue bringen.
Damit ſchlüpft ſie hinaus und läßt den Alten
Gerührt zu Thränen ob des Kindes Unſchuld
Und mitleidsvollem, opferfreudgem Herzen.
Ich aber, die dies Alles hört und ſah,
Entſchloß ſogleich mich es Euch mitzutheilen,
Feſt hoffend, daß der lieben Kleinen Beiſpiel
Nicht ohne Einfluß auf die Herzen ſei,
Und euren Sinn und eure Hände öffne
Die Noth zu lindern eurer Brüder dort
In Thüringen, die von dem ſchwerſten Unglück
Der Feuersbrunſt, ſo hart betroffen ſind.
Wohl gibt es viel zu helfen hier und dort:
Doch drängt die Noth wohl ſelten ſo wie hier,
Und jedes kleinſte Liebesopfer wird,
Mit innger Freud und warmem Dank empfangen
Nicht ohne Segen für den Geber ſein!

N.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.