Bauiinzosvtst -hzrol"
(Frag= und Anzeigeskatt.)
Abonnemennpren
jährlich 6 Mark inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſi=
umtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 80 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufſchlag und Veſtellgebllhr.
Mit der Sonntags=Beilage:
141. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition. Rhelnſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blbßer,
Hohzſtraße Nr. 18, ſowie aufwärt
von allen ſollden AnnonenErpe
ditlonen
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. xreigamks, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1878
WI83.
Donnerstag den 10. September
Bekanntmachung.
Die Anfuhr des ſtädtiſchen
Steinkohlen=
bedarfs für den Winter 1878- 79 vom
Bahnhof in die verſchiedenen Magazine ſoll
Montag den 23. d. Mts., Vormit.
tags 10 Uhr, auf unſerem Büreau
öffent=
lich vergeben werden.
Die Bedingungen wolle man vor dem
Termin auf unſerem Büreau einſehen.
Darmſtadt, den 17. Septbr. 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Bekanntmachung.
Montag den 23. September l. J.,
Vormittags um halb 11 Uhr, wird auf
dem Rathhaus zu Eberſtadt die Pflaſterer=
Arbeit zur theilweiſen Pflaſterung einer
neuen Straße, veranſchlagt zu 840 Mark,
an den Wenigſtnehmenden in Accord
ver=
geben.
Eberſtadt, den 17. September 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
00
7737)
Müller.
Feilgebotenes.
7518) Eine Parthie ſehr gute, reine u.
friſch geleerte Weinfaß verſchiedener Größe
ſind bei Wittwe H. Einſiedel,
Heidel=
bergerſtraße Nr. 1, einzeln und auch
zu=
ſammen billig zu verkaufen.
Ruhrkohlen.
Prima Fettſchrot, Stück=, Nußkohlen
Coaks u. geſchnittenes Holz empfiehlt billigſt!
Carlsſtraße
C. Haumann,
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Holz= und Steinkohlenhandlung.
7522) Gute Kartoffeln 50 Pfg. per
Kumpf in Nr. 70 hinter der Stadtkapelle.
Cartshokk,
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friſchen Zwetſchenkuchen.
7571)
P. P.
Mit Herannahen des Winters erlauben wir uns auf unſeren
24
OUTRAR-ATSTUTUON
aufmerkſam zu machen.
Abonnements=Preis 6 Mark halbjührlich.
Es kommen 28 verſchiedene Journale zur Vertheilung, zwovon die geleſenſten in
achtfacher Anzahl, die übrigen vierfach, zuſammen 152 Exemplare, in Umlauf geſetzt werden.
Die Mappen werden Dienstags und Freitags abgeholt und durch neue erſetzt.
In der Regel enthält jede Mappe circa 10 Journale.
Indem wir zum Abonnement höflichſt einladen, zeichnen
HHochachtungsvoll und ergebenſt
Hofbuchhandlung von August Eungelhoeſier.
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tLuovur
in ſchöner Auswahl und anerkannt guter Qualität. Beſonders mache auf die ſo
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liebt gewordene Crefelder Wolle aufmerkſam in allen neuen Farben. Auch
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nehme das Stricken und Anſtricken von Strümpfen.
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Darmſtädter Karlsſtraße 29.
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billigen Preiſen, billiger wie auf dem Markt und in der Meſſe.
Wiederverkäufer angemeſſenen Rabatt.
F. Castam, Glaſermeiſter,
im früheren Hauſe des Hrn. Metzgermeiſter Lengfelder,
Eck der Stift= u. Roßdorferſtraße 14.
7613) Dreibrunnenſtraße 11 ſind gute
Birnen zu verkaufen.
Rheinſalm, Hechte,
Seezungen, Schleien,
Krebſe
Turbot,
empfehlen friſch und billig
Gebr. Nöſinger,
untere Hügelſtraße 73.
7739)
(Eine Parthie leere Bierflaſchen zu
S verkaufen. Promenadeſtraße 25.
7740) Eine größere Parthie neue und
gebrauchte Kartoffel= u. andere Säcke,
ferner eine Parthie kleinere und größere
Fäſſer, ſowie einige Hundert
Sauer=
waſſerkrüge werden billig abgegeben.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße.
447
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b. z. Kemmler, Ludwigsſtraßen Ecke.
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Geſchäfts=Verkaufe übrigen
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taſchen, Portemonnaies,
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kaſten, Wandtaſchen, Tintenfäſſer,
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Schreibmaterialien, beſondess
Stahl=
federn und Federkaſten, Papeterien
u. ſ. w. verkaufe im Laufe der nächſten 14 Tage
zu erſtaunlich billigen Preiſen.
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Schulſtraße 5 (3. Stock links).
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Heinr. Müller, Eberſtadt.
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früher 23 R.=M. gekoſtet. Verſendungen
ge=
ſchehen prompt gegen Poſtvorſchuß oder Caſſa
einſendung durch die Uhrenexportation von
Rlau & Hanu, Wien.
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Vermiethungen.
4007) Roßdörferſtr. 9 iſt eine ſchöne
Manſarde von 4 Piecen ſofort zu vermiethen.
5837) Eliſabethenſtraße 21 oberſter
Stock ein möblirtes Zimmer für 9 Mark.
5916) Steinſtraße 6 die bel Etage,
5 heizbare Zimmer nebſt Zugehör, zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
6176) Bel Etage: 4-5 Zimmere
Kamtnern, Küche, Bleichplatz ꝛc., ſchöne
Wohn ung und Lage. Näheres Neckarſtraße
Nr. 15 oben.
652.3) Promenadeſtraße 9 im 3. Stock,
3 Zim ner an eine einzelne Dame oder
älteren Herrn zu verm. L. Harres.
1.6681) Mathildenplatz Nr. 7 iſt die
ſeither vo n Hrn. Hofgerichtsadvokat Köhler
innegehab e Wohnung im Vorderhaus
21 Stock, enthaltend 6 große Zimmer mit
Zubehör, pr. 1. November event. auch
rüher zu vermiethen. Näheres daſelbſt
im mittleren: Stock.
6735) St iftſtraße 53 eine lleine
Werk=
ſtätte mit ode r ohne Wohnung zu verm.
6757) Be ſſ. Carlsſtr. 3 ein kleines
möbl. Zinzmer. Auskunft im 2. Stock.
6779) Blerichſtraße 25 ein Logis im
1. Stock: 2 Zi mmer, Kabinet, Küche ꝛc.,
an Damen oder ei neruhige Familie zu verm.
6782) Rheinſt raße31, 2-4 Zimmer,
theilweiſe möblirt, nebſt Stall, Remiſe und
Burſchenſtube.
7323) Aliceſtraße 15 in dem neu
er=
bauten Wohnhauſe die bel Etage u. 2. Stock,
je 6 Zimmer, Küche ꝛc. enthaltend, nebſt
ſchönem Garten ſofort zu vermiethen.
Carl Berntheiſel, Magdalenenſtr. 7.
L Hügelſtraße 61
1. Stock 2 ineinandergehende Zimnier
ſo=
fort zu vermiethen. Auf Wunſch auch Stallung.
7370) Caſinoſtraße 25 iſt der
mitt=
lere Stock nebſt allem Zubehör zu vermiethen
Peter Zang.
und ſofort beziehbar.
7371) Hochſtraße 23 ein kleines
Lo=
gis, gleich beziehbar, zu vermiethen.
7445) Rundethurmſtraße 11 eine
Wohnung, 2 Zimmer, 1 Kabinet, eine
2Vohnung, 3 Zimmer, 2 Kabinette, letztere
können auch getrennt vermiethet werden,
1 Zimmer nebſt Küche, 1 Werkſtätte. Näh.
bei Schreinermſtr. Baumgard, Nieder=
Ramſtädterſtraße 9.
137061) Verlängerte Kiesſtraße 9la.
iſt in dem neu erbauten Hauſe ein
Logis=
mit Zubehör an eine ruhige Familie zu.
vermiethen und ſofort zu beziehen.
7372)
Schützenſtraße 6 der mittlere
Stock zu verm. Anfangs October beziehbar.
7435) In der Beſſ. Poſt iſt der 2. Stock.
zu verm. Ph. Jakoby, Glaſermeiſter.
7444) Nieder=Ramſtädterſtraße 9
ein Zimmer nebſt Küche; daſelbſt auch ein=
Werkſtätte nebſt Bodenraum per 1. Octbr.
zu beziehen.
7456) Wendelſtadtſtraße 42 iſt der
3. Stock zu beziehen.
7458) Ecke der Redeſel=u.
Heidel=
bergerftr. 7 iſt der 3. Stock, aus 8
Zim=
mern mit Gas=, Waſſer u. allen nöthigen
Einrichtungen verſehen, im Novbr.
bezieh=
bar zu vermieth. Auch können im 4. Stock.
zwei ſchöne Zimmer beigegeben werden.
Zu erfrag. bei Möbel=Handlung Trier,
Wilhelminenſtr. oder im Huuſe ſelbſt.
7553) Bleichſtr. 9 ein möbl. Zimmer.
7629) Rheinstrasse 33 unmöblirtes.
Timmer nebst Kabinet u.
abgeschlosse-
nem Vorplatz parterre.
7637) Neue Kiesſtraße Nr. 51 ein
unmöblirtes Zimmer und Kabinet in
ein=
andergehend iſt zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
7645) Gartenſtraße 9 (Parterre),
ein ſchönes Zimmer, ohne Möbel, an ein
ſanſtändiges Frauenzimmer zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
7700) Frankfurterſtraße 20 ein
klei=
nes Logis mit Werkſtätte zu vermiethen.
7703) Obergaſſe 5 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
7724) Arheilgerſtraße 37 ein Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Preis 70 fl.
7743) Gr. Ochſengaſſe 31 iſt ein Lo
gis zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
7744) Annaſtraße10 iſt der mittl. Stock,
daſ. im Hinterbau eine kl. Wohnung zu verm.
7745) Beſſ. Carlsſtraße 47
Man=
ſarde im Vorderhauſe an eine ruhige
Fa=
milie zu verm. Näheres daſelbſt parterre.
7746) Eliſabethenſtraße 64 der
mitt=
lere Stock, 6 Zimmer, Kabinet, Magd= u.
Bodenkammer, mit Zubehör, Mitte
No=
vember beziehbar.
7747) Magdalenenſtraße 16 ein Logis
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
45) Dere Whenfraſe 1fl.
eine kleine Manſarden=Wohnung zu
4 vermiethen und gleich beziehbar.
„
7749) Hochſtraße!L ein möbl. Zimmer
zu vermiethen. Auf Wunſch mit Penſion.
Vermiſchte Nachrichten.
Geſchäfts=Eröffnung.
Einem verehrlichen Publikum hiermit die
ergebene Anzeige, daß ich am hieſigen Platze,
Louiſenſtraße 28, eine „EnLagexei
errichtet habe und halte mich ſtets in beſter
Empfehlung, indem ich Aufträge raſch und
billig ausführe.
Beſtellungen werden Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 37 angenommen.
Achtungsvoll
. Macherauch,
7558)
Glaſer.
Cl-Labrik
und
Höbelkanzport
von
Ludwigaher,
Lof-Päpevier.
1u
Darmstadt,
37 Saalbaustrasse 37.
Auszüge in der Stadt, ſowie auswärtige
Trausporte zu jeder Beit pünktlich.
r5f
anlHdiTädi
4
MiIriti-Aias
644
9
Guzninauieh An.- W
3 Glaſerarbeiten
werden ſehr billig und gut angefertigt; bei
der kleinſten Reparatur bin ich bereit
ſo=
gleich in's Haus zu kommen.
Bilder werden ſehr gut eingerahmt.
R 183
1629
3 Ausſtellung von Blumenſtöcken,
welche von Arbeiterfamilien gepflegt wurden.
Die vom Gartenbauverein zu Darmſtadt an Arbeit rfamilien zur Pflege
ver=
kauften Blumenſtöcke bitten wir Samstag den 21. September, Nachmittags von 4 bis
6 Uhr, in die Knaben=Arbeits=Anſtalt (Stiftſtraße) einzuliefern. - Die Beurtheilung
und Zuerkennung der Preiſe findet Sonntag früh 9 Uhr ſtatt, und iſt dann die
Ausſtellung dem geehrten Publikum von 10 Uhr an während des ganzen Sonntags
unentgeldlich geöffnet.
Bei dem ſchönen Zweck des Unternehmens hoffen wir auf einen zahlreichen Beſuch.
Die Commiſſion für Förderung der Blumenpflege an Arbeiterfamilien.
Frankſurler
SGUAA
Täglich 3 Ausgaben nebſt der belletriſtiſchen Beilage „Pidaskalia.
Mit dem heutigen Tage errichteten wir in Darmetadt eine Agentur
des „Frankfurter Journals=, deren geſchäftliche Beſorgung wir
6
Herrn Hoſongoinder Lons vogelsvergel,
G Ludwigsplatz 6,
übertragen haben. Der Abonnementspreis für Darmſtadt und Umgegend
be=
trägt vierteljährlich Mark 6. 25, monatlich Mark 2. 20. Einzelne
Num=
mern koſten 3 Pfennig.
Alle neu eintretenden Abonnenten erhalten die bis
1. Oktober a. c. erſcheinenden Nummern gratis.
Frankfurt a. M.
Hochachtungsvoll
Die Admistratior
7725)
des „Frankfurter Jonrnals.”
3537) Getragene Herren= und Frauenkleider, Uniformen, Schuhwerk,
ſowie alle im Haushalt vacant gewordene Artikel kauft zu reellem Preis
Beſtellungen per Poſt
Langegaſſe
L.
L
griedrich Dauer,
werden ſchnell ausgeführt.
Nr. 49.
F. Castan,
Glaſermeiſter,
im früheren Hauſe des Hrn. Metzgermeiſter
Lengfelder, Ecke der Stift=u. Roßdörferſtr. 14.
Ferner bemerke ich, daß ſich meine
ſeit=
herige Werkſtätte zur Bequemlichkeit
mei=
ner Kundſchaft Mauerſtraße 28 beſindet.
7658) Für meine Buchhandlung ſuche
ich zum 1. October einen Lehrling mit
guten Schulkenntniſſen.
Arnold Bergſträßer, Buchhändler.
Geſucht
C0
Zu baldigem Eintritt in ein Kurz=, Strumpf,
und Weißwaaren=Geſchäft eine gewandte
Verkäuferin. Näheres bei der Exped.
dieſes Blattes.
7728) Es wird ein kräftiger
Haus=
urſche geſucht bei
Jac. Stumpf, Runde=Thurmſtraße.
7752)
Nicht zu überſehen!
Auf bevorſtehende israelitiſche Feiertage empfehle
ich mich im Schächten von Geflügel ꝛc.
kl. Ochſengaſſe
L.
Falk,
Nr. 7.
60 Rthlr. Verdienſt
Für mein Waaren=Lombard=Geſchäft
ſuche ich einen ſtillen Theilnehmer mit
1- 4000 Rthlr. Einlage. Als Sicherheit/
gebe Werthpapiere u. Pretioſen in
Hän=
den; auch wird ein monatlicher Nutzen von
60 Rthlr. pro 1000 Rthlr. durchſchriftliche
Abmachung garantirt. Discretion Ehrenſache.
Adreſſen von Herren oder Damen sub
L 1870 befördert das Central=Annoncen=
Büreau, Berlin V., Mohrenſtr 45. (7707
7729) Zu Michaeli eine Köchin u. ein
Hausmädchen mit guten Zeugniſſen gegen
hohen Lohn geſucht. Näh. Rheinſtraße 15.
Auf dem Carlshol
iſt ein gutes Tafelclavier zur
Be=
nutzung von geſchloſſenen Geſellſchaften
aufgeſtellt.
[7710
6770) Lehrlingsſtelle iſt bei
gediege=
nen Schulkenntniſſen unter günſtigen
Be=
dingungen zu beſetzen bei
Wilhelm Schulz, Eliſabethenſtraße 25.
7753) Eine tüchtige Köchin, mit guten
Zeugniſſen verſehen, für Michaelis geſucht.
Näheres Promenadeſtraße Nr. 1.
1630
E1183
7115)
Feinen holländischen Tabak der Firma
te Amsterdum
empfehlen Wilh. Weber u. Jac. Schleuzing,
alleinige Depots für Darmstadt.
Halfkanaster . pro Pfd. 70Pfe.
T Loort.
H Loort
M Loort .
Eyne Shag
Varinas en Portorico „
Kanaster I.
80 „
100 „
„
100 „
„
100 „
„
110 „
120
Superfive Varinas pro Pfd. 125 Ptg.
Varinas 1
Bahia Krüll .
Varinas C
Maracaibo Kanaaten
Cuba Canaster
Curagao Canaster
160
175
200
250
250
300
Stadthirahe.
Freitag den 20. September, Abends halb 7 Uhr:
Orgel-Conoorl
10
S. de Lange
(Dirigent des Kölner Männergeſangvereins).
Program m.
1) Orgelsonate Mr. 3 G moll)
2) Toccata e Fuga (C dur)
3) Adagio (op. 35)
4) Fuga (op. 60, Nr. 2) auf den Namen B. A. C.
5) Fantasia e Tuga (d moll)
1
B. de Lange.
J. S. Lach.
G. Merkel.
Rob. Schumann.
J. S. Bach.
Billets für die Emporbühne 2 Mark, für das Schiff der Kirche 1 Mark und
Familienbillets für 3 Perjonen 2 Mark (Schiff der Kirche) ſind zu haben in den
Kunſt= und Muſikalienhandlungen der Herren 69. Thies, A. Schödler, Vergſtrüßer
und Klingelhöffer.
7727) Ein Mädchen, welches im
Haus=
weſen gründl. erfahren iſt, insbeſ. aber mit
Bügeln der Waſche gut umzugehen weiß, wird
für eine kleine Beamtenfamilie nach Straßburg
geſucht. Eliſe Mattern, Hügelſtraße 16.
7755) Man ſucht für ein durchaus treues,
reinliches und ſolides Mädchen, das ihre
Herrſchaft aufs Beſte empfehlen kann, Stelle
in gutem Hauſe. Daſſelbe verſteht gründlich
alle Hausarbeit, kann bügeln und etwas
kochen Nähere Auskunft ertheilt gern ihre
Herrſchaft Aliceſtraße 17 bel Etage.
7756) Ein mit guten Zeugniſſen
ver=
ſehener kräftiger junger Burſche ſogleich
geſucht. J. Ritter, Hofſchönfärberei.
7757) Auf Michaeli ein anſtändiges,
ge=
diegenes Mädchen, das im Weißzeugnähen
perfect, als Zweitmädchen geſucht.
Näheres zu erfr. in der Expedition.
JohnendenVerdiensl
finden Kalender=Verkäufer in der C.
HEühu-
ſchen Buch=u. Muſikalienhandl, Kapellplatz14
„
1)
2
Darnung.
Ich warne hiermit Jedermann, ſich an
dem in Nr. 181d. Bl. offerirten Waaren=
Lombard=Geſchäft (60 Rthlr.
Ver=
dienſt) zu betheiligen, da ſolches auf
Schwindel beruht, der ſeines Gleichen ſucht.
Ein Hereingefallener.
7764)
Verloren.
Am Freitag Abend auf dem Wege nach
dem Theater ein weißes Foulardtuch.
Man bittet daſſelbe in der Exped. d. Bl.
abgeben zu wollen.
Annonco.
7765)
ſg Fauteuilplatz links wird geſucht,
Näheres in der Expedition.
6601) Magdalenenſtraße 15 ein
Speicher und ein Magazin zu vermiethen
und gleich beziehbar.
„.
Vertreter
für ein ſolides Lebens= u.
Unfallver=
ſicherungs=Inſtitut geſucht. Offerten unter
L. H U an die Exp. d. Bl. erbeten.
7759) Eine Wittwe geſetzten Alters,
welche lange Jahre einer bedeutenden
Bier=
brauerei, verbunden mit Reſtauration,
vor=
geſtanden, ſuch. paſſendes Engagement.
Näheres Eliſabethenſtraße 31.
7760) Geſucht wird eine gebildete
Fa=
milie, welche einen geſunden hübſchen
Knaben von 3 Jahren an Kindesſtatt
anzunehmen wünſcht. — Nähere Auskunft
brieflich mit Chiffre M M 26 poſtlagernd,
Darmſtadt.
7761) Für einj. Freiwillige mehrere
ſchön möbl. Zimmer nüchſt der Caſerne,
auf Wunſch Verköſtigung. Ballonplatz 7.
Tages=Kalender.
Freitag 20. September: Orgel=Concert von
S. de Lange.
Montag 14. u. Dienstag 15. Oktober: Prämiirung
und Verlooſung des Pferde=und Fohlenmarkts,
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 19. September.
7. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilunz
Die Hugenotten.
Große Oper in 5 Akken von G. Meyerbeer.
Perſonen:
Margarethe von Valois.
Graf St. Bris
Valentine, ſeine Tochter.
Graf von Nevers
Tavannes
Coſſs
katholiſche
De Rez
Edelleute
Thors
Meru=
Maurevert
Raoul de Nangis, proteſt.
44
Edelmann
4 4 4
Marcel, ſein Diener
Urbain, Page der Königin . Frl. Schütky.
5½ Raoul . .. Hr. Scheidweiler. vom
Sta=
theater in Stettin, als Gaſt.
44½ Marcel .. Herr J. Hofmann, als Ohl
Im 2. und im 3. Akt Ballet, mit Frln.
Bohr=
vom Kroll'ſchen Theater in Berlin, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Freitag den 20. September.
8. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilu,
Zum Erſtenmale:
D o kt or Trieuwal d.
Luſtſpiel in 5 Aufzügen von R. Benedir.
Treuwald, Hr. Siebenhoff, vom ſtändiſchen
Thal=
in Gratz, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Fr. Mayr=Olbrich
Hr. Bögel.
Hrl. Schrötter.
Herr Becker.
Hr. Reichhardt.
Herr Weitgaß.
Herr Auer.
Herr Lang.
Hr. Leib.
Herr Hedrich
Israelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Srnstag den 2. September: Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sahbathausgang um 6 Uhr 55 M.
Wochen=Repertoire.
Jonntag 22. Sept.: Zaar und
Zimm=
mann. (Herr Mann als Gaſt.)
Dienstag 24. Sept.: Hamlet.
Donnerstag 26. Sept.: Lohengrin. (6=
Scheidweiler und Herr Mann als Gäſte.)
Freitag M. Sept.: Die Geſchwiſter,
Goethe. Schillers Taucher als Melodram; A.
ſik von Thomas, geſprochen von Hrn. Wünſl
Zum Schluß: Der verwunſchene Prinz.
N6
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 19. September.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberförſter
zu Lich, H. Theobald, an die Oberförſterei Jugenheim zu verſetzen
geruht.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 18 vom 18. September
enthält: 1) Geſetz, die Aufhebung der Verordnung über Abtretung von
Grundeigenthum zu Bauplätzen vom 29. Juli 1791 betr. - 2)
Bekannt=
machung, die Herſtellung von Wermuthpulver zur Denaturirung von
Salz betr.
Unter den im Reichstage eingebrachten Anträgen befindet
ſich auch der nachfolgende des Abg. Sturm: „Der Reichstag wolle
be=
ſchließen, den Reichskanzler aufzufordern, in der nächſten Seſſion einen
Geſetzentwurf vorzulegen, der auf Einführung obligatoriſcher, nach dem
Muſter der bergmänniſchen Knappſchaftskaſſen zu bildender
Alterverſor=
gungs= und Invalidenkaſſen für alle Fabrikarbeiter gerichtet iſt."
Wilhelmsſpende. Es iſt nunmehr feſtgeſtellt, daß die Zahl
der mit Beiträgen vertretenen Gemeinden ſich auf 75,000, die der Geber
auf ca. 11,500,000 beziffert.
In dem Verfahren mit Poſtvorſchüſſen treten vom 1. Ok
tober ab folgende Aenderungen ein: 1) Eine Auszahlung von
Poſtvor=
ſchüſſen gleich bei der Einlieferung der zugehörigen Sendungen findet
nicht ſtatt; für ,Poſtvorſchuß; wird die Bezeichnung „Nachnahmen
ein=
geführt. 2) Nachnahmeſendungen müſſen in der Aufſchrift mit dem
Ver=
merke von . . ... Mark.... Pf. Markſumme in Zahlen und
Buch=
ſtaben, Pfennigſumme nur in Zahlen) verſehen ſein, und unmittelbar
darunter die genaue Bezeichnung der einliefernden Behörde oder Firma,
bezw. den Namen, Stand und Wohnort - in größeren Städten auch die
- des Abſenders in deutlichen Schriftzügen enthalten. Bei
Wohnung
Packeten müſſen vorſtehende Vermerke ſowohl auf der Sendung ſelbſt,
als auf der zugehörigen Packetadreſſe angebracht ſein. 3) Dem
Aufliefe=
rer einer Nachnahmeſendung wird über den Betrag eine Beſcheinigung
ertheilt, welche, wenn über die Sendung ohnehin ein Einlieferungsſchein
zu verabfolgen iſt (bei Einſchreib= und Werthſendungen), in jenen
mit aufgenommen, ſonſt aber beſonders ausgeſtellt wird. Denjenigen
Verſendern, welche ſich eines Poſt=Einlieferungs=Buches bedienen, können
jene Beſcheinigungen in dieſem mit ertheilt werden; auch wird ſolchen
Behörden und Geſchäftstreibenden, welche fortgeſetzt Nachnahmeſendungen
in größerer Zahl einliefern, der Gebrauch beſonderer von der Poſt
un=
entgeltlich zu liefernder Nachnahmebücher geſtattet. 4) Eingelöſte
Nach=
nahmebeträge werden den Abſendern von der Beſtimmungs=Poſtanſtalt
mittelſt Poſtanweiſung ohne Abzug und portofrei ubermittelt. Auf dem
zugehorigen Abſchnitte, welcher vom Empfänger losgetrennt und
zurück=
behalten werden kann, wird poſtſeitig Name und Wohnort des Empfängers
der Nachnahmeſendung, ſowie Ort und Tag der Einlieferung der
letzte=
ren, vermerkt. Für die Abtragung der Poſtanweiſungen, bezw. der
zu=
hörigen Beträge wird das gewöhnliche Beſtellgeld erhoben.
- Ausſtelllung von Blumen welche von
Arbeiter=
familien gepflegt wurden. Ein ſchöres Unternehmen des
Gar=
tenbauvereins naht ſeinem Abſchluß. Kommenden Samstag den 21.
Sep=
tember wird in der Knabenarbeitsanſtalt eine Ausſtellung von
blühen=
den Pflanzen ſtattfinden, welche in dieſem Frühjahr als kleine Stecklinge
an Arbeiterfamilien das Stück zu 10 Pfennig verkauft wurden. - Die
Anregung hierzu kam aus Holland, wo die Ausſtellungen ſolcher,
Floralia=
genannten Vereine ſich in allen Städten der größten Theilnahme erfreuen,
und viele Tauſende von Arbeitern ſich an der Concurrenz um die
aus=
geſetzten Preiſe betheiligen. Der Gartenbauverein zu Darmſtadt, welcher
unter ſeinen zahlreichen eifrigen Mitgliedern ſtets die Kräfte zur
Bewäl=
tigung großer Aufgaben findet, nahm die Anregung mit lebhaftem
Bei=
falle auf, und bildete ſofort ein Comite, welches die Beſchaffung der
Pflanzen, deren Hinausgabe, die öfters wiederholte Belehrung in der
Pflege der Pflanzen, mit größter Sorgfalt und Hingebung wahrnahm,
und uns nun die Ergebniſſe dieſer Bumenpflege, größtentheils erſte
Ver=
ſuche, in einer Ausſtellung vorführen wird. Dieſe Ausſtellung iſt in
der Knabenarbeitsanſtalt Sonntag den 21. September von 10 Uhr
Mor=
geus bis 6 Uhr Abends dem Publikum unentgeltlich geöffnet. Aller
Anfang iſt ſchwer! Aber die ſchönen Ergebniſſe dieſes Anfangs laſſen
zuverſichtlich hoffen, daß wie in dieſem Jahre Ein Hundert, ſich künftig
viele Hunderte von Familien an der Blumenpflege betheiligen werden, welche
ihre Lebensfreuden vermehren, und ſie wie ihre Kinder zu Beſchützern
der Pflanzen und Blumen gewöhnen wird.
2 Das meteorologiſche Obſervatorium am Louiſenplatze
iſt nunmehr vollendet und iſt nicht allein eine Zierde des letzteren,
ſon=
dern leiſtet auch einem Bedürfniß des Publikums Genüge, indem es bei
projektirten Ausflügen als treuer Berather dienen wird. Es enthält
wie bereits mitgetheilt ein Barometer mit ſtarker Säule, ein Thermometer
mit Reaumur=, Fahrenheit= und Celſius'ſche Gradeintheilung, ein
Klinker=
fues'ſches Hygrometer und einen Barometer=Multiplicator. Hat ſich der
Verſchönerungs=Verein ſicherlich den Dank eines großen Theils der
Ein=
wohnerſchaft erworben, indem er Dasjenige geſtiftet hat, was in anderen
großen Städten ſchon längſt nicht fehlte, ſo verdient die
Uneigennützig=
keit des Herrn Mechanikus Pfersdorf öffentliche Anerkennung, indem
er, abgeſehen von dem Hygrometer, die, einen Geſammtwerth von etwa
100 M. repräſentirenden Inſtrumente unentgeldlich geliefert hat. Nach
den Erfahrungen, welche der Verſchönerungsverein jährlich in
Be=
zug auf Beſchädigung und Zerſtörung ſeiner, Pflanzungen und Ruhe=
183
1631
bänke durch rohe Hand zu machen in der Lage iſt. muß er Gewicht
auf die Mitwirkung des Geſammtpublikums zum Schutze dieſer ſeiner
neueſten, aber zugleich werthvollſten und zerbrechlichſten Schöpfung legen.
Wir geben ihm den Rath, letztere mit einem eiſernen Gitter zu umgeben.
Seine Mittel ſollen zwar pro 1878 erſchöpft ſein; vielleicht fühlt ſich
aber durch dieſe Zeilen einer= unſerer wohlhabenden Patrioten zu einer
Schenkung zu vorangedeutetem Zweck angeregt, im Falle das Budget
der Reſidenz die Einſtellung eines entſprechenden Pöſtchens nicht
geſtattet.
Dieſer Tage hatte eine etwas allzu eifrige Hausfrau das
Miß=
geſchick eine tüchtige Schippe voll Steinkohlen ſtatt in den Heerd
in den auf dem Feuer befindlichen Latwergentopf zu werfen, worüber
große Bekümmerniß entſtand.
Beſſungen. Tagesordnung der am 19. September
ſtatt=
findenden Gemeinderathsſitzung: 1) Gehalte der Volksſchullehrer. 2)
Fort=
ſetzung der Friedrichſtraße. 3) Herſtellung der Wittmannſtraße. 4)
Ge=
ſuch um Bauerlaubniß. Geheime Sitzung: 5) Geſuche.
Frankfurt, 16. Sept. Bei der geſtern mit „Fidelio=
ſtattge=
habten Wiedereröffnung des Stadttheaters und zwar während der
Ver=
wandlung im 2. Akte, flammten plötzlich die ſämmtlichen am Rande der
Bühne vor dem Vorhange angebrachten Gasflammen hoch auf uad
lag die Gefahr der Entzündung des Vorhangs nahe. Das Publikun
wurde dadurch in große Aufregung verſetzt, blieb aber auf ſeinen Plätzen.
und wurde die Feuersgefahr durch Abſtellung des Gaſes raſch
beſeitigt.,
- Am 4. dsz war in Mannheim der 4. Verbandstag der (
anti=
ſocialiſtiſchen)
ſüddeutſchen Arbeiter=
Fortbildungsver=
eine verſammelt, bei welchem im Ganzen 18 Vereine mit 26 Stimmen
vertreten waren (Augsburg, Backnang, Cannſtatt, Conſtanz, Freiburg,
Heidelberg, Kempten, Lindau, Mannheim, München, Pirmaſenz,
Radolf=
zell, Regensbucg, Speier, Straßburg, Stuttgart, Ueberlingen, Waldshut.)
Es iſt gegründete Hoffnung auf den demnächſtigen Beitritt noch einer
größeren Zahl von Vereinen zu dem Verbande. Die Verſammlung nahm
u. A. den Antrag auf den Ausſchluß derjenigen Mitglieder an, „welche
ſocialdemokratiſche oder andere, den Grundſatzen oder Zwecken der
Ar=
beiter=Fortbildungsvereine entgegenſtehende Beſtrebungen vertreten.”
Erfindung. Mr. Ediſon der durch ſein Telephon und
ſeinen Phonographen berühmt geworden iſt, hat eine neue, hochwichtige
Erfindung gemacht: eine elektriſche Feder. Dieſelbe iſt ein hohler
Stift in der Form eines Bleiſtiftes, der durch einen loſen, d. h. nicht
ſtraff geſpannten Draht, mit einem elektriſchen Motor in Verbindung
ſteht. In dieſem Stift, aus ſeiner Spitze herausſchauend, ſitzt eine
Na=
del. Durch die abwechſelnde Unterbrechung und Wiederherſtellung des
elektriſchen Stromes wird das Schwungrad des Motoren in unglaublich
ſchnelle Bewegung verſetzt und der Nadel eine entſprechende vertikale
Motion gegeben. Während nun der Schreiber den Stift auf dem
Pa=
pier bewegt, durchſticht die Nadel dasſelbe mit einer ſolchen Schnelligkeit,
daß dadurch in einer Minnte 6-7000 feine Löcher entſtehen, die
natür=
lich genau den Weg, den der Stift beſchrieben hat, nachzeichnen. So
wird ein fein perforirtes Blatt geſchaffen, das alsdann in einen ſpeciell
dazu eingerichteten Rahmen gebracht wird. Das Papier oder Material,
das bedruckt werden ſoll, wird auf eine ganz ebene Schieferplatte gelegt,
der Rahmen mit dem Modell darüber und eine mit Druckertinte
be=
ſtrichene Walze drückt die Schwärze durch die kleinen Löcher auf das
darunter liegende Papier. So entſteht ein genaues Facſimilie des
Ori=
ginals. Ueber 2000 Abdrücke können mit ſolcher Leichtigkeit gemacht
werden, daß ein Junge in einer Stunde 2 bis 300 Exemplare liefert.
Für die Anfertigung von Circularen, Preisliſten, Marktberichten ꝛc. iſt
die Maſchine unübertrefflich. Sie läßt ſich übrigens ebenſogut zur
Ver=
vielfältigung von Umrißzeichnungen, wie Plänen,
Maſchinenzeich=
nungen u. dgl. verwenden, indem zu dieſem Zwecke der Stift einfach den
bereits vorhandenen Linien des Planes nachgezogen zu werden braucht.
Es erfordert keine beſonders geübte Hand, um mit dem Apparate zu
„ſchreiben” und die Maſchine iſt ſo einfach, daß ſie keiner Reparatur
bedarf. Außer der erſten Auslage von etwa 9 L. für die elektro=
magne=
tiſche Maſchine mit Stift und Druckpreſſe ſind keine oder nur
verſchwin=
dend kleine Koſten damit verbunden. Es iſt daher begreiflich, wenn
Ge=
ſchäftsleute, Juriſten und Andere, den Nutzen dieſer Erfindung einſehend,
dieſelbe allgemein zur praktiſchen Anwendung bringen und die Erfindung
verwerthen.
Inhalt der „Neuen Illuſtrirten Zeitungr Nr. 50.
Illuſtrationen: FML. Szapary. FML. Jovanovic.-Türkiſche Gefangene
in Doboj. Nach der Skizze unſeres Special=Artiſten. - Das Erzherzog
Johann=Monument in Graz. Gezeichnet von A. Gatterer.-Der
Strazen=
kampf in Serajevo am 19. Auguſt 1878. Nach der Skizze unſeres
Spe=
cial=Artiſten. — Bilder aus Bosnien. Nach Skizzen unſerer Special=
Ar=
tiſten: Kotorsko; Etappen=Station Dervent. — Vor dem dritten
Kaffee=
haus im Prater. Original=Zeichnung von T. R. Wehle. — Trauliches
Familienleben. - Lexte: Späte Vergeltung. Roman von Hieronymus
Lorm. (Schluß.) - „3deale Fragen. Von Dr. W. Neurath.
Ein
Gang durch die internationale Pariſer Gemälde=Ausſtellung. Von F. A.
Bacciocco. — Kleine Reiſegeſchichte mit Moral V. Von A. Schilling.
Ladislaus Graf Szapary.
Stefan Freiherr v. Jovanovic.
Aus
Bosnien und der Herzegowina.- Das Erzherzog Johann=Monument in
Graz. - Ein Frauenliebling. Roman v. E. v. Schwarz. (Fortſetzung.)
Vor dem dritten Kaffeehaus im Prater.- Trauliches Familienleben.
Kleine Chronik.- Schach. - Röſſelſprung=Aufgabe.- Silbenräthſel=
Aufgabe. — Correſpondenzkaſten. — Wochenkalender.
448
1632
R 183
Sitzung der Kirchengemeindevertretung.
Am 17. d. Mts. fand im oberen Rathhausſaale unter dem Vorſitz
des Herrn Dekan Ewald eine von 47 Mitgliedern beſuchte Sitzung
der Kirchengemeindevertretung ſtatt. Der Vorſitzende widmete zunächſt
den beiden aus dem Leben geſchiedenen Mitgliedern: Beigeordnete
Laute=
ſchläger und Hofbuchdrucker Herbert Worte warmer Anerkennung,
wel=
chen ſich die Verſammlung durch Erheben von ihren Sitzen anſchloß.
Sodann wurden nachfolgende Anträge mit großer Mehrheit
ange=
nommen: 1) Abänderung der Kirchenverfaſſung in der Richtung, daß
das Laien=Element in den Dekanats= und der Landesſynode unter
größe=
rer Berückſichtigung der Seelenzahl ſtärker vertreten werde, als bisher;
2) Conſtituirung der evangeliſchen Stadtgemeinde Darmſtadt zu einem
Dekanate für ſich allein, ohne die dermalen mit ihr verbundenen 10
Landgemeinden; 3) Ablehnung der Anträge auf Einführung eines neuen
kirchlichen Eherechts neben den Reichs= und Staatsgeſetzen über die Ehe;
4) Verpflichtung der Geiſtlichen, einem jeden bürgerlich getrauten Paare
die von demſelben gewünſchte kirchliche Einſegnung ohne Weiterungen zu
gewähren; 5) Ablehnung der Anträge auf Einführung irgend einer
größeren Kirchenzucht gegenüber Perſonen, welche nach Einführung der
obligatoriſchen Cwilehe ihre Che nicht kirchlich einſegnen laſſen.
Die hierauf vollzogene Wahl eines Abgeordneten zur Dekanats=
Synode fiel (mit 37 Stimmen) auf Inſtituts=Vorſteher Reineck.
Bei der ſodann vorgenommenen Erſatzwahl eines Kirchenvorſtehers
wurde Kaufmann W. Diefenbach=Römer (mit 44 Stimmen)
gewählt. Die lokale Kirchenſteuer pro 1877 und 78 von M. 700
wurde nur unter dem Vorbehalte genehmigt, daß bei eintretendem
Wechſel des Inhabers des 1. Pfarrhauſes dem Neuen nur der
mitt=
lere Stock nebſt Manſarde verbleibe, der untere Stock dagegen dem
4. Stadtgeiſtlichen als Dienſtwohnung zugewieſen und damit die M. 700
Wohnungsvergütung reſp. Kirchenſteuer wieder in Wegfall zu kommen
hätten. Die Verwendung der Büreaukoſtenreſte in 1877-81 incl. wurde
gutgeheißen. Veranlaßt durch eine Petition von ca. 50 Gemeind
eange=
hörigen, war beantragt worden, vorerſt während des Winterhalbjahres
die Nachmittagsgottesdienſte durch Abendgottesdienſt zu erſetzen.
Nach längerer Diskuſſion wurde dieſer Antrag abgelehnt, wonach die
bisherigen Nachmittagsgottesdienſte unverändert beſtehen bleiben. Es
er=
folgte ſodann durch Herrn Pfarrer Dr. Sell die Verleſung des
Jahres=
berichtes über den kirchlichen und ſittlicheu Zuſtand der Gemeinde, der
nachſtehenden Wortlaut hat:
Der diesjährige Rechenſchaftsbericht über den kirchlichen und
ſittlichen Zuſtand der evangeliſchen Civilgemeinde für 1877 kann
ſich bezüglich aller der Verhaltniſſe, die ſich ſeit dem letzten Bericht nicht
geandert haben auf dieſen beziehen und braucht darum unbeanſtandet
gebliebene Angaben nicht zu wiederholen.
Zur Ermittelung der Seelenzahl unſerer Gemeinde ſind wir immer
noch auf die letzte Volkszählung angewieſen, die 30171 Evangeliſche in
Darmſtadt angibt. Nach den von der Großh. Bürgermeiſterei
ange=
ſtellten Berechnungen müßte dieſelbe ſich mittlerweile um etwa 5 pCt.
erhöht haben. In dieſer Zahl ſind aber die Angehörigen der
Militär=
gemeinde mitbegriffen, über deren Größe eine genaue Ermittelung nicht
vorliegt. Aus der Anzahl der Geburten in dieſer Gemeinde combinirt
mit der Ziffer der hieſigen Garniſon dürfte ſich dieſelbe auf über 4000
Seelen belaufen, mithin würde der Beſtand unſerer Gemeinde rund
26000 Seelen ſein, ſie iſt mithin fünfmal ſo ſtark wie die römiſch=
katho=
liſche, über zwanzigmal ſo ſtark als die israelitiſche,
zweihundertſechszig=
mal ſo ſtark als die deutſch=katholiſche.
Die Anzahl der Geburten in derſelben betrug 1877 961. Hiervon
wurden bei dieſer getauft 858 Kinder, 89 pCt. (Im vorigen Jahre
wa=
ren es 78 pCt.) Ein Bruchtheil dieſer Taufen betraf Kinder, welche
ſchon 1876 geboren ſind, ebenſo werden aber die in den letzten Monaten
von 1877 geborenen erſt 1878 getauft. Von 101 Kindern gemiſchter
Ehe wurden nur 38 evangeliſch getauft. Von 62 unehelich Geborenen
haben 46, mithin 74 pCt. die Taufe erhalten, viel mehr als in vorigem
Jahre, wo es nicht ganz 50 pCt. waren.
Die Zahl der Eheſchließungen von Evangeliſchen betrug 246, auch
etwas weuiger als im Vorjahre (264). Hiervon haben ſich 88 Paare,
alſo 357 pCt. mit der bürgerlichen Eheſchließung begnügt, 643 pCt.
dagegen ſind kirchlich getraut worden (1876 38 pCt. - 62 pCt.).
Beerdigungen unter Begleitung von Geiſtlichen fanden 243 ſtatt
auf 941 Geſtorbene, alſo etwas über 25 p6t. der Geſtorbenen. Da
hier faſt ausſchließlich bei Erwachſenen die Begleitung der Geiſtlichen
be=
gehrt wird, ſo iſt als der maßgebende Procentſatz anzuſehen, daß von
geſtorbenen evangeliſchen Erwachſenen 41 pCt. kirchlich beerdigt werden.
Intereſſant dürfte ſein, daß, während die Anzahl der Geburten und
Ehe=
ſchließungen in unſerer Gemeinde abgenommen, die Sterblichkeit ſehr
be=
deutend, um 26 pCt. zugenommen hat gegen 1876.
Der Kirchenbeſuch in den Kirchen unſerer Gemeinde ergab nach den
officiellen Zählung an einem hohen Feſttag die Zahl 1186, an einem
Nichtfeſttag durchſchnittlich 457 Perſonen.
Im Allgemeinen läßt ſich ſagen, daß der Kirchenbeſuch nur an
Feſt=
tagen gut iſt, obwohl für einen Kirchenbeſuch, wie er in anderen
grö=
ßeren Städten unſeres Landes an Feſttagen vorkommt ſetwa 12 p6t.)
die vorhandenen Kirchen weit nicht ausreichen würden. Verhältnißmäßig
am ſchlechteſten iſt der Kirchenbeſuch der Männer, der in der Stadtkirche
durchſchnittlich nur am vierten Conntag ſo viel beträgt, wie die
Ge=
meindevertretung. Die Nachmittagsgottesdienſte haben nie auch nur
200 Menſchen anzuziehen vermocht.
ie ſind gegen das vorige Jahr
wieder im Rückgang und jede Ausſicht ſie zu heben iſt als geſcheitert zu
betrachten.
Uebrigens macht der Kirchenbeſuch in den Kirchen unſerer Gemeinde
nach authentiſchen Ermittelungen noch nicht die Hälfte der evangeliſchen
Kirchenganger der Stadt aus.
Die Theilnahme am heiligen Abendmahl betrug 2391 Perſonen.
Hiervon fällt der größte Theil auf die mit der Confirmation verbundenen
Feiern, der durchfchnittliche Abendmahlsbeſuch außerdem ergibt 41
Per=
ſonen, wiederum weniger als im vorigen Jahr (wenn auch eine ſo
ge=
ringe Betheiligung im einzelnen Fall wie damals nicht mehr vorkam).
Confirmirt wurden 388 Kinder, wiederum etwas weniger wie im
vorigen Jahr (397). Uebertritte zur evangeliſchen Kirche fanden bei uns
keine ſtatt. Ausgetreten zu den freien Proteſtanten ſind 23 Perſonen.
Die Summe der Collecten, welche in dieſem Jahr erhoben wurden,
weiſt M. 710.70 auf, gegen M. 239.9. im vorigen Jahr, faſt das
drei=
fache. Hierunter haben erfreulicher Weiſe die Collecte zum Beſten des
Guſtav=Adolf=Verems M. 13788 (gegen M. 6243 im vorigen Jahr)
und die erſtmalige Collecte zum Beſten des neu zu bildenden
Kirchen=
fonds unſerer Gemeinde M. 106.75 ergeben. Von ſpecifiſch kirchlichen
Vereinen erhält aus unſerer Gemeinde einen namhaften Beitrag nur der
Guſtav=Adolf=Verein mit M. 1713.57.
Um Schlußfolgerungen, welche ſich an dieſe Zahlenangaben knüpfen,
gegen Einwendungen ſicher zu ſtellen, wie ſie das vorige Mal erhoben
wurden, haben wir es verſucht, unter Zuziehung der aktenmäßigen
Mit=
theilungen der anderen evangeliſchen Kirchen und Gemeinden unſerer
Stadt eine gleichmäßige kirchliche Statiſtik in der Weiſe wie ſie
alljähr=
lich für das ganze Land entworfen wird, ſchon jetzt vorzulegen.
Was den Kirchenbeſuch in den Kirchen unſerer Gemeinde betrifft, ſo
zeigt ſich, daß er an den officiellen Zähltagen gegen den Kirchenbeſuch in
Hofkirche, Militärkirche und Diakoniſſenhaus zuſammen genommen, um
mehr als 100 Perſonen zurückblieb. Eine Statiſtik, welche ſich blos auf
die Ziffern unſerer Gemeinde gründet, würde alſo ein falſches Bild der
Kirchlichkeit oder Unkirchlichkeit gewähren.
Hiernach beträgt der durchſchnittliche Kirchenbeſuch der geſammten
evangeliſchen Bevölkerung an den 3 Zähltagen 7 pCt., an einem
Feſt=
tage 87 pCt., an einem Nichtfeſttage 46 pCt. der Bevölkerung, der
wahrſcheinliche Jahresdurchſchnitt des Kirchenbeſuchs 55 pCt. der
Be=
völkerung, ſo daß alſo von 100 Evangeliſchen 5 in die Kirche gehen, 2
bis 3 davon etwa in die Stadtkirche und Kapelle.
Dieß Ergebniß iſt immerhin noch günſtiger als das in der kirchlichen
Statiſtik des Landes in vorigem Jahr mitgetheilte, in welcher Darmſtadt
die zweitunterſte Stelle unter ſämmtlichen Gemeinden des Landes
ein=
nimmt. Wir geben eine Vergleichung der vorjährigen Zahlen mit den
diesjährigen. Im Jahr 1876 betrug der Kirchenbeſuch in Darmſtadt:
im Durchſchnitt der 3 Zähltage 38 pCt. 1877. 7 pCt.
Nichtfeſttage 26 „
46 „
Jahresdurchſchnitk=
Communikanten
33
66
345 „
511 „
73
5
14
354 „
65 „
72
blos civiliter getraut
Uneheliche Geburten
Unkirchliche Beerdigungen.
Hiernach wurde eine freilich geringe Zunähme der Betheiligung am
Gottesdienſt und kirchlichen Handlungen zu conſtatiren ſein, wie es ſdenn
an Symptomen einer gewiſſen Belebung des kirchlichen Sinnes nicht
ganz fehlt.
Die ermittelten Zahlen für dieſes Jahr geben aber noch zu
folgen=
den, allerdings wegen der Beſchränkung der Beobachtung auf ein Jahr
nicht ganz ſicheren Bemerkungen Anlaß.
Unſere Gemeinde befindet ſich der Zahl nach in langſamem
Rück=
gang. Während die gemiſchten Ehen, welche von Gliedern unſerer
Ge=
meinde eingegangen ſind 11 pCt. ſämmtlicher hierorts abgeſchloſſenen
Ehen ſind, wurde doch nur weniger als ¹⁄ derſelben evangeliſch
einge=
ſegnet, wohl aber ¼⁄ derſelben durch Geiſtliche einer anderen Confeſſion
und dieß vermuthlich unter den bekannten Bedingungen.
Die größere Nachgiebigkeit war hier auf Seiten der evangeliſchen
Frauen und zwar ſo, daß mehr als doppelt ſo viel evangeliſche Frauen
ſich katholiſche Einſegnung als katholiſche evangeliſche Einſegnung haben
gefallen laſſen.
Obwohl die Miſchehen angeblich häufig zur Unterlaſſung der
kirch=
lichen Trauung führen, wurde doch 55 pCt. derſelben kirchlich eingeſegnet,
aber nur 18 pCt. evangeliſch.
Von Geburten in unſerer Gemeinde kommen 117 pCt. aus
ge=
miſchter Ehe. Hiervon ſind bis jetzt bei unſerer Gemeinde 38 pCt. getauft.
Von 28 evangeliſchen Vätern in gemiſchten Ehen haben über die Hälfte
15) ihre Kinder evangeliſch taufen laſſen, während von 73 evangeliſchen
Müttern nur weniger als ein Drittel (23).
Es ſtellt ſich ſo, daß in den gemiſchten Ehen 53 pCt. der Väter,
aber nur 31 pCt. der Mütter auf evangeliſche Kindererziehung hält und
da die Geneigtheit zur Eingehung gemiſchter Ehen in Darmſtadt auf
Seiten der Frauen vorwiegt, ſo ließe ſich hieraus eine allmälige ſtetige
Abnahme des Wachsthums unſerer Gemeinde prognoſticiren; dürften wir
uns dabei einfach auf die Ermittelungen der Großh. Bürgermeiſterei
über den Bevölkerungszuwachs berufen, ſo wäre der Thatſachenbeweis
erbracht. Hiernach hat ſich in den letzten 15 Jahren die katholiſche
Be=
völkerung um 52,9 pCt., die jüdiſche um 432 pCt., die evangeliſche nur
um 382 pCt. vermehrt.
(Schluß folgt.)